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Vom Regen in die Traufe...

von

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Opfer?

Ich spüre, wie ich hochgehoben und auf seinem Rücken drapiert werde, seine Hände umfassen meine Unterschenkel und mein Kopf liegt auf seiner Schulter.

Ich nehme mal an, wir hauen durch das Fenster ab, da es nur einen Moment später laut klirrt und Itachi sich mit einem harten Ruck in Bewegung setzt.

Kurz muss ich an den Katheter denken, aber entweder er hat das Ding irgendwo verstaut, oder entfernt und genau das ist der Moment in dem mir bewusst wird, dass ich außer der dünnen Decke, in die ich eingewickelt bin, nicht einen Faden am Leib trage.
 

Das ist nicht sein Ernst! Er kann mich doch nicht nackt durch die halbe Welt zerren! Das geht doch nicht! Ach komm!
 

„Mhm!“, versuche ich mich mitzuteilen, aber war ja klar, dass ich ignoriert werde.
 

Gereizt versuche ich mich auf die Umgebung zu konzentrieren, durch die wir kommen. Wir sind im Wald, so viel kriege ich immerhin mit. Ich rieche es und ich kann es hören. Äste knacken immer wieder, wenn Itachi sich abstößt und durch die Bäume prescht.

Und dann passiert etwas, was ich schon die ganze Zeit befürchtet habe. Ein Ast verfängt sich in meiner Decke und mein Arsch liegt frei. Keine Ahnung, ob Itachi das auffällt, wie denn auch, er hat hinter mir ja kaum Augen, und ich kann mich auch nicht verständlich machen!
 

Fuck, ist das zum Kotzen!

Ich hoffe nur, Itachi hat unsere Verfolger, wer auch immer das sein soll abgehängt!
 

Wobei... spätestens wenn sie das sehen, ich, mit blankem Arsch auf dem Rücken des gefährlichen, gefährlichen Itachi Uchihas, werden sie sich so totlachen, dass sie eh keinen Schritt mehr vorankommen... Hab ich schon mal erwähnt, dass mein Leben scheiße ist? Falls ja, nicht, dass ihr das irgendwo beim Lesen noch vergesst: Mein Leben stinkt! Aber so richtig!
 


 

Eine ganze Weile später wird er endlich langsamer.
 

„Ich denke, wir sind sie los. Eine ANBU-Einheit hat uns aufgespürt und ich wollte es vermeiden sie zu töten. Ich kenne hier in der Nähe ein geschütztes Fleckchen an einem Bachlauf. Dort können wir die Nacht verbringen. Halt noch ein bisschen aus!“
 

Tze, was soll ich denn sonst machen? Hm? Ist ja nicht so, als könnte ich jammern oder mich wehren oder ihm sagen, dass mein verdammter Arsch seit bestimmt zwei Stunden frische Waldluft schnuppert!
 

Endlich haben wir sein Ziel erreicht und er setzt mich behutsam in die Wiese.
 

„Oh...“ Ja, genau, oh! „Entschuldige, das... ist mir leider entgangen“, brummt er leise, schlägt mich wieder richtig in die Decke ein und legt mich einigermaßen bequem hin. „Ich hole Holz für ein Feuer. Ich denke nicht, dass sie uns finden werden, und wenn doch, werde ich sie wohl leider doch ausschalten müssen, aber das lässt sich dann leider nicht ändern. Ich bin in ein paar Minuten wieder da und keine Sorge, ich entferne mich nur so weit, dass ich dich sehen kann“, erklärt er mir, legt mir etwas unter den Kopf, was meine Lage nur bedingt bequemer macht und dann ist er weg.

Mal wieder.
 

Aber gut, er kommt ja gleich zurück und das gute an der ganzen Aktion ist, dass er mich jetzt doch nicht verlassen musste. Und langweilig ist mir auch nicht, also ist doch eigentlich alles optimal. Bis auf die Tatsache, dass ich immer noch so gut wie völlig gelähmt und bis auf die dünne Decke nackt bin, aber das ignoriere ich jetzt einfach mal großzügig. Ich will hier ja nicht permanent nur rummotzen und jammern. Solche Leute kann kein Mensch leiden und ich am allerwenigsten!
 

