Die Fürstin der Hölle
Klack. Klack. Klack.
Stille trat ein. Kein Gefangener sprach ein Wort, schier gefesselt von der Anwesenheit dieser Gestalt. Lediglich der Aufprall hoher Absätze auf Stein drang an die Ohren der Umgebenen. Hie und da versuchten sie einen Blick zu riskieren, während sich andere unterwürfig abwandten, hoffend, nicht in den Vordergrund gerückt zu werden.
Schlagartig ertönte ein Pfiff, gefolgt von klatschenden Händen. Ein Mann, gerade erst vor zwei Tagen hierher verfrachtet, drückte sein Gesicht gegen die Gitterstäbe und starrte sabbernd auf das Objekt seiner Begierde.
„Baby, siehst du scharf aus. Ich war ein böser Junge. Wie wär’s? Willst du mich nicht bestrafen?“, lechzte er nach seiner Beute, woraufhin ein anderer Insasse an ihn herantrat.
„Halt die Klappe! Wenn dir dein Leben lieb ist, sei ruhig!“, nuschelte er, sein langes Haar stand verfilzt in alle Richtungen und seine Kleidung hatte längst bessere Zeiten hinter sich. Er war abgemagert und fuchtelte wie wild mit seinen dünnen Armen, die einst stattliche Muskeln boten.
„Was? Wovon redest du? Lässt ihr euch alle von einer Frau einschüchtern? Wenn ich vorher gewusst hätte, welche Schlappschw…“ Sein Satz brach ab, just in dem Moment, in dem zwei Arme aus seinen Schultern sprossen und ihm mit Eleganz das Genick brachen. Der Mann, der ihn noch warnen wollte, stammelte unverständliche Wortfetzen vor sich hin, fiel nach hinten weg und zitterte am ganzen Leib.
„Welcher von euch möchte noch seine Bestrafung einfordern?“, fragte die Frau nach und besah sich die Zellen. Niemand sprach ein Wort, allesamt vermieden konsequent den Augenkontakt. Ohne eine weitere Reaktion und starrer Miene, verschwand die Frau hinter einem massiven Eisentor.
„Wer…wer war das?“, fragte eine weitere Stimme, die einem jungen Mann gehörte, der nicht auffallend in einer Ecke die Beine an den Körper geschlungen hatte. Er kam zeitgleich mit dem Toten an und konnte noch nicht einschätzen, was hier an der Tagesordnung stand.
„Der Teufel in Person, die Direktorin, Nico Robin.“