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Verworrene Pfade

Die erste Staffel
von

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Vater und Söhne

Naraku hat also eine Idee gehabt...Nun, auch der Inu no Taishou, aber seine ist harmloser...
 

25. Vater und Söhne
 

Kagome fegte den Hof des kleinen Tempels. Sie sah auf, als ihre Mutter herankam. Diese lächelte: „So fleißig heute morgen?“

„Ich habe ja nichts weiter zu tun, bis Inu...die beiden Prinzen wieder hier sind. Dann muss ich sicher wieder hoch in das Schloss.“

„Ja. Aber die Arbeit dort ist natürlich eine große Ehre.“

„Du hast die noch größere Ehre, dem Herrscher selbst ein kleines Schloss verwalten zu sollen. Das ist sehr schmeichelhaft für dich.“

„Und für dich und Kikyou, denn ich bin sicher, dass er mich nur wegen euch ins Auge fasste. Sonst wüsste er doch nicht einmal, dass ich existiere.“

„Wir haben doch kaum etwas mit ihm zu tun gehabt.“ Nun gut, ergänzte Kagome, er hatte ihr ja auch den Auftrag gegeben, sich zum Schein, um Naraku herauszulocken, als Verlobte des Kronprinzen auszugeben. Anscheinend vertraute er ihr. Dennoch war ihr nicht so ganz klar, warum er ausgerechnet auf ihre Mutter als Wirtschafterin verfallen war. Andererseits war das auch vollkommen egal. Eine solch ehrenvolle, gute Stelle lehnte niemand ab, der auch nur einen Funken Verstand besaß. Und am Leben bleiben wollte.

„Nun, es wird geschehen, wie er es wünscht. Er sagte, er würde mir Nachricht senden, wenn er reist. Das muss ich abwarten.“ Sie hatte sich schon einige Kochrezepte überlegt, für den Fall, dass er doch einmal wissen wollte, was Menschen so aßen. „Ich werde einkaufen gehen. Großvater ist im Tempel. Immerhin kommen doch einige Pilger hier her, kaufen Andenken an ihren Besuch in der Hauptstadt oder Glücksbringer.“ Und das sicherte der Familie einen gewissen Lebensunterhalt. Sie bemerkte einen Mann mit einem Umhang aus Affenfell, das auch seinen Kopf verhüllte, der durch das Tor trat, gewiss ein Händler aus dem Südosten. Sie trugen oft solch eigenwillige Kleidung. Mit einer dieser Karawanen kamen sicher zwanzig dieser seltsamen Leute in die Stadt. Aber sie brachten Gewürze und Stoffe von weit her und waren daher sehr gut angeschrieben. Überdies galten sie als vollkommen friedfertig. „Ich gehe nur noch rasch meinen Korb holen.“ Sie drehte sich um und verschwand im Haus.

Naraku sah es und wagte es kaum, sein Glück zu fassen. Zuerst hatte er sich an eine Karawane anschließen könnten, unter dem Vorwand, durch Krankheit von seiner eigenen zurückgelassen worden zu sein. So war er mühelos in die Stadt gekommen. Die Wachen am Tor verließen sich wohl auf den harmlosen Ruf dieser Händler. Und nun war die erste Person, die er in dem Tempel entdeckte, Kagome, und dazu auch noch allein. Zu allem Überfluss erkannte er ihren Teil des Juwels der vier Seelen um ihren Hals. Eine solche Gelegenheit würde gewiss kein zweites Mal kommen. Er blickte sich rasch um, ehe er mit dämonischer Geschwindigkeit auf die junge Priesterin zuschoss.

