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Die erste Staffel
von

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Erinnerungen

Zum Jahresabschluss ein ruhiges Kapitel, in dem sich der mächtige Herrscher an die Frauen in seinem Leben erinnert. Mit Folgen...
 

23. Erinnerungen
 

Der Inu no Taishou sah in den Garten. Ein wenig spürte er noch die Enttäuschung, dass es diesem Naraku gelungen war, sich sogar seiner mächtigsten Attacke zu entziehen. Aber er hatte sie schon sehr lange nicht mehr eingesetzt, nun, es nicht müssen. So war es kaum verwunderlich, dass er mangelnde Übung besaß. Erstaunlicher war, wie stark seine beiden Söhne geworden waren. Schon beim ersten Kampf gegen Naraku hatte er dies gesehen, darauf hin ja auch beschlossen, sie beide näher an sich zu binden. Ihre Loyalität galt ihm, das hatte er bei der Attacke mit dem Seelenspiegel nur zu gut bemerkt. Und sich auf diese beiden zu verlassen war gewiss kein Fehler. Immerhin etwas. Das hätte auch ganz anders laufen können.
 

Seine Gedanken wanderten zurück, in eine Zeit, als er noch nicht der Machthaber gewesen war, es aber hatte werden wollen. In vielen Kämpfen hatte er die Fürsten hinter sich gebracht, um letztendlich gegen den damaligen Herrscher vorgehen zu können. Die Dämonen waren ihm dann gefolgt, weil sie ihn für stärker als den Herrscher ansahen, die Menschen, gerade der zweiten Klasse, hielten zu ihm, weil er ihnen zugesagt hatte, ihnen Eigentum zu geben, sie besser zu behandeln.

Vor den Toren der Hauptstadt war es zu einer Schlacht gekommen. Er hatte eigentlich gehofft, dies zu vermeiden. Aber als die Kämpfe begonnen hatten, war es eben so gewesen, und er hatte den Herrscher gesucht, sicher, dass nur ein direktes Duell ihm den wahren Sieg bringen würde. Er hatte ihn auch geschlagen. Und das war, wenn er das so recht überlegte, das letzte Mal gewesen, dass er den Pfad der Dunkelheit geöffnet hatte.

Als er in die Hauptstadt kam, hatte er bereits angeordnet, dass es zu keiner Plünderung kommen dürfe. Immerhin war das nun seine Stadt, seine Untertanen.

Im Schloss hatte er zum ersten Mal die einzige Tochter des ehemaligen Herrschers getroffen, schön und kalt wie der Vollmond. Sie hatte ihn regungslos gemustert.

„Ich habe deinen Vater getötet.“

„Ich sah es.“

„Dann ist dir klar, was ich nun von dir will?“

„Natürlich. Hast du etwa gehofft, ich würde Selbstmord begehen?“

„Nein. Das hätte auch kaum zu dir gepasst.“

„Sag deine Bedingungen. Dann sage ich die meinen.“

„Bedingungen von dir? – Du wirst meine Frau, die erste Frau des Staates. Und du wirst mir einen Sohn zur Welt bringen.“

„Wie ich es erwartet habe. – Wenn du deinen Sohn hast, lass mich gehen. In den Bergen weit im Westen liegt ein Schloss, das einst meiner Mutter gehörte. Ich habe weder die Absicht, dir die Regierung streitig zu machen, noch etwas gegen dich zu unternehmen.“

„Mein Sohn wird auch der deine sein. Es ist üblich, dass sich die Mutter die ersten Jahre um ein Kind kümmert.“

„Er ist ein Prinz. Und glaube mir, ich weiß nur zu gut, wie das Leben am Hofe ist. Stimmst du dieser Bedingung zu?“

„Ja.“ Hatte er den Erben, würde er keine Verbindung mehr mit der ehemaligen Herrscherfamilie benötigen, das wusste auch sie. Und was sollte er mit einer Gefährtin, die ihn schon aus dem Grund verabscheuen musste, weil er ihren Vater getötet hatte. Das war eine reine Zweckverbindung, von seiner Seite, um einen rechtmäßigen Erben zu haben, von ihrer…nun, sie wollte wohl einfach leben.

