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Ein Duell der etwas anderen Art...

von

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Die Neue

Hi Leutz, hier is dann mal meine 2. ff. ich hoffe die gefällt euch. ansonsten gibt's nich viel zu sagen außer...
 

ein gaaaaaaaaanz großes danke an meine Beta-Leserin: Malou *knuddlz*
 

also dann mal viel spaß beim lesen (wer sollte sowas schon freiwillig lesen?) und nich die kommis vergessen^^

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"Hallo, ich bin Nicole Misumi, 16 Jahre alt. Meine Hobbys sind lesen, zeichnen und fast jede Sportart. Ich bin mit meiner Familie erst vor kurzem von Battle City nach Domino gezogen", stellte sich die Neue der Klasse vor.

"Wie sie schon gesagt hat, ist sie noch nicht lange in unserer Stadt, also wäre es vielleicht hilfreich für sie, wenn sich jemand am Anfang, bis sie sich eingewöhnt hat, ein bisschen um sie kümmert.", meinte die Lehrerin.

Reges Getuschel übermannte die Stille, die bisher im Klassenzimmer geherrscht hatte.

"Würde jemand das freiwillig übernehmen?", fragte sie weiter, nachdem sie wieder für Ruhe gesorgt hatte.

Sofort schossen die Hände der Jungenreihen in die Höhe und abermals hob sich der Geräuschepegel.

"Ich mache es. Als Klassensprecherin ist es doch sowieso fast meine Aufgabe, oder nicht?", meldete sich nun ein Mädchen mit schulterlangen braunen Haaren zu Wort.

"Das wäre wirklich nett von dir, Tea", sagte die Lehrerin und wandte sich nun an Nicole.

"Du kannst dich gleich mal neben sie setzen und in der Pause kann sie dir dann das Schulgebäude zeigen."

Das Mädchen nickte und begab sich zu ihrem Platz.

"Hi, freut mich dich kennen zu lernen. Mein Name ist Tea Gardner, nenn mich einfach Tea", flüsterte die Klassensprecherin.

"Nicole, Nicole Misumi, kannst aber auch gerne Nici zu mir sagen."

"Dann fahren wir mal mit dem Unterricht fort...", hörte man nun die Stimme der Lehrkraft im Raum und alle schrieben weiter in ihren Heften.
 

"GONG!!!"
 

"Endlich! Ich glaube das waren die längsten vier Stunden meines Lebens!", hörte Nicole hinter sich eine Jungenstimme.

"Ja Alter, die Schrulle kann auch nur labern, labern, labern!", beschwerte sich ein Blondschopf und neben den beiden Jungs kamen zwei weitere auf die Bank der Mädchen zu.

"Also, darf ich vorstellen...", fing Tea an, wurde dann aber von zwei der vier Jungen weggedrängt.

"Hi, ich bin Tristan und ich...", doch auch er wurde unterbrochen und ebenfalls verdrängt.

"Hallo, ich bin Duke Devlin, du hast bestimmt schon mal von mir gehört, ich habe das Spiel Dungeon Dice Monsters erfunden.", prahlte der Schwarzhaarige mit Würfelohrring.

"Äh, hallo... Dungeon Dice Monsters... ist das nicht dieses komische Spiel mit den Monstern und Würfeln, die man dimensioniert, oder so?", fragte Nicole zögernd und war ziemlich überrumpelt.

"Beachte die beiden am besten gar nicht!", sagte Tea und schob die Zwei unsanft beiseite.

"Das sind Joey und Yugi", erklärte die Klassensprecherin weiter.

"Hallo", sagten die Beiden und hoben zur Begrüßung die Hand.

"Bist du nicht Yugi Muto? König der Spiele und erster im Königreich der Duellanten? Und du bist doch Joey Wheeler, Zweitplatzierter!", meinte Nicole und stand nun auf.

"Richtig Schätzchen, genau der bin ich. Der einzigartige, unvergleichliche und gut aussehende Joey Wheeler! Stets zu Diensten", sagte Joey und verbeugte sich.

Das Mädchen musste anfangen zu lächeln.

"Was ist?", fragte Tea.

"Nichts, ich finde nur, dass Joey ziemlich lustig ist!", antwortete die Gefragte.

"Da bist du aber wahrscheinlich die Einzige. Normalerweise ist er relativ forsch."

"Das ist mir egal, ich finde ihn trotzdem witzig!"

