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Ein Schritt in die falsche Richtung

von

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Wiedersehen

Monate und Jahre zogen ins Land und Shikadai hielt Temari ordentlich auf Trapp. Dieses Kind war wie eine Miniaturausgabe von Shikamaru, damit hatte die Blonde einfach nicht gerechnet. Der Junge wollte sich schon von Anfang an nicht die Haare schneiden lassen – es schien ihm einfach zu lästig zu sein. So kam es, wie es kommen musste: ziemlich schnell trug er die exakt gleiche Frisur seines Vaters. Er war ein kleiner Neunmalklug, der es aber hasste, unnötig viel zu tun. Am liebsten faulenzte er herum. Doch wenn er mal seine aktiven Momente hatte, kam Temari schnell in Not, denn es war gar nicht so einfach, seinem hellen Köpfchen gerecht zu werden. Und so versuchte sie meist, ihren Sohn körperlich stets neue Herausforderungen zu geben, damit ihm nicht zu langweilig wurde.
 

Als Shikadai vier war, musste Temari ihn zum ersten Mal in der Obhut ihrer Brüder lassen. Da Kankurou sich durch eine vorherige Mission ungünstig am Bein verletzt hatte, konnte er nicht, wie die Jahre zuvor stellvertretend für Temari, das Examen mitmanagen. Und so kam es, das Temari nach langer Zeit zum ersten Mal wieder Konoha betrat.

Es war ihr unangenehm. Nicht nur, dass ihr der Abschied von Shikadai schwer gefallen war, sie hatte ein so schlechtes Gefühl im Magen, bei dem Gedanken, die nächsten Tage mit Shikamaru zusammen zu arbeiten. Vor über vier Jahren hatten sie sich das letzte Mal gesehen. In all den Jahren hatte er ihr zu jedem Geburtstag geschrieben, was sie mit einer Höflichkeitsfloskel beantwortet hatte. Und natürlich hatte sie ihm aus Höflichkeit auch immer Geburtstagsgrüße übermittelt. Doch mehr war nie passiert. Was er wohl von ihr dachte? Schließlich waren sie ja schon sowas wie beste Freunde gewesen. Gewesen, dachte die Blonde und seufzte. Mit einer Nacht war ihre Freundschaft dahin. Als das Tor von Konoha schließlich in Sicht kam, wurden ihre Füße gefühlt immer schwerer. Sie hatte schon Sorge, das der Nara sie nicht mehr leiden konnte. Ihr ungutes Bauchgefühl wurde nicht besser, als sie mit jedem weiteren Schritt deutlich eine Person erkennen konnte, die da auf sie zu warten schien.

Shikamaru hatte sich nicht viel verändert. Vielleicht war er noch ein kleines bisschen größer geworden. Und Temari kam nicht umhin zu bemerken, dass er etwas kantiger im Gesicht geworden war.

„Lange nicht mehr gesehen.“, begrüßte er die Blonde und grinste leicht. Etwas verunsichert, wie sie reagieren sollte, zuckte Temari nur leicht mit den Schultern und kratzte sich kurz am Hinterkopf: „Tja, Kankurou liegt verletzt zuhause rum.“

„Also eigentlich fand ich es in den letzten Jahren eher seltsam, das nicht du kamst.“

„Ich wurde halt woanders dringender gebraucht.“, wies sie ab, „Lass uns das Ding über die Bühne bringen, ich steh unter Zeitdruck.“ Der Nara musterte kurz ihr Gesicht, ehe er sich von ihr abwandte und mit ihr Richtung Hokage lief: „Na dann verlieren wir keine Zeit und stürzen uns auf den Papierkram.“
 

