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Shall we dance?

Wenn Severus und Harry einen Tanzkurs absolvieren....
von

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Langsamer Walzer

Eine Woche war vergangen. Eine Woche, in der Harry an nichts anderes hatte denken können, als an die erste Tanzstunde, die Nähe seines Tränkeprofessors und dessen hasserfüllte Blicke, die ihn jedes Mal getroffen hatten, wenn ihm ein Fehler passiert war. Es war ein komplettes Desaster gewesen, hatten sie doch kaum einmal die Tanzschritte bis zum Ende tanzen können, da Harry, durch seine Unsicherheit, meist einen Schritt falsch getanzt hatte oder einfach nicht nicht in der Lage gewesen war, den Takt zu halten. Schließlich war Severus, zwanzig Minuten vor Ende, genervt und voller Wut über so wenig Talent gegangen.
 

Tatsächlich hatte Harry dieses Verhalten getroffen, obwohl er es gewohnt sein musste. Im Unterricht verhielt sich der Tränkemeister nicht anders und das bereits seit sieben Jahren. Andererseits war der Tanzkurs vielleicht auch eine Möglichkeit, sich neu kennen zu lernen und sogar Frieden zu schließen. Unbewusst schien der Löwe dies wirklich geglaubt zu haben
 

Nachdem Snape verschwunden war und sich die Schüler wieder beruhigt hatten, tatsächlich war ein riesiger Tumult ausgebrochen, als man das wütende Schnauben und den letzten Kommentar von Severus, „Potter, du bist wirklich zu nichts zu gebrauchen!“, gehört hatte, erklärte sich Fiona bereit, Harry noch ein wenig zu helfen. So konnte auch dieser am Ende von sich behaupten, dass er den Grundschritt beherrschte.
 

Auch die Tage danach waren eine Folter gewesen. Sobald sie sich auf dem Gang begegneten oder im Unterricht aufeinander trafen, schien sich die Temperatur im Raum ins Unermessliche zu kühlen. Die Blicke des Hauslehrers sprachen Bände, trieften nur so vor Abscheu, Hass und Wut, die Harry seit dieser einen Tanzstunde noch mehr hervorrief, als vorher.
 

Der Gryffindor bekam jedes Mal eine Gänsehaut, die sich unangenehm über seinen ganzen Rücken und dann weiter über den kompletten Körper zog, wenn er diesem Blick begegnete. Ihn plagten, Schuldgefühle, obwohl er sich bewusst war, dass er im Recht war, die ihn zittern ließen, wenn er an die nächste Tanzstunde dachte, die in wenigen Stunden beginnen würde.
 

Währenddessen saß der Mann, der dem Jugendlichen eine solche Angst einjagte, im Büro des Schulleiters. Seine Miene zeigte, was er zu denken schien, denn wirklich erfreut wirkte sie nicht. Die Mundwinkel waren tief nach unten gezogen, die Augen wutverengt. Die schwarzen, glänzenden Haare waren zerzaust und hingen tief in die Augen.
 

„Severus, ich habe Sie her bestellt, weil ich Sie bitten möchte, etwas geduldiger mit Harry zu sein.“, hauchte der Schulleiter, dessen sanfter Blick auf dem Tränkemeister lag, leise. Die blauen Augen funkelten amüsiert, als Albus das Schnauben hörte, welches sein Gegenüber auf seine Worte hin, von sich gab. „Der Junge hat weder Talent zum Brauen, noch zum tanzen. Wie sein Vater.“, zischte er leise und funkelte Albus wütend an.
 

Dieser lächelte nachsichtig. „Mir ist bewusst, dass Sie bereits Erfahrungen gemacht haben. Aber der Junge hatte bisher nicht die Chance, diese ebenfalls zu erlernen. Ich würde mich freuen, wenn Sie ihm Spaß an diesem Projekt zeigen würden, Severus.“ Doch auch bei diesen Worten erntete der Grauhaarige nur ein weiteres Schnauben. „Severus, Sie müssen verstehen, dass Harry nicht James ist!“, fügte der Schulleiter hinzu, dieses Mal etwas strenger.
 