Kagome spürte ein vertrautes Gefühl, die Anwesenheit des Juwels der vier Seelen. Sie benötigte einen Augenblick, ehe sie mitbekam, dass es sich dabei nicht nur um die Hälfte handelte, die sie noch immer um den Hals trug, sondern diese Gegenwart doppelt zu fühlen war. Sie fuhr herum, instinktiv die Hand zur Abwehr hochgerissen, aber es war schon zu spät. Jemand stand dicht vor ihr. Sie erkannte nur ein weißes Gesicht und bläuliches Fell. Ihre abwehrende Handfläche prallte gegen eine Maske, aber ihre läuternde Macht strahlte hindurch. Naraku zwang sich, den brennenden Schmerz in seinem Gesicht zu ignorieren. Was auch immer die kleine Priesterin nun vorhatte – niemand konnte ihn mehr davon abhalten, sich seinen Preis zu holen. Alles, was Kagome in diesem Augenblick noch bemerkte, war ein heftiger Stoß vor die Brust, der sie zurücktaumeln ließ, dann ein scharfer Schmerz im Nacken, als die Kette durchgerissen wurde. Sie fiel zu Boden. Erst jetzt erkannte sie trotz der Verkleidung ihren Angreifer, der sich aufrichtete, mit ihrem Teil des Juwels in der Hand.

„Naraku!“ keuchte sie auf. Sie hatte nie damit gerechnet, dass sich der Geächtete bis in die Hauptstadt wagen würde, geschweige denn, dass es ihm gelingen würde, hierher zu kommen.

Dieser beachtete sie nicht, erfüllt von einem beispiellosen Triumphgefühl, als er seine Hände um die beiden Teile legte und diese zusammendrückte. Er hatte es geschafft. Jetzt stand ihm die ungeheure Macht dieses magischen Juwels zur Verfügung und nichts und niemand konnte ihn daran hindern, selbst der Herrscher zu werden. Ein helles Licht flammte zwischen seinen Fingern auf, als sich die Hälften berührten, das Juwel begann, wieder zusammenzuwachsen. Er konnte spüren, wie seine dämonische Energie bereits anschwoll.
 

„Naraku!“

Der Ruf einer Männerstimme ließ diesen aufsehen. Obwohl er den Herrscher erkannte, der bereits ein Schwert in der Hand hatte, machte er sich keine Sorgen. Das letzte Mal hatte er nur die Hälfte des Juwels besessen und war diesem Pfad der Dunkelheit, wenn auch verletzt, entkommen. Und das, obwohl ihn Scyllas Gedanken da noch behindert hatten. Nein. Es war nur umso besser, wenn er die Sache mit dem Inu no Taishou gleich hier und jetzt klären konnte.

Dieser hob Tenseiga, das Schwert, das den Pfad in das Jenseits öffnen konnte, und schlug zu, diesmal voll konzentriert, mit aller Macht, die ihm zur Verfügung stand. Da er sah, dass Naraku das Juwel der vier Seelen vollständig in den Händen hielt, konnte und wollte er kein Risiko eingehen.
 

Kagome rang nach Atem, als ein riesiges, schwarzes Loch im Tempelhof entstand, viel größer, als das, was der Inu no Taishou beim letzten Zusammentreffen mit Naraku geschlagen hatte. Es öffnete sich direkt hinter dem ehemaligen Fürsten. Der Sog des Jenseits erfasste den. Sie schauderte unwillkürlich, als sie sah, dass er sich zu wehren versuchte, noch immer das Juwel fest umklammernd, als ihn die Strömung von den Beinen riss, in die Schwärze hinein. Aber mit seltsamer Faszination konnte sie den Blick nicht von ihm wenden. Er schien zu verschwimmen. Etwas Helles blitzte auf und sie spürte die Gegenwart des heiligen Juwels mit nie gekannter Intensität, ehe dieses Gefühl vollkommen erlosch. Narakus Gestalt wurde undeutlich, aber sie meinte noch zu erfassen, dass er sich regelrecht teilte.

Das war das letzte Mal, dass sie ihn erkennen konnte, ehe sich der Pfad der Dunkelheit wieder schloss.

Erst dann bemerkte sie entsetzt, dass dieses schwarze Loch auch die Hälfte des Tempels hatte verschwinden lassen. Wo eben noch Gebäude, Mauern und Bäume gewesen waren, war nun nichts. Schlichtweg nichts mehr. Man hatte freien Blick auf die Strasse und die Nachbarhäuser.

Der Inu no Taishou schob sein Schwert weg. Er ging zu der knienden Priesterin: „Bist du verletzt?“

„Nein, danke, Hoheit“, brachte sie hervor. Nun erst wurde ihr bewusst, was sie da von ihm an Energie gespürt hatte. Er musste in der Tat der stärkste aller Dämonen sein. Diese Macht war Schrecken erregend.

