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Shall we dance?

Wenn Severus und Harry einen Tanzkurs absolvieren....
von

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Vom Pflegen eines verletzten Tränkemeisters

Hallo ihr lieben...

es ist vollbracht.

Lange genug hats ja gedauert. Hier ist das neue Kap, das erste Mal ohne Tanzstunde ^^

Es tut mir leid, dass ihr so lange warten musstet, aber die Arbeit verlangt momentan vollen EInsatz und zudem hatte ich vor einigen Wochen Zwischenprüfung, für dich ich hart zu lernen hatte...

Zwischendruch hat mich die MUse verlassen, doch nun ist sie zu mir zurück gekehrt :)

Genug geredet ;)
 

Viel Spaß mit diesem kleinen Kapitel :)
 

Der Atem des Schülers ging viel zu schnell. Suchend sah er sich um. Seine Augen wanderten in der Halle umher um vielleicht doch die Person auszumachen, die in seiner Vision wohl gerade zum Futter einer Riesenschlange geworden war. Harry betete dafür, dass es sich nur um einen Traum gehandelt hatte, dass Voldemort ihm erneut falsche Visionen gesandt hatte, um ihn zu brechen. Die Frage, warum ihm der dunkle Lord dann ausgerechnet Bilder über Snape schicken sollte, kam dem Gryffindor dabei nicht.
 

In diesem Moment war sein Helferinstinkt geweckt. Seine Sorge um den verschlossenen Mann, der so viele Geheimnisse hatte und an den er sich in den Tanzstunden irgendwie gewöhnt hatte, wuchs mit jeder Sekunde. „Snape.“, stieß der Löwe endlich aus und blickte hilfesuchend zu Dumbledore, während er von Markus und Ron auf die Beine gehievt wurde.

Der Schulleiter schien besorgt. Sein Gesicht wikrte ernst, die blauen Augen huschten zu den Schülern, die alle mehr oder weniger fragend zu ihnen blickten.
 

Viele von ihnen hatten scheinbar gar nicht mitbekommen, dass der Junge der Lebte zusammengebrochen auf dem Boden lag. Erst, als Harrys Schrei durch die Halle geklungen war, waren die Tanzenden darauf aufmerksam darauf geworden und bekamen mit, wie er sich scheinbar vor Schmerzen am Boden wand. Nachdem waren Albus, McGonagell, Hermine und Ron zu dem am Boden liegenden geeilt und dann hatte dieser auch schon die Augen aufgerissen.
 

„Harry! Du musst mir genau erzählen, was du gesehen hast.“, bat Albus so ruhig, wie immer. Doch sah man ihm an, dass er angespannt war, sich um seinen Angestellten sorgte. Während sich Markus, Fiona und Minerva um die Schüler kümmerten, riss Dumbledore seinen Lieblingsschüler so sanft, wie möglich, mit sich Richtung Ausgang. „Wir müssen in mein Büro. Von dort aus kann ich besser Arbeiten, sollten wir schnell Hilfe benötigen.“, erklärte der Mann dabei leise.
 

Der Grünäugige beeilte sich nun, mit dem Älteren Schritt zu halten, ohne, dass dieser ihn mit sich zog. Im Laufschritt eilte er neben dem Schulleiter her, schilderte dabei keuchend, was er gesehen, was er gespürt hatte. Dem Schüler entging nicht, dass der Andere immer besorgter wurde. Harry, der sich auf seine Erinnerungen konzentrierte, um sie fehlerfrei zu erzählen, bekam kaum mit, wie sie das edle Büro Dumbledores erreichten und dieser sich dort unruhig auf und ab bewegte.
 

Erst als der junge Mann geendet hatte, erkannte er seine Umgebung, realisierte, wo sie sich befanden. Die Portraits der früheren Schulleiter blickten interessiert auf sie hinab. Einige sprachen miteinander, hatten sich in einem Bild versammelt und tranken sogar Tee zusammen. Andere taten so, als würden sie schlafen, nur um dann besser mitzubekommen, was gesprochen wurde.
 

Harrys Herz schlug ihm bis zum Hals. Seine Hände fühlten sich schwitzig an, egal, wie oft er sie an seiner Jeans abwischte. Auch standen Schweißperlen auf seiner Stirn, die er mit seinem Umhang abtupfte. Wieso nur, war er so besorgt. Warum spielten seine Gefühle verrückt und warum wollte er nichts anderes, als nochmal in Voldemorts Gedanken einzutauchen, um zu sehen, wie es Snape ging?
 

