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Best Friend Zone

von

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Kapitel 16

Es war schon spät und eigentlich sollte sie gar nicht mehr hier sein. Was sollte sie generell auch hier? Hikaris Blick lag auf der Wohnungstüre vor sich, während sie auf ihrem Fingernagel kaute. Sie hatte noch nicht geklingelt, keiner wusste, dass sie hier war, also könnte sie auch einfach wieder gehen. Doch, das war sicherlich das sinnvollste. Und schon drehte sie sich herum und machte sich auf den Weg zum Aufzug, mit dem sie hinunter ins Erdgeschoss fahren und sich wieder auf den Weg nach Hause machen wollte. Keiner wusste, dass sie hier war, also war es auch nicht schlimm, dass sie das hier nicht durchziehen konnte. Sora hatte sie zwar darum gebeten, mit Takeru zu sprechen und sie hatte gesagt, dass sie darüber nachdenken würde, aber sie hatte keine zeitliche Einschränkung abgegeben, bis wann sie mit ihm reden … oder zumindest darüber nachdenken würde, es zu tun.

Sie war noch nicht weit gekommen, als sich hinter ihr eine Türe öffnete. Bitte nicht, bitte nicht, schoss dem Mädchen durch den Kopf.

“Hikari?”, durchschnitt da schon eine erstaunte Stimme die Luft.

“Äh, hallo Natsuko”, murmelte sie und drehte sich unsicher zu Takerus Mutter um, die sie mit großen Augen ansah. Kurzerhand stellte sie die Tasche, die sie in der Hand hielt, auf den Boden, trat zu der Jüngeren und schloss diese fest in die Arme.

“Oh Hikari, es ist schön, dich zu sehen. Ich hoffe es geht dir gut.” Natsukos Hände legten sich auf Hikaris Wangen, hielten sie so davon ab, den Kopf wegzudrehen und dem Blick der Älteren auszuweichen. “Naja, den Umständen entsprechend vermutlich. Takeru geht es auch nicht gut.” Sanft streichelte sie ihr über die Wange. “Aber vielleicht wird es jetzt ja besser. Mein Sohn ist in seinem Zimmer, geh einfach zu ihm. Dann geht es euch beiden sicherlich bald wieder besser. Ich muss jetzt noch weg, habe noch einen Termin. Du weißt ja, du kannst einfach über Nacht bleiben, wenn du willst, gib in dem Falle bitte noch deinen Eltern Bescheid, dass sie sich keine Sorgen um dich machen.”

Und ob sie nun wollte oder nicht, Hikari wurde von Natsuko einfach in Richtung der Wohnungstüre geschoben. Ehe sie sich versehen konnte, stand sie auch schon in der Wohnung von Takaishis und Natsuko zog die Wohnungstüre hinter sich zu. Wie erstarrt stand Hikari da, ihr Herz schlug ihr bis zum Hals. Jetzt konnte sie nicht mehr einfach verschwinden. Sicherlich würde Natsuko ihren Sohn morgen fragen, ob sie beide miteinander gesprochen hatten … daher …

Langsam zog sie ihre Schuhe aus, hängte ihre Jacke an die Garderobe, ehe sie den Flur entlang ging. Jede ihrer Bewegung war langsam, wurde hinausgezögert. Je länger sie brauchte, um auf ihren ehemals besten Freund zu treffen, desto besser. Doch schließlich stand sie vor seiner Zimmertüre, aus der Musik heraus tönte. Sie hob ihre Hand, wollte anklopfen, stoppte jedoch ihre Bewegung in der Luft. Sie biss sich auf die Unterlippe und nahm all ihren Mut zusammen, ehe sie klopfte. Es war ein sehr zaghaftes Klopfen, vermutlich hörte er es nicht einmal, denn Innen tat sich nicht. Okay, sie könnte behaupten, dass er ihr nicht aufgemacht hätte und sie daher wieder gegangen wäre, das würde doch jeder verstehen und … Schwachsinn! Diese Ausrede würde ihr keiner abkaufen, das war ihr klar. Einfach nur abhauen konnte sie auch nicht, dazu war es viel zu spät. Ehe sie darüber nachdenken konnte, ließ sie ihre Faust stärker gegen die Türe knallen. Es war noch einmal ruhig und dann:

“Verschwinde, Mom!”

Okay, Takerus Stimmung schien wirklich unterirdisch zu sein. Wann hatte sie ihren besten Freund schon so mit seiner Mutter sprechen hören? Hikari runzelte ihre Stirn, ehe sie erneut gegen die Türe klopfte, regelrecht schlug.

“Nein!”

Wieder klopfte sie, nahm sogar noch die zweite Faust dazu. Irgendwie tat das gut. Im nächsten Moment war sie überzeugt davon, dass das eine dumme Idee war, denn plötzlich wurde die Türe weit aufgerissen.

“Ich habe gesagt, dass … Hikari?”

Ihr Herz schlug nun fast schmerzhaft gegen ihren Brustkorb und sie hielt die Luft an, als sie den Ausdruck in Takerus Augen erkannte. Außer dem Unglauben, dass sie es war, die da vor seiner Türe stand, war der Schmerz darin zu lesen, von dem auch Sora berichtet hatte.

