Zum Inhalt der Seite

Verworrene Pfade

Die erste Staffel
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Vater und Söhne

Naraku hat also eine Idee gehabt...Nun, auch der Inu no Taishou, aber seine ist harmloser...
 

25. Vater und Söhne
 

Kagome fegte den Hof des kleinen Tempels. Sie sah auf, als ihre Mutter herankam. Diese lächelte: „So fleißig heute morgen?“

„Ich habe ja nichts weiter zu tun, bis Inu...die beiden Prinzen wieder hier sind. Dann muss ich sicher wieder hoch in das Schloss.“

„Ja. Aber die Arbeit dort ist natürlich eine große Ehre.“

„Du hast die noch größere Ehre, dem Herrscher selbst ein kleines Schloss verwalten zu sollen. Das ist sehr schmeichelhaft für dich.“

„Und für dich und Kikyou, denn ich bin sicher, dass er mich nur wegen euch ins Auge fasste. Sonst wüsste er doch nicht einmal, dass ich existiere.“

„Wir haben doch kaum etwas mit ihm zu tun gehabt.“ Nun gut, ergänzte Kagome, er hatte ihr ja auch den Auftrag gegeben, sich zum Schein, um Naraku herauszulocken, als Verlobte des Kronprinzen auszugeben. Anscheinend vertraute er ihr. Dennoch war ihr nicht so ganz klar, warum er ausgerechnet auf ihre Mutter als Wirtschafterin verfallen war. Andererseits war das auch vollkommen egal. Eine solch ehrenvolle, gute Stelle lehnte niemand ab, der auch nur einen Funken Verstand besaß. Und am Leben bleiben wollte.

„Nun, es wird geschehen, wie er es wünscht. Er sagte, er würde mir Nachricht senden, wenn er reist. Das muss ich abwarten.“ Sie hatte sich schon einige Kochrezepte überlegt, für den Fall, dass er doch einmal wissen wollte, was Menschen so aßen. „Ich werde einkaufen gehen. Großvater ist im Tempel. Immerhin kommen doch einige Pilger hier her, kaufen Andenken an ihren Besuch in der Hauptstadt oder Glücksbringer.“ Und das sicherte der Familie einen gewissen Lebensunterhalt. Sie bemerkte einen Mann mit einem Umhang aus Affenfell, das auch seinen Kopf verhüllte, der durch das Tor trat, gewiss ein Händler aus dem Südosten. Sie trugen oft solch eigenwillige Kleidung. Mit einer dieser Karawanen kamen sicher zwanzig dieser seltsamen Leute in die Stadt. Aber sie brachten Gewürze und Stoffe von weit her und waren daher sehr gut angeschrieben. Überdies galten sie als vollkommen friedfertig. „Ich gehe nur noch rasch meinen Korb holen.“ Sie drehte sich um und verschwand im Haus.

Naraku sah es und wagte es kaum, sein Glück zu fassen. Zuerst hatte er sich an eine Karawane anschließen könnten, unter dem Vorwand, durch Krankheit von seiner eigenen zurückgelassen worden zu sein. So war er mühelos in die Stadt gekommen. Die Wachen am Tor verließen sich wohl auf den harmlosen Ruf dieser Händler. Und nun war die erste Person, die er in dem Tempel entdeckte, Kagome, und dazu auch noch allein. Zu allem Überfluss erkannte er ihren Teil des Juwels der vier Seelen um ihren Hals. Eine solche Gelegenheit würde gewiss kein zweites Mal kommen. Er blickte sich rasch um, ehe er mit dämonischer Geschwindigkeit auf die junge Priesterin zuschoss.

Kagome spürte ein vertrautes Gefühl, die Anwesenheit des Juwels der vier Seelen. Sie benötigte einen Augenblick, ehe sie mitbekam, dass es sich dabei nicht nur um die Hälfte handelte, die sie noch immer um den Hals trug, sondern diese Gegenwart doppelt zu fühlen war. Sie fuhr herum, instinktiv die Hand zur Abwehr hochgerissen, aber es war schon zu spät. Jemand stand dicht vor ihr. Sie erkannte nur ein weißes Gesicht und bläuliches Fell. Ihre abwehrende Handfläche prallte gegen eine Maske, aber ihre läuternde Macht strahlte hindurch. Naraku zwang sich, den brennenden Schmerz in seinem Gesicht zu ignorieren. Was auch immer die kleine Priesterin nun vorhatte – niemand konnte ihn mehr davon abhalten, sich seinen Preis zu holen. Alles, was Kagome in diesem Augenblick noch bemerkte, war ein heftiger Stoß vor die Brust, der sie zurücktaumeln ließ, dann ein scharfer Schmerz im Nacken, als die Kette durchgerissen wurde. Sie fiel zu Boden. Erst jetzt erkannte sie trotz der Verkleidung ihren Angreifer, der sich aufrichtete, mit ihrem Teil des Juwels in der Hand.

