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Keine Angst

von

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Kapitel 1

„Ein Abschlussball?“, fragte Hikari und griff nach ihrem Schulheft, um es in ihre Tasche zu räumen. „Ja, genau so einer, wie in den ganzen amerikanischen Liebesfilmen.“, schwärmte Yolei und klatschte in ihre Hände. „Aha, damit kenne ich mich nicht wirklich aus.“, erwiderte die Brünette stirnrunzelnd und griff nun auch nach dem Mathebuch, welches sie bis vor wenigen Minuten noch für den Unterricht gebraucht hatte, um es ebenfalls zu verstauen. Theatralisch seufzend verschränkte Yolei die Arme vor der Brust. Eigentlich besuchte sie eine weiterführende Klasse, doch sie hatte sich mit ihrer besten Freundin noch verabredet, nach der Schule in ein Cafe zu gehen und wollte sie daher hier abholen.

„Mensch Kari, du willst mir doch nicht erzählen, dass du noch nie einen Teenie- Liebesfilm gesehen hast, oder? In praktisch jedem dieser Filme gibt es so einen Abschlussball!“, rief Yolei und schmiss ihre Arme in die Luft, um ihrem Entsetzen noch mehr Ausdruck zu verleihen. „Vergiss es, da beißt du auf Granit. Hika und Liebesfilme? Da würde eher die Hölle einfrieren. Die einzigen Filme, die sie sich mit mir anguckt, sind immer nur Fantasy- und Horrorfilme, je blutiger, desto besser.“, sagte Takeru, während er seine Hand auf dem Haar seiner besten Freundin platzierte. Als Hikari zu ihm aufsah, grinste er sie an.

„Du hast dich bisher noch nie beschwert, dass du lieber eine Liebesschnulze mit mir gucken möchtest, Keru.“, erwiderte sie und streckte ihm die Zunge raus. „Oh, ich wusste nicht, dass ich da ein Mitspracherecht habe. Das merke ich mir auf jeden Fall fürs nächste Mal.“, sagte Takeru. Hikari, die inzwischen ihre Tasche fertig gepackt hatte, wischte seine Hand von ihrem Kopf und gab zurück: „Na gut, dann gucken wir eben das nächste Mal einen Liebesfilm. Wenn dir wirklich klar ist, worauf du dich da einlässt…“ Um ihre Worte zu untermalen, bedachte sie ihn mit einem zuckersüßen Lächeln. „Ach Leute, das war doch überhaupt nicht das Thema! Wir haben doch grade über unseren Abschlussball gesprochen. Naja, jedenfalls hab ich das versucht.“, mischte sich nun auch Yolei wieder ein.

„Ich weiß wirklich nicht, warum du so aufgeregt bist.“, sagte Takeru, als die drei sich auf den Weg machten, das Klassenzimmer zu verlassen. „Das wird doch sowieso nur die reinste Pärchenveranstaltung.“ Yoleis Augen verengten sich und etwas patzig gab sie zurück: „Ach, davon verstehen Jungs eben nichts. Komm Kari, wir gehen jetzt ins Cafe.“ Hikari wollte grade etwas erwidern, doch da hakte Yolei sich bereits bei ihr ein und zog sie mit sich. Sie schaffte es grade noch, Takeru zum Abschied zu winken, dann waren die Mädchen auch schon weg.

„Jungs sind manchmal so unsensibel.“, schnaubte die Lilahaarige und nahm einen Schluck von ihrem Eiscafe. Ihre beste Freundin, die ihr gegenüber saß, runzelte die Stirn und fragte: „Meinst du etwa Keru?“ Yolei nickte, ehe sie noch einmal an ihrem Getränk nippte. „Er versteht einfach nicht, dass dieser Ball eine riesen Sache ist.“, sagte sie und sah Hikari erwartungsvoll an. Sie musste ihr doch zustimmen. Doch die Angesprochene sah aus, als wisse sie ebenfalls nicht, warum dieses Thema so wichtig zu sein schien. „Mensch Kari, überleg doch mal. Ja, es werden viele Pärchen dort hingehen. Aber es ist auch eine riesen Chance für alle, die heimlich in jemanden verliebt sind, es der Person endlich zu sagen.“, erklärte Yolei.

Hikari nickte, denn nun hatte auch sie den Wink verstanden. „Du sprichst von dir und Ken.“, stellte sie fest und als ihre beste Freundin errötete, wusste sie, dass sie Recht hatte. „Ich bin nun schon so lange in ihn verliebt, aber nie hat sich die passende Gelegenheit ergeben, es ihm zu gestehen. Dieser Abschlussball wäre perfekt dafür.“ Als Yolei das sagte, blickte sie verträumt in den Raum. Wie schön es doch wäre, mit Ken zu der Feier zu gehen, sie in einem tollen Kleid, er in einem schicken Anzug. Und dann würden sie gemeinsam tanzen und er würde ihre Hand nehmen. Und wenn sie ihm dann ihre Gefühle gestanden hatte und er sie erwiderte, fehlte am Ende des Abends nur noch der Abschiedskuss. Es würde so perfekt werden.