„Ich weiß das!“, zischte der Schwarzhaarige nur und verdrehte die Augen. Natürlich war ihm bewusst, dass Harry anders war, als sein Vater, doch dies auch zu akzeptieren, den Gryffindor zu akzeptieren, dass konnte er noch nicht. Die Abscheu, die er zu diesem Potter empfand ging tief und allein, in die Augen des Jungen zu sehen, der der Sohn Lily Potters war, traf ihn jedes Mal tief im Herzen.
 

„Heute ist wieder Unterricht!“, bemerkte Albus. „Ich wünsche, dass Sie da sind und mit Harry tanzen. Unsere Pärchen stehen bereits fest und jetzt alles umzustellen wäre ein viel zu großer Aufwand.“ Das amüsierte Funkeln in Albus blauen Augen kam zurück, während er den Tränkemeister musterte, dessen Mienenspiel, ein Misch aus Entsetzen, Wiederspruch und Wut, ihn wirklich faszinierte.
 

Einige Minuten herrschte Schweigen. Der Snape schien wirklich um eine Antwort zu ringen und in Gedanken abzuwägen, ob er sich dem Wunsch des Direktors widersetzen sollte. Schließlich nickte er doch. „Ja, Schulleiter.“, hauchte er leise und erhob sich aus dem bequemen, mit dunklem Polster bezogenen Stuhl. Mit einer Eleganz, die ihm kaum einer zutrauen würde, wandte er sich ab und schritt zur Tür.
 

Albus räusperte sich. „Und Severus?“ Angesprochener versteifte sich kurz, wollte schon etwas Genervtes entgegen schleudern, doch auch hier schluckte er es hinunter und drehte sich stattdessen mit einem gequälten Lächeln um. „Ja~?“, fragte er langsam, zog diesen einen Laut in eine geradezu unnatürliche Länge. „Dieses Mal wird die Stunde bis zum Ende durchgetanzt!“ Der Grauhaarige lächelte breit, während der Tränkemeister nur nickte und wütend hinaus stapfte.
 

Erst einige Gänge weiter, kaum ein Schüler kam hier vorbei, blieb er stehen und ließ sich gegen die kühlen Mauern sinken. Für ihn war jede Stunde in der Nähe dieses Löwen eine Qual. Die Augen, die ihn immer wieder an seine Freundin erinnerten, das Gesicht, welches dem James Potters so ähnlich war und in dem er jedes Mal, wenn er hinein sah, dieses hämische Grinsen entdeckte, welches ihn zu seiner Schulzeit verfolgt hatte.
 

Ein Zittern, es begann bei seinen Händen, wanderte über seinen Körper, ließ ihn erschüttern und zeigte, wie nah es ihm eigentlich ging. Severus konnte nicht einmal sagen, was ihn so mitnahm, fühlte nur eine unendliche Leere in sich, die schon seit Jahren danach rief, gefüllt zu werden…
 

Mit wutverzerrtem Gesicht schlug der Schwarzhaarige gegen die Mauer, die ihn eben noch estützt hatte, und fluchte laut, nur um sich bald darauf wieder einigermaßen zu beruhigen und zum Abendessen zu schreiten. Er sollte sich mit Potter vertragen… Harry Potter, dem Helden der Zauberwelt, den er bisher immer verachtete hatte…Das war eine Herausforderung, von der der Tränkemeister nicht wusste, ob er sie bestand. Doch musste er es versuchen, auch wenn es ihm nicht passte.
 

Lieber würde er seine Zeit im Tränkelabor verbringen und arbeiten, als in dieser großen, stickigen Halle zu stehen und erneut die Schritte zu lernen, die man ihm schon zu seiner Jugend beigebracht hatte. Tatsächlich war seine Mutter so vernarrt in Muggle gewesen, dass sie wollte, dass auch Severus diese Menschen kennen lernte und hatte ihn so kurzerhand bei einem Sommerkurs für das Erlernen der Standard- und Lateintänze angemeldet. Auch zu diesem Zeitpunkt wären dem Snape Millionen anderer Dinge eingefallen, die er hätte lieber machen wollen, als zu tanzen, doch auch damals hatte er keine Wahl gehabt. Seine Mutter war so begeistert gewesen, dass sie ihn in den Folgejahren in den Kursen für Fortgeschrittene und schließlich sogar in den Profikursen angemeldet hatte.
 

