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Die erste Staffel
von

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Erinnerungen

Zum Jahresabschluss ein ruhiges Kapitel, in dem sich der mächtige Herrscher an die Frauen in seinem Leben erinnert. Mit Folgen...
 

23. Erinnerungen
 

Der Inu no Taishou sah in den Garten. Ein wenig spürte er noch die Enttäuschung, dass es diesem Naraku gelungen war, sich sogar seiner mächtigsten Attacke zu entziehen. Aber er hatte sie schon sehr lange nicht mehr eingesetzt, nun, es nicht müssen. So war es kaum verwunderlich, dass er mangelnde Übung besaß. Erstaunlicher war, wie stark seine beiden Söhne geworden waren. Schon beim ersten Kampf gegen Naraku hatte er dies gesehen, darauf hin ja auch beschlossen, sie beide näher an sich zu binden. Ihre Loyalität galt ihm, das hatte er bei der Attacke mit dem Seelenspiegel nur zu gut bemerkt. Und sich auf diese beiden zu verlassen war gewiss kein Fehler. Immerhin etwas. Das hätte auch ganz anders laufen können.
 

Seine Gedanken wanderten zurück, in eine Zeit, als er noch nicht der Machthaber gewesen war, es aber hatte werden wollen. In vielen Kämpfen hatte er die Fürsten hinter sich gebracht, um letztendlich gegen den damaligen Herrscher vorgehen zu können. Die Dämonen waren ihm dann gefolgt, weil sie ihn für stärker als den Herrscher ansahen, die Menschen, gerade der zweiten Klasse, hielten zu ihm, weil er ihnen zugesagt hatte, ihnen Eigentum zu geben, sie besser zu behandeln.

Vor den Toren der Hauptstadt war es zu einer Schlacht gekommen. Er hatte eigentlich gehofft, dies zu vermeiden. Aber als die Kämpfe begonnen hatten, war es eben so gewesen, und er hatte den Herrscher gesucht, sicher, dass nur ein direktes Duell ihm den wahren Sieg bringen würde. Er hatte ihn auch geschlagen. Und das war, wenn er das so recht überlegte, das letzte Mal gewesen, dass er den Pfad der Dunkelheit geöffnet hatte.

Als er in die Hauptstadt kam, hatte er bereits angeordnet, dass es zu keiner Plünderung kommen dürfe. Immerhin war das nun seine Stadt, seine Untertanen.

Im Schloss hatte er zum ersten Mal die einzige Tochter des ehemaligen Herrschers getroffen, schön und kalt wie der Vollmond. Sie hatte ihn regungslos gemustert.

„Ich habe deinen Vater getötet.“

„Ich sah es.“

„Dann ist dir klar, was ich nun von dir will?“

„Natürlich. Hast du etwa gehofft, ich würde Selbstmord begehen?“

„Nein. Das hätte auch kaum zu dir gepasst.“

„Sag deine Bedingungen. Dann sage ich die meinen.“

„Bedingungen von dir? – Du wirst meine Frau, die erste Frau des Staates. Und du wirst mir einen Sohn zur Welt bringen.“

„Wie ich es erwartet habe. – Wenn du deinen Sohn hast, lass mich gehen. In den Bergen weit im Westen liegt ein Schloss, das einst meiner Mutter gehörte. Ich habe weder die Absicht, dir die Regierung streitig zu machen, noch etwas gegen dich zu unternehmen.“

„Mein Sohn wird auch der deine sein. Es ist üblich, dass sich die Mutter die ersten Jahre um ein Kind kümmert.“

„Er ist ein Prinz. Und glaube mir, ich weiß nur zu gut, wie das Leben am Hofe ist. Stimmst du dieser Bedingung zu?“

„Ja.“ Hatte er den Erben, würde er keine Verbindung mehr mit der ehemaligen Herrscherfamilie benötigen, das wusste auch sie. Und was sollte er mit einer Gefährtin, die ihn schon aus dem Grund verabscheuen musste, weil er ihren Vater getötet hatte. Das war eine reine Zweckverbindung, von seiner Seite, um einen rechtmäßigen Erben zu haben, von ihrer…nun, sie wollte wohl einfach leben.

