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Feelings

von

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Zusatzkapitel - 4

Doch Sakura bekam ihren Wunsch noch am gleichen Abend erfüllt. Denn als sie Ino zur Tür brachte und diese gerade die Wohnung verlassen wollte, stand Sasuke draußen und er ließ seine Faust wieder sinken, mit der er offenbar gerade hatte anklopfen wollen, bevor die Tür durch reinen Zufall auch ohne Anklopfen geöffnet worden war.
 

"Sasuke!", sagte Ino überrascht. "Hallo!"
 

"Ino."
 

Aber zu einer ausführlicheren Begrüßung konnte er sich wohl nicht herablassen. Seine Augen suchten Sakura und sie strahlte ihn an. Er hatte also sein Wort gehalten! Und er war gleich gekommen, heute noch. Sein 'ich melde mich bei dir' hätte schließlich alles bedeuten können. So richtig sicher, wann sie ihn wiedersehen würde, war sie sich nicht gewesen und fast hatte sie befürchtet, dass sie am Ende ihn aufsuchen würde müssen.
 

Ino trat hinaus und Sakura dankte ihr für ihren Besuch und wünschte ihr eine gute Nacht, doch Ino musterte sie beide interessiert, öffnete sogar den Mund, wie um etwas zu Sasuke zu sagen und schloss ihn dann doch wieder, vielleicht hin- und hergerissen zwischen ihrem üblichen selbstsicheren Verhalten und der Unsicherheit darüber, wie Sasuke sich entwickelt hatte, seit sie alle zusammen auf der Akademie gewesen waren. Ihre Unsicherheit schien letztenendes zu überwiegen und sie sagte schließlich bloß 'Also... bis dann!' und stieg dann die kleine Treppe, die außen am Gebäude zu Sakuras Wohnungstür führte, ziemlich langsam hinunter, um sie beide noch möglichst lange beobachten zu können.
 

Sasuke sah ihr dabei zu und er schien darauf zu warten, dass sie verschwand.
 

"Möchtest du hereinkommen?", fragte Sakura hoffnungsvoll.
 

Er sah wieder zu ihr.
 

"Ja."
 

Sie trat zur Seite und er kam in ihre kleine Wohnung und sah sich beiläufig um.
 

Sie führte ihn in ihr kleines Wohnzimmer, das auch mit der Küche verbunden war und fragte, ob er sich setzten wolle und er zog beinahe ein wenig zögerlich Mantel und Tasche aus, legte beides zusammen mit seinem Schwert auf einen Stuhl am Küchentisch und dann zog er den Stuhl daneben heraus. Er ließ sich darauf nieder und sie beeilte sich, frischen Tee für sie zu kochen.
 

"Du hast also Naruto gefragt, wo ich wohne?", fragte sie, während sie arbeitete.
 

"Ja."
 

"Hast du die ganze Zeit mit ihm verbracht?"
 

"Ja."
 

Sie lächelte, während sie das heiße Wasser aufgoss. So war er eben. Aber das war in Ordnung. Er musste eben damit leben, dass sie ihm sehr viele Fragen stellte, wenn er so einsilbig antwortete.
 

Während sie ihnen Teetassen hinstellte und sie warteten, bis der Tee gezogen hatte, gab sie ihm unaufgefordert einen Bericht darüber, was sie seit ihrer Trennung am Mittag getan hatte. Es wirkte nicht so, als ob ihn das stören würde. Er hatte sie zwar nicht danach gefragt, aber er sah sie aufmerksam an und hörte zu.
 

"Jedenfalls ist es schön wieder hier zu sein", schloss sie fröhlich und schenkte ihnen den Tee ein. "Ich habe mich sehr gefreut, alle wiederzusehen! Fandest du es auch nett Naruto zu sehen?"
 

"Danke", sagte er, als sie ihm den Tee hinschob. Dann, etwas zögerlich, antwortete er: "Mit Naruto ist es einfach für mich. Ihr beide macht es mir leicht mit euch umzugehen."
 

