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Entflammte Freundschaft

Der Grund für Ägyptens Untergang? Es geht endlich weiter! ^^14.Kapitel ist da :D
von

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Die erste Nacht im Palast

Ach, ja. Und schon ist das 4. Kapitel da. Das ist jetzt länger geworden.Viel Spaß beim Lesen!
 

Erst jetzt stürmte der Heiler in das Gemach des toten ehemaligen Pharaos Akunumkanon.

"Es ist zu spät." ,flüsterte Mara vor sich hin. Der Heiler hörte dies. Sie fuhr fort, " Jegliche Hilfe kommt zu spät."

Atemu saß eine Weile regungslos neben der Leiche. Zuerst konnte er es nicht glauben. Er drehte sich um, um zu sehen, ob das kein Traum war. Doch dann erblickte er Mara und den Heiler, die beide ein trauriges Gesicht machten. Es war kein Traum. Sein Vater war wirklich tot. Langsam fing er sich und schritt auf den Balkon zu. Das Volk war gespannt, was der neue Pharao ihnen mitzuteilen hatte. Er zögerte, aber schließlich fing er an zu reden, "Ich bedaure sehr, Euch mitzuteilen, dass...mein Vater Akunumkanon, der frühere Pharao Ägyptens, gerade verstorben ist." Unruhen breiteten sich unters Volk aus. Einige dachten, der ehemalige Pharao wurde von seinen Feinden auf irgendeine mysteriöse Art und Weise umgebracht. Andere wiederum dachten, er wurde von den Göttern wegen eines Verbrechens bestraft. Keiner der Bürger Alexandrias kannte den wahren Grund seines Todes, weil er sich in der letzten Zeit nicht blicken ließ.

Der junge Pharao wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er einen Schrei vernahm. Er konnte den Schrei der Person, die ihn ausstieß, sofort zuordnen. Blitzartig drehte er sich um und sah eine Schlange - aber keine gewöhnliche. Diese Schlange hatte zwei Köpfe! Doch etwas war komisch an ihr. Sie biss Atemu nicht! Atemu schlich sich an der Schlange vorbei und lief zu Mara. Als er bei ihr ankam, sah er, dass sie auf den Knien saß und dabei ihren linken Arm hielt. "Was ist passiert?" ,fragte er mit besorgter Stimme und ging auf die Knie, um mit Mara auf gleicher Höhe zu sein. Der Heiler antwortete ihm, " Die Zweiköpfige Schlange hat die junge Frau gebissen. Es ist aber sehr verwunderlich, dass diese Schlange hier aufgetaucht ist. Sie lebt eigentlich tief unter dem Wüstensand und es gibt nur wenige davon."

"Und wie konnte diese Schlange dann hierher kommen?" ,ertönte Atemus Stimme in einem etwas zornigen Ton. "Mara, tu deine Hand weg. Lass mich deine Bisswunden sehen. Na, mach schon."

Mara hörte seine Worte nicht, denn sie war mit ihren Schmerzen beschäftigt, die diese kleinen Bisswunden verursachten.

"Ich konnte Eurem Vater nicht helfen. Aber das möchte ich wieder gut machen, indem ich dieser jungen Frau helfe." ,bat er den Pharao in einem schuldbewussten Ton.

"Dann folgt mir in mein Gemach." ,er nahm Mara auf seine Arme und trug sie in sein Schlafgemach.

Währenddessen spekulierten die Diener des Pharaos über die fremde junge Frau, die er vorhin mit sich geführt hatte. Selbst seine treuen Priester blieben nicht verschont.

"Was glaubt ihr, wer diese junge Frau war ?" ,fragte Mahado, der Hüter des Millenniumsrings ,in die Runde. "Könnt ihr sie nicht mit Hilfe eurer Millenniumskette ausfindig machen, Isis?" ,fragte der brünette gutaussehende Priester weiter, als er keine Antwort bekam. "Meine Kette ist nicht dazu da, jemanden ausfindig zu machen, sondern die Zukunft Ägyptens zu sichern!" , entgegnete sie ihrem Bruder ein wenig zickig.

"Ja, aber was, wenn sie die Zukunft Ägyptens ist?" ,mischte sich endlich auch Karim, der Hüter der Millenniumswaage, ein.