Nach Sesshoumarus Geburt war sie gegangen. Soweit er wusste, hatte sein Ältester seine Mutter einige Male besucht, aber nur höchst selten. Es war Cinnamon gewesen, die dem Kleinen zuerst ein wenig die Mutter ersetzt hatte, sich aber bald zurückgezogen hatte, da der Prinz ganz offensichtlich keine gefühlsmäßigen Bindungen wollte. Wollte er wirklich keine? Der Inu no Taishou seufzte. Natürlich war sein Sohn kühl, aber ebenso hatte er in den letzten Tagen festgestellt, dass dieser durchaus Gemütsbewegungen hatte – ihm, seinem Vater gegenüber. Bei Frauen, gleich wer es war, sah es wohl anders aus.
 

Nun ja, nach dem Ende seiner Ehe, denn offiziell hatte er seine Frau verstoßen, war er lange allein gewesen.

Cinnamon hatte in dieser Zeit viel mit ihm geredet, und ihm war klar geworden, dass sie ihn sehr gern hatte, ohne freilich zu wagen, ihm das zu sagen. Zu seinem gewissen Bedauern war es ihm nicht möglich gewesen, diese Gefühle zu erwidern. Und seine Ehrenhaftigkeit hatte ihn davon abgehalten, sie einfach auszunutzen. Immerhin hatte er ihre Freundschaft und das hatte ihm geholfen, bis zu diesem einen Tag…

Der Inu no Taishou seufzte erneut.

Einer seiner menschlichen Ratgeber hatte ihn um Entlassung gebeten, da er nun siebzig Jahre alt werden würde, und der Ruhe bedürfe. Er hatte zugestimmt und war zu der Geburtstagsfeier eingeladen worden. Die eingeladenen Menschen und Dämonen hatten gefeiert und er war, aus welchem Grund auch immer, selbst der Ruhe bedürftig gewesen und daher in den Garten hinausgegangen. Dort war sie gewesen, Izayoi, die jüngste Tochter seines Ratgebers. Er hatte es an ihrem Geruch erkennen können. Sie dagegen hatte nicht gewusst, wer er war, ihn für einen anderen Ratgeber gehalten.

„Oh, verzeiht, wenn ich Eure Exzellenz um etwas bitte…“ hatte sie zögernd gesagt: „Ich. ...Ihr seid doch ein Dämon?“

„Ja.“ Er hatte tief eingeatmet. Ihr Geruch war der Frieden selbst. Und er hatte sich bei dem Gedanken ertappt, ihn nie wieder aus der Nase bekommen zu wollen.

„Ich…meine Kette ist dort in den Brunnen gefallen. Er ist zwar ausgetrocknet, aber ich komme nicht hinunter.“

„Ich soll sie holen?“ Amüsiert hatte er die Röte in ihre Wangen steigen sehen: „Zeige mir den Brunnen.“ Der Schacht war vier Meter tief, keine Schwierigkeit für ihn. So machte er den Satz hinab.

„Izayoi, was machst du denn hier draußen?“ hatte der Hausherr gerufen: „Komm, kümmere dich um die Gäste.“

„Ja, Vater.“

Im gleichen Moment war er wieder mit ihrer Kette empor gesprungen gekommen. Sein Ratgeber hatte ihn nur angestarrt, zumal, als er das Schmuckstück überreichte.

„Oh, danke, Exzellenz, das war sehr nett.“ Izayoi hatte ihn offen und freundlich angelächelt. Er hätte in diesem Augenblick alles getan, um sie noch ein einziges Mal so zu sehen.

