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Sturm über Japan

Leg dich nie mit Inu Yasha an
von

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Mottenschwarm


 

N

araku lehnte sich etwas zurück, als sich seine Tochter melden ließ. Ihm war bewusst, dass sie nervös war, Hakudoshis Tod nicht ganz spurlos an ihr vorüber gegangen war. Aber sie konnte nicht wissen, dass er dafür verantwortlich war. So winkte er ihr nur sich niederzulassen. „Kagura?“

„Neues aus Aoi. Der Spion ist tot.“

„Nachdem er das Gift verteilt hatte, nehme ich doch an. Kann man ihn finden?“

„Nein, nicht einmal ein Hundedämon.“ Sie hatte den Spion nach Vollzug seiner Aufgabe umgebracht und sorgfältig verborgen. „Aber das Gift scheint Inu Yasha nichts auszumachen.“

Ein Lächeln. „Natürlich nicht. Ich bin doch nicht so töricht und vermute, dass einem, wenngleich nur halben, Hund das Gift entgeht.“ Er sah ihre Verwirrung. „Ach, Kagura. Du siehst nie das Ganze.“

„Dann erkläre mir doch deinen Plan.“ Sie hatte es, zugegeben, für dämlich gehalten einen Giftanschlag auf einen Halbdämon, noch dazu einem halben Hundedämon zu versuchen.

„Inu Yasha weiß, dass da Gift war und wird vermutlich den Verursacher auf der Burg suchen. Da kann er lange suchen. Aber, er wird sich denken können, wer dahinter steckt, nämlich ich. Im besten Fall schreit er bei Papa Hund und dem Kaiser nach Rache. Da er nichts beweisen kann … Sein Ruf als unfähiger Daimyo wäre zementiert. Im zweitbesten Fall nimmt er die Sache, wie schon öfter gesehen, in die eigenen Klauen. Und hat die liebe Kagome dabei. Und die brauche ich für das Juwel. Was ist...?“

„Äh, ehe er starb, erzählte mir der Spion noch, dass sich das shikon no tama wieder in der Burg befindet, im Schrein.“

„Hm.“ Naraku dachte nach. Dieser Inu Yasha war wirklich nervtötend. Der hatte das Juwel – und anscheinend keinerlei Interesse daran. „Nun, gut zu wissen. Früher oder später wird Hyouga eintreffen.“ Und dem dann sagen zu können, wo sich das Juwel befand …. war sicher lebenserhaltend für ihn selbst. Sollte sich der dämliche Köter samt Familie doch mit der Mottenarmee auseinander setzen. Zumindest solange, bis er selbst das Höllenschwert besaß. Man musste es nicht einsetzen. Magische Gegenstände hatten oft Nebenwirkungen. Aber es genügte ja schon es zu besitzen, dass hatte er in den letzten Jahrhunderten bei dem Taishou schon gesehen. Jeder wusste, dass der es besaß – eingesetzt hatte er es seit mindestens dreihundert Jahren nicht mehr. „Ich vermute mal der Schrein ist gesichert.“

„Ich gehe davon aus.“

„Lass es ein Insekt überprüfen. Wie sieht es in Nishi aus?“

„Sesshoumaru war bei seiner Mutter, korrekter wohl bei seiner Verlobten, die seit Neuestem dort lebt. In das Schloss hinein komme ich nicht. Und die Insekten würden ebenso auffallen. Es gibt da einige Bannkreise.“

„Und Papa?“

„Nichts Ungewöhnliches. Berater sprechen vor, er gibt Audienzen...“

„Diese Verlobte – wer ist sie?“

„Tochter von einem Vasallen, noch sehr jung. Oh, und ich fand keinen Hinweis darauf, dass dieses Menschenmädchen bei ihm eine Halbdämonin ist. Jedenfalls geht sie in die Schule für menschliche Waisen und sieht insgesamt sehr menschlich aus.“

„So, ein Menschenkind und eine sehr junge Verlobte.“ Sollte da jemand sehr eigenwillige Vorstellungen hegen?

