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Feelings

von

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Dunkelheit und Wärme - Teil 1

Als sie aufwachte, dachte sie zunächst, dass sie noch träumen würde.
 

Dann hörte sie wie eine der Schlangen leise zischte und ihr fiel wieder ein wo sie waren. Und Angst überwältige sie. Denn da war nur Schwärze. Tiefe undurchdringbare Schwärze.
 

Sie konnte nichts sehen. Sie war vollkommen blind. Es gab kein bisschen Licht!
 

Aus einem Reflex heraus hob sie rasch ihre Hände und führte kurz ihre Finger zu ihren Augen, nur um zu ertasten, ob sie auch wirklich geöffnet waren. Aber das waren sie.
 

Wie spät war es? War es schon Zeit aufzuwachen oder war Sasuke gerade erst eingeschlafen? Oh wie sehr sie ihn doch wecken wollte! So gerne hätte sie etwas Licht gehabt.
 

Ganz ganz vorsichtig streckte sie ihre Finger in die Richtung aus, in der sie glaubte, dass er sein müsste. Wenn sie nur mit ihren Fingerkuppen seine Hose würde berühren können, würde sie sich besser fühlen. Er würde sicher etwas sehen können, mit seinen Sharingan.
 

Hinter ihr hörte sie wieder ein leises Zischen. Und sie zog ihre Hand zurück. Aber das waren nur seine Schlangen, nicht wahr? Nur diese beiden, die ihr nichts tun würden.
 

Aber dass sie nicht sehen konnte, wo sie waren, machte ihr schrecklich Angst und sie versuchte krampfhaft nicht daran zu denken, dass noch anderes in der Dunkelheit sein könnte.
 

Hörte sie seinen leisen, ruhigen Atem etwas seitlich über ihr? Oder glaubte sie das nur? Ganz sicher war sie nicht. Aber er saß wahrscheinlich nach wie vor an den Labortisch gelehnt und schlief. Und wenn er schlief, dann war wahrscheinlich auch alles in Ordnung.
 

'Reiß dich zusammen', ermahnte sie sich in Gedanken.
 

Sie hatte keine Ahnung, ob er viel Schlaf bekam. Weil sie immer zuerst einschlafen musste, wusste sie nicht, ob er auch immer gleich einschlief oder ob er immer noch lange brauchte, bis er schlafen konnte. Sie wollte ihn nun wirklich nicht wecken, nur weil ihre Angst sie zu überwältigen drohte.
 

Möglichst leise und langsam rollte sie sich noch mehr zusammen und zog ihren Kopf halb unter ihren Mantel.
 

Störte es ihn denn gar nicht, dass er nicht zugedeckt war, weil sie seinen Mantel als Unterlage nutzten?
 

Sie spürte einen kühlen Luftzug und schob ihre Hand ein klein wenig in diese Richtung. Dort lag wahrscheinlich ihr Mantel noch auf seinem Oberschenkel und dadurch war ein kleines Luftloch entstanden.
 

Sie dachte nun doch an die ganzen Schlangen in den mit Flüssigkeit gefüllten Gläsern. Aber sie waren tot. Sie sahen nur unheimlich aus. Sonst nichts!
 

Und Sasuke hatte den Raum überprüft, er hätte es gemerkt, wenn hier noch etwas Lebendiges gewesen wäre, oder?
 

Gab es hier noch lebendige Schlangen, abgesehen von denen, die ihm gehorchten?
 

Vermutlich. Irgendwo.
 

Konnten sie durch kleine, versteckte Zugänge, in diesen Raum eindringen? Hatte er das überprüft? Was, wenn er das übersehen hätte? Ihr fielen die Abzugschächte ein, die er erwähnt hatte und wegen denen es möglich gewesen war ein offenes Feuer zu entzünden. Konnte über diese Schächte etwas zu ihnen hereinkommen?
 

Aber dann wären da ja immer noch seine beiden Wächter, sie würden es doch mitbekommen und ihn warnen, oder?
 

Hinter ihr gab es ein leicht schleifendes Geräusch und sie verstärkte den Griff ihrer Arme, die sie um sich geschlungen hatte.
 