„Exzell…“ hatte dagegen der Vater entsetzt herausgebracht, da das unter Herrscherbeleidigung fiel: „Eure Hoheit wollen bitte verzeihen…Meine Tochter hat das Haus noch nie verlassen….“

„Hoheit?“ Izayoi war in diesem Augenblick klar, wer vor ihr stand und wen sie in den Brunnen geschickt hatte. Sie hatte sich zu Boden werfen wollen, aber er hatte sie aufgehalten:

„Schon gut. Ich hätte etwas sagen sollen. Es war sicher nicht deine Schuld. Komm, plaudern wir noch ein bisschen.“
 

Der Herrscher wandte sich vom Garten ab und ging nachdenklich durch das Schloss. Oh ja, es hatte Aufsehen erregt, als er seine Heirat mit einer Menschenfrau bekannt gegeben hatte, aber da Izayoi sanft war, fast nie ihr Zimmer verließ, verstummte die Rederei. Allerdings war Sesshoumaru wütend gewesen.

„Ihr ersetzt meine Mutter durch eine Menschenfrau!“

„Schon aus diesem Grund müsstest du wissen, dass ich sie nicht ersetzen will.“

„Dennoch: warum nehmt Ihr sie nicht als Eure Geliebte? Warum gebt Ihr solch einem Nichts einen solchen Rang?“

„Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, mein Sohn. Aber lass dir eines gesagt sein: eben, weil sie ein menschliches Wesen ist.“

Sesshoumaru hatte verwirrt ausgesehen: „Ich verstehe nicht.“

Warmherzigkeit war auch nichts, was er verstehen würde. So hatte der Vater nur gesagt: „Menschen leben nicht sehr lange, im Vergleich zu Dämonen. Sie wird dich nicht endlos stören.“

„Dann bitte ich darum, künftig mehr Aufträge außerhalb des Schlosses zu bekommen.“
 

Der Herrscher verließ das Schloss. Die Menschen und Dämonen, die sich hastig rechts und links vor ihm zu Boden warfen, nahm er fast nicht wahr.
 

Ja, einige Zeit war das so gut gegangen. Bis zu dem Tag, an dem Inuyasha geboren wurde, er ihn als seinen Sohn dem Hofstaat und der Bevölkerung vorgestellt hatte. Sesshoumaru hatte seinen Zorn darüber kaum verhehlt, allerdings erst, als sie unter sich gewesen waren. Es war vollkommen sinnlos gewesen, ihn darauf hinzuweisen, dass dies ebenso sein Sohn war und er sich doch um seinen kleinen Bruder kümmern solle. Im Laufe der Jahre, gerade auch nach Izayois Tod, war das Verhältnis der Halbbrüder besser geworden, wenn auch immer noch sehr unterkühlt, was eindeutig an der offenen Verachtung lag, die der Ältere dem Jüngeren gegenüber ausdrückte.

Wieder war es Cinnamon gewesen, die sich um das Kind gekümmert hatte, die Inuyasha gelehrt hatte, dass auch Dämonen nett zu ihm sein konnten. Wenn er es so recht überlegte, war Cinnamon immer da gewesen, wenn er sie gebraucht hatte. Sie hatte sich immer bemüht, alles zu tun, um ihn glücklich zu machen und ihm zu helfen. Sie musste ihn wirklich sehr gern haben. Zu schade, dass er nichts außer Freundschaft für sie empfinden konnte.
 

Und nun schienen sich die Halbbrüder einander angenähert zu haben, dafür war ihr Vater wirklich dankbar. So gesehen hatte der ganze Ärger mit Naraku wenigstens in einer Hinsicht etwas Positives gehabt. Und Inuyasha hatte sich augenscheinlich gemausert. Er war nicht mehr der kleine Welpe, er übernahm Verantwortung und erledigte seine Aufträge. Man konnte ihm nun sicher auch andere Dinge zumuten, als nur diese einfachen Dämonen zu jagen. Der Inu no Taishou gab zu, dass er diesen Auftrag erteilt hatte, damit sich Inuyasha nicht hinter seinem älteren Bruder zurückgesetzt fühlte und auch einmal das Schloss verlassen und ein bisschen Abenteuer haben konnte. Aber ganz offenkundig musste er den Jüngeren nicht mehr schützen.