Sie lächelte ihn an. "So kompliziert und undurchschaubar bist du auch wieder nicht", sagte sie grinsend.
 

Er schnaubte.
 

"Hast du etwas gegessen? Ich nicht, ich bin sehr hungrig. Ich habe ein paar Sachen eingekauft."
 

"Ich habe nicht gegessen."
 

Sie erhob sich wieder. "Ich mache uns etwas. Hilfst du mir ein bisschen? Ich bin müde und dann geht es schneller."
 

Er rührte sich nicht.
 

Sie legte fragend den Kopf schief. "Nein?"
 

"Ich kann nicht kochen."
 

"Das heißt, du willst, dass ich das mache?", fragte sie stirnrunzelnd.
 

Sie hatte einen Vollzeitjob, war gerade erst heimgekehrt und sie wollte ihn ganz generell ungern für immer von vorne bis hinten bedienen. Ab und an sicher, wenn ihr danach war. Aber sie hatte ungeplant gearbeitet, es war spät, sie war sehr müde und morgen musste sie früh anfangen. Sie fand, dass sie ihm ein bisschen Gemüse schneiden durchaus zumuten konnte.
 

"Das heißt", antwortete er ihr, "dass ich nicht kochen kann und dass ich nicht weiß, was ich tun soll."
 

"Aber", sagte sie verwirrt, "du musstest doch schon so früh alleine leben, wie kannst du da nicht kochen können? Sogar Naruto kann das, zumindest einigermaßen. Was hast du denn früher immer gegessen? Warst du immer auswärts essen?"
 

"Nein, ich habe in der Wohnung gegessen. Ich habe mich aufs Training konzentriert", sagte er sachlich. "Ich habe gekauft und gegessen, was nötig war, um alle Nährstoffe zu haben. Kochen kam mir unnötig vor."
 

Sie sah ihn schockiert an. Er schien sich wirklich nie mal irgendetwas gegönnt zu haben. Hatte denn nie mal jemand nach ihm gesehen? Sie wusste, dass Sensei Iruka und Sensei Kakashi manchmal geschaut hatten, dass Naruto zurecht kam. Wobei... vermutlich hatte man das bei ihm auch versucht, aber sehr wahrscheinlich hatte er das abgewimmelt.
 

"Ich verstehe", sagte sie. "Also war Nahrungsaufnahme immer nur Mittel zum Zweck für dich."
 

"Ja."
 

"Das klingt etwas langweilig."
 

"..."
 

"Also, ich mag es, wenn mein Essen mir schmeckt."
 

"Ich helfe, wenn du mir sagst, was ich tun soll."
 

Das tat sie. Und wie immer lernte er schnell. Trotzdem sah man ihm an, dass er keine Übung hatte, und es belustigte sie, ihn bei etwas sehen zu können, das ihn etwas unbeholfen erscheinen ließ. Ihn so zu sehen war schließlich nicht jedem vergönnt.
 

"Danke", sagte er eine halbe Stunde später sobald er aufgegessen hatte und er legte die Stäbchen beiseite. Vielleicht war das seine Art zu sagen, dass es ihm geschmeckt hatte. Denn das hatte auf sie so gewirkt.
 

Sakura jedenfalls war ganz zufrieden mit dem Ergebnis gewesen.
 

"Hast du dann einfach immer alles roh gegessen?", fragte sie, weil sie sich das immer noch nicht so richtig vorstellen konnte.
 

"Mach dich nicht über mich lustig."
 

"Das tue ich gar nicht!", sagte sie rasch. "Ich bin bloß fassungslos! Wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich dir essen gemacht!"
 

Sein Mundwinkel zuckte belustigt.
 

"Wahrscheinlich."
 

"Aber das hättest du nicht angenommen, oder?"
 

"Wahrscheinlich nicht."
 

Sie lachte.
 

Einen Moment saßen sie einander gegenüber und sahen sich an.
 

"Ich muss nun duschen und schlafen gehen", sagte Sakura schließlich. "Wärst du bereit hier zu schlafen? Das wäre schön für mich."
 

"Ja."
 