Wirklich Spaß hatte Severus nie gehabt. Doch sein Tanzlehrer hatte ihn dennoch gelobt. Seine Technik, die Ausführung der Schritte, währe grandios und an dem Ausdruck würden sie arbeiten, wenn er an den ersten richtigen Wettbewerben teilnehmen würde. So weit war es nur nie gekommen. Mit 17, dem Alter, mit dem man in der Zauberwelt volljährig wird, hatte sich Severus eine Wohnung in der Winkelgasse gemietet und sich durch Brauen über Wasser gehalten….
 

Schnell schüttelte der Hauslehrer diese Erinnerungen ab und sah sich in der Halle um, die er vor wenigen Minuten betreten hatte. Fröhliches Gemurmel war zu hören und viele der Schüler und Schülerinnen schienen nur über das selbe Thema zu sprechen: den Tanzkurs…
 

Auch Harry saß in der großen Halle. Seine Mimik verriet seinen Freunden ganz genau, was mit ihm los war. Noch nie hatte der Jugendliche gut verstecken können, was er fühlte. Heute waren es Angst und Wut, die abwechselnd in seinen Augen funkelten und das Reden mit ihm schwer machten. Ron und Hermine hatten es bereits am Morgen aufgegeben, denn schon beim Frühstück war ihr Freund kaum ansprechbar gewesen.
 

Sie litten mit ihm und würden ihm am liebsten helfen, doch der Kurs war Pflicht und ein Partnerwechsel schien unmöglich. Jedenfalls hatte Dumbledore das gesagt, der scheinbar gar nicht sehen wollte, dass es noch Tote geben würde, sollten Harry und ihr Professor weiterhin als Paar weitertanzen. Severus Snape war, seit sie die erste Stunde hinter sich gebracht hatten, weitaus schlimmer geworden, als zuvor. Die Laune des Tränkemeisters war vor allem in ihren Stunden so wechselhaft, wie es nicht einmal das Wetter im April war. Meist war er unausstehlich, doch das war nichts Neues für die Gryffindors. Allerdings war nun auch das Verhalten gegenüber seinem eigenen Haus genauso. Auch den Slytherins zog er neuerdings Punkte ab, was die Schlangen natürlich alles Andere als gut fanden.
 

Harry seufzte leise und blickte zu seinen Freunden, die gerade besorgte Blicke getauscht hatten. „Wir sollten uns umziehen.“, bemerkte der Dunkelhaarige und schob seinen Teller, auf dem die Pastete, die er sich aufgetan hatte, noch unberührt lag, von sich. Hermine runzelte die Stirn und stieß Ron, der sich schon erheben wollte, in die Seite. „Harry.“, begann sie und schüttelte den Kopf, „los, iss etwas. Vorher gehen wir hier nicht weg!“
 

Der strenge Blick der Schülerin lag auf dem Grünäugigen und erinnerte ihn ein wenig an McGonagall wenn sie kurz davor war, eine Standpauke zu halten. Die Augen verdrehend gab er schließlich nach und schob sich ein Stück der Pastete in den Mund. Unwillig, sie herunterzuschlucken, kaute er darauf herum. Es schien ihm, als würde er nicht einmal etwas schmecken. Die Pampe in seinem Mund fühlte sich an wie Pappe. Doch erneut bemerkte Harry den Blick der Braunhaarigen und so zwang er sich schließlich dazu, die Hälfte seines Tellers zu leeren.
 

Sein Magen rebellierte, als sie sich schließlich zum Turm aufmachten, um ihre Sachen weg zu bringen und zur Tanzstunde zu gehen. Wie gern wäre er schließlich im Gryffindorturm geblieben, hätte sich mit einem Buch an das warme Feuer gesetzt oder sogar Hausaufgaben gemacht. Im Moment war ihm vieles lieber, als der Weg zur großen Halle und vor allem, zu Snape.

Immer wieder schien sich der Inhalt in seinem Magen zu drehen und bescherte ihm das unangenehme Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen.
 

Ron musterte seinen blassen Freund, während sie ihre Uniformen ablegten. „Bist du sicher, dass du mitkommen willst? Wir könnten dich abmelden.“ Angesprochener schüttelte nur den Kopf. „Ich werde mich nicht vor Snape verstecken.“, zischte er. Er wusste doch selbst nicht, warum ihm diese Blicke, dieses Verhalten so nah gingen, ihn verletzten und ihm Angst einjagten. Doch eines war ihm klar. Der Löwe musste sich dem stellen, sonst würde er sich wohl ewig Vorwürfe machen. Und wenn er dies schon nicht schaffte, wie sollte er dann erst Voldemort besiegen?
 