Nach Sesshoumarus Geburt war sie gegangen. Soweit er wusste, hatte sein Ältester seine Mutter einige Male besucht, aber nur höchst selten. Es war Cinnamon gewesen, die dem Kleinen zuerst ein wenig die Mutter ersetzt hatte, sich aber bald zurückgezogen hatte, da der Prinz ganz offensichtlich keine gefühlsmäßigen Bindungen wollte. Wollte er wirklich keine? Der Inu no Taishou seufzte. Natürlich war sein Sohn kühl, aber ebenso hatte er in den letzten Tagen festgestellt, dass dieser durchaus Gemütsbewegungen hatte – ihm, seinem Vater gegenüber. Bei Frauen, gleich wer es war, sah es wohl anders aus.
 

Nun ja, nach dem Ende seiner Ehe, denn offiziell hatte er seine Frau verstoßen, war er lange allein gewesen.

Cinnamon hatte in dieser Zeit viel mit ihm geredet, und ihm war klar geworden, dass sie ihn sehr gern hatte, ohne freilich zu wagen, ihm das zu sagen. Zu seinem gewissen Bedauern war es ihm nicht möglich gewesen, diese Gefühle zu erwidern. Und seine Ehrenhaftigkeit hatte ihn davon abgehalten, sie einfach auszunutzen. Immerhin hatte er ihre Freundschaft und das hatte ihm geholfen, bis zu diesem einen Tag…

Der Inu no Taishou seufzte erneut.

Einer seiner menschlichen Ratgeber hatte ihn um Entlassung gebeten, da er nun siebzig Jahre alt werden würde, und der Ruhe bedürfe. Er hatte zugestimmt und war zu der Geburtstagsfeier eingeladen worden. Die eingeladenen Menschen und Dämonen hatten gefeiert und er war, aus welchem Grund auch immer, selbst der Ruhe bedürftig gewesen und daher in den Garten hinausgegangen. Dort war sie gewesen, Izayoi, die jüngste Tochter seines Ratgebers. Er hatte es an ihrem Geruch erkennen können. Sie dagegen hatte nicht gewusst, wer er war, ihn für einen anderen Ratgeber gehalten.

„Oh, verzeiht, wenn ich Eure Exzellenz um etwas bitte…“ hatte sie zögernd gesagt: „Ich. ...Ihr seid doch ein Dämon?“

„Ja.“ Er hatte tief eingeatmet. Ihr Geruch war der Frieden selbst. Und er hatte sich bei dem Gedanken ertappt, ihn nie wieder aus der Nase bekommen zu wollen.

„Ich…meine Kette ist dort in den Brunnen gefallen. Er ist zwar ausgetrocknet, aber ich komme nicht hinunter.“

„Ich soll sie holen?“ Amüsiert hatte er die Röte in ihre Wangen steigen sehen: „Zeige mir den Brunnen.“ Der Schacht war vier Meter tief, keine Schwierigkeit für ihn. So machte er den Satz hinab.

„Izayoi, was machst du denn hier draußen?“ hatte der Hausherr gerufen: „Komm, kümmere dich um die Gäste.“

„Ja, Vater.“

Im gleichen Moment war er wieder mit ihrer Kette empor gesprungen gekommen. Sein Ratgeber hatte ihn nur angestarrt, zumal, als er das Schmuckstück überreichte.

„Oh, danke, Exzellenz, das war sehr nett.“ Izayoi hatte ihn offen und freundlich angelächelt. Er hätte in diesem Augenblick alles getan, um sie noch ein einziges Mal so zu sehen.

„Exzell…“ hatte dagegen der Vater entsetzt herausgebracht, da das unter Herrscherbeleidigung fiel: „Eure Hoheit wollen bitte verzeihen…Meine Tochter hat das Haus noch nie verlassen….“

„Hoheit?“ Izayoi war in diesem Augenblick klar, wer vor ihr stand und wen sie in den Brunnen geschickt hatte. Sie hatte sich zu Boden werfen wollen, aber er hatte sie aufgehalten:

„Schon gut. Ich hätte etwas sagen sollen. Es war sicher nicht deine Schuld. Komm, plaudern wir noch ein bisschen.“
 

Der Herrscher wandte sich vom Garten ab und ging nachdenklich durch das Schloss. Oh ja, es hatte Aufsehen erregt, als er seine Heirat mit einer Menschenfrau bekannt gegeben hatte, aber da Izayoi sanft war, fast nie ihr Zimmer verließ, verstummte die Rederei. Allerdings war Sesshoumaru wütend gewesen.