„Das Juwel ist nun in der Hölle. Dort mag es in alle Ewigkeit ruhen.“

Kagome zögerte. Sollte sie ihm sagen, dass er damit sicher Recht hatte, aber sie glaubte, dass sich Naraku geteilt, unter Umständen selbst diesem Höllenpfad etwas entgegen zu setzen gehabt hatte? Nein, entschied sie dann. Sie war sich nicht sicher, und man konnte dem mächtigen Inu no Taishou doch nicht mit einer bloßen Ahnung kommen. Die Präsenz des Juwels war zudem vollkommen verschwunden. Nein. Sie hatte sich bestimmt unter dem Einfluss des Schocks geirrt.

Der Herrscher drehte sich um, da er bemerkte, dass Kagomes Mutter fassungslos in der Tür stand: „Es tut mir leid, wegen des Tempels. Ich werde Leute schicken, um ihn wieder aufzubauen. Aber ich wollte nicht das Risiko eines längeren Kampfes mit ihm eingehen, hier, mitten in der Stadt. Ich musste die Leute beschützen.“

„Ja….“ Sie verstand nicht so ganz, was hier passiert war, nur, dass der Mann, der Dämon, vor ihr mit einer Armbewegung die Hälfte eines gesamten Tempels nicht nur zerstört, sondern in Nichts aufgelöst hatte. Wie stark war er? „Ich…danke. Hoheit.“ Immerhin wollte er es wieder reparieren lassen. Das war nett.
 

Die Prinzen, die soeben mit dem Heer zurück in die Hauptstadt kamen, bemerkten verwundert, dass Menschen und Dämonen sich nicht vor ihnen niederwarfen, sondern bereits auf dem Boden waren, offenkundig bestürzt.

„Was war denn hier los?“ erkundigte sich Inuyasha bei einem Dämon. Der versuchte zu antworten, brachte aber keinen Ton hervor. „Komisch.“ Er sah zu seinem Halbbruder: „Ich habe das Gefühl, als ob hier gerade etwas passiert ist.“

Sesshoumaru hob ein wenig die Brauen: „Davon bin ich überzeugt.“

Sie gingen weiter. Nur ein kurzes Stück die Straße hinunter bemerkten sie eine größere Lücke in der Häuserzeile.

„Der Tempel! Kagome!“ Inuyasha war schon unterwegs.

Sein Halbbruder folgte ein wenig langsamer. Jetzt verstand er die Reaktionen. Anscheinend hatte Vater erneut den Pfad der Dunkelheit geöffnet, diesmal mit aller Macht, die er besaß. Und dieses Potential wirkte vor allem auf die Dämonen, aber auch Menschen, die damit konfrontiert wurden, einschüchternd. Aber das bedeutete auch, dass Naraku…Er beschleunigte seinen Schritt.

Als er den Hof des Tempels betrat, war er beruhigt, seinen Vater dort zu sehen, offenkundig unverletzt. Er trat zu ihm, neigte ein wenig den Kopf. Natürlich kniete Inuyasha neben seiner Priesterin, hatte vermutlich seinen Vater nicht einmal begrüßt. Höfisches Zeremoniell oder simple Höflichkeit hatte ihm wohl niemand bislang beigebracht.

„Verehrter Vater…“

„Schön, dass ihr beide wieder da seid. - Naraku war hier. Ich habe ihn in die Hölle geschickt.“

„Ihr habt also seine Ankunft in der Stadt bemerkt und Eure wahre Macht gezeigt.“ Der Kronprinz betrachtete ein wenig nachdenklich die Stelle, wo zuvor noch Gebäude und Mauern gewesen waren. „Er wollte unbedingt dieses Juwel.“

„Nun, jetzt hat er es mit sich in der Hölle. Kommt, gehen wir ins Schloss zurück.“

