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Entflammte Freundschaft

Der Grund für Ägyptens Untergang? Es geht endlich weiter! ^^14.Kapitel ist da :D
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen!
Ich denke mal, das wird das vorletzte Kapitel sein, wenn mir denn spontan nichts mehr einfallen sollte! :)
Ich muss aber zugeben, dass mir die Überschrift gar nicht gefällt. Eine Bessere fiel mir leider nicht ein.
Sorry!
Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Ungebetener Gast

Nach dem Verlust des Hofmagiers und seiner Schülerin, war die Stimmung im Palast auch nach zwei Monaten gedrückt.

Mara hatte seit dem Tag keine Magie mehr ausgeübt und Atemu hatte sich mit Mühe und Not auf seine Arbeit konzentriert. Aber auch seinen Priestern war es anzusehen, dass es ihnen schwerfiel – allen voran Isis, deren Trauer ihr ins Gesicht geschrieben stand.

Es war bereits früher Abend gewesen und die Gänge im Palast wurden von Schalen, die mit Öl gefüllt und entlang der Palastwände angebracht waren, erhellt.

Atemu, der im Thronsaal einige Dinge mit seinen Priestern zu besprechen hatte, seufzte.

„Nun gut. Dann wäre das geklärt. Hat noch irgendjemand etwas von Bakura gehört oder gesehen?“

Karim verbeugte sich kurz, bevor er sprach, um sich bemerkbar zu machen. „Nein, mein Pharao. So wie es aussieht hat eure Gemahlin ihn wohl wirklich ins Jenseits geschickt.“

Atemu nickte. Wenigstens eine Sache weniger um die er sich zu kümmern hatte.

Gerade als er seine Priester entlassen wollte, wehte ein kalter Wind durch den gesamten Thronsaal und die lichtspendenden Feuerschalen gingen Reih um aus.

„Was ist denn jetzt los?“, Shadi blickte sich in der Dunkelheit um. Die anderen taten es ihm gleich. Seto wollte gerade nach den Dienern rufen, um die Feuerschalen anzünden zu lassen, doch er konnte keinen erkennen.

Von den Wänden hallte plötzlich ein schallendes Lachen wider. „Habt ihr mich vermisst? Ich habe doch gesagt, dass ich wiederkommen werde!“

Atemu riss erschrocken die Augen auf und hämmerte mit seiner Faust auf die Armlehne seines Throns. <Verdammt!> Den hatte der König Ägyptens ganz vergessen.

Ruckartig sprang er aus seinem Thron und sprintete aus dem Saal.

„Findet ihn!“, rief er seinen Priestern wütend zu.

„Pharao, wartet!“, rief Isis ihm nach und lief hinterher. Auch Seto, der die Anweisung des Pharaos an die übrigen Priester weitergab, begab sich dazu.

Er hatte gerade den Thronsaal verlassen, als der junge Pharao bemerkte, dass auch in den Gängen, die er entlanglief, das Licht erloschen war. Nicht mal eine Menschenseele war aufzufinden. Es war kein Zufall. Da war er sich ganz sicher. Und er wusste ganz genau, was dieses Wesen hier wollte…

Es dauerte nicht lange, da waren der König Ägyptens, Seto und Isis an Maras Gemach angekommen. Atemu musste die Tür nicht öffnen, da sie bereits offen stand. Ein ungutes Gefühl beschlich ihn. Er rannte in das Gemach und blieb mitten im Raum stehen.

„Mara?“, leicht panisch suchte er den gesamten Raum ab. Auch hier war keine Lichtquelle zu sehen außer dem Mond, der ein wenig hineinschien. Es war gerade genug, um zu erkennen, dass Mara nicht da war. Wo war sie denn nur?

Aus dem Raum nebenan hörte er ein leises Rascheln und sah anschließend ein grünes Augenpaar funkeln. Intuitiv wich Atemu einen Schritt zurück.

„Pharao? Alles in Ordnung?“, fragte Seto, der mit Isis in der Tür stand.

Gerade als er seine Priester befehlen wollte, wegzurennen, erkannte er es.