Wieder sahen sie sich einen Moment schweigend an.
 

"Es ist merkwürdig, nicht wahr?", flüsterte Sakura ein wenig unsicher. "Auf der Reise waren wir gewissermaßen in einer einfachen Routine und es war immer klar, was getan werden musste. Das hier ist ungewohnt. Findest du nicht auch?"
 

Er neigte leicht zur Bestätigung den Kopf.
 

"Ist es denn in Ordnung für dich so? Gerade in diesem Moment?", hakte sie vorsichtig nach. "Ich mache mir ein bisschen Sorgen, dass du gerade denken könntest, dass das für dich doch nicht funktioniert."
 

"Das denke ich nicht."
 

"Was empfindest du gerade? Könntest du mich an deinen Gedanken teilhaben lassen?"
 

Er sah sie nachdenklich an.
 

"Es ist merkwürdig. Ungewohnt", sagte er schließlich ein wenig zögerlich. "Das ist ungewohntes Terrain für mich. Ich weiß nicht genau, wie ich mich verhalten muss."
 

Sie atmete erleichtert auf. "Aber du empfindest nicht den Wunsch zu gehen?"
 

"Nein. Es hat mir gefallen, herkommen zu können."
 

Das erleichterte sie ungemein. Sie atmete noch einmal tief ein und aus.
 

"Ich erwarte nichts bestimmtes", sagte sie. "Ich habe keine genaue Vorstellung davon, wie sich jemand verhalten muss. Können wir sagen wir probieren einfach aus und warten bis wir auch hier, wie zuvor auf der Reise, eine Routine für uns entwickeln, die für uns beide funktioniert?"
 

"Einverstanden. Das ist gut."
 

Sie lächelte ihn ein wenig scheu an. "Möchtest du vielleicht mit in die Dusche kommen?"
 

Er sah ein wenig irritiert aus.
 

"Wozu, das wäre-"
 

"Okay, dann geh du ruhig zuerst", sagte sie rasch, sie stand auf und nahm ihre Schüsseln vom Tisch, um sie in die Spüle zu stellen. "Ich hole dir ein frisches Handtuch."
 

Sie fühlte sich verlegen, als hätte sie einen dummen Vorschlag gemacht. Aber sie hatte gedacht, dass etwas körperliche Nähe vielleicht fürs erste gut wäre, um die ungewohnte Situation wieder etwas vertrauter zu machen.
 

Sie hörte, wie er aufstand und als sie sich wieder umdrehte, trat er dicht vor sie.
 

"Gehen wir zusammen", sagte er leise.
 

Er sah sie auf eine Art an, die sie nun glauben ließ, dass er vielleicht einfach nicht gleich verstanden hatte, worauf sie aus gewesen war. Ihr Vorschlag war ihr dadurch leicht peinlich gewesen. Doch nun schien er sie richtig verstanden zu haben. Jetzt schien er dem Gedanken nicht abgeneigt zu sein.
 

Sie fühlte sich trotzdem noch ein kleines bisschen scheu und er schien die neue Situation auch nach wie vor etwas ungewohnt zu finden. Doch ihre Hoffnung ging auf. Nachdem sie sich körperlich nahe gewesen waren, fühlte sich alles schon sehr viel besser für sie an. Und er wirkte auf sie ebenfalls wieder entspannter.

Als sie schließlich zusammen zu Bett gingen und er ihr seinen Arm aufhielt, damit sie sich hineinlegen konnte, war sie richtig glücklich. Er war hier. In ihrer Wohnung. Er würde mit ihr hier schlafen. Und morgen würde sie aufwachen und er würde da sein. Sie konnte ihr Glück kaum begreifen.
 

Hat Sensei Kakashi eigentlich etwas über eine neue Mission gesagt?", fragte sie schließlich, nachdem sie einen Moment schweigend dagelegten hatten. Das Schweigen war nun jedoch behaglich und nicht mehr voller Anspannung.
 

"Ja. Ich sagte aber, dass ich erst in ein paar Tagen aufbrechen werde."
 