„Ich kann es nicht weiter prüfen. Auch um Nishi-jo wurden Bannkreise gezogen.“

„Grund?“

Kagura zuckte ein wenig die Schultern. „Seit dem ..äh...Zwischenfall mit den Paradiesvögeln ist der Taishou anscheinend um seinen Erben besorgt. Diese Heiratsverbindung, Bannkreise...“

„Er will Opa werden.“ Nun gut. Wenn sich der Taishou damit beschäftigte würde ihn der geplante Überfall der Motten auf Nishi doch eiskalt erwischen. Er selbst müsste nur rechtzeitig dort sein um sich So´unga zu sichern. Und am Besten zuvor noch das Juwel. „Es wäre nur zu günstig, wenn Inu Yasha samt Kagome noch einmal zu einem kleinen Ausflug aufbrechen würde. Nur ein Narr würde das shikon no tama zuhause lassen, zumal es Kagomes Geburtsrecht ist.“ Was allerdings es als wahrscheinlich ansehen ließ, dass dieser idiotische Halbhund genau das tun würde. Nun gut. Samurai hin oder her, die Patrouillen der Dämonen und Menschen in Aoi schwächten auch die Besatzung der Burg. Als harmloser Pilger sich Zugang verschaffen... Nein. Da gab es leider die Sicherung. Ein Dämonenfürst konnte nicht unbemerkt in eine menschliche Provinz gehen. Nun gut. Abwarten. Womöglich patzte Inu Yasha doch, wenn der annahm, er wolle ihn vergiften. Die meisten Leute setzten Attentate auf sich ungern auf den Stundenplan. Aber, anders ausgedrückt: was war bei diesem Halbhund schon normal? Er sollte noch einmal sehr gründlich über Sicherungen nachdenken.

 

Himiko wandte sich um, da sie durchaus spüren konnte, wer hinter sie trat. So verneigte sie sich eilig.

Die Fürstin betrachtete sie nachdenklich. Sie hatte gehofft, geglaubt, dass dieses so junge Mädchen eine fähige Analystin wäre, die ihren Sohn eines Tages unterstützen könnte. Und würde. Was also hatte ihr Einziger in diesem kurzen Zusammentreffen gesagt, dass sich die junge Hundedämonin stundenlang in den Garten stellte und in die Welt blickte. „Was hast du dir von einem Ehemann erhofft, ehe du wusstest, wer?“

Himiko war klar, dass das eine Prüfung war. Nur, welche? Eigentlich hatte sie nie über eine Heirat nachgedacht. Es war ihre Pflicht das zu tun, für die Familie, und sie hatte überhaupt immer angenommen, ihr Vater würde ihr schon einen angenehmen Partner suchen. Aber nun war es eben auch der zukünftige Fürst und die Bemerkungen der Hofdamen, so vereinzelt und halblaut sie auch fielen, hatten sie ein wenig beunruhigt. Sie suchte sich damit zu beruhigen, dass Sesshoumaru sie und nicht ihre Schwester hatte sehen wollen, ihr jetzt auch hatte erklären wollen, warum er hier war und nicht ihretwegen. Natürlich mussten ihre Interessen hinter einem Befehl des Fürsten zurückstehen. Eine Lüge allerdings würde die Fürstin sofort erkennen. So meinte sie ehrlich: „Ich hoffte, dass mein Vater mir einen Mann aussuchen würde, dem ich vertrauen kann.“

„Das wirst du können. Sobald mein Sohn gesehen hat, dass er dir vertrauen kann.“

Himiko verneigte sich, in ehrlichem Dank für den Ratschlag. Ob das die Fürstin auch einst getan hatte? Nur ein Narr hätte nicht gesehen, dass, Getrenntleben hin oder her, der Fürst seine Gemahlin schätzte. Die Frage war nur, was diese dafür hatte tun müssen. Vertrauen schaffen war leicht gesagt, aber durchaus schwer zu erreichen. Immerhin war es eine Beruhigung. Sesshoumaru war berechenbar – sobald er ein wenig auftaute. Sie würde ihm ihre Loyalität beweisen müssen, am Besten noch in den Jahren der Verlobung. Denn, sie hatte nur die halbe Wahrheit gesagt, das, was sie glaubte sagen zu dürfen. Sie hatte sich immer einen Gefährten gewünscht, den sie vermissen konnte, wenn sie allein saß.