"Wie's aussieht hat unser guter Joey einen Fan bekommen", meinte Tea zu Yugi und wandte sich dann an Nicole.

"Können wir gehen? Das Gebäude ist groß und die Pause schon halb vorbei, also..."

"Ja klar, tschuldige. Ich bin es nicht gewohnt berühmte Gesichter in der Schule zu treffen."

Yugi, Tea und Joey gingen nun aus dem Klassenzimmer und ließen Tristan und Duke beleidigt zurück, da sie von Nicole kaum beachtet wurden.

"Spielst du auch?", fragte Joey plötzlich, was diese aber reichlich überraschte.

"Was? Was soll ich denn spielen?"

"Na was wohl, er meint Duell Monsters", half Tea ihr auf die Sprünge.

"Na ja, ich kenn die Regeln und ein paar Karten hab ich auch, aber spielen ist übertrieben. Ich übe zwar viel, bin aber nicht sonderlich gut", meinte Nicole und kramte ihr Deck aus ihrer Schultasche, die sie mitgenommen hatte.

"Zeig mal", sagte Yugi und nahm ihr Deck in die Hand.

"Es sind zwar nicht so gute Karten, aber ich habe ja auch erst angefangen."

"Ach, so schlecht ist es doch gar nicht. Mein Großvater hat einen Spieleladen. Wenn du willst gehen wir nach der Schule dorthin", meinte Yugi und gab ihr den Kartenstapel zurück.

"Das wäre echt super, aber heute kommt der Umzugswagen mit dem Rest aus meiner alten Wohnung und da muss ich dabei sein."

"Dann kommst du eben morgen, oder sonst wann, ist doch kein Thema", entgegnete Joey.

"Klar. Wenn ich Zeit hab, gerne."

"Wo wohnst du eigentlich? Gehst du zu Fuß zur Schule oder fährst du mit dem Bus?", fragte Tea und blieb stehen.

"Ich bin mit dem Fahrrad da, aber es ist nicht weit bis zu mir nach Hause. Ich wohne in der Nähe von dem Spieleladen. Ich hab mich gestern schon ein bisschen in der näheren Umgebung umgeschaut."

"Das ist ja perfekt. Dann musst du auch nicht während den Öffnungszeiten kommen. Du musst nur oben klingeln und dann können wir auch abends in den Laden gehen", erklärte Yugi und ging weiter den Gang entlang.
 

"GONG!!!"
 

"Die Pause ist vorbei, wir sollten uns beeilen", meinte Tea und ging eine Treppe hinunter voraus.

"Und wie gefällt es dir bis jetzt in unserem kleinen Städtchen?", fragte Joey während er neben Nicole herging.

"Also, die Straße bis zum Laden und der andere Weg bis zur Schule waren total der Hit, die musst du unbedingt auch mal besichtigen", lächelte sie und übersprang die letzten drei Stufen.

Der Rest des Weges bis zur Klasse verlief stillschweigend.

Als sie vor der Klassentür standen war es im Klassenzimmer ganz ruhig, was vermuten ließ, dass der Lehrer der nächsten Stunde bereits anwesend war.

Die drei betraten den Raum und setzten sich leise auf ihren Platz, solange die Lehrkraft noch zur Tafel gedreht war, doch kaum saßen sie, stand der Mann direkt vor Nicoles und Teas Tisch.

"Sie sind zu spät! Was haben Sie zu ihrer Verteidigung zu sagen, Miss Gardner?", schimpfte der Lehrer und wandte sich nun an Joey und Yugi.

"Ihr zwei Herren habt es wohl auch nicht für nötig gehalten die Pausenzeiten ein zuhalten. Von Herrn Wheeler kennen wir diesen Verhalten ja schon, aber von dir Tea hätte ich das nicht erwartet. Genauso wenig wie von Herrn Muto!"

>Sieht der mich etwa nicht? Ich sitze doch direkt vor seiner Hakennase. Und die anderen werden wegen mir zur Sau gemacht<, dachte Nicole.

"Entschuldigen sie bitte Herr... ähm... Herr Lehrer, aber es ist meine Schuld, die drei sollte mir das Schulgebäude zeigen, weil ich doch neu an dieser Schule bin, also können sie gar nichts dafür. Ich habe... von meiner früheren Schule erzählt und habe nicht auf die Zeit geachtet."