Das schwarze Tier war durch die Dunkelheit kaum zu erkennen, aber mit jedem Schritt kam es dem Herrscher immer näher.

„Radsha!“, erleichtert senkte Atemu die Schultern, die er zuvor angespannt hatte.

Radsha schlich auf ihn zu, woraufhin Atemu in die Knie ging und ihn streichelte.

„Du bist zwar nicht das, was ich gehofft hatte, aber mit dir kann ich was anfangen.“, sagte er zu dem Tier und kraulte es hinter den Ohren. Radsha schnurrte genüsslich.

„Sie ist nicht hier.“, wandte er sich nun Seto zu. „Ich hoffe nur, sie hat die Gefahr gewittert und hat sich versteckt. Und mit Radshas Hilfe werden wir sie finden.“

Atemu erhob sich. „Radsha, du musst uns helfen deine Herrin zu finden.“

Radsha verstand sichtlich und lief aus dem Zimmer. Atemu folgte ihm. „Hinterher!“, rief er Seto und Isis noch zu.

~*~

 

Mara lief immer noch durch die riesigen Gänge des Palastes und hielt Ausschau nach Kisara.

Dieses widerliche Etwas! Erst hatte es seine beste Freundin auf dem Gewissen und jetzt hatte er es geschafft Kisara und sie zu trennen. Vor einigen Minuten lief sie noch neben ihr her und plötzlich war sie weg. „Such sie doch!“, hatte er zu ihr gesagt und die Stimme war daraufhin nicht mehr zu hören.

Was hatte es mit Kisara gemacht? Wo sollte sie denn sein? Wie sollte sie sie finden? Mit Magie vielleicht? Aber sie hatte schon seit geraumer Zeit keine mehr benutzt und irgendwie fühlte sie sich mittlerweile fremd an.

Mara blieb im Gang stehen und schloss die Augen. Sie musste es versuchen. Sie hatte schon Lana verloren…Mahado und Mana! Sie dachte nur noch an Kisaras Wohl.

In Gedanken fixierte sie sich auf Kisara und verbannte ihre Umgebung. Sie durfte nicht mit ihren Augen sehen und mit ihren Ohren hören. Sie musste es spüren.

Gerade als sie glaubte Kisara gespürt zu haben, spürte sie noch etwas Anderes. Unter ihren Füßen wehte ein leichter Windstoß hinauf zu ihr und sogleich befand sie sich mit dem Rücken an der Wand. Irgendwas hatte sie an die Wand geworfen und drückte nun ihre Hände über ihren Kopf in selbige. Zu ihrem Entsetzen glitten ihre Hände etwas in die Wand hinein. Wie ging das?

Mara wandte sich und versuchte sich zu befreien, aber es half nichts. Erschrocken über ihre Situation, verlor sie etwas die Verfassung und ihr Herz raste unaufhörlich. Sie hatte schreckliche Angst um ihr Kind und sehnte sich gerade nach Atemu. Sie fragte sich, ob sie ihn jemals wieder sehen würde, denn sie fühlte sich außer Stande irgendwas gegen dieses Wesen zu unternehmen. Sie war wie gelähmt.

„Es ist schön dich wieder zu sehen, Majestät!“, hallte die Stimme von den Wänden. Daraufhin materialisierte sie sich und ein menschenähnliches Wesen erschien vor Mara. Sie kniff ihre Augen zusammen, um ihn erkennen zu können, doch es ging nicht. Das schwache Mondlicht beleuchtete nur die Umrisse dieses ‚Menschen’.

„Wer bist du?“, fragte sie flüsternd.

„Nenn mich Echidna.“, sagte er.

~*~

 

Atemu, Isis und Seto waren Radsha eine Zeitlang gefolgt und hatten fast eine ganze Runde im riesigen Palast gedreht. Man merkte, dass der schwarze Panther ihre Fährte aufgenommen hatte, aber irgendwas stimmte hier nicht. Radshas Nase hatte ihn bislang nie im Stich gelassen. Dennoch hatten sie Mara noch nicht gefunden.

