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Kowareta Hane

Gebrochene Flügel
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 12 / 24

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Vorstoß?

Sasuke führte Naruto gerade durch einen kurzen, kaum zwei Meter langen Verbindungsgang vom Wohnhaus zum Dōjō. Eine Seite des Ganges war zum Garten geöffnet, so dass Naruto diesen bestaunen konnte. Der Garten bot einen Teich und viel Grünfläche, wobei der Rasen scheinbar schon länger nicht mehr gemäht worden war. Mehrere Trittsteine führten durch das Wasser zu einem mittig im See platzierten Pavillon.

"Wow?", entkam es dem Blonden in Ehrfurcht. So einen großen, weitläufigen Garten hatte er noch nie gesehen. Jedenfalls nicht im privaten Besitz. Weiter hinten sah er einige Obstbäume, die Pflaumen trugen. "Wohnt ihr hier ganz alleine?"

"Ja", war Sasukes knappe Antwort, der nicht verstand, warum Itachi vorgeschlagen hatten, dass er Naruto das Dōjō zeigen sollte, während er sich um das Geschirr kümmerte. In Itachis Fall würde das bedeuten, dass er das benutzte Geschirr in den Spüler räumen und diesen anstellen würde.

"Ist euer Großonkel gestorben?", hakte Naruto vorsichtig weiter nach.

"Wie kommst du auf sowas?", kam es etwas harsch von dem Schwarzhaarigen zurück.

"Weil er nicht hier ist", antwortete Naruto.

"Warum sollte er auch hier sein? Er hat ein eigenes Haus", erklärte Sasuke, als würde das alles erklären. Verwirrt sah Naruto ihn an und Sasuke blieb stehen. "Das hier gehörte unseren Eltern. Nach ihrem Tod sind wir zu unserem Großonkel gezogen. Als Itachi achtzehn wurde zogen wir wieder hier her."

"Einfach so?", kam es erstaunt von Naruto. "Und euer Großonkel hat das einfach so akzeptiert?"

"Der wurde nicht gefragt", kam es mit unterdrückter Wut von Sasuke, der die Verbindungstür zum Dōjō aufschob und damit den Weg zu einem Gang öffnete. Links gab es eine Umkleide, in deren hinterem Teil sich mehrere Duschnischen befanden. Auf der rechten Seite lag eine kleine Küche und durch eine weitere offene Tür konnte man ein kleines Büro erkennen. Dann öffnete sich der Flur in den Hauptteil des Dōjō: die Trainingshalle.

"Das ist echt unglaublich", staunte Naruto und vergaß darüber seine Verwunderung über Sasukes heftige Reaktion bezüglich seiner Nachfache nach dem Großonkel. "Wird die Halle denn noch aktiv genutzt?"

"Ich trainiere hier", kam es leise von Sasuke.

"Sonst niemand?", hakte Naruto überrascht nach.

"Itachi könnte noch weitere Schüler aufnehmen, aber er konzentriert sich zur Zeit voll auf mich", erzählte Sasuke ruhig weiter.

"Itachi übt sich auch in Kendō", rief sich der Blonden selbst ins Gedächtnis. Sasuke hatte da mal was erwähnt.

"Er ist ein Meister", erklärte Sasuke und man konnte hören, dass ihn das stolz machte. "In seiner Schulzeit ist er mehrmals hintereinander Japan-Meister geworden, sowohl in der Mittel-, als auch in der Oberschule."

"Dann ist das also euer Familiensport?", fragte Naruto.

"Kann man so sagen, ja", antwortete ihm der Dunkelhaarige, der seine Arme vor dem Bauch verschränkt hatte und sich förmlich selbst festhielt.

"Euer Großonkel betreibt auch diesen Sport?", wollte Naruto wissen. Erneut fiel ihm auf, dass Sasuke sich immer irgendwie verkrampfte, wenn diese Person angesprochen wurde.

"Ja", kam es einsilbig und etwas gepresst von Sasuke. "Das war auch schon alles, was man hier sehen kann."

"So?", fragte Naruto und griff vorsichtig nach einer von Sasukes Händen, bevor er sie aus der Verschränkung löste. Sasuke starrte Narutos Hand dabei an, als könne er es nicht glauben, dass sie ihn berührte. Dennoch ließ er Naruto gewähren, da er nicht wusste, was er sonst hätte machen sollen.

