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Feelings

von

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Zusatzkapitel - 5

Eigentlich passierten ihr solche Fehler nicht.
 

Zu ihrer Entschuldigung konnte man sagen, dass sie wirklich von einer unerwarteten Situation in die nächste gestolpert war. Sie hatte schlicht keine Zeit gehabt, einen klaren Gedanken zu fassen. Mit seiner Art und seinen Aktionen hatte er ihr dazu gar keine Möglichkeit gegeben.
 

Es fiel ihr auch beim Aufwachen nicht gleich auf. Als sie erwacht war, in ihrem Bett, in seinen Armen, hatte sie als erstes in seine Augen geschaut. Seine schönen, schwarzen Augen, die so kalt und fokussiert sein konnten, die aber auch tief und ein bisschen schwermütig, nachdenklich und sanft sein konnten.
 

Einen Moment hatte sie sich sortieren müssen. Dann, als ihr alles wieder eingefallen war und sie wieder richtig in der Wirklichkeit angekommen war, hatte sie nur 'danke' hauchen können, so gerührt und bewegt war sie von der Erinnerung, die er ihnen beiden durch seine Illusion geschaffen hatte.
 

"Hattest du es nicht eilig?", hatte er bloß gefragt und er hatte kaum merklich, aber für sie doch deutlich erkennbar, belustigt eine Augenbraue hochgezogen.
 

Das war ihr dann auch eingefallen und sie hatte sich mit größter Eile für die Arbeit fertig gemacht.

In ihrer Position hatte sie viel Verantwortung. Sie hatte gesagt, dass sie heute um eine gewisse Uhrzeit kommen würde, also musste sie auch auftauchen. Immerhin konnte vielleicht ein Menschenleben davon abhängen. Sie nahm solche Zusagen von sich ernst. Sie wollte jemand sein, auf den man sich verlassen konnte.
 

"Bleib wenn du willst", sagte sie. "Nimm dir etwas zu essen, mach, was du möchtest, du kannst dich wie zu Hause fühlen, ja? Falls du gehst, zieh einfach die Tür hinter dir zu, in Ordnung?"
 

Sie wandte sich zum Gehen, dann überlegte sie es sich nochmal anders und sie lief zu ihm zurück. Er hatte, nur mit seiner Hose bekleidet, auf der Bettkante gesessen und ihr dabei zugesehen, wie sie umhergeilt war.
 

Sie beugte sich zum ihm und gab ihm eine schnellen Kuss.
 

"Bis später, mein wunderbarer Ehemann!", sagte sie glücklich.
 

Er verzog ein wenig belustigt den Mund.
 

Sie wandte sich wieder um, eilte zu Tür, zog sie auf und-
 

"Hey!", rief Naruto empört, weil sie beinahe in ihn hineingerannt wäre.
 

"Entschuldigung", sagte sie eilig. "Aber ich muss-"
 

Naruto schnappte sich bloß ihr Handgelenk und sah auf den Ring. Er wirkte promt noch empörter.
 

"Ich dachte Kakashi macht nen Scherz!", sagte er. Er klang völlig überrascht und Sakura musste glücklich lachen.
 

"Glaub mir, ich war genauso überrascht!"
 

"Tut mir leid, dass du nicht dabei warst", fügte sie rasch hinzu. "Aber alles ging so schnell und ich wusste gar nicht wie mir-"
 

Naruto winkte ab. "Schon gut, ist okay, ich freue mich für dich! Ist er da drinnen?" Er deutete auf die noch offene Tür zu ihrer Wohnung. "Ich muss mich bei ihm beschweren! Ich erzähle ihm gestern, dass ich Hinata heiraten will und er sagt keinen Ton und heute morgen seid ihr verheiratet!?"
 

Sasuke tauchte in der Tür auf und Naruto sagte: "Du musst nach wie vor immer der Erste sein, was?"
 

"Das ist kein Wettkampf, du Idiot!" Sasuke lehnte sich mit verschränkten Armen in den Türrahmen. "Red nicht so einen Unsinn, ich will nicht, dass sie das am Ende noch ernst nimmt!"
 

Er warf ihr einen Blick zu.
 

"Ich hatte das ohnehin vor. Ich wollte gestern erreichen, dass du dich in Bezug auf mich endlich sicher fühlen kannst. Darum habe ich mich dazu entschlossen."
 