Es vergehen etwa drei Stunden und ich kann nicht sagen, dass es mir wirklich schlecht geht.

Itachi hat mich nämlich in seinen Umhang eingewickelt damit mir nicht kalt wird, zumindest halte ich es für einen. Er riecht nach ihm und wie ich schon mal erwähnt habe, mag ich seinen Geruch. Zusätzlich hat er dann noch meine Decke um mich geschlungen und gerade sitze ich zwischen seinen Beinen, mit dem Rücken an seine Brust gelehnt, den Kopf an seiner Schulter und er füttert mich mit etwas, das eine zerdrückte Banane sein könnte, oder zumindest etwas in der Richtung. Ich kann den Geschmack nicht eindeutig identifizieren, weil er noch etwas dazu gemischt hat, weil ich das Zeug sonst wohl nicht schlucken könnte, aber mir ist es ohnehin gleich. In meiner Situation kann ich nicht so wählerisch sein, da ich an etwa 98% aller Lebensmittel ersticken würde, von daher nehme ich was ich kriege.
 

„Wir werden heute Nacht hier schlafen. Morgen bewegen wir uns weiter ostwärts, bis wir in das nächste Dorf kommen. Ich kenne dort jemanden, bei dem wir unterkommen können, allerdings nur für ein oder zwei Tage. Das wird allerdings auch reichen, um für uns eine neue Bleibe zu finden. Ich gehe ohnehin davon aus, dass du in den nächsten Tagen wieder vollkommen hergestellt sein wirst und was du dann tun möchtest, weiß ich nicht. Es steht dir frei zu entscheiden, ob du weiter bei mir bleiben oder gehen möchtest.“
 

Es irritiert mich immer wieder, wenn Itachi mehr als zwei zusammenhängende Sätze mit mehr als vier Wörtern spricht. Ich versuche zu nicken, allerdings erreiche ich nur, dass mein Kopf auf meine Brust sinkt und ich ihn nicht mehr nach oben kriege. Und darüber seufzen kann ich auch nicht. Ach Mann...
 

Netterweise nimmt Itachi mein Kinn und hebt es hoch, dann füttert er mich weiter. Ich bekomme noch ein paar Schlucke Wasser, dann bin ich satt und mache meinen Mund nicht mehr auf. Ich denke, das versteht man auch ohne Worte. „Okay, ich verstehe“, sagt er prompt, es klappert leise, als er wohl den Becher mit dem Wasser irgendwo abstellt und ich warte schon darauf, dass er mich wieder hinlegt.
 

Und warte...

... und warte...

... und warte...
 

Er verändert unsere Position nicht einen Zentimeter, hält mich weiterhin gegen seine Brust gelehnt fest und atmet mir lese ins Ohr. Okay...? Was soll das jetzt?

Fragen kann ich ihn ja nicht... also nicht richtig.
 

„Hmmhmm?“, frage ich, bewege langsam und schwerfällig die Finger meiner rechten Hand. Das habe ich vorhin geübt und das klappt schon ziemlich gut.
 

„Willst du reden?“, fragt er leise und jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken, als sein warmer Atem meinen Hals streift. Na ob das jetzt so gut ist, wenn wir uns sehen? Ich weiß ja nicht...
 

Doch da ich seine Frage weder bejahen noch ablehnen kann, verlagert er in der nächsten Sekunde meinen Körper etwas zur Seite, dreht meinen Kopf zu sich und ich gehe jede Wette ein, wenn das jetzt jemand sehen könnte und unsere momentane Pose auch nur im Entferntesten so aussieht, wie ich mir das gerade vorstelle... würde diese Person sonstwas denken...

Mein Herz fängt an zu klopfen und mein Atem geht etwas schneller, als er sich noch etwas näher zu mir beugt. Muss das sein? Das macht er doch sonst nicht!

Ich spüre seine Präsenz mit jeder Faser meines Körpers, höre jeden seiner Atemzüge, als er vorsichtig mein rechtes Lid anhebt, wie er es schon so oft getan hat und mich in eine Illusion hineinsaugt.
 

Gott sei Dank sitzen wir hier nicht genauso, wie gerade in der Wirklichkeit da, sondern stehen etwa zwei Meter voneinander entfernt, aber irgendwie ist mir das gerade zu wenig.

