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Feelings

von

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Immer noch

Die kalten Tage waren wohl nun endgültig vorbei. Es wurde nun wirklich Frühling. Die letzte Woche über war die Luft - vor allem früh morgens und spät abends - noch von Kälte durchzogen gewesen. Doch heute Abend war es mild.
 

"Bis Morgen!", rief Sakura über die Schulter und zog das Haarband aus ihren Haaren. Das war jedes Mal die letzte Handlung, bevor sie Konohas Krankenhaus nach einem - meist langen - Arbeitstag verließ. Meistens sogar als Letzte. Aber heute war Tsunade noch da. Sie schien noch immer in irgendwelche Unterlagen vertieft und brummte irgendetwas Unverständliches als Antwort.
 

Ein Lächeln huschte über Sakuras Lippen und sie zog die Tür zum Labor hinter sich zu. Feierabend für heute.
 

Ihre Beine trugen sie beinahe von selbst durch die Flure des Krankenhauses. Sie war müde von dem langen Tag.

Vielleicht hatte Shizune recht. Vielleicht überarbeitete sie sich ein wenig.

Ino hatte sie letzte Woche auch schon darauf angesprochen.

'Es gibt doch nichtmal etwas Dringendes zu tun!', hatte sie zu ihr gesagt. 'Deine Arbeit läuft dir nicht weg! Denk doch mal ein bisschen an dich und tu dir selbst etwas Gutes!'
 

Da hatte Ino natürlich recht. Sakura fand ihre Arbeit wichtig. Aber der Krieg war vorbei, es gab nicht überdurchschnittlich viele Kranke und Verletzte, die Kapazitäten reichten problemlos aus und sie hatten sogar Zeit sich der Forschung zu widmen, um ihre medizinischen Kenntnisse und Techniken zu verbessern.
 

Und doch... Sakura wollte sich dennoch jeden Tag wieder mit Eifer in die Arbeit stürzen. Zumindest ging dann die Zeit schnell rum.
 

Ino hatte ihr geraten, dass sie aufhören sollte zu warten. Sakura wusste, dass Ino es nur gut mit ihr meinte. Und natürlich hatte sie auch in diesem Punkt recht. Es wäre zweifellos gut für sie, wenn sie aufhören würde zu warten.
 

Sakura seufzte, während sie die Stufen der großen Treppe am Eingang hinunterstieg.
 

Aufhören zu warten... das war wirklich leichter gesagt als getan. Fast wünschte sie sich selbst, dass sie dazu in der Lage wäre. Ino schien es irgendwie geschafft zu haben. Sakura glaube, dass sie es tatsächlich hinter sich gelassen hatte. Aber Sakura schaffte das einfach nicht. Sie konnte es nicht.
 

'Tja, besonders viel Mühe gibst du dir ja auch nicht gerade', sagte sie sich in Gedanken selbst, während sie den Weg einschlug, den sie jeden Abend nahm, wenn sie nach Hause ging. Den Weg, der eigentlich ein ziemlicher Umweg war.
 

'Wenn du es hinter dir lassen wollen würdest, dann solltest du vielleicht zumindest damit aufhören!', schalt sie sich selbst in Gedanken.
 

Aber sie wusste, dass sie es nicht tun würde. Ihr Beine trugen sie fast automatisch dort hin und sie fühlte sich viel zu müde, um die Disziplin in sich zusammenzusuchen, die es erfordert hätte, umzudrehen.
 

Wie jeden Abend war sie froh, dass es schon dunkel wurde und nicht mehr allzu viele Leute auf den Straßen unterwegs waren.
 

Konoah hatte sich nach dem Krieg gut erholt und tagsüber waren die Straßen voll und lebhaft und Sakura freute sich darüber. Doch obwohl sie es nicht unbedingt verheimlichte, war es ihr im Grunde lieber ihr Ziel im Dunkeln zu erreichen, wenn sie ihre Ruhe hatte und niemand sie groß beachtete. Es war ihr einfach ein bisschen peinlich. Und außerdem wollte sie diesen Moment für sich. Dadurch bekam es etwas Bedeutungsvolles und Meditatives.
 

Sie kam jetzt in die Nähe des Viertels und nun begegnete ihr niemand mehr. Hier war es wie ausgestorben. Und sie war froh darüber.
 

Es hatte im Dorf Bestrebungen gegeben das Viertel abzureißen und neu aufzubauen. Durch Pains Angriff damals war ohnehin einiges kaputt gegangen und nur die Hälfte der Häuser standen noch. Aber Naruto und Kakashi hatten es - sehr zu Sakuras Erleichterung - nicht zugelassen. Daher war hier immer noch alles unberührt.

Man konnte es eine Verschwendung von Platz und Wohnraum nennen. Aber es gehörte alles ihm. Sie hatten kein Recht einfach zu entscheiden, dass alles abgerissen oder umfunktioniert werden sollte.

Ihr war klar, dass sie in diesem Punkt ziemlich parteiisch war und nicht rational urteilte. Trotzdem, er war der Erbe und das war auch rein rechtlich so. Und solange Kakashi in seiner Funktion als Hokage nicht anders entschied, würde es auch dabei bleiben.
 

