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Kowareta Hane

Gebrochene Flügel
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 20 / 24

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Konfrontation?

Naruto stand neben Itachi an dessen Auto gelehnt und wartete mit diesem gemeinsam auf Sasuke. Noch vor ein paar Tagen hatte er seine Hände tief in die Taschen seines Mantels stopfen müssen, damit er nicht Gefahr lief, dass sie ihm abfroren. Doch jetzt steckten sie in nagelneuen Handschuhen, die ihm der ältere Uchiha vor ein paar Stunden geschenkt hatte. Itachi hatte gemeint, dass es ein älteres Paar sei, welche schon ewig in seinem Kleiderschrank lag, doch Naruto hatte sofort gemerkt, dass sie neu waren. Oder zumindest ungetragen.

Der Blonde vermutete, dass Itachi befürchtet hatte, dass er sie ablehnen würde, wenn er sie als neugekauft deklariert hätte. Und so abwegig war diese Angst nicht, denn tatsächlich tat sich Naruto immer noch schwer damit, Geschenke anzunehmen. Dennoch war er Itachi für seine Aufmerksamkeit sehr dankbar. Wie auch für seine Hilfe mit Sasuke.

"Wie läuft es denn zwischen euch", hörte er Itachi fragen.

"Besser", antwortete Naruto und schmunzelte. Tatsächlich hatte der schnelle Sex aufgehört, was Sasuke zu Beginn merklich verunsichert hatte. "Ich wüsste nur gerne, wer deinem Bruder solchen Unsinn in den Kopf gesetzt hat."

"Was für ein Unsinn?", hakte Itachi nach.

"Das mit dieser schnellen Nummer, zum Beispiel", definierte der Blonde. "Ich mein, er wird sich das doch nicht selbst so zusammengereimt haben, oder?"

Itachis Blick glitt von dem Eingangsbereich des Campus-Dōjōs auf seine Armbanduhr.

'Sieben', dachte Naruto und zog mental einen Strich. Es war die siebte Uhr, die er an Itachis Handgelenk gesehen hatte. Alle sieben hatten furchtbar teuer ausgesehen und so wie er Itachi kennengelernt hatte, schätzte er, dass sie genau das gewesen waren. Auch Sasuke besaß so eine Uhr, die er aber eher selten trug.

"Wie kommst du darauf?", wollte Itachi wissen und hatte erneut keine Antwort auf Narutos Frage gegeben.

"Das tust du immer", merkte Naruto ruhig an und blickte wieder zum Eingangsbereich des Dōjōs.

"Was tu ich immer?", zog er Itachis Aufmerksamkeit, samt dessen Blick, auf sich. Naruto musste schmunzeln, als er seinen Blick wieder auf den Älteren richtete.

"Immer, wenn du eine Frage von mir nicht beantworten möchtest, stellst du eine Gegenfrage", antwortete Naruto und sah dann zu Itachi. Dieser wirkte, als hätte man ihn gerade auf frischer Tat ertappt, bevor auch er lächeln musste.

"Du hast eine ungewöhnlich starke Beobachtungsgabe, Naruto", kam es lobend von dem Älteren.

"Das hat man mir im Waisenhaus auch immer mal wieder gesagt", meinte Naruto stolz.

"So?", kam es interessiert von dem Älteren. "Wer hat dir das denn gesagt?"

"Iruka-sensei", war die simple Antwort von Naruto. Sein Lächeln wurde etwas milder.

"Wer ist das?", wollte der Dunkelhaarige wissen.

"Er hat zusammen mit Mizuki-san meine Gruppe betreut", erklärte der Blonde und stellte sich etwas gerader hin, so dass er nicht mehr am Auto lehnte. "Nur wegen ihm hab ich es bis hier her geschafft."

"Wie das?", hakte Itachi abermals nach.

"Ich hatte früher zu viel Energie", begann Naruto zu erzählen. "Ständig hab ich Scheiße gebaut, weil ich dachte, man würde mich nicht bemerken oder mich übersehen. Iruka-sensei war der einzige, der mich nie ausgeschimpft hat. Er nahm mich immer beiseite und sprach mit mir, als würde er mit einem Gleichgestellten sprechen.

Eines Tages waren wir auf einem ziemlich großen Abenteuerspielplatz. Da hab ich meine erste Kletterwand gesehen. Ich konnte den ganzen Tag nichts anderes tun, als an ihr rumklettern. Am darauffolgenden Tag nahm mich Iruka-sensei mit in die Stadt und meldete mich in einem Kletter-Verein an."

"Er ist das, was einem Vater am Nächsten kommt", stellte Itachi verblüfft fest. Noch ehe Naruto etwas sagen konnte schnappte Itachis Blick zum Eingang des Dōjōs und sah endlich Sasuke aus dem Gebäude treten. Er löste sich von seinem Auto und ging zur Fahrertür. Naruto wollte auf Sasuke warten, bevor er wieder in das Auto einstieg.