Sie versuchte sich zu beruhigen und wieder einzuschlafen.
 

Es klappte nicht.
 

Es war wirklich schrecklich ohne ein Gefühl für Zeit und Raum zu existieren.
 

"Alles in Ordnung?"
 

Sie zuckte zusammen. Und im nächsten Moment durchströmte sie Erleichterung. Wie sehr sie sich doch freute seine Stimme zu hören!
 

"Habe ich dich geweckt?", fragte sie beunruhigt.
 

"Ja."
 

"Entschuldigung", sagte sie kleinlaut. "Ich bin aufgewacht und es ist einfach unheimlich nichts zu sehen und ich wollte eigentlich leise sein, weil ich nicht weiß wie spät es ist."
 

Sie hörte, wie er sich leicht bewegte.
 

"Ich weiß nicht wie spät es ist. Aber ich fühle mich noch müde. Wir sollten weiterschlafen."
 

"Okay", flüsterte sie kleinlaut.
 

Sie würde nicht wieder einschlafen können. Aber das musste er ja nicht wissen. Sie konnte einfach so tun und dann konnte er schlafen. Anders ging das für ihn ja scheinbar sonst nicht.
 

Er sah etwas, oder? War es kleinlich ihn nun zu bitten eine Kerze anzuzünden? Aber wenn sie aufstehen und eine für ihn holen würde, woher wusste sie dann, dass sie nicht gerade kurz davor war auf eine der Schlangen zu treten?
 

Im nächsten Moment gab es in ihrer unmittelbaren Nähe einen lauten Knall und sie schrie auf. Ohne es wirklich vorgehabt zu haben, griff sie nun doch nach dem Stoff seines Hosenbeins knallte ihre Finger hinein. Schnell ließ sie wieder los.
 

"Das war nur Asura", sagte Sasuke ruhig. "Er ist an eine der Fackeln gestoßen und sie ist runtergefallen."
 

Asura? Hieß so eine der Schlangen? Also war eine der Schlangen direkt über ihren Köpfen auf dem Labortisch, auf dem sie die Fackeln abgelegt hatte? Der Gedanke machte es irgendwie nicht besser. Aber das hieß immerhin, dass Sasuke sein Sharingan aktiviert hatte und dass er gut sehen konnte.
 

"Zitterst du?", fragte er und milde Überraschung schwang in seiner Stimme mit.
 

"Nein!", sagte sie rasch, weil sie sich so schwach vorkam und sich schämte.
 

Aber eigentlich lag es nicht an ihr. Er war nur unnormal stark. Normalerweise würde man so einen Ort nur mit einem Team von mehreren Leuten betreten. Und man würde immer jemanden Wache halten lassen. Keine unheimlichen Schlangen, sondern einen Menschen, jemanden, der die ganze Zeit auf das Feuer und die Kerzen aufpassen würde. Und man hätte sich besser vorbereitet und dafür gesorgt, dass jeder jederzeit eine Fackel anzünden konnte. Mit ihm jedoch kam es ihr irgendwie albern vor solche Vorkehrungen zu treffen, weil er ohnehin alles im Griff zu haben schien. Und er benutze nicht einmal alle seine Fähigkeiten. Das Rinnegan hatte sie seit dem Krieg nicht mehr zu sehen bekommen. Vielleicht konnte er es nun wie das Sharingan aktivieren und deaktivieren. Seine Fähigkeiten waren einfach übermenschlich.
 

"Ich würde nur wirklich gerne etwas sehen können", fügte sie hinzu. "Es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe und jetzt auch noch darum bitte, aber könntest du eine Kerze anzuzünden?"
 

Schweigen.
 

Was tat er?
 

"Könnte ich", sagte er langsam in die Dunkelheit. So als würde er überlegen.
 

"Aber?", fragte sie ein wenig verunsichert nach.
 

Was wollte er damit sagen? Dass es es tun könnte, aber es nicht tun würde?
 

Dann zuckte sie zusammen, als sie eine Berührung an ihrem Hinterkopf fühlte. Nur ganz leicht. Aber das waren nur seine Finger, die ein wenig durch ihre Haare gelitten.
 