Als er dies seinem besten Freund erklärte, musterte der ihn nur verwirrt. „Du willst nicht ernsthaft einen Kampf mit Du-weißt-schon-wem mit einer Tanzstunde zusammen mit Snape vergleichen?“, fragte der Rotschopf und schüttelte den Kopf. Harry lächelte verkrampft. „Und wenn doch?“, fragte er herausfordernd. Sein Freund winkte ab und sie schritten, ohne weiter auf dieses Thema einzugehen nach unten, wo Hermine bereits ungeduldig wartete.
 

Dem grünäugigen Gryffindor kam dies alles wie ein Déjà-vu vor. Schon letzte Woche war er mit ungewissem Gefühl die Treppen hinabgestiegen und innerlich schien er schon da geahnt zu haben, was auf ihn zukommen würde. Seine Hände zitterten ein wenig, doch den Rest seines Körpers hatte er soweit unter Kontrolle gebracht, dass man ihm nicht ansah, was innerlich in ihm vorging.
 

Ein Seufzen glitt über die Lippen des Dunkelhaarigen und automatisch blickten Ron und Hermine, die bis eben in einer Diskussion steckten, welches Fach weniger Spaß machte, Zaubertränke oder Wahrsagen, sahen auf. Die kluge Schülerin lächelte aufmunternd. „Vielleicht wird es gar nicht so schlimm.“, meinte sie und strich über die Schulter ihres Freundes. „Ich bin mir sicher, dass Dumbledore mit Snape gesprochen hat. Schließlich kann er sich nicht den ganzen Kurs so rücksichtslos verhalten.“
 

Sie erreichten die große Halle. Wie schon in der Vorwoche waren die Tische verschwunden. Stattdessen zierte wieder eine Tanzfläche aus Holz den Boden, die leicht im Licht der Kerzen, die über ihren Köpfen schwebten, glänzte. Der Slytherinhauslehrer war, wie Harry bemerkte, bereits anwesend und unterhielt sich in diesem Moment mit dem Schulleiter. Wie immer trug Severus Snape seine schwarzen Roben, die eng am Körper lagen. Bisher hatte Harry noch nie wirklich bemerkt, dass sein Lehrer eine außerordentlich angenehm und überaus schlanke Figur hatte.
 

Der Blick der schwarzen Augen kreuzte sich mit dem Seinen und eine Gänsehaut erschien auf Harrys Rücken. Schon oft hatte er geglaubt, dass der Ältere seine Gedanken las, wie ein offenes Buch. Seit seinem fünften Jahr war er sich da noch sicherer gewesen und heute… Harry senkte den Blick. Wenn Snape seine Gedanken mitbekam würde er nur noch wütender werden und ihm den Kurs schwieriger machen, als eh schon.
 

Dumbledore klatschte in die Hände und riss den Gryffindor so aus seinen Gedanken. „Nun, da wir endlich alle vollständig sind…“, begann er mit fröhlicher Stimme und lächelte in die Runde, “gebe ich das Wort weiter an unsere Tanzlehrer und wünsche schon einmal viel Spaß.“
 

There's a calm surrender

To the rush of day

When the heat of the rolling world

Can be turned away

An enchanted moment

And it sees me through

It's enough for this restless warrior

Just to be with you
 

Markus und Fiona traten vor. Auf beiden Lippenpaaren befand sich ein fröhliches Lächeln. Ohne etwas zu sagen, ließen sie die Musik sprechen und bewegten sich dazu. Harry kannte das Lied. Seine Tante war verrückt danach gewesen und hatte es eine Zeit lang jeden Tag gehört. Die Körper des Paares bewegten sich zu dem Takt, ließen die Szene unheimlich romantisch wirken. Die Schritte wirkten kompliziert und doch gleichzeitig so federleicht, als würden die beiden schweben. Hermine ließ ein Seufzen hören. Sie schien genauso zu denken, wie Harry, der ebenfalls fasziniert war, von dem Schauspiel, welches die Tanzlehrer boten.
 

