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Herz aus Glas

meine erste Songfic
von

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Herz aus Glas

~Joey~
 

Du bist nach Amerika gegangen, schon zu lange ist es her, dass ich Dich und Deinen Bruder zum letzten Mal gesehen habe. Um genau zu sein, 3 Jahre, 2 Monate und 11 Tage, also 4 Monate nach unserer Rückkehr aus Ägypten. Ja, ich habe mir genau gemerkt, wann Du Domino verlassen hast. Wahrscheinlich für immer, hast Du zu uns gesagt und dass obwohl wir schon so was wie Freunde waren. Yugi war sehr enttäuscht, sogar Tea war traurig, Tristan interessierte das nicht sonderlich, er war zu sehr mit meiner Schwester beschäftigt, die wegen Mokuba geweint hat. Duke hat Dich begleitet, er wurde zu einem Deiner engsten Geschäftspartner, was ich ziemlich gut verstehen kann, ihm kann man wirklich vertrauen. Ich weiß nicht wieso, aber als Du uns eröffnet hast, dass Du vielleicht nie wieder kommst, war ich erschüttert und verwirrt und fühlte mich irgendwie hilflos und verlassen. Du hast es sicher nicht gemerkt.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich arbeitete zurzeit am Infostand auf dem Flughafen, ist nur ein Aushilfsjob, wie immer, doch ich verdiene gut und sehe viele Menschen. Irgendwie hoffe ich, dass ich Dich auch mal hier sehe, deshalb hab ich den Job auch angenommen. Ich weiß, es ist Blödsinn, aber manchmal glaube ich, Deine Stimme zu hören. Ich weiß nicht, warum ich das mache, aber ich schaue mich in der Menschenmenge um und suche nach Deinem Gesicht, jeden Tag. Auch heute mache ich das, aber ich glaube nicht wirklich, dass Du wieder hierher zurückkommst. Ich habe die Hoffnung längst aufgegeben und trotzdem spüre ich den Drang nach Dir zu suchen. Heute ist irgendetwas anders, scheint fast so, also ob die Leute hier auf etwas warten würden. Es sind viele Menschen auf dem Flughafen, dabei ist es erst kurz nach 10 Uhr vormittags und freitags ist um diese Zeit sonst nicht so viel los. Plötzlich weiß ich worauf alle warten, sie warten auf Dich, denn Du kommst gerade durch die Halle und direkt auf meinen Infostand zu. Ich bin sprachlos.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Deine Augen sind wie immer kalt und abweisend. Ich wage kaum zu atmen, ich weiß nicht was ich sagen soll, darum schweige ich und Du rührst Dich nicht. "Hallo, Joey, wie geht's, arbeitest Du etwa hier?", höre ich Deinen Bruder fragen, er steht neben Dir und schaut mich erwartungsvoll an. Ich wende den Blick von Dir und schaue ihn an. "Sicher, Mokuba und was machst Du hier? Habt ihr hier geschäftlich zu tun?", frage ich und werfe einen fragenden Blick in Deine blauen Augen. "Könnte man so sagen, Bonkotsu." Oh Gott, ich hasse dieses Wort, aber ich versuche es zu ignorieren. "Wie lange bleibt ihr?", frage ich weiter und Mokuba antwortet: "Wissen wir noch nicht genau, Seto braucht etwas Urlaub von dem ganzen Stress, deshalb hab ich vorgeschlagen, dass wir Euch mal besuchen." Ich schaue Dich an, Dein Blick spricht Bände, Du bist nicht wirklich froh hier zu sein und doch ist heute irgendetwas anders. Etwas in Deinem Blick verwirrt mich, ich weiß nicht was es ist, aber da ist so ein komisches Glitzern, so als würdest Du Dich freuen mich zu sehen. Ich bin verwirrt!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich glaub, ich werde rot, das kann doch wohl nicht wahr sein. Mein Herz klopft ziemlich heftig, hoffentlich hörst Du das nicht. Ich wende meinen Blick ein wenig zu schnell von Dir ab und schaue wieder Deinen Bruder an. "Wissen die Anderen schon Bescheid, dass ihr hier seid?", frage ich ihn und er schüttelt den Kopf. "Nein, bisher weiß das noch keiner, allerdings waren schon vorher ein paar Gerüchte im Umlauf, wie Du sicher an der Menschenmenge auf dem Flughafen bemerkt hast." Ich nicke. "Sicher, ich hab mich schon gewundert, sonst ist hier nämlich tote Hose um diese Zeit." "Wie lange arbeitest Du denn schon hier?", fragt Dein Bruder mich. "Seit etwa 5 Monaten, aber nur als Aushilfe, weil meine Vorgängerin vor kurzem ein Kind bekommen hat und sich sonst niemand für diesen Job gemeldet hat.", antworte ich und streiche mir etwas nervös durch die Haare, ich spüre Deinen Blick auf mir. Meine Hände zittern ein wenig.
 

~Seto~
 

Ich hab Dich lange nicht gesehen, vielleicht ein wenig zu lange, aber ich hab Dich trotzdem schon von weitem erkannt. Du bist immer noch derselbe, immer noch freundlich, immer noch ein wenig naiv mit einem großen Herz. Du unterhältst Dich mit Mokuba, es ist irgendwie schön wieder mal Deine Stimme zu hören, ich hab das fast ein wenig vermisst. Vielleicht freust Du Dich mich zu sehen, ich weiß es nicht. Ich beobachte Dich.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Deine blonden Haare sind noch immer etwas zu lang und obwohl Du sie immer wieder zur Seite streichst, fallen sie Dir ins Gesicht und verdecken Deine braunen Augen. Deine Kleidung hat sich verändert, liegt natürlich an diesem Job. Du siehst irgendwie elegant aus in Deiner Uniform, hellblaues Seidenhemd, dunkelblaue Krawatte, dunkelblaue Hose, so stehst Du hinter dem Infostand, ich bin leicht beeindruckt. Um ehrlich zu sein, ich bin sogar sehr beeindruckt, hätte ich Dir gar nicht zugetraut. Du wirkst nervös.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Du schaust mich wieder an, wendest aber gleich wieder den Blick, ein leichtes Rot ziert Dein Gesicht. "Mache ich Dich nervös?", höre ich mich fragen, scheiße, ich hab laut gedacht. Du drehst den Kopf ruckartig zu mir und zeigst mir ein gequältes Grinsen. "Sehe ich so aus?", fragst Du und wirfst Deinen Kopf in den Nacken. Meine Mundwinkel zucken gefährlich und ich ziehe spöttisch eine Augenbraue hoch. "Ja, Bonkotsu, wie immer!", sage ich und ich denke plötzlich an unsere Schulzeit.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Du hast mich ständig herausgefordert, immer und überall, bist immer wieder ausgerastet, wenn ich Dich ignoriert oder niedergemacht habe. Deine Wutausbrüche waren wirklich einmalig. Ich schätze, Du wolltest einfach nicht zeigen, dass ich Dich nervös mache. Andere wären lieber vor mir geflüchtet, Du aber nicht, das hab ich nie wirklich verstanden. Und obwohl ich so abweisend zu Dir war, hast Du Dich dennoch um meine Freundschaft bemüht, hast mir beweisen wollen, dass Du besser bist, als ich. Hat natürlich nie wirklich geklappt, nur einer war besser als ich und das war Yugi, trotzdem hast Du Dir auf eine gewisse Weise meinen Respekt verschafft. Schon eigenartig.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Ich weiß nicht, wie ich heute mit Dir umgehen soll, ich bin nicht mehr wie früher und Du sicher auch nicht. Ich will keinen Streit mit Dir anfangen, obwohl ich mich wirklich sehr zusammenreißen muss. "Wie wäre es mit einer Willkommensparty für Euch Beide?", höre ich Dich fragen und bevor ich darauf antworten kann, antwortet Mokuba für mich. "Das ist eine super Idee, Joey, Seto hat bestimmt nichts dagegen." Ich schaue auf meinen Bruder hinab und will ihn zu Recht weisen, aber er hat wieder diesen Hundeblick auf, mein Gott! "Von mir aus!", sage ich und seufze genervt. Ich kann ihm einfach nichts abschlagen.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Da ist er wieder dieser Blick, dieser sanfte Blick, mit dem Du Deinen Bruder ansiehst, wenn er Dich um etwas bittet. Meine Knie werden weich, ich kann nichts dagegen tun, es ist jedes Mal dasselbe. Ich bin gerührt.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Die Zuneigung zu Deinem Bruder ist unübersehbar und ich bin jedes Mal beeindruckt, dass Du Gefühle zeigen kannst, auch wenn Du sie nur gegenüber Deinem Bruder zeigst. Es ist für mich jedes Mal ein Wunder, denn es zeigt mir, dass Du ein Herz hast und es ist nicht aus Stein. Ich seufze leise.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Du warst immer kalt gegenüber den Anderen, aber wenn es um Deinen Bruder ging, warst Du bereit alles aufzugeben. Du wärst sogar für ihn gestorben, wenn es nötig geworden wäre und ich glaube daran hat sich bis heute nichts geändert. Du bist immer noch so wie damals, Dein Bruder bedeutet Dir alles, vielleicht sogar mehr als Deine Firma. Das weiß ich.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du schaust mich an, mit Deinen blauen Augen, ich zucke kaum merklich zusammen, ich kann mich nicht von Dir abwenden. Meine Hände zittern schon wieder, scheiße bin ich nervös. "Wann willst Du denn die Party machen und vor allem wo?", höre ich Deinen Bruder fragen, ich schaue ihn verwirrt an, weiß im Moment nicht was er meint, dann fällt es mir wieder ein, die Willkommensparty! Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung, darüber hab ich mir noch keine Gedanken gemacht, ich mein, ich hab ja nicht gewusst, dass ihr heute kommt!" "Typisch für Dich, Bonkotsu, Du redest noch immer bevor Du nachdenkst!" Deine Stimme klingt so abweisend wie immer.

Du bist so kühl
 

Ich schau Dich böse an. "Hast Du ein Problem damit?", frage ich Dich, Du schüttelst den Kopf. "Warum sollte ich? Geht mich doch nichts an, immerhin war die Party Deine Idee, also wirst Du Dir nun den Kopf darüber zerbrechen, wie Du das hinkriegen willst!" Oh, ich könnte Dir den Hals umdrehen, Du machst mich rasend, bringst mich jedes Mal auf 180!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich sage nichts weiter, ich kann nicht, ich bin irgendwie verletzt, Mokuba kommt mir zur Hilfe. "Warum machen wir die Party nicht bei uns?", erschrocken schaue ich ihn an. "Ist das ein Witz?", frage ich und werfe einen leicht unsicheren Blick zu Dir, doch Du schaust zu Deinem Bruder und seufzt leise. Du nickst, tatsächlich, ich fasse es nicht, Du nickst. Ein Wunder, oh Gott! Ich reiße erstaunt die Augen auf.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ich weiß nicht, was ich jetzt sagen soll, ich bin zu erstaunt, ich kriege kein Wort über meine Lippen, ich muss mich an dem Infostand festhalten. Mein Gott, hab ich weiche Knie, ich kann Dich nicht länger anschauen, ich schau wieder zu Deinem Bruder, er lächelt mich an. "Siehst Du, Seto ist einverstanden, keine Sorge, das mit der Feier organisieren unsere Angestellten, wir laden auch die Anderen ein, die freuen sich bestimmt, es wird wie damals, als wir noch hier in Domino gewohnt haben, wirst schon sehn, Joey." Ich wage ein Lächeln, oh ja, wie damals, das wäre schön.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Unsere gemeinsamen Gespräche, unsere Duelle, unsere Streitereien, oh verdammt, das ist schon zu lange her, ich vermisse das. Es ist schön, dass Du wieder da bist und irgendwie werde ich jetzt ein wenig traurig. Du bleibst ja nicht für immer. Ich senke den Blick, ich will nicht, dass Du mich so siehst. "Hast Du was, Joey?", fragt Mokuba mich, ich schüttele ein wenig zu heftig den Kopf. "Nein, nein, schon Okay, ist nichts weiter, ich freu mich schon auf die Party!", sage ich und setzte ein gequältes Lächeln auf. Ich fühl mich hundeelend.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Seto~
 

Du siehst ein wenig traurig aus und ich kann mir denken warum. Du hast Angst, dass ich wieder fortgehe, dass ich wieder nach Amerika fliege und nicht zurückkomme. Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll, mir fällt nichts dazu ein, ich weiß einfach nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich hab diese Streitgespräche mit Dir ziemlich vermisst und eigentlich will ich jetzt noch nicht darüber nachdenken, dass ich nach meinem Urlaub wieder für meine Firma da bin, so wie immer. Den kalten Geschäftsmann mimen, so wie immer. Meine Angestellten anmotzen, so wie immer. Heute ist einfach nichts wie immer.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du schaust mich mit einem undeutbaren Blick an und einem plötzlichen Impuls folgend frage ich: "Wie lange musst Du heute arbeiten?" Du bist verwirrt, schüttelst leicht den Kopf. "Warum willst Du das wissen?", fragst Du zurück. Ich zucke gleichgültig mit den Schultern, ich weiß die Antwort nicht. "Wir können Dich mitnehmen.", höre ich mich sagen, das ist ein schlechter Scherz, oder nicht? Du legst den Kopf schief, schaust kurz auf die Uhr. "Da heute Freitag ist, muss ich nur bis um 11 Uhr arbeiten, also noch ne halbe Stunde.", sagst Du und ich nicke. "Okay, wir warten solange in der Limousine auf dem Parkplatz, die große schwarze, nicht zu übersehen.", sage ich und mache mich auf den Weg zum Ausgang. "Ich freu mich schon!", rufst Du mir hinterher, ich drehe mich um und lächle Dich an. Ich freu mich auch, irgendwie!

Ich hab' schon oft

~Joey~

denn ich sehe in Dein Herz aus Glas.
 

Schweigend sitze ich neben Dir in der schwarzen Limousine, Mokuba sitzt uns gegenüber, ich fühl mich unwohl in Deiner Nähe. Ich bin zerrissen, einerseits habe ich Angst vor Deinem eiskalten Blick, andererseits freue ich mich, Dich zu sehen. Ich werfe einen unsicheren Blick zu Dir, Du siehst etwas müde aus, so kenn ich Dich nicht. War wohl wirklich Zeit für Dich, mal etwas Urlaub zu machen. Ich habe plötzlich das Gefühl, Dir irgendwie helfen zu müssen. Früher war das genauso.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Immer wenn Du oder Dein Bruder in Schwierigkeiten wart, waren wir für Euch da. Yugi, Tea, Tristan und ich natürlich und das obwohl Du unsere Hilfe nie wirklich wolltest. Du hast uns nie um Hilfe gebeten, meist war es Mokuba, der zu uns kam, aber das uns nicht gestört. Du bist halt nicht der Typ, der andere Menschen um Hilfe bittet, trotzdem warst Du dankbar, das brauchst Du mich nicht mal zu sagen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Als wir uns damals in Atemus Vergangenheit aufgehalten haben, bist Du uns sogar zur Hilfe geeilt, wenn auch nicht ganz freiwillig. Ohne Dich hätten wir es nicht überstanden, Du hast zwar alles runtergespielt, als würde Dich das alles gar nicht wirklich interessieren, aber ich weiß, dass Du genauso neugierig auf Atemus früheres Leben warst, wie wir. Du bist schließlich auch nur ein Mensch.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Ich beobachte Dich schweigend, Du hast Dich kaum verändert, wirkst immer noch wie ein Geschäftsmann, vielleicht sogar mehr als vorher. Du siehst erwachsener aus, Deine Gesichtszüge haben sich ein wenig verhärtet, Du hast Deine Augen geschlossen. Irgendwie berührt mich dieser Anblick, Du siehst so verletzlich aus, aber irgendwie auch so verschlossen. Man könnte meinen, Dich bedrückt etwas, ich möchte wissen, was es ist. Doch ich trau mich nicht zu fragen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Plötzlich öffnest Du Deine Augen, drehst Deinen Kopf zu mir und schaust mich an. Ich fühle mich ertappt und wende den Blick von Dir ab. "Wohnst Du immer noch bei Deinem Vater?", fragt mich Dein Bruder. "Nein! Ich wohne seit 2 Jahren mit meiner Schwester zusammen in der Nähe des Parks, sie ist hier her gezogen, um die Schule in Domino zu beenden. Nebenbei arbeitet sie als Sprechstundenhilfe im Krankenhaus, obwohl ich ihr gesagt habe, dass sie das nicht muss." erwidere ich und er lächelt. "Serenity ist hier in Domino? Das ist ja wunderbar." Er schaut Dich an und fragt. "Seto? Können wir Joey und Serenity heute Abend besuchen, wenn wir unsere Sachen in die Villa gebracht haben?" Ich dreh mich zu Dir um, Du nickst. "Sicher, warum nicht." Ist das ein Lächeln auf Deinem Gesicht? Ich bin erstaunt!
 

