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Todesser, oder nicht?

Teil 2 verbotene Gefühle
von

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Nachsitzen

„Lass mich das regeln, ok?“ sagte Harry, als er und Draco vor dem Klassenzimmer für Verwandlung standen, „Sie ist schließlich Leiterin meines Hauses.“
 

Draco nickte, sah sich kurz um und küsste seinen Süßen.
 

„Und denk daran, wir hassen uns!“ ermahnte Harry ihn matt, als er den Kuss zu genüge ausgekostet hatte.
 

„Können wir nicht Frieden geschlossen haben?“
 

„Nein! Wir haben uns fünf Jahre lang gehasst, dass ändert sich nicht von heute auf morgen!“ erwiderte der Gryffindor und als er das verschmitzte Lächeln seines Drachen sah, verbesserte er sich, „Na gut, vielleicht unter besonderen Umständen, aber davon soll ja keiner etwas erfahren!“
 

„Vielleicht nur Waffenstillstand?“ bat der Slytherin mit flehenden Augen und strich seinem Gegenüber sanft über die Wange, „Harry ich kann dich einfach nicht mehr hassen!“
 

„Ok, ok, aber sieh mich nicht so an, Drache!“ ergab sich Harry lächelnd und gab Draco einen Kuss auf die Wange, „Am Besten wir reden gar nicht mehr miteinander.“
 

Den Mund schmerzhaft verziehend, nickte Draco und fragte hoffnungsvoll, „Können wir uns in der Mittagspause sehen? Im Kerker?“
 

„Ja klar, Süßer!“
 

Gerade als Harry die Tür öffnen wollte, klingelte es und im nächsten Moment öffnete eine besorgt aussehende Hermine Granger die Tür. Die beiden Jungen stoben auseinander, gerade noch rechtzeitig.
 

„Oh, Harry! Wo hast du gesteckt? Wir haben uns Sorgen gemacht!“ Sie musste sich wirklich große Sorgen gemacht haben, denn sie umarmte ihren Freund fast stürmisch. Ron, der nach einigen weitern Schülern ebenfalls heraus gekommen war, meinte, „Malfoy war auch nicht da. Wir dachten schon, er hätte -“
 

„- mir aufgelauert?“ fragte Harry leicht grinsend, sich aus Hermines Umarmung windend, „Das hat er. Wir haben uns wieder duelliert. Wieder unentschieden. Nur dass wir dieses Mal nicht so lange ohnmächtig waren, nur ne halbe bis dreiviertel Stunde oder so. Na auf jeden Fall haben wir uns jetzt auf Waffenstillstand geeinigt.“
 

Seine Freunde hatten ihm die Story abgekauft und auch Prof. McGonagall glaubte ihm ohne viel zu hinterfragen.
 

„Ich hätte wirklich erwartet, dass sie sich etwas erwachsener verhalten, Mr. Potter!“ wies die Lehrerin ihren schwarzhaarigen Schüler zurecht, „Sie beide werden eine schwerere Strafe erhalten müssen, als die zehn Punkte Abzug am gestrigen Abend. Nachsitzen, denke ich, am besten zusammen!“
 

Draco, der die meiste Zeit nichts gesagt hatte, verzog angewidert sein Gesicht und Harry wollte zum Widerspruch ansetzten, doch dies schien die Lehrerin nur noch mehr von ihrem Entschluss zu überzeugen, genau wie die Jungen es beabsichtigt hatten.
 

„Sie werden die Schulkutschen per hand säubern! Körperliche Arbeit ist denke ich das Beste für sie. Natürlich werde ich noch mit Professor Snape Rücksprache führen. Sie werden die genauen Anweisungen morgenfrüh mit der Post bekommen! Und nun auf zu Unterricht!“
 

Ohne ein Wort, ja ohne einen Blickkontakt trennten sie sich im Gang. Harry ging mit Ron und Hermine zu Professor Sprout und Draco allein zu Professor Flitwick. Beiden brach fast das Herz, als sie dem jeweils anderen ihren Rücken zuwandten. Seine beiden Freunde begannen sofort ein Gespräch, als sie Harry in ihre Mitte genommen hatten, doch seine Gedanken blieben bei dem schönen blonden Slytherin, der ohne Begleitung hinter einer Ecke verschwunden war. Bald, bald würde er ihn wieder sehen, sehr bald!
 