Naruto grinste, vermutlich weil er das auch nicht wirklich ernst germeint hatte und Sasuke machte "tss".
 

Sakura warf ihm einen, wie sie befürchtete, ziemlich dankbaren und anschmachtenden Blick zu, denn leider gelang es ihr nicht, den zu unterdrücken. Sasuke wirkte selbstgefällig und Naruto sah ihn auf eine Art an, die Sakura zum Lachen brachte. Eben hatte es kurz so auf sie gewirkt, als wären sie alle immer noch zwölf und als nähme Naruto es Sasuke immer noch übel, dass er so cool war.
 

Dann zuckte Sakura zusammen, sie rief, 'bis später', und sie schwang sich über das Geländer und sprang die Treppe hinunter, um Naruto zu umgehen und Zeit wieder gutzumachen und dann rannte sie den ganzen Weg, um noch pünktlich zur Morgenbesprechung in Tsunades Büro zu kommen.
 

Erst nach der Besprechung fiel es ihr auf.
 

Sie hatte es einfach vergessen.
 

Sie hatte sich nicht behandelt, um eine Schwangerschaft zu verhindern.
 

Nachdem sie sich in der Dusche nahe gewesen waren, hatte sie es getan. Aber nach dem Antrag und während sie sich ihre Eheversprechen gegeben hatten, hatten sie es noch einmal getan. Sie war völlig durch den Wind gewesen. Vielleicht hätte sie daran gedacht, wenn er sie nicht gleich aufgefordert hätte, sich anzuziehen, um Sensei Kakashi aufzusuchen. Dadurch hatte sie es dann komplett vergessen! Sie hatte gar nicht mehr klar denken oder auf etwas achten können!
 

Einen Moment stand sie bloß wie gelähmt da und Shizune fragte sie sofort besorgt, was los sei. Sie riss sich rasch zusammen und fuhr damit fort, Utensilien für eine Behandlung zurechtzulegen, die sie gleich brauchen würde. Sie hatte hier eine wichtige Aufgabe, sie musste sich darauf konzentrieren! Und Grübeln half nun auch nicht. Jetzt war es zu spät. Es jetzt nachträglich noch zu machen würde nichts bringen.
 

'Reiß dich zusammen, du bist nicht schwanger!', sagte sie sich. Das war unwahrscheinlich. Viele Frauen probierten es sehr lange, bis es endlich klappte. Sie und Sasuke müssten schon die fruchtbarsten Menschen überhaupt sein, damit das jetzt wirklich zu einer Schwangerschaft geführt hätte! Sie war ja gerade nicht einmal in einer Phase ihres Zyklus, in der es besonders wahrscheinlich wäre.
 

Sie schüttelte ihren Kopf, um den Gedanken daran loszuwerden.
 

Doch so ganz ließ es sie den ganzen Tag nicht mehr los. Er hatte es klar und deutlich gesagt. Er wollte keine Kinder. Das hatte nicht so geklungen, als ob er das bloß dahergesagt hätte. Wahrscheinlich wollte er das aus sehr vielen Gründen nicht und sie konnte das nachvollziehen.

Nach wie vor wünschte sie sich eigene Kinder. Aber vor allem wollte sie ihn. Und sie hatte ihn bekommen. Voll und ganz. Er war nun ihr Ehemann. Sie waren verheiratet! Sie hatte das Gefühl das noch immer nicht so richtig realisiert zu haben. Sofort stahl sich ein unwillkürliches Lächeln auf ihr Gesicht. Sie konnte nicht daran denken, ohne total glücklich zu strahlen! Zum Glück sah es gerade niemand!
 

Sie wollte es nicht verheimlichen. Auf keinen Fall. Sie war sehr stolz darauf. Doch sie fand, dass sie es zumindest erst ihren Eltern sagen müsste, bevor es ihre Kollegen mitbekamen. Wenigstens das schuldete sie ihren Eltern. Sie würden ohnehin schon enttäuscht sein. Darüber, dass ihre einzige Tochter ohne ihr Beisein geheiratet hatte. Und erst recht darüber, wen sie geheiratet hatte.

Sakura tat das sehr leid. Ihre Eltern waren immer tolle Eltern gewesen und sehr gerne hätte sie sich ihnen zuliebe anders verhalten. Aber das war ihr Leben und sie musste entscheiden, was das Beste für sie war. Doch zumindest sollten sie es als erste erfahren. Zumindest soweit das möglich war. Sensei Kakashi und Naruto wussten es nun selbstverständlich schon.