Sakura war nun am Eingang des Viertels angekommen. Nun war es richtig dunkel. Heute konnte sie kaum noch das rot-weiße Logo auf den Steinsäulen erkennen.
 

Wie jeden Abend stand sie einen Moment da und blickte auf das Symbol der Uchiha. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, ohne, dass sie wirklich etwas dagegen tun konnte.
 

Sie dachte daran, wie es auf seinem Rücken ausgesehen hatte. Oh wie sie diesen Anblick doch vermisse. Und wie jeden Abend fragte sie sich, was er wohl gerade tat.
 

Ging es ihm gut? Sie hoffte es so sehr.
 

Klar, er war stark. So stark wie Naruto. Sie beide waren unmenschlich stark. Wahrscheinlich konnte niemand ihm etwas tun. Also standen die Chancen gut, dass er wohlauf war. Aber genau wusste sie es nicht.
 

Sie hätte alles gegeben für ein Lebenszeichen.
 

Aber seit er vor sieben Monaten und drei Tagen zu seiner Reise aufgebrochen war und sie ihn mit Kakashi am Tor verabschiedet hatte, hatten sie alle nichts mehr von ihm gehört.
 

'Vielleicht das nächste Mal', klangen wieder seine Worte in ihrem Kopf.
 

Das hatte er gesagt, als sie all ihren Mut zusammen genommen und ihn gefragt hatte, ob sie ihn begleiten dürfte. Aber er hatte abgelehnt. Er hatte gesagt, er wolle Buße tun und vor allem herausfinden, wie ihm die Welt nun erscheine.
 

Sakura verstand das. Sie verstand, dass er diese Reise wahrscheinlich für sich brauchte.
 

Und doch wünschte sie sich sehnlichst, dass er nicht gegangen und hiergeblieben wäre. Hier, wo sie, Naruto und Kakashi nach ihm hätten sehen können. Hier hätte er doch Freunde gehabt.
 

Wieso nur? Wieso wollte er immer alleine sein?
 

Jedenfalls, dadurch, dass er diese Worte zu ihr gesagt hatte, wurde es absolut unmöglich für sie, nicht zu warten und zu hoffen.
 

Doch auch wenn er das nicht gesagt hätte, wäre sie wohl doch nicht in der Lage ihn zu vergessen. Es war einfach schlichtweg hoffnungslos.
 

Sakura wandte ihren Blick von dem Logo des Uchiha Clans ab und blickte hinauf in den dunklen Himmel. Ein paar Wolkensteifen durchzogen das Schwarz der Nacht und ein paar Sternen funkelten.
 

Es war still. In der Ferne hörte sie leise Geräusche und lachende Stimmen.
 

Dann hörte sie etwas anderes.
 

"Sakura."
 

Sie spürte wie ihr Herz aussetzte.
 

In ihrem Magen entstand ein ganz merkwürdiges Gefühl, es war beinahe unerträglich intensiv.
 

Sie versuchte oft sich seine Stimme in Erinnerung zu rufen. Aber sie wirklich zu hören, war etwas völlig anderes.
 

Sie brauchte all ihre Kraft, um nicht einfach erstarrt stehen zu bleiben. Aber sie musste sichergehen. Sichergehen, dass ihre Fantasie ihr nicht gerade einen Streich gespielt hatte. Sie musste sich umdrehen.
 

Und das tat sie auch. Langsam.
 

Doch es war Realität. Ihre Fantasie hatte nichts damit zu tun.
 

Er war zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Luanataio
2023-03-29T05:50:31+00:00 29.03.2023 07:50
Hello 👋🏼 hab mich so gefreut als ich gerade gesehen habe es gibt eine neue Story von dir ! 🥰 bin schon gespannt, diesmal im Naruto-Universum 😍
Antwort von:  writer
29.03.2023 17:32
Ohhh wie schön, ich hatte schon darauf gehofft, dass du wieder mitlesen würdest! Ich mag - wie schon oft angemerkt - deine Kommentare ja so gerne!
Von:  MissBlackBloodSakura
2023-03-19T21:47:55+00:00 19.03.2023 22:47
Juhu🥰🥰
Endlich eine neue Story🥰🥰
Ich liebe deine Geschichten u d freue mich jetzt schon riesig auf die Fortsetzung ☺️ ☺️
Antwort von:  writer
20.03.2023 11:11
Wie schön, dass du wieder mit dabei bist!! Es freut mich sehr!! :)
Von:  becci123
2023-03-19T21:19:03+00:00 19.03.2023 22:19
Ich hab so oft geschaut ob du wieder eine neue Story schreibst! Freu mich sehr 🤗
Antwort von:  writer
20.03.2023 11:10
Oh wie schön! Danke für diese motivierenden Worte und toll, dass du wieder dabei bist!!! :)
Von:  Rina2015
2023-03-19T20:36:38+00:00 19.03.2023 21:36
Du schreibst wieder!!!! Ach ist das schön 😊😊😊😊 ich freue mich total darüber 😊😊😊😁😁😁
Ich bin sehr auf deine neue Geschichte gespannt 😊😊😊
Antwort von:  writer
20.03.2023 11:10
Was für eine schöne Begrüßung! Ich freue mich riesig, dass du wieder mit dabei bist!!


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