Obendrein, gestand er sich mit einem Lächeln ein, hatte der Kleine wohl seine ersten Erlebnisse mit dem weiblichen Geschlecht hinter sich. Da war diese Priesterin gewesen, mit der ihn wohl zumindest ein romantisches Verhältnis verbunden hatte…
 

Sein Gesicht verfinsterte sich, wie die Passanten beunruhigt bemerkten und sich daraufhin ängstlich bis auf den Boden neigten.
 

Und es war seine Schuld gewesen, dass sie gestorben war. Seine ganz allein. Er hatte die Freundin seines Sohnes, wenn auch unter der Einwirkung des Seelenspiegels, in ihren Tod geschickt, obwohl Inuyasha wirklich versucht hatte, sie zu schützen.
 

Er sah auf. Zu seiner gewissen Überraschung hatte ihn seine gedankenverlorene Wanderung durch die Stadt vor einen kleinen Tempel geführt. Soweit er sich erinnerte, war dies derjenige, aus dem Inuyashas beide Priesterinnen stammten. Er betrat den Hof, blickte sich um. Die wenigen menschlichen Pilger hier, die ihn entdeckten, warfen sich hastig zu Boden. In der offenen Halle betete ein älterer Mann, wohl der Priester, ohne ihn zu bemerken. Dem Inu no Taishou fiel ein Gedenkstein auf, ein Grab, am Ende des Hofes. Er ging näher.

Kikyou.

Das war die Priesterin, das Mädchen, das Naraku getötet hatte, aufgrund seines Versagens. Es half nichts, sich hinter dem Seelenspiegel zu verstecken. Ein so starker Dämon wie er hätte einen solchen Angriff bemerken und abwehren müssen. Ließ er nach? Wurde er zu alt für seine Aufgabe? Oder war er nur durch die Jahrhunderte zu selbstsicher geworden, zu nachlässig?

„Es tut mir Leid“, murmelte er. Das war alles, was er dazu noch sagen konnte. Da stieg ihm eine Witterung in die Nase, wie er sie seit gut zweihundert Jahren nicht mehr gerochen hatte. Izayoi! Er fuhr herum

Sie war es natürlich nicht. Aber die Frau, die mit einem Einkaufskorb gerade den Hof betreten hatte, hatte einen so ähnlichen Geruch, sanft und ihm Frieden versprechend. Wer war sie? Da sie schnurstracks zum Wohnhaus der Familie ging, ohne sich weiter umzusehen, musste sie hier wohnen. Das war aller Wahrscheinlichkeit nach die Mutter von Kikyou und Kagome. Jetzt blieb sie erstaunt stehen, stutzte, da alle anderen Menschen im Hof noch auf Knien waren. Niemand hatte gewagt aufzustehen, während der Herrscher offenkundig an einem Grab betete. Sie sah sich um, begegnete dem Blick des Inu no Taishou. Und sie erkannte nur zu gut, welchen Rang dieser Besucher des Tempels einnahm. Die weißen Haare waren das eindeutige Kennzeichen.

Hastig glitt sie zu Boden, nicht, ohne zuvor den Korb abzustellen. Er war sicher, dass sie sich um die Lebensmittel sorgte. Ein wenig amüsiert trat er näher.

Sie erschrak, als sie das bemerkte, neigte sich tiefer, berührte mit der Stirn den Erdboden. Natürlich war er ihr zuvor nicht aufgefallen, hatte sie ja nie damit gerechnet, dass der mächtigste aller Dämonen das Grab ihrer Tochter besuchen würde. Aber ebenso selbstverständlich war das keine Entschuldigung für Unhöflichkeit. Und sie fragte sich ängstlich, was er dafür für eine Strafe verhängen wollte. Was auch immer er befahl, würde ausgeführt werden.