„Naraku!“ keuchte sie auf. Sie hatte nie damit gerechnet, dass sich der Geächtete bis in die Hauptstadt wagen würde, geschweige denn, dass es ihm gelingen würde, hierher zu kommen.

Dieser beachtete sie nicht, erfüllt von einem beispiellosen Triumphgefühl, als er seine Hände um die beiden Teile legte und diese zusammendrückte. Er hatte es geschafft. Jetzt stand ihm die ungeheure Macht dieses magischen Juwels zur Verfügung und nichts und niemand konnte ihn daran hindern, selbst der Herrscher zu werden. Ein helles Licht flammte zwischen seinen Fingern auf, als sich die Hälften berührten, das Juwel begann, wieder zusammenzuwachsen. Er konnte spüren, wie seine dämonische Energie bereits anschwoll.
 

„Naraku!“

Der Ruf einer Männerstimme ließ diesen aufsehen. Obwohl er den Herrscher erkannte, der bereits ein Schwert in der Hand hatte, machte er sich keine Sorgen. Das letzte Mal hatte er nur die Hälfte des Juwels besessen und war diesem Pfad der Dunkelheit, wenn auch verletzt, entkommen. Und das, obwohl ihn Scyllas Gedanken da noch behindert hatten. Nein. Es war nur umso besser, wenn er die Sache mit dem Inu no Taishou gleich hier und jetzt klären konnte.

Dieser hob Tenseiga, das Schwert, das den Pfad in das Jenseits öffnen konnte, und schlug zu, diesmal voll konzentriert, mit aller Macht, die ihm zur Verfügung stand. Da er sah, dass Naraku das Juwel der vier Seelen vollständig in den Händen hielt, konnte und wollte er kein Risiko eingehen.
 

Kagome rang nach Atem, als ein riesiges, schwarzes Loch im Tempelhof entstand, viel größer, als das, was der Inu no Taishou beim letzten Zusammentreffen mit Naraku geschlagen hatte. Es öffnete sich direkt hinter dem ehemaligen Fürsten. Der Sog des Jenseits erfasste den. Sie schauderte unwillkürlich, als sie sah, dass er sich zu wehren versuchte, noch immer das Juwel fest umklammernd, als ihn die Strömung von den Beinen riss, in die Schwärze hinein. Aber mit seltsamer Faszination konnte sie den Blick nicht von ihm wenden. Er schien zu verschwimmen. Etwas Helles blitzte auf und sie spürte die Gegenwart des heiligen Juwels mit nie gekannter Intensität, ehe dieses Gefühl vollkommen erlosch. Narakus Gestalt wurde undeutlich, aber sie meinte noch zu erfassen, dass er sich regelrecht teilte.

Das war das letzte Mal, dass sie ihn erkennen konnte, ehe sich der Pfad der Dunkelheit wieder schloss.

Erst dann bemerkte sie entsetzt, dass dieses schwarze Loch auch die Hälfte des Tempels hatte verschwinden lassen. Wo eben noch Gebäude, Mauern und Bäume gewesen waren, war nun nichts. Schlichtweg nichts mehr. Man hatte freien Blick auf die Strasse und die Nachbarhäuser.

Der Inu no Taishou schob sein Schwert weg. Er ging zu der knienden Priesterin: „Bist du verletzt?“

„Nein, danke, Hoheit“, brachte sie hervor. Nun erst wurde ihr bewusst, was sie da von ihm an Energie gespürt hatte. Er musste in der Tat der stärkste aller Dämonen sein. Diese Macht war Schrecken erregend.