Naruto trat einen Schritt näher auf ihn zu und unter normalen Umständen wäre Sasuke diesen Schritt zurück gewichen. Doch das waren keine normalen Umstände. Eigentlich waren es sogar ganz außergewöhnliche Umstände, denn sie hatten zum ersten Mal überhaupt Besuch.

"Ich... hoffe, dass Essen hat geschmeckt", versuchte Sasuke die Stille zwischen ihnen wieder zu durchbrechen.

"Oh ja, das hat es auf jeden Fall", antwortete Naruto mit einem sanften Lächeln im Gesicht. "Du kannst ziemlich gut kochen."

Sasuke zuckte nur halbherzig mit einer Schulter.

"Itachi und ich versuchen jeden Tag zu kochen und gemeinsam zu Abend zu essen", erwiderte Sasuke.

"Das klingt irgendwie schön", meinte Naruto ungewohnt ruhig. Sonst war er immer etwas zu energiegeladen. Doch das kam ihm hier in dieser Situation einfach unpassend vor.

"Ist es auch...", gestand Sasuke. Er wusste, dass es in der heutigen Zeit nicht selbstverständlich war, gemeinsam Mahlzeiten einzunehmen.

Auf einmal hörten sie Schritte und dann sahen sie auch schon Itachi durch die Verbindungstür kommen. Sofort zog Sasuke seine Hand aus Narutos Griff und schlang sie wieder um sich.

"Na?", fragte Itachi breit lächelnd. "Hast du ihm schon alles gezeigt?"

"Gibt ja nicht viel zu zeigen", kam es wieder etwas reservierter von Sasuke, während Itachi einen Arm um Sasukes Schulter legte.

"Nicht?", kam es verwundert von Itachi. "Hey, wie wäre es mit dem Nachtisch?"

"Nachtisch?", kam es überrascht von Naruto und Itachi nickte nur lächelnd. Dann wandte sich der Ältere ab und ging zurück zum Wohnhaus. Fragend sah Naruto zu Sasuke, der seinem Bruder nach einem Zögern aber schließlich folgte.
 

"Itachi-san?", setzte dieses Mal Naruto an, nachdem sie sich wieder am abgeräumten Esstisch in der Küche eingefunden und Itachi ein selbstgemachtes Eis mit verschiedenen Topics serviert hatte.

"Ja?", erwiderte Itachi lächelnd.

"Darf ich fragen, was du beruflich machst?", formulierte Naruto vorsichtig.

"Ich hab vor ein paar Jahren die Firma unserer Eltern übernommen und bin dort im Vorstand", antwortete Itachi, bevor er sich den ersten Löffel des Eises in den Mund schob und den Geschmack genoss.

"Firma?", kam es überrascht von dem Blonden, der ebenfalls sein Eis löffelte.

"Eine mittelständige Firma, die vor allem Sportartikel herstellt", erklärte Itachi.

"Oh", kam es überrascht von dem Blonden. "Da ist es sicher schwer mit der größeren Konkurrenz Schritt zu halten, oder?"

"Es geht", lächelte Itachi geheimnisvoll. "Aber es bietet mir auch die Möglichkeiten mal kurzfristig wegzukönnen, wenn es notwendig wird."

"Wenn es notwendig wird?", wiederholte Naruto fragend, da ihm die Formulierung irgendwie komisch vorkam. Itachi blickte zu Sasuke, der jedoch vollkommen auf sein Eis konzentriert war. Ihr Gast blickte kurz zwischen ihnen hin und her, verstand aber nicht worum es in dem Augenblick ging.

"Manchmal gibt es eben solche Situationen, da muss man ungeplant dringend wo anders hin", erklärte Itachi schließlich schwammig. Naruto ließ es dabei bewenden, da er das Gefühl hatte, dass er hier an eine Grenze stieß, die keiner der Brüder bereit war ihm zu öffnen. Er nickte nur.
 

Naruto streckte sich etwas und sah dann auf die Wanduhr. Sie zeigte ihm, dass es bereits nach neunzehn Uhr war.

"Uh... ich sollte mich langsam auf den Heimweg machen", meinte der Blonde, der daraufhin aus dem Fenster schaute und feststellte, dass es bereits dunkel geworden war. Wieder rutschte er ein wenig unbehaglich hin und her, während er sich versuchte an den Weg zurück zur Bahnstation zu erinnern.

"Möchtest du noch mit uns zu Abend essen, Naruto?", fragte Itachi. "Wir fahren dich danach dann heim."