Ihr Herz machte einen ziemlich großen, freudigen Hüpfer.
 

"Wie schön", flüsterte sie glücklich.
 

"Ich werde ungefähr eine Woche weg sein."
 

"Das ist nicht lang!", sagte sie begeistert. Das wurde ja immer besser.
 

"Ich habe ihm gesagt, dass ich auch Zeit hier verbringen werde."
 

"Damit du dich hier wieder einleben kannst?"
 

"Nein."
 

Ihr Herz klopfte sehr aufgeregt.
 

"Meinetwegen?", flüsterte sie hoffnungsvoll. Oder hatte er bloß etwas zu erledigen?
 

"Ja."
 

Ihre Augen fingen vor Glück verdächtig an zu brennen.
 

"Sakura", sagte er schließlich in die Dunkelheit, "du hast gesehen, wie die Leute auf der Straße auf mich reagieren. Und ich nehme an, deine Eltern und Freunde schätzen deine Wahl nicht besonders. Bist du sicher, dass du damit zurechtkommen wirst?"
 

"Ja!", sagte sie sehr entschieden. "Ich freue mich sehr, dass du daran denkst und mich danach fragst. Aber ich bin mir ganz sicher! Darauf war ich vorbereitet."
 

"Gut."
 

"Und du? Bist du dir sicher, dass du versuchen kannst, dich auf das hier einzulassen?"
 

Er schwieg eine Weile und das machte sie nervös. Sie richtete sich auf ihren Arm gestützt in der Dunkelheit leicht auf, um sein Gesicht sehen zu können. Er blickte sie an und schien über etwas nachzudenken.
 

"Was?", flüsterte sie fragend und ein wenig bang. Wieso nur ließ er sie immer warten? Das würde sie wohl ihr Leben lang mitmachen müssen! Es war unerträglich, aber sie war ihm so verfallen, dass sie es dennoch ertragen würde. Aber wieso konnte er nicht einfach-
 

"Heirate mich."
 

Sie starrte ihn an und sie war sich vollkommen sicher, sich verhört zu haben.
 

"Was?", fragte sie schwach.
 

Er sagte nichts. Er setzte sich bloß auf und stand dann auf, um zu seiner Tasche hinüberzugehen. Sie saß bloß starr vor Überforderung da und sah ihm zu, wie er wieder zurückkam.
 

Er setzte sich vor sie auf ihr Bett, griff sich ihr Handgelenk und zog ihre Hand zu sich. Er öffnete seine andere Hand und hielt ihr einen Ring hin.
 

"Der ist seit Ewigkeiten in Familienbesitz", sagte er. "Das ist der Ring, den seit jeher die Frau des Clanoberhaubts getragen hat. Zuletzt hat ihn meine Mutter getragen. Er ist mir wichtig. Ich möchte, dass du ihn trägst. Nimm meinen Namen an. Trag das Symbol meines Clans auf deiner Kleidung. Sei meine Frau."
 

Sie konnte ihn nur anstarren. Sie konnte es nicht glauben. Sie war eingeschlafen und träumte! Das hier passierte nicht wirklich, oder?
 

"Antworte mir."
 

"Ja", flüsterte sie schwach. Dann realisierte sie, dass das kein Traum war. "Ja!", sagte sie fest und deutlich und sie glaubte vor Glück gleich ohnmächtig zu werden.
 

Er schob ihr den Ring auf ihren Finger. Und wie um ihr Glück perfekt zu machen, passte er.
 

Im nächsten Moment zuckte sie zusammen, als er sie sich griff, sie umwarf und sie auf das Bett drückte. Er kroch über sie und sein intensiver Blick ließ sie erschauern.
 

"Tun wir es nochmal", sagte er und er griff ihr zwischen die Beine. Er beugte sich zu ihrem Ohr hinunter und seine Stimme war leise und voller Leidenschaft. "Als Mann und Frau."
 

Was er sagte und was er mit seiner Hand machte, ließ sie aufkeuchen. Sie hatte das Gefühl sich noch nie in ihrem Leben so gut gefühlt zu haben.
 