Unruhig huschte sein Blick umher, immer wieder von Dumbledore zu dessen Fenster, um ja nichts zu übersehen. Vielleicht hatte sich der Tränkemeister ja retten können und lag nun vielleicht im verbotenen Wald oder hatte es geschafft, verletzt an einen anderen Ort zu gelangen. Der Schulleiter währenddessen redete immer wieder auf gewisse Personen in den einzelnen Gemälden ein, die nach und nach verschwanden. Nur unterbewusst bekam Harry mit, dass wohl einzelne Ordensmitglieder benachrichtigt werden sollten.
 

„Professor.“, hauchte Harry leise und stellte sich vor diesen, so dass der Angesprochene stehen bleiben musste. Der Blick der blauen Augen lag ruhig auf dem Schüler, doch merkte man Albus an, dass er unruhig war und unter Spannung stand, war seine Statur steif und sein Gesicht angespannt. Auch der Grauhaarige machte sich Sorgen um seinen Tränkemeister und wollte nur, dass dieser gefunden wurde.

„Harry. Du musst mir genau schildern, was du gesehen hast. Was ist dir aufgefallen? Vielleicht können wir so den Aufenthaltsort des Lord herausfinden.“
 

So schilderte der Gryffindor erneut, was er gesehen hatte, ging dieses Mal bewusst auf die Hintergründe ein, die er gesehen hatte. Die dunklen Steinwände, die wenigen Fackeln. Auch von ein paar Anwesenden berichtete der Löwe, von einer großen Halle, in der die Todesser alle versammelt gewesen waren.

Immer wieder nickte der Schulleiter, machte sich sogar ein paar Notizen. Waren es Namen, von denen er vermutete, dass sie ein Haus besaßen, in dem es einen solchen Raum, eine Halle, gab? Oder doch nur Notizen zu seinen Erzählungen?
 

Doch kam der Löwe gar nicht dazu, zu fragen, was Dumbledore sich aufschrieb. Die Insassen der Bilder kamen zurück und einer nach dem Anderen erklärte, was er gesehen hatte oder berichten sollte. Kaum einer achtete auf Harry, der sich nun ziemlich verloren fühlte.

Unbedingt wollte der Jugendliche helfen, wollte aktiv werden, nur um sich nicht so schlecht zu fühlen, was Snape betraf. Er hatte sich nie die Mühe gemacht, den Lehrer kennen zu lernen, hatte diese Fledermaus von Mann verspottet und verachtet.
 

Und nun? Harry bereute dies, nun, wo er mit Snape so viele Stunden, wenn auch meist schweigend, verbracht hatte. Severus hatte seine Neugier geweckt und jetzt war es vielleicht zu spät, eine andere Seite an diesem verschlossenen Tränkemeister zu entdecken. Der Jugendliche wusste nicht, woher dieser plötzliche Stimmungswechsel kam, doch sein Herz zog sich jedes Mal, wenn er an den toten Snape dachte, schmerzlich zusammen. Im Moment aber, wollte Harry nicht an dieses Gefühl denken.
 

All diese Gedanken verleiteten Harry zu einer unüberlegten Handlung. Der Junge wandte sich von dem Schulleiter ab, der noch immer mit den portraitierten Personen diskutierte und rannte fast fluchtartig aus dessen Büro. Sein Weg führte ihn nach draußen.

Der Gedanke, dass sich Snape doch bis zum Wald hatte retten können, ließ ihn nicht los, schien sich in sein Gehirn eingebrannt zu haben.
 

Während Harry rannte, schaltete sich sein Denken ab. In diesem Moment war nur die Person Severus Snape wichtig, die viel für den Krieg, viel für Harry getan hatte. Er wollte diesem Mann helfen, hoffte dabei, dass er nicht zu spät kam.

Es stellten sich ihm keine Fragen. Nicht einmal dachte der Schüler daran, dass sein Professor (tot und bereits von Nagini verspeist sein könnte.
 

Er hatte Hoffnung, den Mann lebendig zu finden und wenn er diesen bei dem dunkeln Lord persönlich suchen musste. Dieser amüsierte sich wahrscheinlich gerade köstlich darüber, dass er Severus getötet hatte. Einen Verräter weniger. So etwas musste Voldemort doch durch den Kopf spuken, war es dem Mann garantiert egal, ob er damit ganze Familien auseinander riss.
 