"Oh, ich möchte euch keine weiteren Umstände machen", versuchte Naruto höflich abzulehnen.

"Ach was, das sind doch keine Umstände", meinte Itachi lachend und stand auf. Sasuke hatte zu Mittag den Löwenanteil erledigt, dass hieß, das Abendessen war nun seine Aufgabe.

"Dein Bruder akzeptiert kein nein, hm?", wandte sich Naruto lächelnd an Sasuke.

"Ist ihm schon immer schwer gefallen", stimmte Sasuke ruhig zu. "Wenn er sich mal was in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es auch durch."

"Ein Dickkopf also?", fragte Naruto mit einem Schmunzeln.

"Auf jeden Fall", antwortete Sasuke.

"Euch ist klar, dass ich euch hören kann?", kam es gespielt eingeschnappt von Itachi, der daraufhin aber lachen musste, so dass Naruto sich davon anstecken ließ, während Sasuke nur lächelte.

"Tschuldige, Itachi-san", meinte Naruto schließlich.

"Schon okay... ihr habt ja beide Recht", stimmte Itachi zu. "Wenn ich von etwas überzeugt bin, dann handel ich danach und manchmal verbeiß ich mich auch dann."
 

"Ich hol schon mal den Wagen aus der Garage", meinte Itachi nach dem Abendessen und verließ dann das Haus. Naruto blickte zu Sasuke, nachdem er sich seine Schuhe angezogen hat.

"Danke für den schönen Tag und dass ich bei euch sein durfte", meinte Naruto ruhig. Sasuke sah ihn fast schon verlegen an.

"Vielleicht... möchtest du das mal wiederholen", kam es unsicher von Sasuke, was Naruto strahlen ließ.

"Sehr gern", antwortete der Blonde und griff noch einmal behutsam nach Sasukes Hand. Als er diese in seiner hielt stieg er noch einmal die Zwischenstufe hinauf und legte seine Lippen auf die Sasukes. Dieser war davon so überrascht, dass er erst gar nicht reagierte, bevor er langsam seine Augenlider schloss und begann den Kuss zu erwidern.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shijin
2021-12-13T18:07:13+00:00 13.12.2021 19:07
Shijin: Ich will auch so einen Garten haben.
Romantiker: Ein KUSS! *jubel*
Antwort von:  MAC01
13.12.2021 19:15
Hi Shijin,

vielen lieben Dankf ür deinen Kommi :3

Wer hätte nicht so einen schönen Garten *seufz* *Fähnchen ziehen und mitjubeln* EIN KUSS :-D

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Scorbion1984
2021-12-12T18:49:30+00:00 12.12.2021 19:49
Hurra ,hoffentlich kommt Itachi nicht zu schnell zurück, beim ersten Kuss 💋 sollte man nicht stören.
Ja wer ist denn dieser Onkel ,wie es aussieht ist er kein guter Mensch.
Na ich lass mich mal überraschen.

Antwort von:  MAC01
12.12.2021 22:11
Hu hu Scorbion1984,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Hm... ob Itachi die beiden stört oder nicht werden wir dann wohl im nächsten Kapitel erfahren... oder? ;-)

So, wie es sich darstellt, liegst du mit deiner Einschätzung des Onkels richtig.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  -Pharao-Atemu-
2021-12-12T09:05:18+00:00 12.12.2021 10:05
Erster Kuss, erster Kuss...
*Fähnchen schwingt*
Antwort von:  MAC01
12.12.2021 22:10
Hallo -Pharao-Atemu-,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

*mit Fähnchen schwängt*

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Neko20
2021-12-12T07:01:25+00:00 12.12.2021 08:01
Der Großonkel ist definitiv kein gutes Thema, dass wird hier nochmal deutlich. Ich ahne schlimmes und bin gespannt ob da noch was rauskommt.
Das Ende mit dem Kuss und der Erwiderung war schön und hat mich überrascht.
Ich kann gar nicht glauben, dass schon die Hälfte vorbei ist:(.
Bin sehr gespannt wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Türchen.
Wünsche dir einen schönen 3.Advent.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
12.12.2021 22:09
Hallo Neko20,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ich bin gespannt, ob deine Ahnung sich bewahrheiten wird oder die Geschichte diese nicht erfüllt :-)

Es freut mich, dass der Kuss der beiden überraschend kam :-)

Ja, es ist unglaublich, wie schnell es voranschreitet. Man fällt fast schon durch die Zeit O_o

Bis zum nächsten Kapitel :3


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