~Seto~
 

Ich drehe mich zu Dir um und sehe Deinen erstaunten Blick. Bist Du so überrascht, weil ich zugestimmt habe, dass wir Euch zu Hause besuchen? Wahrscheinlich! Ich benehme mich wohl heute etwas untypisch, das ist aber auch nicht verwunderlich, immerhin habe ich Dich lange nicht gesehen.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich weiß nicht warum, aber meine Mundwinkel zucken schon wieder gefährlich, ich schließe kurz die Augen und drehe meinen Kopf zum Fenster, um nach draußen zu schaun. Wir befinden uns gerade im Industriegebiet, wir werden langsamer, anscheinend stecken wir im Stau. "Wieso werden wir jetzt langsamer?", höre ich Dich fragen, ich dreh mich zu Dir. "Wahrscheinlich, weil wir im Stau stecken, Bonkotsu!", sage ich kühl. Du drehst Deinen Kopf ruckartig zu mir und starrst mich wütend an.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Ich erwarte jetzt eigentlich einen Deiner üblichen Wutausbrüche, doch nichts passiert. Eigenartig! "Hast Du Deine Zunge verschluckt?", frage ich Dich, Deine linke Augenbraue zuckt nach oben. "Nein, habe ich nicht, ich lerne nur gerade mich zu beherrschen, um Dir nicht an die Gurgel zu gehen, Kaiba!" Ich bin erstaunt, ein wenig, nein, mehr als nur ein wenig. Ich bin ziemlich erstaunt!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich will Dir irgendeine Bemerkung an den Kopf werfen, doch du fängst plötzlich an zu Lachen. Genau wie damals, bei unserem Duell, nachdem ich meine Götterkarte an Yugi verloren hatte. "Ist das Deine Art, Dich zu beherrschen?", frage ich Dich, Du wirfst Deinen Kopf in den Nacken.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

"Und wenn's so wäre?", fragst Du zurück, Deine Haare fallen Dir schon wieder ins Gesicht, es scheint Dich nicht zu kümmern. Ich zucke gleichgültig mit den Schultern. "Interessiert mich nicht wirklich!", antworte ich, Du ziehst ne Schnute. Es ist fast wie immer!

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Jetzt streichst Du Dir die Haare zurück und schaust mich wieder wütend an, doch Du sagst nichts. "Könnt ihr Euch nicht heute mal vertragen? Müsst ihr Euch immer streiten?", höre ich meinen Bruder fragen, Du zuckst kaum merklich zusammen und wirst ein wenig rot um die Nase. Es ist Dir peinlich!
 

~Joey~
 

Ich wende meinen Blick von Dir ab, ich muss mich echt zusammenreißen. "Schon gut, Mokuba, ich werde einfach versuchen, die Sprüche Deines Bruders zu ignorieren, auch wenn's mir schwer fällt!", sage ich zu Deinem Bruder. Irgendwie kann ich ihm einfach keine Bitte abschlagen.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Wenn er diesen traurigen Blick draufhat, erinnert er mich immer an meine Schwester. Serenity kann mich auch immer um den Finger wickeln. Ich seufze leise, eigentlich sind wir uns gar nicht so unähnlich, Du und ich. Wir haben schwere Zeiten durchgemacht, trotzdem haben wir immer noch unsere Familie, Du Deinen Bruder, ich meine Schwester.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Wäre unser Leben vielleicht anders verlaufen, wenn wir nicht so viel Leid erfahren hätten? Vielleicht! Vielleicht wären wir uns dann aber auch nie begegnet. Wer kann das schon sagen? Wahrscheinlich wäre mein Leben halb so interessant geworden, wenn ich Dich nicht kennen gelernt hätte. Deine Sticheleien bereichern irgendwie mein Leben, auch wenn Du mich damit oft zum Wahnsinn treibst.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich kann nicht mal richtig wütend auf Dich sein, ich kann nicht erklären warum das so ist, selbst wenn ich wollte. Verdammt, ich würde Dich jetzt am liebsten umarmen, wie man halt Freunde umarmt, die man lange nicht gesehen hat. Doch ich glaube nicht, dass Dir das gefallen würde. Ich darf meine Gefühle nicht so außer Kontrolle geraten lassen, so ein Gefühlsausbruch würde Dich nur verwirren und vielleicht wütend machen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich würde gerne wissen, ob Du auch Anderen gegenüber Gefühle zeigen kannst, nicht nur Deinem Bruder. Ich würde es wirklich gerne wissen! Vielleicht werde ich Dich eines Tages mal danach fragen, aber heute nicht, nicht jetzt. Es wäre einfach nicht fair Dich mit solchen Fragen zu belästigen, immerhin machst Du jetzt Urlaub. Wie ein normaler Mensch!
 

~Seto~
 

Wir stecken noch immer im Stau, haben die Menschen denn nicht besseres zu tun, als meine Urlaubszeit so zu verkürzen? Können die nicht woanders lang fahren? Langsam werde ich sauer, ich lasse die Trennwand zum Fahrer runter und blaffe ihn an. "Können Sie nicht einen anderen Weg fahren? Ich hab's eilig!" Ich registriere aus den Augenwinkeln, dass Du mich spöttisch angrinst. So wie immer!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Ich erwarte wieder einen dämlichen Spruch von Dir und ich werde nicht enttäuscht. "Lauf doch zu Fuß, wenn Du es so verdammt eilig hast, Kaiba!" Ich würde Dir am liebsten dieses Grinsen aus dem Gesicht schlagen, aber ich beherrsche mich. Stattdessen sage ich: "Ich leiste mir doch nicht umsonst so eine teure Limousine!" Dein Grinsen ist wie weggewischt und Du wirkst irgendwie verletzt.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du wendest Dich von mir ab, ich höre meinen Bruder seufzen, ich schaue ihn an. Er hat dieses mitleidsvolle Lächeln auf dem Gesicht und schaut zu Dir, versucht Dich wohl zu trösten. Vielleicht war ich zu hart mit Dir, aber ich entschuldige mich trotzdem nicht, das kann ich einfach nicht!

Du bist so kühl
 

Du lehnst Dich leicht zurück, irgendetwas an Deinem Gesicht verändert sich, Du bist wütend! Sogar sehr wütend! Bekomme ich jetzt einen Deiner Wutausbrüche zu spüren? Irgendwie hoffe ich darauf, ich weiß auch nicht wieso. Vielleicht würde es die ganze Situation entspannen, wenn Du so reagieren würdest, wie ich es erwarte.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Doch anstatt mich anzuschnauzen, schaust Du mich nur mit einem Grinsen an und sagst: "Es ist doch immer wieder dasselbe, Kaiba! Du lässt einen Spruch vom Stapel und ich reagiere mit einem unkontrollierten Wutausbruch! Doch diesmal nicht, diesmal bringst Du mich nicht auf 180!" Zum ersten Mal bin ich sprachlos!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Was soll ich darauf antworten? Ich hab keine Ahnung! Dein Grinsen wird breiter, das gefällt mir nicht, ich muss irgendetwas sagen, die Situation wieder unter Kontrolle bringen. "Wenn Du noch breiter grinst, fallen Deine Ohren ab, Bonkotsu!", sage ich und ziehe spöttisch meine Augenbrauen hoch. Du zuckst nur mit den Schultern. "Kann Dir doch egal sein!", sagst Du und Deine Augen funkeln herausfordernd.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Du gibst einfach nicht auf, weichst keinen Schritt zurück, es ist fast wie immer. Du zeigst keine Angst mir gegenüber, hast Du noch nie. Du hast nicht einmal Respekt vor mir, Dich kümmert es herzlich wenig, dass ich einer der reichsten Männer im Land bin. Damals hast Du mich auch nie respektiert, zumindest nicht so wie die Anderen. Du hast nie ein Blatt vor den Mund genommen, hast mir immer offen Deine Meinung gesagt und das hat sich anscheinend bis heute nicht geändert.
 

~Joey~
 

Du wirkst nachdenklich, ziehst kurz Deine Augenbrauen hoch und drehst Dich wieder zum Fenster. Hab ich Dich jetzt verwirrt? Sicher nicht, wahrscheinlich willst Du nur nicht mit mir reden. Du ignorierst mich wieder einmal. Typisch für Dich!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Der Stau hat sich aufgelöst, die Limousine fährt wieder schneller, ich seufze erleichtert auf. Irgendwie freue ich mich auf zu Hause, ich will nicht länger neben Dir sitzen, Du machst mich irgendwie nervös. Ich fühl mich in Deiner Gegenwart immer so unwürdig und das ist Deine Schuld, Du bist so abweisend zu mir!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Wir fahren am Park vorbei, die Trennwand zum Fahrer ist noch unten. "Die nächste Kreuzung rechts und dann die Nr. 10.", sage ich zu ihm und er nickt mir freundlich zu. Ich will hier endlich raus! "Wir kommen dann so gegen 20:00 Uhr zu Euch.", sagt Mokuba zu mir und ich lächle ihn an. "Wenn Dein Bruder damit einverstanden ist!", erwidere ich und schaue Dich an. "Von mir aus!", sagst Du kühl und doch huscht ein kleines Lächeln über Dein Gesicht, bevor Du Dich wieder dem Fenster zuwendest. Ich bin ein wenig verwirrt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Die Limousine hält vor meinem Wohnblock an, der Fahrer steigt aus, um mir die Tür zu öffnen. "Dann bis heute Abend, Mokuba, Seto, kommt bitte nicht zu spät.", sage ich und merke zu spät, dass ich Dich gerade beim Vornamen angesprochen habe. Du drehst Dich überrascht zu mir um, sagst aber nichts dazu. Du nickst nur und sagst: "20:00 Uhr." Ich steige aus, schließe die Tür und schaue der Limousine nach, bis sie um die Ecke verschwindet. Ich seufze leise. Du bist endlich wieder da!

darauf gehofft,

~Seto~
 

Ich sitze nun mit Mokuba alleine in der großen Limousine, irgendwie fühle ich mich erleichtert, dass Du mich nicht von der Seite angemacht hast, mir keine giftigen Kommentare an den Kopf geknallt hast, aber ich muss ehrlich gestehen, dass ich sehr überrascht bin, wie ruhig Du doch geworden bist. "Du sag mal, Seto, bist Du wenigstens ein bisschen froh darüber, dass ich als Urlaubsziel Domino-City ausgewählt habe?", fragt Mokuba mich und ich weiß nicht was ich darauf antworten soll.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung.", sage ich, schaue aus dem Fenster und denke daran, wie Du hinter dem Infostand gestanden hast und ziemlich belämmert aussahst, als Du mich erkannt hattest. Warst Du genauso überrascht wie ich? Ich hatte echt nicht damit gerechnet, dass Du es sein würdest, dem ich zuerst in Domino über den Weg laufe. Verrückt!

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Ich hatte keine Ahnung, was ich zu Dir sagen sollte, wollte kein Gespräch mit Dir anfangen, Dir nichts sagen, Dich nicht einmal hören. Ich konnte Mokuba jedoch nicht davon abhalten Dich anzusprechen, er macht einfach was er will. Hättest Du mich angesprochen, wenn Mokuba nicht dabei gewesen wäre? Wohl kaum!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Wahrscheinlich hättest Du mich einfach ignoriert, oder mich mit einem Deiner erstaunten Blicke begutachtet, als wäre ich ein Geist! Hättest kein Wort rausbekommen, so wie üblich, wenn Dir die dummen Sprüche ausgegangen sind. Die Limousine hält nun endlich vor meiner Villa und ich steige aus. Heute Abend sehe ich Dich wieder, wirst du dann auch so ruhig sein, wie vorhin?
 

~Joey~
 

Ich bin in meiner Wohnung, ich schalte den Fernseher an und ich bin überrascht, da läuft eine Reportage über die Kaiba Corporation. Dein Auftritt von heute Vormittag ist zu sehen und ich bin erschrocken, ich bin ebenfalls zu sehen. Ein Kameramann muss uns zusammen gefilmt haben, ich hab das gar nicht gemerkt, wahrscheinlich wird Dir das nicht gefallen. Du bist sehr fotogen, stelle ich fest, Dein weißer Anzug steht Dir wirklich gut.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Du hast noch immer dieselbe Frisur, wahrscheinlich hast Du Deinen Frisör auch mit in die USA genommen, würde ich Dir glatt zutrauen. Du wirkst ein wenig nervös in der Reportage, wahrscheinlich ist es Dir unangenehm, in meiner Nähe zu sein.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ich bin ja auch nicht so reich und gebildet wie Du. Bist Du deshalb nicht so gern in meiner Nähe? Ist es Dir peinlich mich zu kennen? Machst Du mich deshalb ständig mit dummen Sprüchen nieder? Keine Ahnung! Ich weiß nur, dass wir uns seit unserer Schulzeit streiten.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Kommen wir eigentlich nicht ohne diese Streits aus? Gibt es keinen anderen Weg? Ich mein, wir waren damals vor Deiner plötzlichen Abreise ja fast Freunde, hat sich daran etwas geändert? Ich weiß die Antwort nicht, noch nicht! Vielleicht finde ich die Antwort ja heute Abend heraus.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Hoffentlich benimmst Du Dich mir gegenüber nicht wieder wie ein arroganter Eisklotz, das könnte ich nicht ertragen, schon gar nicht, wenn meine Schwester anwesend ist. Ich hoffe wirklich, dass Du heute Abend halbwegs friedlich bleibst. Ich schalte den Fernseher aus und räume ein wenig meine Wohnung auf, ich will ja keinen schlechten Eindruck hinterlassen.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Irgendwie habe ich Dich ja immer bewundert, Du bist reich, beliebt, intelligent, hast Deine eigene Firma, Themenparks überall auf der Welt, eigene Flugzeuge, Helikopter, jede Menge Autos, eine Villa hier in Domino, ein Hotel in New York, in jeder größeren Stadt ein Kaiba Corp. Firmengebäude und noch vieles mehr. Ist es da denn ein Wunder, wenn man sich in Deiner Gegenwart so klein vorkommt?