"Worauf wollt Ihr hinaus?" ,fragte die schwarzhaarige Priesterin ein wenig verwundert.

"Vielleicht ist unser neuer Pharao verliebt!" ,rief Mahado plötzlich aus.

"Verliebt??" ,fragte nun Seto (eigentlich Seth, aber Seto klingt besser) unglaubwürdig. "Ich bitte Euch, Mahado. Der Pharao hat keine Zeit, sich zu verlieben. Er hat sich um sein Volk zu kümmern und damit hat er genug zu tun."

"Seto, jetzt seit doch nicht so pessimistisch! Nur weil ihr keine Zeit habt, muss der Pharao

nicht auch keine Zeit haben." ,stellte sich der Hüter der Millenniumswaage gegen den Hüter des Millenniumsstabs. "Na ja, das könnte durchaus möglich sein." ,schloss sich Isis Mahado und Karim an. "Zerbricht Euch nicht den Kopf daran. Wenn etwas mit ihr sein sollte, werden wir die ersten sein, die es erfahren." ,versuchte Shada, der glatzköpfige Hüter des Millenniumsschlüssels, die Anwesenden zu beruhigen.

Zurück in Atemus Gemach:

Der Heiler hatte erst kürzlich den Raum verlassen und ließ Atemu und Mara somit alleine. Sie regte sich nicht und hatte ihre Augen geschlossen. Der junge Pharao lief auf und ab, um sich abzureagieren. Es half jedoch nichts. Ganz im Gegenteil- das machte ihn nur nervöser! Dann ließ er sich am Bettrand neben ihr nieder und nahm ihre Hand.

"Es tut mir so leid. Ich wollte nicht, dass du schon nach deiner Ankunft im Palast leidest. Verzeih mir." , flüsterte er ihr leise zu. Und anscheinend hatte sie es gehört, denn sie reagierte darauf, " Es...ist doch nicht deine Schuld, dass mir das widerfahren ist. Mach dir keine Vorwürfe. Du kannst nichts dafür." Wieder schloss sie ihre Augen und machte Atemu dadurch wahnsinnig. Immer wenn sie ihre Augen schloss, dachte er, dass sie ihn verlassen würde genauso wie sein Vater. Sie wandte ihren Kopf von Atemu ab und plötzlich stöhnte sie einige male leise auf und drückte dabei Atemus Hand so fest sie konnte. Diesmal packte ihn Panik. Langsam drehte Mara ihren Kopf zum jungen Pharao. Sie fing an zu reden, "Atemu," der Angesprochene sah sie besorgt an, "du hast mich gefragt, ob ich dich liebe." Der Pharao weitete langsam seine Augen. "Ich habe dir noch keine Antwort gegeben. Das möchte ich jetzt nachholen." Sie berührte seine Wange. "Ich liebe dich." ,gestand sie leise dem kürzlich gekrönten König von Ägypten. "Schon seit unserer Begegnung am Marktplatz. Da hast du mir mein Herz geraubt. Aber ich verlange es nicht zurück. Bewahre mein Herz bei dir und gib es niemals wieder her." ,bat sie ihn.

Atemu lächelte. Er war glücklich das zu hören. Und im selben Moment verspürte er den Wunsch ihr näher zu kommen. Er lehnte sich zu ihr rüber und nur einige Zentimeter trennten ihn von Mara. Sie wusste, was er vorhatte und wollte ihn von seinem Vorhaben abbringen.

"Nein, das darfst du nicht. Tu das nicht." ,flehte sie ihn an. "Vielleicht wird dadurch das Gift auf dich übertragen. Das würde ich mir nie verzeihen. Dann würdest du durch dasselbe Mittel sterben wie ich."

"Du glaubst also, du wirst sterben?"

"Ich habe das Gefühl, dass mein Herz verbrennt. Wie könnte ich denn da nicht glauben zu sterben?" ,fragte sie ihn.

"Keine Sorge." ,beruhigte der junge Pharao sie. "Das kommt von dem Gegengift, das der Heiler dir gegeben hat. Du wirst schon sehen. In ein oder zwei Tagen wirst du wieder gesund sein."

Dann wechselte sie das Thema, "Was ist mit deinem Vater? Und deine Zeremonie?"