Er griff sich mit seiner freien Hand ihren Kiefer und dreht ihr Gesicht so, dass sie ihn ansehen musste. Sie fühlte, wie sie errötete, weil er sie dabei weiter zwischen ihren Beinen anfasste.
 

"Sag es mir", raunte er.
 

"Ich liebe dich", flüsterte sie, wobei sie sich sehr konzentrieren musste, um zu sprechen.
 

"Ich werde dich beschützen", sagte er leise. "Du wirst die Einzige für mich sein. Das warst du immer."
 

Sie stöhnte beinahe verzweifelt auf, als er seine Hand wegnahm, aber kurz darauf gab er ihr, was sie wollte. Sie wusste kaum noch wie ihr geschah. Ihn solche Dinge sagen zu hören, ließ sie sich noch besser fühlen, als sonst immer schon, wenn er das mit ihr machte.
 

"Ich werde immer zu dir zurückkehren", sagte er und nun klang seine Stimme etwas gepresst, als müsste auch er sich konzentrieren, um sprechen zu können. "So lange ich lebe. Wirst du immer auf mich warten?" Er drückte sich ihr entgegen.
 

"Ja", keuchte sie und sie krallte ihre Finger in seine Schultern.
 

"Nein", sagte er bestimmt und drehte wieder ihr Gesicht zu sich. "Sieh mich an. Sag mir, dass du immer an meiner Seite sein wirst und sieh mich dabei an."
 

"Ich werde immer auf dich warten und an deiner Seite sein", presste sie heraus. "Ich werde dich immer lieben."
 

Er blickte sie einen Moment nur an und sie glaubte ihm anzusehen, dass er glücklich war. Aber sie konnte sich nicht richtig konzentieren. Und dann ließ er ihr gar keine Gelegenheit zum Denken mehr, weil er noch leidenschaftlicher war, als sie es von ihm schon kannte und sie glaubte mehrfach beinahe vor lauter Gefühlen platzen zu müssen. Es war einfach unglaublich! Er war unglaublich!
 

Als sie schließlich fertig waren, brauchte sie einen ganzen Moment, um wieder zu Atem zu kommen und sie warf ihm einen irritierten Blick zu, als er aufstand und sich anzog.
 

"Zieh dich an", sagte er. "Wir gehen zu Kakashi. Machen wir es offiziell. Er hat dazu die Befugnis."
 

"Was?", fragte sie, wie schon so oft an diesem Abend. "Jetzt?! Sasuke, es ist mitten in der Nacht!"
 

"Na und?"
 

"Und-, also-"
 

"Wozu warten? Du erwartest keine große Feier oder? Dir muss klar sein, dass es sowas mit mir nicht geben wird."
 

"Ich- nein!", beeilte sie sich zu sagen und sie fing etwas verwirrt an, sich anzuziehen. Selbstverständlich erwartete sie keine Feier. Das würde mehr als merkwürdig werden unter diesen Umständen. Sie war nur so überrumpelt. Nie im Leben hätte sie erwartet, dass er ihr mal einen Antrag machen würde! Aber sie wollte das, sie wollte das unbedingt!
 

"Mit dir wird es wirklich nie langweilig", sagte sie lachend, während sie sich fertig anzog. "Du bist vollkommen verrückt!"
 

Ein Anflug von einem Grinsen huschte über sein Gesicht.
 

"Glücklicherweise stehst du ja genau darauf, nicht wahr Sakura?" Sie war fertig mit anziehen und er schlang seinen Arm um ihre Taille und betrachtete selbstzufrieden ihr Gesicht. "Du brauchst doch diese Spannung und ein kleines bisschen Unsicherheit. Das gefällt dir."
 

Sie errötete. "Lass mich!", sagte sie ärgerlich, weil er damit vielleicht ein kleines bisschen recht hatte und sie kämpfte kurz ein bisschen mit ihm, um seinem Griff zu entkommen. Er lachte und sie musste ebenfalls lachen. Vielleicht waren sie einfach beide total verrückt. Das war wohl am wahrscheinlichsten. Aber das war egal. Sie waren beide glücklich.
 