 

Als Inu Yasha Jinenji gemeldet wurde, schickte er alle hinaus. Zum Einen war er neugierig auf den einzigen anderen Halbdämon, den er je kennengelernt hatte, zum Anderen – nun ja, es war definitiv vertraulich.

Er sah ganz anders aus als er, dachte er unwillkürlich, ehe er winkte. „Komm nur, Jinenji. Kagome hat dir gesagt, was passiert ist. Gift?“

„Gift. Spinnengift.“ Der große und massig wirkende Halbdämon ließ sich nieder. „Ich denke einmal, das das für jeden Menschen tödlich wäre.“

„Auch für mich?“

Jinenji zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht, was ein Hundedämon, oder auch ein halber Hundedämon aushält, Inu Yasha-dono. Aber, falls Ihr wissen wollt, ob es ernst gemeint war – ja.“

„Du bist der erste Halbdämon, den ich sehe, außer mir.“

„Ja, wir waren wohl bis zum Frieden vor dreihundert Jahren nicht gerade die beliebtesten Leute in Japan.“

Das klang so nach einem Fakt. Unbehaglich antwortete Inu Yasha: „Das Gefühl hatte ich auch schon. Und das, obwohl mein Vater …. War dein Vater der Dämon?“ Es war durchaus nicht das erste Mal, das er sich fragte, wie sein Leben verlaufen wäre, wäre Vater eben nicht am Leben und Fürst.

„Ja.“ Jinenji sah zu Boden, ehe er langsam äußerte: „Das Leben war nicht sonderlich einfach für Mutter.“ Immerhin schien der junge Daimyo zu sehen, dass er als Fürstensohn privilegiert aufgewachsen war.

„Und, wie geht es ihr jetzt?“

„Sie ist alt. Aber ja, ich habe einen guten Ruf als Kräuterkundiger erworben.“

„Wenn du etwas brauchst für sie...“

„Danke. Eure Mutter ist wohl schon lange tot.“

„Ja.“

„ich verstehe. Aber immerhin habt Ihr Kagome-sama. Sie hat ein gutes Herz.“

„Sag mir etwas, das ich nicht weiß. - Spinnengift. Wer kann sowas herstellen?“

„Eine Spinne.“

„Keh.“ Naraku war kein Katzendämon und hatte laut Sango Tentakeln. Das war doch auch wieder keine Spinne? „Und künstlich?“

„Nicht so etwas.“ Jinenji schüttelte seinen großen Kopf. „Sicher nicht.“

„Gut. Oder auch nicht. Denn ich weiß, wer dahinter steckt. Und der Kerl reicht mir langsam. Geh. Und, Jinenji, wie gesagt, wenn deine Mutter etwas braucht...“

Ja, dachte der Kräuterkundige. Da vermisste jemand seine Mutter.

 

Der Ruf des Drachenkönigs erreichte fast alle Fürsten. Naraku war ausgenommen, denn der Bitte des Taishou hatte sich nun auch der Herr der Füchse angeschlossen. So trafen sich die Abbilder der Dämonenfürsten, der menschliche Kaiser und eine Schneefrau, die augenblicklich die Vertretung des Nordens übernommen hatte, in der gesicherten Kammer unter dem Kaiserpalast. Alle blickten auf den Schemen des gewaltigen Drachenkönigs.

Ryujin sagte schlicht: „Es gibt Ärger.“

„Solchen Ärger, dass Ihr uns alle herzitiert.“ Der Neunschwänzige richtete sich etwas auf. „Lasst mich raten – schlechte Winde von West?“

„Ich bewundere Eure Fähigkeiten. Ja. Einer meiner Leute trieb sich nahe am Festland herum, zu nahe, gegen seine Befehle. Aber so konnte er mir melden, dass eine ganze Flotte an Schiffen ausgelaufen ist. Mit Ziel Japan. An Bord befinden sich nicht nur zahlreiche Mottendämonen, sondern auch Hyouga und sein Sohn.“

„Hyouga?“ Der Kaiser sah von dem Drachenkönig zu den Dämonenfürsten.

