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Role Reversal

von

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Willkommen im Schlund der Hölle, Impel Down

Atme, atme tief durch, Nami, dachte sich die 20-jährige Frau, deren langes, gelocktes Haar im Wind wehte. Der Anblick, der sich ihr bot, das gefährlichste und sicherste Gefängnis der Welt, Impel Down, schnitt ihr schier die Luft ab. Ihre Hände, durchnässt vom Schweiß, lagen in Ketten, die bei jeder kleinsten Bewegung klirrten. Der Handschlag pochte ihr in den Ohren und ihre Knie schienen von Sekunde zu Sekunde weicher zu werden.
 

„Beweg dich!“, ermahnte der Soldat harsch und zog an der Kette, wodurch Nami ein paar Schritte nach vorne stolperte. Hastig inhalierte sie die letzten Züge an der frischen Luft, schmeckte das Salz, nicht wissend, wann sie die nächste Gelegenheit dazu bekam.
 

„Heute scheint dein Glückstag zu sein. Unsere Direktorin ist frisch aus dem Urlaub zurück und guter Laune. Daher ist sie gnädig gestimmt. Sie nimmt dich zuerst selbst unter die Lupe, ehe entschieden wird, wohin es dich verschlägt. Willkommen im Schlund der Hölle, Fräulein“, maulte der Wärter, lachte auf und schleifte die eingeschüchterte Frau hinter sich her.

Der Weg war lang und der Eindruck passte sich ihren Vorstellungen an. Nichts schien den Insassen ein freundliches Bild vermitteln zu wollen. Nami schluckte hart, ehe sie den Kopf sinken und sich treiben ließ. Ein Fehler, ein gottverdammter Fehler. Die Frau biss sich auf die Zunge, sie trug die Verantwortung über ihr Handeln, nun bekam sie die Konsequenzen präsentiert.
 

„Warte hier“, befahl der Mann und trat durch eine Türe hinzu. Der Weg hierher verlief wie in Schneckentempo und ihr Herz sank ihr mehr und mehr in die Hose. Als ob sie fortlaufen konnte, der Wärter hatte sie angekettet. Was lag hinter dieser Tür aus Eisen?
 

„Was hast du verbrochen?“, ertönte eine Stimme, die Namis Körper erzittern ließ. Nicht unweit von ihr saß ein Mann, ein verdammt großer Mann, dessen blaue Haare kurz geschoren waren. Sein Erscheinungsbild wirkte nicht menschlich. Unmengen von Ketten umgaben ihn, als ob er ein, zwei mit einem Ruck durchbrechen konnte. Nami schwieg und der Unbekannte erkannte ihre Panik.
 

„Man nennt mich Franky. Keine Sorge, ich bin nicht so schlimm, wie es scheint. Sie prangern mir ein Verbrechen an, was ich nicht getan habe, verdrehen hier die Tatsachen und wollen eine Kleinigkeit, in deren Besitz ich bin“, erklärte er ruhig und grinste. Nami spürte die Skepsis, die in ihr hochkroch, auch wenn er keinen allzu gefährlichen Eindruck machte, jedenfalls nicht, wenn er sprach.
 

„Findest du nicht, dass diese Ausrede viel zu viele verwenden?“, erwiderte sie vorsichtig, nicht darauf bedacht, denn Mann zu verärgern, der auf ihre Aussage hin, in schallendes Gelächter ausbrach.
 

„Ertappt. Doch nein, ich erzähl dir die Wahrheit. Also, warum haben sie einen Rotschopf wie dich, hierher gebracht.“ Nami wandte den Blick ab.
 

„Ich habe die falschen Leute beklaut und betrogen“, sprach sie äußerst leise. Sonst war sie ein Wirbelwind, selbstbewusst, gewitzt und wortgewandt, hier nicht, hier war sie der Schatten ihrer selbst.
 

„Sagen wir einfach, Water Seven hat mir kein Glück gebracht.“ Franky legte seine Stirn in Falten und grinste.
 

„Meine Ecke, ich bin dort aufgewachsen. Ein Ort, der allmählich wieder aufblüht“, bemerkte er und dachte an die Zeiten, in denen die Stadt verwahrloste.
 

„Bist du überhaupt ein Mensch?“, fragte Nami und deutete auf seine Gestalt.
 

„Natürlich, jedoch nicht mehr vollkommen. Vor Jahren hatte ich einen Unfall, ich habe mich selbst zu einem Cyborg verarbeitet. Sieht klasse aus, nicht? Einfach super! Könntest du meine Nase erreichen, könnte ich dir einen netten Trick zeigen. Wie heißt du?“
 

„Nami“, sagte sie noch, ehe sich die Tür öffnete und eine weitere Wache, eine, die ihr unbekannt war, an sie heran trat.
 

„Die Direktorin möchte dich sehen“, säuselte der Mann und leckte sich die Lippe. Namis Anblick gefiel ihm.
 

„Hey, Cutty Framm, deine Zeit kommt auch noch, also verhalte dich ruhig! Solltest du erneut Ärger machen, setzt es was!“ Der Angesprochene lachte auf und fixierte den Wärter.
 

„Auf diesen Namen höre ich schon lange nicht mehr und jetzt geh mir aus den Augen. Ich mag es nicht, wenn mir so ein Penner die Sicht versperrt“, grölte der Cyborg und blickte zu Nami.
 

