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Feelings

von

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Zusatzkapitel - 3

Sie hatten acht Tage für ihre Reise zurück nach Konohagakure gebraucht und Sakura hatte jede Minute genossen und doch war sie ein bisschen aufgeregt gewesen, als sie sich den Stadttoren genähert hatten.
 

Er hatte irgendwie mehr oder weniger zugestimmt, dass sie es so betrachten durfte, dass er 'zurück zu ihr' kommen würde, wenn er ging. Also hieß das ja, dass er es so betrachtete, dass sie eine feste Beziehung hatten und er darin eingewilligt hatte. Und das hieß für sie, dass sie es auch so nach außen kommunizieren durfte. Und das war mehr, als sie jemals wirklich zu hoffen gewagt hatte und es machte sie stolz und glücklich.
 

Trotzdem, ein bisschen nervös war sie. Einfach, weil alles so neu war. Sie fragte sich, wie gut er sich in ihr Leben hier eingliedern würde und in wie weit er das überhaupt wollte. Hier waren sie weniger anonym als auf ihrer Reise und das hatte sie schon bemerkt, als sie sich den Toren genähert hatten. Auch unterwegs hatten viele Menschen gewusst oder doch zumindest vermutet, wer er war.

Hier in Konoha kannte natürlich absolut jeder, sogar jedes Kind, seinen Namen und jeder wusste, zu welchem Clan das Symbol auf seinem Rücken gehörte. Und absolut jeder hatte alle Geschichten über die Uchiha und die Geschehnisse gehört. Einfach alles, was es dazu zu sagen und zu erzählen gab. Immerhin war Madara Uchiha einer der Mitbegründer von Konohagakure gewesen und dieser Clan war in der ganzen Welt berühmt und berüchtigt gewesen. Umso mehr natürlich noch in diesem Dorf.
 

Und weil ihn jeder sofort erkannte und jeder irgendeine Meinung zu ihm hatte, bekamen sie auch sofort viel Beachtung. Die Blicke, die ihnen begegneten, während sie durch die Straßen gingen, waren nicht alle gleich. In manchen erkannte Sakura Angst, Unbehagen und Misstrauen, in anderen Hass und in anderen Sorge und Unsicherheit. Gemein war ihnen nur, dass keiner dieser Blicke positiv war.

Einige zeigten Überraschung, wenn sie sie erkannten, wie sie ruhig und zufrieden neben ihm herging, denn sie selbst war in Konoha auch ziemlich bekannt. Als eine der stärksten Konoichi und als grandiose Heilerin, als Schülerin eines ehemaligen und des aktuellen Hokage und als beste Freundin des Helden Naruto Uzumaki.
 

Als er stehen blieb und sich ihr zuwandte, tat sie es ihm gleich.
 

"Ich gehe nun zu Kakashi und erstatte Bericht. Ich melde mich bei dir."
 

Damit drehte er sich um und wollte einfach gehen, aber sie ging ihm weiter nach. Das ließ ihn wieder stehen bleiben und sie fragend und etwas unzufrieden ansehen. Offenbar weil sie nicht machte, was er wollte.
 

"Schön", sagte sie ruhig. "Mach das. Ich komme aber mit. Naruto wird auch dort irgendwo sein und ich will ihm 'Hallo' sagen."
 

"Ihm von allen als allererstes?"
 

Jetzt sah er noch unzufriedener aus.
 

"Selbstverständlich", sagte sie. "Er ist auch mein bester Freund. Nicht nur deiner."
 

Wieder kam es ihr so vor, als ob Sasuke wegen Naruto neuerdings eifersüchtig wäre. Obwohl das für jeden außer ihm keinen Sinn zu ergeben schien.
 

Er sah sie missgelaunt an und sie legte fragend den Kopf schief.
 

Er drehte sich um und ging weiter und sie ging ebenfalls weiter neben ihm her. Sie hatte absolut keine Lust sich von ihm herumkommandieren zu lassen, das konnte er knicken!
 

Kakashi sah überrascht von einem Stapel Dokumente auf, als sie sein Büro betraten. Dann schickte er seine beiden Berater umgehend hinaus.
 

"Die Mission war erfolgreich, ich komme, um einen Bericht darüber abzuliefern", sagte Sasuke ohne Umschweife, bevor jemand ein 'Hallo' über die Lippen hatte bringen können.
 