Es war der Wolfsherr der antwortete. „Ein sehr mächtiger Dämon. Unsterblich, sagt man.“

„Nicht ganz, mein Freund.“ Der Fuchsfürst sah kurz auf. „Er stirbt. Und seine Macht geht auf seinen Sohn über ebenso wie die Macht all der Hyougas vor ihm. Mit jedem Tod werden sie stärker. Das ist ein Problem, wenn sein Sohn auch dabei ist.“

„Und, wenn der Sohn vor ihm stirbt?“

„Niemand sagt uns, dass es keinen zweiten Sohn gibt. - Ryujin, wann treffen die Schiffe ein?“

Der Drachenkönig brauchte nicht nachzudenken. „In zwei Tagen, wenn nicht widrige Winde sie abhalten.“

„Ihr Ziel?“ fragte der Taishou nüchtern.

„Das kann ich nicht genau sagen, verständlicherweise. Aber wenn der Kurs beibehalten wird – es geht auf Nishi und Ayama. Wir sollten Naraku informieren.“

„Er weiß es.“ Der Herr der Hunde richtete sich etwas auf. „Es war ein Händler da, er hat Kontakte. Unwahrscheinlich, dass diese Flotte ausläuft ohne, dass er es weiß. Nun gut. Ich werde tun, was ich kann, um den Westen zu schützen.“

„Ich werde das Meinige tun.“ Der Fuchsfürst nickte. „Wir schützen unsere Gebiete. Aber, auch die Schneefüchse und -frauen im Norden sollten wachsam sein.“

Die Vertreterin der Völker des Nordens nickte. „Niemand sollte uns unterschätzen, nur, weil wir uns keinem Fürsten beugen. Jeder Fußbreit wird erobert werden müssen. Ihr entschuldigt mich sicher.“

Da sich alle Fürsten erhoben und verschwanden, seufzte der Kaiser ein wenig. Es sah nicht nur nach Ärger aus. Wenn die Dämonen versagten – was bliebe von den Menschen? Er würde wohl die göttliche Ahnin um Beistand bitten. Und um ihr Schwert.

 

Kagome hatte keinen so klaren Befehl erwartet, nun, eigentlich gar keinen. Aber, das „Komm mit dem Juwel und Sango im Morgengrauen zum Burgtor“ hatte sie etwas erschüttert. Ja, natürlich war Inu Yasha der Daimyo, aber sie hatte doch gedacht, dass sie Freunde wären, dass er … Als sie mit Sango allerdings wie angeordnet zum Burgtor kam, stellte sie fest, dass etwas passiert sein musste. Krieger, menschlich und dämonisch, die weggingen, gewisse Hektik überall, Sie sah fragend zu der Dämonenjägerin.

„Alarmbereitschaft,“ erklärte diese daher. „Du hast doch was von Gift gesagt...?“

„Ja, aber...“ Närrin, die sie war. Ein Attentat auf den Daimyo, misslungen oder nicht, war Hochverrat. Und da kam er ja auch. Sie neigte lieber den Kopf. „Inu Yasha.“

„Gehen wir. Da gibt es einiges, was ich klären will. Ist das Juwel in Ordnung?“ Es sah zumindest hell aus.

„Ja, ja, ich denke schon.“ Als ob sie die Spezialistin wäre. „Was ist denn passiert?“

„Jemand hat versucht mich umzubringen. Und wenn ich dem einen Namen geben soll … Wo steckt eigentlich Miroku?“

„Er kommt,“ erklärte Sango hastig, die es besser fand nicht zu erwähnen, dass die letzte Nacht sehr romantisch gewesen war. „Seht nur, Inu Yasha-sama.“ Bei dem Nasenzucken des halben Hundedämons vor sich konnte sie sich freilich vorstellen, dass er erriet, was los war.