Sakura hatte im Krankenhaus gleich Handschuhe angezogen, auch wenn das eigentlich nicht direkt nötig gewesen wäre, aber so hatte sie ihren Ring verdecken können. Und immer, wenn sie sie gewechselt hatte, hatte sie darauf geachtet, dass niemand hinsah.
 

Sie hatte sich vorgenommen gleich nach der Arbeit bei ihren Eltern vorbeizugehen und dann möglichst auch noch bei Ino. Und das tat sie auch. Allerdings traf sie keinen von ihnen an.
 

Ihre eigene Wohnung war ebenfalls leer, als sie ankam.
 

Er hatte das Bett gemacht, bevor er gegangen war. Sein Schwert war verschwunden. Doch seine Tasche und sein Mantel lagen nach wie vor auf dem Küchenstuhl. Uns das freute sie sehr, denn das bedeutete wohl, dass er zurück hierher kommen würde.
 

Dann bekam sie beinahe einen Herzinfarkt, als sie mit dem Fuß leicht an etwas Lebendiges stieß. Aose. Natürlich. So ganz unbewacht wollte er seine Sachen doch nicht lassen.
 

"Hallo", sagte Sakura liebevoll und die gefleckte Schlange, die in den Schatten unter ihrem Küchentisch gelegen hatte, zischte leicht, als Sakura ihr einmal zärtlich über den Kopf strich. Dann richtete sie sich wieder auf. Einen Moment später entdeckte sie auch Asura, der sich auf ihrem Kühlschrank zusammengerollt hatte und der sie beobachtete.
 

"Hallo", sagte sie belustigt auch zu ihm und er zischte ebenfalls leise zur Antwort.
 

Sakura hatte die beiden mittlerweile richtig gern. Und sie glaubte, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte. Sasuke glaubte das ebenfalls, obwohl er sagte, dass Schlangen normalerweise nicht solche Bindungen aufbauten. Also war sie ein bisschen stolz, dass ihr das gelungen war.
 

Lächelnd ließ sie ihre Finger über den Stoff von Sasukes Mantel gleiten. Im nächsten Moment bemerkte sie, dass einige fein und ordentlich aus hochwertigem Stoff und Garn gefertigte Uchiha Embleme auf dem Tisch lagen, die auf Kleidung aufgenäht werden konnten. Stimmt! Er hatte ihr gestern Nacht gesagt, dass es noch welche gab und dass er ihr welche aus seinem alten Zuhause holen würde. Er wollte, dass sie sie auf ihren Sachen anbringen würde.
 

Für sie sprach nichts dagegen. Sicher, dass Symbol weckte in vielen Menschen negative Gefühle. Und vielleicht würden sich manche ihr gegenüber ablehnend verhalten. Doch sie würde es dennoch mit Stolz tragen. Nicht unbedingt wegen des Uchiha Clans, sondern vielmehr, weil er der letzte der Uchiha war. Und dass wussten alle, die das Symbol kannten. Für sie bedeutete es also in erster Line, dass jeder sehen konnte, dass sie ganz offiziell zum ihm gehörte, dass sie seine Partnerin war. Und das wollte sie sein.
 

Sie nahm eines der Symbole und betrachtete es in dem Halbdunkel ihrer Wohnung. Leichtes Licht des warmen Sommerabends fiel herein und sie hatte genug gesehen, daher hatte sie beim Eintreten das Licht nicht angemacht. Doch nun wurde es minütlich dunkler.
 

Während sie die perfekt gefertigte Näharbeit in ihrer Hand betrachtete, fragte sie sich, wer sie wohl angefertigt haben mochte. Sicher war es jemand von seinen Verwandten gewesen. Vielleicht sogar seine Mutter. Sie ließ ihre Augen ein paar Zentimeter nach rechts und zu dem Ring an ihrem Finger wandern.
 

"Danke", flüsterte sie leise in Gedanken an seine Mutter, die sie nie gennengelernt hatte, in die sich langsam aber sicher ausbreitende Dunkelheit. "Danke, dass Sie Sasuke das Leben geschenkt haben. Ich hoffe, Sie sind mit seiner Wahl zufrieden. Ich werde für ihn da sein und auf ihn achtgeben. Ich verspreche es."
 

