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Chaos

Traum und Alptraum in einem
von

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Das neue Projekt

sooo, endlich ein neues Kapitel
 

Erstmal eine dicke & fette Entschuldigung an alle, die ich so lange habe warten lassen.

Hatte letzte Jahr sehr viel Stress mit der Ausbildung, die hab ich im Januar vorzeitig abgeschlossen und jetzt arbeite ich wieder, zumindest bis das Wintersemester anfängt...

Naja, habe mich jetzt jedenfalls endlich aufgerafft das zu tun was mir am meisten Spaß macht: Schreibeeeeen ^^

Ich geb's zu, ich träume immer noch davon eine Autorin zu werden ^^'
 

Ich bedanke mich jedenfalls, dass ihr immer noch weiter lest, ich hoffe dieses Kapitel gefällt euch.
 

Es gibt auch zwei Neuerungen:

Alles was ursprünglich in Japanisch gesprochen wird hab ich einfach mal Kursiv gemacht und die englischen Spracheinlagen unterstreich ich mal.

Ich hoffe, dass es sich so 'passender' lesen lässt, für mich trifft das zu, aber eure Meinung zählt natürlich auch, deswegen immer her damit ^.-
 

Also, viel Spaß beim lesen, ich freue mich schon auf eine Menge konstruktiver Kritik, ich fürchte ich bin ein wenig eingerostet...mal sehen
 

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Kapitel V – Das neue Projekt
 

Piep Piep Piep Piep!

Ein nerviges Piepen riß Sara am nächsten Morgen aus dem Schlaf. Stöhnend drehte sich das Mädchen in ihrem Bett herum. Sie tastete gewohnheitsmäßig nach rechts, doch da wir nichts, was sie dann doch dazu veranlasste die Augen zu öffnen.

Sie mußte einige Male blinzen bis sie erkannte dass dies ja weder ihr Bett, noch ihr Zimmer war wo sich direkt rechts auch nicht wie gewohnt der Nachttisch befand auf dem ihr Handy zu Hause immer lag.

Stöhnend setzte sie sich auf. Irgendwann würde sie sich schon noch an dieses Hotelzimmer gewöhnen…das hoffte sie zumindest.

Sie sah nach links zur Quelle des Piepens und mit einem leichten Schlag auf das gesamte Tastefeld brachte sie ihr Handy zu schweigen. Das musste man dem Handy lassen, auch wenn sie das Piepen in den Wahnsinn trieb, es war ein hervorragender Wecker und obwohl sie die Weckfunktion nie sonderlich liebevoll ausschaltete funktionierte es immer noch…

Sara sah auf die Uhr, es war halb sechs. Warum um alles in der Welt hatte sie den Wecker so früh gestellt?? Ihr Blick wanderte umher und viel auf den Laptop, welcher unweit des Handys auf dem breiten Bett lag und ihr viel ein, dass sie ja noch eine E-Mail an Kleo verschicken wollte…Und sie wollte ein richtiges Bad nehmen!

Noch immer nicht ganz wach schwang sich Sara aus dem Bett und schnappte sich den Hotelbademantel, der über der Lehne eines Stuhls hing. Sie schlüpfte hinein und schlurfte dann schlaftrunken ins Badezimmer um sich ein schönes heißes Bad einzulassen.

Während das Wasser in die Wanne lief ging Sara noch einmal zurück und holte ihre Anziehsachen und noch den Laptop. Ihre Sachen legte sie auf den großen freien Platz neben dem Waschbecken. Sie schnappte sich nun einen kleinen Hocker und stellte den Laptop ein Stück neben der Badewanne darauf bevor sie schließlich das Wasser abdrehte.

Wie auch zuhause schloss sie die Tür ab, schlüpfte aus dem Bademantel und ihrem Schlafanzug und stieg langsam in die Badewanne. Mit einem genüsslichen Seufzen ließ sie sich ganz ins warme Wasser gleiten und schloss erst einmal für einige Minuten die Augen um einfach nur die angenehme und unglaublich entspannende Wärme des sie umgebenden Wassers zu genießen.
 

Irgendwann öffnete Sara dann aber doch wieder die Augen und fischte sich schließlich vorsichtig den Hocker mit dem Laptop näher an den Wannenrand. Übervorsichtig achtete sie darauf, daß das Wasser ja nicht überschwappte oder spritzte während der Laptop hochfuhr. In Gedanken dankte sie Jens noch einmal dafür, dass er ihr all ihre Musik von ihrem Computer zu Hause auf den Laptop übertragen hatte. Ohne Musik würde sie sonst sicher innerhalb kürzester Zeit wahnsinnig werden.