Kakashi schien weniger glücklich zu sein, als er verschlafen die Tür aufzog.
 

"Was zum-", sagte er verwirrt und sah sich um.
 

"Den Wachen geht es gut, ich habe sie bloß mit einem Genjutsu belegt", informierte Sasuke ihn sachlich.
 

"Was ist passiert?", fragte Kakashi, der sich schnell wieder zu fassen schien.
 

"Es tut mir sehr leid Sensei Kakashi", sagte Sakura beschämt. Sie warf Sasuke einen Blick zu, sie fühlte sich überfordert. Hier herzukommen war schließlich seine Idee gewesen.
 

"Ich habe einen Antrag gemacht. Sie hat ihn angenommen. Ich will die Formalitäten erledigen. Du hast in deiner Position die Befugnis dazu."
 

Kakashi sah ihn völlig überrascht an. Dann sah er zu ihr und Sakura zuckte mit einem sehr verlegenen Lachen mit den Schultern.
 

"Ich habe ihm gesagt, Sie würden schlafen und-, also, es tut mit lei-"
 

"Nein", sagte Kakashi langsam, der sich von der Neuigkeit wieder zu erholen schien. "Nein, schon in Ordnung Sakura. So ist es besser nehme ich an. Morgen hätten wir nicht unsere Ruhe gehabt."
 

Sie konnte ihn unter seiner Maske lächeln sehen. "Das ist fantastisch! Meinen Glückwunsch! Ich- Also, ganz ehrlich, ich muss zugeben, ich hatte an so einen Ausgang nicht mehr geglaubt. Umso mehr freue ich mich, dass es jetzt doch dazu gekommen ist!"
 

"Danke", flüsterte Sakura strahlend.
 

Sasuke nickte nur einmal leicht.
 

Sie warteten eine Minute, bis Kakashi richtig angezogen und bereit war, von seiner Wohnung mit ihnen in sein Büro zu gehen, wo er die nötigen Unterlagen und Siegel hatte, um sie auch vor dem Gesetz zu Mann und Frau zu machen.
 

"Würdest du bitte die Anbu wieder ihren Job machen lassen?", fragte Kakashi leicht belustigt, während er seine Wohnungstür abschloss.
 

Seine Wachen schienen überhaupt nicht gut auf sie zu sprechen zu sein, als Sasuke sein Genjutsu löste, aber Kakashi winkte bloß ab und sagte: "Lasst ihn in Zukunft einfach zu mir. So ist es für alle am einfachsten."
 

Weil Kakashi sich eher selten persönlich um Eheschließungen kümmerte, brauchte er eine Weile, bis er in dem Büro eines seiner Mitarbeiter die richtigen Formulare gefunden hatte. Aber es klappte und sie beide setzten ihre Unterschrift und ihren Fingerabdruck unter das Dokument, von dem sie eine Ausfertigung erhielten, die Sakura sehr sorgsam an sich nahm.
 

"Den Ring hast du schon an, also nehme ich nicht an, dass ich nun eine Zeremonie abhalten und die Fragen stellen soll?", fragte Kakashi mit einem Lächeln.
 

"Das ist erledigt", gab Sasuke zur Antwort und Sakura errötete bei dem Gedanken daran, auf welche Art und in welcher Situation sie sich ihre Versprechen gegeben hatten.
 

Kakashi warf ihr einen Blick zu und sagte dann belustigt: "Das dachte ich mir. Ihr habt für alles eure ganz eigene Art."
 

"Ja", sagte Sakura lachend.
 

"Dann nochmal: Herzlichen Glückwunsch Sasuke und Sakura Uchiha", sagte Kakashi und er klang beinahe ein wenig gerührt. Doch wahrscheinlich war er das tatsächlich, dachte Sakura. Er hatte auch mit ihnen mitgelitten. Er hatte sie aufwachsen sehen und er war einmal für sie verantwortlich gewesen.
 