Sie schüttelte den Kopf, um sich wieder zusammenzunehmen. Manchmal konnte sie echt albern sein! Aber diese Embleme machten sie sentimental. Dadurch kam ihr so stark in den Sinn, dass sie alle einmal gelebt hatten und Sasukes Verlust war für sie dadurch noch nachempfindbarer.
 

Sie holte ihr Nähzeug und eines ihrer Lieblingsoberteile und sie setzte sich an den Küchentisch. Zunächst jedoch betrachtete sie sich die Näharbeit genau. Vielleicht musste sie irgendwann Neue anfertigen, wenn die Alten durch Kampf oder durch die Zeit kaputt gingen. Doch das schien machbar zu sein. Also machte sie sich eine kleine Lampe an und sie machte sich daran, eines der kleineren Embleme auf den Rücken eines ihrer Lieblingsoberteile zu nähen.
 

Sie war erst halb fertig, als es an der Tür klopfte. Sie eilte sofort hin und riss sie freudig auf. Doch es war nicht Sasuke. Es war ihre Mutter.
 

Offenbar hatte ihre Nachbarin ihr ausgerichtet, dass Sakura bei ihnen gewesen war und niemanden angetroffen hatte.
 

"Du machst dir wohl ganz schön Sorgen um mich, nicht wahr Mama?", fragte Sakura mit einem Lächeln. "Normalerweise würdest du nicht um diese Uhrzeit extra deswegen noch herkommen. Komm rein! Ich mache dir einen Tee, aber-"
 

Doch sie war mit ihrer Warnung zu langsam gewesen, denn ihre Mutter schrie auf, sie hatte zumindest Aose schon bemerkt.
 

"Da ist noch eine", sagte Sakura und deutete auf Asura, um wenigstens dem zweiten Schrecken vorzubeugen, "aber sie tun uns nichts, sie passen bloß auf Sasukes Sachen auf."
 

Ihre Mutter starrte entsetzt zwischen den Schlagen und ihr hin und her.
 

"Aber...", sagte sie schwach. "...wieso? Vertraut er dir nicht? Und du hasst doch Schlangen, wie kannst du-? Wieso bist du so ruhig?! Und wieso müssen es ausgerechnet Schlagen sein, oh, das ist- also- ich finde das überhaupt nicht-"
 

Sie brach hilflos und überfordert ab.
 

"Ich habe mich an Sie gewöhnt", sagte Sakura schulterzuckend. "Ich mag sie mittlerweile."
 

Mit einem freundlichen Blick zu Aose fügte sie hinzu: "Würdest du dir bitte einen anderen Platz suchen, damit meine Mutter sich an den Tisch setzen kann?"
 

Die gefleckte Schlange zischte leise und wandte nachdenklich ihren Kopf von der einen zur anderen Seite.
 

Sakura nahm Sasukes Tasche und Mantel und trug beides zum Sofa. Das funktionierte, denn Aose folgte ihr und rollte sich nun vor dem Sofa zusammen.
 

Sakuras Mutter ließ sich langsam auf einem der Stühle am Küchentisch nieder. Sie wirkte etwas blass.
 

"Also ist er tatsächlich bei dir aufgetaucht und ihr seid- ...ihr seid..."
 

Dann fiel ihr Blick leider direkt auf die Uchiha Embleme. Und auf das halb aufgenähte Symbol auf einem von Sakuras Oberteilen.
 

"Mama", sagte Sakura rasch und sie setzte sich mit ernster Miene vor sie. "Ich muss dir etwas sagen."
 

Ihre Mutter hob langsam den Blick und sah sie bang an.
 

"Es tut mir leid, dass ich euch enttäusche und es tut mir leid, dass ihr nicht dabei wart", sagte sie ruhig und fest. "Aber Sasuke und ich, wir haben letzte Nacht geheiratet."
 

"Was?", fragte ihre Mutter schwach. "Gehei- ...was?"
 

Sakura hielt ihr ein wenig schuldbewusst ihre Hand mit dem Ring hin.
 

Ihr Mutter wurde noch blasser.
 

"Es war ein spontaner Entschluss", sagte Sakura sanft. "Ich hätte euch gerne darauf vorbereitet, aber das ging nicht."
 

Ihre Mutter strich kurz mit ihren Händen über ihr Gesicht, wie um sich zu sammeln.
 