Sein wildes Atmen riss Harry aus seiner Trance, in die er wohl gefallen war, als er die Schlosstreppen hinab und aufs Gelände hinaus gelaufen war. Immer weiter zum Wald führten ihn seine Beine. Ein Stechen in seiner Seite erinnerte den Jungen daran, dass er wohl doch des Öfteren Ausdauertraining absolvieren sollte. Bereits jetzt schien seine Kraft verbraucht, doch dachte der Grünäugige gar nicht daran, stehen zu bleiben und richtig Luft zu holen.
 

Erst, als er die ersten Bäume und die dichten Sträucher erkannte, wurde der Junge langsamer. Was sollte er nun tun? Wo sollte er beginnen zu suchen und was wäre, wenn Severus gar nicht hier, sondern tatsächlich noch in der Nähe des Lords oder ganz woanders lag?

Nun wurde dem Jugendlichen bewusst, dass sein überstürztes Handeln kaum etwas nützte und auch so konnte er dem Hauslehrer Slytherins kaum helfen. Wahrscheinlich wäre es besser gewesen, hätte er Dumbledore machen lassen, einfach geholfen, wenn dieser ihn benötigt hätte.
 

Doch nun umzukehren kam dem Gryffindor nicht in den Sinn. Immer langsamer wurde er und schritt dabei den Rand des Waldes ab. Hektisch suchte er die Gebüsche ab, versuchte, Auffälligkeiten zu entdecken, die auf den Tränkemeister hindeuten könnten.

Allerdings fand er nichts weiter, als ein schüchternes Eichhörnchen, welches bei seinem Anblick die Flucht ergriff.
 

Die Zeit verging und mit jeder Minute, die Harry am Waldesrand entlang schritt und nichts entdeckte, seinen Zauberstab hielt er fest umklammert, schwand auch die Hoffnung in dem Schüler. Er war fast an Hogwarts‘ Grenzen angekommen und spielte bereits mit dem Gedanken, umzudrehen und herauszufinden, ob nicht doch etwas bei Dumbledore herausgekommen war, da ließ ihn ein Stöhnen herumfahren.
 


 

Hoch erhoben hielt der Jugendliche seinen Zauberstab, leuchtete dabei in die Nacht hinein und versuchte, jemanden auszumachen. Bildete er sich nun auch schon Geräusche ein, die gar nicht existierten? Nein…Hinter einem Baum, das Licht des Zauberstabes reichte kaum aus, um diese Stelle zu beleuchten, lag eine Gestalt.
 

Harry stockte der Atem. Ob er doch Recht gehabt hatte und Snape sich hatte retten können?

Vorsichtig, dennoch mit eiligen Schritten kam er der kleinen Lichtung näher. Erneut hörte er ein Stöhnen, als das Licht des Lumos-Zaubers direkt auf das Gesicht der Person schien.
 

Die langen, schwarzen Haare verdeckten das blutverschmierte, kantige Gesicht des Mannes, doch die Augen, die Harry in diesem Moment bittend, fast flehend ansahen, bestätigten dem Jugendlichen, dass es sich hier tatsächlich um seinen Tanzpartner handelte, der sich wohl gerade rechtzeitig hatte retten können. Für Harry war dies fast ein kleines Wunder, auch wenn er es nie zugeben würde. Immerhin hatte er Snape bisher nicht wirklich leiden können und sich nun einzugestehen, dass er diesen… wohl vermisst hätte… Dafür war der Gryffindor zu stolz, auch wenn ihm dennoch ein enormer Stein vom Herzen fiel.
 

Der Jugendliche brauchte einen Moment, bis er reagieren konnte. Er war wie erstarrt, als er das blasse Gesicht und den mit Wunden übersähten Körper erblickt hatte.

Scheinbar hatte sich der Tränkemeister nicht vor dem Angriff Naginis retten können, die ihr Opfer hart zugerichtet hatte. Bisse waren über den ganzen Körper verstreut, manche tiefer als andere. Wie Voldemort, schien die Schlange es zu mögen, mit ihren Opfern zu spielen, schließlich hätte sie den Snape auch mit einem einzigen Biss umbringen können, und das widerte Harry an.
 

Ein erneutes Stöhnen des Tränkemeisters war es, der Harry aus seiner Starre schrecken und zu dem Älteren eilen ließ. „Professor Snape…“ Die Stimme Harrys hatte einen piepsigen und einen, für einen mutigen Löwen, viel zu hohen Klang angenommen.
 