„Na dann, frag ihn doch, ob er mit dir hingeht.“, sagte Hikari und unterbrach somit Yoleis Tagträumerei. Schnell schüttelte die Lilahaarige den Kopf und erwiderte: „Das geht nicht. Wenn ich ihn frage, dann kann er sich bestimmt schon denken, warum ich mit ihm hingehen möchte. Und dann wäre das perfekte Liebesgeständnis total dahin.“ Unverständnis machte sich in Hikari breit. Doch sie kannte ihre beste Freundin nur zu gut und wusste, dass sie, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, alles dafür tun würde, um es auch zu erreichen. „Okay, dann gehen wir beide eben zusammen hin und sagst es ihm dort.“, startete die Brünette einen neuen Versuch.

Doch auch dieses Mal schüttelte Yolei energisch den Kopf. „Das geht so nicht! Was ist, wenn ihn eine andere fragt und er aus Höflichkeit dann ihre Einladung annimmt?“ Hikari seufzte. „Na gut, was ist also dein Plan?“, fragte sie, so geduldig, wie sie nur konnte. Nun grinste ihre beste Freundin sie an. „Ich hab mir überlegt, dass wir eine Art Doppeldate daraus machen. Dann sieht es im ersten Moment so aus, als würden wir alle als Freunde hingehen. Aber irgendwann verschwinden du und dein Begleiter und dann sind Ken und ich alleine. Ich kann ihn fragen, ob er tanzen möchte und wenn die Zeit gekommen ist, gestehe ich ihm meine Liebe und wir werden ein Paar.“, schwärmte Yolei.

Hikari blinzelte ein paar Mal, als sie sich den Vorschlag durch den Kopf gehen ließ. Dann sagte sie langsam: „Okay, das ist eigentlich keine schlechte Idee.“ Freudestrahlend nickte Yolei ihr zu. „Das ist sogar eine großartige Idee.“, sagte sie. „Es gibt da nur ein klitzekleines Problem. Wer soll dann mein Date sein?“, fragte Hikari. Doch schon im nächsten Moment wünschte sie sich, sie hätte es nicht getan, denn ihre beste Freundin grinste ihr nun verschwörerisch zu, als sie sagte: „Na das ist doch glasklar. Wir sind die allerbesten Freudinnen auf der Welt. Und auch Ken hat einen besten Freund der…“ „Oh nein! Vergiss es. Ich werde nicht mit Davis ausgehen.“, rief Hikari energisch und verschränkte ihre Arme vor dem Oberkörper.

Yolei zog eine Grimasse, mit dieser Reaktion hatte sie bereits gerechnet. „Aber Kari, überleg doch mal. Davis möchte nun schon so lange mit dir ausgehen. Damit würdest du ihm einen großen Wunsch erfüllen. Und gleichzeitig würdest du mir damit sehr helfen.“, versuchte sie, ihre Freundin zu überzeugen. Doch schon, als sie ihren Satz aussprach, bemerkte sie, wie Hikaris Unbehagen wuchs. „Das ist ja grade das Problem. Wenn ich ihn jetzt, nach all seinen Annäherungsversuchen, auf ein Date einladen würde, könnte er das missverstehen. Und das möchte ich ihm nicht antun. Ich kann seine Gefühle zwar nicht erwidern, aber dennoch ist er mir sehr wichtig.“, erklärte Hikari. Yolei nickte verständnisvoll. „Das habe ich gar nicht bedacht. Ich dachte, wenn wir so tun, als ob wir als Freunde hingehen, dann würde es schon gehen. Aber du hast recht, sobald du Davis fragst, wird er sich Hoffnungen machen.“

Die Mädchen schwiegen eine Weile, jede war in ihre eigenen Gedanken vertieft. Plötzlich weiteten sich Yoleis Augen und sie sagte aufgeregt: „Und wenn du mit T.K. hingehst? Ihr macht doch sowieso alles zusammen, er würde es sicher nicht als Date auffassen.“ Hikari überlegte einen Moment. „Also mit Keru würde ich hingehen. Da würde ich mich auf jeden Fall deutlich wohler fühlen und ich müsste kein schlechtes Gewissen haben, ihm etwas vorzumachen.“, sagte sie. Yolei klatschte begeistert in die Hände. „Bingo! Dann haben wir einen Plan.“ So ganz überzeugt war sie noch nicht, doch wenn es nur den Hauch einer Chance gab, das Yolei Ken endlich sagen konnte, was sie für ihn empfand, dann würde Hikari ihr dabei helfen. „Wir haben einen Plan.“, erwiderte sie deshalb und lächelte ihre beste Freundin an.