"Ich bin sehr glücklich", sagte Sakura mit einem vorsichtigen Lächeln. "Bitte Mama, wenn du kannst, dann freue dich für mich. Aber ich verstehe, dass das vielleicht jetzt im Moment alles gerade ein bisschen viel-"
 

Ihre Mutter nahm ihre Hände herunter, griff dann mit ihren beiden Händen nach Sakuras rechter Hand und sie umfasste sie.
 

"Herzlichen Glückwunsch meine schöne, starke Tochter!", sagte sie gefasst und es klang ehrlich.
 

Das rührte Sakura sehr und vor Dankbarkeit und schlechtem Gewissen stiegen ihr ein paar Tränen in die Augen.
 

"Ich bin so glücklich, Mama!"
 

Ihre Mutter bekam ebenfalls feuchte Augen.
 

"Ach Sakura... Ich wünschte, ich könnte ihm vertrauen!", sagte sie leise. "Aber für mich ist er ein Verbrecher, jemand, dem nur verziehen wurde, weil er geholfen hat uns alle zu retten. Doch ich denke, dass das bloß Zufall war. Ich denke, er hat hauptsächlich gekämpft, um diese Welt und damit sich selbst zu retten. Für mich ist er ein Mann, der meine wundervolle Tochter töten wollte. Und der es getan hätte, wenn dich nicht erst Kakashi und dann Naruto in der letzten Sekunde gerettet hätten."
 

Sakura blickte sie nachdenklich an.
 

"Das kann ich nicht abstreiten", sagte sie leise. "Das stimmt wohl alles."
 

Ihre Mutter schüttelte ein wenig verzweifelt den Kopf. "Wieso nur, Sakura?", flüsterte sie. "Wieso ausgerechnet er? Du hattest so viele tolle Angebote und Möglichkeiten!"
 

"Ich weiß es nicht", sagte Sakura schlicht. "Ich liebe ihn."
 

Sie schwiegen und sahen sich an und irgendwann ließ ihre Mutter ihre Hände los.
 

Sakura lächelte sie behutsam an und ihre Mutter erwiderte es schicksalsergeben.
 

Im nächsten Moment zuckten sie beide zusammen, als es an der Tür klopfte.
 

Sakura erhob sich rasch und ging die paar Schritte hinüber, um zu öffnen und ihr Herz schlug direkt wieder hoffnungsvoll. Und dieses Mal war er es tatsächlich.
 

"Hallo", sagte sie ein wenig atemlos vor Glück. In dem Licht des Sonnenuntergangs sah er besonders anziehend aus.
 

"Hallo", erwiderte er ruhig ihre Begrüßung und er kam herein, als sie ihm die Tür aufhielt.
 

"Meine Mutter ist kurz auf einen Tee vorbeigekommen", sagte Sakura rasch.
 

Doch Sasuke hatte sie längst bemerkt, er war stehengeblieben und beobachtete wie ihre Mutter, ihn ebenfalls musternd, sich sehr zögerlich von ihrem Stuhl erhob.
 

Sakura fühlte sich ein wenig hilflos. Sie wollte, dass sie miteinander klarkommen würden. Gleichzeitig wollte sie Sasuke ersparen sich damit auseinandersetzen zu müssen, weil sie sich sorgte, dass ihn das überfordern würde. Und ebenso wollte sie ihrer Mutter gerne ihre Sorgen nehmen. Sie hatte keine Ahnung, was sie nun tun sollte. So wie offenbar gerade keiner von ihnen.
 

Ihre Mutter fasste sich schließlich als erste ein Herz.
 

"Ich- also..., guten Abend!", sagte sie und sie machte kurz einen Schritt auf ihn zu und eine kurze Bewegung, als ob sie ihm die Hand geben wollte, doch dann schien sie es sich wieder anders zu überlegen. Sie blieb wieder stehen und sie sah unbeholfen zu Sakura.
 

"Ich habe es ihr erzählt", sagte Sakura rasch an Sasuke gewandt. "Dass wir geheiratet haben, meine ich."
 

Er wirkte erhaben und sicher, doch die Tatsache, dass er bloß dastand, ließ sie glauben, dass er sich gerade ebenfalls ziemlich überfordert fühlte. So etwas war wirklich nicht seine Stärke.
 

"Also... meine Glückwünsche", sagte Sakuras Mutter tapfer und er sah wieder zu ihr. "Ich wünsche euch alles Glück der Welt!"
 