„Das Juwel ist nun in der Hölle. Dort mag es in alle Ewigkeit ruhen.“

Kagome zögerte. Sollte sie ihm sagen, dass er damit sicher Recht hatte, aber sie glaubte, dass sich Naraku geteilt, unter Umständen selbst diesem Höllenpfad etwas entgegen zu setzen gehabt hatte? Nein, entschied sie dann. Sie war sich nicht sicher, und man konnte dem mächtigen Inu no Taishou doch nicht mit einer bloßen Ahnung kommen. Die Präsenz des Juwels war zudem vollkommen verschwunden. Nein. Sie hatte sich bestimmt unter dem Einfluss des Schocks geirrt.

Der Herrscher drehte sich um, da er bemerkte, dass Kagomes Mutter fassungslos in der Tür stand: „Es tut mir leid, wegen des Tempels. Ich werde Leute schicken, um ihn wieder aufzubauen. Aber ich wollte nicht das Risiko eines längeren Kampfes mit ihm eingehen, hier, mitten in der Stadt. Ich musste die Leute beschützen.“

„Ja….“ Sie verstand nicht so ganz, was hier passiert war, nur, dass der Mann, der Dämon, vor ihr mit einer Armbewegung die Hälfte eines gesamten Tempels nicht nur zerstört, sondern in Nichts aufgelöst hatte. Wie stark war er? „Ich…danke. Hoheit.“ Immerhin wollte er es wieder reparieren lassen. Das war nett.
 

Die Prinzen, die soeben mit dem Heer zurück in die Hauptstadt kamen, bemerkten verwundert, dass Menschen und Dämonen sich nicht vor ihnen niederwarfen, sondern bereits auf dem Boden waren, offenkundig bestürzt.

„Was war denn hier los?“ erkundigte sich Inuyasha bei einem Dämon. Der versuchte zu antworten, brachte aber keinen Ton hervor. „Komisch.“ Er sah zu seinem Halbbruder: „Ich habe das Gefühl, als ob hier gerade etwas passiert ist.“

Sesshoumaru hob ein wenig die Brauen: „Davon bin ich überzeugt.“

Sie gingen weiter. Nur ein kurzes Stück die Straße hinunter bemerkten sie eine größere Lücke in der Häuserzeile.

„Der Tempel! Kagome!“ Inuyasha war schon unterwegs.

Sein Halbbruder folgte ein wenig langsamer. Jetzt verstand er die Reaktionen. Anscheinend hatte Vater erneut den Pfad der Dunkelheit geöffnet, diesmal mit aller Macht, die er besaß. Und dieses Potential wirkte vor allem auf die Dämonen, aber auch Menschen, die damit konfrontiert wurden, einschüchternd. Aber das bedeutete auch, dass Naraku…Er beschleunigte seinen Schritt.

Als er den Hof des Tempels betrat, war er beruhigt, seinen Vater dort zu sehen, offenkundig unverletzt. Er trat zu ihm, neigte ein wenig den Kopf. Natürlich kniete Inuyasha neben seiner Priesterin, hatte vermutlich seinen Vater nicht einmal begrüßt. Höfisches Zeremoniell oder simple Höflichkeit hatte ihm wohl niemand bislang beigebracht.

„Verehrter Vater…“

„Schön, dass ihr beide wieder da seid. - Naraku war hier. Ich habe ihn in die Hölle geschickt.“

„Ihr habt also seine Ankunft in der Stadt bemerkt und Eure wahre Macht gezeigt.“ Der Kronprinz betrachtete ein wenig nachdenklich die Stelle, wo zuvor noch Gebäude und Mauern gewesen waren. „Er wollte unbedingt dieses Juwel.“

„Nun, jetzt hat er es mit sich in der Hölle. Kommt, gehen wir ins Schloss zurück.“

Es war reiner Zufall gewesen, dass er zu diesem Zeitpunkt hier hergekommen war, aber das musste er ja nicht sagen. Eigentlich hatte er vorgehabt, Kagomes Mutter nach ihrer Lieblingsfarbe zu fragen, um Stoff für sie bestellen und daraus Kleider anfertigen lassen zu können. Frauen mochten derartige Aufmerksamkeiten. An Naraku hatte er, das gab er sich selbst gegenüber zu, kein bisschen gedacht. Aber auch dieser schien keinen Gedanken daran verschwendet zu haben, dass er bei seinem erneuten Versuch, das Juwel zu stehlen, an ihn, den Inu no Taishou, geraten könnte. Oder hatte er tatsächlich geglaubt, er habe bei dem letzten Zusammentreffen schon alles gezeigt gehabt?