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Wäre ich jemand anderes, würde ich glatt Minderwertigkeitskomplexe bekommen, na zum Glück kann mir so was nicht passieren, den Gefallen tue ich Dir nicht! Vielleicht würdest Du dann nämlich Dein Interesse an mir verlieren und wie jeden x-beliebigen Trottel links liegen lassen. Du springst ja jedes Mal auf meine Sprüche an, lässt keine dumme Anmache ungesühnt. Das war damals genauso!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Sobald ich Dich herausgefordert habe, hast Du angenommen, nur um mir ne Lektion zu erteilen. Eigentlich hattest Du das nicht nötig, trotzdem hast Du Dir die Gelegenheit selten entgehen lassen, um mich nieder zu machen. Die Duelle mit Dir waren jedes Mal der reinste Wahnsinn, immer wurde ich bis an meine Grenzen getrieben, ich hab zwar jedes Mal verloren, aber hey, wen interessiert's? Es hat trotzdem Spaß gemacht!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Na ja, zumindest hatte ich meinen Spaß dabei, von Dir kann man das nicht wirklich behaupten, Du bist nicht der Typ für solche Art von Spaß. Für Dich waren die Duelle kein Spaß, im Gegenteil, Du hast es zu ernst genommen. Du nimmst alles ein wenig zu ernst!

Du bist so kühl
 

Spielst Du eigentlich immer noch Duellmonsters? Oder hast Du auch aufgehört, genau wie Yugi und ich? Würdest Du noch ein Duell mit mir bestreiten, wenn ich Dich herausfordern würde? Käme auf den Versuch an, vielleicht frage ich Dich heute Abend! Aber nur, wenn Du mich nicht wieder als mittelmäßig beschimpfst! Kennst Du eigentlich keinen anderen Namen für mich, als Bonkotsu?
 

~Seto~
 

Ich sehe mich in meiner Villa um, der Verwalter hat gute Arbeit geleistet, hier hat sich nichts verändert, alles noch so wie ich es damals verlassen habe. Ich kann mich noch gut daran erinnern, ich hab Dich und die Anderen in meine Villa eingeladen, das war Mokubas Idee. Ihr wart nicht sehr erfreut über die Nachricht, dass wir nach Amerika ziehen wollten, selbst Du sahst irgendwie bedrückt aus.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Du hast zwar versucht, den Starken zu spielen, aber man sah Dir an, dass es nicht spurlos an Dir vorüberging. Der Abschied ist Dir sichtlich schwer gefallen, denn Du hattest nun keine Gelegenheit mehr, mich im Duell zu besiegen. Du hast mich selbst auf dem Flughafen, kurz vor meiner Abreise herausgefordert. Ich hab abgelehnt. Der Ausdruck auf Deinem Gesicht hat mich unsicher gemacht, Du warst sehr enttäuscht!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Als ich dann im Flugzeug saß, hatte ich fast Mitleid mit Dir, aber nicht genug, um umzudrehen und doch noch gegen Dich anzutreten. Ich wollte einfach nicht! Und trotzdem würde ich gerne wieder mal ein Duell mit Dir austragen, Dir zeigen, dass ich immer noch besser bin als Du. Vielleicht heute Abend.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Wirst Du mich heute wieder herausfordern? Höchst wahrscheinlich. Du kannst einfach nicht anders, ich kenn Dich gut genug, um zu wissen, dass Du mich immer noch im Duell besiegen willst. Du hast gesagt, Du gibst niemals auf, irgendwann wirst Du mich besiegen. Vielleicht sollte ich Dir mal wieder das Gegenteil beweisen!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Es wird mir eine Genugtuung sein, Dich niederzuschmettern, bis Du vor mir in die Knie gehst. Irgendwie ist das ein ziemlich erfreulicher Anblick, denn Deine Niederlagen kommen schon fast einer Unterwerfung gleich. Das sind die einzigen Augenblicke, in denen Du Dich mir unterwirfst und die koste ich natürlich in vollen Zügen aus. Heute Abend unterwerfe ich Dich wahrscheinlich zum letzten Mal, es wird Deine letzte Chance mich zu besiegen. Wirst Du sie nutzen? Ich hoffe irgendwie darauf, allerdings werde ich Dich nicht fragen. Du wirst mich herausfordern, nicht umgekehrt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Joey~
 

Ich schaue auf die Uhr, Serenity müsste jeden Moment kommen, sie freut sich bestimmt, dass Mokuba wieder da ist. Ob ich die Anderen anrufen sollte? Besser nicht, Du wärst mir bestimmt böse, Du legst nicht so viel wert auf dieses Freundschaftsgetue. Es ist schon ein Wunder, dass Du der Party zugestimmt hast, obwohl das meine Idee war. Sonst kümmert es Dich doch nicht, was ich will.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Hast Du eigentlich jemals einen Wunsch von mir erfüllt? Einen Vorschlag von mir akzeptiert? Ich kann mich nicht erinnern. Wahrscheinlich nicht. Wäre ja sicher unter Deiner Würde! Obwohl, wenn ich darüber nachdenke, fällt mir doch ein, zu welchen Gelegenheiten Du meine Wünsche akzeptiert hast. Und zwar fast jedes Mal, wenn ich Dich zu einem Duell herausgefordert habe, ja genau, das ist es!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Jetzt bin ich mir sicher, ich werde Dich heute besiegen. Heute Abend duelliere ich mich zum letzten Mal gegen Dich und ich werde gewinnen, irgendwie. Ich muss einfach alles riskieren, darf mich nicht von Dir einschüchtern lassen, ich werde Dich schlagen. Mein Kampfgeist ist wieder mal erwacht!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich kann einfach nicht anders, ich brauche einen starken Gegner, gegen den ich antreten kann, Du kommst mir gerade Recht. Ich will Deinen Respekt, um jeden Preis. Das wird meine letzte Chance, Dir zu beweisen, dass ich genauso gut, oder sogar besser bin als Du. Ich werde Dich herausfordern, weil Du es sicher nicht tun wirst!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.

dass ich dir noch mal begegne

~Seto~
 

Es ist jetzt 20:00 Uhr und ich stehe mit Mokuba vor Deiner Tür, Mokuba klingelt, drinnen höre ich es poltern. Wahrscheinlich bist Du mal wieder über Deine eigenen Füße gestolpert, so wie immer. Die Tür wird aufgerissen und eine lachende Serenity fällt meinem Bruder um den Hals, Du stehst im Flur mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Immer noch dasselbe Grinsen wie früher!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich stehe mit verschränkten Armen hinter Mokuba und beobachte, wie er sich mit Deiner Schwester unterhält, sie freut sich wirklich sehr über unseren Besuch. Kann ich ihr nicht übel nehmen, Mokuba hat sie auch ziemlich vermisst und hat wahrscheinlich aus diesem Grund darauf bestanden, dass wir hier her kommen, um Urlaub zu machen. Mein Blick schweift wieder zurück zu Dir.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Du wischst Dir eine Träne aus dem Gesicht, ist der Anblick unserer beiden sich freuenden Geschwister so rührend für Dich? Du bist einfach zu weich! Ich zucke mit den Schultern, ich bin nicht wirklich überrascht, Du kannst Deine Gefühle nicht so gut verstecken, wie ich. Schweigend betrete ich hinter Mokuba und Serenity Deine Wohnung.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Deine Wohnung ist stilvoll eingerichtet, ich bin angenehm überrascht, auch wenn ich Besseres gewöhnt bin. Man merkt allerdings sofort, dass hier eine weibliche Hand im Spiel war, wahrscheinlich hat Deine Schwester die Möbel ausgesucht. Nicht sehr verwunderlich, Du bist nicht der Typ für schöne Dinge, Du bist mehr auf das Praktische fixiert.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Du wirfst Deinen Kopf zurück und lachst ein wenig gequält. "Gefällt Dir meine Wohnung?", höre ich Dich fragen und ich nicke kurz, was soll ich darauf antworten? "Ich weiß, Du bist Luxus gewöhnt, davon wirst Du hier leider nichts finden, tut mir echt leid für Dich.", sagst Du und schließt hinter mir die Wohnungstür. Es ist Dir peinlich!

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ich schau Dich erstaunt an. "Hab ich irgendwas gesagt?", frage ich und Du schüttelst den Kopf. "Du musst auch nichts sagen, ich weiß was Du denkst!", höre ich Dich sagen. "Ach, ist das so?", frage ich und Du nickst. "Sicher! Immerhin schwimmst Du im Geld und kannst Dir alles leisten!" Geld allein macht aber nicht glücklich, weißt Du das nicht? Es sei denn, man gibt das Geld für Andere aus, so wie Du es getan hast!

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Wärst Du damals nicht mit Yugi auf Pegasus Insel mitgefahren, hättest Du nicht das Preisgeld von ihm bekommen und Du hättest die Augenoperation Deiner Schwester nicht bezahlen können. Sie wäre jetzt blind, ohne Dich. Das Geld war Dir nicht wichtig, Du hast nur am Turnier teilgenommen, um das Augenlicht Deiner Schwester zu retten. Ich hätte dasselbe für Mokuba getan!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

~Joey~
 

Du siehst nachdenklich aus, was beschäftigt Dich? Ich möchte Dich gerne fragen, aber ich weiß nicht wie ich anfangen soll. Ich fühl mich so unwürdig! Ich führe Dich ins Wohnzimmer, wo Mokuba und Serenity schon auf den Sesseln sitzen und sich die neusten Duelle Deiner Duell Akademie im Fernseher anschauen. Kaiba Corp. ist richtig berühmt geworden!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du setzt Dich auf die große Couch, schlägst die Beine übereinander und verschränkst die Arme. Du bist immer noch so elegant wie früher, Deine Bewegungen sind von äußerster Präzision, wie die eines Tänzers. Kannst Du tanzen? Unwillkürlich schüttle ich den Kopf, das frage ich Dich lieber nicht!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich setzte mich schweigend neben Dich und lausche den Gesprächen von Mokuba und Serenity, sie unterhalten sich über das aktuelle Duell. Ich würde gerne mitreden, aber ich will sie nicht unterbrechen, immerhin haben sie sich lange nicht gesehen. Ob ich mich mit Dir auch so unbeschwert unterhalten kann? Höchst unwahrscheinlich!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Du bist nicht der Typ für lange Gespräche und ich wahrscheinlich auch nicht, obwohl ich mich immer gerne mit Yugi, Tea oder Tristan unterhalte. Mit Dir kann ich einfach kein normales Freundschaftsgespräch führen, auch wenn ich das wollte. Findest Du das schlimm? Wahrscheinlich interessiert Dich das nicht unbedingt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich beobachte Dich aus den Augenwinkeln, versuche irgendwie Deine Gedanken aus Deinem Gesicht zu lesen. Es klappt nicht wirklich, Du hast immer noch diesen harten Ausdruck im Gesicht. Keinerlei Gefühlsregungen, das hat mich immer wahnsinnig gemacht! Wenn ich mich gegen Dich duelliert habe, wusste ich nie, was für eine Strategie Du hast. In Deinem Gesicht kann man einfach nichts erkennen. Ich geb es auf!

Du bist so kühl
 

~Seto~
 

Ich spüre Deinen Blick auf mir, Du versuchst wohl herauszufinden, was ich denke. Klappt doch nicht, hast Du das vergessen? Du wendest den Blick von mir ab, scheinst über etwas nachzudenken. Ich würd gern wissen über was. Du drehst Dich wieder zu mir um, hast das übliche Grinsen im Gesicht. Ich weiß was jetzt kommt, los frag mich! Oder hast Du Angst?

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich schau Dich abwartend an. "Was grinst Du so?", frage ich Dich, Dein Grinsen wird breiter, meine Mundwinkel zucken nach oben. "Willst Du etwas Bestimmtes?", höre ich mich fragen und Du nickst. "Hast Du Dein Deck dabei?", fragst Du und meine Augenbrauen zucken gefährlich. Ich wusste es!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ich schließe kurz die Augen und ziehe mein Deck aus meiner Jackentasche, lege es vor mir auf den Tisch. Deine Augen leuchten auf, ich hab gewusst, dass Du Dich freust! Mokuba schaut mich erstaunt an. "Du spielst wieder?", fragt er mich. Ich wuschle ihm durch sein Haar. "Das letzte Mal!", sage ich und warte auf Deine Reaktion. Du stehst auf, holst Dein Deck aus dem Schrank und kniest Dich mir gegenüber an den niedrigen Tisch. "Die alten Regeln?", fragst Du mich und ich nicke. "Die alten Regeln!"

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Serenity nimmt Mokuba an die Hand. "Komm, ich zeig Dir mein Zimmer, lassen wir die beiden Männer mal alleine, sie brauchen unsere Hilfe nicht.", sagt sie und mein Bruder nickt. Sie gibt Dir einen Kuss auf die Wange und sagt noch "Viel Glück" bevor sie mit meinem Bruder das Wohnzimmer verlässt. Du rufst ihr noch ein "Werde ich brauchen" hinterher und ziehst Deine Karten. Es geht los!
 

~Joey~
 

Unser Duell kann beginnen, ich weiß genau, dass ich verliere, aber das ist mir jetzt egal, ich will es so. Du nimmst Deine Karten und überlässt mir den ersten Zug. "Sehr freundlich von Dir.", sage ich und spiele meine Karten aus, Du konterst bei jedem Zug, so wie immer. Ich halte mich wacker, gebe nicht auf, trotzdem hab ich keine Chance. Deine Strategie ist wie immer undurchschaubar, obwohl Deine Karten noch immer dieselben sind. Ich weiß, dass Deine drei weißen Drachen nur darauf warten, mich niederzuschmettern!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Und ich muss nicht lange auf sie warten, Du spielst sie grade aus, alle drei in einem Zug. Ich bin nicht wirklich überrascht, ich kann also doch nicht gegen Dich gewinnen! Ich hab schon wieder gegen Dich verloren, niedergeschlagen lege ich meinen Kopf auf die Tischplatte. Hatte ich etwa etwas anderes erwartet?

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Plötzlich spüre ich etwas Warmes auf meinem Kopf. Ist das etwa Deine Hand? "Gibt's Du endlich auf, Bonkotsu?", fragst Du mich fast sanft. Ich schaue Dich erstaunt an, Du ziehst Deine Hand zurück, wirkst wieder so kalt wie vorher. Hab ich etwa gerade geträumt? Ich schließe kurz die Augen, schau Dich wieder an, Du packst Dein Deck zusammen, kein Blick zu mir. Bin ich es nicht wert? Respektierst Du mich noch immer nicht?

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich räume mein Deck ebenfalls zusammen, bringe es zurück in den Schrank, ich dreh mich zu Dir um und merke, dass Du direkt hinter mir stehst. Ich zucke zusammen. "Musst Du mich so erschrecken!", motze ich Dich an, Du ziehst nur spöttisch eine Augenbraue hoch und reichst mir Deine Hand. Ich bin verwirrt!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Seto~
 

Du siehst erstaunt aus, mit dieser Reaktion hast Du sicher nicht gerechnet, zögernd nimmst Du meine Hand. "Das war ein gutes Duell, Bonkotsu.", sage ich und meine Mundwinkel zucken leicht nach oben. Deine Augen verengen sich zu Schlitzen. "Verarsch mich nicht!", sagst Du und ich schüttle grinsend den Kopf. "Immer noch so aufbrausend, wie früher." Du lässt meine Hand los und brichst plötzlich in schallendes Gelächter aus. Ich bin überrascht, ein wenig.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du beruhigst Dich langsam, wischst Dir die Lachtränen aus dem Gesicht. "Seto!", sagst Du. "Sag Joey zu mir, spar Dir in Zukunft das Bonkotsu!" Ich ziehe überrascht meine Augenbrauen hoch. Soll ich? "Meinetwegen.", höre ich mich sagen, mein Mund war diesmal schnell als mein Gehirn. Ich reiche Dir wieder die Hand und Du ergreifst sie. "Joey.", sage ich und Du lächelst mich zufrieden an. Ist das der Anfang einer guten Freundschaft?

eines Tages.