OoOoO
 

Die nächsten Wochen wurden besonders für Harry sehr schwer, er musste seine Freunde belügen und sich vor ihnen verstecken. Draco nahm dies eher als einen Reitz wahr. Er mochte die Verschwiegenheit und die Gefahr, die von ihrer Beziehung ausging, bzw. verlangt wurde. Was beide jedoch gleichermaßen zuschaffen machte, waren die Abschiede. Es kam häufig vor, dass einer der Beiden anfing zu weinen und den Anderen um noch mehr Zeit bat. Bald beherrschten sie beide einen nützlichen Abschwellzauber, der ihren Freunden die wund geweinten Augen und die rot geküssten Lippen verbarg.
 

Es half, dass sie sich in der Öffentlichkeit nicht fetzen mussten. Sie taten so, als ob sie einander ignorieren würden und das allein war schon schwer genug. Harry sehnte sich jedes Mal, wenn er Draco sah so sehr nach dessen beschützender Umarmung, nach dessen beruhigenden und liebevollen Worten, dass sein ganzer Körper wehtat. Genau so sehnte sich der Slytherin danach seinen kleinen Gryffindor zu umarmen, ihn vor allem zu beschützen, das Harry etwas antun konnte und wieder den angenehmen Duft seiner verstrubbelten haare in sich auf zu nehmen.
 

Da keiner der Lehrer die Zeit gefunden hatte, Harry und Draco bei ihrem Nachsitzen zu beaufsichtigen, verbrachten die beiden hier die schönste Zeit. Sie gaben einfach Mr. Filch, der ebenfalls viel zu tun hatte, ihre Zauberstäbe und verbrachten dann drei Stunden, ganz allein. Es war herrlich!
 

OoOoO
 

„Harry?“ fragte Draco, als sie am zweiten Schultag ihrer Arbeit nachgingen, „Wolltest du dich auch umbringen?“
 

Er hatte dies seinen Süßen eigentlich sofort, nachdem sie ihr Gedächtnis wieder erlangt hatten, fragen wollen, doch er hatte nicht die Zeit gefunden. Außerdem fürchtete er sich etwas vor der Reaktion des Schwarzhaarigen. Es konnte ja sein, dass er Dumbledores Worte falsch verstanden hatte.
 

Harry, der neben ihm stand und wie er eine der Kutschen polierte, sah Draco tief in die Augen, als ob er sich fragte, ob er dieses Geheimnis preis geben sollte. Dann nickte er langsam und sagte leise, „Ja, eigentlich bin ich nur zu deinem Abteil gegangen um dich ein letztes Mal zu sehen, mein Schatz!“
 

Harry begann zu lächeln und strich mit der Hand zart über die blasse Wange des Anderen, dessen Mine zeigte, dass er etwas der Artiger erwartet hatte und es ihm sehr missfiel. „Aber nun ist das alles vergessen! Nun habe ich meinen Lebenswillen wieder!“
 

Erleichtert nickte Draco und umarmte seinen Freund, „Und ich auch!“
 

Nach einer Stunde Arbeit, setzten sie sich zusammen in die gerade gesäuberte Kutsche und küssten sich. Die Umhänge hatten sie während der Arbeit ausgezogen und so strichen sich die Jungen gegenseitig über Haut und Shirt.
 

„Es ist so schön wieder deine Wärme zu spüren, Harry! Ich vermisse dich so sehr in jeder Sekunde die du nicht bei mir bist, mein Kleiner!“ säuselte Draco, in dessen Armen Harry lang. Der Slytherin streichelte seinen Liebling über das dünne Hemd, doch als er über die nackten Arme Harrys strich, stutzte er. Auf der Haut, die die Arme seines Lieblings fest und makellos zu umspannen schien, fühlte Draco ganz genau, dass er eigentlich hätte Narben sehen sollen.
 