Doch ehe Sasuke die Hälfte des Weges zu ihnen geschafft hatte hörten sie hinter ihm eine Männerstimme nach ihm rufen. Ruckartig blieb Sasuke stehen und Naruto konnte sehen, wie sich sein Freund verkrampfte. Nur zögerlich wandte sich der Dunkelhaarige um und jetzt konnte Naruto einen älteren Mann sehen, der lange, wildabstehende Haare hatte und eine gewisse Ähnlichkeit zu Itachi und Sasuke aufwies.

Dann beobachte Naruto, wie sich Itachi löste und schnell, aber nicht hastig vom Auto zu seinem Bruder schritt. Dort angekommen legte er Sasuke eine Hand auf die Schulter, der sich dadurch etwas entspannte. Sanft schob Itachi Sasuke einen Schritt von dem anderen Mann, der noch Kendo-Trainingsklamotten trug, weg und schob sich ansatzweise vor ihn. Ob das eine bewusste oder unbewusste Handlung war konnte Naruto aus dieser Entfernung nicht erkennen.

Schließlich wandte sich der ältere Herr ab und stapfte zurück in das Dōjō. Dabei wirkte er nicht sehr zufrieden. Itachi und Sasuke sahen dem Mann solange hinterher, bis dieser im Eingang verschwunden war. Erst dann drehten sie sich wieder zu dem geparkten Auto und Itachi legte einen Arm um Sasukes Schulter, der irgendwie blass wirkte. Als die beiden wieder bei ihm waren angelte Naruto sofort nach der Hand seines Freundes, der sie aber - wie üblich in der Öffentlichkeit - sofort wieder entzog. Am liebsten hätte Naruto Sasuke in den Arm genommen und fest gedrückt, aber er respektierte den Wunsch des Anderen.
 

"Wer war der Mann vorhin?", fragte Naruto sanft, als er mit Sasuke auf dem Futon lag. Beide waren in eine Yukata gekleidet und die verschiedenen Decken wärmten sie.

"Vorhin?", hakte Sasuke gedankenverloren nach.

"Vor dem Dōjō der Uni", spezifizierte der Blonde. Sasuke spannte sich etwas an, als er verstand, von wem Naruto da sprach.

"Das war Itachis und mein Großonkel", antwortete er und versuchte seine Stimme zur Ruhe zu zwingen.

"Euer Großonkel ist Trainer des Kendo-Teams?", fragte Naruto überrascht. Sasuke nickte.

"Er sitzt auch im Vorstand der Sportsfakultät", fügte Sasuke tonlos hinzu.

"Hast du mir nicht erzählt, dass du nur wegen dem Vorstand der Sportsfakultät jetzt im Dōjō der Uni trainieren musst, weil sie dir sonst den Titel vom Sommerturnier aberkannt und für weitere Uni-Wettkämpfe nicht zugelassen hätten?", hakte Naruto verwundert nach.

"Ja, hab ich", bestätigte Sasuke. "Mein Großonkel hat das initiiert."

"Warum?", fragte Naruto fassungslos, der scheinbar nicht verstand, wieso man Mitglieder der eigenen Familie es so schwer machen sollte.

"Ich... weiß nicht genau...", kam es unsicher von Sasuke, in dessen Magen es zu rumoren begann und für Bauchschmerzen sorgte. Genauso, wie nach ihrer Anhörung vor dem Vorstand. Damals hatte sich Sasuke nach dem Gespräch gefühlt, als müsse er sich übergeben und erst als er Naruto beim Training gesehen hatte, hatte sich diese Übelkeit verflüchtig.

Dann spürte er, wie sich eine warme Hand über den Stoff seiner Yukata auf den Bauch schob. Zögerlich blickte er zu Naruto, der ihn warmherzig anlächelte. Dessen Hand begann sich dann langsam, kreisförmig über seinen Bauch zu bewegen. Irgendwie tat das gut und linderte die Bauchschmerzen etwas. Er begann sich wieder etwas mehr zu entspannen.

Noch vor einer Woche wäre so eine Berührung für Sasuke völlig undenkbar gewesen. Doch seit Naruto sich nackt vor ihm ausgezogen hatte, hatte sich etwas zwischen ihnen geändert. Hatte sich verbessert. Das Erste, was ihn anfänglich verunsichert, aber sich im Nachhinein als Segen entpuppt hatte, war, dass sie keinen Sex mehr miteinander hatten. Erst durch diese Enthaltsamkeit war Sasuke bewusst geworden, wie sehr es ihn eigentlich belastet hatte, sich zu diesem überstürzten und eher mechanischen Sex zu zwingen. Stattdessen hatte Naruto ihm eine neue Art der Intimität eröffnet: Streicheleinheiten.