Hastig mache ich drei Schritte nach hinten und sehe ihn finster an, als er ansetzt etwas zu sagen. Er klappt seinen Mund wieder zu und lässt sich stattdessen ins Gras sinken.
 

Wo kommt das denn plötzlich her?
 

Verwirrt sehe ich mich um.
 

Rechts von mir ist ein niedriger Stapel Holz aufgeschichtet, bereit für ein gemütliches, kleines Lagerfeuer. Daneben liegen eine Decke und ein Umhang zusammengeknüllt und um den kleinen Platz schließt sich ein Ring aus Bäumen und Sträuchern.
 

„Sind das da Brombeeren?“, frage ich verblüfft und mache einen Schritt auf die dornenumrankten Zweige mit den satten, grünen Blättern und den vielen kleinen, schwarzen Beeren zu. Im Hintergrund höre ich Wasser plätschern. Itachi zeigt mir hier gerade den Platz, an dem wir uns befinden, wenn mich nicht alles täuscht.
 

„Ja.“
 

„Überreibst du´s nicht ein bisschen? Ich meine, dein Perfektionismus in allen Ehren, aber sogar die Brombeeren?“, frage ich und kichere dann kopfschüttelnd, als ich direkt vor meinen Füßen einen kleinen, schneeweißen Champignon entdecke. Der Spinner hat sie echt nicht mehr alle. Hat der nichts Besseres zu tun?
 

„Ich dachte, wenn es realistischer für dich ist, fühlst du dich nicht mehr so hilflos, aber wenn dir das nicht gefällt, kann ich auch alles wieder in rot und schwarz-“
 

„Untersteh dich!“, falle ich ihm sofort ins Wort, habe schon eine Hand ausgestreckt, als könnte ich ihn damit von irgendwas abhalten.

Als aber alles so bleibt lasse ich mich in die Hocke sinken und zupfe eine Brombeere vom Strauch, drehe sie unschlüssig zwischen den Fingern. „Ach ja, danke für die Klamotten...“, murre ich, da es sich wirklich toll anfühlt ab und zu auch mal was anzuhaben.
 

„Du kannst sie ruhig essen.“
 

„Hm?“
 

„Die Beeren. Du kannst sie essen. Die sind gut.“
 

„Ich dachte, du schmeckst nichts, in deinen Illusionen?“
 

„Tue ich auch nicht, aber ich kann dafür sorgen, dass du es tust.“
 

Bestimmt fünf Sekunden hocke ich mit dem Rücken zu ihm einfach nur da, spüre seinen Blick wie eine körperliche Berührung auf mir und komme nicht umhin zu denken, dass das echt nett von ihm ist.

Ich weiß, dass er diesen Gedanken mitbekommt, aber er sagt nichts, bewegt sich nicht, sitzt einfach nur hinter mir und ich zucke irgendwann gleichmütig die Schultern und schiebe mir die reife Frucht in den Mund.
 

Ich spüre die einzelnen kleinen Saftkammern auf der Zunge und drücke sie dann vorsichtig nach oben gegen meinen Gaumen, bis eine nach der anderen aufplatzt und der säuerlich, fruchtige Geschmack meinen Mund überflutet.

Meine Fresse, ich hab noch nie so gute Brombeeren gegessen!

Seufzend schließe ich die Augen und genieße das Aroma in meinem Mund, zerkaue dann das Fruchtfleisch und schlucke.
 

„So schmecken keine Brombeeren“, stelle ich fest, zupfe noch drei weitere vom Strauch und drehe mich dann zu Itachi um, stehe in der gleichen Bewegung auf. „Du hast da was gedreht, oder?“, frage ich, muss aber trotzdem bei der Vorstellung lächeln, dass er das für mich tut. Bestimmt, weil er Mitleid hat, weil ich die letzten Tage nichts Anständiges zum Essen bekommen habe...
 

„Stimmt, entschuldige, aber die Brombeeren am Strauch in der Realität sind leider noch nicht reif“, erklärt er, verknotet seine Beine in den Lotussitz und sieht mir dabei zu, wie ich mit Genuss die letzten drei Beeren esse.
 

