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Elias

von

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Dienstag, lang nach Schlafenzeit

Dienstag, lang nach Schlafenzeit
 

Der kann doch nicht einfach so anmarschiert kommen, mir einreden, dass ich schwul sei, und dann werd ich’s plötzlich! Das haben meine Eltern schließlich auch schon jahrelang versucht und hatten keinen Erfolg damit. Ich bin kein Kommunist! Und ich bin auch nicht schwul! Verdammt noch mal!
 

Und selbst wenn ich’s wär, dann doch nicht er! Er ist völlig daneben! Und er ist rosa! Und gepierct! Und tätowiert! Und der Sohn vom Boss! Den er hasst! Und ich weiß das jetzt, sogar so ansatzweise wieso, und ganz ehrlich: Wenn das stimmt, würde ich den auch hassen! Meine Eltern nerven, aber sein Vater … Wenn das denn stimmt! Das kann ich auch nicht wissen.
 

Warum ist das hier so warm und riecht nach Mandeln?
 

Weil ich, wir, immer noch dastehen, direkt an der Ampel, und er mich umarmt hält, meinen Kopf gegen seinen Hals drückt, meine Organe Amok laufen, mir der kalte Schweiß ausbricht, sein Schenkel gegen mein irrsinnig gewordenes Genital drückt und er mich zu allem Überfluss mit der anderen Hand auch noch in den Hintern kneift.
 

„Nein!“, fahre ich auf und stoße ihn von mir. „Nein! Das stimmt einfach nicht!“
 

Er lässt mich los. Jetzt ist es nicht mehr so warm, und es riecht auch nicht mehr so gut.
 

„Nein!“, keuche ich und hebe die Hände, als sei er ein Tyrannosaurus Rex im Angriffsmodus.
 

Er breitet die Arme aus und sieht mich zweifelnd an.
 

„Ne Hete kriegt keinen Steifen, wenn sie ein Kerl küsst“, erinnert er mich indiskret.
 

„Ich kenn das nur nicht so!“, rechtfertige ich mich. „Das hat noch nie jemand …“
 

„Du knutscht mit deiner Freundin nicht rum?“, fragt er interessiert.
 

„Doch! Natürlich! Wenn sie will!“, quietsche ich hastig.
 

„Wenn sie will?“, echot er gedehnt. „Was ist denn mit dir?“
 

„Ich! Ich meine, wenn wir wollen! Sophia ist … toll! Sie ist smart und blond und süß und alles!“, doziere ich.
 

„Damit kann ich nicht dienen“, gibt er zu. „Ich habe allerdings einen entscheidenden Pluspunkt, egal, wie super sie ist, was dich angeht.“
 

„Kann mir’s schon denken!“, schnaufe ich. „Aber das hier, das war … ich war … Egal! Das bin ich nicht! Ich will das nicht sein!“
 

„Wieso? Du hast doch gesagt, du seist nicht homophob? Wo ist das Problem? War das nur Gelabere – was sehr unwahrscheinlich ist bei deiner Reaktion eben“, findet er.
 

Es hat echt keinen Zweck. Er schnallt es nicht. Er will es nicht schnallen.
 

„Einen schönen Abend noch!“, sage ich steif – leider nicht nur vom Habitus her. „Wir sehen uns morgen in der Bank!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Shunya
2012-11-22T00:30:15+00:00 22.11.2012 01:30
Ach, komm schon Fidel. Der soll sich langsam mal eingestehen, dass es ihm durchaus gefallen hat, was der Elias so fabriziert hat. ;P
Och wie schade. Wieso muss Fidel denn ausgerechnet jetzt einen Rückzieheer machen? Er hat doch ne Latte und das muss Elias in Ordnung bringen. XD lol
Der hat aber auch nen Stock im Arsch! XD


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