"Und Sie sind?", fragte der Lehrer prüfend.

"Ich bin Nicole Misumi. Die Neue."

"Ich weiß ja nicht wie es an Ihrer alten Schule gehandhabt wird Fräulein Misumi, aber hier wird Zuspätkommen mit Nachsitzen bestraft. Da ist es mir herzlich egal ob sie neu sind oder Methusalem in Person. Doch da sie die gesamte Schuld auf sich gezogen haben, schlage ich vor, ich erlasse den anderen die Strafe, wenn du drei zusätzliche Stunden für sie mit nachsitzt", meinte er mit strenger Miene.

Den Mitschuldigen fiel die Kinnlade runter, doch Nicole schien das Ganze wenig zu beeindrucken.

"Das ist doch unfair! Sie kann doch gar nichts dafür! Wieso soll sie...", doch ein Zeichen des Mädchens ließ Joey abrupt verstummen.

"Okay, wann und wo?", fragte sie knapp nach.

Der Lehrer sah sie zunächst verwirrt an und vergewisserte sich noch mal, dass die Schülerin seine Ansage auch wirklich verstanden hatte.

"Nur noch mal zum Mitschreiben... du musst jetzt insgesamt vier stunden nachsitzen, ist dir das klar?"

"Ja", lächelte das Mädchen und warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr.

"Vielleicht sollten Sie mit ihrem Unterricht fortfahren, sonst müssen sie noch unbezahlt Überstunden machen", meinte sie unberührt und wandte sich wieder ihrem Geschichtsbuch zu.

"So was...", murmelte die Lehrkraft und ging zurück zur Tafel.
 

"Sag mal spinnst du?", fragte Joey schockiert, als er nach der Geschichtsstunde an den Mädchentisch herangesaust kam.

"Was ist?", erwiderte Nicole und legte den Kopf etwas schief.

"Das fragst du noch? Du bist wirklich total verrückt. Der Typ hat dir vier Stunden aufgebrummt und du bleibst die Ruhe in Person und das einzige was dir dazu einfällt sind seine Überstunden!!!!"

"Na und? Wieso sollte ich mich aufregen? Der kann doch machen was er will. Da kann ich mich wenigstens ein bisschen in euren Lehrstoff einarbeiten. Also nimm's gelassen, Joey", meinte das Mädchen nur und griff zu ihrer Schultasche, die neben ihrem Tisch lag.

"Kommst du Tea, sonst kommen wir auch noch zu spät zu Sport", sagte sie, packte Tea am Handgelenk und ließ den Blonden verwirrt zurück im Klassenzimmer stehen.
 

"Sag mal, Nicole. Stört es dich denn kein bisschen dass du die ganze Strafe alleine auf dich nehmen musst?", fragte Tea, als sie die Mädchenumkleidekabine betraten.

"Nö, ich hab doch schon gesagt, dass es in Ordnung ist. Ich seh das nich so eng."

"Wo ist eigentlich dein Sportzeug?", fragte Tea plötzlich, als sie ihre eigene Sporttasche hervorkramte.

"Ähm... Brauch ich etwa extra Sachen?", antwortete Nicole ziemlich überrumpelt.

"Natürlich! Der Coach rastet völlig aus wenn er sieht, dass du in Jeans und Straßenschuhen auf der Rennbahn stehst! Der lässt dich glatt zehn Zusatzrunden drehen!", entrüstete sich Tea.

"Na ganz toll. Jetzt hab ich schon wieder was Falsches gemacht", murmelte die Neue und fasste sich an den Kopf.

"Ausgerechnet heute ist unser normaler Coach nicht da, nur seine doofe Vertretung und der achtet auf die pingeligsten Kleinigkeiten", meinte Tea gequält.

"Super, bin ich ein Glückspilz! Ach was soll's, lauf ich halt die paar Runden noch", erwiderte Nicole schwer ausatmend.

"Mir fällt da was ein, wenn du dir noch von jemandem eine Sporthose ausleihen kannst, könntest du noch durchkommen."

"Woher soll ich denn jetzt noch ne Hose herkriegen?"

"Stimmt, dumme Idee", schüttelte Tea den Kopf.

"Los, lass uns gehen. Er wird mir schon nicht den Schädel abreißen", sagte Nicole und öffnete die Tür zum Sportplatz.

"Wenn du meinst..."