„Und du willst keine?“, frage ich trotzdem mal nach, einfach, weil ich das Gefühl habe, dass es sich so gehört. Der Kerl ist zu mir ja auch immer so verschissen höflich, dass ich davon Zahnschmerzen bekomme, aber irgendwie ist es trotzdem angenehm.
 

„Nein, danke.“
 

Stumm sehen wir uns an.

Keine Ahnung, was ich sagen soll oder was das allgemein wird. Er hat mir gesagt, wie der Plan für die nächsten Tage aussieht und eigentlich... gibt es nichts zu reden.
 

Andererseits will ich auch nicht so richtig wieder raus aus dieser Illusion, denn wenn ich an die Position denke, die wir innehatten, bevor er mich in sein Mangekyou gesogen hat- Oh, oh, oh, stopp! Nicht dran denken, der Pisser kriegt hier ja alles mit!
 

Unbewusst habe ich mich etwas zurückgelehnt und beobachte, wie er kurz die Brauen zusammenzieht, aber ansonsten reagiert er gar nicht auf meine Gedanken, obwohl ich ihm ansehen kann, dass er genau weiß, was ich gerade denke.

Eigentlich bin ich ein Mann klarer Worte.

Ich spreche aus, was mir auf der Zunge liegt und sage jedem meine Meinung ins Gesicht, auch wenn sie oftmals nicht gerade nett ist, aber das hier... ich weiß nicht warum, aber ich will da einfach nicht drüber reden.
 

Es ist... Es ist nicht so, dass es mir unangenehm wäre... also, das ist es eigentlich schon, aber irgendwie auch wieder nicht...
 

„Hör sofort auf so dumm zu grinsen, Uchiha, oder ich hau dir so eine aufs Maul, dass du die nächsten drei Tage nur von Essen träumen kannst“, knurre ich böse und meine Hände zucken in dem Verlangen, es ihm echt mal so richtig zu geben, als er den Kopf zur Seite dreht, sich die Hand vor den Mund hält und leise anfängt zu kichern. „Ich mein das Ernst, du Arschloch! Ich bin nicht zur allgemeinen Belustigung hier!“
 

Jetzt lacht er! Der kleine, dreckige Pisser schüttelt kichernd den Kopf und lacht mich aus! Jetzt reicht´s! Ich hab so keinen Bock mehr, hier den Alleinunterhalter für ihn zu spielen!

Ich musste mir so schon viel von ihm anhören mir so viel von ihm gefallen lassen, irgendwann ist es genug!
 

Ich nutze die zwei Meter die uns trennen und werfe mich mit Schwung auf den am Boden hockenden Ninja, packe ihn am Kragen und versuche ihm eine reinzuhauen.

Natürlich lässt er mich auch diesmal nicht und wir rangeln wie fünfjährige Kinder auf dem Spielplatz. Wenn ich nicht so scheißwütend wäre, würd ich das ja auch witzig finden, aber gerade kann ich ihn einfach nur hassen!
 

Dafür, dass er so gute Reflexe hat, dafür, dass er so ein Ausnahmetalent ist, dafür, dass er mich mit seinem Sharingan kontrollieren kann, ohne, dass ich mich wehren kann, dafür, dass er in allem so beschissen perfekt ist, dafür, dass er mich zu Akatsuki gebracht und dann dort wieder weggerissen hat und zu guter Letzt dafür, dass ich mir ernsthaft anhören musste, dass er mich nicht attraktiv findet! So!
 

Meine Schläge werden immer härter, immer verbissener. Ich will ihm wirklich wehtun. Aber so richtig.

Und Itachi, was macht der? Der lacht einfach nur noch lauter. Ich hasse ihn gerade so! Ich will ihn am Boden sehen, blutend, in seiner eigenen Kotze und dann will ich ihn-
 

„Und alles nur, weil ich sagte, du reizt mich nicht?“
 

Meine Bewegungen stoppen abrupt und ich kann ihn einfach nur für einen Moment fassungslos anstarren.
 

„Das ist alles was bei dir ankam? Von allem, was ich gedacht habe, war es das, was bei dir hängen geblieben ist, du dummes, arrogantes Arschloch?“, schreie ich ihn aus nächster Nähe an, sehe zu, wie ich ihn versehentlich sogar anspucke in meiner Wut, aber das ist mir gerade so scheißegal, im Gegenteil! Er hat´s gar nicht anders verdient!
 