„Ihr ersetzt meine Mutter durch eine Menschenfrau!“

„Schon aus diesem Grund müsstest du wissen, dass ich sie nicht ersetzen will.“

„Dennoch: warum nehmt Ihr sie nicht als Eure Geliebte? Warum gebt Ihr solch einem Nichts einen solchen Rang?“

„Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig, mein Sohn. Aber lass dir eines gesagt sein: eben, weil sie ein menschliches Wesen ist.“

Sesshoumaru hatte verwirrt ausgesehen: „Ich verstehe nicht.“

Warmherzigkeit war auch nichts, was er verstehen würde. So hatte der Vater nur gesagt: „Menschen leben nicht sehr lange, im Vergleich zu Dämonen. Sie wird dich nicht endlos stören.“

„Dann bitte ich darum, künftig mehr Aufträge außerhalb des Schlosses zu bekommen.“
 

Der Herrscher verließ das Schloss. Die Menschen und Dämonen, die sich hastig rechts und links vor ihm zu Boden warfen, nahm er fast nicht wahr.
 

Ja, einige Zeit war das so gut gegangen. Bis zu dem Tag, an dem Inuyasha geboren wurde, er ihn als seinen Sohn dem Hofstaat und der Bevölkerung vorgestellt hatte. Sesshoumaru hatte seinen Zorn darüber kaum verhehlt, allerdings erst, als sie unter sich gewesen waren. Es war vollkommen sinnlos gewesen, ihn darauf hinzuweisen, dass dies ebenso sein Sohn war und er sich doch um seinen kleinen Bruder kümmern solle. Im Laufe der Jahre, gerade auch nach Izayois Tod, war das Verhältnis der Halbbrüder besser geworden, wenn auch immer noch sehr unterkühlt, was eindeutig an der offenen Verachtung lag, die der Ältere dem Jüngeren gegenüber ausdrückte.

Wieder war es Cinnamon gewesen, die sich um das Kind gekümmert hatte, die Inuyasha gelehrt hatte, dass auch Dämonen nett zu ihm sein konnten. Wenn er es so recht überlegte, war Cinnamon immer da gewesen, wenn er sie gebraucht hatte. Sie hatte sich immer bemüht, alles zu tun, um ihn glücklich zu machen und ihm zu helfen. Sie musste ihn wirklich sehr gern haben. Zu schade, dass er nichts außer Freundschaft für sie empfinden konnte.
 

Und nun schienen sich die Halbbrüder einander angenähert zu haben, dafür war ihr Vater wirklich dankbar. So gesehen hatte der ganze Ärger mit Naraku wenigstens in einer Hinsicht etwas Positives gehabt. Und Inuyasha hatte sich augenscheinlich gemausert. Er war nicht mehr der kleine Welpe, er übernahm Verantwortung und erledigte seine Aufträge. Man konnte ihm nun sicher auch andere Dinge zumuten, als nur diese einfachen Dämonen zu jagen. Der Inu no Taishou gab zu, dass er diesen Auftrag erteilt hatte, damit sich Inuyasha nicht hinter seinem älteren Bruder zurückgesetzt fühlte und auch einmal das Schloss verlassen und ein bisschen Abenteuer haben konnte. Aber ganz offenkundig musste er den Jüngeren nicht mehr schützen.

Obendrein, gestand er sich mit einem Lächeln ein, hatte der Kleine wohl seine ersten Erlebnisse mit dem weiblichen Geschlecht hinter sich. Da war diese Priesterin gewesen, mit der ihn wohl zumindest ein romantisches Verhältnis verbunden hatte…
 

Sein Gesicht verfinsterte sich, wie die Passanten beunruhigt bemerkten und sich daraufhin ängstlich bis auf den Boden neigten.
 

Und es war seine Schuld gewesen, dass sie gestorben war. Seine ganz allein. Er hatte die Freundin seines Sohnes, wenn auch unter der Einwirkung des Seelenspiegels, in ihren Tod geschickt, obwohl Inuyasha wirklich versucht hatte, sie zu schützen.
 