Der Jüngere begann, nachdem er kurz durchgeatmet hatte, seinen Umhang auszuziehen und zusammen zu falten. Das Bündel legte er, so vorsichtig er konnte, unter den Kopf des Lehrers, ehe er dessen blutverschmierte Roben nach etwas Brauchbarem durchsuchte. Durch ihren Okklumentikunterricht, in dem er weitaus mehr gesehen hatte, als Snapes Konflikte mit seinem Vater, wusste er, dass dieser immer ein paar Tränke mit sich trug und auch heute hoffte der Gryffindor, ein paar zu finden, die eventuell Schmerzen des Anderen lindern konnten.
 

Viele Phiolen fand Harry allerdings nicht. Stattdessen schnitt er sich an ein paar Scherben, von denen er vermutete, dass sich einige von ihnen in den Oberschenkel und den Rücken des Älteren gebohrt haben. Die Tränke

Harry war panisch, sein Kopf war wie leer gefegt und das fehlende Wissen aus den ersten Jahren Zaubertrankunterricht machte dies nicht leichter.
 

Immer wieder huschte der Blick, seiner aufgerissenen Augen, über die einzelnen, in verschiedenen Farben schillernden, Phiolen. Insgesamt hatte er 7 Stück finden können. Ein paar von ihnen hatten dieselbe Farbe, ein tiefes Rot, andere glänzten abwechselnd in giftgrün und sonnengelb. Und die letzte war silbern, fast durchsichtig. Keine von ihnen war beschriftet, typisch für Snape, wie Harry fand, doch so konnte er kaum helfen. Wählte er nämlich die falsche Phiole….
 

Ein Knurren überkam den jungen Mann. Er war wütend auf sich selbst, denn er merkte nun, wie wichtig es gewesen wäre, im Unterricht des Snapes aufzupassen, auch wenn er Differenzen mit mit diesem Mann gehabt hatte und teilweise noch immer hatte

Das Geräusch währenddessen, ließ seinen Lehrer, der der Schwäche wegen die Augen geschlossen gehalten hatte, aufschrecken. Der Professor hatte kaum geatmet, um das stechende Brennen in seiner Lunge nicht zu stark zu spüren.
 

Die schwarzen Augen schienen die Situation sofort versuchen zu analysieren. Dabei war Harrys hilfloser, verwirrter Blick am einfachsten zu deuten. Der Schmerz in Severus Gliedern hatte sich wie ein großer, dicker, dunkler Schleier über seinen Körper gelegt und schien dazu noch seinen ganzen Kopf auszufüllen, sodass der Mann kaum einen klaren Gedanken fassen konnte. Es fiel dem Hauslehrer schwer, den Mund zu öffnen und zu sprechen, doch zwang er sich, auch wenn es schmerzte, dazu. „Die…die..roten Tränke.“
 

Die Stimme des Schwarzhaarigen war nur ein Schatten seiner Selbst. Ein leises Hauchen, nicht zu vergleichen mit der sonst tiefen, meist angenehm klingenden Stimme des Mannes. Harry erschauderte. Wenn Snape nicht gerade schrie, oder seine Stimme vor Ironie triefte, dann war sie wirklich… anziehend.
 

Schnell schüttelte der Gryffindor den Gedanken ab, rieb sich fahrig über die grünen Seelenspiegel und griff nach den, mit roten Tränken gefüllten, Phiolen. Mit zittrigen Fingern entkorkte er die erste und warf den Korken achtlos zu boden. Dann ließ er eine Hand unter den Haarschopf des Liegenden wandern und half ihm, den Kopf ein wenig zu heben.
 

Snapes Lippen legten sich an die Phiole und fast gierig (gierig ist schnell und ich denke nicht, dass er unter den schmerzen schnell trinken kann)trank er den Inhalt, der sofort, nachdem er die Kehle des Älteren herab geronnen war, zu wirken begann. Dabei entspannten sich die harten Züge des Lehrers ein wenig, auch wenn der Schmerz in dessen Gliedern noch immer zu überwiegen schien. Harrys Herz schlug ein wenig langsamer, erleichterte es ihn doch, dass sich ein wenig Linderung einzustellen schien.
 