Zuerst machte sie sich ein wenig Musik an, spontan entschied sie sich für die Playlist mit dem Titel ’Morning’, ein Mix aus den verschiedensten Anime- und Gamesoundtracks. Die Titel waren alle etwas ruhiger aber fröhlich und vermittelten so ein gutes Gefühl, wie man es gerade morgens gut gebrauchen konnte. Sara half das morgens recht gut um irgendwie die Müdigkeit loszuwerden.

Und es war ja auch nur eine ihrer seltsamen Macken, daß sie es liebte, ihre Playlists in solchen Strukturen zu sortieren; da hatte man dann quasi für jede Stimmung etwas.

Während sie nun leise die Melodie von ’KOKIA – The Power of Smile’ mitsummte öffnete sie den Ordner mit den Dateien des neuen geheimnisvollen Projekts das Gackt plante. Sie scrollte noch einmal durch ihre Notizen und fügte noch hier und da einige Kleinigkeiten hinzu bevor sie die Scanns einiger von Hand gezeichneter Seiten öffnete.

Na ja, gezeichnet war eigentlich zuviel gesagt, das meiste waren Kritzeleiene, wie Notizen die man eben mal schnell macht um nichts zu vergessen. Und der Verfasser dieser Notizen hatte es allem Anschein nach sehr eilig gehabt, denn einige Schriftzeichen waren so krakelig, daß es für sie eigentlich mehr nur Flecken waren.

Sara seufzte. Sie hatte zwar Übersetzungen, aber die waren auch nur bedingt hilfreich und es fehlte ihr immer noch der ’missing link’; das alles verbindende Teilchen in diesem Puzzle.

Irgendetwas war da in diesem ganzen Konzept, was sie aber einfach nicht finden, geschweige denn benennen konnte. Aber genau das brauchte sie, um überhaupt zu verstehen was daß alles eigentlich bedeuten sollte.

Sara starrt auf die Bilder. Irgendwo war die Lösung, nur wo??

Es gefiel ihr so überhaupt nicht, daß sie einfach nicht raus fand was ihr da fehlte sondern immer noch im Dunkeln tappte...Sie haßte das und es deprimierte sie.
 

Seufzend klickte sie sich durch die Bilder bis sie plötzlich innehielt. Ihr Blick war auf einer auffällig geschwungenen Linie hängen geblieben, die scheinbar über den Rand des Blattes hinauslief, nur um ein Stückchen weiter unten ihren Weg wieder auf das Papier zurückzufinden.

Sara starrte auf diese Linie, als wäre sie der Schlüssel. Sie fixierte diese Linie, fuhr sie immer wieder mit den Blicken nach, was ihren Blick nach einigen Minuten immer undeutlicher werden ließ. Je mehr sie die Linie anstarrte, desto mehr verschwamm sie vor ihren Augen und schließlich mußte Sara den Blick abwenden und einige Male blinzeln, damit sie überhaupt noch etwas sehen konnte.

Sie seufzte erneut. Irgendetwas Wichtiges war ihr gerade aufgefallen, das wußte sie genau, sie konnte nur nicht sagen was es war.
 

Sie sah sich einmal den Rand etwas genauer an und sprang dann einige Bilder zurück. Und tatsächlich, die beiden Bilder hatten eine sich ergänzende Zeichnung, das eine am rechten Rand, das andere am Linken.

Sara entfuhr ein kleiner Freudenschrei. Sie wußte nicht ob es das war was sie suchte, aber sie hatte etwas entdeckt was sie zuvor noch nicht gesehen hatte und das bescherte ihr ein sehr gutes Gefühl.

Von neuem Ehrgeiz getrieben versuchte Sara die Fenster, in denen die Bilder angezeigt wurden, so zu schieben daß die beiden Kanten direkt aneinander lagen, aber das war auf dem Laptop einfach nicht möglich.

Zähneknirschend wünschte sich Sara einen Drucker herbei. Ausgedruckt hätte sie es viel einfacher gehabt...Aber Moment, sie wollten doch heute ohnehin ins Büro, und Tanaka hatte dort ja auch einen Drucker...

Mit einem doch recht zufriedenen Lächeln klappte Sara den Laptop wieder zu und schob ihn ein Stückchen zurück, bevor sie einmal ganz in das warme Wasser tauchte und sich dann mit einem entspannten seufzen zurücklehnte.