Er sah auf. Zu seiner gewissen Überraschung hatte ihn seine gedankenverlorene Wanderung durch die Stadt vor einen kleinen Tempel geführt. Soweit er sich erinnerte, war dies derjenige, aus dem Inuyashas beide Priesterinnen stammten. Er betrat den Hof, blickte sich um. Die wenigen menschlichen Pilger hier, die ihn entdeckten, warfen sich hastig zu Boden. In der offenen Halle betete ein älterer Mann, wohl der Priester, ohne ihn zu bemerken. Dem Inu no Taishou fiel ein Gedenkstein auf, ein Grab, am Ende des Hofes. Er ging näher.

Kikyou.

Das war die Priesterin, das Mädchen, das Naraku getötet hatte, aufgrund seines Versagens. Es half nichts, sich hinter dem Seelenspiegel zu verstecken. Ein so starker Dämon wie er hätte einen solchen Angriff bemerken und abwehren müssen. Ließ er nach? Wurde er zu alt für seine Aufgabe? Oder war er nur durch die Jahrhunderte zu selbstsicher geworden, zu nachlässig?

„Es tut mir Leid“, murmelte er. Das war alles, was er dazu noch sagen konnte. Da stieg ihm eine Witterung in die Nase, wie er sie seit gut zweihundert Jahren nicht mehr gerochen hatte. Izayoi! Er fuhr herum

Sie war es natürlich nicht. Aber die Frau, die mit einem Einkaufskorb gerade den Hof betreten hatte, hatte einen so ähnlichen Geruch, sanft und ihm Frieden versprechend. Wer war sie? Da sie schnurstracks zum Wohnhaus der Familie ging, ohne sich weiter umzusehen, musste sie hier wohnen. Das war aller Wahrscheinlichkeit nach die Mutter von Kikyou und Kagome. Jetzt blieb sie erstaunt stehen, stutzte, da alle anderen Menschen im Hof noch auf Knien waren. Niemand hatte gewagt aufzustehen, während der Herrscher offenkundig an einem Grab betete. Sie sah sich um, begegnete dem Blick des Inu no Taishou. Und sie erkannte nur zu gut, welchen Rang dieser Besucher des Tempels einnahm. Die weißen Haare waren das eindeutige Kennzeichen.

Hastig glitt sie zu Boden, nicht, ohne zuvor den Korb abzustellen. Er war sicher, dass sie sich um die Lebensmittel sorgte. Ein wenig amüsiert trat er näher.

Sie erschrak, als sie das bemerkte, neigte sich tiefer, berührte mit der Stirn den Erdboden. Natürlich war er ihr zuvor nicht aufgefallen, hatte sie ja nie damit gerechnet, dass der mächtigste aller Dämonen das Grab ihrer Tochter besuchen würde. Aber ebenso selbstverständlich war das keine Entschuldigung für Unhöflichkeit. Und sie fragte sich ängstlich, was er dafür für eine Strafe verhängen wollte. Was auch immer er befahl, würde ausgeführt werden.

„Du bist die Mutter von Kikyou und Kagome?“ erkundigte er sich.

„Ja, Hoheit.“ Das war überraschend.

Dieser Geruch…dachte er. Hatte das auch Inuyasha so an den Schwestern angesprochen? „Steh auf. Ich möchte mit dir reden.“

Eine Ablehnung stand außer Frage. Erstaunt erhob sie sich, folgte ihm zu dem Grab ihrer ältesten Tochter.

„Hast du noch andere Kinder?“

„Ja, Hoheit.“ Und da er sie anblickte: „Souta und Kaede. Beide gehen seit einer Woche nun in die Priesterschule.“ Sie war froh, dass auch Souta die Aufnahmeprüfung geschafft hatte. So waren nun alle ihre Kinder in guter Ausbildung oder Stellung. Fast alle. Traurig sah sie auf das Grab.

„Kikyou.“ Der Inu no Taishou nickte leicht: „Kein anderes deiner Kinder wird so sterben, das verspreche ich dir.“

„Danke, Hoheit.“ Was sollte sie dazu schon sagen. Immerhin war es mehr als freundlich von dem Herrscher, sich den Namen gemerkt zu haben, ja, überhaupt hergekommen zu sein.