Sasuke neigte einmal leicht höflich den Kopf.
 

"Also..., möchtest du noch Tee?", fragte Sakura ihre Mutter zögerlich. Sie war bisher nicht dazu gekommen, welchen zu machen. Und jetzt war sie unsicher, ob das überhaupt noch Sinn machte.
 

"Ein andermal", beeilte sich ihre Mutter lächelnd zu sagen. "Es ist spät! Ich muss nach Hause. Ich werde es deinem Vater erzählen, ja?"
 

Sakura nickte, Sasuke trat zur Seite und sie ging mit ihr zur Tür. Ihre Verabschiedung fiel sehr kurz aus, Sakura hatte den Eindruck, dass ihre Mutter es eilig hatte, fortzukommen. Wahrscheinlich musste sie das erstmal verdauen.
 

Sie schloss die Tür und drehte sich mit einem vorsichtigen Lächeln zu ihm um.
 

Er musterte sie einen Moment. Dann kam er auf sie zu und blieb vor ihr stehen.
 

"Sie hat es ganz gut aufgenommen, sie muss es erst verarbeiten, aber sie freut sich für mich", teilte Sakura ihm unaufgefordert mit.
 

Er nickte leicht.
 

Er hob seine Hand und berührte liebevoll ihre Wange. Dann beugte er sich zu ihr und küsste sie so sanft und liebevoll, dass sie seufzte und sich ihm entgegenstreckte. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und er zog sie an sich. Dann gab er sie wieder frei und er sah sie prüfend an.
 

"Ich bin glücklich!", sagte sie und sie strahlte ihn an. Denn das war sie.
 

Er hob seine Hand und strich ihr eine Haarsträhne nach hinten.
 

"Ich war mit Naruto und Kakashi zusammen. Sie haben mir von ihren Visionen für die nächsten Monate und Jahre erzählt", sagte er sachlich und ein wenig unvermittelt.
 

Sakura musste lachen.
 

"Erzählst du mir gerade freiwillig von deinem Tag?", fragte sie verblüfft aber begeistert.
 

Er neigte leicht zur Bestätigung den Kopf und ließ sie los.
 

Sakura ging zur Küchenzeile hinüber, um nun doch Tee für sie aufzusetzen und er folgte ihr.
 

"Und, was hälst du von ihren Ideen?", fragte sie gut gelaunt.
 

"Sie haben offenbar alles im Griff."
 

"Ich koche uns etwas und du erzählst mit ein bisschen davon?", schlug sie lächelnd vor.
 

Er nickte.
 

"Ich helfe", sagte er. "Du hast gearbeitet."
 

Das machte sie gleich noch fröhlicher.
 

Der Abend wurde perfekt. Sie fühlte sich nicht mehr so unsicher wie am Vorabend und er schien sich ebenfalls nun schon mehr an die neue Situation gewöhnt zu haben. Sie aßen, duschten und dann nahm er sie.
 

Kurz überlegte Sakura, als sie danach ihre Behandlung durchführte, ob sie mit ihm darüber sprechen sollte, dass sie es in der letzten Nacht vergessen hatte. Aber dann entscheid sie sich dagegen. Gerade war alles so perfekt. Sie hatte keine Lust auf Sorgen. Und es ihm zu erzählen würde schließlich auch nichts ändern.
 

Es war wahrscheinlich ohnehin nichts passiert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  Sanatosniva
2024-01-03T15:58:33+00:00 03.01.2024 16:58
Ich liebe deine FF. Hab diese jetzt ziemlich fix durchgesuchtet und ich liebe alles. Das du so nah an den Charakteren geblieben bist, die Entwicklung mit den 🐍...boah das war so gut und so glaubwürdig. Ich war einmal etwas stutzig, weil du, als die beiden unterwegs waren, erwähnt hattest, dass Sakura keine Eltern mehr hat, aber da es nur ein kleiner Satz war ist das nicht dramatisch und ich finde die Zusatzkapitel ziemlich cool. Deine Art zu schreiben hebt sich schon deutlich ab und deine Ideen sind auch mega. Ich würde hier wirklich gerne noch etwas weiter lesen, wie entwickelt sich das mit Sakuras Eltern, wie mit Ino, wie mit dem Haus und der Schwangerschaft und vllt kommt Karin zu Besuch und haja....bitte schreib weiter. Ganz liebe Grüße
Antwort von:  writer
06.01.2024 23:03
Danke für die lieben Worte! Ich konnte mich zu einem weiteren Kapitel aufraffen, vielleicht liest du es ja noch irgendwann. :)