"Das will ich alles unbedingt genau hören, danke Sasuke", sagte Kakashi, stand von seinem Stuhl auf und kam um seinen Schreibtisch herum, um sich ihnen zugewandt an die Kante zu lehnen. Er steckte seine Hände in die Hosentaschen und betrachtete sie.
 

"Aber zunächst einmal: Willkommen zurück!"
 

Sakura fiel auf, dass er sie etwas eingehender musterte als Sasuke und sie nahm eine Spur Neugierde und Besorgnis bei ihm wahr.
 

"Danke Sensei Kakashi!", sagte sie freundlich und sie hoffte, dass ihre gute Laune seine Sorge um sie verschwinden lassen würde. "Ich wollte mich nur rasch zurückmelden und dann wieder gehen, es war ja Sasukes Mission und nicht meine. Aber wissen Sie zufällig wo Naruto ist? Und geht es allen gut? Ist etwas passiert, während wir weg waren?"
 

Kakashi lächelte unter seiner Maske leicht. "Allen geht es gut und Naruto ist auf dem Dach."
 

Sie bedankte sich für die Auskunft und sagte 'Bis bald' zu Kakashi und nach einem Blick zu Sasuke, mit dem sie ihm zu sagen versuchte, dass sie erwartete, dass er sich, wie er es vorhin gesagt hatte, bei ihr melden würde, verließ sie das Büro des Hokage.
 

Es war kein Problem Naruto zu finden. Er war tatsächlich auf dem Dach und er war alleine. Er saß meditierend und perfekt ausbalanciert auf dem Geländer, blickte über das Dorf hinweg, was sich vor ihm erstreckte und wie immer war er dabei im Sage Modus. Er nahm alles wahr und wie sie wusste, gab ihm das ein gutes Gefühl, weil er Konoha damit zu beschützen glaubte. Was wohl auch stimmte. Er würde schneller als alle anderen Verdächtiges wahrnehmen, zumindest wenn es gerade rein zufällig dann passierte, wenn er in diesem Zustand war. Ohne erst Chakra geschiedet zu haben, konnten Ninjas schließlich auch nicht mehr wahrnehmen als andere Menschen. Selbst Naruto nicht. Aber da er gerade wieder in diesem Modus war, musste er sie schon längst bemerkt haben.
 

Das bestätigte sich, als er, ohne sich erst nach ihr umzudrehen, gut gelaunt sagte: "Ihr seid also zurück. Willkommen zuhause, Sakura!"
 

Er erhob sich von dem Geländer, trat zurück auf das Dach und kam auf sie zu und sie eilte ihm freudig entgegen, denn wie immer machte es sie glücklich, ihn zu sehen. Er grinste, als sie voreinander stehen blieben.
 

Einen Moment sahen sie sich nur an, dann entschieden sie sich beide gleichzeitig doch zu einer kurzen, aber herzlichen Umarmung.
 

"Wie lief es mit Sasuke?"
 

Sakura konnte nicht anders als unwillkürlich zu grinsen. "Sehr gut! Besser als erwartet! Und bei dir? Mit Hinata?"
 

Er grinste ebenfalls. "Wie bei dir."
 

Er wirkte glücklich und das freute sie in einem Ausmaß, dass sie gar nicht beschreiben konnte. Es hätte ihr ihr Glück mit Sasuke gründlich verdorben, wenn sie dadurch weiterhin indirekt für Narutos Unglück verantwortlich gewesen wäre. Doch alles schien sich bestmöglich zu entwickeln. Er sah wirklich glücklich aus und er schien sich für sie genauso zu freuen, wie sie für ihn. Um das zu wissen, musste sie ihn nur ansehen. Sie kannten sich mittlerweile so gut, dass Worte unnötig waren.
 

"Ich würde am liebsten alles hören!"
 

Er lachte. "Ich auch", sagte er grinsend. "Er hat es bestimmt mal wieder nicht leicht gemacht."
 

"Wie ist der Stand, ist es noch geheim?", fragte sie neugierig.
 

"Wir sind fest zusammen", sagte er und er klang stolz.
 

Sie lachte. "Sehr gut! Siehst du! Ich sagte dir, du hast bloß noch aus Gewohnheit Gefühle für mich gehabt! Ich sagte dir, wenn du dich darauf einlässt, wirst du es lieben, dass sich jemand so um dich bemüht, wie sie es tut! Sie ist wunderbar!"
 

Er grinste und er schien eindeutig verliebt zu sein.
 

"Und bei euch?"
 