Während Harry dem Anderen half, auch die zweite Phiole zu schlucken, begannen bunte Funken über den Körper des Tränkemeisters zu tanzen. Dabei schlossen sich mehrere, kleinere Wunden, die zum Teil von den Scherben zerbrochener Phiolen her rührten. Sehr stark schienen die Tränke also nicht.
 

Harry ließ einen kleinen Seufzer hören. So würde er Snape niemals allein ins Schloss bekommen. Der Mann brauchte richtige, vor allem starke, Tränke und selbst dann müsste er wohl einige Nächte auf der Krankenstation verbringen. Erneut ließ er seinen Blick über den schwachen Körper, dann über das Gesicht des Tränkemeisters schweifen. Gut sah dieser nicht aus. Die Haut war bleich, fast ein wenig grau und der Atem des Älteren schwach. Würde er versuchen aufstehen, so war sich Harry sicher, würde die Ohnmacht seinen Lehrer ergreifen.
 

Schnell erhob sich der Jugendliche. Seine Glieder, vom nassen Boden ganz kalt geworden, knackten leicht, doch kümmerte ihn das kaum. Wichtig war nun, Hilfe für Snape zu holen. Dieser musste unbedingt versorgte werden… „Expecto Patronum…“, flüsterte der Schüler leise. Sein Zauberstab leuchtete, doch bildete sich kein stolzer Hirsch aus den glänzenden, silbernen Funken.
 

Er brauchte eine glückliche Erinnerung, doch wollte ihm, in dieser Situation, keine einfallen. Überlegend schloss der Löwe die Augen, durchforstete seine Gedanken, doch nicht einmal die Erinnerungen an seine Eltern lösten ein glückliches, zufriedenes Gefühl in ihm aus.

Der Traum an Snape, so lange war er noch nicht her, kam ihm in den Sinn. Ein Gedanke, der eigentlich nicht wirklich glücklich war, jedoch Gefühle in ihm auslöste, die er in diesem Moment nicht zu deuten wagte.
 

Als Harry dieses Mal jedoch die Formel sprach, erschien der Hirsch in voller Pracht. „Ich brauche Hilfe. Professor Snape liegt verletzt am Rande des Waldes, nahe der Grenze von Hogwarts. Schnell!“ Mit dieser Botschaft, die der junge Mann hektisch zu seinem Patronus geflüstert hatte, schickte er den Hirsch Richtung Schloss und hoffte, dass Dumbledore, dem Snape schließlich am meisten vertraute, die Nachricht empfing…
 

Harry starrte an die Decke seines Bettes, die mit dunkelroten, samtenen Schleiern verziert war. Der Blick seiner grünen Augen war leer, fast glasig, und mit den Gedanken schien der Schüler weit weg zu sein.
 

Die vergangene Woche, die wie im Fluge verstrichen war, ging ihm nicht aus dem Kopf. Erinnerungen von den letzten Tagen strömten dabei immer und immer wieder auf ihn ein. Es hatte seine Gründe, warum Harry kaum dazu gekommen war, mal nachzudenken oder sich seinen Gedanken hinzugeben.
 

Jeden Tag war er bei seinem Lehrer gewesen und hatte, auch wenn sich Snape anfangs stark dagegen gewehrt hatte, dessen Wunden versorgt. Immer wieder war er dabei vor die Tür gesetzt worden. Entweder durch Zauber oder, als Severus begonnen hatte, sich zu erholen, durch diesen persönlich. Meist natürlich verbal, wenn Snape auch einmal versucht hatte, ihn mit ein wenig Gewalt nach draußen zu befördern…
 

Anfangs war nicht einmal sicher gewesen, ob Severus die Nacht überstehen würde. Zwar war dieser bei seiner Heilung immerzu wach gewesen, was Harry wirklich fasziniert hatte. Einige Verletzungen waren tief gewesen, einige Bisse von Naginni hatten innere Blutungen ausgelöst. Ein schöner Anblick war der halbnackte Körper nicht gewesen…
 

Ungläubig hatte der Löwe eine Stunde nach der Erstversorgung beobachtet, wie sich der Ältere aufgerafft und wieder angekleidet hatte, nur um dann, ohne sich von Madam Pomfrey oder Professor Dumbledore aufhalten zu lassen, hinausgehumpelt war. „Ich bin Tränkemeister und zudem erwachsen genug, um mich selbst zu versorgen.“, hatte der Mann dabei geknurrt.
 