Die beiden Mädchen überquerten die Laufbahn und liefen über den weiten Fußballplatz zu ihrer Sportgruppe, als plötzlich ein Ball in Teas Richtung flog, dem sie nicht mehr ausweichen konnte.

"AAAAAHHHH!"

Doch der erwartete Aufschlag blieb aus. Langsam öffnete das Mädchen ihre Augen wieder, die sie zuvor zugekniffen hatte und sah, dass ihre Mitschülerin nun den Ball fest in beiden Händen hielt.

"Ist alles in Ordnung bei euch? Ist euch was passiert?", rief Joey und lief auf die Beiden zu.

"Bleib stehen, ich schieß ihn dir zu!", rief Nicole zurück und legte den Ball auf den Boden um mit voller Wucht gegen das Leder zu feuern.

Der Ball raste an Joey vorbei und landete genau im Tor, das auf der anderen Spielfeldseite stand.

"Wow! Wo hast du das gelernt?", wollte Tea erstaunt wissen und auch Joey schien es die Sprache verschlagen zu haben.

"Wheeler! Beeil dich! Hast du den Ball eben geschossen?", fragte der Fußballtrainer.

Verdattert drehte Joey sich um und deutete auf seine Mitschülerinnen.

"Die war das", stammelte er verdutzt.

"Red doch keinen Unsinn Junge, der Ball ist über den ganzen Platz gefegt, da kannst du mir nicht weiß machen, dass diese zwei zarten Geschöpfe das waren!", beharrte der Trainer und kam bei Joey, der nun auch bei den Mädchen stand an.

"Wie hast du das gemacht Nicole?", fragte der Blonde verwirrt.

"Was denn? Ich hab doch nur geschossen, sonst nix."

"Aber das war großartig!", sagte Joey nochmals.

"Hör auf mit dem Schwachsinn Kleine. Du hast zwar geschossen, aber so besonders war das nun auch wieder nicht", meinte der Coach und verschränkte die Arme.

"Los, Wheeler komm schon. Und ihr Beiden solltet auch zusehen, dass ihr euch in den Unterricht begebt."

Die Mädchen nickten und liefen ohne Umschweife zu ihrer Gruppe.
 

"Also, da wir jetzt vollständig sind, überprüfe ich die die Anwesenheitsliste und dann kann es schon losgehen. Nachdem die Jungs mit ihrem Training fertig sind üben wir Weitwurf, aber jetzt wärmt euch erst mal auf, so lange kann das nicht mehr dauern", fing der Sportlehrer an und tat auch sofort das eben gesagte.

Ein allgemeines Raunen ging durch die Reihen als das Wort >Weitwurf< fielen.

Der Coach ignorierte aber diese Reaktionen und ging weiter seiner Beschäftigung nach und hakte die Anwesenden auf seiner Liste ab. Als er jedoch bei Nicole Misumi angekommen war stoppte er kurz.

"Das sind aber keine Sportsachen, was sie da tragen Fräulein Misumi!", schimpfte er und predigte sogleich die darauf folgende Strafe.

"Als Strafe werden sie dreißig Liegestützen jetzt und nachher zehn Runden laufen!"

"Okay", meinte Nicole ohne Einwände und erntete von allen Seiten mitleidige Blicke.

Das Mädchen stützte sich auch sogleich auf den Boden und fing mit ihren Liegestützen an. Ohne größere Probleme, auch wenn die letzten zehn bereits schwerer waren, erledigte sie ihre Strafe. Also sie damit fertig war, gesellte sie sich wieder zu Tea, die sie bewundernd ansah, aber kein Wort darüber verlor. Während sie beschäftigt war hatten die anderen Mädchen bereits die Meterskala am Rand des Feldes aufgelegt.

"Wieso bist du so still? Was ist los?", fragte Tea plötzlich und tippte Nicole mit der Hand auf die Schulter, als sie ihren abwesenden Blick bemerkte.

"Nix, ich würde nur lieber da mitmachen...", meinte die Angesprochene und deutete mit dem Finger auf die Schulfußballmannschaft.

"Ach vergiss es, das kann doch nicht wirklich dein ernst sein! Es kann doch nicht so toll sein einem Lederball die ganze Zeit nachzulaufen! Ich versteh dich nicht!"

"Ja, du hast wahrscheinlich recht...", murmelte das Mädchen und senkte den Blick.
 

"Also, fangen wir mit dem Werfen an!", rief der Sportlehrer und drückte der Ersten einen Ball in die Hand.