Für Shikamaru war es irgendwie befremdlich, nach so langer Zeit die Blonde wiederzusehen. In den vergangenen Jahren hatte er sie schon vermisst und das Examen mit Kankurou war kein Vergnügen gewesen. Auch verstand er nicht wirklich, wieso der Puppenspieler statt Temari auftauchte. Im ersten Jahr hatte er es noch so abgetan, dass die Schwester des Kazekagen tatsächlich irgendwas anderes Wichtiges zu tun hatte. Im zweiten Jahr wurde der Nara stutzig. Auch, weil er bei einer Mission, die ihn nach Suna führte, die Blonde nicht antraf. Im dritten Jahr war er bereits deutlich skeptisch und im vierten Jahr zerbrach er sich den Kopf, ob es an ihrer gemeinsamen Nacht lag, dass Temari nicht mehr nach Konoha kam. Hatte sie eine Abneigung ihm gegenüber entwickelt? War doch etwas an ihrer Freundschaft kaputt gegangen? Shikamaru konnte es sich nicht erklären, schließlich beharrte sie doch darauf, dass sie dennoch weiter Freunde seien.

Nun war sie endlich wieder da, doch irgendwie wirkte sie zu ihm deutlich distanziert. Die Tage der gemeinsamen Arbeit zogen sich dahin und sie blieb bei ihrer Haltung. Ihre Art verunsicherte Shikamaru, sodass er am letzten Abend nach abgeschlossener Arbeit alles auf eine Karte setzte.
 

„Fertig... Darf es zur Feier des Tages etwas zu trinken sein?“ Temari konnte nicht anders, als kurz zu lachen. Sie schloss kurz die Augen und fuhr sich mit einer Hand über die Augen, ehe sie wieder zum Dunkelhaarigen schaute, der die restlichen Papiere zur Seite legte. All die Tage hatte sie einfach nicht gewusst, wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollte und nun brach er mit einem Satz das Eis.

„Etwas trinken also?“

„Ja, Freunde tun sowas hin und wieder nach getaner Arbeit.“, gab Shikamaru zu bedenken und erhob sich. Seufzend stand auch Temari auf und blickte zu ihren eigentlich besten Freund. Stumm erwiderte er ihren Blick und wartete auf eine Antwort. Für einen Moment betrachtete sie ihn einfach nur, um wie in den vergangenen Tagen festzustellen, dass er ein echter Mann geworden war, den sie ziemlich anziehend fand. Schließlich konnte Temari nicht anders, als grinsend zuzustimmen: „Okay.“
 

Wieso sollten sie auch nicht gemeinsam etwas trinken gehen? War es nicht das, was sie wollte? Normalität zwischen ihnen?

Schweigend spazierten sie schließlich zu einer kleinen Bar, in der sie sich an die Theke setzten und Shikamaru ihnen etwas bestellte. Nach einigen weiteren stillen Minuten war es wieder der Dunkelhaarige, der das Wort ergriff: „Was gab es denn so Wichtiges in den letzten Jahren zur Zeit des Examens für dich zu tun?“

„Ach...“, begann Temari lapidar, wusste aber nicht, was sie erzählen sollte. Planlos schaute sie in ihre Glas und nippte ein paar Mal daran, bis sie sich für eine schwammige Aussage entschied: „Wichtige Dinge halt. Konnte kein anderer machen.“ Der Nara wusste nicht, was er davon halten sollte. Durfte sie nicht mit ihm darüber reden oder wollte sie nicht?

„War es so schlimm mit Kankurou?“, lenkte Temari schnell ab und trank einen weiteren Schluck. Shikamaru zuckte mit den Schultern: „Schlimm ist nicht das richtige Wort. Es zog sich so unnatürlich lange hin. Und er redet viel weniger als du.“ Überrascht schaute die Blonde auf: „Ach ja? Ist mir neu.“

„Also meist hat er nur das Allernötigste mit mir gesprochen. Er schien immer schlechte Laune zu haben.“ Temari hatte eine Vermutung, warum ihr Bruder sich gegenüber Shikamaru so verhielt. Aber sie musste ihm zugute halten, dass er sich eisern an ihre Abmachung hielt.

„Tja, nicht jeder redet gerne viel.“

„Ich hab dich auch schon mal redseliger erlebt...“, warf er recht spitz ein, was ziemlich ungewohnt für Temari kam. Überrascht von seiner Aussage konnte sie nicht anders, als ihm direkt ins Gesicht zu sehen. Der Nara hatte den Kopf leicht aufgestützt und hielt ihrem Blick konsequent stand.