"Ich denke, wir sind auch so etwas wie fest zusammen", sagte sie, wahrscheinlich mit dem gleichen verliebten Lächeln, das sie eben noch bei ihm gesehen hatte. "Aber du weißt ja wie er ist. Man muss ihm jedes Zugeständnis mühsam abringen."
 

Naruto lachte. "Klar", sagte er. "Er ist ne kleine Diva!"
 

"Redet ihr von mir?"
 

Sakura drehte sich erschrocken um und sah Sasuke über das Dach auf sie zukommen.
 

Naruto schien nicht im mindesten erschrocken. Er stand so, dass er ihn gleich hatte sehen können und er hatte wahrscheinlich schlicht keine Angst davor ihn zu beleidigen.
 

"Von wem sonst?", fragte er grinsend. "Willkommen zurück, Sasuke."
 

Sasuke blieb neben ihr stehen und sagte bloß: "Ja."
 

"Ich lasse euch alleine und gehe meine Eltern und die anderen begrüßen!", sagte Sakura lächelnd. "Bis später ihr beiden!"
 

Als sie sich umdrehte und sie alleine auf dem Dach zurücklies, fühlte sie sich sehr glücklich. Alles war wie früher. Nein. Alles war noch unendlich viel perfekter als früher!
 

Sie hatte das oberste Stockwerk durchquert und ging gerade den um das Gebäude führenden Balkon unterhalb der höchsten Ebene entlang, um eine Ebene weiter nach unten zu kommen, als sie ihre Stimmen hörte.
 

Sie sah nach oben.
 

Über ihr war ein Dachvorsprung, sie konnte sie nicht sehen, aber sie mussten direkt ein paar Meter über ihr sein, wahrscheinlich waren sie zum Rand gegangen, um über Konoha hinwegblicken zu können.
 

"Jedenfalls scheint sie glücklich zu sein", hörte sie Naruto sagen. "Ich bin froh darüber. Ich muss zugeben, ich war mir nicht zu hundert Prozent sicher, wie das ausgehen würde. Was ist mir dir? Bist du auch zufrieden?"
 

"Ja."
 

Sie schwiegen und Sakura riss sich zusammen und wollte weitergehen. Dieses Gespräch ging sie nichts an.
 

"Sie ist nicht mehr dein Problem."
 

Sie blieb wieder stehen. Das war Sasukes Stimme gewesen. Sie wollte nicht lauschen, aber irgendwie konnte sie auch nicht weitergehen. 'Reis dich zusammen!', sagte sie sich. Trotzdem blieb sie stehen.
 

"Soll heißen?", hörte sie Naruto fragen.
 

"Ich bin dir dankbar, dass du all die Jahre auf sie aufgepasst hast. Dass du sie beschützt hast. Vor allem dafür, dass du sie vor mir beschützt hast. Aber ab jetzt übernehme ich das."
 

"Es ist dir also ernst mit ihr. Das freut mich zu hören. Aber du weißt, dass sie gut im Stande ist, auf sich selbst aufzupassen. Sie ist sehr stark geworden."
 

"Das ist mir klar. Aber wir sind anders. Du und ich."
 

"Ja."
 

"Ich wäre dir jedoch sehr dankbar, wenn du weiter auf sie acht geben würdest, wenn ich unterwegs bin."
 

"Klar. Um ihretwillen, deinetwillen und um meinetwillen."
 

Sie schwiegen kurz.
 

"Du weißt schon, dass wir, was sie angeht, nie in Konkurrenz miteinander standen, oder? Es gab für sie immer nur dich."
 

"Unverständlicherweise."
 

"Da stimme ich dir zu. Aber so ist es. Also gibt es keinen Grund zur Eifersucht. Zumindest hast du von meiner Seite nichts zu befürchten. Aber sei nett zu ihr. Sie ist ziemlich beliebt und hat viele Verehrer."
 

Sie schwiegen wieder kurz. Dass Sasuke daraufhin nicht wiedersprach, schien ihre Vermutung zu bestätigen. Vielleicht war er wirklich eifersüchtig wegen Naruto gewesen.
 

"Wie geht es dir nun damit?"
 

Sie hörte Naruto leise lachen. "Nett, dass du fragst. Hab mich gerade gefragt, ob du das auf die Reihe bekommen würdest."
 

"..."
 

