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Diagnose: Schreibblockade

Dreimonatige Challenge
von

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12.3.2024: Schaltjahr

Mit einem Knurren wühlte Sara sich aus dem Schlaf und brachte ihre Hand auf Wanderschaft nach dem erbarmungslosen Wecker. Es war doch noch mitten in der Nacht! Warum kam der Morgen nur immer viel zu schnell herbei? Am liebsten hätte sie den rasselnden Störenfried quer durch das Zimmer geschmissen, aber stattdessen drückte sie ihn nur aus.

„Ich will nicht“, brummte sie und ließ sich nach einem kurzen Aufrichten zurück in die Kissen sinken. Das Licht ihrer Nachttischlampe brannte in den Augen und sie rieb sich das Gesicht, um endlich ein wenig wacher zu werden. Erst nach einem tiefen Strecken und Seufzen konnte sie sich dazu aufraffen, die Beine aus dem Bett zu schwingen und hinüber zum Fenster zu laufen, um seine Rollläden zu öffnen. Draußen schien die Morgensonne an einem fast wolkenlosen Himmel. Die Vögel waren zu hören und überall ließen sich bunte Farbtupfen aus Frühlingsblühern entdecken. Eigentlich ein schöner Tag, dachte Sara bei sich, aber der Blick zum Kalender konnte ihre Stimmung trotzdem nicht heben: 29. Februar – es war mal wieder ein Schaltjahr.

„Das kann ja heut was werden“, murmelte sie und schlurfte ins Badezimmer. Während sie ihre Zähne putzte, ging sie durch die Wohnung, öffnete weitere Rollläden, stellte die Kaffeemaschine an und startete ihr Handy. Es dauerte nicht lange, bis das aus dem Vibrieren nicht mehr heraus kam. Nachricht über Nachricht wünschte ihr alles Gute zum Geburtstag. Freunde, Verwandte, teilweise sogar Kollegen, die daran gedacht hatten, dass sie heute „ja endlich alt genug wurde, um eingeschult zu werden“. Sie las die Nachricht halblaut vor, als sie mit einem Kaffee in der Hand an die Küchenzeile gelehnt stand und verdrehte die Augen. Auch, wenn diese Witze lieb gemeint waren, hatte sie sie schon immer als nervig empfunden. Wohl auch, weil sie für Geburtstage eh nicht viel übrig hatte und für ihren eigenen erst recht nicht. Für sie war es keine große Leistung, irgendwann mal das Licht der Welt erblickt zu haben – die hatte wohl eher ihre Mutter vollbracht, als sie unter stundenlangen Schmerzen in den Wehen gelegen hatte. Aber trotzdem kam Sara nicht umhin, sich auch ein bisschen darüber zu freuen, wie viele Leute an diesem Tag an sie dachten.



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