„Du bist die Mutter von Kikyou und Kagome?“ erkundigte er sich.

„Ja, Hoheit.“ Das war überraschend.

Dieser Geruch…dachte er. Hatte das auch Inuyasha so an den Schwestern angesprochen? „Steh auf. Ich möchte mit dir reden.“

Eine Ablehnung stand außer Frage. Erstaunt erhob sie sich, folgte ihm zu dem Grab ihrer ältesten Tochter.

„Hast du noch andere Kinder?“

„Ja, Hoheit.“ Und da er sie anblickte: „Souta und Kaede. Beide gehen seit einer Woche nun in die Priesterschule.“ Sie war froh, dass auch Souta die Aufnahmeprüfung geschafft hatte. So waren nun alle ihre Kinder in guter Ausbildung oder Stellung. Fast alle. Traurig sah sie auf das Grab.

„Kikyou.“ Der Inu no Taishou nickte leicht: „Kein anderes deiner Kinder wird so sterben, das verspreche ich dir.“

„Danke, Hoheit.“ Was sollte sie dazu schon sagen. Immerhin war es mehr als freundlich von dem Herrscher, sich den Namen gemerkt zu haben, ja, überhaupt hergekommen zu sein.

„So sind deine Aufgaben hier erfüllt?“

„Ich...ich weiß nicht, was Euere Hoheit meint…“

„Ist der Priester dort dein Mann?“

„Nein, Hoheit“, brachte sie hervor. Das Interesse des Inu no Taishou an ihr hatte sicherlich Gründe. Es fragte sich nur, was für welche: „Er ist mein Schwiegervater. Ich…ich versorge ihm das Haus. Mein Mann starb kurz nach der Geburt der Zwillinge.“

„Dann bist du wohl eine gute Köchin.“ Der Herrscher betrachtete gedankenverloren den Gedenkstein. Diese Witterung…

„So sagt man, Hoheit.“ Das wurde immer eigenartiger.

„Ich möchte für einige Zeit in ein Schloss in den Bergen reisen und würde eine gute Köchin benötigen.“ Er sah zu ihr: „Ich werde jemanden herschicken, der sich in der Zwischenzeit um deinen Schwiegervater kümmert.“

„Danke für dieses Angebot, Hoheit.“ Sie zögerte eindeutig. Natürlich war eine solche Stellung eine sehr gute…

„Aber?“ fragte er daher, hielt sie gerade noch am Arm, als sie sich zu Boden werfen wollte. Einem Befehl des Herrschers zu widersprechen, auch nur zu zögern, zog gewöhnlich deutlich negative Konsequenzen nach sich: „Sag es. Ich verspreche dir, dass du nichts zu befürchten hast.“

Sie atmete auf. Der Griff um ihren Arm war fest gewesen, aber er hatte ihr nicht wehgetan, gab sie nun frei. „Danke, Hoheit. Es ist nur sehr überraschend. Ich hörte…nun, Euer Hoheit würde keine Menschennahrung zu sich nehmen.“ Und sie war ein wenig besorgt, was er statt Gemüse von ihr gekocht bekommen wollte.

Das stimmte. Aber er konnte ihr ja schlecht erzählen, dass er nur ihre Witterung um sich haben wollte. Seine langjährige Erfahrung mit weiblichen Menschen warnte ihn davor, sie zu erschrecken. So meinte er: „Wie gesagt, ich möchte mich für eine Weile zurückziehen, auch vom Hofe. Und so werde ich niemanden von dort mitnehmen, würde also jemand benötigen, der mir das Haus versorgt. Köchin war wohl zu einfach ausgedrückt.“ Unwillkürlich lächelte er ein wenig: „Ich kenne mich mit derartigen Begriffen nicht sehr gut aus.“

Wenn er lächelte, sah er attraktiv aus, dachte sie prompt. Vielleicht war er freundlicher als der Kronprinz. Und wenn sie bedachte, dass er auch Inuyashas Vater war, sich daran erinnerte, wie nett der jüngere Prinz mit ihren Töchtern umging, war er wohl doch kein Menschenfresser. „Wie Euer Hoheit wünscht“, sagte sie daher, ein wenig aufatmend.