Es war reiner Zufall gewesen, dass er zu diesem Zeitpunkt hier hergekommen war, aber das musste er ja nicht sagen. Eigentlich hatte er vorgehabt, Kagomes Mutter nach ihrer Lieblingsfarbe zu fragen, um Stoff für sie bestellen und daraus Kleider anfertigen lassen zu können. Frauen mochten derartige Aufmerksamkeiten. An Naraku hatte er, das gab er sich selbst gegenüber zu, kein bisschen gedacht. Aber auch dieser schien keinen Gedanken daran verschwendet zu haben, dass er bei seinem erneuten Versuch, das Juwel zu stehlen, an ihn, den Inu no Taishou, geraten könnte. Oder hatte er tatsächlich geglaubt, er habe bei dem letzten Zusammentreffen schon alles gezeigt gehabt?

Nun, so war es gut abgelaufen. Nur noch morgen die Zeremonie mit den Amazonen, und dann würde er sich ein wenig in das kleine Schloss zurückziehen. Leider hatte die Menschenfrau jetzt sicher keinen besonders guten Eindruck von seiner Friedfertigkeit, hatte er immerhin ihren halben Tempel mit ins Jenseits geschickt. Aber er hoffte, sie beruhigen zu können. Und, wenn er es sich so recht überlegte, hatte sie nicht einmal besonders erschreckt gewirkt. Während er, gefolgt von seinen Söhnen, Kagome und dem Heer, zurück ins Schloss ging, versank er erneut in angenehmen Tagträumen.
 

„Ihr wollt… was, verehrter Vater?“ Sesshoumaru dachte, nicht recht gehört zu haben.

„Ich möchte mich für einige Zeit von den Amtsgeschäften zurückziehen und mich erholen. Du übernimmst in dieser Zeit die Regierung.“ Der Herrscher wiederholte sich gelassen, betrachtete ihn: „Oder glaubst du, dass du das nicht kannst?“

„Doch. Ich…“ Der Kronprinz brach ab. Natürlich. Vater war mit einem Seelenspiegel angegriffen worden. Auch, wenn er sich recht gut davon erholt zu haben schien, so wäre es doch sinnvoll, ihn ein bisschen länger ausruhen zu lassen. „Ich gehorche Eurem Wunsch“, sagte er daher nur: „Ihr wollt in das Jagdschloss in den Bergen?“

„Ja.“

„Allein mit Myouga?“ Inuyasha musste ein wenig grinsen: „Das wird sicher sehr erholsam!“

„Allein mit Kagomes Mutter.“

Jetzt starrten ihn beide Söhne an.

So ergänzte er: „Was habt ihr? Sie ist eine gute Haushälterin und, wenn ich mir ihre Töchter so ansehe, sicher zuverlässig mir, uns, gegenüber.“

„Natürlich, verehrter Vater.“ Sesshoumaru sagte es sachlich, auch, wenn er das unbehagliche Gefühl hatte, etwas wiederhole sich. Was Vaters Ideen Menschenfrauen bezüglich betraf, so musste er nur sein Gegenüber betrachten. Immerhin war Kagomes Mutter vermutlich zu alt, um noch Kinder bekommen zu können. Ein zweiter Halbdämon in der Familie war wirklich nicht wünschenswert. Aber er selbst war erwachsen geworden. Wegen Izayoi hatte er sich noch mit seinem Vater gestritten, heute war ihm klar, dass dieser ein Recht auf sein Privatleben hatte.

„Ja, das schon“, gab auch Inuyasha zu: „Aber…ich meine…Weiß es Kagome?“

„Ich nehme es an. – Gut. Morgen ist die Zeremonie mit den Amazonen. Ihr werdet beide daran teilnehmen. Am nächsten Tag werde ich abreisen. Ich bin sicher, dass ihr mit allem fertig werdet, was so auftaucht. In den letzten Tagen und Wochen habe ich genügend von euren Fähigkeiten gesehen. – Ihr dürft gehen.“

Die Prinzen erhoben sich.
 

Inuyasha fand Kagome im Garten. Er hatte schon bemerkt, dass sie gern an dieser Stelle war, an der sie das Wasserspiel betrachten konnte.

