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Bookporn Have some stuff

Autor:  Ange_de_la_Mort
Weil gestern ein obergeiler Tag war und mich erst die wunderbare Michou und später Vau mit FanArt zu dem Roman, dessen Namen wir nicht aussprechen, weil er noch gar keinen hat und noch nicht einmal fertig geschrieben ist, überrascht haben ... und weil ich endlich meinen Arsch bewege und schreibe ...

Liebste Michou, that's for you. Und jetzt schreib mir Beelzebub/Petrus, Schlampe!

Spoiler

Es galt viele Treppenstufen zu erklimmen, wenn man die Pforten des Himmels erreichen wollte. Wie viele genau, das wusste niemand, denn es schien ganz so, als würde sich die Zahl für jedes Lebewesen ändern. Während der eine also eine unendliche Anzahl an Stufen vor sich hatte, was darauf schließen ließ, dass er den Himmel niemals erreichen würde und viel eher den Abstieg nach unten in Angriff nehmen sollte, gelangte ein anderer bereits nach fünf Minuten vor das überdimensionale Tor und dessen Wächter.

Sebul hatte sich nie bemüht, die Stufen zu zählen. Es waren genügend, um ihn einigermaßen außer Atem geraten zu lassen, und nicht genug, um ihn dazu zu bringen, sich abzuwenden und unverrichteter Dinge wieder umzukehren. Seine Missionen oben waren immer zu wichtig gewesen, als dass er sich von solchen Taschenspielertricks ins Bockshorn hätte jagen lassen. Mit einem Seufzen erreichte er das Ende der langen Wendeltreppe und wischte sich einen Schweißtropfen von der Braue, ehe er die schlichte hölzerne Tür öffnete und hindurch trat.

Auch wenn er es nicht gerne zugab - und niemals offen sagen würde -, beeindruckte ihn der Anblick der Himmelspforte doch immer wieder: Sie ragte in ihrer ganzen goldenen Pracht vor ihm in die Höhe - der Ausdruck "Bis in den Himmel hinauf" lag ihm auf der Zunge, aber das wäre erstens überaus klischeehaft und zweitens faktisch nicht korrekt, immerhin waren sie ja bereits im Himmel - sorgte dafür, dass er sich winzig und unbedeutend fühlte. Sie strahlte regelrecht eine Aura von Autorität aus, die ihn verärgerte; und er machte sich im Hinterkopf eine Randnotiz, dem Chef zu erklären, dass sie auch so ein Tor brauchten. Nur nicht aus Gold. Das wäre zu protzig. Kristall vielleicht, lupenrein und glitzernd, mit dem falschen Versprechen von Brüchigkeit und einer Freiheit, die es niemals zu erreichen gab. Ja, Kristall klang gut.

"Was willst du denn hier?", fragte eine Stimme, auf die Sebul nur zu gut hätte verzichten können.

Er richtete den Blick auf den Besitzer selbiger Stimme und verzog die schmalen Lippen zu einem gehässigen Lächeln. "Petrus, wie wunderbar dich zu sehen", sagte er und musterte den hochgewachsenen Mann mit einem Ausdruck voller Geringschätzung. "Ich muss mit deinem Chef sprechen."

Petrus lachte. Wirklich. Er wagte es zu lachen, Sebul auszulachen. Welche Frechheit! "Für jemanden wie dich ist er nicht zu sprechen."

"Es ist dringend."

"Worum geht es denn?"

Um etwas, über das er auf keinen Fall mit einem Türsteher reden würde, vielen Dank auch. "Eine Angelegenheit von äußerster Dringlichkeit. Glaub mir, ich würde nicht hierherkommen und mich mit dir abgeben, wenn es nicht wichtig wäre."

"Natürlich würdest du", sagte Petrus. "Allein, um mir auf die Nerven zu gehen. Das hast du oft genug getan, Beelzebub."

Sebul winkte gönnerhaft ab, obwohl sich seine Augen bei dem alten, verhassten Spitznamen zu schmalen Schlitzen verengten. "Schnee von gestern."

"Oh, apropos Schnee ... " In Petrus' Augen - blau wie der Himmel um ihn herum - blitzte etwas auf, das man wohl oder übel nur als Spott identifizieren konnte. "Alles in Ordnung bei euch da unten? Es gibt Gerüchte über ein kleines, eisiges Problem."

"Nicht der Rede wert", sagte Sebul mit einem Lächeln, das eher ein Zähneblecken war, und in seinen Augen schwang die unverhohlene Drohung mit, diesen vermaledeiten Mistkerl von Türsteher eines Tages in der Luft zu zerfetzen.

"Was ein Glück", lautete die Antwort und Petrus schenkte ihm einen vergnügten Blick, den Sebul nur zu gut kannte und zu hassen gelernt hatte. "Wenn das alles war", sprach der Mann dann weiter und wandte sich zu dem Buch mit den zahllosen Seiten und Namen derer, die es wert waren, in Gottes kleinen, elitären Club zu kommen, "würde ich dich bitten zu gehen. Gleich kommen die nächsten Bewerber und ich möchte ihnen gerne deinen Anblick ersparen."

Noch während er sich zum Gehen wandte, rückte Sebul seine Brille zurecht und schlug den Mantelkragen hoch. "Immer wieder eine Freude, dich zu besuchen, alter Freund", war das, was er sagte. Was er dachte, war: "Irgendwann werde ich deine Augen aus den Höhlen reißen und sie mir schmecken lassen, alter Freund."