„Ehm...“, kam es planlos von der Blonden. Was sollte sie nun sagen? Allen Anschein nach wollte Shikamaru sie nicht so leicht aus dieser Situation entlassen.

„Darfst du es mir nicht sagen oder willst du mir nicht sagen, was die letzten Jahre los war?“ Innerlich unruhig wandte sich die Ältere ab und trank einen größeren Schluck, um ihm dann etwas verbissen zu antworten: „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“ Er trank sein Glas in einem Zug leer und stellte es ab: „Das letzte Mal, als wir so zusammen saßen, warst du wesentlich entspannter.“

„Tss...“, kam es von ihr, doch ein Grinsen konnte sie nicht unterdrücken. Der Erinnerung nachhängend, trank auch sie ihr Glas leer und bestellte direkt zwei neue Gläser für sich und Shikamaru.

„Dieses Mal kannst du ja die Rechnung zahlen!“, mit einem überheblichen Grinsen ganz nach ihrer Art schob sie ihm das Glas zu und setzte selbst das eigene Glas an die Lippen, um es keine drei Sekunden später wieder leer auf die Theke zu stellen. Shikamaru hatte ihr stumm dabei zugesehen und erkannte trotz all ihrer Mühe, dass ihr Grinsen nicht ihre Augen erreichten, es wirkte nicht ganz echt. Doch was verbarg Temari vor ihm? Da er sie noch immer anstarrte, griff die Blonde nach seinem Glas und trank auch dieses komplett leer. Wieder grinste sie ihn an, was beim Nara innerlich etwas durchbrennen ließ. Ohne noch etwas zu sagen, knallte er passendes Geld auf die Theke und zog Temari hinter sich her, raus aus der Bar.

„Hey, wir sind doch erst hergekommen!“, motzte sie ihn an, als sie alleine auf die Straße traten.

„Du hast so viel auf Ex weggekippt, dass du gleich garantiert nach hause torkeln wirst.“, entgegnete er und peilte den Weg zu ihrer Wohnung an.

„Ach was, Blödsinn.“, schmetterte sie ab und spurtete an ihm vorbei. Mit wenigen Sprüngen war sie auf die Höhe der Dächer gekommen und wollte ihm so zeigen, das sie voll im Besitz ihrer Fähigkeiten war. Wenige Augenblicke später landete Temari auf ihrem eigenen Balkon und schob die Tür zur Wohnung auf, Shikamaru landete knapp hinter ihr auf dem Geländer.

„Siehst du Heulsuse, ich torkel bestimmt nicht!“, gab sie überheblich von sich und drehte sich zu dem Nara, um ihm gewitzt ins Gesicht zu schauen. Doch als die Blonde in seine Augen sah, blieb ihr das Lachen im Halse stecken. Mit einem weiteren Schritt war er vom Geländer herunter zu ihr getreten, fasste sie im Nacken und zog sie zu einem recht stürmischen Kuss zu sich. Temari wusste gar nicht wie ihr geschah, als er sie schon rückwärts in ihre Wohnung schob und die Balkontür hinter sie mit einem beiläufigen Griff zuwarf.

„Shikamaru-“, kam es brüchig zwischen seinen Küssen von ihr, doch ließ er ihr keinen Raum zum weichen. Plötzlich hatte sie die Wand im Rücken und vor sich diesen Mann, den sie aber auch nicht abwehren wollte. Was tat er da? Und wer von ihnen beiden hatte jetzt wirklich mehr getrunken? Ihre Arme lagen wie von ganz alleine auf seinen Schultern, als er sich von ihrem Kinn aus an ihrem Hals hinunter zur Schulter küsste. Nebenbei fanden seine Hände von ganz allein an ihren Obi und ehe die Blonde einen Gedanken daran verschwendet hatte, schob der Nara ihr schon den Kimono von den Schultern. Ein Keuchen entrann ihrer Kehle, als eine Hand von ihm zwischen ihre Beine fuhr.

„Was tust du da?!“, fragte Temari verwirrt.