Sie hielt den Atem an.
 

Sie war völlig verwirrt.
 

Sie spürte seine Fingerkuppen an ihrer Wange, sie wanderten ein wenig ihren Hals hinab bis zu ihrem Kragen.
 

"Vielleicht hattest du recht", sagte er leise und seine Stimmlage sorgte plötzlich dafür, dass sich sich wieder wie elektrisiert fühlte, "vielleicht hat es mir gestern morgen gefallen, als du Angst hattest."
 

War redete er da? Meinte er, als sie ihm nach der Situation mit der Schlange vorgeworfen hatte, dass er ihre Angst genossen hätte?
 

"Sasuke...", flüsterte sie ein wenig irritiert. "Was-?"
 

"Aber ich habe nicht deine Angst genossen, sondern die Tatsache, dass du deswegen bei mir Schutz gesucht hast."
 

Was war denn los mit ihm? Sprach er überhaupt mit ihr oder mehr mit sich selbst?
 

"Normalerweise haben alle Angst vor mir. Sie suchen Schutz vor mir. Nicht bei mir."
 

"Was redest du da?", fragte sie.
 

Sie fühlte sich überfordert. Er strich mit seinen Fingern ihren Kiefer entlang.
 

"Du willst also, dass ich Licht mache, weil du Angst hast?"
 

"Ja!", flüsterte sie. Sie verstand wirklich nicht, was er gerade tat.
 

"Du hast gesagt, dass ich keine Rücksicht nehmen soll. Und dass ich tun soll, was ich will."
 

"Was-", setzte sie verwirrt an.
 

"Mir gefällt diese Situation. So wie sie ist."
 

Seine Berührung verschwand.
 

"Wenn du Angst hast, wirst du eine andere Lösung finden müssen."
 

"Was- ?", fragte sie schwach.
 

Was sollte das? Spielte er gerade mit ihr? Weil ihm das Spaß machte? Verstand sie das gerade richtig? Was erwartete er denn nun von ihr? Was für eine Lösung? Aber eigentlich hatte er es ihr schon gesagt. Er hatte gesagt, dass es ihm gefiel, wenn sie bei ihm Schutz suchte.
 

Sie setzte sich zögerlich auf, der Mantel rutschte von ihren Schultern und sofort wurde ihr kühler.
 

"Komm her, wenn du Sicherheit suchst", sagte er leise.
 

Sie spürte neben ihrer Angst und Verwirrung nun plötzlich auch Freude. Hieß das, dass er ihre Nähe wollte?
 

Er schwieg. Und da waren nur Stille und undurchdringbare Dunkelheit.
 

Sie zögerte. Natürlich wollte sie zu ihm hin. Und ja, sie würde sich sicherer fühlen, wenn sie ihn spüren könnte. Dann hätte sie wieder das Gefühl den dunklen Raum um sie herum einschätzen zu können. Störte es sie, was er gerade mit ihr machte?
 

Ihr Herz klopfte und sie war sich nicht mehr sicher, was genau der Grund dafür war.
 

Sie streckte langsam ihre Hand in seine Richtung aus. Kurz zuckte sie zurück, als sie auf Widerstand traf. Aber das war nur seine Schulter gewesen.
 

Also rückte sie näher an ihn heran und umgriff mit ihren Armen seinen Arm. Sie lehnte ihre Stirn gegen seine Schulter. Ihre Angst nahm sofort ab.
 

Im nächsten Moment spürte sie seine andere Hand an ihrem Nacken. Ihn nicht sehen und nur fühlen zu können war aufregend.
 

Er schein sein angewinkeltes Bein abzusenken und zog an dem Arm, den sie umfasst hatte. Also lies sie ihn los.
 

Er nahm seine Hand aus ihrem Nacken und legte sie an ihre Taille. Er übte leichten Druck aus.
 

Und weil sie glaubte zu verstehen, was er wollte, richtete sie sich leicht auf und hob ihr linkes Bein über seine, um sich wieder auf seine Hüfte zu setzen.
 