Er hatte seinen Vater völlig vergessen. Er musste ja noch beerdigt werden. Aber ein wenig stressig würde es schon werden, denn heute war die Zeremonie des Pharaos, sein Vater war gestorben und Mara ging es nicht gut. Irgendwie musste er das alles in den Griff kriegen. Er hatte vor, Shimon nach Rat zu fragen und stand auf. "Schaffst du es, eine zeitlang ohne mich auszukommen?"

"Ja. Geh deinen Pflichten als Pharao nach. Dein Volk soll sich von dir kein schlechtes Bild machen."

"Ich werde mich beeilen. Sobald ich alles in Ordnung gebracht habe, komme ich zurück."

"Lass dir ruhig Zeit." ,entgegnete sie ihm. Nach diesen Worten verließ Atemu sein Gemach und ging zum Thronsaal. Vorher aber gab er den Wachen die Anweisung, das Volk nach Hause zu schicken, damit sie weiterhin ihren üblichen Tätigkeiten nachgingen. Später aber sollten sie wieder zusammengerufen werden.

Kaum angekommen verbeugten sich alle Anwesenden vor ihrem neuen Pharao.

Er schritt zum Thron - entlang der verbeugenden Menge - und setzte sich. Neben ihm stand Shimon. Er war sein Berater. Nun durften alle Anwesenden sich erheben.

Shimon begann zu sprechen, "Pharao, mein herzliches Beileid um den Verlust ihres Vaters.

"Shimon?" , sprach Atemu ihn an, "die Beerdigung meines Vaters ist mir sehr wichtig. Darum möchte ich zuerst meinen Vater beerdigen und, wenn es dann möglich ist, mit der Zeremonie weitermachen. Ist es euch Recht? "

"Mein Pharao, wir beugen uns euren Entscheidungen. Wenn ihr es so wollt, dann soll es so sein." ,antwortete sein Berater ihm. "Gut." ,Atemu nickte. Sofort befahl Shimon den Wachen den Sarkophag herzubringen, um den ehemaligen Herrscher zu beerdigen. Diese wurde dann in sein Tafel - Sanktuarium gebracht, um dort seine Ruhe zu finden. Um ihn herum waren riesige Steintafeln, auf denen Kreaturen zu erkennen waren, angebracht die die Leiche auf dem Weg ins Jenseits bewachen sollten. Ein letztes mal sah Atemu das Sanktuarium seines Vaters von innen und verließ es dann. Es fiel ihm schwer sich von seinem Vater zu verabschieden. Aber was sein musste, musste sein. Seine 6 Priester und sein Berater folgten ihm in den Thronsaal.

"Beginnt mit der Zeremonie!" ,befahl der junge Pharao, nachdem er sich auf seinen Thron gesetzt hatte. Die Musiker kamen herein und mit ihnen drei Tänzerinnen. Sie musizierten, die Tänzerinnen tanzten zur Musik, um ihren herum aßen die Leute, tranken und lachten. Eine ganz normale Zeremonie eben. Langsam aber konnte der Pharao dem Geschehen nicht mehr aufmerksam folgen und konnte auch nicht mehr still sitzen, weil seine Gedanken bei Mara waren. Er wollte sie sehen. Niemand würde merken, wenn er für eine kurze Zeit wegbleiben würde. Also wollte er sich auf dem Weg zu ihr machen. Aber er hatte nicht vor alleine zu gehen. "Shimon, bitte teilt meinen 6 Priestern mit, sie sollen mir folgen." ,flüsterte er seinem Berater zu. Dieser nickte nur und ging auf die Priester zu. Atemu sah, wie er etwas zu ihnen sagte. Diese nickten und gingen sofort zum Pharao. Der Pharao stand auf. Sogleich wurde alles still. Atemu teilte den Anwesenden mit, dass sie beruhigt weitermachen konnten. Und schon fingen die Musiker wieder an auf ihren Instrumenten zu spielen. So hatte er es sich eigentlich nicht vorgestellt, aber es kam einfach. Niemand seiner Priester wusste, wohin der Pharao mit ihnen gehen wollte. Und da kam Mahado auf eine Idee. "Vielleicht bringt er uns zu dieser jungen Frau, von der wir vorhin geredet haben. Dann hätte Shada Recht." , sprach der Träger des Millenniumsrings leise zu den Priestern, sodass der Pharao vor ihnen nichts hören konnte. Schließlich blieb der Pharao vor seinem eigenen Gemach samt seiner Priester stehen. Er öffnete die Tür und ging rein. Die Priester aber blieben stehen und gingen nicht weiter. Atemu merkte dies, "Na, los. Kommt doch rein!" Sie traten ein. Ihre Augen jedoch waren auf die Frau gerichtet, die aufrecht auf dem Bett saß. "Mara, du solltest dich lieber wieder hinlegen. Du bist doch gar nicht in der Lage aufrecht zu sitzen." ,hörten sie den Pharao sagen. "Nein, es geht schon." ,gab sie zurück. "Mara, ich möchte dich mit meinen Wächtern bekannt machen." ,sprach der Pharao.