Nun, so war es gut abgelaufen. Nur noch morgen die Zeremonie mit den Amazonen, und dann würde er sich ein wenig in das kleine Schloss zurückziehen. Leider hatte die Menschenfrau jetzt sicher keinen besonders guten Eindruck von seiner Friedfertigkeit, hatte er immerhin ihren halben Tempel mit ins Jenseits geschickt. Aber er hoffte, sie beruhigen zu können. Und, wenn er es sich so recht überlegte, hatte sie nicht einmal besonders erschreckt gewirkt. Während er, gefolgt von seinen Söhnen, Kagome und dem Heer, zurück ins Schloss ging, versank er erneut in angenehmen Tagträumen.
 

„Ihr wollt… was, verehrter Vater?“ Sesshoumaru dachte, nicht recht gehört zu haben.

„Ich möchte mich für einige Zeit von den Amtsgeschäften zurückziehen und mich erholen. Du übernimmst in dieser Zeit die Regierung.“ Der Herrscher wiederholte sich gelassen, betrachtete ihn: „Oder glaubst du, dass du das nicht kannst?“

„Doch. Ich…“ Der Kronprinz brach ab. Natürlich. Vater war mit einem Seelenspiegel angegriffen worden. Auch, wenn er sich recht gut davon erholt zu haben schien, so wäre es doch sinnvoll, ihn ein bisschen länger ausruhen zu lassen. „Ich gehorche Eurem Wunsch“, sagte er daher nur: „Ihr wollt in das Jagdschloss in den Bergen?“

„Ja.“

„Allein mit Myouga?“ Inuyasha musste ein wenig grinsen: „Das wird sicher sehr erholsam!“

„Allein mit Kagomes Mutter.“

Jetzt starrten ihn beide Söhne an.

So ergänzte er: „Was habt ihr? Sie ist eine gute Haushälterin und, wenn ich mir ihre Töchter so ansehe, sicher zuverlässig mir, uns, gegenüber.“

„Natürlich, verehrter Vater.“ Sesshoumaru sagte es sachlich, auch, wenn er das unbehagliche Gefühl hatte, etwas wiederhole sich. Was Vaters Ideen Menschenfrauen bezüglich betraf, so musste er nur sein Gegenüber betrachten. Immerhin war Kagomes Mutter vermutlich zu alt, um noch Kinder bekommen zu können. Ein zweiter Halbdämon in der Familie war wirklich nicht wünschenswert. Aber er selbst war erwachsen geworden. Wegen Izayoi hatte er sich noch mit seinem Vater gestritten, heute war ihm klar, dass dieser ein Recht auf sein Privatleben hatte.

„Ja, das schon“, gab auch Inuyasha zu: „Aber…ich meine…Weiß es Kagome?“

„Ich nehme es an. – Gut. Morgen ist die Zeremonie mit den Amazonen. Ihr werdet beide daran teilnehmen. Am nächsten Tag werde ich abreisen. Ich bin sicher, dass ihr mit allem fertig werdet, was so auftaucht. In den letzten Tagen und Wochen habe ich genügend von euren Fähigkeiten gesehen. – Ihr dürft gehen.“

Die Prinzen erhoben sich.
 

Inuyasha fand Kagome im Garten. Er hatte schon bemerkt, dass sie gern an dieser Stelle war, an der sie das Wasserspiel betrachten konnte.

Sie sah zu ihm: „ Schön, dass du zurück bist. Wie war es im Süden?“

„Ganz nett.“ Er grinste ein wenig: „Fürst Katameki hat vermutlich allen erreichbaren Göttern gedankt, als wir abreisten. Der war so was von fertig.“

„Kaum überraschend, nicht wahr?“ Sie hätte auch nicht die geringste Lust verspürt, gleich beide Prinzen samt Heer zu Gast zu haben. „Äh…Inuyasha….“

„Ja?“

„Dein Vater hat meine Mutter zu sich befohlen.“

„Ja, er will sie als Haushälterin mit in die Berge nehmen, wo er sich erholen will. Anscheinend hat ihn diese blöde Sache mit dem Seelenspiegel doch mehr mitgenommen, als er es zeigen möchte. Er hat noch nie eine Pause gebraucht.“

„Ja, der Seelenspiegel, daran hatte ich gar nicht mehr gedacht.“ Sie atmete ein wenig auf.