Doch noch am selben Abend musste Hikari feststellen, dass die Umsetzung des Superplans ihrer besten Freundin doch nicht so einfach war, wie diese es sich vorgestellt hatte. Nachdem sich die Mädchen im Cafe voneinander verabschiedet hatten, war die Brünette zu ihrer nächsten Verabredung aufgebrochen. Heute war nämlich Freitag und das hieß, dass sie sich zum Filmabend mit Takeru traf. Das brauchten die beiden gar nicht mehr miteinander zu besprechen, denn sie machten das nun schon so lange, dass es irgendwann zu einem festen Termin für sie wurde. Zögernd saß sie nun also neben ihrem besten Freund auf dessen Couch, während dieser begann, nach einem Film zu suchen. Wie sollte sie ihn am besten nach einem Date fragen? Immerhin, waren sie schon seit Ewigkeiten befreundet, verbrachten sehr viel Zeit zusammen. Aber miteinander ausgegangen, waren sie nie. Sie wollte einfach nicht, dass es komisch zwischen ihnen wurde, wenn sie ihn nun fragte.

„Also, heute darf ich dann den Film aussuchen, oder?“, fragte Takeru grinsend und riss Hikari somit aus ihren Gedanken. „Du möchtest das wirklich durchziehen? Eine Liebesschnulze gucken?“, fragte sie und sah ihn ungläubig an. Er zuckte mit den Schultern und erwiderte: „So eine Gelegenheit lasse ich mir doch nicht entgehen. Immerhin darf ich sonst nie alleine entscheiden.“ Hikari lachte. „Naja, eigentlich dachte ich immer, wir würden zusammen aussuchen, was wir gucken. Aber bitte, heute füge ich mich ganz dem, was du sehen möchtest.“, sagte sie. Doch bereits während der Film lief, bereute sie schon, Takeru freie Hand gelassen zu haben.

„Warum beißt er sie nicht endlich? Er möchte ihr Blut, sie will doch ganz offensichtlich ein Vampir werden. Das ist viel zu lasch!“, schimpfte sie, als sie bei Twilight  etwas mehr als die Hälfte geschafft hatten. Takeru schmunzelte. Ihm war klar, dass ihr der Film zu schnulzig sein würde, daher überraschte ihn diese Reaktion auch nicht. „Aber Hika, dann hätten sie doch nach einem Film doch schon den Schluss drehen müssen. Und die anderen vier Filme gäbe es dann nicht.“, erklärte Takeru. Hikari verzog das Gesicht und fragte entsetzt: „Es gibt noch vier weitere Filme? Oh Himmel… Wird es denn später wenigstens etwas gruselig und blutig?“ Der Blonde schüttelte lachend den Kopf. „Nicht ansatzweise. Es bleibt alles so schön rosarot und flauschig.“ Hikaris Schnauben brachte ihn erneut zum Lachen.

Als der Film zu Ende war, schaltete Takeru den Fernseher aus. Nachdenklich sah Hikari noch eine Weile auf den schwarzen Bildschirm. Der Film hatte ihr zwar nicht wirklich gefallen, doch eine Szene, ganz am Ende, hatte sie dennoch mit großer Neugierde verfolgt. Nämlich die, in der die beiden zum Abschlussball gingen. Vielleicht war das die Gelegenheit, Takeru zu fragen, ob sie als Freunde zu ihrem eigenen Ball gehen wollten. Sie spürte, wie ihr Herzschlag sich ein wenig beschleunigte, als sie sich zu ihm herumdrehte. „Keru… ich wollte dich noch etwas fragen.“, begann sie. Ihr Gegenüber wartete geduldig, bis sie weitersprach.