„So sind deine Aufgaben hier erfüllt?“

„Ich...ich weiß nicht, was Euere Hoheit meint…“

„Ist der Priester dort dein Mann?“

„Nein, Hoheit“, brachte sie hervor. Das Interesse des Inu no Taishou an ihr hatte sicherlich Gründe. Es fragte sich nur, was für welche: „Er ist mein Schwiegervater. Ich…ich versorge ihm das Haus. Mein Mann starb kurz nach der Geburt der Zwillinge.“

„Dann bist du wohl eine gute Köchin.“ Der Herrscher betrachtete gedankenverloren den Gedenkstein. Diese Witterung…

„So sagt man, Hoheit.“ Das wurde immer eigenartiger.

„Ich möchte für einige Zeit in ein Schloss in den Bergen reisen und würde eine gute Köchin benötigen.“ Er sah zu ihr: „Ich werde jemanden herschicken, der sich in der Zwischenzeit um deinen Schwiegervater kümmert.“

„Danke für dieses Angebot, Hoheit.“ Sie zögerte eindeutig. Natürlich war eine solche Stellung eine sehr gute…

„Aber?“ fragte er daher, hielt sie gerade noch am Arm, als sie sich zu Boden werfen wollte. Einem Befehl des Herrschers zu widersprechen, auch nur zu zögern, zog gewöhnlich deutlich negative Konsequenzen nach sich: „Sag es. Ich verspreche dir, dass du nichts zu befürchten hast.“

Sie atmete auf. Der Griff um ihren Arm war fest gewesen, aber er hatte ihr nicht wehgetan, gab sie nun frei. „Danke, Hoheit. Es ist nur sehr überraschend. Ich hörte…nun, Euer Hoheit würde keine Menschennahrung zu sich nehmen.“ Und sie war ein wenig besorgt, was er statt Gemüse von ihr gekocht bekommen wollte.

Das stimmte. Aber er konnte ihr ja schlecht erzählen, dass er nur ihre Witterung um sich haben wollte. Seine langjährige Erfahrung mit weiblichen Menschen warnte ihn davor, sie zu erschrecken. So meinte er: „Wie gesagt, ich möchte mich für eine Weile zurückziehen, auch vom Hofe. Und so werde ich niemanden von dort mitnehmen, würde also jemand benötigen, der mir das Haus versorgt. Köchin war wohl zu einfach ausgedrückt.“ Unwillkürlich lächelte er ein wenig: „Ich kenne mich mit derartigen Begriffen nicht sehr gut aus.“

Wenn er lächelte, sah er attraktiv aus, dachte sie prompt. Vielleicht war er freundlicher als der Kronprinz. Und wenn sie bedachte, dass er auch Inuyashas Vater war, sich daran erinnerte, wie nett der jüngere Prinz mit ihren Töchtern umging, war er wohl doch kein Menschenfresser. „Wie Euer Hoheit wünscht“, sagte sie daher, ein wenig aufatmend.

„Gut. Ich werde dir Nachricht schicken, wann wir abreisen.“

Sie verneigte sich noch einmal, als er sich abwandte und ging. Dann erst wagte sie, ihm nachzusehen. Wie alt er wohl sein mochte? Er schien nur so alt zu sein wie sie selbst, nun, ein wenig älter, aber er war doch schon so lange der Herrscher, sicher viele hundert Jahre alt. Vermutlich hatte er eine Pause wirklich nötig. Und dass er keinen Höfling um sich wollte, möglichst Ruhe wollte, konnte sie irgendwie schon verstehen. Wie er nur auf sie gekommen war? Sicher, weil Kikyou und Kagome einen sehr guten Eindruck auf ihn gemacht hatten, ja, das musste es sein. Sie würde jetzt erst einmal ihren Schwiegervater von dem Befehl in Kenntnis setzen. Überhaupt war es mehr als nett gewesen, dass sich der Herr höchstpersönlich herbemüht hatte.
 

Der Inu no Taishou kehrte in das Schloss zurück.