“Ähm, ich … deine Mutter hat mich reingelassen”, murmelte sie und sah zur Seite, um seinem Blick ausweichen zu können. Erst als die Musik leiser wurde, wurde ihr bewusst, dass er aus der Tür getreten war. Sie verfolgte mit ihren Augen, wie er sich auf sein Bett setzte und zuckte zusammen, als der Blick aus seinen blauen Augen auf ihren traf.

“Was willst du, Hika?”, fragte er und klang einfach nur müde.

“Ich … ich weiß nicht genau”, murmelte sie und trat in seine Zimmer ein. Sie sah sich um, betrachtete alles ganz genau. Sie kannte alles, jeden Zentimeter davon, so viel Zeit hatte sie bereits hier in diesem Raum verbracht, aber sie wollte ihn nicht ansehen! Als ihr Blick trotzdem in seine Richtung glitt, erkannte sie, dass seiner durchgehend auf sie gerichtet war. Er schien darauf zu warten, dass sie etwas sagte. Sie hob ihre Schultern, ihre Finger spielten nervös vor ihrem Körper miteinander.

“Sora war heute bei mir”, begann sie zögernd.

“Sora?” Takeru klang verwirrt.

“Ja. Sie … sie meinte, dass sie alle sich Sorgen um dich machen. Deine Mutter, Matt …”

“Und deshalb bist du jetzt hier?”

Zögernd nickte Hikari, woraufhin sich sein Gesichtsausdruck verdüsterte.

“Super. Schön, dass es dir wirklich um mich geht, weshalb du hier bist. Sag den anderen ruhig, dass du deine Aufgabe erfüllt hast, in dem du mit mir gesprochen hast und dann kannst du auch wieder gehen.”

Bei Takerus harschem Tonfall weiteten sich die Augen seiner Besucherin, ehe sie mit ihrem Kopf schüttelte. “Keiner von ihnen hat mich zu dir geschickt!” Okay, Sora … aber die meinte ja nur, dass sie miteinander reden sollten, dass das geklärt werden konnte, aber die Ältere hatte ihr keinen Auftrag gegeben! Wut schwappte in ihr auf und diese Gefühl war auf jeden Fall besser als das, dass sie jederzeit in Tränen ausbrechen lassen konnte. “Und was willst du überhaupt damit, dass es mir nicht um dich geht? Schließe nicht von dir auf andere!”

“Was willst du damit sagen?”

Sie biss sich fest auf die Unterlippe. Tränen standen in ihren Augen - ob nun weil es ihr weh tat, hier so mit ihm zu sein, zu streiten oder weil sie so wütend auf ihn war, konnte sie gerade nicht einmal sagen.

“Du hast deine Meinung, deine Gefühle über meine gestellt! Dir ist es egal, wie ich empfinde! Alles was du willst, ist mir deine Meinung und deine Wünsche aufzudrücken! Du bist ein egoistischer Mistkerl!”

Nun standen seine Augen weit offen. “Egoistischer Mistkerl?”, fragte er ungläubig und stand auf.

Hikari, die ihre Hände an ihrer Seite zu Fäusten geballt hatte, schluckte, als sie so zu ihm aufsehen musste. Er überragte sie um einiges.

“Du nennst mich einen egoistischen Mistkerl? Dabei bist du es, die nichts mehr mit mir zu tun haben will! Obwohl ich einfach nur unser Freundschaft retten will!”

“Du willst unsere Freundschaft retten? In dem du deine Wünsche über meine stellst?”, fragte sie und runzelte ihre Stirn.

“Was heißt hier, dass ich meine Wünsche über deine stelle? Ich habe es dir doch erklärt!” Ungehalten trat Takeru zu seiner Musikanlage und stellte die Musik ganz aus. “Ich habe Gefühle für dich! Wie soll eine Freundschaft so etwas überstehen? Wie sollen wir beide so befreundet sein können, wenn einer von uns mehr für den anderen empfindet? Das kann doch gar nicht funktionieren!”

“Hast du ein einziges Mal gefragt”, brachte Hikari hervor, die auf Takerus Rücken starrte, “wie es mir geht? Was ich empfinde? Ob ich das will?”

Sein Kopf zuckte in seine Richtung. Als er erkannte, dass ihr Tränen über die Wangen liefen, zog sich alles in ihm zusammen. Er wollte nicht, dass sie weinte, das wollte er nie! Zögerlich drehte er sich komplett herum.

“Hika”, murmelte er, da stand sie schon vor ihm und im nächsten Augenblick spürte er ihren Fingernagel an seiner Brust.

“Dir sind meine Gefühle egal! Du interessierst dich nur für dich!”

“Aber das stimmt doch gar nicht”, erklärte er und griff nach ihrer Hand an seiner Brust, hielt diese fest und sah ihr in die Augen, ließ ihre Hand auch nicht mehr los, als sie daran zog. “Ich wollte doch nicht, dass wir beide uns voneinander entfernen!”