Der Panther schnüffelte hochkonzentriert ein paar Meter weiter weg von Atemu bis er schließlich in der Mitte des Ganges stehen blieb und die Zähne bleckte.

„Mein Pharao!“

Erschrocken blickte sich der Angesprochene um. Einige Sekunden später erschien ein weißes Licht vor ihm und sein Magier der Illusionen materialisierte sich.

„Der Magier der Illusionen?“, fragte Seto. „Aber Ihr habt ihn doch gar nicht gerufen! Wie ist das möglich?“

Isis riss erschrocken die Augen auf. „Nein, das ist nicht der Magier der Illusionen! Es ist…“

„…Mahado!“, sprach der junge Pharao verwirrt zu Ende.

Mahado in Gestalt des Magiers der Illusionen kniete vor Atemu nieder.

„Wie ist das möglich? Wir dachten, Ihr seid bei dem Kampf mit Bakura ums Leben gekommen!“, auch Seto war verwirrt.

„Nicht ganz.“ Mahado erhob sich. „Ich hatte mich für meinen finalen Schlag mit dem Magier der Illusionen vereint, aber ich war leider zu schwach, um ihn zu besiegen.

Geknickt betrachtete Mahado den Boden. „Mein Pharao, es tut mir leid. Ich habe versagt.“

„Schon gut, Mahado.“, beruhigte Atemu ihn. „Mara hat ihn endgültig aus dieser Welt geschafft.“

„Den Göttern sei Dank“, sagte Mahado und blickte wieder auf.

Isis warf sich Mahado in die Arme. „Es ist schön dich zu sehen, Mahado.“

„Schwester, es tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast.“ Er legte seine Arme um Isis.

„Alter Freund…“, ein kleines erleichtertes Lächeln breitete sich auf Atemus Lippen aus.

„Mein Pharao“, bestimmt drückte Mahado seine Schwester weg, „ich habe eine finstere Kraft gespürt und bin deshalb hierher gekommen.“

Atemu nickte. „Wir sind auf der Suche nach Mara, aber können sie nicht finden. Aus irgendeinem Grund ist Radsha hier stehen geblieben und wie du siehst, hat er etwas aufgespürt. Wir kommen allerdings nicht weiter.“

Mahado drehte sich zu dem schwarzen Panther um, der immer noch knurrend die Zähne bleckte.

„Radsha spürt es auch…“, Mahado folgte dem Blick des Panthers. „Hier ist die Stelle, wo sich diese finstere Kraft bündelt.“

Der ehemalige Priester streckte die Hand mit dem Zepter in die Dunkelheit vor ihm und es dauerte eine Weile bis ein Schleier, der sich wie eine Mauer vor ihnen aufbaute, sichtbar wurde.

„Was ist das?“

„Eine andere Dimension.“, antwortete Mahado. „Das ist der Grund weshalb wir die Königin nicht finden konnte.

„NEIN!“, hörten sie alle jemanden aus der Dunkelheit rufen und Atemu erkannte die Stimme.

„MARA!“ Ohne zu Überlegen lief er ins Ungewisse.

~*~

 

„Zier dich doch nicht so!“, hämisch grinste Echidna und fuhr mit seinem Finger Maras Gesichtskonturen nach. Das Herz der Schwarzhaarigen schlug so heftig gegen ihre Brust, dass sie glaubte, jeden Moment ohnmächtig zu werden.

Echidna musterte sie von Kopf bis Fuß und vergrub küssend und neckend sein Gesicht in ihrer Halsbeuge.

„NEIN!“, rief sie wieder, wandte sich panisch und versuchte sich aus der Wand loszureißen. „Hör auf damit!“

Das Ungeheuer ließ nicht nach und ließ seine Hände über ihren ganzen Körper gleiten.

Es war nicht auszuhalten. Mara wünschte sich gerade nichts mehr als tot zu sein und diese Erniedrigung nicht mehr erleben zu müssen. Die Tatsache, dass sie gerade von jemand anderem angefasst wurde außer Atemu, brachte sie um den Verstand.

„Hör auf…“, wimmerte sie und fing an zu weinen.