"Ich liebe dich", hörte Sasuke Naruto ihm ins Ohr flüstern. Ein Lächeln schlich sich auf sein Gesicht, während er zu Naruto blickte. Vorsichtig rutschte er näher an den Blonden und damit in dessen Arm. Vorsichtig legte der andere diesen um Sasukes Schultern und hielt ihn sanft fest.
 

Als Sasuke in dieser Nacht erwachte, schlug sein Herz gefühlt bis zum Hals. Er spürte, wie der Schweiß auf seiner Stirn sich sammelte und in Tropfen über seine Haut floss. Sein Mund stand einen Spalt weit auf und atmete schwer in kurzen Abständen.

"Hey", hörte er Naruto murmeln. "Was ist denn los?"

Erst jetzt realisierte Sasuke, dass er senkrecht saß. Seine Finger hatten sich in die gemeinsame Decke gekrallt. Dank des gedämmten Lichtes konnte er sofort erkennen, dass er mit Naruto alleine im Zimmer war.

"A... alles gut...", stammelte er mit zittriger Stimme. "Schlaf weiter."

"Alles gut?", wiederholte Naruto ungläubig, während er sich aufsetzte. "Du hast laut geschrien."

Sasuke zog seine Augenbrauen kurz zweifelnd zusammen und versuchte sich daran zu erinnern. Hatte er geschrien? Er wusste es nicht einfach nicht. Was er jedoch wusste war, dass er keine Sekunde länger auf dem Futon liegen bleiben konnte. Also stand er eilig auf, vergaß in seiner Eile in seine Pantoffeln zu schlüpfen und hastete aus dem Zimmer.

Im Flur sah er kurz zur Zimmertür seines Bruders. Durch den unteren Spalt der Tür konnte er das Licht im Schlafzimmer seines Bruders sehen. Hatte er seinen Bruder geweckt? Er wollte es nicht hoffen, konnte aber sehen, dass sich jemand in dem Zimmer bewegte.

Doch nicht die Tür seines Bruders war es, die aufgeschoben wurde. Hinter ihm schob Naruto seine Zimmertür auf. Plötzlich flammte Panik in Sasuke auf und ließ ihn hastig die Treppe ins Erdgeschoss zu nehmen.

"Sasuke?", hörte er Naruto hinter sich rufen und dann eine weitere Tür aufgehen. Doch der jüngere Uchiha blieb nicht stehen. Er stolperte den Flur weiter Richtung Verbindungstür. Hastig schob er sie auf und achtete nicht darauf, ob sie sich hinter ihm wieder schloss. Er stürzte durch den kurzen Gang zur zweiten Verbindungstür, die ihn ins Dōjō treten ließ. Mittlerweile rannte er, ohne sich dessen wirklich bewusst zu sein. Lief an der Umkleide und dem kleinen Aufenthaltsraum vorbei in die große Halle, in der er schließlich ins Straucheln kam und auf seine Knie fiel. Sein Atem ging nur noch stoßweise und seine Brust fühlte sich an, als ob jemand dicke Seile um ihn geschlungen hätte und sie zusammenzog.

Wie aus weiter Ferne hörte er seinen Namen. Erst beim zweiten Rufen erkannte er Itachis Stimme. Doch da war noch eine Stimme. Eine Stimme, die ihm vertraut war und die er liebte zu hören. Aber weiter kam Sasuke gedanklich nicht, denn sein Körper begann die Notbremse zu ziehen und alles um ihn herum dunkel werden zu lassen.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Onlyknow3
2021-12-22T10:07:00+00:00 22.12.2021 11:07
Was hat Madara mit Sasuke gemacht? Hat er ihn Mißbraucht,oder Mißhandelt?
Denn nur so kann ich mir Sasukes verhalten erklären.
Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
23.12.2021 01:39
Hallöchen Onlyknow3,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Hm, dass ist ja die große Frage in diesem Adventskalender, oder? Da kann ich dir also im Moment unmöglich eine Antwort darauf geben und du wirst fleißig weiterlesen müssen ;-)

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Scorbion1984
2021-12-20T20:40:38+00:00 20.12.2021 21:40
Das scheint ja ein richtig fieser Typ zu sein,der Onkel .
Wenn der ihm Albträume beschert.
Antwort von:  MAC01
20.12.2021 22:05
Schönen guten Abend Scorbion1984,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Möglicherweise ist er ein richtig fieser Typ... Gewissheit wird kommen :-)

Bis zum nächstne Kapitel :3
Von:  -Pharao-Atemu-
2021-12-20T06:19:39+00:00 20.12.2021 07:19
Nicht dass einem nicht seit der ersten Erwähnung der Großonkel äußerst suspekt erscheint, JETZT isser einem richtig, richtig unsympathisch. >.<
Antwort von:  MAC01
20.12.2021 07:25
Guten Morgen -Pharao-Atemu-,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Jetzt erst ist er richtig unsympathisch O_o Vorher nur suspekt?

Bis zum nächsten Kapitel :3


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