„Gut. Ich werde dir Nachricht schicken, wann wir abreisen.“

Sie verneigte sich noch einmal, als er sich abwandte und ging. Dann erst wagte sie, ihm nachzusehen. Wie alt er wohl sein mochte? Er schien nur so alt zu sein wie sie selbst, nun, ein wenig älter, aber er war doch schon so lange der Herrscher, sicher viele hundert Jahre alt. Vermutlich hatte er eine Pause wirklich nötig. Und dass er keinen Höfling um sich wollte, möglichst Ruhe wollte, konnte sie irgendwie schon verstehen. Wie er nur auf sie gekommen war? Sicher, weil Kikyou und Kagome einen sehr guten Eindruck auf ihn gemacht hatten, ja, das musste es sein. Sie würde jetzt erst einmal ihren Schwiegervater von dem Befehl in Kenntnis setzen. Überhaupt war es mehr als nett gewesen, dass sich der Herr höchstpersönlich herbemüht hatte.
 

Der Inu no Taishou kehrte in das Schloss zurück.

Ja, das war eine gute, wenn auch sehr plötzliche, Idee gewesen. Er würde sich, wenn diese Sache mit Naraku ein für allemal abgeschlossen war, in ein kleines Schloss zurückziehen, allein mit ihr. Und früher oder später würde sie die Angst vor ihm verloren haben, wie sie sie auch Izayoi verloren hatte, in ihm nicht mehr den Herrscher sondern nur den Mann sehen. Es würde schön werden, den Kopf auf ihren Schoss zu legen, sich in ihren Geruch zu träumen, an nichts anderes denken zu müssen. Die beiden Jungs würden in der Zwischenzeit sicher mit allem fertig werden, was so auftauchen würde. Stark genug waren sie ja. Und da sie sich auch besser vertrugen, könnte sich Sesshoumaru auf seinen jüngeren Bruder stützen.

Doch, das mit der Reise war eine gute Idee gewesen.

Allerdings gab es da noch ein, zwei Dinge, die er selbst klären sollte, ehe er sich ein wenig Erholung gönnte. Allen voran die Sache mit Naraku. Sobald dieser Schurke aus seinem Versteck wieder auftauchen würde, war er fällig. Diesmal würde er ihn in die Hölle schicken.
 

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Ob er das allein schafft?

Seine Urlaubspläne könnten jedenfalls zu innerfamiliären Verwicklungen führen. Das neue Kapitel heisst Regeneration.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlasen, erhält, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

Guten Rutsch euch allen!
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Minerva_Noctua
2010-12-27T20:54:30+00:00 27.12.2010 21:54
Der Inu Taishou hat lustige Ideen.
Was für ein Gedanke!
Sesshoumaru kann man langsam als asexuell bezeichnen.
Das ist schade.
Sein Vater ist da nicht so scheu*g*

Bye

Minerva
Von:  Teilchenzoo
2009-01-25T20:28:38+00:00 25.01.2009 21:28
Hm ... also, schön, dass du der guten Frau auch mal einen netten Mann gönnst, das Feld nicht nur den Jüngeren überlässt, aber irgendwie bin ich trotz allem nicht so von der Idee angetan. nicht wegen Inu und Kago ... ich mag das Pairing nur nicht sonderlich.