 

Danach hatte er sich in seinen Räumen verbarrikadiert und keinen Besuch empfangen. Nicht einmal seine eigenen Schüler, wie Harry durch Zufall erfuhr, als er einigen, tuschelnden Slytherinmädchen begegnet war. Und dennoch war der Jugendliche ihm gefolgt, hatte mehrmals geklopft, bis sein Professor erst genervt die Tür geöffnet und schließlich, nachdem der Gryffindor angeboten hatte, zu helfen, noch genervter, fast wütend, wieder zugeschlagen hatte.
 

Müde rieb sich der Jugendliche über die Augen. Die Erinnerungen an die vergangene Woche lösten viele, sehr stark gemischte Gefühl in ihm aus. Einige kannte er, andere wiederum verspürte er zum ersten Mal.

Da war Verwirrtheit, Sorge und Glück, die alle drei nicht unbekannt waren, ihn jedoch in dieser Zusammenstellung noch nie begegnet waren. Sie standen, jedenfalls zum Teil, im Widerspruch zu Severus Snape.
 

Sorge… Sorge und die Frage, was gewesen wäre, hätte sein Tanzpartner dieses ungewollte Abenteuer nicht überlebt. Dazu kam die Freude…Freude darüber, dass es dem Anderen von Tag zu Tag besser ging. Zwei Gefühle, die mit Snape bisher noch nie in Verbindung gestanden hatten. Nun…Sie waren da, man konnte sie nicht abstellen…
 

Doch war da noch mehr. Durch seinen Körper schienen jedes Mal, wenn er an Snape dachte Schwärme von Schmetterlingen zu fliegen, die seine Hände schwitzig werden und sein Herz einen wilden Tanz heftigen Klopfens aufführen ließen. Sammeln taten sich diese lästigen Tiere schließlich in seinem Bauch, sodass er, kaum war der Mann in seiner Nähe nicht mehr aus dem Lächeln herauskam.
 

Erneut fuhr sich der Schüler über die grünen Seelenspiegel, dachte an die Abende, die er seit Tagen bei seinem Professor verbracht hatte. Der Rückschlag, die Abfuhr, am Abend des Auffindens des Lehrers, hatte er sich nicht gefallen lassen, war, wie es zu einem Gryffindor passte, hartnäckig geblieben, auch wenn ihm schleierhaft war, wieso.
 

Hermine hatte nur dümmlich gegrinst, als er ihr, ohne Beisein von Ron, versucht hatte zu erklären, was ihn beschäftigte und was in ihm vorging. Sie schien genau zu wissen, was los war, doch hatte sie, auf seine Frage hin, was ihm nun fehlte, nur den Kopf geschüttelt. „Wenn es soweit ist, wirst du es wissen.“

Seine Gedanken glitten zum nächsten Morgen, nachdem er den Lehrer im Wald gefunden und gerettet hatte. Noch vor dem Frühstück war er wieder in den kühlen Kerkern gewesen und hatte unsicher auf die schwarz lackierte Tür gestarrt, die ihn von dem Anderen trennte. Ein silbernes Schild, mit einer gewundenen Schlange verziert, prangte auf Augenhöhe und in verschnörkelter Schrift, die irgendwie nicht zu dem Tränkemeister passte, stand „Privaträume Severus Snape“ darauf.
 

Mit zittrigen Fingern, der Gryffindormut, der ihm immer nachgesagt wurde, war auf einmal verschwunden, klopfte der Jugendliche schließlich mehrmals gegen das dunkle Holz. Es dauerte einige Momente, bis ein dumpfes „Herein“ erklang, mit dem der Schüler nicht mehr gerechnet hatte.
 

Sein Herz klopfte wild gegen seine Brust, sodass Harry vermutete, dass man es im ganzen Schloss hören konnte, als er die Klinke, ebenso silbern wie das Schild gefärbt, herunterdrückte und die ihm bekannten Räume betrat.

Im Wohnzimmer, in dem er sich nun befand, brannte keinerlei Licht. Erhellt wurde der Raum nur spärlich durch einen Lichtstrahl aus dem Nebenzimmer, aus dem wahrscheinlich auch die Stimme erklungen war. „Professor?“, rief Harry, erneut war seine Tonlage nur ein Piepsen, welches zeigte, wie aufgeregt er war. Statt einer Antwort bekam er allerdings nur ein Stöhnen, bestehend aus einer komischen Mischung. Einerseits hilfesuchend, andrerseits…genervt?
 

