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Der Untergang der Isekai

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Heute nur ein Mini Kapitel! Thematisch hat es nicht ins nächste Kapitel gepasst, und ich wollte auch keine ständigen Sichtwechseln drin haben, deswegen ist dieses Kappi mal sehr kurz ausgefallen ^^" Komplett anzeigen

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Sorgen

„Er braucht ziemlich lange“ bemerkte Yubel, während die untergehende Sonne immer längere Schatten in die weitläufige Ödnis warf. Ich hatte die Arme verschränkt und sah wie gebannt den geschwungenen Pfad entlang. Wo steckt er nur? Ob er durch die Schutzgeister aufgehalten wurde? Dabei war es recht selten, dass sie angriffen. Ob ihm etwas zugestoßen ist? Er weiß sich zwar zu verteidigen, aber wenn er auf einen Gegner getroffen ist, der im Fernkampf spezialisiert ist, wäre er im Nachteil. Vielleicht ist er auch vom Weg abgekommen. Ich schüttelte die trüben Gedanken ab. Er schafft das. Doch je länger die Schatten wurden, umso größer wurde meine Sorge um Yusei. Bitte lasst ihm nichts passiert sein… „Da kommt jemand" riss mich Yubels Stimme aus meinen Gedanken. Ich atmete erleichtert auf und ignorierte den schiefen Blick meiner Beschützerin. Jetzt hörte auch ich Schritte aus einiger Entfernung und mein Herz schlug schneller. Ob es geklappt hat? Doch meine Hoffnung wich, denn als ich die Person erkannte, war es nicht Yusei, der auf uns zukam. Wenn ich mich recht erinnere, war es eine von Zeros Meisterschülern. Ich beobachtete ihre steife Körperhaltung, als auch sie mich erkannte. Da fiel mir etwas auf und mein Blick verfinsterte sich, was sie schlucken ließ.
 

„Mein König“ sagte sie mit einem leichten Zittern in der Stimme und verbeugte sich knapp, als sie bei uns angekommen war.

„Wo hast du das her?“ fragte ich dunkel und deutete auf das zerbrochene Schwert in ihrer Hand. Es war eindeutig das von Yusei, da war ich mir sicher.

Sie sah hektisch zu dem Schwert, dann zu mir. Ihre Augen waren angstgeweitet, doch sie versuchte schnell sich zusammenzureißen. „Ich… Ich bin Yusei begegnet. Wir mussten uns gegen einen Schattenkriecher verteidigen und dabei ist sein Schwert zerbrochen.“

„Und warum ist es dann in deinem Besitz?“

Ihre Haltung wurde aufrechter, selbstbewusster. „Ich habe ihm meines geliehen“ sagte sie mit überraschend fester Stimme. Einen Moment lang musterte ich sie ernst, doch sie hielt meinem Blick stand. Schließlich nickte ich. Sie sah unschlüssig zu Yubel, dann zu mir. Vermutlich wusste sie nicht, was sie jetzt machen sollte. Mit einer Handbewegung signalisierte ich ihr, dass sie gehen konnte. Als sie zögerlich an mir vorbeiging, fiel mir etwas ein. „Hattest du Erfolg?“

„Was?“ fragte sie irritiert.

Ich drehte mich zu ihr. „Hast du jetzt einen Schutzgeist?“ fragte ich gezielt nach. Zögerlich nickte sie. „Zeig ihn mir.“ Sie blinzelte überrascht, kam aber meinem Befehl nach. Neben ihr materialisierte sich ihr Schutzgeist. Eine Cyberharpyie. Seiner Aura nach zu urteilen sollte es ein Geist der Klasse B sein, also waren sie schon recht weit gekommen. „Und Yusei ist weitergegangen?“ fragte ich.

Sie nickte. „Er hatte bisher noch keinen Erfolg, deswegen habe ich ihm mein Schwert gegeben. So wie er aussah, wurde er heute schon öfter angegriffen.“
 

Dann hatte Madame Tredwell mit ihrer Prognose wohl Recht. Auch die Geister waren erzürnt wegen des Krieges. Es bedeutete nicht zwangsläufig, dass sich kein Schutzgeist mit ihm verbinden würde, aber es steigerte ihr Angriffspotential gegenüber Yusei. Hoffentlich passiert ihm nichts. „Danke“ sagte ich und drehte ihr den Rücken zu. Meinen Blick auf den Pfad jenseits des Steintors gerichtet. Wie seltsam, dass sie ihm geholfen hatte. Unwillkürlich legte sich ein kleines Schmunzeln auf meine Lippen. Die Schritte hinter mir wurden immer leiser, bis sie schließlich verstummten. „Sie gefällt mir“ merkte Yubel amüsiert an. „Aber freut Euch nicht zu früh. Vielleicht ist Euer Schützling auch nur so weit gekommen, weil sich kein Geist mit ihm verbinden will.“

„Schwarzmalerin“ grummelte ich.