Sie sah zu ihm: „ Schön, dass du zurück bist. Wie war es im Süden?“

„Ganz nett.“ Er grinste ein wenig: „Fürst Katameki hat vermutlich allen erreichbaren Göttern gedankt, als wir abreisten. Der war so was von fertig.“

„Kaum überraschend, nicht wahr?“ Sie hätte auch nicht die geringste Lust verspürt, gleich beide Prinzen samt Heer zu Gast zu haben. „Äh…Inuyasha….“

„Ja?“

„Dein Vater hat meine Mutter zu sich befohlen.“

„Ja, er will sie als Haushälterin mit in die Berge nehmen, wo er sich erholen will. Anscheinend hat ihn diese blöde Sache mit dem Seelenspiegel doch mehr mitgenommen, als er es zeigen möchte. Er hat noch nie eine Pause gebraucht.“

„Ja, der Seelenspiegel, daran hatte ich gar nicht mehr gedacht.“ Sie atmete ein wenig auf.

„Was ist?“

„Na ja…“ Sie zögerte. Immerhin war er der Prinz und sie redeten über den Herrscher. Aber dann erklärte sie doch: „Ich...na ja…Ich dachte schon…dass er...ich meine, nicht, dass ich dachte, dass er sie heiraten will…“

„Heiraten?“ Inuyasha starrte sie an. Hatte sich sein Vater etwa wieder in eine Menschenfrau verliebt? An diese Möglichkeit hatte er noch kein bisschen gedacht, wohl im Unterschied zu Sesshoumaru, der alles andere als begeistert gewirkt hatte.

„Nein, entschuldige, vergiss es. Ich meine, er ist der Herrscher und sie….“ Sie merkte, dass sie wohl gerade dabei war, Inuyashas Mutter zu beleidigen und brach ab.

„Na ja. In jedem Fall ist das seine Sache.“ Er setzte sich neben sie: „Und natürlich die deiner Mutter.“

„Ja.“ Sie war ein wenig beruhigt. So, wie Inuyasha das sagte, klang das ganz harmlos. Mutter hatte auch nicht sonderlich aufgeregt gewirkt oder eingeschüchtert. Natürlich hätte sie nie ablehnen können, aber Kagome hatte sich doch ein wenig Sorgen gemacht, was diese Stellung alles an Aufgaben beinhalten mochte.

Der Prinz sah zu ihr: „Während Vater weg ist, wird Sesshoumaru die Regierung übernehmen, und ich dann seine Aufgaben. Also, mit dem Jagen von einfachen Dämonen ist da nichts. Da geht es um gefährlichere Leute. Darum möchte ich dich eigentlich nicht dabei haben.“

„Hältst du mich für so schwach?“ entfuhr es ihr prompt. „Schön, ich habe das Juwel der vier Seelen nicht mehr…“

„Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert“, sagte er leise und sie bereute ihren Ausbruch.

„Ich...das ist nett, aber ich werde mich nicht drücken. Und ich habe wirklich einige Fähigkeiten.“

„Das weiß ich.“

Das hatte Kikyou auch, dachte Kagome auf einmal und dennoch ist sie tot. Ob er auch daran denkt? Nein, sie war fähiger als ich…Vorsichtig erklärte sie: „Du bist der Prinz….und wenn du mich nach Hause schickst, muss ich gehorchen. Aber….ich würde auch gern weitermachen, so wie Sango.“

„Du bist auch nicht verheiratet. - Oder wie war das mit diesem unhöflichen Jungen?“

„Hä? Ach, du meinst Hojo, den Sohn des Apothekers? Nein, den möchte ich nicht heiraten.“ Bloß schnell das erklären, ehe Inuyasha noch auf die Idee kam, ihr zu Gefallen diese Hochzeit anzubefehlen.

Warum nur fühlte er sich etwas erleichtert? Aber er meinte: „Schön. Dann bleib bei mir.“ Das war ihm irgendwie nur zu Recht.
 

Sesshoumaru sah aus dem Fenster in den Sonnenuntergang. Also würde er ab übermorgen der Herrscher sein, bis sich Vater erholt hatte, wie lange das auch immer dauern mochte. Nun, dachte er ein wenig zynisch, das hing wohl davon ab, wie lange diese Menschenfrau widerstehen konnte. Doch warum sollte sie die Avancen des mächtigsten Mannes des Reiches ablehnen? Sie war nur ein schwacher Mensch. Eigenartig, dass Vater immer wieder daran Gefallen fand.