"Mir geht es gut. Ich denke, ich war seit ich aufgewachsen bin darauf bedacht akzeptiert und anerkannt zu werden. Von allen. Dann im besonderen von dir. Und sie war einfach das hübscheste Mädchen, also wollte ich natürlich auch ihre Beachtung. Sie ist mir wichtig geworden. Aber ich wollte auch, dass sie mich wahrnimmt, weil sie so in dich vernarrt war. Meine Gefühle für sie waren echt, aber sie hat recht, Hinata ist sehr viel besser für mich. Ich denke, ich habe vor sie zu heiraten. Aber sag es niemandem, dafür ist es noch zu früh. Es tut gut, dass ich mal nicht um Anerkennung kämpfe, sondern sie von jemandem bekomme. Ich bekomme seit einiger Zeit natürlich viele Angebote, weil ich jetzt beliebt bin. Aber Hinata mochte mich wohl schon immer, auch früher schon. Das sagt zumindest Sakura. Ich war ein Idiot und habe nie begriffen wie fantastisch sie ist, weil sie so schüchtern war."
 

"Gut."
 

Sakura riss sich zusammen. Jetzt reichte es endgültig. Dieses Gespräch war nicht für ihre Ohren bestimmt. Sie ging rasch und leise weiter. Sie hatte das nie gehört! Sie würde alles für sich behalten!
 

Aber es war so schön gewesen, sie so freundschaftlich miteinander sprechen zu hören. Nach allem, was passiert war, waren sie trotzdem so verbunden miteinander, obwohl sie seit alledem kaum mehr als maximal ein paar Stunden miteinander verbracht haben konnten. Doch das waren Naruto und Sasuke. Ihre Verbindung war etwas Unvergleichliches.
 

Sie war so dankbar und glücklich, dass sie gleich wieder ein paar Tränen unterdrücken musste. Immer wieder musste sie daran denken wie schrecklich alles so viele Jahre lang gewesen war und wie unwahrscheinlich es gewesen war, dass es einmal wieder zu solchen Situationen kommen würde.

Auch wenn es Freudentränen gewesen wären, wollte sie jedoch ungerne verweint aussehen, wenn sie zu ihren Eltern ging. Doch sie waren nicht zu Hause.

Also sah sie zuerst im Krankenhaus vorbei. Sie meldete sich bei Tsunade zurück und sie, Shizune und ihre anderen Kollegen, schienen sich alle ehrlich zu freuen sie wiederzuhaben. Und vor allem freuten sie sich darüber, dass sie so glücklich zu ihnen zurückgekehrt war. Denn daran schien niemand wirklich geglaubt zu haben.

Doch viel Zeit zum Reden gab es nicht, sie half sogar ungeplant ein paar Stunden mit, da gerade ein paar Verletzte von einer Mission zurückgekommen waren. Also war es schon dunkel, als sie schließlich noch einmal bei ihren Eltern anklopfte.
 

Sie schienen da zu sein, denn drinnen brannte Licht. Es dauerte einen Moment, bis ihre Mutter die Tür öffnete. Doch sobald sie sie erblickte, zog sie sie sofort in ihre Arme und konnte es offenbar kaum fassen, dass sie sie augenscheinlich unversehrt zurückbekam. Ihr Vater verhielt sich ähnlich. Sie ließ sich am Küchentisch nieder und sobald sie mit einem kühlen Getränk versorgt worden war, fingen sie besorgt an sie auszufragen. Ob ihrer besorgten Mienen musste Sakura lachen und sie beeilte sich ihnen rasch zu versichern, dass es ihr sehr gut ginge und dass sie glücklich war, weil sich all ihre Wünsche mehr als erfüllt hätten.

Das beruhigte ihre Eltern allerdings nur in sofern, dass sie erleichtert waren, dass es ihr sowohl körperlich als auch psychisch gut zu gehen schien.
 

"Das freut mich wirklich für dich Sakura!", sagte ihre Mutter. "Aber du weißt, mir wäre es fast lieber gewesen, dass so etwas zwischen euch nicht passiert!"
 

"Das war allerdings nicht wirklich zu erwarten", warf ihr Vater ein. "Auch jemandem wie ihm muss aufgefallen sein, dass unsere Sakura hübsch ist und er war alleine mit ihr und-"
 

"Ich glaube, es geht ihm nicht nur um das", unterbrach ihn Sakura rasch.
 