Kakashi schien ihre Zweisamkeit nicht länger stören zu wollen. Denn nachdem sie alle die Büroräume verlassen hatten, verabschiedete er sich bald, wobei er vor Sakura höflich den Kopf neigte. Ganz kurz legte er Sasuke die Hand auf die Schulter und drückte sie leicht. Und dass er glaubte, das in diesem Moment tun zu können und die Tatsache, dass Sasuke das zuließ, schienen zu der Bedeutung zu passen, die dieser Moment vielleicht für sie alle zu haben schien.
 

Sakura wollte sich einen Moment später ebenfalls zum Gehen wenden. Doch er griff nach ihrer Hand und zog sie in die andere Richtung.
 

"Gehen wir noch einen Moment hoch", sagte Sasuke, ohne sie anzusehen und zog sie zu der Treppe, die nach ganz oben auf das Gebäude führte, an dem sie am Mittag noch mit Naruto gesprochen hatten.
 

Sie traten beide an den Rand des Geländers und sahen über das nächtliche Konohagakure hinweg. In einiger Entfernung herrschte trotz der Uhrzeit reges Treiben, in diesem Viertel lagen viele Bars. Doch im Regierungsbezirk war alles still und friedlich.
 

Sasuke hielt immer noch ihre Hand. Sie wusste, dass er sie loslassen würde, wenn sie jemand sehen würde. Doch sie waren allein. Sakura folgte seinem Blick. Er sah zu dem alten Viertel des Uchiha Clans hinüber.
 

"Dort sind noch einige fertige Symbole, die auf Kleidung genäht werden können. Ich hole sie morgen. Wirst du sie auf deiner Kleidung anbringen?"
 

Sie lächelte. In der Öffentlichkeit ihre Hand zu halten oder sie zu küssen, würde ihm vielleicht immer unangenehm sein. Doch er schien dennoch ein Interesse daran zu haben, allen zu zeigen, zu wem sie gehörte.
 

"Ja", flüsterte sie glücklich.
 

Er wandte den Blick von dieser Stelle ab und ließ ihn über die Häuser schweifen.
 

"Wo möchtest du wohnen?"
 

"Was?", fragte sie erneut überrascht.
 

"Deine Wohnung ist zu klein für uns beide. Außerdem wohnst du dort zur Miete, schätze ich. Ich will, dass du ein richtiges Zuhause hast. Ich habe viel Geld geerbt. Kakashi bezahlt mich sehr gut. Ich kann dir kaufen oder bauen lassen, was du möchtest. Wir sollten ein eigenes Zuhause haben. Nicht im Uchihaviertel. Das soll ein Mahnmal bleiben. Irgendwo anders, wo es dir gefällt. Such dir was aus, was du kaufen, oder wo du bauen willst. Ich bezahle es. Kümmere du dich darum. Du kannst so etwas besser als ich. Ich nehme alles, was dir gefällt."
 

"Sasuke", sagte sie gerührt. "Das- ich- danke!"
 

"Ich danke dir", sagte er leise, wobei er das letzte Wort betonte und sie ernst ansah. "Für alles."
 

Und er beugte sich zu ihren Lippen hinunter.
 

Sie blieben noch eine Weile dort und blickten über das nächtliche Konohagakure.
 

"Wann musst du morgen aufstehen?"
 

Sie nannte ihm die Zeit, zu der sie spätestens würde aufwachen müssen, um rechtzeitig die Wohnung verlassen und zur Arbeit gehen zu können.
 

"Wenn ich nicht wäre, wie ich bin", fragte er weiter, "wie hättest du deine Hochzeitsfeier dann gerne gehabt? Wen hättest du dabeihaben wollen? Wie und wo hätte es stattfinden sollen und wie hättest du es gestaltet haben wollen?"
 

"Warum-"
 

"Antworte einfach."
 