Weißt du noch, wo ich das über Sakuras Eltern geschrieben habe? Da muss ich irgendetwas missverständlich ausgedrückt haben, weil ihr Eltern sind ja ganz klar am Leben. Wenn dir die Stelle noch einfällt würde ich das gerne umformulieren, sodass man es nicht missverstehen kann.
Von:  Sakura2100
2023-10-03T21:09:30+00:00 03.10.2023 23:09
Meeeega FF! Ich habe sie förmlich verschlungen! Ich konnte gar nicht mehr aufhören sie zu lesen. Einige schmunzler hast du mir auch verpasst, danke dafür ;)
Auf alle fälle freue ich mich wenn du wieder mal einen motivierten Tag hast um ein neues Kapitel zu schreiben. Wäre gespannt wie es weiter geht und ob Sakura nun wirklich schwanger war oder nicht gg
Zu deinem Schreibstil: ich finde ihn wirklich sehr gut. Und du schreibst es sowohl sehr flüssig und sehr spannend, somit ist man gespannt wie es weiter grht. Auch wenn man die hauptstory ja eigentlich kennt.
Und danke dass du deine FF so geschrieben hast und vor allem über diesen Teil. Ich hatte mich immer gefragt wie es zwischen den beiden gelaufen sein könnte, das erfährt man ja im anime nicht so wirklich und da kann man seiner Fantasie ja freien lauf lassen 😅 jedenfalls danke und wie gesagt ich hoffe du findest die muse für ein pasr neue Kapitel ❤️❤️
Antwort von:  writer
06.01.2024 23:01
Danke für die lieben Worte! Ich konnte mich zu einem weiteren Kapitel aufraffen, vielleicht liest du es ja noch irgendwann. :)
Von:  Diaspora
2023-07-02T17:16:29+00:00 02.07.2023 19:16
DU HAST 5 ZUSATZKAPITEL GESCHRIEBEN und ich lese erst einen Monat später diese????? OMG ICH STERBE!!! Die sind auch noch alle soooo toll! Du weißt ja, dass ich deinen Schreibstil liebe. Am meisten hat mir das vierte Kapitel natürlich gefallen (hihi)

Wirklich vielen Dank dass du uns allen soooo die Tage rettest! Du bist toll ❤️
Antwort von:  writer
06.01.2024 23:00
Nun konnte ich mich doch noch zu einem weiteren Kapitel aufraffen, vielleicht liest du es ja noch eines Tages. :)
Von:  Studio
2023-06-03T21:56:41+00:00 03.06.2023 23:56
Super Zusatzkapi!
Das Sakura es bemerkt hätte ich wirgendwie nicht erwartet, sondern eher so in 2 Monaten oder so... xD Aber auch gut, wahrscheinlich verdrengt sie es jetzt eh. Ihre Mutter hat verständlicherweise sehr verhalten reagiert... Schön, dass die beiden Schlangen auch nochmal in der Story aufgetaucht sind!
LG
Antwort von:  writer
06.01.2024 22:58
Nun konnte ich mich doch noch zu einem weiteren Kapitel aufraffen, vielleicht liest du es ja noch eines Tages. :)
Von:  becci123
2023-06-02T06:23:44+00:00 02.06.2023 08:23
Ich bin so gespannt wie es weitergeht. Danke für das tolle Kapitel!
Antwort von:  writer
06.01.2024 22:58
Nun konnte ich mich doch noch zu einem weiteren Kapitel aufraffen, vielleicht liest du es ja noch eines Tages. :)
Von:  asukaushiha
2023-06-01T21:21:04+00:00 01.06.2023 23:21
vielen Dank für die bisherigen Zusatzkapitel!
durch Zufall entdeckt und direkt verschlungen :)
finde den neuen Handlungsverlauf sehr gelungen, du beschreibst angenehm ausführlich ohne dich im Detail zu verlieren. man ist direkt gespannt wie es noch weitergehen könnte, gerne noch weitere Kapitel 🙏🏼
Antwort von:  writer
06.01.2024 22:57
Danke! Ein bisschen spät, aber vielleicht gefällt dir ja auch noch das neue Kapitel!


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