"Fangen wir mit der jungen hübschen Priesterin an. Das ist Isis. Sie ist die Trägerin der Millenniumskette. Ich bin mir sicher, ihr werdet ziemlich gut miteinander auskommen. Links neben ihr siehst du Seto. Er ist Hüter des Millenniumsstabs wie unschwer zu erkennen ist. Rechts von Isis steht der Träger des Millenniumsrings. Er heißt Mahado. Mahado und Isis sind Geschwister. Neben Mahado siehst du Shada, Hüter des Millenniumsschlüssels. Und neben Seto steht Karim. Er ist der Hüter der Millenniumswaage. So das wären sie. Das hier, meine Wächter, ist Mara. Ihr werdet gleich sehen, was für eine Rolle sie spielt." Er machte eine kleine Pause, sprach aber danach weiter, "Ja, wo ist denn Akunudin? Na, ja. Das ist nicht weiter schlimm. Ihn wirst du auch noch kennen lernen."

Mara lächelte die Priester an, was dazu führte, dass alle erröteten. Niemals zuvor hatte einer von ihnen so ein Lächeln gesehen - so unschuldig, so süß! Aber wer hätte gedacht, dass der Pharao Mara anschleppen würde? Atemu sah in die Gesichter der verdutzten Priester.

"Was ist denn mit euch los?" ,fragte er sie. Keiner antwortete. Das machte dem jungen Pharao nichts aus und fuhr mit seinem Vorhaben fort.

"Mara?"

"Ja?"

Atemu kniete vor ihr nieder. Die Priester schauten dem Geschehen sprachlos und gespannt zu.

"W - was soll denn das?" ,stammelte sie und guckte ihn entgeistert an.

"Wir brauchen einige Zeugen." ,er zwinkerte ihr zu.

"Was denn... " ,erst jetzt verstand sie, was Atemu damit meinte.

"Bitte...werde meine Frau."

"Atemu..."

"Ich möchte mich nur vergewissern, das du es auch wirklich willst."

Die Angesprochene nahm die Hand des jungen Pharaos.

"Ich höre." ,ungeduldig wackelte er mit seinem Kopf hin und her wie ein kleines Kind. Mara lächelte ihn an, nickte mit dem Kopf und antwortete ihm, "Aber ja doch."

"Schön, dass du deine Meinung nicht geändert hast. Aber eine Sache fehlt noch."

"Ach, wirklich?" Der junge Pharao nahm sie auf den Arm.

"Ah! Was tust du denn da, Atemu? Lass mich wieder runter!"

"Mein Volk muss doch die Verlobte des Pharaos sehen. Oder bist du anderer Meinung?"

"Bist du eigentlich nie scheu?"

"Wenn es um meine Gefühle für dich geht, dann nicht." ,er lächelte, worauf hin sie ein wenig Farbe im Gesicht bekam. Atemu trug sie raus auf den Balkon.

"Was hat der Pharao vor?" ,fragte Karim.

"Seht ihr? Ich hatte Recht. Der Pharao ist wirklich verliebt." ,freute sich der Millenniumsringträger.

"Vielleicht hat unser König sein Volk versammelt, um ihnen diese Neuigkeit mitzuteilen" , Seto beantwortete Karims Frage.