„Wir gehen zur Pforte.“ Da er den irritierten Blick der beiden jungen Frauen vor sich kaum missverstehen konnte: „Der Kerl will mich tot sehen. Und ich will verdammt nochmal wissen, warum. Was hat der gegen mich.“

„Äh...“ Sango bemerkte durchaus die Blicke der Samurai um sich. „Inu Yasha-dono, mit Verlaub … Ihr dürft nicht nach Ayama und er nicht nach Aoi.“

Auch dem Halbdämon wurde gerade bewusst, dass er sich in der Öffentlichkeit befand. „Genau deswegen will ich die Grenze kontrollieren. Weitere Einwände?“

„Wie Ihr befehlt, mächtiger Daimyo.“ Hier ging es nicht um Freundschaft, sondern den Ruf des Stellvertreters des Kaisers. Abgesehen davon – er hatte recht.

 

Als das Quartett nach Stunden von den Samurai alleingelassen worden war und sich Kagome umgezogen hatte, erläuterte Inu Yasha das, was er für einen Plan hielt. „Ich will wissen, was da los ist. Ich will wissen, warum der Kerl mich umbringen will. Ich will wissen, wieso er hinter dem Juwel her ist. Und, Kagome, du wirst es einfach nur tragen. Ich passe auf dich auf, versprochen.“

Die junge Fürstin lächelte. „Ich weiß.“ Und das verursachte so ein seltsam warmes Gefühl im Herzen.

Miroku räusperte sich. Es war eine Sache einem Freund die Wahrheit zu sagen, eine zweite, wenn besagter Freund einen einen Kopf kürzer machen konnte. „Du erinnerst dich, wir haben auch schon angedacht, dass er nicht nur das Juwel, sondern auch das Höllenschwert will. Das könnte ein Problem werden.“

„Keh. Ja, Narakus. Denn dann müsste er Vater besiegen.“

„Niemand ist unbesiegbar, Inu Yasha.“ Sangos Satz sorgte für einen langen Moment des Schweigens.

Dann antwortete der Halbdämon: „Ja, ich weiß. Aber ich weiß auch, der Mistkerl kommt nicht an meine Provinz, nicht an meine Familie. Nicht, solange ich lebe.“

Kagome drehte sich erschrocken zu ihm um, und hätte nie die Erklärung gefunden, warum sie sich dann an ihn schmiegte und sagte: „Ich bin bei dir.“

„Gut. Dann gehen wir.

Die Vier gingen in Richtung der Pforte von Ronin.

 

Der Taishou hatte seinen alteren Sohn zu sich befohlen. Als Sesshoumaru höflich vor ihm niederkniete, nickte der Fürst. „Dunkle Wolken des Krieges wallen heran. Dies ist die Zeit die Schwerter zu schärfen, denn es ist sinnlos dies zu tun, wenn der Kampf bereits entbrannt ist, Geh zu deiner Mutter. Sage ihr, du brauchst den Zugang zu der Pforte der Ronin.“

Wenn der Erbprinz erstaunt war, dass seine Mutter den Zugang haben sollte, und um welchen Zugang es sich handeln sollte, so schwieg er.

„Zwei Tage,“ fuhr der Taishou fort. „Zwei Tage schätzt Ryujin bis die Flotte eintrifft. Ich werde die Menschen aus Nishi entfernen. Ein Dämonenkrieg ist nicht ihre Sache. Ich werde mein Fürstentum schützen. Du allerdings gehst nach Ayama.“ Da er das ruckartige Aufsehen durchaus bemerkte: „Ja. Ayama. Ich bin sicher, dass Naraku Hyouga rief. Und ich bin sicher, dass dein Bruder Widerstand leisten wird um seine Provinz zu schützen. Zusammen werdet ihr alle schützen. Falls ich verliere.“

„Chichi-ue...“ Sesshoumaru klang indigniert.

„Jeder kann verlieren, mein Sohn. Geh und lerne von deiner Mutter. Es sind nur zwei Tage.“

„Und Ihr?“

Dem Herrn der Hunde kam tatsächlich der ungewohnte Gedanke, dass sein Erbe sich Sorgen um ihn machte. „Wie gesagt. Ich werde den Westen schützen. Mit allem, was ich habe.“

Das bedeutete auch So´unga. Aber Sesshoumaru neigte nur den Kopf, ehe er sich erhob.