„Also, wegen dieses Abschlussballs…Ich meine, das wird bestimmt ganz lustig. Und Yolei wollte auch hingehen, mit Ken. Ich meine, wir können ja… oder nicht?“, stammelte Hikari und sie bemerkte selbst, wie durcheinander ihre Sätze doch waren. Aber Takeru und sie waren nicht umsonst seit so vielen Jahren beste Freunde. Er verstand sie, auch wenn sie so wirr redete. „Du möchtest also zu unserem Abschlussball gehen, zusammen mit mir?“, fragte er daher und lächelte Hikari dabei an. Sie spürte, wie ihr bei seinen klaren Worten die Röte in die Wange stieg und nickte leicht. „Ja genau, ich meine, als Freunde natürlich. Yolei wollte Ken ihre Gefühle gestehen und dachte, es wäre leichter, wenn wir auch mitkommen.“

Einen Moment dachte Takeru darüber nach, dann sagte er: „Ja, da könnte sie recht haben. So wäre es zumindest nicht so auffällig, was sie vorhat. Und ich glaube, es könnte ganz lustig werden. Ich meine, wir beide haben doch immer Spaß und die Hauptsache ist, dass wir etwas zusammen unternehmen.“ Erleichterung breitete sich in Hikari aus. „Da hast du Recht. Wenn wir Zeit zusammen verbringen können, dann ist es auch völlig egal, wo wir das machen.“

„Ich bin schon ziemlich erleichtert, dass du ja gesagt hast.“, gestand sie ihm. „Wieso denn das?“, fragte Takeru neugierig. Wieder wurde sie etwas verlegen, als sie antwortete: „Yolei hatte die wahnwitzige Idee, ich könnte doch Davis fragen, ob er mitkommen möchte. Aber das wollte ich nicht.“ Überrascht bemerkte sie, wie sich Takerus Augenbrauen zusammenzogen, als sie von Yoleis erstem Plan erzählte. Dann gab er zurück: „Bevor du das gemacht hättest, hätte ich dich lieber selber gefragt, ob du mit mir ausgehen möchtest.“ Der intensive Ausdruck, der nun in seinen blauen Augen lag, ließ ihr Herz erneut schneller schlagen.

„Aber… wir wären doch nur als Freunde hingegangen, so wie wir beide es jetzt auch machen.“, sagte sie verlegen. Einen Moment hielt Takeru sie noch mit seinem Blick gefangen, dann drehte er sich von ihr weg und zuckte mit den Schultern. „Trotzdem ist es mir lieber, dass du mit mir dahin gehst anstatt mit irgendeinem Typen, der wer weiß was mit dir tun möchte.“ Ach darum ging es ihm. Er wollte sie also vor den Avancen, die Daisuke ihr machen könnte, bewahren. „Ja, da hast du recht. Ich gehe auch viel lieber mit dir dahin, als mit irgendeinem anderen.“, erwiderte sie und drehte sich ebenfalls nach vorne. Das führte dazu, dass sie nicht bemerkte, wie sich auch Takerus Wangen leicht gerötet hatten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Kaninchensklave
2022-05-24T16:06:46+00:00 24.05.2022 18:06
ein Toller Anfang xD

nun das Takeru und Hikari zusammen hingehen war klar immerhin besser als mit Davis der sich nur unnötig Hoffnungen macht und so war es dir richtige Entscheidung, aber ob sie wirklich nur Freunde sind oder einfach nur zu Blind um zusehen da da doch mehr ist werden sie ja dann später noch merken xD

das mit Twiligth war klar dass er Hikari nicht gefallen wird denn, sie ist nicht so der Schnulzen Fan und es war das letzte Mal das Takeru den Film aussuchen durfte, einen weiteren Teil wird sich Hikari nicht mehr an tun ^^

der Plan von Yolei wird schon klappen auch wenn er komplett Wahnsinnig ist aber was solls, sie darf auch mal Glück haben ^^

GVLG
Antwort von:  PanicAndSoul
24.05.2022 21:12
Danke für deinen Kommentar 😊
Hab ihn auf Fanfiction.de auch gesehen und geantwortet ☺️

Ich freue mich sehr 😊
Von:  Tasha88
2022-05-24T12:04:19+00:00 24.05.2022 14:04
Uh, ich habe mich sehr gefreut, von meiner Co-Vorsitzenden etwas neues zu sehen und zu lesen *-*

ich liebe es jetzt schon. TK und Kari, die wirklich nur beste Freunde sind - ich glaube das feier ich so, weil meine neue Geschichte ja das gleiche Thema intus hat - und dann doch plötzlich die GEfühle alles durcheinander bringen >.<

Yolei und ihr verworener Plan XD finde ich sehr gut ^^ das kann für reichlich CHaos sorgen :D

ich bin sehr gespannt, wie es weiter gehen wird ^^

Liebe Grüße
Antwort von:  PanicAndSoul
24.05.2022 14:29
Hallöchen Co- Vorsitzende 😊
Ja endlich hatte ich wieder etwas Zeit 😄 hab schon Entzugserscheinungen bekommen, weil ich so lange nicht schreiben konnte 🙈
Ja das gute alte „nur Freunde“ Thema 😄 da ist wirklich viel Platz für Chaos. Und wenn Yolei mitmischt, sowieso 🙈

Liebe Grüße 😊


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