“Das haben wir in dem Augenblick, als du mir gesagt hast, dass du in mich verliebt hast und ich deshalb einen festen Freund brauche!”

“Das meinte ich doch nur, dass …”

“Du hast nicht einen Augenblick daran gedacht, mich zu fragen, was ich für dich empfinde! Du hast nicht gefragt, wie es in mir aussieht! Du hast nur an dich gedacht!” Und nun landete ihre andere Hand zur Faust zusammengeballt, auf seiner Brust. “Du bist ein verdammter Vollidiot! Und ich bedeutet dir nichts! Das bedeutet Liebe nicht! Liebe bedeutete nicht, die Person die man liebt einfach an einen anderen zu verschachern! Liebe bedeutet, dass man zusammen ist! Sich gegenseitig liebt!”

“Was … was willst du damit sagen, Hika?”, fragte er leise, seine Augen ungläubig aufgerissen. Was sie da sagte … bedeutete das etwa …? Konnte das tatsächlich bedeuten, dass sie … dass sie ihn ebenfalls liebte?

Ihr Blick lag auf seinem, ihre Stirn war leicht gerunzelt, ehe sie ihren Kopf zur Seite drehte.

“Ist das wirklich wichtig? War es dir bisher ja auch nicht …”, flüsterte sie leise. Auf einmal lagen seine Hände an ihren Wangen, drehten ihren Kopf zu ihm zurück.

“Du bist mir wichtig, Hika. Du bist die wichtigste Person in meinem Leben. Das warst du schon immer und das wirst du auch immer bleiben. Ich will dich nicht verlieren. Wenn das bedeutet, meine Gefühle nach hinten zu stellen, ist das in Ordnung. Solange ich dich an meiner Seite bin, kann ich das.”

“Und wenn du es gar nicht musst?”

Sein Herz machte einen Satz. “Wenn ich was nicht muss?” Auch seine Stimme wurde leise.

“Deine Gefühle hinten anstellen, verleugnen, unterdrücken … suche dir etwas aus.”

“Hika … was willst du damit sagen? Und jetzt hör auf, darum herum zu reden, sag es mir.”

“Bisher wolltest du es doch auch nicht …”

“Hika!”, unterbrach er sie mit scharfer Stimme.

Sie stockte, presste einen Augenblick ihre Lippen zusammen und schloss ihre Augen. Als sie diese wieder öffnete, standen erneut Tränen darin.

“Ich bin auch in dich verliebt”, hauchte sie.


Nachwort zu diesem Kapitel:
so, das war auch an der Zeit, nicht wahr??
aber ... wie TK wohl reagiert? tja ... so einfach war das alles ja jetzt nicht >.< Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  PanicAndSoul
2022-07-24T12:30:20+00:00 24.07.2022 14:30
Hallöchen!
Endlich ist es raus, hat ja auch lange gedauert 🫢
Hoffentlich vergeigt TK es jetzt nicht mit seiner Reaktion… hach es könnte alles so einfach sein 🙈
Liebe Grüße 😊
Antwort von:  Tasha88
24.07.2022 20:47
Halli Hallo :D
ach, geht doch - hat nur 16 Kapitel gedauert :D
und ja, es hätte alles so einfach sein können - aber dann war da ja noch ich :D
Liebe Grüße ^^
Von:  Kaninchensklave
2022-07-19T13:15:54+00:00 19.07.2022 15:15
ein Klasse Kap

endlich ist alles raus und HIkari hat ihre Gefühle endlich zugelassen, Ihre Wut, Ihren Frust alles hat sie Takeru an den Kopf geworfen und das war längst überfällig, das sie bei Ihm übernachtet kann schon passieren jedoch noch ohne ungeplanter 9 Monatsüberraschung das werden sich beide wohl aufheben,m denn dafür gibt es viel zu viel über das sie reden müssen

abgesehen davon das Taichi ihn kastrieren würde das lasen wir mal außen vor xD

doch jetzt geht es erst mal Berg auf und es gibt noch viel zu viel zu besprechen, was längst überfällig ist, auch wie es nun mit beiden weiter geht, obwohl sich das jeder Denken kann und alle erhoffen das diese unnötige Drama endlich vorbei ist
und so Sprüche kommen, ihr wart vorher schon schwer zu trennen nur jetzt braucht man ein Brecheisen und anders

GVLG
Antwort von:  Tasha88
19.07.2022 16:36
:)
danke dir ^^

du sagst es - sie hat ihm alles an den Kopf geknallt - das war notwendig - quasi den Frust rausbrüllen.

und nein, keine Sorge :) in neun Monaten gibt es keine Überraschung ;p
so sehr Tai TK auch seine Schwester anvertraut - hier wäre wirklich schluss >.<

das Brecheisen ist gut :D

LG
Antwort von:  Kaninchensklave
19.07.2022 16:51
ich sehe es vor mir wie Tai TK im Schwitzkasten hat, so sehr ich dir vertraue aber vor der Hochzeit bleibt die Hose oben oder Schnipp Schnapp xDDDDDDDDDD
Antwort von:  Tasha88
19.07.2022 16:52
😂😂😂😂


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