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Elias

von

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Dienstag, Kuss vorbei

Dienstag, Kuss vorbei
 

Ich glaube, ich röchele. Scheiße, was geht hier vor sich?
 

Es mag zwar keiner merken, es ist dunkel und ich trage eine weite Stoffhose, aber der ist mir schon sonst wohin geschossen, dieser Kuss. Dieser strategische Kuss. Bin ich denn total bescheuert geworden? Warum habe ich mich dazu hergegeben? Neben allen anderen Erwägungen geht mir jetzt auch noch auf, dass ich es mit Elias ja noch wochenlang aushalten muss. So zumindest der Plan. Und das hier ist der erste Tag, und ich lasse mich schon von ihm abknutschen.
 

Und obendrein brennt es in meinem Schritt. Das muss an der Technik liegen! Scheiße!
 

Er hält mich immer noch bei den Wangen und sagt: „Mein Vater hat gesagt, dass er sich scheiden lässt, wenn ich das hier nicht mache. Das würde meine depressive Mutter umbringen. Ich liebe meine Mutter und sie perverser Weise meinen Vater. Deshalb bin ich hier.“
 

„Oh Gott!“, röchele ich.
 

„Jetzt weißt du’s“, erwidert er nüchtern. Ich röchele fröhlich weiter, einerseits wegen des Kusses, andererseits wegen dieser Eröffnung. „Da hast du’s“, fährt er fort, „warum ich mit der Bank nichts zu tun haben will! Oh, du und die anderen da machen eben ihren Job. Aber mein Vater? Ich hasse ihn! Ich will nicht wie er sein!“
 

„Das kann ich verstehen. Ich will auch nicht wie meine Eltern sein“, wispere ich.
 

„Was hast du denn gegen sie?“, will er wissen.
 

„Verbohrte Altkommunisten! Wissen alles besser!“, eröffne ich ihm.
 

Er sieht mich an, dann lacht er. „Das ist echt verrückt! Aber ich habe es schon geahnt. Du bist kein Lahmarsch! Überhaupt nicht! Komm her! Komm her …“
 

Ich bleibe überfordert stocksteif stehen, während er sich um mich windet. Oh, er riecht so gut! Gar nicht nach Parfüm, sondern echt. Kurz atme ich ihn einfach nur ein.
 

„Nein!“, murmele ich. „Ich bin doch gar nicht schwul …“
 

Sein Schenkel presst sich in meinen Schritt. „Du bist hart“, erwidert er heiser.
 

„Ich bin verwirrt!“, krächze ich. „Denn ich hab noch nie … habe nicht ...“
 

„Du bist noch Jungfrau?“, haucht er, mein Gestammele formvollendet übersetzend.
 

Beschämt nicke ich. Wahrscheinlich geht mit das hier auch gerade deswegen so nahe. Oder weil ich wissen will, was hier wirklich vor sich geht.
 

Oder weil ich noch nie so einen Kuss bekommen habe.
 

Oder was weiß ich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shunya
2012-11-22T00:25:37+00:00 22.11.2012 01:25
Ui, stimmt. Der erste Tag. Mann, Fidel, das wird eindeutig ne lange Woche! XD Mit hoffentlich vielen Küssen. ;P
Oha, jetzt kommt alles raus. XD lol
Wow! Elias sollte Übersetzer werden. XD
Haha~ da ist Fidel aber mächtig durch den Wind. Das ging ja mal in die Hose. ;D Bin schon gespannt, was die beiden noch so treiben werden. *g*
Von:  brandzess
2012-10-31T14:50:53+00:00 31.10.2012 15:50
Elias Verdacht erhärtet sich. Blöde Zweideutigkeit, war nicht so geplant xD


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