Erneut kreuzten sich die Blicke des Tränkemeisters und Harrys. Dem Jüngeren stockte der Atem. War der Blick des Anderen gerade sanft gewesen, zufrieden? Schnell schüttelte der Löwe den Kopf und blickte zurück zu den Lehrern. Doch die hatten die Musik abgeschaltet und lächelten erneut in die Runde. Markus trat ein Stück nach vorn, breitete die Arme aus. „Was ihr eben gesehen habt, war der langsame Walzer. Ein wunderbarer Tanz, sehr romantisch, möchte ich meinen. Stellt euch auf. Wir wollen gleich mit dem Grundschritt beginnen. Sehr leicht, das verspreche ich euch.“
 

Can you feel the love tonight?

It is where we are

It's enough for this wide-eyed wanderer

That we got this far

Can you feel the love tonight?

How it's laid to rest?

It's enough to make kings and vagabonds

Believe the very best
 

Nun wieder unsicher, trat Harry auf seinen Tränkelehrer zu. Dieser stellte sich gegenüber seinem Schüler auf und nahm die Tanzhaltung ein, die man ihnen in der ersten Stunde beigebracht hatte. Die ersten Schritte, die Markus und Fiona nun vorzeigten, waren tatsächlich nicht schwer. Harry lächelte erleichter, als sie sie gemeinsam tanzten und er keinen Fehler machte.
 

Allerdings schien Snape dennoch unzufrieden zu sein. „Hör auf zu führen, Potter.“, zischte der Schwarzhaarige und funkelte den Jüngeren an. Harry sah auf und runzelte die Stirn. „Das tue ich doch gar nicht.“, begehrte er, doch sein Gegenüber schnaubte nur.

„Du bemerkst es nicht…“ Der Hauslehrer verdrehte die Augen und griff ein wenig fester zu. Für einen Moment musste der Gryffindor keuchen. Wie eine Greifzange drückte Snape seine Hand und schleuderte ihn beinahe die Tanzfläche entlang.
 

There's a time for everyone

If they only learn

That the twisting kaleidoscope

Moves us all in turn
 

Die Musik stoppte und so auch die Tanzpärchen. Die meisten hatten den kleinen Streit, der erneut zwischen Harry und dessen Professor ausgebrochen war, nicht bemerkt, waren sie doch viel zu konzentriert auf die neuen Schritte gewesen, doch Dumbledore, der auf der anderen Seite der großen Tanzfläche stand, runzelte besorgt die Stirn. Ein wenig zweifeln tat der Schulleiter nun doch, denn eine Besserung stellte sich bisher nicht ein.
 

Allerdings war Albus Dumbledore kein Mensch, der einfach aufgab oder ungeduldig das Handtuch schmiss. Er würde weiter beobachten, was geschah und falls sich doch keine Veränderung bemerkbar machte, müsste er die beiden anders zueinander führen. Noch immer war sich der Grauhaarige sicher, dass Harry und Severus zueinander gehörten. Auch wenn es im Moment den Anschein hatte, als würde es bald Tote geben.
 

Fiona trat nun nach vorn und erklärte die weiteren Schritte. Eine Figur, wie sie sagte. Es würde dem Tanz ein wenig Abwechslung geben und wer diese Figur beherrschte würde auch in ihren Extrakurs eintreten können. Ein Lächeln erschien auf den Lippen der beiden Tanzlehrer.

Harry allerdings sah besorgt zu Snape, der seinen Blick viel zu kühl erwiderte. „Wenn du mich führen lässt…“, begann der Tränkemeister zu zischen, „wird es nicht so eine Blamage, wie letzte Woche.“
 

There's a rhyme and reason

To the wild outdoors

When the heart of this star-crossed voyager

Beats in time with yours
 


 

Die Worte trafen Harry, auch wenn er es nicht zugeben wollte. Doch anstatt sich weiterhin zu bemitleiden, schnaubte er nur. „Wären Sie geduldiger, würden Sie sich auch nicht so blamieren, Sir.“, fauchte er leise und verdrehte die grünen Augen. Snape hob eine Braue. Mit einem solchen Konter hatte er nicht mehr gerechnet. Doch gleich darauf verengte er die Augen und wütendes Schwarz traf auf herausforderndes Grün.
 