"Jeder von euch hat drei Versuche. Den Rest kennt ihr ja."

Schließlich waren auch Nicole und Tea and der Reihe.

"Was glaubst du, was du so wirfst?", fragte Tea flüsternd bevor sie sich einen Ball zum Werfen nahm.

"Ich weiß nicht, vielleicht so dreißig, vierzig Meter, weiter glaub ich nicht", antwortete ihre Mitschülerin und wartete, bis sie selbst dran war.

"WAS??? Ich schaff höchstens zwanzig wenn ich mich anstrenge!", rief Tea erschrocken aus.

"Miss Gardner, stimmt etwas nicht?"

"Doch, doch, Entschuldigung, ich mach schon."

Sie verschoss ihre drei Versuche und reichte Nicole einen weiteren Ball.

"Danke."

Sie nahm ein wenig Anlauf, zielte mit dem linken und warf gleichzeitig mit dem rechten Arm. Der kleine Kunststoffball sauste bis über die Dreißig-Meter-Begrenzung und blieb schließlich bei achtunddreißig Metern liegen. Der Sportlehrer starrte ungläubig auf das Wurfziel.

"Das wäre ja fast neuer Schulrekord für Mädchen gewesen!", rief er und notierte sich etwas auf seinem Brett.

Getuschel war in den Reihen der Mädchen zu hören und einige kamen zu Nicole, um sie zu begutachten, als könnten sie sich ihr Können dazu selbst aneignen.

"Starrt doch nicht so, hatte ich nicht diese doofen Liegestützen vorher machen müssen, hatte ich den Rekord bestimmt geknackt", erklärte Nicole gleichgültig.

"Du bist ja ne richtige Sportskanone!", meinte Tea bewundernd.

"Aaaach!"

Plötzlich tauchte der Sportlehrer hinter der Mädchentraube auf.

"Okay, genug rumgestanden, jetzt läuft jede von euch noch zum Abschluss drei Runden. Ach ja und Nicole, du weißt ja, bei dir sind es dreizehn. Also, auf geht's! Trödelt nicht so, wer fertig ist, darf in die Umkleide."

Die Mädchen taten wie ihnen befohlen und absolvierten, wenn auch recht widerwillig, ihre drei Runden.
 

"Soll ich auf dich warten?", rief Tea hechelnd, als sie fertig war und Nicole an ihr vorbeirauschte.

"Nein, geh schon mal vor, dass kann noch dauern. Und sag unserm Lehrer bitte Bescheid", antwortete sie und lief weiter.

>So ne Kondition hätt ich auch gerne. Die keucht ja noch nicht mal<, dachte sich Tea, als sie durch die Tür der Mädchenumkleide ging.

Der Lehrer rollte die Meterskala zusammen und beobachtete die übrig gebliebene Nicole, die jetzt bei ihrer fünften Runde war.
 

Die letzten drei Runden waren schon ziemlich beschwerlich gewesen, doch letztendlich hatte Nicole es geschafft. Durchgeschwitzt und aus der Puste kam sie beim Trainer an.

"Ich bin fertig. Darf ich gehen?", fragte sich nach Luft schnappend.

"Natürlich."

Nun ging auch sie in die völlig leere Umkleide.

"Na toll. Hätte ich an mein Sportzeug gedacht, müsste ich jetzt nicht so ins Klassenzimmer. Wenigstens hab ich noch Deo dabei", sprach Nicole mit sich selbst und sprühte sich kräftig ein, damit der Schweißgeruch überdeckt war.

"Und jetzt ab zum Unterricht", versuchte sie sich anzuspornen, doch sie verlangsamte ihre Schritte nur und dache an den langen Nachmittag, den sie hier noch verbringen musste.

"Warum immer ich!"
 

Nicole kam zur Hälfte der Unterrichtsstunde hereingeplatzt und entschuldigte ihr Verspäten, doch die Erdkundelehrerin sah es locker und so verging die restliche Zeit problemlos. Nach der Stunde kamen Joey und Yugi an dem Mädchentisch vorbei und sahen Nicole mitleidig an.

"Tut uns echt Leid, dass du wegen uns jetzt Nachsitzen musst", meinte Yugi und senkte den Blick.

"Ja, du hast vielleicht aber auch ein Glück! Erst dreizehn Runden laufen und dann noch vier Stunden Nachsitzen. Toller Nachmittagsplan", sagte Joey ironisch.