 

Inu Yasha blieb stehen und sah auf. „Ärger.“

Das Warum konnten sich seine Freunde sparen, denn der Falkendämon schoss förmlich auf sie zu, sich kurz über dem Boden in menschliche Gestalt verwandelnd.

„Botschaft?“ fragte der Halbdämon nur.

„Feindliche Flotte nähert sich Ayama und Nichi, Mottendämonen vom Festland unter Befehl des Hyouga. Der Kaiser und alle Fürsten sind informiert.“

„Alle.“

„Naraku nicht, Inu Yasha-sama, wie es Euer mächtiger Vater befahl.“

„Befehl des Kaisers?“ Immerhin hatte er dem Treue geschworen.

„Ich soll Information geben. Keine weiteren Anweisungen.“

Wunderbar. Hatte es Sesshoumaru gut. Und jetzt? „Gib die Informationen an Toyomaru. Samurai, Menschen und , sollen mir hinterherkommen und die Pforte schützen. Menschen, die hier in der Nähe leben, sollten zur Sicherheit weggebracht werden. Flieg.“ Kaum, dass der Falke wieder abgeflogen war, drehte sich Inu Yasha um. „Der Kerl macht mich echt wahnsinnig. Nicht nur, dass er mich umbringen will, der hetzt auch noch Dämonen auf uns?“

„Was ist Hyouga?“ erkundigte sich Kagome.

„Keine große Ahnung. Ein Dämonenfürst vom Festland, Angeblich unsterblich. Aber, man könnte ihm ja das Gegenteil beweisen. Gut. Dann gehen wir nach Ayama.“

„Äh, Inu Yasha,“ meinte Sango: „Als Daimyo darfst du doch nicht einfach so in ein Dämonenfürstentum?“

„Wenn da gerade eine Flotte eintrudelt? Wenn Naraku nicht der Mistkerl ist, für den wir ihn halten, sollte er mir auf Knien danken, dass ich ihm helfe. Und, wenn er der Mistkerl ist ….“

„Du willst die Menschen schützen?“ fragte Kagome nur.

„Ja. Wie ich es meiner Mutter versprochen habe.“

Und den drei Menschen wurde gerade etwas klar.

 

Naraku wirkte entspannt, als sich Kagura vor ihm niederließ, aber sie verfiel nicht in den Fehler, das als Sicherheit für sich zu deuten.

Er fragte kurz: „Was ist mit Inu Yasha?“

„Er und die übliche Gruppe nähert sich der Grenze. Kagome hat das Juwel dabei.“

„Gut. - Hyouga wird in weniger als zwei Tagen hier eintreffen, Ich erhielt Nachricht.“

„Eine Invasion?“

„Ein Besuch. Und mit dem Juwel in der Hand wird es mir auch gelingen Hyouga soweit zu beruhigen, dass er wieder verschwindet. Er hätte nichts davon hier einen Dämonenkrieg anzuzetteln, unsterblich hin oder her. Das Festland ist groß genug.“

„Der Taishou wird So´unga nicht ohne weiteres herausgeben.“

„Genau dazu brauche ich eben Hyouga. Er wird den Westen angreifen. Und mir das Höllenschwert im Austausch gegen das shikon no tama geben. Falls er falsch spielen sollte, habe ich immer noch das Juwel, das die gute Kagome mir soeben bringt.“

 

Als Sesshoumaru zum nächsten Mal in derart wenigen Tagen bei seiner Mutter ankam, sagte er nur: „Ihr sollt mir den Zugang zu der Pforte der Ronin geben.“ Sie legte ihre Hand an das schwarze Medaillon auf ihrer Brust, was seinen Verdacht bestätigte, dass es um Jenseitsmagie ging. Das hatte Vater eben aus der Hölle geholt für sie.