„Realistin. Glaubt Ihr allen Ernstes, dass er sich mit einem stärkeren Schutzgeist als Klasse B verbinden könnte? Vorausgesetzt es klappt überhaupt bei Menschen.“

„Wieso nicht?“ fragte ich und seufzte lautlos. Diese Diskussion konnte ich langsam nicht mehr hören. Jesse lag mir damit auch ständig in den Ohren. „Nur weil du sein Potenzial nicht erkennst, heißt das nicht, dass die Geister auch so blind sind. Er ist stark, loyal und hat ein gutes Herz. Nenn mir einen Grund, außer, dass er ein Mensch ist, warum er sich nicht mit einem starken Schutzgeist verbinden sollte.“

Stille. Sie schien ernsthaft über meine Worte nachzudenken. Schließlich spürte ich ihren ernsten Blick auf mir und sah sie an. „Ihr habt Recht. Wäre er ein Dämon, hätte ich keinen Zweifel, dass er Erfolg haben wird. Aber seht bitte endlich ein, dass er nur ein Mensch ist. Warum auch immer er Euch so viel bedeutet, Ihr könnt nicht ändern was er ist.“

„Wer weiß schon sicher, dass es bei einem Menschen nicht funktioniert?“ fragte ich. Konnte die Wut nicht gänzlich aus meiner Stimme verbannen. „Die Diskussion ist beendet, Yubel. Du wirst sehen, dass er es schafft. Ich vertraue ihm.“

„Vertrauen“ schnaufte sie und wandte den Blick ab. Eine eisige Windböe wehte über die Landschaft und ließ mich frösteln. Überrascht sah ich auf meine metallene Armschiene. Sanft legten sich kleine Schneekristalle darauf. Ich sah mich um. Während meines Streits mit Yubel hatte ich nicht auf den Wetterumschwung geachtet. Die wenigen Strahlen der untergehenden Sonne wurden langsam von dicken Wolken bedeckt, sodass es bald pechschwarz werden dürfte. „Wir sollten zurück ins Lager“ bemerkte Yubel mit einem besorgten Blick.

Ich wusste sie hatte Recht, aber… „Was ist mit Yusei?“

„Er ist nicht dumm. Weiter oben werden sich die Wolken schneller zusammengezogen haben, er hat sicher einen Unterschlupf gesucht. Selbst wenn wir hier bleiben, bald wird es stockfinster und eiskalt sein. Selbst mit Euer Magie könnt Ihr nicht hier ausharren bis er wieder zurück ist.“

Geflügelter Kuriboh tauchte an meiner Seite auf und nickte zustimmend. Verdammt! Ich konnte nichts tun. Widerwillig stimmte ich zu und ging zu den Pferden. Das von Yusei band ich an meinem fest und stieg in den Sattel meines Tieres. Ein letztes Mal noch sah ich zum Pfad, von dem man kaum mehr als das Steintor sehen konnte. Yubel hatte Recht. Er ist klug genug sich einen Unterschlupf zu suchen und die Nacht abzuwarten. Bleibt nur zu hoffen, dass er nicht angegriffen wird. Und, dass er einen geeigneten Unterschlupf findet. Ich schüttelte den Gedanken ab und gab meinem Pferd die Sporen. Er ist einfallsreich. Er wird das Schaffen… Ich vertraue ihm.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: ShioChan
2022-05-26T11:16:14+00:00 26.05.2022 13:16
Huhu,

Das nächste Kapitel kam ja richtig flott. ^___^ Damit hatte ich gar nicht gerechnet, aber ich freue mich. Und hier ist dann auch gleich mein Kommentar.

Haou macht sich wirklich ernsthaft Gedanken, was natürlich auf den Unmut von Yubel stößt. Ich hoffe wirklich, dass sie Yusei bald akzeptieren kann. Mai hat ihn ja nun mittlerweile schon akzeptiert. Er macht seinem Namen einfach alle Ehre und stellt eine Verbindung zu anderen dar, sogar zu Dämonen, die ihn eigentlich hassen sollten. Aber das macht Yusei ja so toll. Und Mai macht es einfach Sympathisch. XD

Und jetzt zieht ein Schneesturm auf. Bleibt zu hoffen, dass Yusei sich irgendwo schützen kann und endlich auf seinen Schutzgeist trifft.

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
Bis dahin
LG
Shio~
Antwort von:  stardustrose
26.05.2022 20:13
War ja auch nur ein sehr kurzes Kapitel :D

Yubel erkennt seine Stärke prinzipiell an. Sie sagte ja auch selbst, dass yusei nicht auf den Kopf gefallen ist. Aber sie kann einfach nicht akzeptieren, dass Haou so vertraut mit einem Menschen ist. Wird sich zeigen ob sie das irgendwann schafft ;)


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