„Nein, nein, der Rest kam auch schon an, aber dieser Gedanke... hat mich doch etwas verwundert...“ Plötzlich wendet sich das Blatt. Itachi scheint keine Lust mehr auf Spielchen zu haben und ich muss einmal mehr realisieren, wie überlegen mir der Bastard tatsächlich ist.

Seine Bewegungen sind so schnell, dass ich gar nicht wirklich mitbekomme was passiert, da liege ich schon halb auf dem Rücken, meine Arme gefangen in einem Schraubstock, der nach einer von Itachis Händen aussieht, aber so viel Kraft kann er unmöglich haben und sein Gesicht hängt auf einmal viel zu nah über meinem. Seine dunklen Tiefen bohren sich in meinen Blick und jetzt lacht er auch gar nicht mehr, sondern mustert mich forschend. „Er will so gar nicht zu dem Rest davor passen, darum frage ich mich, ob es damit etwas Besonderes auf sich hat...“
 

Wir waren uns ja schon öfter nahe, so ist es ja nicht.

Das bleibt einfach nicht aus, wenn eine von zwei Parteien bettlägerig ist, und sich die andere um einen kümmert. Das ist ja auch gar nicht mein Problem.

Mein Problem ist...

... also mein persönliches Problem besteht darin, dass... „Ich bin ganz Ohr...“
 

„Schnauze, Uchiha!“ Fuck, war das gerade meine Stimme, die da so heiser vor sich hingekrächzt hat?
 

„Nein wirklich, ich bin unheimlich gespannt, wie dieser Satz endet. Was ist dein Problem, Deidara? Warum bist du so wütend auf mich? Warum hasst du mich so? Ich dachte...“ Kurz beißt er sich auf die Unterlippe und ich blinzle verwirrt, weil das so gar nicht zu dem Itachi Uchiha passt, den ich bisher zu Gesicht bekommen habe, dann spricht er weiter. „Warum erträgst du den Gedanken daran nicht, dass du mich vielleicht... vielleicht doch irgendwie magst?“

Er klingt dabei unheimlich unsicher, aber sein Blick ist fest und eisern genau wie der Griff um meine Hände. „Also, Deidara... was ist dein Problem? Ist es dein Stolz? Weil ich dich besiegt habe? Weil ich stärker bin als du? Was ist es?“, fragt er leise weiter und ich weiß ehrlich nicht was ich antworten soll.
 

Sein Gesicht ist meinem viel zu nahe. Es fühlt sich so an, als würde jedes seiner Worte schwer von seinen Lippen auf mich heruntertropfen, mir die Kehle verschließen und mir die Luft zum Atmen nehmen.

Ich spüre jede Stelle an meinem Körper an der wir uns berühren so intensiv als würde sie in Flammen stehen und entschuldige mich hiermit bei allen Kitschromanautoren, die ich für diese Beschreibung immer ausgelacht habe.

Es... es ist irgendwie zu viel.
 

Ich hole zitternd Luft, komme nicht gegen den Gedanken an, dass ich den Sauerstoff direkt von einem von Itachis tiefen, viel zu ruhigen Atemzügen geschenkt bekommen habe.
 

„Mein Problem ist...“, setze ich erneut an, einfach nur, damit ich etwas sage, denn Antwort habe ich immer noch keine.
 

Warum hasse ich ihn so? Und warum dann wieder nicht? Warum herrscht jedes Mal Krieg in meinem Inneren, wenn es um Itachi geht?
 

Ich blinzle schockiert, als er sich langsam nach unten beugt, mir noch näher kommt und was mich unendlich verwirrt, ist der Blick in seinen pechschwarzen Augen, bevor sie hinter blassen, fast schon durchscheinenden Lidern verschwinden und sich seine Lippen hauchzart auf meine legen.
 

Ehrliche Verwunderung.
 

Dann ist jeder Gedanke an seine Augen verschwunden und alles was in meinem Kopf noch Platz hat sind seine Lippen.