Das Ungeheuer lachte und leckte sich über die Lippen. „Genauso will ich dich sehen!“

Das also war das, was ihre Freundin damals durchmachen musste. Dass Lana das überstanden hatte und ihre Hilfe ersuchte, war sehr mutig und bewundernswert. Mara hielt von sich nicht so viel wie von Lana. So stark war sie leider nicht, sonst hätte sie dieses Monster schon längst in die Flucht geschlagen.

„Atemu…“, flüsterte sie und die Tränen flossen unaufhörlich über ihre Wange.

Echidna wurde wütend. Er wollte, dass sie ihm in die Augen schaute. Er wollte das Leid und die Schmerzen in ihren Augen sehen, welches ihn in Ekstase brachten.

Doch stattdessen sah sie nach unten auf ihren Bauch. Echidna fasste Maras Kinn und hob es an. Sie sollte ihm in die Augen sehen. Doch was er sah, war nicht das, was er wollte. Die Sehnsucht nach ihrem geliebten Atemu spiegelte sich in ihren tränennassen Augen. Widerlich!

Kurzer Hand griff er mit beiden Händen ihren Bauch.

So leicht würde er es ihr nicht machen.

Er hörte, wie sie nach Luft schnappte. „Was machst du da?“, stieß sie hervor. „Lass mein Baby in Ruhe!“ Wütend funkelte sie ihn an.

Echidna grinste schelmisch. Er konzentrierte sich auf ihren Bauch und von einem Moment auf den anderen verschwanden die Spitzen seiner Finger in ihrem Bauch. Mara stockte der Atem. „Hör auf…“ Seine Finger gruben sich immer weiter in ihren Bauch. Es war als würde Maras Bauch seine Hände verschlingen. Verzweifelt rang sie nach Luft, während sie immer und immer wieder wie ein Mantra die vorangegangenen Worte wiederholte.

„Hehehe, ich werde dir das Einzige, was dir von diesem Pharao geblieben ist, nehmen.“

„Nein, nein, aufhören!“, schrie sie. Im selben Moment wurde ihr Bauch von gleißendem Licht umhüllt und Echidnas Hände wurden aus ihrem Bauch geworfen.

„Was zum…“, wütend starrte er seine Hände an. Er versuchte nochmal, seine Hände in ihren Bauch zu graben, doch er kam nicht mal mehr in die Nähe davon. Das Licht wirkte wie ein Schutzschild um ihren Bauch.

„Huh, das hält mich doch nicht ab weiterzumachen.“, wieder schelmisch grinsend näherte er sich Mara und fasste mit beiden Händen die Träger ihres Kleides. „Das wird ein heidenspaß machen!“

Er wollte gerade an ihren Trägern ziehen als er plötzlich zu Boden gerissen wurde.

Das Licht um Maras Bauch erlosch und sie merkte, wie sich ihre Hände von der Wand lösten. Gleich darauf fiel sie auf ihre Knie und stützte sich mit ihren Armen. Die Erschöpfung nahm ihr ihre letzte Kraft und sie kippte schließlich zur Seite.

~*~

 

Er war auf dem richtigen Weg; er hatte ihre Stimme gehört; er musste in ihrer Nähe sein!

Von weitem sah er ein schwaches Licht leuchten und er bemerkte, dass Radsha, der neben ihm herlief, einen Zahn zulegte und sich mit einem lauten Fauchen auf etwas stürzte. Mahado, der hinter Atemu herschwebte, machte mit seinem Zepter Licht. Er sah nur noch wie Mara von der Wand auf den Boden stürzte. Erleichtert und besorgt lief er zu ihr hin. Als er sich vor ihr hinkniete, legte sie ihre Hand auf ihren Bauch und fing an schrecklich zu schreien.

Atemu wurde kalkweiß. „Mara?“ Mit seinen Händen umfasste er ihr Gesicht, welches sie vor Schmerzen in ihrer Armbeuge vergruben hatte.