"Das war ja richtig süß." ,gab die schwarzhaarige Priesterin zu. Daraufhin kniete Mahado vor seiner Schwester nieder. "Isis, wollt ihr meine Frau werden?" ,fragte er seine Schwester scherzhaft. Die Priester fingen an zu lachen. "Ts!" ,zischte Isis den brünetten Priester an. Ihr Bruder legte seinen Arm um ihre Schulter und wollte die Beleidigte beruhigen, "Ach, kommt schon Isis! Lachen ist gesund! Ein paar Scherze sind doch erlaubt, oder?"

"Wenn Sie so geschmacklos wie deine sind, dann nicht." ,erwiderte diese in einem zickigen Ton zurück.

Wieder fingen ihre Bisswunden an zu schmerzen. Während sie mit ihren Schmerzen beschäftigt war, verkündete der neue König Ägyptens seinem Volk eine erfreuliche Nachricht, "Mein Volk, ich habe Euch noch etwas mitzuteilen." Dabei schaute er Mara an und merkte, dass sie ihre Augen geschlossen hatte. Sie muss wohl eingeschlafen sein. Dieses Gegengift machte sie ziemlich zu schaffen. Er fuhr fort, "In einigen Tagen wird ein großes Fest stattfinden. Meine Vermählung mit der Frau, die ich in meinen Armen halte. Wer sie allerdings ist, verrate ich euch nicht. Kommt zur Vermählung und ihr werdet es sehen. Ich kann Euch nur sagen, dass sie eine Schönheit ist. Wann genau die Feier beginnt, werdet ihr im Laufe der nächsten Tage noch erfahren."

Mit diesen Worten verließ Atemu den Balkon und ging auf das Bett zu. Dort legte er seine Verlobte ab und bat Mahado um einen Gefallen, "Mahado, könntet ihr bitte hier bleiben und auf Mara aufpassen bis wir alles für heute erledigt haben?"

"Ja, mein König."

"Ach, und noch was. Lasst sie nicht aufstehen. Sie muss sich hinlegen."

"Ich habe verstanden, mein Pharao."

Atemu verließ sein Gemach und seine Priester folgten ihm. Nur Mahado blieb zurück.

Aber irgendwie wollte jemand diese Ruhe stören, die gerade herrschte. Jemand hatte vor, den Pharao zu ärgern (oder auch nicht).

Mahado wachte schon seit einigen Stunden im Gemach des Pharaos auf seine (Atemus) Verlobte. Alles war ruhig. Aber Mahado war anscheinend der Scherzkeks unter den Priestern und konnte diese Ruhe nicht ertragen. Nicht, dass er keine Ruhe mochte sondern es gefiel ihm, seine Schwester auf die Palme zu bringen. Zu seinem Glück verflog diese Ruhe, wenn auch nicht so wie er wollte. Mara wachte auf und setzte sich langsam aufrecht hin. Sie schaute sich im ganzen Raum um bis sie auf den brünetten Wächter traf. Dort beharrte ihr Blick auch.

<Ist das nicht einer der Priester von Atemu? Wie hieß er doch gleich?> Sie versuchte sich krampfhaft an seinen Namen zu erinnern, der ihr allerdings nicht einfallen wollte.

"Ihr dürft nicht aufstehen! Legt euch bitte wieder hin. Der Pharao wünscht es so." ,Mahado wollte nicht vom Pharao geköpft werden, falls ihr was passieren sollte.

Aber sie winkte nur ab, "Es geht mir gut. Ihr müsst euch nicht sorgen." Leider wusste sie immer noch nicht, wie er hieß. Plötzlich erkannte sie eine weitere Gestalt hinter dem Priester des Pharaos. Dann noch eine. Es schien so als würden sie gleich auf den Wächter drauf gehen. Da sie merkte, dass er sie nicht bemerkt hatte, schrie sie so laut sie nur konnte, "Mahado! Hinter euch!" Schlagartig fiel ihr auch sein Name ein. Mahado drehte sich mit dem Rücken zu ihr. Im selben Moment spürte er eine riesige Druckwelle, die die zwei Gestalten vom Balkon stürzte. Er stand mit offenem Mund da. Was war denn das? Woher kam diese Druckwelle? Nun drehte er sich zu der Verlobten des Pharaos um. Er erblickte eine erstaunte Mara, die in Richtung Balkon schaute.
 

Mara: "Wie...habt ihr das gemacht?"