Das Herz des Jungen schien einen Takt seines schnellen Tanzes auszusetzen. Das klang alles andere als gut und sofort war wieder die Sorge geweckt, die Harry beinahe schon wieder verdrängt hatte.

Der Schüler stürmte zu der Tür, stieß sie auf und erblickte seine Tränkeprofessor am Boden liegend. Die Bettdecke war zerwühlt, das Bettlaken mit Blutflecken durchtränkt.
 

Und wieder erstarrte Harry, während ihm tausende Szenarien, die dieses „Schlachtfeld“ erklären könnten, durch den Kopf schossen. „Netter Anblick, was?“, fauchte Snape leise und versuchte, sich eine Strähne seines pechschwarzen Haares aus dem verschwitzten Gesicht zu streichen. Schnell schüttelte der Schüler seine Gedanken ab. „Nein..“, erklärte der Löwe schnell und eilte zu dem Anderen.
 

Mit beiden Händen griff er unter Snapes Arme und half ihm, sich auf sein Bett zu setzen. „Sagen Sie mir, was passiert ist?“, fragte der Junge nun schnaufend und musterte das müde Gesicht. Snape grummelte leise, doch schwieg er und das war dem Jüngeren Antwort genug. Dazu zeigten die kalten, harten Züge Snapes, wie viel er davon hielt, dass ausgerechnet Harry Potter neben ihm saß und ihm aus dieser…Situation geholfen hatte.
 

„Gut.. dann eben nicht.“ Harry zuckte mit den Schultern und erhob sich. „Brauchen Sie sonst irgendetwas?“, fragte er dann und versuchte, den Ton seiner Stimm neutral zu halten. Auch wollte er nicht, dass Snape sah, wie sehr er sich wirklich sorgte und er war froh, dass der Tränkemeister noch nicht gefragt hatte, warum er in seinen Räumen auftauchte.
 

„Was willst du, Potter?“ Der Ton, den der Tränkemeister anstimmte, missfiel Harry, schließlich hätte er den Lehrer auch liegen lassen können. Man sah ihm deutlich an, er hatte seine Lippen aufeinander gepresst und die Augen verengt, dass er kurz davor war, wie ein Vulkan auszubrechen. Doch um des Friedens Willen, den sie schon vor einiger Zeit still geschlossen hatten, hielt er seine Wut im Zaum.

Angesprochener stöhnte also nur leise und strich sich genervt durch die Haare. Was sollte er nun antworten? Sollte er ehrlich sein und sich die Blöße geben? Snape sagen, dass er ihn nicht verletzt sehen wollte? Oder doch lieber Lügen und eine Ausrede erfinden?

Harry entschied sich für Zweites. „Ich wollte ihnen nur mitteilen, dass ich die Tanzstunden bis zur ihrer Genesung erst einmal abgesagt habe.“ Und das war nicht einmal gelogen.

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Snape schnaubte leise. Nicht einmal provozieren ließ sich der Bengel noch. Warum war er hier? Denn Severus glaubte nicht wirklich daran, dass der Gryffindor nur wegen des Tanzes so früh aufgestanden und hier herunter gekommen war. „Geh.“, verlangte er dennoch, ohne weiter nachzuhaken.
 

Harry kam sich in den Moment, wo das Wort seine Ohren erreichte, unheimlich dumm vor. Dumm und naiv. Wie hatte er auch glauben können, dass er mit offenen Armen empfangen wurde, dass sein Professor Dankbarkeit empfand?

Er wollte sich schon dem Gehen zuwenden, doch eine kleine Stimme in seinem Inneren wollte, dass er blieb. „Ich gehe nicht, bevor ich nicht überzeugt bin, dass sie gut versorgt sind.“, erklärte er also mit fester Stimme. Oder eben dem, was davon übrig war.
 

Wenn Blicke töten könnten, so würde Harry jetzt wohl mehr als nur einen Tod sterben, so finster war der Blick des Slytherinhauslehrers. Ob er wohl zu dreist geantwortet hatte?
 

„Harry…“

Es war die Stimme seines besten Freundes, die den jungen Mann aus seinen Erinnerungen und wilden Gedanken riss. Der Rotschopf hatte die Vorhänge des Himmelbettes zur Seite geschoben und den Kopf hindurch gesteckt. „Komm schon, Alter. In einer halben Stunde beginnt der Kurs und Fiona und Markus wollen nochmal gemeinsam mit uns die letzte Stunde wiederholen. Hermine will ein wenig eher hin, damit sie nichts verpasst.“
 

Die Tanzstunde… Harry schüttelte innerlich den Kopf. Mit wem sollte er tanzen? Zwar war Severus Snape wieder auf den Beinen, doch bezweifelte der Gryffindor, das dieser bereits wieder in der Lage war, zu tanzen.