„Vor langer Zeit gab es sieben menschliche Krieger. Sie waren herrenlos und ehrlos. Sie wurden gefangen genommen und von Menschen hingerichtet. Zu dieser Zeit hatte mir dein Vater, der Herr unseres Volkes, dieses Medaillon geschenkt, dessen Material aus der Unterwelt stammt. Das weißt du. Um die Menschen zu schützen, wies er mich an mit eben dieser Magie das Grab zu versiegeln. Im alten Schrein dort, oder, wohl eher dessen Überresten, befinden sich noch immer sieben Siegel,. Geh dorthin und zieh deine Klinge Tenseiga. Stoße sie in sechs Siegel. Eines muss dort bleiben.“ Sie lächelte ein wenig spöttisch. „Du scheinst überrascht.“

Tenseiga. Das nutzlose Schwert, das nicht töten konnte? Aber er würde kein Unwissen zugeben. „Was geschieht dann mit Tenseiga.“

„Es verändert sich. Jenseitsmagie zu Jenseitsmagie. Und es vermag dann einen direkten Weg in die Unterwelt zu bahnen. Den Pfad der Dunkelheit zu öffnen. - Dann gehst du und suchst den Sohn der Kaisertochter.“

„Inu Yasha?“ Jetzt war er wahrlich verblüfft, denn er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass Vaters Plan beinhaltete sein Nesthäkchen umzubringen.

„Er trägt das Zwillingsschwert.“

Ihre Angewohnheit in Rätseln zu sprechen machte ihm wieder einmal klar, warum er eigentlich selten hier war. „Tessaiga?“

„Wenn sich die Klingen berühren, wird die Jenseitsmagie auf Tessaiga übergehen.“

„Und Inu Yasha helfen.“ Natürlich. Schutz für den halben Hund.

Ein angedeutetes Lächeln. „Du wirst im Kampf Hilfe weniger nötig haben als ein Halbmensch.“

Was sollte er dazu sagen. Überdies dämmerte ihm noch etwas anderes. „Als Vater damals in der Unterwelt war, holte er nicht nur das Material für das Verlobungsgeschenk, Euer Medaillon, sondern noch einen Teil. Tenseiga?“

Ach, ihr Einziger. So stark, so fähig im Kampf, aber manchmal eindeutig, ja, betriebsblind. Schon deswegen hatte er eine intelligente Frau nötig, die ihn in die richtigen Richtungen stupsen konnte, wenn es seine Eltern nicht mehr vermochten. Nun gut, noch einen Schubs. „Wenn Hyouga stirbt, gehen alle seine Fähigkeiten auf den nächsten in der Blutlinie über. Es wird wichtig sein, weder Hyouga selbst noch seinen Sohn zu töten.“

„Der Pfad der Dunkelheit. - Warum Inu Yasha.“

„Wenn ich deinen Vater, unseren Fürsten, richtig verstanden habe, gibt es wohl sonst niemanden, der sich allein einer Mottenarmee stellen würde.“

Das war wohl korrekt. Ein Dämon würde sich Strategie und Taktik überlegen. Inu Yasha war ungestüm und dachte niemals nach. Allerdings sollte der Bastard ihm auch keine Feigheit vorwerfen können.

 

 
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Das kann noch heiter werden.
Fragt sich nur für wen.

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  night-blue-dragon
2023-05-10T14:17:27+00:00 10.05.2023 16:17
Hi,

wie gut, dass Sesshoumaru nicht die Gedanken seiner Mutter kennt...die würden ihm kaum gefallen.^^
Nun ja... die Figuren werden, für den großen Showdown, langsam in Position gebracht... Du macht es wirklich
- wie immer - sehr spannend.

glg night-blue-dragon
Antwort von:  Hotepneith
10.05.2023 16:29
Danke, es soll ja auch spannend werden

Wer hört schon gern von Mama, dass er ein wenig ..äh...gradlinig denkt....
Das nächste Kapitel heisst Schwerterklang und der Ärger beginnt: ein paar Schmetterlinge tauchen auf, Das shikon no tama entpuppt sich als das begehrteste Objet in Ayama und Inu Yashas, äh, Plan hat einen kleinen Fehler...


hotep


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