Ja, das war eine gute, wenn auch sehr plötzliche, Idee gewesen. Er würde sich, wenn diese Sache mit Naraku ein für allemal abgeschlossen war, in ein kleines Schloss zurückziehen, allein mit ihr. Und früher oder später würde sie die Angst vor ihm verloren haben, wie sie sie auch Izayoi verloren hatte, in ihm nicht mehr den Herrscher sondern nur den Mann sehen. Es würde schön werden, den Kopf auf ihren Schoss zu legen, sich in ihren Geruch zu träumen, an nichts anderes denken zu müssen. Die beiden Jungs würden in der Zwischenzeit sicher mit allem fertig werden, was so auftauchen würde. Stark genug waren sie ja. Und da sie sich auch besser vertrugen, könnte sich Sesshoumaru auf seinen jüngeren Bruder stützen.

Doch, das mit der Reise war eine gute Idee gewesen.

Allerdings gab es da noch ein, zwei Dinge, die er selbst klären sollte, ehe er sich ein wenig Erholung gönnte. Allen voran die Sache mit Naraku. Sobald dieser Schurke aus seinem Versteck wieder auftauchen würde, war er fällig. Diesmal würde er ihn in die Hölle schicken.
 

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Ob er das allein schafft?

Seine Urlaubspläne könnten jedenfalls zu innerfamiliären Verwicklungen führen. Das neue Kapitel heisst Regeneration.
 

Wer so nett ist, mir einen Kommentar zu hinterlasen, erhält, wie gewohnt, eine ENS, wenn ich sehe, dass das neue Kapitel freigeschaltet wurde.
 

Guten Rutsch euch allen!
 

bye
 

hotep



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Kommentare zu diesem Kapitel (28)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-12-29T09:43:23+00:00 29.12.2007 10:43
Ein klasse Kappi!
Wirklich toll, was man alles so über die Vergangenheit von Taishou erfahren hat
Aber er wird doch jetzt nicht eine Beziehung mit der Mutter von Kagome anfangen? Da würde Sesshoumaru aber total ausflippen!
Und gegenüber Inuyasha ist das ja auch nicht gerade fair
Was für Verzwickungen xD Bin gespannt, was sich jetzt alles noch ergibt^^
Lg fireflys
Von: abgemeldet
2007-12-29T09:42:29+00:00 29.12.2007 10:42
Also... Meine güte du hast mich total überumpelt. XD Inu No Taishou und Kagomes Mutter? Eine interessante verkupplung. Hab genau wie die anderen aber das Gefühl dass da noch etwas schief gehen wird...?
Da bin ich mal gespannt wie die "Kinder" das aufnehmen werden. Sesshoumaru , Inuyasha und Kagome finden das bestimmt weniger lustig. Naja wie einer ansprach von wegen "Inzest"... Ich glaube nicht dass das schon unter inzest fällt, weil die sind doch gar nicht verwandt o.O Daher finde ich das weniger schlimm ^^

LG Nadisan
Ps: Fahre gleich für paar Tage in Urlaub, k. A. ob es dort Internet gibt. Würde mich trotzdem über weitere ENS freuen, auch wenn ich bei neuen Kapiteln deshalb nicht direkt ein Kommi hinterlassen kann.


Von:  dice70391
2007-12-28T23:27:47+00:00 29.12.2007 00:27
na ob diese Verbindung zwischen Kagomes Mutter und dem Herrscher wenn man das Beziehung nennen darf auch in und ausserhalb der Familie auf Zustimmung trifft mag man bezweifeln...
zum ersten wird es Sesshomaru überhaupt nicht zusagen schon wieder
eine menschliche "Gefährtin" an der Seite seines Vaters zu wissen...
was man ja schon bei Izayoi gesehen hat
--auch wenn sich das durch seinen Reifeprozess gebessert haben sollte--
und bei Inuyasha wird diese Beziehung auch nicht auf Liebe stoßen
WEIL
Er nunmal in Kagome verschossen ist...auch wenn er es nicht zugibt

Trotzdem würde natürlich keiner der beiden Söhne auf die Idee kommen
den Herrscher zu kritisieren ...wobei das bei Inuyasha auch noch nicht
sicher ist...

So ich denke nun habe ich genug rumerzählt und dabei fast vergessen dass
mir das Kapitel natürlich wiedermal sehr gut gefallen hat...

Also bis zum nächsten Mal

dice

Von:  -Fluffy-
2007-12-28T22:52:51+00:00 28.12.2007 23:52
Hi^^, das Kapi war klasse. Es ist doch erstaunlich, was dem Inu no Taishou so alles im Kopf rumschwirrt. Aber bei einer Lebenserwartung von über 3000 Jahren ist das auch kein Wunder. Doch ob Urlaub gerade jetzt das Richtige ist? Mal sehen, was Du noch so "ausgeheckt" hast. Bin sehr gespannt wie es weiter geht.