Mahado: "Warum denn ich?"

Mara: "Was soll das heißen? Sind diese Gestalten etwa von alleine gestürzt?"

Mahado: "Nein, das nicht. Ich würde eher sagen, dass...

Genau dann als er ihr seine Vermutung mitteilen wollte, stürmte der Pharao rein.

Atemu: "Was ist passiert? Warum schreist du so? Man konnte dich bis hin zum Thronsaal hören. Vielleicht sogar im ganzen Palast."
 

Er schaute in zwei erstaunte Gesichter und bekam keine Antwort.

"Kann mir mal jemand sagen, was hier los ist?" ,fragte er wieder nach.

Mara fing an zu reden, "Vorhin standen zwei Gestalten hinter Mahado und wollten ihn von hinten überwältigen. Und da habe ich geschrieen, um ihn zu warnen. Sie sind vom Balkon gestürzt und dann kamst auch du schon rein."

Mahado übernahm, "Aber ich habe die zwei nicht in die Flucht geschlagen. Ich glaube, dass sie es war."

Atemu: "Wie kommt ihr denn darauf, Mahado?"

Mahado: "Ich drehte mich zu den Gestalten um und dann spürte ich eine riesige Druckwelle. Sie schien von eurer Verlobten zu kommen."

Atemu und Mara schauten sich gegenseitig unglaubwürdig an. Atemu war nicht bekannt, dass sie irgendwelche versteckten Kräfte hatte. Und sie hatte es anscheinend auch selbst nicht gewusst.

"Pharao?" Mahado überlegte kurz und sprach weiter, "Ich vermute mal, dass sie Kräfte besitzt von denen sie nichts weiß. Wenn ihr mir erlaubt, würde ich ihr gerne helfen, diese Kräfte unter Kontrolle zu bringen."

"Magie?" ,fragte der König Ägyptens ihn ein wenig erstaunt.

"Ja, mein Pharao."

"Nun gut. Wenn ihr meint, dann nur zu. Helft ihr, ihre Kraft zu kontrollieren."

Mara kam sich ein wenig überflüssig vor. Immerhin sprachen sie da gerade über ihre "Kräfte", die sie angeblich besaß und niemand fragte sie, ob sie das überhaupt wollte. Aber weil sie nichts dagegen hatte -ganz im Gegenteil- ,hatte sie nichts dagegen einzuwenden.

"Ach, ja. Ich habe vergessen dir zu sagen, dass Mahado ein Magier ist. Soweit ich weiß, sogar der beste im Land." ,fügte er schnell noch hinzu. "Nun gut. Ihr könnt gehen, Mahado. Vielen Dank, dass ihr auf sie Acht gegeben habt."

Der Millenniumsringträger verließ das Gemach des Pharaos. Eigentlich war er froh, weil er seine Schwester wieder sehen und sie ärgern konnte. Aber andererseits musste er die ganze Zeit daran denken, dass er der Verlobten des Pharaos beim Kontrollieren ihrer Kräfte zu helfen hatte. Und zwar enorme Kräfte. So was hatte er noch nie ... gespürt.

Selbst Mana , seine beste Schülerin, war am Anfang nicht so stark wie Mara. Noch lange nicht. Er hatte keine Lust, seinen Kopf unnötig zu zerbrechen. Also versuchte er an etwas anderes zu denken.

"Wie geht es dir? Hast du noch Schmerzen?" ,erkundigte Atemu sich bei seiner Geliebten.

"Schon viel besser! Ich spüre beinahe nichts mehr."

"Das ist schön." Er lächelte sie an und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen, die in dem schwachen Licht wie Blitze aufleuchteten.