~Seto~
 

Eine halbe Stunde ist vergangen, seit unserem allerletzten Duell und ich sitze wieder schweigend neben Dir auf der Couch. Ich weiß nicht, was ich zu Dir sagen soll, kann nicht mit Dir reden. Mein Bruder ist noch immer im Zimmer Deiner Schwester, ich höre Beide lachen, sie amüsieren sich anscheinend prächtig, was man von uns nicht behaupten kann. Ich hab Dich mehr als 3 Jahre lang nicht gesehen und weiß trotzdem nicht, worüber ich mit Dir reden soll.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich kann mit Dir einfach keine vernünftige Konversation führen, Du bist schließlich keiner meiner Geschäftspartner und einer meiner Angestellten bist Du auch nicht. Du bist...ja was eigentlich? Ein Freund? Ein Bekannter? Ein Fremder? Yugi ist für mich wie ein Freund geworden, aber trifft dasselbe auch auf Dich zu? Brauche ich Dich als Freund?

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Ich weiß die Antwort darauf nicht. Ich schau Dich von der Seite an, Du starrst die ganze Zeit nachdenklich vor Dich hin, bekommst Du überhaupt mit, was im Fernseher läuft? Du drehst den Kopf zu mir, hast wohl anscheinend meinen Blick gespürt. Du schaust mich an, siehst irgendwie traurig aus. "Hab ich was im Gesicht?", frage ich.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Du bist für ein paar Sekunden sprachlos und ziehst dann wütend Deine Augenbrauen zusammen. "Kannst Du Dich eigentlich nicht einmal normal verhalten?", höre ich Dich fragen. "Was ist für Dich normal?", frage ich zurück, Du schüttelst nur den Kopf. "Vergiss es, Alter, hat keinen Zweck!", sagst Du und starrst wieder auf den Bildschirm. Was soll der Mist?

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Deine blonden Strähnen fallen Dir ins Gesicht, verdecken Deine Augen, kannst Du überhaupt was sehen? Ich will Dich ignorieren, wende den Blick von Dir ab, doch dann höre ich Dich seufzen und schau Dich wieder an. "Was ist Dein Problem?", frage ich, Du antwortest nicht. "Ich hab Dich was gefragt!", sage ich und Du schaust mich böse an. "Du willst es wirklich wissen?", fragst Du und lächelst gequält.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ich nicke kurz. "Ich höre!", sage ich und Du schließt kurz die Augen. "Mein Problem bis Du, Seto!" sagst Du. "Du bist einfach zu steif, zu unpersönlich, zu geschäftsmäßig, einfach zu unmenschlich, das ist mein Problem!" "Ist das Alles?", frage ich kühl und Du schüttelst den Kopf. "Nein, noch lange nicht, Deine arrogante Art raubt mir den letzten Nerv, Deine abweisende Haltung mir gegenüber passt mir einfach nicht! Ab und zu scheinst Du ja ein netter Kerl zu sein, aber das ist leider nur von kurzer Dauer! Warst Du schon immer so?", fragst Du.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

~Joey~
 

Du zögerst ein paar Sekunden und fragst dann: "Was erwartest Du von mir?" Ich schüttle den Kopf. "Ich erwarte gar nichts von Dir, ich will nur mit Dir reden, mehr nicht!", sage ich und Du ziehst spöttisch Deine Augenbrauen hoch. "Wir reden doch gerade." Ich fass mir an die Stirn, Du machst mich rasend! "Ich meine ein richtiges Gespräch, ein Gespräch unter Freunden, so als würde ich mit Yugi, Tea oder Tristan reden!", sage ich und Deine Mundwinkel zucken ein wenig. "Bin ich denn ein Freund für Dich?", fragst Du mich.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Ich brauch nicht lange überlegen und frage: "Wäre das ein Problem für Dich?" Du schweigst und lehnst Dich zurück. Brauchst Du noch immer keine Freunde? Ich schüttle den Kopf. "Immer noch derselbe Sturkopf wie früher!", sage ich, schaue zum Fernseher und zappe mit der Fernbedienung durch die Kanäle. Ich bin es leid, mit Dir über Freundschaft zu diskutieren, Du schnallst es einfach nicht!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Selbst Yugi und der Pharao konnten Dich, nach eurem Duell auf dem Duell Tower, nicht dazu bringen, uns als Deine Freunde zu akzeptieren. Wir waren später, kurz vor eurer Abreise, auch nur so was Ähnliches wie Freunde, es war fast wie Hassfreundschaft, anders kann ich das nicht beschreiben, jedenfalls von Deinem Standpunkt aus betrachtet.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Yugi und ich betrachten Dich als Freund, was die Anderen von Dir halten, kann ich nicht sagen, ich habe sie nicht danach gefragt. Ich werfe einen Blick zu Dir, Du hast die Augen geschlossen. Mit verschränkten Armen, ein Bein über das Andere gelegt, sitzt Du da und ziehst die Stirn in Falten. Denkst Du über meine Worte nach?

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

~Seto~
 

Mir fallen die Worte von Yugi ein, die er mir damals nach meinem verlorenen Duell gesagt hat. ,Meine Freunde geben mir Kraft, sie stehen immer hinter mir.' So in etwa waren seine Worte und nach dem was er mir gezeigt hat, zweifle ich nicht mehr an seinen Worten. Vielleicht wäre es nicht verkehrt, wenn ich auch ein paar Freunde hätte, die immer hinter mir stehen, mir den Rücken stärken, dann müsste ich Mokuba nicht ständig mit meinen Problemen belasten. Du würdest mir wahrscheinlich sofort Recht geben!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich weiß, dass Du mich beobachtest, ich spüre Deinen Blick auf mir. Du wartest auf eine Reaktion von mir, doch was soll ich tun? Was soll ich sagen? Es ist nicht einfach für mich! Ich habe mein Versprechen gegenüber Mokuba erfüllt, habe überall Themenparks eröffnet, in jeder größeren Stadt gibt es Duellmonsters Akademien, was bleibt jetzt noch übrig? Was habe ich nun für ein Ziel? Kannst Du mir das sagen?

Du bist so kühl
 

Ich höre, wie der Fernseher ausgeschaltet wird, doch es bleibt nicht lange still, denn schon höre ich Deine Stimme. "Du musst endlich lernen, Deine harte Schale abzulegen, auch wenn es nur kurz ist. Glaubst Du, es ist leicht für mich, mich mit Dir über dieses Thema zu unterhalten? Glaubst Du, mir fällt es leicht, Deine feindselige Art zu ertragen? Glaubst Du das wirklich?" Du klingst verbittert.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich öffne meine Augen, schau Dir ins Gesicht, Du wendest Dich ab und senkst den Kopf. "Ich hab wirklich keine Ahnung, warum ich mich immer noch um Deine Freundschaft bemühe. Eigentlich wollte ich nur Deinen Respekt, den habe ich bekommen, doch ich weiß nicht, ob mir das reicht!" Nun klingst Du ein wenig traurig.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Was soll ich darauf antworten? "Ich erwarte nicht einmal eine Antwort von Dir, ich wollte Dir lediglich mitteilen, was ich denke, so wie ich das immer tue. Das ist Alles!", sagst Du und wechselst dann ganz unvermittelt das Thema. "Willst Du etwas trinken?" Du schaust mich abwartend an, ich nicke und sage: "Ein starker Kaffee wär mir Recht." Du erhebst Dich und verlässt ohne ein weiteres Wort das Wohnzimmer. Es ist so still!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Joey~
 

Ich lehne mich neben der Wohnzimmertür an die Wand und seufze erleichtert auf, ich habe gesagt, was ich sagen wollte, so wie immer. Doch irgendwie fühle ich mich nicht besser. Ich gehe am Zimmer meiner Schwester vorbei und höre Mokuba lachen, er freut sich. Ob Du Dich auch so freuen kannst? Kannst Du genauso unbeschwert lachen, wie Dein Bruder? Ich weiß die Antwort nicht, denn immer wenn Du gelacht hast, klang es irgendwie verrückt, besessen, voller Hass und Verachtung!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Wie bringt man einen eiskalten Geschäftsmann zum Lachen? Gibt es für Geschäftsmänner eine Gebrauchsanweisung? Das ist wirklich eine verdammt blöde Frage, fällt mir denn keine bessere Frage ein? Ich begebe mich mit schnellen Schritten in die Küche, Du wartest ja auf Deinen Kaffee und Geschäftmänner wie Dich lässt man besser nicht warten. Du wirst schnell ungeduldig, weil Du es ja immer so eilig hast!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Dir kann es nie schnell genug gehen, Deine Angestellten haben sicher unter Deiner harten Führung zu leiden, aber ich kann nicht wirklich mitreden, ich bin ja keiner von ihnen. Ich bin nur ein Niemand! Ich schüttle den Kopf, an so was darf ich jetzt nicht denken, ich bin Joey Wheeler und kein Niemand! Ich muss positiv denken, so wie immer. Ich schmeiß die Kaffeemaschine an, stark hast Du gesagt, Okay, kein Problem, kannst Du haben. Dieser Kaffee haut Dich aus den Socken!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Eigentlich sollte ich aus dem Alter raus sein, in dem man Anderen kindische Streiche spielt, aber irgendwie kann ich mich heute nicht beherrschen. Die Gelegenheit ist einfach zu günstig, ich freu mich schon auf Dein Gesicht, wenn Du dieses überaus starken Kaffee trinkst. Ich grinse vergnügt und reibe mir die Hände. Das wird ein Spaß!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Der Kaffee ist fertig, ich hole eine große Tasse für Dich aus dem Schrank, ich werde garantiert nicht von diesem Kaffee trinken. Ich stelle die Kaffeekanne und die Tasse auf ein Tablett, hole aus dem Kühlschrank noch eine Coladose für mich und stelle sie dazu. Ein diebisches Grinsen huscht über mein Gesicht, bevor ich mich mit dem Tablett zurück zu Dir ins Wohnzimmer begebe. Heute werde ich Dich schocken! Wie wirst Du reagieren?

Wir seh'n uns beide an

~Seto~
 

Ich sitze auf der Couch im Wohnzimmer und sehe mich ein wenig um, es ist so still, nur das Ticken der Uhr in Deiner Anbauwand ist zu hören. Die Einrichtung des Zimmers gefällt mir irgendwie, trotzdem fühle ich mich unwohl. Ab und zu erklingt ein leises Lachen aus dem Zimmer Deiner Schwester und dann höre ich plötzlich Deine Schritte im Flur. Wenige Momente später kommst Du mit einem Tablett durch die Wohnzimmertür.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Du grinst ein wenig, ich frage mich wieso Du das tust. Wahrscheinlich ist es Dir ein wenig unangenehm, dass Du mich bedienst, aber immerhin bin ich hier Dein Gast. Allerdings finde ich Dein nervöses Auftreten fast normal, schließlich war ich noch nie Gast in Deiner Wohnung, dabei finde ich es im Moment gar nicht weiter schlimm. Du stellst das Tablett auf den Tisch und kippst mir etwas Kaffee ein, nimmst Dir selbst die Coladose vom Tablett und setzt Dich wieder neben mir auf die Couch. "Willst Du keinen Kaffee?", frage ich Dich, Du schüttelst ein wenig grinsend den Kopf. "Abends nicht, Seto, mir reicht der Morgenkaffee."

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich weiß nicht was ich davon halten soll und zucke nur mit den Schultern. "Soll mir Recht sein, hab ich halt mehr Kaffee für mich.", sage ich und nehm die große Tasse in beide Hände, der Kaffee ist heiß und die Tasse natürlich auch. Du öffnest Deine Coladose und nimmst einen großen Schluck, bevor Du sie zurück auf das Tablett stellst. Ich nippe kurz an meinem Kaffee, er ist verdammt heiß und ziemlich kräftig im Geschmack. "Ist der Kaffee auch stark genug?", höre ich Dich fragen, ich dreh mich zu Dir um und ziehe spöttisch eine Augenbraue hoch.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Joey~
 

Du schaust mich an, als ob Du mir etwas sagen willst, doch Du schweigst und trinkst wieder aus der Tasse. Ich hätte jetzt eigentlich eine andere Reaktion von Dir erwartet. Ich bin etwas enttäuscht und mein Grinsen verschwindet sofort. Ich verschränke trotzig die Arme vor der Brust. Kann man Dich denn gar nicht aus der Reserve locken?

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Du trinkst immer noch aus der Kaffeetasse und verziehst nicht einmal das Gesicht, der Kaffee war wohl doch nicht stark genug, um Dich zu schocken. Ich schüttle ungläubig den Kopf und greife zu meiner Coladose, ohne den Blick von Dir abzuwenden. Ich merke schnell, dass das ein riesengroßer Fehler war, denn ich stoße dabei die Coladose um. Erschrocken starre ich auf das Tablett, auf dem sich jetzt eine umgekippte Dose und eine Colapfütze befindet. Das kann doch wohl nicht wahr sein!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich bin wütend über meine Ungeschicklichkeit und ziehe die Stirn in Falten und als hätte ich es geahnt, höre ich Deine eiskalte Stimme neben mir. "Du hast Dich nicht verändert, Du bist immer noch so tollpatschig wie früher." Ich dreh mich wütend zu Dir um, will Dir irgendeine Beleidigung an den Kopf knallen, doch mir bleibt jedes Wort im Halse stecken, als ich Deinen mitleidigen Blick sehe.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Was soll das? Wieso schaust Du mich so an, als würdest Du tatsächlich ein wenig Mitleid mit mir haben? Du stellst die nun leere Tasse auf den Tisch neben dem Tablett und gießt Dir neuen Kaffee ein, bevor Du die Kanne ebenfalls auf den Tisch stellst. Dann streichst Du Dir die Haare aus dem Gesicht und lehnst Dich wieder zurück. "Warum so sprachlos?", fragst Du mich und erst jetzt merke ich, dass ich Dich mit offenen Mund anstarre. Man ist das peinlich!
 