"Aber sagt er das auch, oder denkst du das vielleicht nur, weil du dir das so wünschst?", fragte ihre Mutter verzweifelt. "Du hast gesagt, dass du glaubst, dass ihr richtig zusammen seid. Aber das heißt ja noch nicht, dass er echte Gefühle für dich entwickelt hat. Wir wissen ja nicht einmal, ob er dazu in der Lage ist! Oh, warum musste es von allen nur unbedingt er sein! Du hättest Naruto Uzumaki bekommen können! Du hättest so ein gutes Leben haben können! Was wenn er dich fallen lässt, wenn es anfängt ihn zu langweilen? Würdest du das verkraften? Ich mache mir ja nur Sorgen um dich Sakura! Bitte sei vorsichtig, vergiss nicht, was er alles getan hat, wozu er fähig ist, er hätte dich getötet, wenn du nicht gerettet worden wärst!"
 

"Mama", sagte Sakura deutlich, "ich verstehe deine Sorge wirklich und es freut mich, dass ich euch so viel bedeutete, aber-"
 

"Und selbst wenn ihr tatsächlich zusammen bleiben solltet", redete ihre Mutter einfach weiter, der die letzten Wochen wohl ganz schön zugesetzt hatten und bei der nun alles herausbrach, "wie soll denn dein Leben mit ihm aussehen? Es wird doch mit ihm nie wirklich normal werden können! Alle haben schreckliche Angst vor ihm und verabscheuen ihn! Und glaubst du wirklich er kümmert sich richtig um dich? Dass er mit dir wohnt, dich gut behandelt und dass er mit dir Kinder bekommt und-"
 

"Mama!", unterbrach Sakura sie laut. "Ich verstehe deine Sorge, aber wie ich mein Leben verbringe, ist ganz alleine meine Sache! Aber du hast recht. Es wird wohl keine Kinder geben, das möchte er nicht. Ich finde das sehr schade, aber offenbar habe ich keine andere Wahl, als das hinzunehmen. Und sehr wahrscheinlich werde ich mit ihm natürlich keine vollkommen normale Beziehung führen können. Wir werden vielleicht nie zusammen wohnen. Er wird viel weg sein. Ihr bekommt keine Enkel und keinen netten Schwiegersohn. Wir werden nicht Familie mit ihm spielen können und ja, Leute werden ablehnend auf ihn und dadurch vielleicht auch ein wenig auf mich reagieren. Vielleicht sogar auf euch. Das tut mir leid, aber das ist nicht meine Schuld. Doch solange er mir treu ist und er immer wieder zu mir zurückkommt, bin ich glücklich. Das ist schon viel mehr, als ich jemals hoffen konnte."
 

"Aber nichtmal das weißt du sicher", wandte ihr Vater nachdenklich ein.
 

"Doch, ich glaube darauf kann ich vertrauen."
 

"Ich kann nur sagen", sagte ihr Vater, "dass ich einer Frau, für die ich etwas empfinde, nicht so ein Leben zumuten würde."
 

"Ich denke", erwiderte Sakura, "dass er auf seine Art versucht hat, mir das genau aus dem Grund auszureden. Ich weiß nicht, in wie weit er fähig ist wirklich zu lieben, aber ich bin mir sicher, dass ich ihm zumindest etwas bedeute. Ich bin ihm nicht völlig gleichgültig. Ihr kennt ihn nicht. Ihr versteht ihn nicht richtig. Das ist auch gar nicht so einfach, das gebe ich ja zu. Aber das ist meine Entscheidung und meine allein. Ich möchte dieses Leben mit ihm. Und falls es scheitert, dann kümmere ich mich darum, sobald es soweit ist. Ihr habt eure Bedenken geäußert und ich entscheide mich trotzdem so. Das einzige, was ihr für mich tun könnt, wenn ihr das möchtet, ist mich gern zu haben und für mich da zu sein. Mehr könnt ihr nicht tun."
 

Beim Abschied eine halbe Stunde später umarmten sie sie beide fest und sie scheinen ein wenig ruhiger.
 

Sakura liebte ihre Eltern und sie wusste und fühlte, dass sie sie ebenso liebten. Sie waren immer tolle Eltern gewesen und gerne hätte sie sie mit ihrer Wahl glücklicher gemacht, als mit einem Schwiegersohn, der vielleicht nicht einmal einer werden würde - denn sie bezweifelte, dass Sasuke etwas wie Hochzeiten eine große Bedeutung beimaß - und den sie vielleicht nie kennenlernen würden - denn sie bezweifelte ebenfalls stark, dass er zu ihnen zum Essen kommen würde oder Ähnliches.
 