„Was ist?“

„Na ja…“ Sie zögerte. Immerhin war er der Prinz und sie redeten über den Herrscher. Aber dann erklärte sie doch: „Ich...na ja…Ich dachte schon…dass er...ich meine, nicht, dass ich dachte, dass er sie heiraten will…“

„Heiraten?“ Inuyasha starrte sie an. Hatte sich sein Vater etwa wieder in eine Menschenfrau verliebt? An diese Möglichkeit hatte er noch kein bisschen gedacht, wohl im Unterschied zu Sesshoumaru, der alles andere als begeistert gewirkt hatte.

„Nein, entschuldige, vergiss es. Ich meine, er ist der Herrscher und sie….“ Sie merkte, dass sie wohl gerade dabei war, Inuyashas Mutter zu beleidigen und brach ab.

„Na ja. In jedem Fall ist das seine Sache.“ Er setzte sich neben sie: „Und natürlich die deiner Mutter.“

„Ja.“ Sie war ein wenig beruhigt. So, wie Inuyasha das sagte, klang das ganz harmlos. Mutter hatte auch nicht sonderlich aufgeregt gewirkt oder eingeschüchtert. Natürlich hätte sie nie ablehnen können, aber Kagome hatte sich doch ein wenig Sorgen gemacht, was diese Stellung alles an Aufgaben beinhalten mochte.

Der Prinz sah zu ihr: „Während Vater weg ist, wird Sesshoumaru die Regierung übernehmen, und ich dann seine Aufgaben. Also, mit dem Jagen von einfachen Dämonen ist da nichts. Da geht es um gefährlichere Leute. Darum möchte ich dich eigentlich nicht dabei haben.“

„Hältst du mich für so schwach?“ entfuhr es ihr prompt. „Schön, ich habe das Juwel der vier Seelen nicht mehr…“

„Ich möchte nicht, dass dir etwas passiert“, sagte er leise und sie bereute ihren Ausbruch.

„Ich...das ist nett, aber ich werde mich nicht drücken. Und ich habe wirklich einige Fähigkeiten.“

„Das weiß ich.“

Das hatte Kikyou auch, dachte Kagome auf einmal und dennoch ist sie tot. Ob er auch daran denkt? Nein, sie war fähiger als ich…Vorsichtig erklärte sie: „Du bist der Prinz….und wenn du mich nach Hause schickst, muss ich gehorchen. Aber….ich würde auch gern weitermachen, so wie Sango.“

„Du bist auch nicht verheiratet. - Oder wie war das mit diesem unhöflichen Jungen?“

„Hä? Ach, du meinst Hojo, den Sohn des Apothekers? Nein, den möchte ich nicht heiraten.“ Bloß schnell das erklären, ehe Inuyasha noch auf die Idee kam, ihr zu Gefallen diese Hochzeit anzubefehlen.

Warum nur fühlte er sich etwas erleichtert? Aber er meinte: „Schön. Dann bleib bei mir.“ Das war ihm irgendwie nur zu Recht.
 

Sesshoumaru sah aus dem Fenster in den Sonnenuntergang. Also würde er ab übermorgen der Herrscher sein, bis sich Vater erholt hatte, wie lange das auch immer dauern mochte. Nun, dachte er ein wenig zynisch, das hing wohl davon ab, wie lange diese Menschenfrau widerstehen konnte. Doch warum sollte sie die Avancen des mächtigsten Mannes des Reiches ablehnen? Sie war nur ein schwacher Mensch. Eigenartig, dass Vater immer wieder daran Gefallen fand.

Er spürte die Bewegung neben sich und blickte hinunter.

Rin sah zu ihm auf: „Darf ich Euer Gnaden etwas fragen?“

„Ja.“

„Ihr seid ein Hundedämon.“

„Ja.“ Was wurde das denn nun wieder?

„Wartet Euer Gnaden darum auf den Mond?“

„Was meinst du?“

„Hunde jaulen doch bei Vollmond.“

„Kein Dämon.“ Ein Glück, dass niemand diese Frage gehört hatte. Für denjenigen.