~Seto~
 

Du schließt Deinen Mund und schüttelst verwirrt Deinen Kopf. Hab ich irgendwas im Gesicht? Ich kann mir Dein Verhalten nicht erklären und zucke nur gleichgültig mit den Schultern. "Du solltest das wegräumen und abwaschen, bevor es anfängt zu kleben.", sage ich und deute auf das Tablett mit der Colapfütze, Du nickst nur etwas abwesend und ein leichter Rotschimmer überzieht Dein Gesicht.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Hab ich irgendwas Falsches gesagt? Was hast Du in meinem Gesicht gesehen, dass Dich so sprachlos gemacht hat? Du erhebst Dich und bringst das Tablett in die Küche, ich ziehe kurz die Augenbrauen hoch und trinke wieder den ziemlich starken Kaffee. Vielleicht ein wenig zu kräftig, aber für einen langen Arbeitstag wäre der absolut perfekt, meine Sekretärin kriegt den nie so hin. Vielleicht sollte ich Dich als meinen persönlichen Kaffeekocher einstellen, aber Du wärst ganz bestimmt nicht davon begeistert für mich zu arbeiten.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Du hast Dir doch vom mir nie etwas befehlen lassen, warum solltest Du also nach 3 Jahren Deine Meinung geändert haben? Ich muss zugeben, das war eine blöde Idee, andererseits schmeckt der Kaffee wirklich gut, so was könnte ich öfters gebrauchen, dann könnte ich länger arbeiten. Mokuba wäre damit allerdings ganz sicher nicht einverstanden, ich hab jetzt schon zu wenig Zeit für ihn. Ich sollte echt ein wenig kürzer treten!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

~Joey~
 

Ich stehe ich der Küche und spüle das Tablett ab und hab wieder Deinen mitleidigen Blick vor Augen. Was sollte das? War das eine bewusste Reaktion von Dir? Ich schüttle leicht den Kopf. Kann ich mich nicht vorstellen, Du würdest nie offen Dein Mitleid zeigen, selbst wenn Du welches hättest. Du zeigst nie offen Deine Gefühle, zumindest nicht bewusst, Du hast wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, wie Du mich angeschaut hast. Ich lächle leicht.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Dass Du mal die Kontrolle über Deine sonst so kalten Augen verlieren würdest, hätte ich bis heute nicht für möglich gehalten, den eiskalten Blick hast Du sonst nur bei Deinem Bruder abgelegt, bei niemanden sonst. Ich fühle mich ein wenig geehrt, obwohl ich eigentlich beleidigt sein sollte, weil Du mich als tollpatschig bezeichnest hast. Ich mein, irgendwie hast Du ja Recht mit der Behauptung, obwohl ich eigentlich schon lange nicht mehr so ungeschickt war. Vielleicht liegt es einfach nur an Deiner Anwesenheit.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich stelle das Tablett schräg auf die Arbeitsplatte und trockne mir die Hände ab. Ich bin immer noch ein wenig verwirrt. Ich bemühe mich wirklich perfekt zu sein, so perfekt wie Du, doch es klappt einfach nicht, zumindest nicht, wenn Du in meiner Nähe bist. Ich kann einfach nicht ruhig bleiben, wenn Du mich mit Deinen eiskalten blauen Augen anstarrst und ich bin jedes Mal erleichtert, wenn Du weg bist. Jedenfalls war das sonst immer der Fall!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Werde ich heute auch erleichtert sein, wenn Du wieder gehst? Werde ich erleichtert sein, wenn Du wieder nach Amerika fliegst? Eigentlich sollte ich das, immerhin kannst Du manchmal ziemlich unausstehlich sein. Doch heute ist es nicht so wie sonst, Du benimmst Dich mir gegenüber nicht so unfreundlich. Du bist zwar immer noch ziemlich abweisend zu mir, aber im Gegensatz zu früher doch ziemlich friedlich. Irgendwie bin ich froh darüber!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich gehe zurück in Richtung Wohnzimmer, werfe aber vorher noch einen Blick in das Zimmer meiner Schwester. "Wenn ihr etwas zum Trinken wollt, Du weißt ja wo die Küche ist, Schwesterherz.", sage ich und sie lächelt mich an. "Sicher, großer Bruder und wie lief euer Duell?" fragt sie zurück. Ich setze ein schiefes Grinsen auf. "Frag lieber nicht!" Sie lächelt ein wenig mitleidig und sagt: "Nimm's nicht so schwer, Du bist trotzdem mein liebster Bruder." Ich lache leise. "Ich bin ja auch Dein einziger Bruder!", sage ich und verlasse mit einem Augenzwinkern das Zimmer. Ich betrete das Wohnzimmer, Du sitzt wieder mit verschränkten Armen da.

Du bist so kühl
 

Ich setze mich neben Dich und schnappe mir wieder die Fernbedienung, um den Fernseher einzuschalten. Du sagst kein Wort, scheinst irgendwie in Gedanken versunken zu sein. Ich beobachte Dich aus den Augenwinkeln, plötzlich fällt mein Blick auf die Kaffeekanne auf dem Tisch. Sie ist leer und Deine Tasse auch. Hast Du etwa alles ausgetrunken? Ich schau Dich erstaunt an, Du drehst Dich zu mir um, mit einem überlegenen Grinsen im Gesicht. Ich koche fast vor Wut!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

~Seto~
 

Du siehst aus, als ob Du gleich vor Wut platzen würdest. Hast Du etwa erwartet, dass ich den starken Kaffee stehen lasse? Oder hast Du gedacht, dass ich Dich als unfähig abstempeln würde? Was auch immer es war, ich scheine Dir wieder mal Deinen Plan vermasselt zu haben und das macht Dich wütend. "Danke für den starken Kaffee, allerdings werde ich wohl heute kaum schlafen können und das ist Deine Schuld!", sage ich mit einem überheblichen Grinsen. Dein wütender Gesichtsaudruck verändert sich in einen Ausdruck absoluter Verblüffung.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Doch Du bist nicht lange überrascht, denn schon ziert ein fieses Grinsen Dein Gesicht. "Das ist gut, Seto, dann hast Du auch keinen Grund hier vor Langeweile auf meiner Couch einzuschlafen, wenn Du etwas länger hier bleibst!", sagst Du und ich ziehe kurz meine Augenbrauen hoch. War das etwa so was wie eine Anspielung auf meine abweisende Haltung, oder war das eine Bitte, damit ich mich länger in Deiner Wohnung aufhalte? Ich dachte, meine Nähe macht Dich nervös?

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Ich weiß noch genau, wie wütend Du immer warst, wenn ich Dich mit meinen Bemerkungen aus der Reserve gelockt hatte. Bei unseren Duellen warst Du immer furchtbar angespannt und kleine Schweißtropfen liefen Dir übers Gesicht. Warum solltest Du nun also wollen, dass ich mich noch länger in Deiner Nähe aufhalte? Ich verstehe Dich nicht!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Hab ich Dich eigentlich überhaupt schon mal verstanden? Hab ich mir eigentlich jemals die Mühe gemacht, Dich auch nur ein wenig zu verstehen? Ich glaube nicht, nein, ich bin sogar sicher, ich hab mir nie wirklich Gedanken darüber gemacht. Deine Motive, Deine Gedanken, Deine Gefühle haben mich nie interessiert, zumindest bis heute nicht!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Joey~
 

Warum bist Du jetzt sprachlos? Habe ich Dich mit meinem Gerede etwa verwirrt? Na ja, verwundern würde mich das nicht, ich bin über meine Worte mindestens genauso überrascht wie Du! Warum rede ich eigentlich immer ohne nachzudenken? Keine Ahnung, aber das ist mir eigentlich egal. Ich würde jetzt viel lieber wissen, warum Du mich so merkwürdig anschaust, so überaus erstaunt!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich schaue in Deine eisblauen Augen und ziehe kurz eine Augenbraue hoch, ich stelle verwirrt fest, dass der erstaunte Ausdruck aus Deinem Gesicht verschwunden ist. Du wirkst wieder so kalt wie vorher, schaust mich aber immer noch an. "Sehe ich aus wie das achte Weltwunder?" Deine kalte Stimme reißt mich aus meiner Starre und ich schüttle heftig den Kopf. "Nein, Seto, allerdings habe ich gerade festgestellt, dass Deine eiskalte Maske ein paar kleine Risse bekommt!"

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.

und schweigen viel zu lang.

~Seto~
 

Ich bin verwirrt. Ich dreh mich vollständig zu Dir um, schau in Deine braunen Augen, die ein wenig amüsiert funkeln. "Wie meinst Du das?", frage ich Dich, Du fängst an zu lachen. "Was ist denn bitte so witzig?", frage ich wütend und bin drauf und dran, Dir das Lachen aus dem Gesicht zu prügeln. Dein Lachen verstummt plötzlich und Du legst den Kopf ein wenig schief. "Sag mal, ist Dir eigentlich gar nicht bewusst, wie Du mich die ganze Zeit angeschaut hast?", fragst Du mich und lächelst leicht. Ich versteh die Frage nicht. "Wie hab ich Dich denn angeschaut?", frage ich zurück, Du zuckst ein wenig mit den Schultern. "Ich weiß nicht genau, aber auf jeden Fall sahst Du menschlich aus, nicht so kalt wie sonst!" Menschlich? Bin ich das sonst nicht?

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Ich schüttle ungläubig den Kopf. "Sehe ich sonst nicht wie ein Mensch aus?", frage ich Dich genervt, Du lachst schon wieder und ich ziehe wütend meine Augenbrauen zusammen, doch Du verstummst schnell wieder und schüttelst den Kopf. "Nicht immer, Seto, nur wenn Du mit Deinem Bruder zusammen bist." Ich zucke mit den Schultern. "Ist das ein Problem für Dich?" Du wirkst für eine Sekunde etwas traurig, grinst aber gleich wieder und schüttelst den Kopf. "Nicht wirklich, ist ja Deine Sache, ich hab sicher kein Problem damit!" Irgendwie glaube ich Dir nicht!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Du lehnst Dich zurück und wendest den Blick von mir ab, ein leises Seufzen verlässt Deine Kehle. Irgendwie gefällt mir diese bedrückte Stimmung nicht, nein, ganz und gar nicht! Ich will Dir etwas sagen, Dich wütend machen, damit alles wieder normal ist, aber ich kann irgendwie nicht. "Schon gut, Seto, mach Dir darüber keine Gedanken, ich rede mal wieder Unsinn, nichts hat sich geändert!", sagst Du, ohne mich dabei anzuschauen. Mir ist kalt!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Deine Worte verletzen mich ein wenig, ich fühl mich plötzlich schwach und ich hasse dieses Gefühl! Das letzte Mal hab ich mich bei meinem Adoptivvater so gefühlt und das ist lange her, ich will das nicht, ich will mich nicht so fühlen! "Warum sagst Du das?", frage ich Dich. "Glaubst Du nicht, dass alle Menschen sich irgendwann ändern?" Du senkst den Kopf, erwiderst nichts darauf. Ich packe Dich an der Schulter und dreh Dich zu mir um, damit ich Dir in die Augen sehen kann. Dein Blick ist traurig und ein mitleidvolles Lächeln ziert Dein Gesicht.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Joey~
 

Ich schüttle ein wenig müde den Kopf. "Du wirst Dich nie ändern, Seto, egal wie viele Jahre auch vergehen, Du wirst immer der eiskalte Geschäftsmann bleiben, der Du immer warst, nichts wird sich ändern und das weißt Du genauso gut wie ich! Du scheinst zwar heute anders zu sein, aber sobald Du wieder in New York in Deinem Hauptsitz bist, wirst Du der alte Seto Kaiba sein!", sage ich und warte auf Deine Reaktion.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Du scheinst verwirrt, ziehst dann wütend eine Augenbraue hoch, drehst Dich aber abrupt um und sagst nichts dazu. Ich hatte eigentlich eine andere Reaktion erwartet, aber egal, interessiert mich jetzt nicht wirklich. Vielleicht sollte ich das mit der Freundschaft zu Dir noch mal überdenken, bringt doch sowieso nichts. Ich kann Dich einfach nicht bekehren, kann nicht von Dir erwarten, dass Du plötzlich von einem Eisklotz zu einem gutmütigen Freund mutierst. So bist Du einfach nicht!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich schnappe mir wieder die Fernbedienung, am liebsten würde ich Dich vor die Tür setzen, dann hätte ich meine Ruhe vor Dir, aber ich möchte Serenity und Mokuba jetzt nicht trennen, wer weiß, wann sie sich wieder sehen. Vielleicht nie wieder, denn nach dem was ich Dir an den Kopf geknallt habe, wirst Du Dir sicher nicht mehr die Mühe machen, nach Domino zurückzukommen. Du lässt Dir nichts von mir gefallen!

Du bist so kühl
 

Im Fernseher läuft heute nichts Gescheites, ich schmeiße die Fernbedienung wütend auf den Tisch, so dass sie beinahe an der anderen Seite runter fällt, Du zuckst nicht mal mit der Wimper. Ich lehne meinen Kopf nach hinten auf die Lehne und schaue an die Decke, ich fühl mich unwohl in Deiner Nähe. Dann höre ich plötzlich Deine Stimme, sie klingt anders als sonst. "Joey?", sagst Du und ich schau Dich fragend an, Du wendest den Blick von mir ab.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Was willst Du mir sagen? "Was ist?", frage ich nach ein paar Sekunden Deines Schweigens. "Vielleicht hast Du Recht, irgendwie.", sagst Du und schaust mich noch immer nicht an. "Womit?", frage ich erstaunt. "Damit, dass ich mich vielleicht nie ändern werde, dass ich immer der eiskalte Geschäftsmann bleibe.", sagst Du und drehst Dein Gesicht zu mir. "Findest Du das schlimm?" Ich weiß nicht, finde ich es schlimm?

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll, obwohl, eigentlich weiß ich das schon, irgendwie jedenfalls. Ich grinse verlegen und schüttle leicht den Kopf. "Eigentlich nicht wirklich. Bleib einfach wie Du bist, aber eins musst Du mir versprechen, akzeptiere mich als Deinen Freund, denn selbst Du kommst nicht ohne Freunde aus!" Ich weiß nicht, ob Du mein Angebot annimmst, aber ich hoffe darauf, so wie immer!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Ich schau Dich an, warte auf Deine Reaktion. "Und Du bist Dir sicher, dass Du mich so ertragen kannst, wie ich bin?" Ich nicke kurz. "Sicher bin ich sicher, sonst würde ich das wohl kaum sagen. Ich mein, ich kann doch nicht von Dir verlangen, dass Du Dich um 180° drehst, nur weil ich mit Dir befreundet sein will, das wäre egoistisch, meinst Du nicht?" Klar wäre es das, aber ich bin nicht egoistisch, war ich nie!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß.
 

~Seto~
 

Ich hätte nicht von Dir erwartet, dass Du mir so ein Angebot machen würdest, dass Du mich immer noch als Freund behandeln würdest, obwohl ich so kalt und abweisend zu Dir bin. "Okay, wenn Du Dir sicher bist, werde ich Dir einfach mal glauben und Deine Freundschaft akzeptieren, auch wenn ich mir nicht sicher bin, dass es wirklich gut geht. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du mich bald wieder hassen wirst, liegt bei 99%.", sage ich spöttisch und Du lachst.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du schiebst Dir ein paar Haare aus dem Gesicht und sagst: "So kenn ich Dich, aber sei Dir bei Deinen Berechnungen mal lieber nicht so sicher, denn gehasst habe ich Dich nie und werde es daher auch nie tun und Du weißt doch ganz genau, dass ich niemals aufgebe. Du hast in mir jetzt einen Freund und solange ich lebe, wird sich daran nichts ändern!" Du klopfst mir freundschaftlich auf die Schulter, ziehst aber ruckartig die Hand zurück und grinst ein wenig dümmlich.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Scheint so, als ob Deine Gefühle wieder mit Dir durchgehen, aber etwas anderes habe ich auch gar nicht erwartet, fehlt jetzt nur noch, dass Du mich umarmen willst, wie einen guten Freund. Ich seufze leise, ich hoffe, dass Du nicht denselben Gedanken hast wie ich, ich könnte das jetzt wirklich nicht gebrauchen. Aber irgendwie befürchte ich bei Dir immer das Schlimmste, Du bist immer so gefühlsduselig!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Vielleicht hätte ich doch lieber nicht nach Domino kommen sollen, dann hätte ich Dich jetzt nicht am Hals, obwohl ich mich doch irgendwie daran gewöhnen könnte. Anscheinend steigt mir der Kaffee jetzt zu Kopf, ich fühl mich irgendwie aufgedreht, so als hätte ich grad ein wichtiges Duell gegen Yugi. Ich hätte den starken Kaffee doch lieber stehen lassen sollen, aber ich musste Dir ja beweisen, dass mich nichts umhaut, so wie immer!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich fasse mir an die Stirn, mein Kopf platzt gleich, Du siehst besorgt aus. "Was ist los?", fragst Du und ich schüttle den Kopf ein wenig. "Nichts, ist schon Okay.", erwidere ich, ich gebe doch nicht zu, dass mir Dein Kaffee zu stark war und ich jetzt Kopfschmerzen habe. Das könnte Dir so passen! Ich zeige Dir gegenüber keine Schwäche!