Der Tag hatte ja schon einmal recht gut angefangen, hoffentlich würde es auch so bleiben...
 

Sara war gerade fertig mit dem Anziehen und hatte den allmorgendlichen Kampf mit ihren Haaren gerade so gewonnen als es an der Tür klopfte. Mit zwei Hüpfern, bedingt durch ihre gute Laune wegen ihrer Entdeckung in den Unterlagen war Sara an der Tür und öffnete sie.

Im ersten Moment war sie überrascht, dann aber lächelte sie als sie der jung Hotelangestellte mit einem "Guten Morgen" und einem großen Tablett mit herrlichem Frühstück begrüßte. Sie machte den Weg frei damit er ins Zimmer kommen konnte und folgte ihm auf seinem Weg zum Tisch, wo er das Tablett abstellte.

Er drehte sich zu ihr um und fing schon an etwas auf japanisch zu sagen, Saras irritierter Blick ließ ihn aber schnell innehalten und er setzte in einem etwas holperigen englisch noch einmal an "Hier ist Ihr Frühstück. Ich habe auch noch etwas für Sie." Er holte einen Umschlag aus der Tasche und reichte ihn Sara. Etwas verwundert öffnete diese den Umschlag und förderte einige Zettel zu Tage. Es waren drei in japanisch und drei in englisch, augenscheinlich Übersetzungen. Sara überfolg kurz die englische Überschrift und wußte nun, daß es um die Internetnutzung ging.

"Tanaka-san hat bereits unterschrieben, er sagte es geht auf Firmenkosten..." meldet sich nun wieder der Japaner zu Wort und Sara sah ihn verdutzt an "Firmenkosten? Aha..." Der Japaner nickte und deutete auf die anderen beiden Seiten "Das sind die Nutzungsbedingungen, ich hoffe Sie können sie lesen." Sara nickte "Solange ich keine Kanji oder ähnliches lesen muß geht es schon" Etwas verlegen lächelnd faltete sie die Zettel ordentlich zusammen.

"Ja, japanisch ist etwas kompliziert zu lernen wenn man damit nicht aufgewachsen ist..." meinte der Japaner etwas unsicher und fast reflexartig murmelte Sara „Das wird von Deutsch auch oft gesagt...“ Erst als sie es schon ausgesprochen hatte merkte sie, daß sie das laut gesagt hatte und es wäre ihr auch peinlich gewesen wenn ihr nicht eingefallen wäre, daß die es ja in ihrer Sprache gesagt hatte. Sie wollten schon erleichtert seufzend, als der Japaner nur mit einem leichten Lächeln meinte "Ja, da ist etwas dran..."

Fast erschrocken sah Sara den Japaner an. Er hatte es verstanden! Er hatte verstanden was sie gesagt hatte!

Der Japaner grinste sie kurz an, scheinbar auch amüsiert über ihr erschrockenes Gesicht und wollte gerade etwas sagen, als es an der Zimmertür klopfte.

Sara war noch immer viel zu geschockt um sich irgendwie zu rühren und so öffnete der Japaner die Tür und trat zur Seite so daß Tanaka eintreten konnte. Er sah ein wenig verwirrt von dem Hotelangestellten zu Sara, die noch immer nichts sagte.

„Guten Morgen, ich wollte nur mal schauen, ob das mit dem Internet klappt...“ meinte er schließlich. „Internet...“ plötzlich schlug sich Sara kurz mit der flachen Hand gegen die Stirn, fuhr herum und verschwand im Bad wo man noch so halb ein „Das hatte ich fast vergessen...“ hören konnte.

Tanaka sah ihr seufzend nach und warf dem anderen Japaner einen kurzen Blick zu. Dieser verneigte sich höflich bevor er schließlich das Zimmer verließ.

Mit dem Laptop auf dem Arm kam Sara aus dem Badezimmer und stellten das Gerät neben dem Tablett mit dem Frühstück ab. Sie klappte den Laptop auf und sah sich dann fragend um.

„Das Ding hat doch Wireless-LAN, oder?“ fragte Tanaka und Sara nickte „Ja, soweit ich weiß schon, aber ich weiß nicht genau, wie das hier funktioniert...“

„Hm...in der Anleitung stand, daß Geräte mit Wireless-LAN nur an den Telefonausgang angeschlossen werden müssen...“ Tanaka deutete auf eine kleine unauffällige Plastikbuchse neben einem Holzschränkchen und Sara nickte, stand auf und kramte kurz in ihrer Tasche. Schließlich trat sie mit einem kleinen Gerät zu der Telefonbuchse, welches ähnlich aussah wie ein USB-Stick mit Kabel. Kurz suchte Sara bevor sie schließlich den passenden Anschluß fand und das Gerät anschließen konnte.