„Mara, was ist mit dir?“, fragte er sie, als er ihre Tränen sah. Die Antwort war ein erstickter Schrei. Der junge Pharao konnte sich nicht mehr bewegen. Sein ganzer Körper fühlte sich schwer an und er starrte ihren Bauch an, der die Ursache für ihre Schmerzen zu sein schien. Im selben Moment merkte er, wie Radsha sich schützend vor ihm und seiner Herrin stellte und wieder gefährlich knurrte. Wie in Zeitlupe drehte sich sein Kopf in die Richtung von Radsha und erkannte den Übeltäter.

Im schwachen Licht erkannte er einen jungen schlanken Mann mit kurzen schwarzen Haaren. Er trug eine dunkelblaue Haremshose und eine dunkelblaue Leinenweste. Wütend schaute er in Atemus Richtung.

„Endlich angekommen, was?“

Atemu erhob sich wie in Zeitlupe ohne seinen Gegenüber aus den Augen zu verlieren. Er ballte die Hände zu Fäusten und erbitterte Augenkampf entfachte. Wer als erstes wegsah, verlor.

„Ich musste mich um wichtigere Dinge als dich kümmern.“

Echidna schnaubte verächtlich. „Was gibt es denn wichtigeres als mich?“

Atemu ließ nun seine Finger knacksen. „Glaub mir, das willst du nicht wissen!“

Als wäre das der Startschuss rief der junge Pharao seine Gottheit, den Obelisk.

Der Schwarzhaarige lachte. „Das ist alles, was Ihr mir zu bieten habt, oh allmächtiger Pharao?“

Atemu lächelte finster. „Für dich reicht das allemal.“

Echidna schnalzte mit der Zunge und stemmte eine Hand in seine Hüfte. „Der Pharao ist ja nicht gerade bescheiden.“ Er musterte den jungen Herrscher einmal von Kopf bis Fuß.

„Hm, ich weiß ja nicht, was sie an Euch findet.“ Der Schwarzhaarige machte eine Kopfbewegung in Maras Richtung, deren Leid etwas nachgelassen hatten, dennoch schmerzlich waren. Atemus Miene verfinsterte sich zunehmend.

„Wag es nicht, sie auch nur anzusehen!“, rief er Echidna wutentbrannt zu und gab Obelisk den Befehl zum Schlag.

Echidna grinste nur und hob die Hand auf Augenhöhe. Sofort war er von Schwärze umhüllt und Obelisks Schlag wurde geblockt. Die Wände um sie herum zitterten, doch an ihnen selber war nichts dran.

Seto und Isis starrten erschrocken auf ihren Feind.

„Er ist einem Gott ebenbürtig?!“, schockiert starrte der Hohepriester auf Obelisk, der hinter seinem Pharao stand.

Atemu presste seine Lippen wütend aufeinander. Dieser Widerling war mindestens so stark wie Bakura und ein Gott machte ihm wohl nichts aus.

„Mein Pharao…!“

„Nein!“, Atemu hob untermalend seine Hand und schnitt Mahado das Wort ab. „Ich weiß, dass du mir helfen willst, aber es scheint viel gefährlicher zu sein als erwartet. Immerhin hat Obelisk Schwierigkeiten.“

Belustigt blickte Echidna dem jungen König in die Augen.

„Was ist los? Gibt es Planänderungen?“ Er ließ kurz den Blick über die beiden Hohepriester gleiten.

Atemu knurrte. Ein Gott mag vielleicht nicht geholfen haben, aber eventuell taten es zwei. Er sprach die Worte, um Slifer, den Himmelsdrachen, zu rufen, doch wurde von seinem Gegenüber unterbrochen.

„A-a-a, wie unhöflich!“ Echidna schwang den Zeigefinger tadelnd hin und her. „Von Eurer Majestät habe ich mehr Manieren erwartet. Ihr wart schon dran. Jetzt bin ich dran.“ Seine Augen funkelten kurz auf, als sogleich Obelisk von einer Schwärze umhüllt wurde, die ihn Stück für Stück aufzufressen schien.

Mit einem gequälten Schrei löste sich Obelisk auf und Atemu fiel auf die Knie.

„Pharao!“, riefen Isis und Seto gleichzeitig.