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

~Joey~
 

War der Kaffee doch zu stark für Dich? Ich hab plötzlich ein schlechtes Gewissen, eigentlich hätte ich damit rechnen müssen, dass Du den Kaffee ohne mit der Wimper zu zucken, austrinken würdest. Verdammt, ich bin so ein Idiot! "Möchtest Du eine Aspirintablette?", frage ich Dich, doch Du schüttelst den Kopf. War ja so was von klar! Bloß keine Schwäche zeigen! Verdammter Sturkopf! Ich erhebe mich und begebe mich ins Badezimmer, um Dir eine auflösbare Tablette zu besorgen, hole aus der Küche ein Glas Wasser und lasse die Tablette darin versinken. Langsam gehe ich zurück ins Wohnzimmer und halte Dir das Glas vor die Nase. "Trink!", sage ich und Du schaust mich etwas böse an.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Zuerst willst Du protestieren, aber ich ziehe wütend meine Augenbrauen zusammen und werfe Dir einen bösen Blick zu, der Deinem wohl ziemlich nahe kommt. Du nickst und nimmst mir das Glas aus der Hand, um es dann in einem Zug zu leeren und es mir dann zurückzugeben. Kein Danke. Hatte ich auch nicht erwartet. Du bedankst Dich eigentlich fast nie! Ich stelle das Glas auf den Tisch und setzte mich wieder auf die Couch. Ich beobachte Dich.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Du lehnst Dich zurück, schließt Deine Augen und streichst Dir Deine Haare nach hinten. "Ich hoffe, die Tablette wirkt, wenn nicht, kannst Du Dich gerne etwas hinlegen, ich hab hier noch ein Gästezimmer.", sage ich und verfluche mich im selben Moment dafür. Wie komme ich nur auf den Gedanken, dass Du Dich in meinem Gästezimmer hinlegen würdest? Du schaust mich überrascht an und Deine Mundwinkel zucken leicht nach oben. Oh ja, Du wirst Dich hinlegen, dafür werde ich schon sorgen und wenn ich Dich ins Gästezimmer tragen muss!

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.

Ja, ist es denn ein Wunder,

~Seto~
 

Genau mit so was habe ich gerechnet, Du bietest mir Dein Gästezimmer an und ich dachte immer Yugi wäre total naiv, aber Du übertriffst ihn um Längen. Du erwartest doch nicht wirklich, dass ich auch nur über Dein Angebot nachdenke? Für wie blöd hältst Du mich? Du müsstest doch wissen, dass ich so etwas nie tun würde! Ich bin Seto Kaiba, schon vergessen? Warum sollte ausgerechnet ich mich in Deinem Gästezimmer ausruhen? Der Gedanke ist völlig absurd und absolut inakzeptabel!

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Ich schüttle den Kopf. "Vergiss das mal ganz schnell wieder, kommt überhaupt nicht in Frage!", sage ich spöttisch und Du verschränkst trotzig die Arme, wie immer, wenn Dir was nicht passt. "Glaubst Du vielleicht, ich sehe zu, wie Du Dich hier quälst, nur weil Du zu stolz warst, den extra starken Kaffee stehen zu lassen? Glaubst Du, ich lasse mir von Dir Schuldgefühle einreden, wenn Du hier wegen der Koffeinüberdosis zusammenbrichst? Das kommt gar nicht in die Tüte, Du wirst Dich jetzt in meinem Gästezimmer hinlegen und damit basta!" Du bist irgendwie wütend, sehr wütend sogar!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Wieso interessierst Du Dich eigentlich dafür, wie ich mich fühle? "Machst Du Dir etwa Sorgen um mich?", frage ich Dich spöttisch und zu meiner Überraschung nickst Du einfach. "Klar mach ich mir Sorgen, das tun Freunde bekanntlich immer, schon vergessen?" Wie könnte ich das vergessen, immerhin warst Du derjenige, der sich um Yugi und den Pharao die meisten Sorgen gemacht hat, als Dartz Yugis Seele in der Gewalt hatte und als Mai von Marik ins Reich der Schatten verbannt wurde, warst Du derjenige, der sie retten wollte und deshalb unbedingt ein Schattenduell gegen Marik austragen musste, obwohl Du wusstest, das Du nicht gewinnen konntest.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich war sichtlich beeindruckt von Deiner Stärke, Du hast es fast geschafft Marik zu besiegen, am Ende hast Du aber dennoch verloren und warst so gut wie tot. Dass Du dann später wieder auf der Plattform standest, hat mich doch sehr überrascht. Ich hatte Dich und Deine Freundschaft zu Yugi und den Anderen unterschätzt. Yugi hätte ohne Deine Freundschaft nicht gegen mich gewonnen, immerhin war es Dein schwarzer Rotaugendrache, der Yugis Sieg perfekt machte. Ich war geschockt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Doch ich frage mich ernsthaft, warum Du Dir ausgerechnet um mich Sorgen machst, ich hab Dich doch nie darum gebeten, ich brauche Dein Mitleid nicht! "Also, was is nun, ruhst Du Dich jetzt freiwillig aus, oder muss ich Dich erst ins Gästezimmer schleifen?", fragst Du in einem ziemlich ernsten Tonfall und ich zweifle nicht daran, dass Du es versuchen wirst. "Glaubst Du, dass Du das schaffst?", frage ich spöttisch und Du nickst grinsend. Du überschätzt Dich mal wieder. Typisch für Dich!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

~Joey~
 

Du siehst blass aus, noch blasser als sonst, ich mach mir Sorgen um Dich und wenn Du Dich selbst sehen könntest, würdest Du Dir ebenfalls Sorgen machen. Ich hoffe nur, das Mokuba Dich nicht so sieht, oder meine Schwester, sie würden gleich den Arzt rufen! Verdammt, warum musst Du immer so stur sein, kannst Du mir nicht einmal im Leben vertrauen und machen was ich Dir sage? Mir kommt eine Idee, ich hole aus dem Schrank einen kleinen Taschenspiegel und halte ihn Dir vors Gesicht. "Du siehst absolut scheiße aus, Seto!"

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du schaust in den Spiegel, runzelst leicht die Stirn, zuckst aber nur mit den Schultern und sagst: "Na und? Ich hab schon schlimmere Dinge gesehen." Ich fass mir an die Stirn, das gibt's doch wohl nicht! Mir reißt nun endgültig der Geduldfaden und ich blaffe Dich an: "Sag mal, Alter, kapierst du es nicht? Ich mach mir Sorgen um Dich, Du siehst verdammt scheiße aus und wenn Dein Bruder oder meine Schwester Dich sehen, rufen sie gleich den Hausarzt an! Willst Du das?"

Du bist so kühl
 

Du erwiderst nichts, nimmst mir nur den Spiegel aus der Hand und legst ihn auf den Tisch. Du drehst Dich wieder zu mir um und packst mich am Kragen meines weißen Hemdes und reißt mir dabei die beiden oberen Knöpfe ab. Ich bin zu geschockt, um irgendwas zu sagen und schau Dich nur herausfordernd an. Ich lass mich von Dir nicht einschüchtern, egal wie stark Du tust! Ich erwarte einen kräftigen Wutausbruch von Dir.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Doch Du lässt mich einfach los, sammelst die beiden abgerissenen Knöpfe von der Couch, legst sie auf den Tisch und murmelst ein leises "Sorry", ohne mich dabei anzusehen. "Wie war das?", frage ich Dich und Du starrst mich wütend an. "Ich wiederhole mich nicht, kapiert!" Ich lege den Kopf leicht schief und grinse amüsiert. "Schon klar, aber nun beweg endlich Deinen reichen Arsch ins Gästezimmer, bevor ich Dich wirklich noch dahin schleife!" Du schüttelst ungläubig den Kopf und reibst Dir die Schläfen.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Gibt's Du Dich endlich geschlagen? "Na schön, wenn Du mich dann endlich in Ruhe lässt?!", sagst Du und erhebst Dich von der Couch. "Na also, warum nicht gleich so!", erwidere ich und erhebe mich ebenfalls, um Dich ins Gästezimmer zu bringen. Du folgst mir sichtlich genervt und mit verschränkten Armen. "Ich werde dem Fahrer Deiner Limousine sagen, dass er Dich und Mokuba morgen früh abholen kann, denn ich glaube nicht, dass Du heute noch in der Lage sein wirst, Dich lange auf den Beinen zu halten!", sage ich und öffne die Tür zum Gästezimmer.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Du schaust Dich im Zimmer um. "Gib Dir keine Mühe, Joey, das kann ich auch selbst machen, immerhin hat meine Limousine ein eingebautes Telefon, das ich mit meinem Handy erreichen kann." Ja klar, gib ruhig an mit Deinem Reichtum. Großkotz! Ich verkneife mir diesmal jeglichen Kommentar und ziehe nur wütend meine Augenbrauen zusammen. "Ich habe noch eine aufklappbare Liege dort hinten in der Ecke, Mokuba kann also auch hier im Zimmer schlafen, sobald er sich von meiner Schwester losreißen kann." Du nickst nur und gehst zum Fenster.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Seto~
 

Warum bist Du so zu mir? So nett. Ich verstehe Dich nicht! Die Aussicht aus dem Fenster ist irgendwie beruhigend, man kann den ganzen Park sehen, kein Wunder, wir sind hier auch in der 4. Etage. Es ist zwar dunkel draußen, aber die Lampen überziehen den ganzen Park mit Helligkeit, ein paar Leute sind noch unterwegs, dabei ist es fast halb 10. Draußen scheint es noch einigermaßen warm zu sein, na ja, ist nicht verwunderlich, immerhin ist es Mitte Mai. Du stehst noch immer hinter mir, ich sehe Dein Spiegelbild im Fenster, Du wirkst irgendwie besorgt und lehnst am Türrahmen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich dreh mich zu Dir um und lehne mich ans Fensterbrett. "Ist noch irgendwas?", frage ich Dich, Du nickst. "Das Badezimmer ist hier am Ende des Ganges, die linke Tür, wenn Du einen Pyjama brauchst, musst Du das sagen. Sachen zum Wechseln kann ich Dir leider nicht anbieten, dafür bist Du leider eine Nummer zu groß, für Mokuba wird sich da schneller etwas finden, ich hab da noch ein paar Sachen, die mir zu klein sind. Frühstück gibt's morgen früh um 9, früher krieg ich meine Schwester am Wochenende nicht wach. Ansonsten wünsche ich Dir einen erholsamen Schlaf und hoffe mal darauf, dass Du morgen bessere Laune hast!", sagst Du und grinst mich an.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du behandelst mich, als wäre ich ein Kleinkind, das passt mir nicht. Du wirkst ein wenig überheblich, aber irgendwie kann ich Dir das nicht mal übel nehmen, immerhin ist das hier Deine Wohnung und nicht meine. Ich sollte wohl dankbar sein, dass Du mir Dein Gästezimmer zur Verfügung stellst, denn ich fühle wieder den stechenden Schmerz in meinem Kopf, ich sollte mich tatsächlich hinlegen. "War das mit den Kaffee eigentlich Absicht?", frage ich Dich und Du senkst ein wenig den Kopf. Ich glaube, Du hast Schuldgefühle. Sehr interessant!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du hebst wieder den Kopf und hast ein schuldbewusstes Lächeln im Gesicht. "Tut mir leid, aber ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, dass Du gleich die ganze Kanne austrinken würdest, der Kaffee hätte für 4 Personen gereicht!", sagst Du und kratzt Dich etwas verlegen am Kinn, ich schüttle genervt den Kopf. War ja klar! Aber eigentlich bin ich selbst Schuld, warum trinke ich auch soviel Kaffee? "Ist jetzt auch egal, kann man nichts dran ändern, sag bitte Mokuba Bescheid und vergiss nicht, mich morgen früh zu wecken.", sage ich, Du nickt, verlässt mit einem "Geht klar, Seto!" das Gästezimmer und schließt hinter Dir die Tür. Ich übernachte also heute zum ersten Mal in Deinem Reich.

dass keiner von uns zwei was sagen kann?

~Joey~
 

Es ist fast 9 Uhr morgens und ich bin schon seit einer Stunde wach, der große Tisch im Wohnzimmer ist schon gedeckt, der Kaffee ist auch fast fertig. Serenity hört in ihrem Zimmer Musik, bis sie rauskommt, dauert es noch ein Weilchen, also klopfe ich an die Tür des Gästezimmers und öffne sie einen Spalt. "Guten Morgen, es ist gleich 9 Uhr, Frühstück ist gleich fertig und wenn ihr ins Badezimmer wollt, müsst ihr euch beeilen, bevor meine Schwester sich dort breit macht!", rufe ich rufe ich hinein und höre ein leises Gemurmel von drinnen, bevor ich die Tür wieder schließe und in der Küche verschwinde, um nach dem Kaffee zu schauen. Ob Du diese Nacht gut geschlafen hast?

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Der Kaffee ist fertig, ich schalte die Kaffeemaschine aus, kippe den Kaffee aus der Glaskanne in eine Thermoskanne um und gerade als ich mit dem Kaffee die Küche verlasse und in den Flur gehe, kommst Du nur in schwarzer Boxershorts aus dem Gästezimmer. Irritiert und ein wenig verlegen wende ich schnell den Blick von Dir ab und murre leise: "Kannst Du Dir nicht was anziehen?". Ich höre noch ein leises "Sorry", bevor Du wieder im Gästezimmer verschwindest. Kopfschüttelnd bringe ich die Thermoskanne ins Wohnzimmer. Peinlich!

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Trotzdem muss ich neidlos anerkennen, dass Du eine ziemlich gute Figur hast, hätte ich nicht erwartet. Anscheinend machst Du heimlich Sport, oder Deine viele Arbeit gibt Dir solch jugendliches Aussehen. Möglich wäre auch, dass Du einfach nicht genug isst und Du deshalb eine so schlanke Figur hast. Letzteres würde ich Dir glatt zutrauen, denn ich hab Dich fast nie beim Essen gesehen. Würdest Du mir antworten, wenn ich danach fragen würde? Wahrscheinlich nicht!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Warum mache ich mir eigentlich solche Gedanken darüber? Vielleicht weil ich mir Sorgen um Dich mache, wäre möglich. Aber eigentlich ist das nicht notwenig, denn krank scheinst Du nicht zu sein, trotz Deiner etwas zu schlanken Figur. Ich schüttle den Kopf, was Du mit Deinem Körper machst, geht mich nichts an, ist ja nicht meiner und ich wäre der Letzte, der Dir irgendwelche Vorschriften machen würde. Von wegen gesunde Ernährung und so, davon hab ich nun gar keine Ahnung!

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Warum bist Du eigentlich nur in Shorts aus dem Zimmer gekommen? Wahrscheinlich warst einfach noch nicht ganz wach, nehme ich mal an, denn im wachen Zustand wärest Du sicher nicht so halbnackt in einer fremden Wohnung rum gelaufen. Deine Haare waren etwas zerzaust und Du hattest einen ziemlich verschlafenen Blick drauf. Bloß nicht daran denken! War eh schon peinlich genug!
 