Sie kam wieder zum Laptop zurück und schaute auf den Monitor, wo sich bereits ein Infofenster geöffnet hatte das mitteilte, daß nun ein Internetanschluß vorhanden war.

Sara ließ sich auf das Sofa vor dem Tisch fallen und klicke auf das Fenster, woraufhin sich das Menü zum einwählen ins Netz öffnete und während der Browser lud öffnete sie schon einmal die vorbereitete E-Mail.

Tanaka nahm neben ihr Platz und beobachtete sie. „Du hast die Mail vorgeschrieben?“ fragte er und Sara nickte „Ja, so kann ich noch etwas hinzufügen. Vieles fällt mir meist erst später ein.“ „Aha....“ war ersteinmal alles was Tanaka sagte und als Sara ihr E-Mail-Programm aufrief. Mit einem letzten Klick versandte sie die Mail und seufzte „Erster Lagebericht erfolgreich versandt.“ murmelte sie. Tanaka grinste sie an „Klingt ja fast wie im Krieg.“ meinte er, dann wurde er wieder ernst „Ich hoffe, was du schreibst ist auch in Ordnung. Ich meine ich würde es dir eigentlich nicht zutrauen daß du in E-Mail irgendetwas ausplauderst...“ Sara sah ihn an und mußte lächeln. „Vielen Dank für das Vertrauen, aber so dumm bin ich nicht alles deswegen aufs Spiel zu setzen.“ Tanaka nickte „Das dachte ich mir.“ Er warf einen Blick auf seine Uhr „Wir sollten uns ganz langsam auf den Weg machen.“

Sara nickte, ließ den Laptop sich mit einigen Tastenkombinationen herunterfahren und schnappte sich schnell noch einige Brötchen die sie mit etwas Käse und Wurst belegte. Sie wickelte sie noch ein und warf sie schnell in ihre Tasche, in der sie auch den Laptop samt Internetequipment verstaute, aber wesentlich vorsichtiger.

Als letztes schnappte sie sich noch ihre Schlüsselkarte und ihre Ausweise und folgte Tanaka, der bereits an der Tür wartete.

Sie verschloß ihr Zimmer und betrat mit Tanaka den Fahrstuhl der sie ins Erdgeschoß brachte. Möglichst unauffällig sah Sara sich in der großen Halle um, jedoch ohne Erfolg. „Suchst du jemanden?“ fragte Tanaka, dem aber auch nichts verborgen blieb und eilig schüttelte Sara den Kopf. „Nein, niemanden...“ meinte sie nur kurz und machte sich mit etwas schnelleren Schritten auf nach draußen, wo sie auch nicht lange auf den Wagen warten mußte.
 

Auf dem Weg zum Büro widmete Sara ihre Aufmerksamkeit wieder der so fremden Umgebung, den Schaufenstern der Geschäfte und den Leuten, die vor ihnen standen, den irgendwie fremdartigen Häusern und den überall bunt leuchtenden Reklametafeln.

Sie war so fasziniert, daß sie erst beim dritten Mal mitbekam, das Tanaka sie gerade etwas gefragt hatte. Verlegen sah sie ihn an „Entschuldigung, was haben Sie gefragt?“

Tanaka grinste „Tut mir leid daß ich dich von diesen scheinbar fesselnden Anblicken losreiße, aber ich hatte gefragt, ob du jetzt eigentlich alles hast was du brauchst.“

Sara überlegte kurz. Sie hatte ein funktionierendes Handy und einen klasse Laptop, sie besaß sogar eine Kontokarte, die sie zwar nicht lesen konnte, die aber genauso funktionieren sollte wie ihre eigene aus Deutschland. Sie hatte alle möglichen Ausweise für das Büro, das Studio und eigentlich viel ihr so spontan nichts ein...oder?

„Ach ja, stimmt ja.“ da war ja doch noch etwas. Sara sah Tanaka an „Ich wollte fragen, ob ich gleich im Büro einmal ihren Drucker benutzen kann.“

Tanaka sah einen Moment ein wenig irritiert aus, nickte dann aber: „Klar, kein Problem. Vielleicht sollten wir dir auch einen besorgen, du wirst sicher noch öfter einen brauchen...“ meinte er und als Sara ihn etwas fragend ansah erklärte er: „Na ja, wenn du irgendetwas vorbereitest oder Vorschläge und Entwürfe machst, solltest du die ja auch drucken können, oder nicht?“

Sara nickte nur. Ihre Vorschläge und Entwürfe? Irgendwie verursachte ihr das ein klammes Gefühl im Magen. Sie wußte ja eigentlich, warum sie hier war, aber trotzdem, es so zu hören war da schon etwas anderes.