Aber es war sehr schön zu sehen, was so alles im Leben des Herrschers passiert ist ... die erste Frau, nur aus Berechnung (wie geht es der eigentlich?), die zweite aus Liebe ... und immer dabei: Cinnamon. Der hätte ich ihr Glück wirklich gegönnt, aber es ist gut von ihm, dass er sie nicht ausnutzen will.

Die Stelle mit Izayoi war wunderschön *.* ... so süß~ ... ^^

Lg
Von:  Bridget
2008-04-17T16:06:50+00:00 17.04.2008 18:06
Da denkt jemand eindeutig mit der Nase! Nun ja, gönnen wir ihm den Spaß. Aber was geschieht eigentlich mit den Kindern, wenn sie nun die Stellung von einer Geliebten innehatte? Wirkt sich das nicht auch automatisch auf die aus? Jedenfalls ein ganz spezielles Kapi nur für unseren Inu Papa. +ausweich+
Hm, hier erfährt man genau, was und wieso er diese beiden Frauen ausgesucht hat. Die eine aus Pflicht und die andere für sich. Und nun Kiks und Kagos Mama... also echt. Nun ja, er könnte auch eine andere haben, doch er sieht in ihr wirklich nur die Freundin und nicht mehr. Die Zuneigung zu menschlichen Frauen scheint seinem Jüngsten angeboren zu sein. Aber was ist mit seiner Lordschaft Junior? Hegt er etwa auch Gefühle für jemanden? Oder meint der Gute über solchen Dingen zu schweben?
Wie man hier auch deutlich liest, hat sich Inu no Taishou seinen Posten schwer erkämpfen müssen, während seine Söhne diese Stellung später nur verteidigen müssen.
Das er sich nach Ruhe sehnt ist verständlich. Auf der einen Seite haben sich zwar seine Söhne einander angenähert, da hat auch die Idee mit der Fakehochzeit das jetzige Verhältnis nicht eintrüben lassen. Andererseits hat ihn die Sache mit dem Seelenspiegel mehr zu schaffen gemacht, als er je öffentlich zugeben würde. Auch das Nachspiel und immer noch ist der Feind irgendwo und schafft Unruhe, wo er nur kann. Das schlaucht. Er trägt die ganze Verantwortung für alle. Gut, er hat seine beiden Söhne, aber ich kann mir vorstellen, was tief in ihm vorgeht. Beide sind zwar erwachsen, aber irgendwo bleibt auch der ausgewachsene Sohn immer noch ein Kind und man sorgt sich. Gerade um den Jüngeren.
Gut, genug geschwafelt. Mal sehen wann das Dämonenpuzzle wieder einsatzfähig ist.
+hinter sich schau, die große dunkle Wolke mit den Blitzen anschau. Ach der, Inu Yasha, Sesshoumaru und Inu no Taishou, kümmert ihr euch bitte um den? Danke. Gedankeverloren den Kampf zuschau. He, aber nicht die Inneneinrichtung nebst Gebäude vernichten! Damit das klar ist!
IY: Was denn nun?
B: Kampf gefälligst draußen!
IY: Immer diese Sonderwünsche...
Verzieht sich mit den anderen...+

Von: abgemeldet
2008-01-05T22:17:29+00:00 05.01.2008 23:17
Hm, der Taishou hat ein Faible fur Kagomes Mutter...
Irgendwie gefallt mir das nicht, ich mein , vielleicht ist sie Izayois Reinkarnation... Aber mir gefallt nicht, dass er nur einen Ersatz fur Izayoi sucht. SO ist das jedenfalls ruber gekommen...
Er tut mir ja Leid, Izayoi war seine grosse Liebe, aber trotzdem... -.-

Acha, und wir horen auch von Sesshomarus Mutter. Das stimmt auch mit dem Manga uberein, ich meine, wir wissen ja nix von ihr, aber sie scheint weder an Sesshomaru hangen, noch an dem Taishou gehungen zu haben, da scheint deine Idee wirklich alles zu erklaren, gut. ^^