„Ah.“ Sie legte die Hände auf die Brüstung: „Hofrat Jaken sagte, dass Euer Gnaden nun das Schloss nicht mehr so oft verlassen werden. Dann….dann braucht Ihr mich nicht mehr?“ Das klang ängstlich, kleinlaut.

Warum nur fühlte er sich zu einer Erklärung gezwungen? „Das ist nur, solange der Herrscher sich erholt. Danach werde ich meine gewöhnlichen Pflichten wieder aufnehmen.“

„Oh, fein.“ Sie lächelte: „Dann werde ich zusehen, dass Ah-Un bis dahin das schönste Sattelzeug aller Reitdrachen hat, ja, Euer Gnaden?“

„Ja.“

„Ich darf doch weiterhin bei Euer Gnaden wohnen?“

„Ja.“
 

Der Herrscher betrachtete die blühenden Blumen des Gartens und sah hinunter in die weite Ebene. Er hörte, dass die Menschenfrau herankam, sich höflich neben ihm niederkniete, selbstverständlich, ohne ihn anzusprechen. So wandte er den Kopf: „Was möchtest du?“

„Ich…“ Wie sollte sie das sagen: „Zuvor kam ein Bote, der Kleidung brachte, für mich. Er sagte, es sei der Befehl Eurer Hoheit gewesen.“

„Ja. Gefallen sie dir nicht?“

„Oh, es sind die schönsten Kleider, die ich je sah. Vielen Dank, Hoheit. Ich weiß nur nicht, womit ich das verdient habe…“

Der Inu no Taishou dachte kurz nach, bemerkte, dass sie zusammenschrak. Fürchtete sie, zu weit gegangen zu sein? Sie sah in ihm noch immer nur den Herrscher. „Ich mag es, wenn ich von schönen Dingen umgeben bin.“ Was konnte er ihr noch schenken, um ihr eine Freude zu machen? Ihr klar zu machen, dass er nicht nur der Machthaber war, sondern auch ein Mann mit all seinen Wünschen?

„Danke, Hoheit.“ Sie folgte seinem Blick in die Ebene: „Eine wunderschöne Aussicht…“ sagte sie unwillkürlich.

„Ja. Setz dich doch zu mir. – Ich fresse dich nicht, “ ergänzte er mit einem Lächeln, sah zufrieden, dass sie es erwiderte, ehe sie gehorchte. „Wie heißt du eigentlich?“
 

****************************************************
 

Er nimmt sie also doch als Person wahr.

Aber alle drei Hunde haben es im Moment mit der holden Weiblichkeit. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, wenn Kagome dem Herrscher von ihrer seltsamen Beobachtung erzählt hätte...

Das nächste Kapitel heisst Wiedergeburt - und jemand muss dafür sterben.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlassen, erhält, wie gewohnt, eine Info-ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

bye
 

hotep



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (28)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sasuke_Uchiha
2008-01-12T10:49:44+00:00 12.01.2008 11:49
Na ja, die holde Weiblichkeit bei Sess ist noch nicht gerade sehr reif :) Bin aber gespannt, ob Sess auch noch eine "Gefährtin" bekommt.
Das Kapitel war auf jeden Fall richtig schön.
Von:  Tigerin
2008-01-12T09:13:55+00:00 12.01.2008 10:13
Oje... Kagome hätte wirklich etwas erzählen sollen...
Dein Voraussage zu dem Kapitel klang ja nicht alzu toll. Mein erster Gedanke war Kagura... allerdings.. was würde es Naraku bringen Kagura jetzt noch zu töten..? Er hat immerhin mal erwähnt das er sehr schwer an sie heran kommen würde.. also, ich hab keinen Plan.
Die Szene zwischen Sess und Rin war einfach niedlich..^^ Mal sehen wie sich Sess so als Regent macht^^
Mir haben aber auch die Szenen zwischen Kagome und Inu gefallen.. das war auch echt niedlich..

So, Bye Tigerin^^
Von: abgemeldet
2008-01-12T07:55:10+00:00 12.01.2008 08:55
Mhmm......das ist ja einiges passiert........umso merkwürdiger das Inu Taishou davon ausgeht, nur wenn er seiner Angebeteten Kleider schenkt, das sie ihn dann mit anderen Augen sieht, Männer sind echt primitiv. *kopf schüttel*

Das Kapitel hat mir echt supi gefallen, Naraku gleich in die Hölle zu schicken, war ne Klasse Idee von dir, nun hoffe ich aber das er im nächsten Kapi nicht gleich wieder aufersteht.