Und ehrlich gesagt…ohne den Anderen wollte Harry nicht zum Unterricht und erneut schweiften seine Gedanken zu den vergangenen Tagen.
 

Fortsetzung folgt…
 


 

Und?

Gibts ein nettes Kommi???



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Legoory
2012-08-25T21:09:51+00:00 25.08.2012 23:09
Mensch, bei den Beiden weiß man einfach nicht, wer den stureren Dickschädel hat >.<
Snape stirbt fast aber er braucht keine Hilfe, er ist ja ein großer Junge... Argh und unser lieber Harry wird auch immer wieder vergrault.
Ich muss weiterlesen xD
Von:  Omama63
2012-06-06T17:49:42+00:00 06.06.2012 19:49
Ein klasse Kapitel.
Snape wirkt in diesem Kapitel ein wenig undankbar, aber das ist wohl seine Art, da er nicht will, dass ihn jemand hilflos sieht.
Bin schon gespannt, ob Snape zum Tanzunterricht kommt.
Von:  Yukido
2011-12-18T23:45:43+00:00 19.12.2011 00:45
Supi!Supi!Supi! Ich liebe diese Story!
Sie ist einer der Gründe, warum ich immer mal wieder bei animexx reinschau!
Echt klasse! Ich finde deine Charaktere einfach genial und vorallem auch ziemlich realitätsnah (wenn man sich andere FFs mal ansieht, wie zB meine +peinlich berührt räusper*) ausgearbeitet, obwohl du sie natürlich der Story etwas angepasst hast.
Die Idee mit dem Vertrag ist eine weitere Sache, die mir total gefällt, weil sie dem Plot noch mehr Buchnähe gibt, denn auf einer neuen Interpretationsebene kombiniert mit dem schlichten Zwang sich näher zu kommen, ist es sogar wahrscheinlich, dass Harry, als hormongesteuerter Jugendlicher, dem grimmigen Professor verfällt und diesen unter den richtigen Umständen schließlich mitreißt!XD
Kurz: ICH LIEBE DIESE STORY UND WENN DU SIE NICHT WEITER SCHREIBST; WERD ICH BÖÖÖÖÖÖÖÖSE!!!!!!!! *tiiihihihi*
liebe Grüße
Yukido^^
Von:  sweet_tod
2011-11-11T16:06:15+00:00 11.11.2011 17:06
Hi, ich beiss mir gerade in den hintern das ich mit dem Lesen deines ffs nicht gewartet hab bis er abgeschlossen ist! Ich will wissen wie es weiter geht!!
LG sweet
Von:  brandzess
2011-11-08T19:51:20+00:00 08.11.2011 20:51
Nigini dieses elendige Vieh >.< ich könnte ihr ja...... baka!
wenigstens hat Harry Severus noch rechtzeitig gefunden! und ihm gehts langsam aber sicher wieder gut :D
armer Severus. und das er Harry gleich wieder raus schmeißt wenn der in Sevs räume kommt war irgendwie klar^^
die nächste Tanzstunde steht kurz bevor......mal sehen ob Harry und Severus doch auftauchen.....wobei ichs bei Sev verstehen könnt, wenn man halb von Nagini zerfleischt wurde, dann gehts einem erstmal nicht so gut^^
aber vllt tanzen sie ja auch was langsames und dann müssten Sev und Harry nur langsam von einem Bein aufs andere wippen :3 (wäre sehr schonend für Sev und auch sehr süß *hehe*)
naja bin mal gespannt wies weiter geht! freu mich schon wieder auf das nächste kapitel!
gvlg brandzess
Von:  Kagomee16
2011-11-08T11:46:17+00:00 08.11.2011 12:46
die ff ist einfach toll^^
ich finde deine schreibweise echt schön^^

hoffe du schreibst schnell weiter^^

lg kagomee16
Von:  sasa56
2011-11-07T18:56:56+00:00 07.11.2011 19:56
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56
Von:  Naadl
2011-11-06T19:56:25+00:00 06.11.2011 20:56
Die Story is echt toll! ich hoffe du schreibst schnell weiter, ich bin schon soo... gespannt was in der woche noch so alles passiert ist.


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