"Weißt du, ich dachte, ich würde dich auch verlieren genau wie mein Vater. Ich hatte richtig Angst. Meine Gedanken waren die ganze Zeit nur bei dir. Ich wusste nicht, wie es dir geht. Aber es muss schwer für dich gewesen sein, diese Schmerzen auszuhalten. Als du meine Hand mit einem sehr festen Händedruck gehalten hast...ach,...du hast mich einfach wahnsinnig gemacht! Es tut mir wirklich leid, dass du das durch machen musstest" ,mit einem niedergeschlagenen Blick sah er auf den Boden. Irgendetwas musste Mara jetzt tun, um ihn zu trösten. Sie nahm seine Hand und Atemu schaute sofort in ihr Gesicht, worauf sich ein wunderschönes Lächeln breit gemacht hatte. Dieses Lächeln verzauberte ihn und zwang ihn regelrecht, ihre Wange mit seiner Hand zu berühren. Jetzt hatte er aber ein Problem. Er wusste nicht, was er als nächstes tun sollte. Eigentlich schon. Nur...sollte er es wirklich tun? Er schaute einfach in ihre Augen und näherte sich langsam ihrem Gesicht. Eigentlich dachte Mara, er würde sie jetzt küssen wollen. Aber kurz bevor er seine Lippen auf ihre legen konnte, stoppte er. Er wollte den Anfang nicht machen, weil er nämlich wollte, dass sie ihn machte. Leider kannte sie ihn nicht lange genug, um das zu wissen. Also blieben die zwei für ungefähr eine halbe Minute in ihrer ... unangenehmen Position. Weil Atemu nichts tat, und damit den Kuss hinauszögerte, machte sich ein komisches Gefühl in ihr breit. Dann spürte sie das Verlangen, seine Lippen zu berühren. Sie konnte das Gefühl nicht mehr unterdrücken und küsste ihn. Dieser Kuss wehrte nicht lange, weil sie sich sofort wieder zurückzog. Sie war sich nicht wirklich bewusst, was sie da gerade getan hatte. Aber immerhin hatte Atemu sein Ziel erreicht. Nun übernahm er wieder. Er küsste sie sanft und trennte sich von ihr. Aber er machte weiter. Der nächste Kuss war länger als die vorigen. Was er als nächstes tat, war beiden etwas unheimlich. Er fing an ihren Hals lieb zukosen. Doch da beide einen moralischen Standpunkt vertraten, hörten sie schlagartig damit auf.

"Dir scheint es wirklich gut zugehen." ,Atemu grinste nur und sie verstand sofort, warum.

Dies führte dazu, dass Mara rot anlief. Eine Stille machte sich im Raum breit, die unerträglich war. Keiner von beiden wusste, wie man sie hätte brechen können. Dann hatte Mara eine Idee und wollte gerade anfangen zu reden als Atemu ihr plötzlich ins Wort fiel.

"Was glaubst du? Hättest du das alles auch erlebt, wenn du bei diesem Typen wärst, der um deine Hand angelegt hatte?"

"Aber sicher doch. Ich glaube, da wäre sogar mehr passiert." Das war dafür, dass er sie dazu gebracht hatte, ihn zu küssen und grinste selbstsicher. Atemu zog beide Augenbraunen hoch. Gleich darauf fing sie an zu kichern.

"Was ist denn?"

"Nun, ja. Anscheinend glaubst du mir das."

"Du meinst...? Aha. Jetzt zeigst du dich von einer anderen Seite. Eigentlich kenne ich dich nur ernst. Aber diese Seite gefällt mir auch."

"Und? Hast du alles erledigt?"

"Wenn du mit 'Alles' alles meinst, dann wohl eher nicht. Aber für den heutigen Tag schon."

"Ich dachte eigentlich, ein Pharao darf keine Scherze machen. Er muss immer ernst sein."

"Wusstest du es noch nicht? Ich bin der Pharao aus den Prophezeiungen. Daher bin ich eine Ausnahme."

"Meinst du das ernst?"

"Ich bin die ganze Zeit bei dir. Ab jetzt verbringen wir unsere Zeit gemeinsam. Das wolltest du doch hören."

Dann flüsterte er ihr noch etwas ins Ohr, "Du siehst wirklich süß aus, wenn du schläfst. Ich glaube, ich werde die ganze Nacht nicht schlafen, nur um dich im Schlaf zu beobachten. Ach, und noch was. Das Kleid steht dir ausgezeichnet. Es betont deine Figur."