Die zweite Seite war für mich echt am besten, ich musste sogar ein bissschen über Rin lächeln. ^-^

Ich persönlich hoffe das Kikyou wieder ins Leben gerufen wird, aber das wird nicht passieren oder???


Ich warten mit Spannung auf das nächste Kapitel. ^-^

24
Von: abgemeldet
2008-01-11T21:02:04+00:00 11.01.2008 22:02
Ist Naraku wirklich besiegt?? Glaub ich kaum... *seufz* Vor allem, da das nachste Kapitel ja "Wiedergeburt" heissen wird. Hm, aber wer wird dafur sterben mussen?... Ich weiss nicht, warum, aber irgendwie denk ich da an Kagomes Mutter, hoffentlich liege ich da falsch. O_o

Ein schones, ruhiges Kapitel. ^^ Naja, am Anfang war es naturlich spannend, aber dann...
Trotzdem gefallt mir immer noch nicht, dass sich der Taishou an Kagomes Mutter heranmacht. Ich meine, klar, er ist an ihr als Person interessiert, aber... er konnte sie doch niemals heiraten! Und wenn sie sich tatsachlich in ihn verliebt wird sie dadurch nur unglucklich sein! Oder wird er sie doch heiraten?... ich wurds ihm ja eigentlich gonnen, schliesslich ist er nett und schon so lange allein, aber... hmm...

Werden wir eigentlich noch von Kagura und Kouga horen? Ich bin neugierig, wie es ihnen geht, sie sind wohl schon verheiratet, nehme ich an?

Die Gesprache der Hundeyoukai mit den grossen und kleinen Frauen waren wirklich suss. ^^" Rin mag ich hier total, sie ist zwar klein und stellt Fragen wie Kinder eben, aber sie hat trotzdem eine Aufgabe, die sie pflichtbewusst erfullt. ^^ Suss. *g*
Ja, und auch zwischen Kagome und Inuyasha funkt es. Mal sehen, wie das weitergeht... ^^

Schade, dass Naraku nicht abgekratzt ist, das ware schon... Aber ich versteh schon, dass das bei dem Aas nicht so schnell gehen kann. *seufz*

Ich freu mich aufs nachste Kapi. ^^

Bye!
Von: -Suhani-
2008-01-11T20:50:25+00:00 11.01.2008 21:50
Ich glaub nicht, dass Naraku endgültig besiegt ist... Kagome hat ganz sicher etwas beobachtet, was wichtig ist. Sonst hättest du am Ende kaum geschrieben, dass sie es besser gesagt hätte. ^^
Das Kappi war wirklich wieder sehr interessant. Bin schon gespannt, wer sterben muss. Hoffentlich nicht Kagome's Mutter. Sie erinnert mich so an meine eigene. Weiß nicht wieso, aber irgendwie habe ich die dumme Vermutung, dass sie nicht in Sicherheit ist... Nya, kann mich auch irren. ^^
Freu mich schon auf's nächste Kappi.
Bis denne
Pluschi

Von: abgemeldet
2008-01-11T19:48:01+00:00 11.01.2008 20:48
Na jetzt ist Naraku endlich weg... oder etwa doch nicht??? Auf jeden Fall haben jetzt alle mal gesehen, welche Macht der Taishou besitzt- das ist ja nicht wenig. War natürlich etwas naiv, anzunehmen, dass Naraku nicht in der Hauptstadt aufkreuzt, aber Fehler machen ja bekanntlich alle.
Da hat er sich seinen Urlaub verdient, wenn es seinen Söhnen auch nicht so besonders zusagt, dass er diesen mit einer Menschenfrau verbringt, besonders Sesshoumaru- wenigstens braucht er keine weiteren Halbgeschwister befürchten^^. Zum Glück ist er inzwischen so erwachsen, seinem Vater ein Privatleben zuzugestehen.

Kagome kann bei Inu Yasha bleiben- sehr zur Freude aller Beteiligten und er erfährt auch, dass er keinerlei Konkurrenz hat.
Gleichzeitig darf Rin bei Sesshoumaru bleiben. Es ist total niedlich wie kindlich und vertrauensvoll sie ist.