Seine herrlich weichen Lippen, die sich fast schon scheu auf meine drücken. Er drängt sich mir nicht auf, es ist eher fast so, als würde er sich kurz ausruhen, Kraft tanken und dann spüre und höre ich, wie er langsam durch die Nase ausatmet.

Sein warmer Atem wandert über meine Oberlippe und das ist der Moment in dem ich wirklich realisiere, dass Itachi Uchiha mich gerade küsst.
 

Itachi küsst mich.
 

Mein Herz fängt an zu klopfen, meine Lippen fangen an zu kribbeln und meine Hände zucken.

Erstaunt merke ich, dass meine Hand zur Faust geballt und um etwas Weiches geschlungen ist. Wann hat er mich losgelassen?

Egal jetzt...

Mein Griff wird fester, fordernder und ich versuche meine zweite Hand zu bewegen, will... keine Ahnung was ich damit machen will, meine Hand wird schon selbst wissen, was sie vorhatte, als...

... als ich feststelle, dass ich sie nicht bewegen kann.
 

Geschockt will ich die Augen aufreißen, aber es geht nicht.

Ich kann... ich kann mich nicht bewegen und-
 

Fuck!

Das hier ist keine Illusion!

Itachi küsst mich! In der Realität! Scheiße!
 

Der Mistkerl hat das Mangekyou aufgelöst, ohne, dass ich es gemerkt habe!

Adrenalin rast durch meinen Körper, ich merke, wie mir schlagartig verdammt heiß wird und ich bekomme von oben bis unten Gänsehaut. In meinem Kopf rumknutschen ist eine Sache, aber jetzt, hier? Ich-
 

„Das kam überraschend...“, murmelt Itachi leise an meinen Lippen, nachdem er sich von mir gelöst hat. Endlich!

Und was soll das heißen? Überraschend? Wovon redet er? Ich meine, er war es doch, der mich geküsst hat, oder?! „Das ist zwar nicht die Antwort, die ich mir erhofft hatte, aber das sollte fürs erste genügen“, sagt er und dann... dann legt er mich auf den Boden und beginnt meine Finger aus dem weichen Stoff zu lösen, an den ich mich geklammert habe, als hinge mein Leben davon ab. Was hat das... Ich... Fuck, nein! Er will mir nicht ernsthaft weißmachen, dass ich das war! Das ist nicht wahr! Das stimmt nicht!
 

Verzweifelt sammle ich alle Kraft die ich habe und versuche mich aufzusetzen, meine Augen zu öffnen und ihm zu sagen, dass das gar nicht stimmt. Ich habe nichts getan! Gar nichts! Ich... ich kann doch gar nicht... ich hab nicht... „Du solltest jetzt etwas schlafen, Deidara. Du bist sicher erschöpft.“ Meine Hand wird sanft in die Wiese gelegt, anschließend kann ich hören, wie er sich langsam von mir entfernt, nachdem er mich wieder ordentlich in die Decke eingeschlagen hat.
 

Fuck!

Was ist da gerade passiert? Ich kann mich doch nicht bewegen. Wie sollte ich sein Hemd oder was auch immer er trägt gepackt haben und ihn dann aus eigener Kraft zu mir gezogen haben?
 

Andererseits...

Ich hab mich unbewusst schon öfter bewegt. Vielleicht... aber nein! Einfach nur nein! Das ist absurd!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Aibera
2014-03-13T21:32:56+00:00 13.03.2014 22:32
<3 <3 <3
Ich liebe es!!!
Herrje, dein Schreibstil ist einfach herrlich und so... <3
Der Abend wurde perfekt versüßt und ich frage mich natürlich, von wem den nun letztendlich der kuss ausging!?!
Und das Bild mit itachi und deidara mit nacktem arsch :-D ich musste lachen... Alleine im Bett wenn man eigentlich schlafen sollte :-D
Ich freue mich auf die Fortsetzung!!!
Lg
Aibera
Antwort von:  ReWeJuIs
13.03.2014 22:37
Huhu!^^
Nawww, vielen lieben Dank! <3 <3 <3
Höhö, tja, was denkst du denn?^^ ich verrate nichts *pfeif*
Und lol, ja, in meinem Kopf hat das auch ziemlich lustig ausgesehen, armer Dei... xD
Danke für den Kommi^^


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