Kopfschüttelnd versuchte sie die beunruhigenden Gedanken zu vertreiben und widmete sich wieder der an ihnen vorbeiziehenden Kulisse Tokios.
 

Als sie das Gebäude betraten und ihre Ausweise vorzeigten spürte Sara, wie sich in ihr wieder eine gewisse Nervosität ausbreitete. Sie war gespannt was heute alles anstand. Soweit es für sie ersichtlich war stand heute Morgen ein Meeting im Büro an, heute Nachmittag ging es zu irgendeiner Radioshow und danach wieder zur Probe.

Sara sah sich um, es war noch früh, erst halb neun und trotzdem waren schon etliche Leute im Innenhof des Gebäudes und auch in den oberen Etagen entlang des Hofes unterwegs.

Sie passierten die Kontrolle ohne Probleme und gingen direkt zum Aufzug, Sara merkte sich diesmal auch, daß sie in den fünften Stock fuhren, dann nach rechts gingen und Tanakas Büro ganz am Ende vom Gang auf der rechten Seite war.

Sie betraten das Büro und Tanaka machte ersteinmal Licht und öffnete die Fenster um ein wenig frische Luft hinein zu lassen.

Sara stellte ihre Tasche auf einem der Stühle ab als Tanaka seinen PC hochfuhr und meinte „Wenn du den Drucker brauchst kannst du dich jederzeit bedienen.“

Sara nickte dankend und trat zu dem kleinen Tischchen auf dem der Drucker hinter dem Schreibtisch stand. Sie schnappte sich das Kabel zum Anschluß am PC und folgte ihm bis zur Rückseite von Tanakas Rechner, zum Glück denn unter dem Schreibtisch, von vorne nicht zu sehen herrschte ein absolutes Kabelchaos. Sara kniete sich hin und krabbelte ein Stück unter den Schreibtisch. Sie zog den Anschluß vom PC ab und versuchte das eine Kabel aus dem Wirrwarr aller anderen Kabel zu befreien. Tanaka beobachtete Sara grinsend wie sie leise über den Kabelsalat fluchte als es plötzlich klopfte.

Sara hörte wie Tanaka die Person auf japanisch herein bat und sie hörte wie sich die Tür öffnete und dann die Stimme einer Frau, die irgendetwas auf japanisch sagte. Tanaka antwortete ihr kurz woraufhin die Frau wohl wieder ging und Tanaka sich an Sara wandte „Ich muß kurz mal weg, ich bin aber gleich wieder da, warte einfach hier.“

„Kein Problem.“ kam es von Sara etwas dumpf unter dem Schreibtisch hervor und kurz darauf war Tanaka auch schon aus dem Raum.

Dem schenkte Sara aber keine sonderlich große Beachtung mehr denn endlich hatte die das Kabel des Druckers befreit und kam unter dem Schreibtisch hervorgekrabbelt.

„Immerhin ist es da unten nicht soo staubig...“ murmelte sie, während sie den Laptop auspackte, ihn auf dem Schreibtisch plazierte und den Drucker anschloß. Sie fuhr ihren Laptop hoch und öffnete die Bilder. Jetzt mußte sie nur noch den Drucker dazu bekommen die Bilder auch auszudrucken...

Systemsteuerung, Drucker, neuen Drucker suchen. Sara kreuzte die Finger. Sie erinnerte sich, daß ihr Jens erzählt hatte er hätte irgendwelche Treibersammlungen installiert. Hoffentlich auch einen Treiber für den Drucker...

Der Laptop ratterte eine Weile vor sich hin und Saras stummes Gebet wurde erhört als die Rückmeldung der erfolgreichen Installation auf dem Bildschirm erschien.

Erleichtert seufzend gab Sara nun ihre Druckaufträge auf und kurz darauf spuckte der Drucker auch schon die ersten Seiten aus.

Als sie endlich alle Ausdrucke hatte stand Sara auf und sah sich um. Sie hatte etwa zehn Zettel in der Hand und auf Tanakas Schreibtisch war nicht gerade viel Platz...