"Hör auf Joey, du brauchst sie jetzt nicht auch noch aufziehen. Sei froh, dass sie das auf sich genommen hat, sonst hättest du das Fußballspiel heute in den Wind setzen können", mahnte Tea und verpasste dem Blonden eine Kopfnuss.

"Ach, lass gut sein Tea. Ich ruf meine Mutter an. Sie soll meine Sachen einfach in mein Zimmer stellen. Ich pack dann aus wenn ich wieder daheim bin. Aber von was für einem Fußballspiel hast du geredet?", wollte Nicole interessiert wissen.

"Wir spielen heute gegen die Schule aus der Nachbarstadt", mischte sich Tristan ein. "Los komm Alter, sonst macht uns der Coach Feuer unterm Hintern, wenn wir zu spät kommen."

"Au Backe, das Spiel! Das hab ich völlig verschwitzt! Los, nimm die Beine in die Hand Tristan! Also bis dann Leute. Viel schlimmer kann's auch nicht mehr kommen, Nicole", sagte Joey entsetzt und lief aus dem Klassenzimmer und zog seinen Freund hinter sich her.

"Ich will's ehrlich gesagt gar nicht wissen...", meinte Nicole kopfschüttelnd.

Nun waren nur noch Tea, Yugi und Nicole im Zimmer.

"Und wenn wir die Strafe auf uns drei aufteilen? Ob wir draußen sitzen und rumschreien oder hier mit Nicole bleiben macht doch nicht so nen großen Unterschied", meinte Tea.

"Stimmt. Das Spiel fängt erst in zehn Minuten an, also wenn wir...", dachte Yugi laut nach.

"Wenn wir zu dritt bleiben, können wir noch die letzten zehn Minuten des Spiels sehen", entgegnete Nicole und schien keine Einwände gegen diese Idee zu haben.

"Dann ist es also abgemacht!", meinte Tea und packte wieder ihre Sachen aus der Tasche aus.

Yugi setzte sich an den Nachbartisch und tat es seiner Freundin gleich. Plötzlich kam der Geschichtslehrer in den Raum und betrachtete die drei Schüler.

"Ich dacht Fräulein Misumi bleibt alleine? Was macht ihr beiden dann noch hier?"

"Wir teilen uns die Zeit", antwortete Tea knapp.

"Meinetwegen, dann spar ich mir auch meine wertvolle Zeit. Also, hier sind eure Aufgaben. Ich muss noch mal schnell weg und ihr fangt schon mal an. Wenn ihr vor der Zeit fertig werdet, dürft ihr früher gehen und wenn ihr es nicht schafft, müsst ihr die Arbeit zuhause fertig machen."

Ohne weitere Worte verließ der Lehrer das Zimmer wieder und ließ die drei alleine zurück. Diese nahmen ihr Material und fingen auch sogleich an, doch Nicoles Blick richtete sich immer wieder auf den Sportplatz, den man vom Klassenzimmer aus sehen konnte. Unten sah man wie sich die beiden Schulmannschaften gegenüber aufstellten. Als Tea ihre abschweifenden Blicke bemerkt sprach sie sie an.

"Stimmt was nicht? Wieso starrst du die ganze Zeit aus dem Fenster? Nicole?"

Doch das Mädchen beachtete sie nicht und ihr Zustand änderte sich erst als der Lehrer wieder den Klassenraum betrat und nun mit scharfer Stimme zu schimpfen begann.

"Was soll das denn? Du bist hier Nachzusitzen und nicht irgendwelche bescheuerten Ballspielchen zu verfolgen! Wieso ist dein Blatt noch völlig leer?"

"Was? Oh... ich... ich habe nur...", doch Nicole schien nicht die richtigen Worte zu finden. Doch als sie sich die Ansage des Lehrers noch mal durch den Kopf gehen ließ wetterte sie nun los.

"Wie können sie sagen das Fußball bescheuert ist?! Nur weil es nicht ihren oberklugen Ansprüchen genügt, heißt es nicht, dass es ein dummer Sport ist! Ich hasse Menschen die so nen Mist verzapfen! Das muss ich mir nicht länger antun! Und ihre blöden Aufgaben können sie sich sonst wo hinstecken!"