Sie warf ihm einen zögerlichen Blick zu. Dann dachte sie einen Moment darüber nach und antwortete ihm ganz ehrlich. Sie erzählte von dem Fest, das sie sich ausgemalt hätte, wenn sie nicht gewusst hätte, dass er solche Situation nicht ausstehen konnte und das sie gerne gehabt hätte, wenn ihre Freunde und Familie positiver auf ihre Wahl reagieren würden. Doch sie war sehr glücklich so wie es war. Das war ihr Leben und ihr gemeinsamer Weg und es war genau richtig so. Auf genau diese Weise. Sie spürte deutlich, dass sie sich da nicht bloß etwas vormachte, sondern, dass sie wirklich so fühlte. Und auch das sagte sie ihm.
 

Er richtete sich von dem Geländer auf, auf das er sich gestützt hatte, während er ihr zugehört hatte und er wandte sich ihr zu.
 

Als sie es ihm gleich tat, legte er sehr sanft seine Finger an ihr Kinn und drückte ihr Gesicht leicht nach oben, sodass sie ihm in die Augen sehen konnte.
 

Das Schwarz wandelte sich zu rot. Doch sie zuckte nicht zurück.
 

"Vertraust du mir?"
 

"Ja", sagte sie leise. "Das tue ich."
 

"Ich bringe dich zurück und ich wecke dich morgen rechtzeitig."
 

Sakura zog ihren Wohnungsschlüssel aus ihrer Tasche und er nahm ihn ihr ab.
 

Sie blickte in seine Sharingan. Und sie befand sich in einer anderen Wirklichkeit. Einer Illusion, die so real war, dass sie nicht also solche zu erkennen war. Und er erschuf ihnen eine Erinnerung an eine Hochzeit, die perfekt war. Und wenngleich sie so nie wirklich stattgefunden hatte, hatten sie beide alleine nun dennoch diese gemeinsame Erinnerung. Etwas, das nur ihnen gehörte, an das sie immer würden denken können. Diese Erinnerung - zusammen mit so vielen anderen - wurde eine von Sakuras Liebsten.
 

Ja. Sie waren wahrscheinlich einfach beide ein bisschen verrückt.
 

Und das war in Ordnung so.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  becci123
2023-05-30T11:11:22+00:00 30.05.2023 13:11
Oh so wow! Ich weiß nicht was ich sagen soll. Hab durch Zufall gesehen das 4 Kapitel online sind. Vielen Dank dafür 🌺🌺
Antwort von:  becci123
30.05.2023 14:05
Ich hoffe du bringst noch ein Kapitel raus wie Sakura schwanger wird 🫣🙈
Antwort von:  writer
01.06.2023 22:11
Wenn du dich darüber freust, dann mache ich das. :)
Von:  Studio
2023-05-29T22:56:09+00:00 30.05.2023 00:56
WOW, mega, ich glaube das ist mein neues Lieblingskapi!!!
Von Sasukes zero vorhandenen Kochkenntnissen, bis zu dem "spontanen" Heiratsantrag und Sasukes verrückter Idee, Kakashi aus dem Bett zu holen, um SOFORT zu heiraten, und dann das Ende mit der Illusion... alles perfekt!
Du hast mich echt wieder mal voll überrascht mit Sasukes Handlungen, damit hätte ich nie gerechnet, und gleichzeitig passt es einfach doch perfekt zu seiner Art...
Wirklich ein schönes Kapi!
LG
Antwort von:  Studio
30.05.2023 19:05
Warte... mir ist heute früh aufgefallen, dass die beiden ja nach der Sache was vergessen haben... ;)
Antwort von:  writer
01.06.2023 22:11
Wie schön, dass dir das Kapitel so gut gefallen hat!! Haha und sehr gut beobachtet! Ich hatte fast vermutet dass dir auffallen würde, dass Sakura etwas vergessen hat.
Von:  Rina2015
2023-05-29T19:43:27+00:00 29.05.2023 21:43
Was eine wundervolle schöne Idee!!!! Die gemeinsame Erinnerung für die zwei mit einer Illusion zu erschaffen- ist wirklich perfekt!!!!!! Was ein schönes Kapitel 😊😊😊😍😍😍😍 traumhaft 😊😊😊😊😊
Antwort von:  writer
01.06.2023 22:10
Wie schön, dass du das Kapitel mochtest!! 🥰🥰


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