Can you feel the love tonight?

It is where we are

It's enough for this wide-eyed wanderer

that we got this far

can you feel the love tonight?

How it's laid to rest?
 

Das Räuspern von Markus ließ beide Männer zu den Tanzlehrern blicken. Das Pärchen zeigte nun die Figur, zweimal ohne Musik und zweimal mit Begleitung. Es sah wunderschön aus. Gleichzeitig romantisch und geschmeidig, als würden sie den ganzen Tag nichts anderes machen und dabei noch über Wolken tanzen. „Nun langsam und gemeinsam!“, verkündete Fiona und stellte sich auf.

Die Schüler taten es ihnen nach und bald wurde die Halle von lautem Zählen und den gleichzeitigen Schritten der Jugendlichen erhellt. „Eins, zwei drei…“
 

Harry schloss für einen Moment die Augen. Snapes Griff war noch immer wie der, eines Schraubstockes und auch die Hand auf seinem Rücken, schien sich regelrecht in seine Kleidung hineinzukrallen. Um jeden Preis schien der Tränkemeister verhindern zu wollen, dass er die Kontrolle über ihr Tun verlor. „Sie sind verkrampft, Sir.“, zischte der Löwe herausfordernd. Gleich darauf bereute er die Worte. Absichtlich stellte Severus sein Bein quer, sodass Harry nicht mehr ausweichen konnte und darüber stolperte.
 

Can you feel the love tonight?

It is where we are

It's enough for this wide-eyed wanderer

That we got this far

can you feel the love tonight?

How it's laid to rest?

It's enough to make kings and vagabonds

Believe the very best
 

Stöhnend rieb sich Harry den Hintern, blickte dabei wutentbrannt zu Snape, dessen Lippen ein hämisches Grinsen zierte. „Ich denke, du solltest auf deine zwei linken Füße aufpassen, Potter.“, erklärte der Tränkemeister, die Worte ließen Harry die Abscheu, die dieser für ihn empfand, genau spüren. Ohne etwas zu erwidern erhob sich der Grünäugige und stellte sich wieder in Position.

Snape wollte sich mit ihm anlegen und nur zu gern ging Harry auf das Spiel ein.
 

Absichtlich wand er sich nun in Snapes Armen, lenkte diesen in Richtungen, die dieser niemals hatte einschlagen wollen und führte ihn gegen seinen Willen. Mit einer solchen Kraft hatte selbst der Hauslehrer der Schlangen nicht gerechnet. Außerdem schien Harry nun absichtlich auf die Füße seines Tanzpartners treten zu wollen und achtete explizit darauf, dass diese auch immer unter den seinen waren.
 

Wäre die Stunde nicht zu Ende gewesen, wäre es wohl in einem handfesten Gerangel ausgeartet. So allerdings, wurden die ungleichen Männer voneinander getrennt, Albus hatte Severus übernommen, Ron und Hermine hatten sich Harry geschnappt, und Abstand zwischen sie gebracht.

Markus versuchte, es als Spaß zu betrachten und rang sich zu einem Lächeln ab. Einige Pärchen bat er zu sich, diejenigen würden Extraunterricht erhalten. Den Rest schickte er weg und sobald Severus das Stichwort hörte, riss er sich von dem Schulleiter los und verschwand wütend aus der Halle.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Omama63
2012-06-06T09:32:08+00:00 06.06.2012 11:32
Ein lustiges Kapitel.
Ja, so gefällt mir Harry. Er soll Snape zeigen, dass er auch anders kann und nicht nur tut, was Snape will.
Da kann ich mir gut vorstellen, wie es beim Tango aussieht.
Von:  brandzess
2011-09-03T18:29:17+00:00 03.09.2011 20:29
als ich die erste zeile vom lied gelesen hab und gemerkt hab das es Can't you feel the love tonight von Elton John ist xD ich hab sooo einen üblen lachflash bekommen! 5 minuten ging nix mehr außer lachen xD
herllich absurd! so ein niedliche liebeslied und sie beiden versuchen sich bei diesen klängen an due gurgel zu springen xD echt geil!
Von:  sasa56
2011-07-17T19:17:09+00:00 17.07.2011 21:17
super kapitel
freu mich aufs neue kapitel
lg
sasa56


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