~Seto~
 

Ein wenig verschlafen greife ich nach meinen Klamotten, die über der Stuhllehne liegen und wecke meinen Bruder, der noch immer auf der Liege schläft. "Mokuba, wach auf, es gibt gleich Frühstück!" Er reibt sich ein wenig die Augen und murmelt verschlafen: "Bin schon wach!" Ich öffne die Tür des Gästezimmers und schaue raus, ob sich jemand im Flur aufhält, denn noch mal will ich Dir nicht über den Weg laufen, das war viel zu peinlich!

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Dir ging es wahrscheinlich auch nicht anders, immerhin hast Du mich noch nie so gesehen. Ich verziehe mich schnell ins Badezimmer und schließe die Tür ab, ich brauch jetzt dringend eine Dusche. Mokuba hat gestern noch in der Villa angerufen und neue Sachen für uns bringen lassen, ich hab daran gar nicht mehr gedacht, weil ich tot müde und mit Kopfschmerzen ins Bett gefallen bin.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

So müde war ich schon lange nicht mehr, der gestrige Tag war wohl doch ein wenig zu anstrengend für mich und der starke Kaffee hat mich ganz schön umgehauen. Zum Glück sind meine Kopfschmerzen endlich weg, ich sollte mich wohl bei Dir bedanken, dass Du mir die Tablette gebracht hast, obwohl ich sie gar nicht wollte. Aber das werde ich wahrscheinlich nicht tun, ich kann nicht!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

~Joey~
 

Ich sitze im Wohnzimmer auf der Couch und höre Musik. Kurz schaue ich auf die Uhr, 3 Minuten nach 9, ich höre die Badezimmertür und dann Deine Stimme. "Mokuba, kannst duschen, aber beeil Dich, bevor Serenity ins Bad geht!" Kurz darauf kommst Du ins Wohnzimmer und murmelst ein leises "Morgen", bevor Du Dich neben mir auf die Couch setzt. Ist Dir meine Nähe nicht mehr unangenehm?

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du hättest Dich auch woanders hinsetzten können, vielleicht auf einen der zwei Sessel, oder auf einen der 4 Stühle am großen Esstisch. Ich schau Dich kurz an, schüttle leicht den Kopf. "Guten Morgen, Seto, gut geschlafen?" Du nickst nur kurz und verschränkst die Arme, mir fällt grad auf, dass Du nach meinem Duschgel riechst, Pfirsich. Ich atme tief den Duft ein, ob ich auch so gut rieche, immerhin war ich ne halbe Stunde vor Dir duschen?! Ich grinse leicht, irgendwie bin ich heute gut gelaunt.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du drehst Dich zu mir um. "Was gibt's da zu grinsen?", fragst Du mich, mein Grinsen wird breiter. "Nichts weiter, mir ist nur aufgefallen, dass Du dasselbe Duschgel wie ich genommen hast, obwohl noch drei andere Sorten im Badezimmer stehen!" Du ziehst verwirrt eine Augenbraue hoch und zuckst kurz mit den Schultern. "Zufall.", sagst Du und ich grinse noch breiter. "Komischer Zufall.", antworte ich und Du machst nur eine beiläufige Handbewegung, die wohl soviel wie "Ist doch egal" bedeuten soll.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Ja, ja, schon klar, gib bloß nicht zu, dass Du mal dasselbe gemacht hast wie ich. Eingebildeter Fatzke! Ich verschränke trotzig meine Arme und verlasse wütend das Wohnzimmer. Ich gehe ich mein Schlafzimmer, hol mir meine Geldbörse, den Wohnungsschlüssel und einen Stoffbeutel, zieh mir im Flur die Schuhe an und ruf noch ein "Bin kurz beim Bäcker nebenan, noch ein paar frische Brötchen kaufen" durch den Flur und verlasse die Wohnung. Alles ist besser, als Dich jetzt zu ertragen! Blödmann!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Seto~
 

Was ist denn mit Dir los? Hast Du sie noch alle? Bist Du jetzt sauer, weil ich Dein Duschgel benutzt habe? Oder bist Du sauer, weil ich das als Zufall abgestempelt habe? Du bist doch echt bescheuert! Eigentlich sollte mir das ja egal sein, ob Du sauer auf mich bist. Ich muss aber leider zugeben, dass mir das alles andere als egal ist. Du bist wütend auf mich und zwar ziemlich wütend!

Du bist so kühl
 

Ich höre wieder eine Tür zu schlagen, bist Du wieder zurück? Es war nur mein Bruder, der grad duschen war, ich höre seine Stimme im Flur. "Serenity, Du kannst jetzt auch duschen gehen, wir sind alle schon fertig!". ruft er und Deine Schwester antwortet mit einem "Geht klar, Moki, bin gleich soweit!" Mein Bruder kommt zu mir ins Wohnzimmer und fragt: "Wo ist Joey hin?" "Beim Bäcker!", antworte ich kühl, ich bin irgendwie mies gelaunt!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Mokuba setzt sich auf den Sessel und schaut mich fragend an. "Hattet ihr wieder Streit?" Hatten wir? "Ist doch egal!", antworte ich. Ist es das? Mokuba zuckt nur mit den Schultern. "Immer noch so wie früher!", sagt er und damit hat er 100prozentig Recht! Obwohl, eigentlich war es diesmal meine Schuld, Du wolltest nur ein Gespräch anfangen und ich hab nur ganz beiläufig darauf geantwortet. Du wolltest einfach nur nett sein.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ach man, dieses Freundschaftsgetue geht mir echt auf den Nerv, ich bin dafür einfach nicht geeignet! Ich bin wirklich froh, dass Du nicht nachtragend bist und Dich normaler Weise immer ziemlich schnell wieder beruhigst. Wahrscheinlich wirst Du nachher mit einem Grinsen durch die Wohnungstür kommen, so als wäre überhaupt nichts gewesen. So war es immer!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Du warst ja eigentlich nie lange sauer auf mich, egal wie sehr ich Dich beleidigt habe, lag wahrscheinlich aber auch an Deinen Freunden, die Dich immer wieder beruhigen konnten. Trotzdem, wirklich wütend warst Du nie und wenn wir einen gemeinsamen Feind hatten, standest Du immer an meiner Seite. Als die Big 5 mich in der virtuellen Welt gefangen hatten, bist Du mit Deinem schwarzen Rotaugendrachen meinem Bruder zu Hilfe geeilt, als die Big 5 ihn angreifen wollten!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Dein Drache wurde vernichtet und Du auch, aber mein Bruder war für diesen Moment in Sicherheit, wenn auch nicht lange. Damals hab ich Dich für einen Vollidioten gehalten, der nie nachdenkt, bevor er handelt, heute weiß ich, dass Du einfach nur ein großes Herz hast. Du bist immer für Deine Freunde da, auch wenn Du für sie Deine Seele opfern musst, es kümmert Dich nicht. Du würdest sogar vor einen LKW springen, wenn einer Deiner Freunde in Gefahr wäre, selbst wenn es Deinen Tod bedeuten würde!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Joey~
 

Ich schließe die Wohnungstür auf und betrete mit den frischen Brötchen meine Wohnung, ich weiß nicht was Du gerne isst, deshalb habe ich von allen Brötchensorten ein paar mitgebracht. Meine Wut auf Dich ist wie weggewischt, ich kann einfach nicht böse mit Dir sein, Du bist halt, wie Du bist. Du bist ja auch nicht irgendein Niemand, Du bist der große Geschäftsmann Seto Kaiba! Der reichste Mann im Land!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich würde liebend gerne mal mit Dir tauschen, nur für einen Tag. Allerdings glaube ich nicht, dass Du mir für einen Tag Deine Firma überlassen würdest, Du hättest nur Angst, dass ich sie an diesem einen Tag gleich in den Ruin treibe. Ich grinse leicht, der Gedanke Deine Firma zu leiten ist vollkommen absurd, aber irgendwie total witzig! Jetzt habe ich glatt wieder gute Laune und sie wird auch nicht schlechter, obwohl ich gerade ins Wohnzimmer trete und Dich auf der Couch sitzen sehe.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du drehst Dich zu mir um, ich zucke nur leicht mit den Schultern und lege grinsend die Brötchen in die große Schale auf dem Tisch. Es ist mir egal, wie Du mich behandelst, oder was Du über mich denkst. Die Hauptsache ist doch, Du bist immer noch hier und wirst zusammen mit meiner Schwester, Deinem Bruder und mir frühstücken. Was verlange ich denn noch?

Du trägst dein Haar

~Joey~
 

Es ist jetzt 10:20 Uhr und ich stehe mit Serenity und Mokuba in der Küche. Du sitzt noch immer im Wohnzimmer, obwohl ich erwartet habe, dass Du gleich nach dem Frühstück das Weite suchen würdest. Ich wasche grade das Geschirr ab, während Serenity und Mokuba mir beim Abtrocknen helfen, sie unterhalten sich lachend dabei und machen Scherze. Du warst beim Frühstück so ungewöhnlich ruhig.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Mokuba hat mich die ganze Zeit ausgefragt, ob ich eine Freundin habe, ich hab ihn von meiner Beziehung zu Mai erzählt, die seit 2 1/2 Jahren vorbei ist. Er war ziemlich überrascht, weil ich nur 3 Monate mit ihr ausgehalten habe und seit dem wieder Single bin. Bei dieser Gelegenheit hab ich erfahren, dass Du ebenfalls Single bist, weil Du immer behauptest, keine Zeit für eine Beziehung zu haben. Ich war nicht wirklich überrascht.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du bist für so was nicht zu haben, dabei solltest Du Dir ein Beispiel an Deinem Bruder nehmen, immerhin hat der schon eine Freundin. Ich war allerdings ein wenig verwundert, dass es ausgerechnet diese Rebecca ist, die er so mag, immerhin war die doch total in Yugi verschossen. Obwohl, nachdem Yugi sich endlich getraut hat, Tea zu einem Date einzuladen, ist Yugi nicht mehr frei. Die Beiden sind ja nun seit über einem Jahr zusammen und bei Tristan habe ich den Verdacht, dass er meine Schwester auch schon um den Finger gewickelt hat, was ich allerdings nicht weiter schlimm finde.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Von Mai habe ich gehört, dass sie sich vor kurzen mit meinem einstigen Rivalen Valon verlobt hat, ich hatte auch nichts anderes erwartet. Bakura ist mit Miho, einer damaligen Schulfreundin, zusammen, die Beiden geben echt ein süßes Pärchen ab, so schüchtern wie die sind! Ich bin also der Einzige aus unserer Gruppe, der Single ist, wenn man Dich nicht dazu zählt. Wir haben also wieder etwas gemeinsam!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Eigentlich habe ich immer gedacht, dass ich glücklich bin, obwohl ich keine Freundin habe, aber heute bin ich etwas traurig darüber. Allerdings muss ich zugeben, dass mir der Gedanke gefällt, dass Du ebenfalls alleine bist, ich kann nicht sagen warum. Fühlst Du Dich auch manchmal alleine, einsam, hilflos? Liegst Du auch manchmal nachts wach und denkst daran, wie es wohl wäre, wenn Du nicht allein im Bett liegen würdest? Ich werde Dich nicht danach fragen, das wage ich einfach nicht!

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

~Seto~
 

Ich bin ein wenig gereizt, eigentlich wollte ich längst weg sein, aber mein Bruder wollte Dir unbedingt in der Küche helfen. Ich bin ein wenig böse mit ihm, weil er beim Frühstück so offen über mein nichtvorhandenes Privatleben geplaudert hat, er redet einfach zu viel. Wahrscheinlich macht er sich aber nur Sorgen um mich, weil ich mir einfach nicht die Zeit für irgendwelche Beziehungen nehme, immerhin muss ich auf meinen guten Ruf achten. Schlechte Nachrichten in der Presse kann ich mir nicht leisten, also trinke ich nicht, rauche nicht, nehme keine Drogen und halte mir auch keine Frau, die eh nur mein Geld will. Ist daran etwas verkehrt?

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Okay, ich muss zugeben, ab und zu kommt mir schon der Gedanke, ob ich nicht doch einmal eine Beziehung eingehen sollte, Mokuba hat es ja auch geschafft. Wenn ich darüber nachdenke, hat es sogar mein ägyptisches Ebenbild der Priester geschafft, sich zu verlieben, auch wenn seine geliebte Kisara dem Tod geweiht war, weil sie die Seele des weißen Drachen in sich trug. Von Dir hätte ich allerdings nicht erwartet, dass Du Single bist, immerhin habe ich fest angenommen, dass Du total in Mai verknallt bist, so wie Du Dich für sie eingesetzt hast!

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Du hast sogar ihretwegen Deine Seele aufgeben, nur um sie zur Vernunft zu bringen, dennoch hast Du sie verlassen, so dass sie nun mit Deinem Rivalen zusammen ist. Irgendwie verstehe ich das nicht, ich mein, Du hast doch alle Zeit der Welt und deswegen auch genug Zeit für eine neue Beziehung. Warum bist Du also seit 2 ½ Jahren Single? Bei Deinem Aussehen müssten doch alle Mädchen Schlange stehen?

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Bist Du vielleicht zu schüchtern? Kann ich mir bei Deiner aufbrausenden Natur nicht vorstellen. Willst Du keine neue Freundin? Kann ich mir ebenfalls nicht vorstellen, ich glaube nicht, dass jemand freiwillig alleine bleibt, wenn er keinen triftigen Grund dafür hat. Hast Du einen Grund alleine zu bleiben? Wenn ja, was für ein Grund könnte das sein? Ist es Angst vor Zurückweisung? Angst vor Verlust?

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Ich weiß noch, wie fertig Du warst, als Mai ins Reich der Schatten verbannt wurde, die Angst sie zu verlieren hat Dich ziemlich impulsiv und unüberlegt handeln lassen. Du warst immer so, wenn es um Mai ging. Du konntest es nicht ertragen, wenn sie litt, es hat Dich wahnsinnig gemacht. Umso unverständlicher ist es für mich, dass sie nun nicht an Deiner Seite ist. Was hat sich zwischen Euch geändert? Vielleicht liegt es an dem großen Altersunterschied, immerhin ist sie 8 Jahre älter als Du.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Warum mache ich mir eigentlich Gedanken darüber? Ich verhalte mich Dir gegenüber tatsächlich schon wie ein guter Freund, der sich Gedanken über Deine Zukunft macht! Ich sollte wohl wirklich bald von hier verschwinden, Deine Nähe macht mich weich. Ich bin noch nicht bereit für solche Art von Gedanken, ich muss erstmal mein eigenes Leben in Griff bekommen, bevor ich mich um andere Dinge sorge.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Ich gehe hinter Mokuba und Serenity ins Wohnzimmer, Du sitzt in Deiner üblichen Pose auf der Couch und schaust Dir die Aktienkurse Deiner Firma auf NBC an. Typisch, selbst am Wochenende denkst Du nur an Deine Firma und das obwohl Du eigentlich Urlaub hast! Mokuba ist auch nicht sehr davon begeistert und motzt Dich deshalb an: "Seto! Du hast Urlaub, schon vergessen?!" Er nimmt die Fernbedienung und schaltet den Fernseher aus, Du machst nur eine kurze Handbewegung, die zeigt, dass Du verstanden hast.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du scheinst unruhig zu sein, Du willst wohl so schnell wie möglich weg von hier. Ich seufze leise, ich hatte von Dir nichts anderes erwartet. Du willst nicht in meiner Nähe sein, Du kannst mich nicht leiden, Du willst nicht mit mir reden, mich nicht anhören. Du hast Dich nicht geändert!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Ich bin allerdings froh darüber, dass Du hier warst, dass Du so lange geblieben bist. Ich grinse ein wenig, es macht mir nichts mehr aus, dass Du gleich fluchtartig meine Wohnung verlassen wirst. "Also, die Party wird heute Abend um 19:00 Uhr in unserer Villa stattfinden, ich werde nachher Yugi und die Anderen anrufen, ich hoffe, dass Alle so kurzfristig Zeit finden und zur Party kommen.", sagt Dein Bruder und ich nicke. "Keine Sorge, die werden schon kommen, immerhin wart ihr lange nicht da, sie haben euch sicher sehr vermisst."