„Warum versteckst du deine Narben, Süßer! Bist du im Kampf verlest worden?“ fragte der Blonde sanft und strich weiter über den rechten Arm seines Freundes.
 

„Was meinst du, Draco?“ die Stimme des Gryffindors war schlaftrunkend, er genoss es sehr, wenn Draco ihn streichelte.
 

„Na die Narben hier an deinem Arm.“
 

Die Worte seines Liebhabers wirkten auf Harry wie kaltes Wasser, dass in sein Gesicht geschüttet wurde. Plötzlich war alle Gemütlichkeit und Behaglichkeit dahin, er setzte sich wieder hin und entzog Draco so seine Arme.
 

„Ne das ist bei den Muggeln passiert. Bin beim Hecken schneiden ausgerutscht und in die Dornen gefallen! Komm, jetzt legst du dich auf meinen Schoß!“
 

Harry lächelte und hoffte innständig, dass Draco ihm glauben würde, denn er wollte nicht, dass Draco das mit dem Ritzen erfuhr. Noch nicht.
 

Doch Draco hatte die Spur Angst in den Smaragden gesehen und eins und eins zusammen gezählt. „Also war es sein Blut an der Scherbe, im Zug!“ dachte Draco traurig, „Was ist ihm passiert, dass er so etwas tut?“
 

Am liebsten hätte der Slytherin seinen Freund sofort gefragt, doch er wusste, dass Harry noch nicht dazu bereit war, darüber zu reden. Also tat er so als ob er die Geschichte seines Löwen glaubte.
 

„Dumbledore hat tatsächlich allen das Gedächtnis verändert!“ wechselte Draco das Thema, als er sich hingelegt hatte.
 

„Um uns zu helfen!“ zischte Harry angewidert, „ich habe ihn immer falsch eingeschätzt. Doch in letzter zeit st mir bewusst geworden, dass er nicht im Geringsten so nett uns weise ist, wie ich immer dachte! Beinahe hätte ich dich vergessen, nur weil er denkt, ich könnte Voldemort stürzen aber von Ron besiegt werden!“ Harry umarmte seinen Geliebten fest und blanker Zorn funkelte in seinen Augen.
 

Draco stimmte seinem Freund in allen Punkten zu und freute sich, dass dieser sich endlich nicht mehr von dem Schulleiter blenden ließ! Nach einer Weile des Schweigend, ergriff der Slytherin, mit verwundertem Ausdruck, das Wort, „Ist es nicht verboten, anderen Menschen das Gedächtnis zu verändern? Ich meine, so etwas beeinflusst doch einen Menschen fast so sehr, wie der Imperius-Fluch!“
 

„Stimmt!“ sagte Harry, „Aber wahrscheinlich gibt es für ihn so etwas wie Gesetze, geschweige denn Regeln nicht mehr. Er ist sicherlich stark genug, um so etwas vor dem Ministerium geheim zu halten!“
 

Die Stimme des einst so braven Gryffindors zitterte leicht vor Wut, dann fiel ihm etwas anderes auf. „Er hat nicht nur unsere Beziehung aus den Gedächtnissen der Anderen gelöscht.“ stellte Harry fest, „Hermine und Ron sind nicht mehr zusammen und Hermine versucht in letzter Zeit immer wieder mit mir zu flirten!“
 

Auf einen mehr oder weniger entsetzten Blick von Draco, fügte er schnell hinzu, „Sie hat keine Chance, versprochen mein Süßer!“
 

Draco schmunzelte und meinte dann halb lachend, „Vielleicht meint Dumbledore ja, dass du mit ihr zusammen komm, wenn sie sich an dich rann macht!“
 

„Kann sein.“ auch Harry schmunzelte, „Aber da hat er sich gehörig geschnitten! Uns bringt nichts auseinander!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-08-27T14:36:30+00:00 27.08.2006 16:36
Schönes Kapitel. Wie gut das die Beiden beim Nachsitzen unbeaufsichtigt sind. ;-)

Gruß

Serenity


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