„Wenn du es nicht möchtest, höre ich auf...“, kam es lapidar von Shikamaru, mit einer Selbstsicherheit, als wenn er ganz genau wusste, das sie ihn niemals stoppen würde. Mit einem Schlag fühlte Temari nicht nur die aufkommende Hitze vom Alkohol, die ihr die Sinne vernebelten, sondern auch ein Verlangen nach Shikamaru, welches tief in ihrem inneren brannte. Ruppig begann nun auch sie ihm die Klamotten vom Leib zu zerren. Hastig befreite die Blonde seinen Oberkörper von Weste und Shirt, ehe sie ihn ungeduldig nach hinten zu ihrem Bett küsste. Nebenbei zog sie sich selbst komplett aus, was dem Nara ein breites Grinsen auf die Lippen zauberte. Ihm war selbst nicht ganz so klar, was ihn dazu gebracht hatte, Temari einfach so zu überrumpeln. Aber das sie es so dringend wollte, bestätigte ihm, dass er vollkommen richtig gehandelt hatte und es ihr gefiel.

„Temari...“, hauchte er gegen ihre Lippen, bevor er sie wieder gierig küsste und nebenbei zu ließ, dass sie ihm die Hose öffnete.

„Was?“, fragte sie beiläufig in seinen Kuss und wollte ihn auf das Bett drängen, als er sich mit ihr drehte und sie auf das Bett drückte. Ein überraschter Laut kam über ihre Lippen, als sie sich leicht mit den Unterarmen vom Bett abstützte und dabei den Kopf anhob. Die Situation wurde immer grotesker für Temari, sie kam gedanklich nicht so schnell hinterher, wie Shikamarus Handlungen aufeinander folgten. Ihre grünen Augen huschten hoch zu seinen Gesicht und bei dem Anblick von ihm setzte kurz ihr Herz aus. Da stand dieser Mann vor ihr, mit einem Grinsen im Gesicht, so selbstsicher und dominant, wie sie es von ihm überhaupt nicht kannte. Er griff nach ihrem Knöchel und hauchte ihr zärtlich einen Kuss auf die Haut, ehe er sich über sie beugte. Röte schoss ihr ins Gesicht, als sich der Dunkelhaarige an ihr hinunter küsste und ihr fast den Verstand raubte.
 

Temari fühlte sich wie in einem Rausch, vom Alkohol getrieben, aber größtenteils von Shikamaru immer wieder aufgepusht, gingen ihr jegliche Gedanken an alles andere flöten. Das einzige, was ihr klar durch den Kopf schoss, bevor sie in diesem Rausch verschwand, war das Shikamaru ihr Herz gestohlen hatte.
 

Als Temari am nächsten Morgen erwachte, kam sie nicht umhin, erst einmal nur zu murren. Noch nie in ihrem Leben hatte sie Muskelkater am ganzen Körper gehabt und sie fragte sich, wie zum Teufel sie das geschafft hatte.

„Aua......“, murmelte die Blonde, setzte sich auf und bekam kaum einen Arm hoch, um sich den Schlafsand aus den Augen zu reiben. Antriebslos ließ die Blonde den Arm in ihren Schoss sinken und öffnete so die Augen. Verwirrt blickte sie sich um, während ihr Kopf in Gang kam und sich den vorherigen Abend zurück ins Gedächtnis rufen wollte. Als sie nach rechts schaute, erblickte Temari einen offenen, dunklen Haarschopf, der ihr Herz zum klopfen brachte. Entgeistert starrte sie auf einen vollkommen nackten Shikamaru, dessen Hintern ihre Wangen zum Glühen brachten.

„Oh mein Gott......“, panisch sprang Temari auf und war mit wenigen schnellen Schritten an ihrer Kommode. Von dem Lärm geweckt, drehte sich der Nara gähnend zu ihr um und beäugte das Schauspiel. Die Blonde suchte scheinbar gehetzt etwas in der obersten Schublade, fand es und atmete durch.

„Was tust du da?“, fragte Shikamaru gelassen und hatte den Kopf auf einen Arm aufgestützt. Sie erstarrte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie sich leicht umwandte und dem Blick des Mannes begegnete. Irgendwie war es ein seltsames Gefühl, komplett nackt vor ihm zu stehen. Auf der anderen Seite erinnerte sich Temari immer mehr an das, was er in der Nacht mit ihr veranstaltet hatte. Dazu kamen die Muskelschmerzen zurück, da sie ihren Schrecken von eben überwunden hatte.