Es war nun schon dunkel und spät. Sie machte auf dem Nachhauseweg noch ein paar Lebensmitteleinkäufe. Vor ihrer Wohnung traf sie auf Ino, die offenbar gehört hatte, dass sie wieder zurück war und die ärgerlich auf sie wartete, weil sie noch nichts von ihr gehört hatte. Also machte Sakura ihnen drinnen einen Tee und dann führte sie das gleiche Gespräch fast genauso noch einmal. Mit dem Unterschied, dass Ino hin- und hergerissen war zwischen Ablehnung und Begeisterung, weil sie auch mal so stark für ihn gefühlt hatte und Sakuras Empfindungen damit weit besser nachvollziehen konnte als ihre Eltern.
 

"Aber meinst du echt, dass er auftaucht? Hier bei dir zuhause? Weiß er denn überhaupt wo du wohnst?"
 

Sakura zuckte mit den Schultern. "Er könnte Naruto fragen. Und ansonsten kann ich nur hoffen, dass er das tut. Wenn er es nicht täte, wäre ich wohl ziemlich enttäuscht. Aber wie immer bei ihm, kann ich gerade scheinbar nichts tun als zu warten."
 

Ino seufzte. Und Sakura seufzte auch.
 

Da sie das Thema für ihren Geschmack nun genug durchgekaut hatten, fragte Sakura nach Sai und Inos Arbeit, aber da schien nichts besonderes passiert zu sein und Ino wimmelte sie relativ schnell ab, weil sie offenbar immer noch Fragen hatte und ihre Neugierde noch nicht ganz befriedigt war. Nur glaubte Sakura, dass sie sie auch nicht würde befriedigen können, weil sie auf viele Fragen selber noch keine richtigen Antworten hatte.
 

Doch sie wollte Sasuke auf keinen Fall irgendwie unter Druck setzen. Und außerdem hatte sie selbst keine genaue Vorstellung davon, wie etwas zu sein hätte oder sein müsste. Sie war glücklich. Sie wollte mit ihm gemeinsam nach und nach herausfinden, was für eine Art von Beziehung sie würden führen können und dann würde sie schon sehen, ob sie damit würde glücklich sein können.
 

Doch sie machte sich darüber nicht allzugroße Sorgen. Sie wollte bloß, dass er immer wieder zu ihr zurückkehren würde. Das und dass er sich nicht mit anderen Frauen vergnügte. Abgesehen davon war sie offen. Sie war schließlich nicht schlecht dran. Sie hatte eine sinnvolle Aufgabe, die sie sehr erfüllte, sie hatte so viele wunderbare Menschen in ihrem Leben, die ihr wichtig waren und denen sie gleichermaßen wichtig war. Es war nicht so, dass Sasuke ihr einziger Lebensinhalt war und dass sie jede Minute mit ihm verbringen musste, um glücklich zu sein.

Auch wenn er wieder ging, würde seine Abwesenheit nun ganz anders für sie sein. Denn sie würde wissen, wie es ihm ging, dass es ihm nicht allzu schlecht ging. Und dass er vermutlich ab und an an sie dachte.
 

Und, dass er zurückkommen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Studio
2023-05-29T22:34:35+00:00 30.05.2023 00:34
Wieder ein sehr schönes Zusatz-Kapi!!!
Das Sakura das Gespräch mitbekommen hat, war echt eine gute Idee um Sasukes Gedanken in dieses Kapi mit einfließen zu lassen, obwohl es aus Sakuras Sicht geschrieben ist!
LG!
Antwort von:  writer
01.06.2023 22:10
🥰
Von:  MissBlackBloodSakura
2023-05-29T20:44:59+00:00 29.05.2023 22:44
Wirklch tolles Zusatzkapitel😊🥰
Und ich sehe gerade, das nächste Zusatzkapitel ist auch schon draußen😍😍
Aber den hebe ich mir für Morgen auf🥰😋😋 Ist garnicht so leicht🤣🥰😇
LG🥰
Antwort von:  writer
29.05.2023 23:22
Haha 🥰🤣
Danke, dass du das Kapitel kommentiert hast und ich hoffe das andere gefällt dir morgen ebenfalls!
Von:  swetty-mausi
2023-05-28T18:33:40+00:00 28.05.2023 20:33
Ein weiteres Extra Kapitel von dir.
Ich habe es gerne gelesen.

Planst du in nächster Zeit eine neue Story?
Antwort von:  writer
29.05.2023 20:45
Danke!!

Hm, aktuell habe ich keine neue Story geplant, ich habe das Gefühl das irgendwie nun etwas auserzählt zu haben und mich zu wiederholen. 🤔


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