„War nett deine Bekanntschaft gemacht zu haben, Nami“, sprach er lächelnd und sah zu, wie sie abgeführt wurde. Der Wärter rief ihm noch irgendwelche Sprüche nach, die an ihm abprallten. Die Diebin zwang sich zu einem Lächeln und verschwand. Als das Schloss einrastete, schien die Unterhaltung vergessen. Ein weiterer Gang musste passiert werden, zum Glück nicht allzu lang.

Der Wärter öffnete eine Türe und Nami trat in einen kahlen Raum ein. Nichts in diesem Zimmer schien auf die Persönlichkeit jener Frau hinzuweisen, die hier die meiste Zeit verbrachte. Der Raum strahlte Autorität und Angst aus, nichts worin man sich sicher fühlen konnte.
 

„Die Direktorin kommt gleich, verhalt dich ruhig“, meinte der Mann und ließ die junge Frau alleine zurück. Verwirrt verfolgte sie ihn mit ihrem Blick. Warum verschwand er? Was, wenn sie einen Fluchtversuch unternehmen mochte? Was, wenn sie auf diese Frau los ging? Ein mulmiges Gefühl machte sich in Nami breit. Anscheinend brauchte diese Frau niemanden, der aus reiner Vorsichtsmaßnahme verweilte. Mit welcher Bestie musste sie es aufnehmen? Minuten verstrichen in denen sie alleine verharrte.
 

„Immer dieser Schriftverkehr. Kaum ist man zwei Wochen fort, schon gibt es genügend zum Unterschreiben. Ernüchternd“, hörte Nami eine Stimme, eine äußerst, wohlklingende. Vorsichtig hob die junge Frau ihren Kopf an und erkannte die Person, die ihr nun gegenüber stand und diverse Unterlagen auf den Schreibtisch fallen ließ. Nami schluckte, verwarf all ihre bisherigen Vorstellungen. Diese Frau sah nicht so aus, wie erwartet. Im Gegenteil, groß gewachsen, athletische Figur, lange, schwarze Haare, die nach hinten gekämmt waren und unsagbare Augen, die ihr in diesem Moment jedoch Angst bescherten.
 

„Du musst Nami sein“, meinte die Direktorin und betrachtete die junge Frau, deren Angst in der Luft wog. Mit einem nichtdeutbaren Lächeln sank die Schwarzhaarige in ihren Stuhl. Lässig überschlug sie ihre Beine, stützte ihr Gesicht mit der rechten Hand an der Lehne ab und musterte Nami.
 

„Du weißt, warum du hier bist?“, fragte sie nach einigen Minuten, die Nami als Ewigkeit erschienen.
 

„E-eben nicht. Es ist mir neu, einfache Diebe in dieses Gefängnis zu bringen. Außer Besitze zu stehlen, habe ich keiner Person Schaden zugefügt“, rechtfertigte sich die Orangehaarige, die versuchte ihre Schlagfertigkeit zurück ans Tageslicht zu holen.
 

„Erraten. Du hast aber nicht irgendjemanden ausgeraubt. Wo finden wir deine Beute?“ Nami verstand nicht, worauf diese Frau hinaus wollte.
 

„Warum sollte ich es euch sagen? Das ist und bleibt mein Geheimnis, welches euch nichts angeht“, gab sie mit zittriger Stimme von sich.

„Wenn ich richtig lag, warum dann ich?“ Die Schwarzhaarige erhob sich, trat bedacht langsam an die junge Frau heran, ihre Körper berührten sich fast und ihr Blick, den sie Nami schenkte, war eisig, einschüchternd.
 

„Wo ist dein Unterschlupf? Ich frage äußerst ungern öfter nach“, kam es bedrohlich, ehe Nami plötzlich zwei Hände spürte, die ihren Kopf in die Höhe schnellen ließen. Zu ihrer Überraschung waren es nicht die eigenen der Frau, nein, diese wuchsen aus ihrer Schulter. Voller Furcht hielt sie notgedrungen stand.
 

„Wo sind die Baupläne?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Dark777
2012-06-20T17:37:36+00:00 20.06.2012 19:37
Yeah, es geht spitzenmäßig weiter >_<! Jetzt ist natürlich die Frage für wen Nami die Blaupausen stibitzt hat, welche Partei ist also noch im Spiel? Gott sei Dank hast du ihr einen Verbündeten wie Franky zur Seite gestellt, sonst würde sie die Sache kaum unbeschadet überstehen. Lad das nächste Kapitel ja schnell hoch, ich möchte Nami noch ein wenig geschunden sehen V(~_^)!!!
Von:  fahnm
2012-06-10T21:22:07+00:00 10.06.2012 23:22
Hammer Kapi^^
Das ist ja Hammer.^^
Von:  Cynthira
2012-06-09T11:32:55+00:00 09.06.2012 13:32
(würge)hände sagen mehr als tausend worte! xD
kommt mir ja im moment so vor, als ob miss bloody sunday wieder zurück ist und in dem fall kann ich nur ein riesen "welcome back" plakat in die höhe halten xD
finde es genial, wie du franky eingebaut hast xD dieses doch leicht wehmütige und doch aufgestellt list sich erfrischend *lach*
nur... was will nami mit blaupausen? die sind weder goldig, nach glitzern sie ;) noch haben sie entfernte ähnlichkeit mit "ihren augen" xD
Von: abgemeldet
2012-06-09T08:32:21+00:00 09.06.2012 10:32
hihi ach das gefällt mir jetzt schon *___*
Will mehr mehr mehr :3
das ist einfach mal genial ich kann nicht genug bekommen <3


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