„Was hast du getan?!“, war daher ihre Gegenfrage.

„Wohl eher: was haben wir getan.“, entgegnete Shikamaru und setzte sich auf, wobei er sich die Decke etwas über den Schoss zog, da ihm nicht entgangen war, das es Temari unangenehm war, ihn gänzlich ohne Kleidung zu sehen.

„Das ist doch auf deinem Mist gewachsen!“, kam es pampig von ihr zurück, wobei sie die Arme um ihren Oberkörper legte, um sich irgendwie zu bedecken. Doch das Gefühl von Schutz stellte sich nicht ein, da sie ja gar nichts am Körper trug. Der Nara legte den Kopf schief und musterte die Blonde, was diese mit einer gesunden Gesichtsfarbe quittierte. Seufzend erhob er sich und trat zu ihr: „Du brauchst dich nicht bedecken... Ich kenne jeden Zentimeter auf dir.“ Im ersten Moment starrte sie ihn verdattert an, im zweiten fiel sie ihm schon an den Hals, um ihn zu küssen. Doch anders als gestern, kam ihr Verstand viel schneller wieder zurück und so unterbrach sie selbst ihren Ansturm auf den Nara: „Nein, stopp!“ Fragend hob er eine Augenbraue und ließ die Blonde los, die sich von ihm schob.

„Das ist nicht richtig.“

„Was daran ist nicht richtig?“, fragte Shikamaru. Temari strich sich ein paar Haarsträhnen hinters Ohr und wandte sich von ihm ab, um seine Klamotten aufzusammeln: „Du kannst mich doch nicht so überfallen und mir dann- dann-“ Sie verstummte kurz und stellte sich wieder hin. Grummelnd suchte die Blonde die passenden Worte, fand aber irgendwie keine, die nicht obszön klangen. Ruppig drückte sie ihm seine Sachen in die Hände: „Du kannst mich nicht einfach überfallen und mir das Gehirn rausvögeln!“

„Ach?“, kam es mit einem Lachen von ihm, bei ihrer Wortwahl konnte er nicht anders.

„Ja!“, kam es noch energischer von ihr, „Ich hab tierischen Muskelkater, wie kannst du eigentlich so entspannt da stehen?!“ Ein schelmisches Grinsen umspielte seine Lippen: „Klingt, als hättest du dich in letzter Zeit nicht gerade viel bewegt – erfüllst du in Suna einen Büro-Job und bist deswegen so gut wie nie zu sehen?“

„Boa...!“, in diesem Moment musste Temari sich so zusammen reißen, um ihn nicht zu erzählen, wie anstrengend es war, ein Kind alleine aufzuziehen.

„Temari... Du wolltest nicht aufhören.“, erzählte Shikamaru und zog sich an. Mit diesem Satz nahm er ihr sämtlichen Wind aus den Segeln: „Was?“ Noch immer mit einem Lächeln auf den Lippen gab er ihr einen Kuss auf die Wange: „Vielleicht solltest du wieder öfter nach Konoha kommen.“ Er hob noch kurz die Hand zum Abschied und verließ ihre Wohnung über den gleichem Wege, wie er am Abend zuvor mit ihr herein gekommen war. Nachdenklich sah Temari ihm nach und hing ihren Erinnerungen an gestern Nacht nach. Nie hätte sie gedacht, das es ihnen überhaupt noch einmal passieren würde, das sie miteinander schlafen. Die letzte Nacht war pure Ekstase gewesen. Und ja, er hatte recht, wie ihr nach und nach bewusst wurde. Temari schämte sich unglaublich dafür, dass sie fast den gleichen Fehler wiederholt hatte, dessen Folgen nun ihr Leben bestimmten. Von sich selbst enttäuscht, öffnete sie die Schublade der Kommode wieder und ergriff einen Streifen mit Tabletten. Hätte sie ihre Pille nicht genommen, wäre es das wohl gewesen. Wobei ihr nun auch der Gedanke kam, warum er nicht verhütet hatte – war Shikamaru wirklich so sorglos damit umgegangen? Er konnte doch keine Kondome dabei gehabt haben, dann hätte er sie doch schon mit Vorsatz eingepackt. Temari ging zurück zum Bett und riss die Schubladen ihres Nachtschranks auf. Da fand sie sie, eine aufgerissene Packung Kondome. Sie hielt sich die Stirn. Ihre Brüder hatten sich einen Scherz erlaubt und an bestimmten Orten, die sich dafür anboten, überall Kondompackungen hinterlegt. Es begann schon während ihrer Schwangerschaft, das sie ständig über Kondompackungen stolperte, die sie, damals noch im gemeinsamen Haus mit ihren Brüdern, im Bad, im Wäscheschrank oder eben bei sich im Nachtschrank fand. Das sie auch hier welche hinterlassen hatten, bescherte ihr nun einen bitteren Nachgeschmack. Würden die beiden jemals davon erfahren, würde sie sich in Grund und Boden schämen.
 