Kurzerhand ging sie um den Schreibtisch herum, schob die Stühle noch ein Stück zur Seite und begann, die Zettel auf dem Boden auszulegen.
 

„Schau mal, wen ich auf dem Rückweg aufgelesen und direkt mitgebracht...habe...“ Tanaka stand noch in der Tür zu seinem Büro. Völlig verwirrt schaute er auf das sich ihm bietende Bild: Auf dem Boden vor seinem Schreibtisch lagen lauter aneinander gelegte Blätter, davor stand Sara die sich gerade zu ihm umdrehte und ihn verlegen und mit roten Wangen ansah „Tut mir leid, aber ich brauchte ein bißchen Platz...“

„Aha“ war ersteinmal alles was Tanaka sagte als er rein kam, gefolgt von Gackt und den anderen die Sara und die Zettel nicht minder irritiert ansagen. Sara begrüßte sie mit einem verlegenen Lächeln.

„Und was hast du da jetzt gemacht?“ Tanaka war neben sie getreten und schaute sich die ganzen Zettel an, die anderen taten es ihm gleich.

„Ähm...“ Sara warf kurz einen etwas unsicheren Blick in die Runde bevor sie erklärte „Irgendwie bin ich nicht ganz weitergekommen und dann ist mir etwas aufgefallen.“ Sie ging in die Hocke und deutete auf eine Stelle, an der sich zwei Zettel überschnitten, die Zeichnungen an den jeweiligen Kanten, die einzeln eher nur wie verlaufenen Farbe wirkten ergaben zusammen nun eine weitere kleine Zeichnung mit einigen Schriftzeichen. „Ich hab zwar keine Ahnung, was das bedeutet,“ Sara deutete noch auf andere Stellen wo ebenfalls mehrere Seitenränder eine Zeichnung ergaben, die mit den selben Schriftzeichen versehen war, „aber die Zeichen sind immer die selben.“
 

Eine Weile sagte niemand etwas. Nachdem Tanaka übersetzt hatte was Sara gesagt hatte sahen sich You, Chacha, Ju-Ken und Ryu untereinander fragend an, dann sahen sie zu Gackt. Der schaute immer wieder zwischen den Zettel auf dem Boden und Sara hin und her, die aufgeregt von ihrem Fund und angespannt von dem Schweigen aller wie die anderen auch zu Gackt sah.

Dieser nickte schließlich. Lächelnd meinte er "Das ist das neue Projekt."
 

Alle starrten auf die verstreuten Zettel. Im Gegensatz zu Sarah konnten die anderen immerhin noch die Zeichen lesen, aber so recht schien ihnen das auch nicht weiter zu helfen. Schließlich wandte sich Ren an Gackt und sprach aus, was die anderen sicher auch dachten "Sorry, aber ich fürchte dass musst du uns mal erklären"

Die anderen stimmten nickend zu und Gackt seufzte. Er antwortet "Sicher, aber dazu können wir uns doch auch setzen…" Sein Blick wanderte zu der ledernen Sitzgruppe und da niemand Einwände erhob fand sich die Gruppe schließlich sitzend wieder, alle Blicke auf Gackt gerichtet.

"Also," begann er, "wie ihr wisst hab ich ja immer eine große Menge an Ideen und dieses Mal wollte ich etwas noch größeres als bisher daraus machen…"

Tanaka übersetzt leise für Sara die genauso gespannt zuhörte wie alle anderen.

"Was ihr dort auf dem Boden seht ist nur eine grobe Skizze. Eine Gedankensammlung eben die ich irgendwann mal gemacht habe, ursprünglich auf verstreuten Notenblättern auf dem Boden meiner Wohnung." Ein kurzes Grinsen um spielte seine Lippen bevor er weiter erzählte. "Dieses neue Projekt enthält natürlich neue Lieder, eine neue Show und alles was dazu gehört, aber darüber hinaus will ich auch noch viel mehr machen. Ich will eine Dokumentation."
 

<Eine Dokumentation? Was für eine Dokumentation?> Sara glaubte, die gleiche Frage in den Gesichtern der anderen sehen zu können und es war You, der sie aussprach. Gackt erwiderte diese Frage mit einem Grinsen und einem Blick zu Sara "Eine Dokumentation eben über unsere Arbeit, von den Auftritten bis hin über die Proben, die Videodrehs, und einfach alles was wir tun…und um das zu organisieren haben wir ja jetzt Verstärkung." Sein Blick hing auf Sara und die Blicke der anderen folgten seinem.