Tja, was kann ich sonst noch sagen... Mal sehen, wer wiedergeboren wird...
Ach ja, wie wäre es mit: Wie immer ein geniales Kapitel, das Lust auf mehr macht^^

Gruß

Foxfire
Von: abgemeldet
2008-01-11T19:46:20+00:00 11.01.2008 20:46
Herrje, Kagome... so langsam solltest du doch wissen, dass man bei einem Gegner wie Naraku jede Beobachtung sagen sollte. Es könnte sonst diene lezte gewesen sein. >.> Naja, was soll man machen...
MIr ist der Gedanke von Inu Taishou und Kagomes Mutter trotzdem ein wenig... naja, komisch. (ist das jetzt ein deutscher Satz? Ne, oder? Ach, egal.. bin Österreicherin.. xD) Nicht, dass ich es dem Taishou nicht vergönne... aber das Prinzip, nach dem er seine Zukünftige ausgesucht hat, scheint mir ein wenig... fragwürdig? XD Aber wir werden sehen.
Dass der Taishou nun weg ist, heißt auf jeden Fall, dass die Last von allem was kommt, also auch von Narakus Wiedergeburt, allein auf den Schultern seiner Söhne ruht. Bin gespannt, wie die damit umgehen können. Wenn selbst der Vater mit all seiner Macht es nicht schafft, dieses... Stehaufmännchen.. xD zu besiegen, haben die zwei dann, wenn auch mit vereinten Kräften, überhaupt eine Chance? Das wird noch interessant.
Ich frage mich, wer für Naraku sterben wird. Kagomes Mutter? Vllt... aber Naraku wäre dumm, das zu tun. Wenn er im Moment geschwächt ist, selbst, wenn er den Juwel hat... ich traue ihm nicht zu, so närrisch zu sein, dass er seinem Feind gleich sagt: Hallo, bin wieder da. xD Aber wenn er Kagomes Mutter benutzen würde, wärs genau das. Also wirds wen anderen erwischen...d enke ich mal. Hauptsache, du tust Rin nix. Oder Sango und mIroku. Und kagome, Inu Yasha und Sesshomaru, aber das ist selbstverständlich. Es wär auch nett, wenn du Kagura verschonst... es ärgert mich immer noch, dass sie im Manga gestorben ist... *hüstel*
Kay, ich mach besser schluss. Das KOmmi ist schon lang und sinnlos genug. ^^"
cuu
nao
Von: abgemeldet
2008-01-11T18:21:21+00:00 11.01.2008 19:21
Ganz schön viel passiert in dem Kapitel!
Aber Inu Taishou meint doch nicht wirklich, dass Naraku Ruhe geben wird, der wird sich wohl schon auf seine Pause gefreut haben
Rin ist ja so niedlich gewesen, als sie Sesshomaru gefragt hat, ob sie weiterhin bei ihm bleiben darf!
Bin gespannt, was die Familie machen wird, wenn Naraku wiedergeboren wird und dann vermutlich auch noch den kompletten Juwel besitzt

Freu mich, wenns weitergeht^^

lg fireflys
Von:  ayakoshino
2008-01-11T17:52:12+00:00 11.01.2008 18:52
Äh ja. Also ich würde sagen das Naraku auf jeden Fall noch nicht besiegt ist. Das ging irgentwie viel zu schnell und dann noch Kagomes Beobachtung. Das nächste Kap heißt ja auch "Weidergeburt" also...
Sesshomaru ist nun also vorrübergehender Herrscher und Rin macht sich Sorgen darüber. Das fand ich ja so niedlich!!^^
Das mit dem Taishou und Kagomes Mutter wird auch immer interessanter. Die Frage zum Schluss nach ihrem Namen würde mich wirklich mal interessieren! Wurde der überhaupt mal irgentwann genannt?
Ich freu mich jedenfalls schon auf das nächste Kapitel!
LG ayako
Von:  -Fluffy-
2008-01-11T17:46:29+00:00 11.01.2008 18:46
Halleluja, ganz schön was los bei dir. Erst das Juwel weg...., Mutter mit "Vater" in die Berge... . Ob Naraku auch noch mal wiederkehrt? Bin neugierig wen Du sterben lässt, aber bitte nicht Fluffy... Danke!

Knuddels -Fluffy-


Zurück