Als Temari wenige Stunden später wieder vor Shikamaru stand, war sie die Selbstbeherrschung in Person. Eisern achte sie auf den gebührenden Abstand und verhielt sich ihm gegenüber, als wäre nie etwas gewesen. Der Nara wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Stumm gingen sie gemeinsam zum Haupttor, um Gaara in Empfang zu nehmen.

„Bist du sauer auf mich?“, fragte der Nara, solange der Kazekage noch nicht in Sicht war, wollte er seine Chance zum Gespräch nutzen.

„Heulsuse, passiert ist passiert. Verbuchen wir es einfach auf unser Konto für Dummheiten.“

„Du hältst es für eine Dummheit?“, bei ihrem Satz spürte Shikamaru einen Stich ins Herz. Für ihn war es alles andere, nur garantiert keine Dummheit. Wortlos schaute er sie an, doch machte sie keine Anstalten, den Blick zu erwidern. Er erkannte eine Härte in ihrem Gesicht, die ihm unbekannt war. Doch schien sie Temari selbst auch zu schmerzen.

„Da kommt Gaara.“ Es war fast ein Flüstern. Der Nara blickte wieder nach vorne und sortierte sich innerlich. Wo würde das alles hinführen?

„Hallo Shikamaru.“, begrüßte der Kazekage zuerst den Nara, worauf dieser den Kopf neigte und den Gruß erwiderte: „Ihr kommt alleine, Kazekage?“

„Kankurou ist noch immer verhindert.“, er wandte sich zu seiner großen Schwester, „Man erwartet dich, du solltest dich beeilen.“

„Ist etwas passiert?“, fragte Temari sofort. Die große Besorgnis in ihrer Stimme überraschte den Nara.

„Es ist nichts lebensbedrohliches, aber du solltest dich beeilen.“, fügte der Rothaarige hinzu. Temari machte auf dem Absatz kehrt und rannte zu ihrem Wohnhaus. Fragend sah Shikamaru ihr nach, ehe er wieder zu Gaara blickte: „Ist etwas Schlimmes passiert?“ Der Kazekage presste in ungewöhnlicher Manier die Lippen aufeinander und schüttelte schließlich den Kopf. Shikamaru hatte ein seltsames Gefühl in der Magengegend.

„Würdest du mich zum Hokagen begleiten?“ Nickend setzte sich der Dunkelhaarige in Bewegung. Sie waren keine zehn Meter gegangen, da kam ihnen Temari mit ihrer Tasche entgegen. Ohne sie auch nur zu beachten, eilte sie an ihnen vorbei und verließ Konoha.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Yeha! Nächstes Kapitel hochgeladen! Eigentlich wollte ich wieder zurück in meinen alten Rhythmus und jeden Freitag hochladen, aber irgendwie ist mir das nicht so gelungen xD
Ich versuche einfach mal jedes Wochenende anzupeilen!
Also bis nächste Woche! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Carmion2
2024-01-14T07:25:59+00:00 14.01.2024 08:25
Oh, ich liebe es ein tolles Kapitel!
Antwort von:  Berrii
14.01.2024 08:46
Danke :)


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