Als Sarah endlich von Tanaka hörte was Gackt gerade gesagt hatte war das erste was sie hervorbrachte ein leises "Oh…".

Chacha wandte sich an Gackt "Du willst wirklich alles was wir tun dokumentieren? Wofür denn?"

<Eine berechtigte Frage> dachte sich Sara, während in ihrem Kopf bereits ihre Gedanken rasten um Ideen zu ersinnen um Gackts Plan spontan umzusetzen…

"Es wird für unsere Fans sein." erklärte Gackt "Damit sie noch mehr ein Teil unserer Arbeit werden, mehr von dem sehen was wir tun und so noch mehr in diese Welt eintauchen können."

Nun herrschte wieder eine Weile schweigen, bis schließlich Ju-Ken grinste "Klingt schon irgendwie echt lustig…"

Und erneut brachte eine einzelne Aussage eine ganze Gruppe dazu wie wild durcheinander zu reden. Tanaka gab das Übersetzen auf und beteiligte sich an den Diskussionen und Sara hörte kaum noch wirklich zu. Ihre Gedanken drehten sich um diese Sache mit der Dokumentation und wie man das am besten machen könnte. Sie war so in ihre Gedanken vertieft dass sie auch nicht mitbekam wie sich die Gespräche auf einmal beruhigten als Ren die Frage stellte, wie diese Dokumentation ablaufen sollte. Schon wieder sahen alle zu Gackt, der wiederum zu Sara sah. Diese spürte schließlich die Blicke der anderen auf sich und sah fragend zu Tanaka, der die im Raum stehende Frage schnell für sie übersetzte.

"Ähm…" murmelte sie zuerst nur und versuchte fieberhaft ihre Gedanken zu ordnen "…wenn es für Fans gedacht ist….sollte es schon eine gewisse persönliche Note haben, oder nicht?"

Tanaka übersetzte das und auch Gackts Gegenfrage, was genau sie damit meinte.

Jetzt holte Sarah etwas weiter aus "Naja, für viele Fans ist es ein wunderbares Gefühl, wenn sie solche Szenen sehen und sich vorstellen können dass sie selber ein Teil davon sind, das sie quasi dabei sind. Ich meine nur dass es nichts professionell gedrehtes sein sollte, sonder vielleicht lieber mehr eigene Persönlichkeit haben sollte." Sie wollte schon aufhören als ihr noch eine Idee kam "Wie eine Art Videotagebuch zum Beispiel." fügte sie noch schnell hinzu und wartete auf die Reaktionen, die dies auslösen würde wenn Tanaka es übersetzt hätte.

Gackt runzelte die Stirn. "Du meinst wir sollen jeden Tag ein Videotagebuch führen?" Schnell schüttelte Sara den Kopf "Das wäre wohl viel zu aufwändig, aber so ähnlich. Man bräuchte nur eine Videokamera und einer filmt, die besten Szenen werden zusammen geschnitten und in regelmäßigen Abständen online gestellt. Dazu kann man ja immer noch hin und wieder Kommentare, ähnlich wie Tagebucheinträge, machen…"

Es folgte wieder Schweigen, aber dieses Mal warfen sich die anderen viel sagende Blicke zu und Sara hoffte dass sie in diesen Blicken richtig las uns ihr spontaner Vorschlag gut ankam. Die Fünf wechselten kurz einige Worte und schienen sich dann aber sehr schnell einige zu sein.

"Also gut. So machen wir es." Sara viel ein Stein vom Herzen als sie Tanaka Gackts Worte übersetzen hörte und erleichtert lächelte sie.

"Aber das ist noch alles sehr unfertig. Mach am besten bis morgen früh einen genauen Plan davon, dann können wir schauen was wir alles brauchen und wie wir es genau umsetzen werden" fuhr Gackt fort und Sara nickte nur.

Sie war im Moment einfach nur froh dass sie auf diese Sache mit den Zetteln gekommen war und dass sie so schnell einen akzeptablen Vorschlag gefunden hatte. Darüber, wie sie das genau ausformulieren musste, wollte sie zumindest in den nächsten fünf Minuten nicht nachdenken.

Für die übrigen Mitglieder vom Job schien sich damit erstmal das wichtigste erledigt zu haben denn sie unterhielten sich bereits wieder angeregt.