Er spürte die Bewegung neben sich und blickte hinunter.

Rin sah zu ihm auf: „Darf ich Euer Gnaden etwas fragen?“

„Ja.“

„Ihr seid ein Hundedämon.“

„Ja.“ Was wurde das denn nun wieder?

„Wartet Euer Gnaden darum auf den Mond?“

„Was meinst du?“

„Hunde jaulen doch bei Vollmond.“

„Kein Dämon.“ Ein Glück, dass niemand diese Frage gehört hatte. Für denjenigen.

„Ah.“ Sie legte die Hände auf die Brüstung: „Hofrat Jaken sagte, dass Euer Gnaden nun das Schloss nicht mehr so oft verlassen werden. Dann….dann braucht Ihr mich nicht mehr?“ Das klang ängstlich, kleinlaut.

Warum nur fühlte er sich zu einer Erklärung gezwungen? „Das ist nur, solange der Herrscher sich erholt. Danach werde ich meine gewöhnlichen Pflichten wieder aufnehmen.“

„Oh, fein.“ Sie lächelte: „Dann werde ich zusehen, dass Ah-Un bis dahin das schönste Sattelzeug aller Reitdrachen hat, ja, Euer Gnaden?“

„Ja.“

„Ich darf doch weiterhin bei Euer Gnaden wohnen?“

„Ja.“
 

Der Herrscher betrachtete die blühenden Blumen des Gartens und sah hinunter in die weite Ebene. Er hörte, dass die Menschenfrau herankam, sich höflich neben ihm niederkniete, selbstverständlich, ohne ihn anzusprechen. So wandte er den Kopf: „Was möchtest du?“

„Ich…“ Wie sollte sie das sagen: „Zuvor kam ein Bote, der Kleidung brachte, für mich. Er sagte, es sei der Befehl Eurer Hoheit gewesen.“

„Ja. Gefallen sie dir nicht?“

„Oh, es sind die schönsten Kleider, die ich je sah. Vielen Dank, Hoheit. Ich weiß nur nicht, womit ich das verdient habe…“

Der Inu no Taishou dachte kurz nach, bemerkte, dass sie zusammenschrak. Fürchtete sie, zu weit gegangen zu sein? Sie sah in ihm noch immer nur den Herrscher. „Ich mag es, wenn ich von schönen Dingen umgeben bin.“ Was konnte er ihr noch schenken, um ihr eine Freude zu machen? Ihr klar zu machen, dass er nicht nur der Machthaber war, sondern auch ein Mann mit all seinen Wünschen?

„Danke, Hoheit.“ Sie folgte seinem Blick in die Ebene: „Eine wunderschöne Aussicht…“ sagte sie unwillkürlich.

„Ja. Setz dich doch zu mir. – Ich fresse dich nicht, “ ergänzte er mit einem Lächeln, sah zufrieden, dass sie es erwiderte, ehe sie gehorchte. „Wie heißt du eigentlich?“
 

****************************************************
 

Er nimmt sie also doch als Person wahr.

Aber alle drei Hunde haben es im Moment mit der holden Weiblichkeit. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn Kagome dem Herrscher von ihrer seltsamen Beobachtung erzählt hätte...

Das nächste Kapitel heisst Wiedergeburt - und jemand muss dafür sterben.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie gewohnt, eine Info-ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Von:  Minerva_Noctua
2012-03-02T10:38:15+00:00 02.03.2012 11:38
Wie kann Rin die Hände an eine Brüstung legen, wenn Sesshoumaru am Fenster steht? Bräuchte man dafür nicht einen Balkon?
Auf jeden Fall wieder herrlich, wie sich Sesshoumaru über die Vorlieben seines Vaters wundert und dann mit Rin konfrontiert wird^^. Zu niedlich^^. Dummerweise habe ich vergessen, wie er Rin gefunden hat...