Seine Hand strich von ihrer Taille zu ihrem Rücken und er drückt sie gegen seine Brust. Also gab sie dem mit klopfendem Herzen nach und legte vorsichtig ihren Kopf an seine Schulter, ihr Gesicht zu seinem Hals gedreht.
 

Er nahm seinen Arm von ihrem Rücken und beugte sich leicht zur Seite. Einen Moment später spürte sie, wie er ihr ihren Mantel über ihre Schultern legte.
 

Irgendwie konnte sie kaum glauben, was gerade passierte. Er war richtig nett zu ihr. Er fand ihre Angst albern und er konnte sie nicht verstehen, aber er kümmerte sich um sie und sorgte dafür, dass sie sich besser fühlte. Das hier war viel viel besser als eine angezündete Kerze.
 

Er legte seine Hand auf ihrem Oberschenkel ab.
 

"Schlaf."
 

Sie griff mit einer Hand in den Stoff seines Oberteils. Und drückte sich ein wenig fester an ihn. Das war wundervoll. Obwohl sie halb aufrecht saß, war es bequem. Es war warm. Und sie fühlte kein bisschen Angst mehr.
 

Kurz bevor sie wieder einschlief, kam ihr der Gedanke, dass er das vielleicht nur getan hatte, damit sie schlafen würde und er selbst weiterschlafen konnte. Aber im Grunde war ihr das egal. Sie wollte das hier einfach genießen.
 

Es war so viel mehr als das, was sie zu hoffen gewagt hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Annie
2023-04-06T09:49:37+00:00 06.04.2023 11:49
Oh mein Gott 🤩
„komm her…“ da wäre mir ja fast selber das Herz in die Hose gerutscht. Ich freu mich auf jeden Fall auf die weiteren Kapitel!
Weiter so 🥰
Antwort von:  writer
06.04.2023 21:22
🥰🥰
Von:  Studio
2023-03-31T20:15:29+00:00 31.03.2023 22:15
Wie was wo mit ich nicht gerechnet hab!
Sasuke scheint auch erst jetzt zu zulassen, auf sein Innerstes zu hören, auf das was er eventuell will, auch wenn es unlogisch ist... er lernt schnell xD (auf einer Seit nicht überraschend, weil er ein Uchiha ist; auf der anderen Seite hat Sakura vor ein paar "Stunden" noch überlegt, oder überhaupt irgendwas davon je verstehen kann).
Ich konnte mir Sakuras Gefühlschaos mit der Dunkelheit, die Überlegung ihn zu wecken, etc. echt gut vorstellen und mit empfinden!
Freu mich aufs nächste Kapi!!!
LG
Antwort von:  writer
31.03.2023 22:19
Huhu! Perfektes Timing, wenn du magst, kannst du direkt weiterlesen. 🤣

Wieviel er schon oder noch nicht verstehen kann erklärt vielleicht das nächste Kapitel.

Und es freut mich, dass du Sakuras Gefühle nachempfinden konntest und es nicht unlogisch war!!
Von:  Luanataio
2023-03-31T15:29:40+00:00 31.03.2023 17:29
Sasuke ist manchmal echt trocken 😂😂 aber liebs, dadurch ist das ganze einfach viel realistischer ❤️
Antwort von:  writer
31.03.2023 22:17
Hihihi! Du hast aufgeholt und bist noch dabei! Das freut mich!! 🥰
Von:  swetty-mausi
2023-03-31T13:12:06+00:00 31.03.2023 15:12
Was für ein schönes Kapitel.
Antwort von:  writer
31.03.2023 22:17
Danke!!!
Von:  Diaspora
2023-03-31T11:39:24+00:00 31.03.2023 13:39
Ich bin mal wieder geschmolzen! Omg ich liebe deinen Schreibstil und ich liebe deine FF! Bitte schreib so viel wie du willst und kannst :D ich werde jedes einzelne Kapitel weiter verschlingen!

Und ich bin gespannt wie es weitergeht, da es ja sogar noch einen Teil 2 des Kapitels gibt 😍

Lg Dia
Antwort von:  writer
31.03.2023 22:17
☺️☺️☺️☺️☺️☺️☺️☺️☺️☺️☺️☺️🥰🥰🥰🥰🥰🥰


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