Knuddesls -Fluffy-
Von:  yamina-chan
2007-12-28T22:31:26+00:00 28.12.2007 23:31
Ach du schande! XD *lach*
Unser großer Hundefürst beginnt sich für Kagomes Mutter zu interessieren? Da sehe ich mehr ais nur ein Problem auf uns zukommen. ANdererseits gillt sein Interesse ja nicht ihr; sie erinert ihn nur an Izayoi. Noch mehr Probleme! Das kann ja noch heiter werden...
Seine Verbindung zu Sesshomaus Mutter hingegen finde ich eher traurig. Da gab es ja anscheinend garkeine Liebe.
Was die Söhne wohl, wenn es soweit ist, zu dem Ausflug ihres Vaters sagen werden?
Ich freue mich schona uf das nächste Kapitel.
Und ich wünsche dir einen guten rutsch ins Neue Jahr ^^
Von:  Yaiko
2007-12-28T21:39:50+00:00 28.12.2007 22:39
oha oha xD

was der taishou plant wird inu aber nicht gefallen.... xD
immerhin... 2 beziehungen innerhalb derselben familie, das ist dochn skandal so weit, oder? xD
inus vater und kagos mutter, und inu und kago xDDD
des bringt den armen sesshoumaru noch um den verstand xP

wenn er weiß, dass cinnamon ihn so sehr mag, warum versucht er es nicht...?
er scheint es von vorneherein abzulehnen... wenigstens eine chance könnte man ihr geben.... ^^"

und... der taishou hat 2 dinge zu erledigen, eins davon naraku, was ist dann das andere....? Oo

nyah, freu mich aufs nächste kapi ^_^
Von:  ayakoshino
2007-12-28T21:23:30+00:00 28.12.2007 22:23
Das Verhältniss von Inuyasha und Sesshomaru hat sich nach Izayois tot gebessert? Oh man da muss es ja vorher schrecklich gewesen sein!^^ Hmm, der Inu no Taishou will also "Urlaub" machen, mit Kagomes Mutter? Diese erinnert ihn an Izayoi. Oha, ich glaube nicht das das Sesshomaru so gefallen wird. Aber erstmal müssen sie ja Naraku besiegen und dazu muss er erstmal wieder auftauchen. Bin schon auf das nächste Kapi gespannt!
LG ayako
Von:  nivana
2007-12-28T21:19:11+00:00 28.12.2007 22:19
Au weiah. Versteh mich nicht falsch, das Kapitel war wirklich super toll, nur mache ich mir jetzt ein wenig Sorgen.

Mir scheint, dass Taishou Kagomes Mutter weniger als eigenständige Frau um sich haben will, sonder eher als Ersatz für Izayoi. Du hast ja oft genug erwähnt, dass ihn ihr Gerucht so sehr .... nun "betört". Dass er sich ihr nun offensichtlich etwas annähern will (siehe "den Kopf auf ihren Schoss legen") finde ich aber nicht fair. Ich denke, dass er da doch recht egoistisch vorgeht. Klar hat er ein wenig Ruhe und Glück verdient, aber nicht, wenn er sie nicht als Kagomes Mutter sieht, sondern als Frau, die wie Izayoi riecht.

Zudem wäre es Inuyasha gegenüber Unfair. Er weiß doch, dass Kagome Inuyasha etwas bedeutet. Von daher wäre das gemein. Immerhin , wenn er diese geplante "Beziehung" zu Kagomes Mama festigt, dann wären Inuyasha und Kagome sowas wie 'Geschwister' und ich bezweifle, dass Inzest in deinem Universum erlaubt wäre.

Das heißt aber wiederum, dass Taishou nur bei einer platonischen Freundschaft bleiben düfte, wie bei Cinnamon. Was solls, damit muss er sich zufrieden geben, mehr ist jedenfalls (hoffentlich) nicht.


So, ich hoffe du bist nicht während meiner kleinen Ausführung eingeschlafen und ich wünsche dir alles Gute und hör jetzt auf zu viel zu schreiben.
Bye,
nivana


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