Bye

Minerva
Von:  Teilchenzoo
2009-01-25T21:08:25+00:00 25.01.2009 22:08
Oiii^^ ... war das mit Rin niedlich. sie ist garantiert die Einzige, die solch eine Frage stellen kann, und bei der der Kronprinz den Zuhörer straft. Er hat es also nicht mit Menschen, ja? Dafür ist er aber sehr nett zu Rin^^. Aber die Kleine ist ja auch zu lieb.

Der Herrscher versucht sich im Verführen. Nun gut.

Inu und Kagome machen sich Gedanken ^^°° ... wobei insbesondere Kagome sehr ins Schwarze trifft. Ihrer Mutter dürfte der Gedanke nie gekommen sein.

Tja, Naraku. So tot wird er nicht sein, oder?? Sowas wie ihn kann man doch nicht so einfach töten, ne?
aber gut jedenfalls, dass er Kago das Juwel nur entrissen hat, sich nicht damit aufhielt, sie zu töten.

Und weiter gehts^^

Lg
Von:  kiji-chan
2008-07-16T14:35:23+00:00 16.07.2008 16:35
Tagchen!

Also bis jetzt ist es erste Sahne.

Mir gefielen die Redewendungen, die du dir ausgedacht hast sehr. Sie sind alle so schön bildhaft und doch auf die Realität bezogen. Meine Favoriten sind Sesshou als InuT`s rechte Faust und von beiden Prinzen gejagt zu werden.

Und das Inu so ein Glückshund ist. Mal wieder typisch für ihn, aber wenn er so näher zu seinem Bruder steht (nicht in dem Sinne!) und von Pa und Ani anerkannt wird, ist es schön.

Die Hohzeiten waren erste Sahne, besonders als Sesshou Kago küsste um den Trick noch echter wirken zu lassen. Ich hab fast dem Kunden, der ankam, ins Gesicht gelacht (auf ne unhöflcihe Art), hab mich aber beherscht und ihn nur breit angegrinst. (Der hat geguckt)

In 4 min hab ich Feierabend, das ist glaub ich alles, was ich dir schreiben wollte.... Wenn nicht, ist es im nächsten Kommi.

ncha!
Kiji
Von:  Bridget
2008-04-17T16:04:21+00:00 17.04.2008 18:04
Hab ich es nicht gesagt? Der wurde schon erwartet bzw. hat damit nicht gerechnet, dass seine Lordschaft senior sich gerade auf Freihers Füssen befindet.
Hm, aber das war mir persönlich zu einfach. Dazu kenne ich dich inzwischem zu gut, da kommt noch was.

So, der Chef im Urlaub, der Kronprinz regiert, bis der Papi sich wieder erholt hat. Gut, so ganz begeistert waren beide Söhne nicht von der Tatsache, dass er um Kagomes Mum wirbt, aber aufgeregt hat sich so keiner. Immerhin haben beide eingesehen, dass er mehr ist als nur Herrscher und ihr Paps.

Das einzige was mich beunruhigt ist das, was Kagome gesehen hat. Kann auch nur Einbildung gewesen sein, aber wie ich dich kenne-ich schriebs schon oben- kommt da noch was.

Interessant, denkt der Inu no Taishou etwa, dass Kagomes Mum ein Haustier ist, das man zähmen kann? Anscheinend schon. So wie er denkt und handelt.

Aber trotz allem wünsch ich Euch einen angenehmen Urlaub und schreibt mal ne Karte!!

Von:  Krylia
2008-01-15T17:14:34+00:00 15.01.2008 18:14
Hach ja, da werden die Dämonen ganz lammfromm.

Hm, ob der Herrscher wohl zurückkehrt, wenn Naraku wieder auftaucht? Und wer wohl sterben wird?