Nach ihrem "kleinen" Ausraster packte sie ihre Tasche und verließ im Laufschritt den Raum. Die anderen Beiden wechselten verwirrte Blicke untereinander aus und der Geschichtslehrer stand noch immer so vor dem Tisch, als säße Nicole nach wie vor dort und predige weiter.

Tea warf nun einen kurzen Blick auf ihre Armbanduhr und stand ebenfalls auf.

"Die Stunde ist vorbei. Bis morgen dann."

Sie packte Yugi am Arm und zerrte ihn hinter sich aus der Klasse.

"Nicole! Warte! Bleib stehen!"

Das angesprochene Mädchen hörte zwar nicht sofort, tat aber dann doch wie ihr zugerufen und drehte sich um ohne etwas zu sagen.

"Du weißt hoffentlich was du gerade gemacht hast", predigte Tea und ließ Yugi nun wieder los.

"Du hast einen Lehrer angeschnauzt und..."

"Na und? Mir doch egal. Wenn er's verdient hat, ist's mir schnuppe wer der Typ is", gab Nicole angefressen zurück.

"Aber was hast du dir dabei gedacht?", fragte Yugi bestimmt.

Nicole senkte den Blick und ließ ihn anschließend wieder aus einem der Fenster im Gang schweifen.

"Nichts. Es is einfach so über mich gekommen. Wisst ihr... damals, als ich noch auf der Schule war, hatte ich nur wenige Freunde und nur wenige konnten mich leiden, nur weil ich gut in Sport, Mathe und den anderen Fächern bin. Obwohl ich nie etwas gemacht habe um sie gegen mich aufzuhetzen, versuchten sie mich mit Scherzen wie: Salami im Spind, angesägte Stuhlbeine und anderen ideologischen Unternehmungen fertig zu machen. Mir blieb nur der Sport. Ich bin nicht so jemand der andere verprügelt oder sie beleidigt. Ich schaff es ja nicht mal jemandem wirklich die Meinung zu geigen, aber im Sport konnte ich es ihnen allen heimzahlen. Ich habe hart an mir gearbeitet um sämtliche Schulrekorde im Sportunterricht zu brechen und habe gehofft, so etwas Anerkennung zu bekommen, aber Pustekuchen! Deswegen sind wir das erste Mal umgezogen. An der nächsten Schule, hatte ich nie solche Probleme. Jeder hat mich respektiert oder gemocht, aber dann bekam mein Vater ne neue Arbeitstelle hier in Domino und jetzt habe ich Angst, dass es genauso wie auf meiner ersten Schule wird. Man ist neu, man hat keine Freunde und am Schluss wird man ausgestoßen. Aber hier wird das nicht so sein. Ich werde für meine Überzeugungen kämpfen und jeder, der etwas dagegen sagt, ist selbst schuld", erklärte das Mädchen.

"Das wird bestimmt nicht so", versuchte Yugi sie zu beruhigen.

"Genau, außerdem hast du schon am ersten Tag neue Freunde gefunden", fügte Tea hinzu und legte Nicole eine Hand auf die Schulter.

"Ach ja, und wer soll das bitte sein?", fragte die Neue und sah nun ihre beiden Gegenüber an.

"Na wir!", riefen beide im Chor.

Nicoles Bedenken waren plötzlich wie weggeblasen, als sie ihren neuen Freunden in die Augen sah und gleichzeitig den Pfiff des Fußballspiels hörte.

"Ist das Spiel jetzt aus?", fragte Yugi vorsichtig.

"Nein, es gibt Verlängerung. Wenn wir uns beeilen, sehen wir doch noch das Ende", antwortete Nicole und raste los, dicht gefolgt von ihren Klassenkameraden.
 

"TOOOOOOOR!", brüllte die eine Hälfte der Zuschauerreihen, während die anderen sich nur schüttelnd an die Stirn fassten und weiter ihr Team anfeuerten.

"Da unten ist Joey!", rief Yugi und kämpfte gegen den Lärmschwall der ihm entgegenkam an.

"Hey Joey! Tristan! Gebt endlich Gas, Jungs! Die seifen euch noch voll ein!", schrie Tea und versuchte sie so anzuspornen.

"Schönen Schrank auch!", motzte Joey und winkte im Laufen.

"Hallo Yugi, hi Nicole, ihr habt es wohl doch noch geschafft."

"Joey pass auf!", rief das angesprochene Mädchen, doch die Warnung kam zu spät. Der Blonde raste mit vollem Karacho gegen Tristan und fiel unglücklich auf den Kopf.