Jetzt hatte sich ihre Vermutung bestätigt. Er war ein direkter...Pharao. Und wenn es um das Thema Liebe geht, dann konnte ihn keiner daran hindern, seine Gefühle zu zeigen. Ehrlich gesagt, fand sie das sogar gut. Damit wollte er ihr sagen, dass er sie wirklich liebt. Aber ein wenig Angst hatte sie schon. Immerhin war er direkt und das wäre ihre erste gemeinsame Nacht. Da könnte auch etwas schief gehen. Vielleicht hatte sie ja Glück und er würde sich zusammenreißen. Immer noch saß er an der Bettkante, ganz nah an Mara. Um sich aus dieser Lage zu 'retten', stand sie auf und ging auf den Balkon. Er sah ihr nach und stand ebenfalls auf, blieb allerdings stehen. Mara konnte von dem Balkon aus die gesamte Stadt sehen. In einigen Häusern brannte ein schwaches Licht. Man konnte es aber noch sehen. Sie stützte sich mit ihren Armen am Geländer ab und ließ ihren Blick weiter schweifen. Dieser Ausblick gefiel ihr. Und ab sofort beschloss sie, den Balkon zu ihrem Lieblingsplatz zu machen.

Dann spürte sie eine leichte Brise aufkommen und merkte auch, dass sie eine Gänsehaut bekam. Mittlerweile stand der junge Pharao hinter ihr und sprach auf sie ein, "Ein schöner Ausblick, nicht wahr? Ich komme immer hierhin, wenn ich irgendwelche Entscheidungen zu treffen habe oder, wenn ich einfach mal Ruhe brauche und diesen Ausblick genießen möchte."

"Es ist wirklich schön hier." Sie drehte sich nicht um, sondern schaute sich weiter die Stadt an. Wieder bekam sie eine Gänsehaut. Nur diesmal merkte ihr Verlobter das. "Dir ist kalt? Dann lass uns rein gehen." Er brauchte nicht viel zu sagen und sie folgte ihm schon. Es war so leicht, sie zu überreden. Einerseits war das gut, aber andererseits auch nicht.

Sie ließ sich aufs Bett fallen. Atemu allerdings zog seinen Umhang aus und legte ihn auf den kleinen Nachttisch, der neben seiner Bettseite lag. Dort legte er auch sein Millenniumspuzzle ab, dass er nach dem Tod seines Vaters von seinen Priestern bekam. Er setzte sich zu ihr und sie machte eine halbe Drehung, sodass sie auf dem Bauch lag. Sie wollte ihm keine Chance geben bzw. ihn nicht provozieren, das zu tun, wovor sie...na ja, Angst hatte. Sie fingen an zu reden, um den anderen besser kennen zu lernen. Immerhin würden die zwei in einigen Tagen heiraten. Sie redeten bis tief in die Nacht. Was danach geschah, wussten nur sie.
 


 

Das war's! Ich glaube, ihr habt meine unglücklichen Witze bemerkt. *schnief*

Ich kann einfach nicht witzig sein. Immer bin ich ernst. Hoffe das stört euch nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  fukuyama
2006-02-28T08:22:05+00:00 28.02.2006 09:22
Hey, was soll das denn heißen?!! Ô.o Ich dachte, sie hat Angst davor?? Aber dann hättest du mir Sicherheit noch nen Absatz zu Atems Überredungskünsten geschrieben, oder? Es gibt also genau zwei Möglichkeiten: 1.: Sie tun's und du wolltest dich nur um diese Szene drücken. Oder 2.: Sie tun's nicht und du schreibst einfach komische Sachen. Ich will auch wissen, was da abgeht! *schmoll* Tja, sieht aus, als müsste ich weiterlesen! *grummel* Ich hasse das! *nur so tut, als ob* Bis zum nächsten Kap. Vielleicht find ich ja wirklich was zu meckern...!*Hände reib* *g*
Bye,
I^^

PS: Zu Mahado: Ich glaube, du unterliegst da nem kleinen Irrtum: MARIK ist Isis' Bruder, nicht Mahado! *empört* Des wär ja noch schöner! Dann hätte deren Beziehung ja gar keine Zukunft! Die Stelle mit dem Antrag war aber cool... *g*
Von: abgemeldet
2006-02-18T19:05:44+00:00 18.02.2006 20:05
Ich sollte langsam mal anfangen Kritik zu schreiben!! XD Mach beim nächsten Chap!! Versprochen!! Bin noch total hibbelig wegen heute!! Weißt ja, hab mich mit meinen Leuten getroffen!!
Deine Ko_to_ko


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