Ich bin mir nicht sicher, aber kann es sein, dass du bisher noch kein einziges Mal Kagomes Großvater in persona in dieser Geschichte hast auftauchen lassen? Nicht, dass es wichtig wäre, es ist mir nur aufgefallen.
Von:  -Kirei-
2008-01-14T15:42:34+00:00 14.01.2008 16:42
yayaa... jetzt is ya alles schön und friedlich..
aber wie wir naraku kennen kommt der doch glatt woeder..-.-
was ne nervensäge
mit dem juwel nicht zu vergessen..
*drop*
aber so wirds ya mal weder spannend ^^
*smile*
und der taishou wird sich dann grün und bla ärgern.
is ya im mmoment mit anderen themen beschäftigt XD
mal sehen wie das so weiter abläuft und sess sich so als obercheff macht
^^

da
Kirei
Von:  Animegirl87
2008-01-14T14:33:57+00:00 14.01.2008 15:33
Ja, Mensch Kagome warum, sagst du denn auch nichts, wenn du was siehst. *drop* Naraku kommt wieder, wie immer und dann auch noch mit dem vollständigen Juwel. Der Mistkerl hat sich wahrscheinlich tatsächlich halbiert und läuft noch irgendwo da draußen rum und sucht nun einen Körper den er übernehmen kann und somit Wiedergeboren wird.
Und ich habe ebenso die Befürchtung, dass es jemand ist, den wir kennen der stirbt.-.-" Na hoffentlich nicht. Och nö, Kikyou wäre so klischeehaft und so gar nicht nach meinem Geschmack. Wahrscheinlich wiederholt sich die Sache. Ich hoffe trotzdem, dass es doch anders sein wird. Ich grübel schon wieder zu viel. -.-"
Och wie süß, die gewisse Familie nicht sein kann, auch unser Kühlschrank hoch drei. Auch wenn es ihm nicht bewusst ist, hängt er irgendwie an einen Menschen und dann auch noch weibliches Menschenkind. Tja, so unähnlich seid Ihr Eurem veehrten Vater eben doch nicht, Euer Gnaden. *kicher* Und wenn es bei ihm eben auch nicht Liebe ist, so ist doch eine Art Zuneigung und das reicht für mich! *gg*
*schwärm* Was soll ich schon sagen, zu meinem Traumpärchen, Inuyasha ist immer süß, auch Kagome und die beiden zusammen, sind sowieso der Brüller. *lach* Ich meine, da bahnt sich was an, aber es wird wohl noch dauern, bis es wirklich bei ihnen klingelt.
Hach, der Taisho gibt sich solche Mühe, Mama Higurashi zu beruhigen und ihr es so angenehm wie möglich zu machen! Das nenne ich einen wahren Gentleman, davon könnten sich die Sprösslinge ruhig was abschneiden. Aber das ist wohl Wunschdenken, bei dem Älteren.-.-
Ich bin reichlich gespannt, was Naraku jetzt machen will und ob unsere Freunde, da heil raus kommen!^^

*knuddel*
die Ani!^^
Von:  Cistus
2008-01-13T14:59:07+00:00 13.01.2008 15:59
Und sie lebten glücklich...... also nee das glaub ich dann doch nicht! Als Naraku ist Geschichte (mal wieder!!!) warum kann ich das nur nicht so recht glauben. Wahrscheinlich weil dieser Mistkerl ein verdammtes Stehaufmännchen ist! Zudem kommt das er ein gewisses Juwel nun im ganzen Zustand besitzt und das bringt einen schon auf den Gedanken das er noch ein As im Ärmel hat. Zudem kommt da noch die Ansage, das jemand Wiedergeboren wird und jemand sterben muss.... Klingt auch irgendwie vertraut! Ist es Naraku der Wiedergeboren wird oder vielleicht sogar Kikio, die Inuyasha umbringen will? Jedenfalls ist die Sache wohl noch nicht ausgestanden!
mfg
Cistus
Von:  don-kun
2008-01-13T14:55:59+00:00 13.01.2008 15:55
War ja klar, dass sie es besser hätte erzählen sollen. Das ist immer so. ^^

Und wer sol sterben, für Narakus Wiedergeburt (wie ich vermute)? Etwa Hojo? XD
Von:  DuchessOfBoredom
2008-01-12T19:08:02+00:00 12.01.2008 20:08
Ich glaube ja nicht, das die Sache mit Naraku schon ganz erledigt ist, da muss noch irgendwas kommen^^^
Ich bin ja mal gespannt, was im nächsten Kappi auf die Herrscherfamilie zukommt...
Bis denn,
die killerniete^^


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