"Na toll, und so etwas lassen die für unsere Schulmannschaft spielen", beschwerte sich jemand hinter den drei Freunden.

Sie drehten sich um und erkannten auch sogleich einen alten Bekannten wieder.

"Hey Bakura, seit wann siehst du dir Fußballspiele an?", fragte Yugi irritiert.

"Mir war langweilig und ich dachte mir, hier könnte ja mal was passieren, aber Fehlanzeige, genauso lahm wie sonst auch", beschwerte sich Bakura.

"Was ist das den für n Spinner? Heute Vormittag war der doch noch ganz nett", wollte Nicole wissen, die über Bakuras Verhalten mehr als Verwirrt zu sein schien.

"Ähm, na ja, das ist eine längere Geschichte, beachte ihn einfach nicht. Wir erzählen sie dir ein anderes Mal", erklärte Tea.

Nicole war zwar noch immer irritiert, nickte aber schließlich und wandte den Blick nicht mehr von dem Spielfeld.
 

Nach dem Spiel liefen die drei Freunde, da Bakura sich noch vor der Verlängerung verdrückt hatte, zu Joey und Tristan und versuchten sie nach der Haushohen Niederlage etwas aufzubauen. Ihre Schulmannschaft hatte drei zu eins verloren und wurde danach auch noch von dem Coach nieder gemacht.

"Nehmt's nich so schwer, das kann jedem Mal passieren, es gibt halt immer Gewinner und Verlierer", versuchte Yugi sie zu trösten und tätschelte Joeys Schulter.

"Ach was, das eine Tor hätten die gar nich zählen lassen dürfen, das war klares Abseits!", protestierte Tea, die das Wort von einem aufgebrachten Fußballfan aufgeschnappt hatte, sich sonst aber nicht mit den Regeln vertraut war.

"Quatsch, das war ein stinknormales Faul. Weiter nichts", meinte Tristan kopfschüttelnd.

"Nächstes beim nächsten Mal wird es bestimmt besser", meinte Yugi, als die Freunde sich vom Sportplatz entfernten.

"Diese Lackaffen hatten einfach nur Glück, weiter nichts. Beim nächsten Spiel seifen wir diese Loser voll ein. Die putzen wir weg wie nicht. Die...", rebellierte Joey cholerisch.

"Aber trotzdem haben wir verloren", erwiderte Tristan und ließ wieder den Kopf hängen.

Nicole, die die ganze Zeit nur stumm das Mitleidsgespräch ihrer neuen Freunde mitangehört hatte, fasste sich nun endlich ein Herz und sagte ebenfalls etwas, das aber weniger mit dem heutigen Spiel zu tun hatte und wandte sich an Joey.

"Wieso besteht euer Team eigentlich nur aus Jungen?"

"Ähm... gute Frage... nun ja, wahrscheinlich haben die meisten Mädchen einfach keinen Bock sich einen Fingernagel oder so beim Sport zu brechen", antwortete er zögernd, ließ aber dann ein Grinsen vom Stapel.

"So ein Quatsch, ich wette mit euch, dass es genug Mädchen gäbe, die keine Angst um ihre Nägel haben, sich aber einfach nicht für so nen Schrott interessieren!", protestierte Tea mit verschränkten Armen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  TeaGardnerChan
2006-01-02T07:56:36+00:00 02.01.2006 08:56
Mir hat es auch sehr gut gefallen und es waren sehr viele lustige Sachen dabei.

Richtig klasse wie du das alles beschrieben hast, da kann man sich echt gut hinein versetzen ^^
Von: abgemeldet
2005-10-29T17:55:14+00:00 29.10.2005 19:55
*winkee*
Hey, du kennst meine Meinung zu dem Kappi bereits ^^
Ich finds echt gut und musste oft lachen XD (weißt du auch schon ^^)
*knuff* Un sei nicht so unüberzeugt von dir, das ist immer schlecht ^^
*Blog gelesen hat*
Es gibt viele Leute, die die FFs nur lesen, ohne einen Kommi zu hinterlassen (passiert mir auch ab un zu... aber ich machs nich extra ^^' ich vergess es schlicht un einfach -.-')
Nyuuu un lass dich niemals entmutigen, wenn mal was nich so läuft wie du dirs vorstellst... ^.~
slg, Malou


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