„Das hat den Pharao eine Menge Energie gekostet.“, sprach Mahado mehr zu sich selbst und der Griff um seinen Zepter wurde fester. Er konnte nicht tatenlos zusehen wie sein Pharao litt.

„Nein…“, keuchend hielt der junge König sich die Brust. Mahado wusste, dass dieses ‚Nein’ ihm galt.

„Atemu…“, Mara, die langsam wieder zu sich kam, versuchte völlig geschwächt, ihren Gemahl zu berühren. Als sei ihre Stimme sein Heilmittel gewesen, fasste er sich sofort wieder und drehte sich zu ihr um. Ihr Gesicht zierte ein müdes Lächeln und ihr Arm, mit dem sie ihn zu berühren versucht hatte, lag ausgestreckt vor ihr.

„Ich bin so froh dich zu sehen!“, flüsterte sie ausgelaugt, bevor sie vor Schmerz leicht zusammenzuckte.

Echidna war wie weggeblasen aus dem Kopf des Pharaos und nahm Mara in seine Arme.

„Und ich bin so froh, dich endlich gefunden zu haben.“, er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und streichelte ihre Wange, die sie ihm in die Hand gelegt hatte.

„SCHLUSS JETZT!“, schrie Echidna.

Das war zu viel des Guten. Schlimm genug, dass dieser halbstarke Pharao aufgetaucht war und ihn nun belästigte. Es wurde auch noch schrecklich rührselig. Ihm drehte sich der Magen um.

Er ballte seine Hände zu Fäusten und konzentrierte sich kurz. Anschließend umgab Schwärze alles und jeden in der Umgebung. Man konnte vor lauter Dunkelheit die eigene Hand vor Augen nicht sehen.

Mahado machte sich bereit zum Kampf, auch wenn er wusste, dass er gegen den Befehl des Pharaos agieren würde. Seine Sicherheit war zu diesem Zeitpunkt höchste Priorität. Er wollte gerade zum Angriff ansetzen, als ein Drachenschrei alle hellhörig machte und die Wände zittern ließ.

Zwischen Echidna und dem Pharao erschien eine weiße Kugel, die so hell wie das Licht schien, und entwickelte sich zu einem wunderschönen weißen Drachen.

„Was ist das?“ Echidna war gelähmt vom Licht und konnte nicht mal mit den Augen zucken.

„Es ist wunderschön…“, bemerkte Isis.

Alle wurden von einer Wärme umfangen, die sie ein wenig Kraft zurückerlangen ließ.

Erschrocken und fasziniert blickte Seto auf den weißen Drachen vor ihm. So etwas Wunderschönes und Mächtiges – Göttergleiches - hatte er noch nie gesehen. Er wusste nicht warum, aber er fühlte sich zu diesem Wesen hingezogen. Irgendwie erinnerten ihn diese Augen an jemanden…

Mit aller Kraft, die er hatte, versuchte der Schwarzhaarige sich zu bewegen, doch er blieb erfolglos. Noch nie hatte er so etwas Mächtiges gesehen und er wusste nicht, wie er dagegen angehen sollte.

Ein weiterer Drachenschrei ertönte und der weiße Drache spuckte einen riesigen Lichtball auf seinen Widersacher. Gerade als der Lichtball Echidna traf, konnte er etwas Kraft mobilisieren und seine Hand machte eine kleine Bewegung. In Sekunden wurde der Drache von Dunkelheit umhüllt und verschwand mit einem Schrei.

Die Dimension, in der sie sich befanden, verschwand ebenfalls. Das helle Mondlicht spendete dem Gang nun wieder Licht.

Fassungslos starrten alle Anwesenden auf den Punkt, wo sich gerade eben noch dieser schöne Drache befand.

„Das kann nicht sein…“, Mara fand als Erste ihre Stimme wieder. „Dieser Drache…“ Mara lief wieder eine Träne über ihre Wange.

„Was? Was ist los?“, neugierig und etwas besorgt rüttelte Atemu an seiner Gemahlin.

Seto fiel auf die Knie, unfähig irgendwas zu sagen außer einem Namen.

„Kisara…“



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