Die Beschreibung, wie er zum ersten Mal Izayoi traf, war suss. ^^ Sie so naiv, er von ihr bezaubert - suss. ^^

Aber ich hoffe wirklich, dass da nix aus ihm und Kagomes Mutter wird - denn er will ja nur einen Ersatz, das geht nicht.... *seufz*

Mal sehen.
Von:  Schalmali
2008-01-05T16:23:07+00:00 05.01.2008 17:23
Nett die Vergangenheit von dieser Geschichte etwas zu beleuchten. Dass der Inu no Taishou dann ausgerechnet Kagomes Mutter wählt ist natürlich ziemlicher Zufall aber naja... wie heißt es so schön? ... Immer der Nase nach *grins* Ja wie die zwei Söhne das wohl sehen werden... ^^
Von:  Yvibel
2008-01-03T21:03:33+00:00 03.01.2008 22:03
Wow....und wieder ein tolles Kapi! Ruhig aber sehr interessant. Inu´s Papa mit Kagome´s Mama!? hehe Etwas merkwürdige Vorstellung...oder vielleicht einfach ungewohnt...aber nicht unmöglich. Würde nur gern mal wissen, was die jeweiligen Angehörigen dazu sagen, wenn sie denn davon erfahren sollten. Da gibts sicher die unterschiedlichsten Ansichten.
Bin wieder super neugierig wie´s weiter geht! Also bis denn dann.^^
Lieben Gruß Yvi
Von:  Cistus
2008-01-03T08:09:48+00:00 03.01.2008 09:09
Ach wie nett, der Ino no Taishou wandelt auf Freiersfüssen! Ich weiß nicht ob das was er vorhat eine so gute Idee ist! Ich kenne mindestens drei Leute die nicht begeistert sein werden! Sesshoumaru, Inuyasha und Kagome! Und dann ist da immer noch Naraku! Wenn der rauskriegt, das der Inu no Taishou eine neue Flamme hat, könnte er das für sich ausnutzen und damit Kagomes Mutter in Gefahr bringen! Vielleicht sollte er sich doch lieber an Cinnmon halten, die beiden passen doch wohl ganz gut zusammen und seine Söhne mögen sie!
Es hört sich so an als ob Sesshoumarus Mutter noch lebt, würde mich ja schon interessieren wie die beiden zueinander stehen! Er soll sie ja ein paar mal besucht haben! Könnte interessant sein!

Mal sehen wie es weitergeht!

mfg
Cistus
Von:  don-kun
2008-01-02T19:20:43+00:00 02.01.2008 20:20
Na, der Taishou ist ja einer. Fast schlimmer als Miroku. ^^ Naja, auf eine andere Art. Plant romantische Abenteuer mit der Mutter der Ex- und der Bald-Geliebten seines Sohnes. ^^
So ein Schlawiner. XDD
Von:  Sasuke_Uchiha
2007-12-31T13:07:27+00:00 31.12.2007 14:07
Oh man, was der Taishou sich da hat einfallen lassen...
Ich hätte gerne mal einen Besuch von Sess bei seiner Mutter miterlebt.
Aber wie diese Beziehung ablief zwischen dem Taishou und Sess Mutter finde ich doch traurig. Kein Wunder, dass Sess bei gefühlsmäßigen Bindungen eher Abstand nimmt.
Von:  Krylia
2007-12-30T20:33:11+00:00 30.12.2007 21:33
Gut, dass ich nur schreiben und nicht sprechen muss. Mein Kiefer liegt grad unten auf dem Boden. DIESER INU NO TAISHOU!!! O_____O

Also dieses Pairing gab es bestimmt noch nie! (Wie auch?)

Ich wette, es wird da einige Leute geben, die darüber nicht so erfreut sind.

Ich für meinen Teil wünsche beiden ihr Glück. (Auch wenn ich immernoch etwas geschockt bin.)


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