Sara verzichtete darauf sich zu bemühen zuzuhören und lehnte sich in ihrem Sessel ein wenig zurück. Erst jetzt viel ihr auch Tanakas Blick auf. Er lächelte wie immer, aber diesmal sah er dabei auch ein wenig fragend aus. Sarah neigte leicht den Kopf "Ist etwas nicht in Ordnung?" fragte sie und er antwortete "Und das mit den Bildern ist die erste heute Morgen aufgefallen?" Sara nickte "Ja, es war eher ein Zufall, als ich in der Badewanne lag und Musik gehört habe…" Sarah sah wie Tanaka leicht die Augenbrauen hob und wurde direkt rot. Er fragte direkt weiter "Und das mit dieser Dokumentation, wann ist dir das eingefallen?" Sara zuckte die Schultern "Eben gerade." "Wirklich? Du hast dir das nicht schon mal vorher überlegt?" "Sie schüttelte den Kopf "Nicht so richtig. Ich meine jeder der von irgendetwas ein Fan ist überlegt sich hin und wieder mal was er gerne sehen würde…und das hab ich jetzt wohl einfach genutzt…"

Tanaka lächelte mit einer gewissen Spur Anerkennung "Nicht schlecht. Scheint so als hättest du das Talent spontan auf genau die richtigen Ideen zu kommen. Herzlichen Glückwunsch, so etwas ist sehr praktisch."

Sarah lächelte geschmeichelt und wollte gerade Antworten als sich Gackt und die anderen plötzlich erhoben. Sie sah sie fragend an während Tanaka einen schnellen Blick auf die Uhr warf und auch aufstand. "Oh, schon so spät. Wir müssen los sonst kommen wir zu spät zum nächsten Termin." Schnell stand Sara auch auf und folgte den anderen, die sich bereits auf den Weg zur Tür gemacht hatten.

Sie war noch immer ganz neben sich und versuchte sich selber in Gedanken wieder zur Ruhe zu bringen und sich auf den bevorstehenden Termin gedanklich vorzubereiten.

Sie war noch nie in einem Radiosender gewesen und sicher würde das sehr interessant werden. Und schon während sie das dachte schummelten sich erneut Gedanken über das neue Projekt in ihren Kopf. Schnell sammelte sie die Zettel vom Boden ein und schnappte sich ihren Laptop, während die anderen bereits nacheinander den Raum verließen. Während sie alles im Gehen in ihrer Tasche verstaute und den Laptop herunterfuhr kramte sie noch einen Stift aus ihrer Tasche sowie ihr Notizbuch, welches sie immer dabei hatte und notierte sich schnell zwei Sachen.

Glücklicherweise mussten die anderen am Fahrstuhl warten so dass sie sie schnell einholte. Tanaka sah sie fragend an "Alles in Ordnung?" Sarah nickte "Klar." Sie verstaute ihr Notizbuch. "Ich hab mir schnell nur zwei Gedanken aufgeschrieben." "Ach so, dann ist ja gut." lächelte Tanaka während sie alle in den endlich eingetroffenen Fahrstuhl stiegen und nach unten fuhren.

"Warst du schon einmal in einem Radio-Sender?" fragte er sie während der Fahrt und sie schüttelte den Kopf. Er grinste "Nun, dann mach dich auf etwas gefasst. Den Sender, zu dem wir nämlich jetzt fahren, konnte man als etwas 'anders' bezeichnen. Er ist speziell auf ein junges Publikum ausgerichtet und sicher nicht so wie die Sender, die bei dir zu Hause so laufen."

Sara sah ihn fragend an aber Tanaka machte nicht den Eindruck als würde er ihr noch mehr verraten wollen, also fragte sie auch nicht und entschloss sich einfach abzuwarten und zu sehen, was er meinte.
 


 

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Sooo, das warst erstmal ^^

Vielen Dank fürs lesen!!

Wäre lieb wenn ihr einen Kommentar hinterlasst, für konstruktive Kritik bin ich immer sehr dankbar!
 

Und wen es interessiert, für die nächsten Kapitel habe ich auch schon einige Ideen, es werden zum Beispiel das ein oder anderen bekannte Gesicht aus der J-Pop/Rock-Szene einen kleinen oder größeren Auftritt haben ^.-
 

Also, immer schön gespannt bleiben
 

LG eure Elana-chan



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  capricious
2008-05-12T11:51:14+00:00 12.05.2008 13:51
Hach wie schön endlich mal wieder was neues von dir zu lesen!!! Hat mich sehr gefreut, zu bemängeln gibts eigentlich nix außer dass ich mich erstmal wieder in die Geschichte reinlesen musste*g*
Also weiter so und zwar ganz schnell*freu*


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