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Er schaut mich lächelnd an. "Kann ich mir gut vorstellen, wir haben euch auch vermisst!" Spricht er nur von sich, oder meint er Dich auch damit? Hast Du uns auch vermisst? Ich werfe einen Blick zu Dir, Du stehst am Fenster und schaust nach draußen. Hast Du mich vermisst? Das ist eine verdammt blöde Frage! Sicher hast Du mich nicht vermisst, ganz sicher nicht!

Du bist so kühl
 

Ich wende mich wieder von Dir ab und schaue auf Deinen Bruder. "Sollen wir noch irgendwas mitbringen, irgendein Begrüßungsgeschenk, oder so was?", frage ich ihn, doch er schüttelt den Kopf. "Ist wirklich nicht nötig, trotzdem Danke!" Ich nicke leicht. "Okay, dann nicht, ich hätte eh nicht gewusst, was ich euch schenken soll!" Ich lache leise, doch irgendwie klingt mein Lachen nicht so fröhlich wie sonst.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich höre Dich leise seufzen. "Es reicht, wenn ihr pünktlich kommt und gut gekleidet, es werden nämlich noch ein paar alte Geschäftspartner anwesend sein, die ich nicht verschrecken möchte!", sagst Du, ohne Dich umzudrehen. Ich würde Dich jetzt am liebsten erwürgen, doch dann sagst Du etwas Überraschendes: "Du solltest öfters einen Anzug tragen, steht Dir wirklich gut." Ich bin total baff!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

~Seto~
 

Ich schließe kurz die Augen und realisiere langsam, dass ich Dir gerade ein Kompliment gemacht habe. Ich muss hier raus, Deine Freundlichkeit färbt auf mich ab, ich will das nicht! Ich dreh mich zu Dir um, Du stehst mitten im Wohnzimmer und starrst mich erstaunt an. "Komm wieder runter von Deiner Wolke, sonst verkneife ich mir das nächste Mal so ein Kompliment!", sage ich genervt. Ich hasse diesen erstaunten Ausdruck in Deinen Augen, das erinnert mich immer zu sehr an Mokubas Hundeblick!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Schau mich nicht so an, als wäre ich von einem anderen Planeten, was ist so schlimm daran, wenn ich Dir ein Kompliment mache? Okay, eigentlich alles, aber egal, wird sowieso nicht noch einmal vorkommen! "Mokuba, wir sollten los, sonst brennen unsere Angestellten noch die Villa ab!", sage ich zu meinem Bruder, er nickt und verabschiedet sich von Deiner Schwester. Ich gehe ohne ein weiteres Wort an Dir vorbei, Du hältst mich am Arm zurück. Ich schau Dich böse an und will Dich anmotzen, doch Du sagst einfach nur "Danke" und lässt mich wieder los.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

So hast Du das noch nie zu mir gesagt! Ein unschuldiges Lächeln huscht über Dein Gesicht, irgendwie erinnert mich dieses Lächeln stark an das von Yugi, naiv, freundlich, unschuldig. Doch so unschuldig bist Du nicht, dieses Lächeln ist wirklich das krasse Gegenteil von Deiner Persönlichkeit, ich hab nicht gewusst, dass Du so lächeln kannst!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich murmle ein leises "Schon Okay", bevor ich in den Flur gehe und mir meine Schuhe anziehe. Ich will hier weg! Warum habe ich mich nur auf diese Freundschaft eingelassen? Irgendwie bereue ich das schon fast. Ich ziehe die Stirn in Falten und warte auf Mokuba, der sich noch immer mit Deiner Schwester unterhält. "Beeil Dich bitte Mokuba!", sage ich ein wenig gereizt, Du kommst in den Flur und schaust mich böse an.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Was willst Du? "Seto, wenn es Dir so schwer fällt, freundlich zu sein, dann sag am Besten gar nichts, dann rutscht Dir auch kein Kompliment über Deine Lippen! Es muss Dir auch nicht unangenehm sein, wenn ich mich bei Dir bedanke, Du wirst Dich daran gewöhnen müssen!", sagst Du und verschwindest wieder im Wohnzimmer, ich höre Deine Schwester lachen. Was ist daran so witzig? Ich finde das nicht lustig!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich verabschiede mich kurz und verlasse mit Mokuba Deine Wohnung, unten wartet die Limousine schon auf uns. Ich steige ein und Mokuba setzt sich mir gegenüber, er schaut mich erstaunt an. "War es so schlimm bei, Joey?" Ich ziehe kurz die Augenbrauen hoch. "Nicht wirklich.", sage ich und schaue aus dem Fenster. Du bist wirklich ein komischer Vogel, ich werde Dich wohl nie verstehen! Aber ich würde es gerne versuchen, wenn Du mich lässt!

noch wie es war.

~Joey~
 

Es ist jetzt 18:30 Uhr und ich stehe mit Serenity vor Deiner Villa, ich weiß, dass ich zu früh bin, aber das stört mich jetzt nicht weiter. Serenity klingelt am Tor und es wird geöffnet, ich folge ihr durch den riesigen Garten bis zur Villa, Dein Butler steht schon an der Tür. Gleich sehe ich Dich wieder und dann kann die Party losgehen. Ich bin total unruhig!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich will mich nicht blamieren, deshalb hab ich meinen besten Anzug an, schwarz wie die Nacht, dazu ein weißes Hemd und eine blaue Krawatte. Ich hab mir sogar eine goldgelbe Krawattennadel angesteckt, sie ist zwar nicht aus echtem Gold, aber das sieht man zum Glück nicht, um die Hüften trage ich einen braunen Gürtel mit goldgelben Verschluss und dazu habe ich mir meine schwarzen Lackschuhe angezogen. Meine Schwester meint, ich sehe einfach umwerfend aus, mir würde keiner widerstehen können. Ich bin mir da nicht so sicher, denn Du siehst besser aus!

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Du stehst in der Tür zum großen Saal und schaust mich abschätzend an. "Und was sagst Du, kann ich mich so sehen lassen?", frage ich Dich und Du nickst nur kurz. Kein Wort des Missfallens, kein Kompliment, einfach nur ein kurzes Nicken. Nun gut, mein Aufzug wurde genehmigt, ich zucke mit den Schultern und wende mich wieder meiner Schwester zu. Ich höre, wie Du hinter mir vorbei zur Treppe gehst, ich dreh mich kurz um und schau Dir nach. Du bist heute viel zu ruhig!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

~Seto~
 

Du siehst gut aus in Deinem Anzug, das muss ich wirklich zugeben, ich wusste gar nicht, dass Du sogar eine Krawattennadel hast. Scheint zwar nicht aus echtem Gold zu sein, aber das ist nicht wichtig, ich könnte Dir ja mal eine echt goldene schenken. Aber wahrscheinlich würdest Du das Geschenk nicht annehmen, weil Du Dich dann wieder über meinen Reichtum aufregen würdest. Du würdest das wieder als Angeberei auffassen, dabei habe ich das gar nicht nötig!

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Du hast Deine Frisur ein wenig verändert, wahrscheinlich hast Du heute etwas Haarfestiger drin, damit Dir Deine Haare nicht mehr ins Gesicht fallen. Das finde ich gut, so kann man Dir besser in die Augen sehen und darin dieses Funkeln erkennen, wenn Du Dich freust, oder aufregst. Vielleicht lerne ich Dich heute ja ein wenig besser kennen.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ich gehe in mein Schlafzimmer, um mich für die Party umzuziehen. Dafür habe ich meinen beigefarbenen Anzug ausgewählt, mit dem Logo der KC am Kragen und meinen schwarzen Rollkragenpullover, dazu hellbraune Wildlederstiefel. Deine Freunde müssten auch bald kommen, ein paar meiner Geschäftspartner haben kurzfristig abgesagt, also wird es fast ein Wiedersehen, wie in alten Zeiten.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Ich hoffe, dass Deine Freunde auch kommen, Mokuba würde sie gerne wieder sehen und ich freu mich schon ein wenig auf Yugi, die Anderen interessieren mich nicht, sie waren für mich nur ein notweniges Übel und daran wird sich auch nichts ändern. Du bist da schon etwas Besonderes, an Dir ist etwas, was Dich interessant erscheinen lässt, obwohl ich nicht genau sagen kann, was es ist. Ich weiß nicht, warum ich ständig mit Dir aneinander gerate, wie Feuer und Eis!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

~Joey~
 

Es klingelt an der Tür, der Butler geht und öffnet sie, ich bin gespannt, wer da kommt! Wahrscheinlich ein paar Deiner Geschäftspartner, von denen Du gesprochen hast, aber plötzlich sehe ich Yugi und Tea und Tristan den Weg entlang kommen. Ob die Anderen auch schon auf dem Weg hierher sind? "Hallo, Leute, schön, dass ihr da seid!", rufe ich den Dreien zu und sie lachen mich an. "Hallo, Joey, bist ja heute mal überpünktlich!", sagt Tristan und ich knuffe ihm lachend in die Seite.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Yugi fällt mir um den Hals und Tea fängt an sich mit meiner Schwester zu unterhalten, Mokuba kommt die Treppe runter gerannt und begrüßt uns lachend, während Tristan heimlich zu meiner Schwester schielt. Ich stoße ihm leicht meinen Ellenbogen in die Rippen. "Dein Anzug steht Dir, meine Schwester mag Männer in Anzügen.", flüstere ich ihm leise zu, er grinst ein wenig unbeholfen. "Meinst Du echt?" Ich nicke leicht. "Aber wehe, Du bringst sie zum Weinen, dann dreh ich Dir den Hals um!", flüstere ich ernst und er kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Er fühlt sich unsicher.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich lache leise. "Sie mag Dich und wenn Du sie zum Essen ausführen willst, dann tu das. Meinen Segen hast Du!" Er grinst mich an und nickt. "Danke, mein Freund!" Ich klopfe ihm freundschaftlich auf die Schulter. "Kein Problem, Alter, aber vergiss nicht, ich beobachte Dich!" Plötzlich höre ich Deine Stimme. "Ihr könnt euch schon in den großen Saal begeben, die anderen Gäste dürften auch bald eintreffen!" Ich dreh mich zu Dir um und erstarre fast zur Salzsäule. Du siehst verdammt gut aus!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Du stehst oben auf der Gallery und lehnst Dich ein wenig über das Geländer. Deine Ausstrahlung ist beeindruckend, Du weißt, wie man sich zur Schau stellt, das war schon immer so. Ich beneide Dich ein wenig und irgendwie bin ich glatt ein wenig eifersüchtig, ich wäre auch gerne mal der Star des Abends. Aber ich kann Dich darin einfach nicht überbieten, Du bist in Allem besser als ich!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich seufze leise und muss mich fast mit Gewalt von Dir abwenden. Verwirrt schüttle ich den Kopf, ich spüre Deinen Blick in meinem Rücken, als ich mich in Richtung Saaltür drehe. Ich schau noch einmal zu Dir hoch, doch Du drehst Dich plötzlich um und verlässt die Gallery. Du wirkst so angespannt.

Du bist so kühl
 

~Seto~
 

Verdammt, was sollte dieser Blick von Dir? Du sahst traurig aus, so wie Mokuba, wenn ich mal wieder keine Zeit für ihn hatte. Warum hast Du mich so traurig angeschaut? Hab ich Dir irgendwas getan? Ich gehe den Flur entlang und höre plötzlich Schritte hinter mir, ich dreh mich um und sehe Dich an der Treppe. "Seto? Alles in Ordnung?", fragst Du mich. Dasselbe könnte ich Dich fragen!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich nicke. "Sicher ist alles in Ordnung, es läuft alles nach Plan!" Du schüttelst den Kopf. "Nein, so meine ich das nicht, ich meine, ob mit Dir alles in Ordnung ist! Du siehst so verspannt aus." Ich ziehe verwirrt eine Augenbraue hoch. "Verspannt?" Du nickst. "Sicher, man könnte meinen, Du hast nen Besenstil im Kreuz!" Ich muss mir ein Grinsen verkneifen.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Deine Wortwahl und Deine Ausdrucksweise amüsieren mich immer königlich. Du sagst immer was Du grade denkst, egal was das für Folgen haben könnte! Du bringst fast Jeden zum Lachen, doch bei mir wirkt das nicht. Ich hab mit dem Lachen schon lange aufgehört, ich weiß nicht, ob ich noch lachen kann und es kümmert mich auch nicht.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Mokuba sagt, dass ich nicht mehr ehrlich gelacht habe, seit wir von Gozaburo adoptiert wurden und damit hat er wahrscheinlich sogar Recht, seit dem hab ich nur noch mein hämisches, arrogantes Lachen hören lassen. Ich schüttle leicht den Kopf. "Besenstile hab ich nicht im Kreuz und verspannt bin ich auch nicht, auch wenn das vielleicht so aussieht.", sage ich und Du grinst mich an.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Ich glaube Dir kein Wort! Du bist verspannt, das sieht doch ein kleines Kind. "Ich könnte Dir eine Massage anbieten, Seto!", sage ich und schlucke meine Nervosität hinunter. Das war ein wenig voreilig, Du wirst mir wohl kaum so weit vertrauen, dass Du Dir eine Massage von mir gefallen lässt. Man bin ich ein Idiot! Du schaust mich mit zusammengezogenen Augenbrauen an, oh Shit, ich bin zu weit gegangen, gleich schmeißt Du mich aus der Villa!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du schüttelst den Kopf und fragst ruhig: "Wie kommst Du auf die Idee, dass ich mir eine Massage verdient hätte?" Hä? Kein Wutausbruch? Kein Rausschmiss? Ich zucke mit den Schultern. "Ich weiß nicht, war nur so eine Idee, wenn meine Schwester verspannt von der Arbeit kam, hab ich sie auch immer massiert, danach ging es ihr immer besser.", sage ich und knete mir nervös die Hände.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du schaust kurz auf die Uhr. "Wie lange würdest Du dafür brauchen?" Ich schau Dich verwirrt an. "Wofür?" "Für die Massage natürlich, Idiot!", sagst Du kühl und ich könnte mich jetzt glatt für meine Gutmütigkeit ohrfeigen. "Grr, bei Dir Knochengerippe nicht mal 1 Minute!", sage ich wütend und Du grinst mich fies an. "Dann komm mit und beweise es mir.", sagst Du und gehst den Gang entlang. Ich bin verwirrt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich kann mich nicht rühren und starre Dir nur hinterher, Du drehst Dich um und fragst kalt: "Komm endlich, ich hab nicht ewig Zeit!" Jetzt reicht es mir, jetzt kriegst Du eine Massage, die Du nie vergisst! Eisklotz! Ich balle meine Hände zu Fäusten und folge Dir in ein Zimmer, wahrscheinlich Dein Arbeitszimmer. Du setzt Dich auf einen der drei Bürostühle und sagst kühl: "Mein Nacken tut höllisch weh, also fang an, ich stoppe die Zeit, in einer Minute bist Du fertig und ich hoffe, dass meine Schmerzen dann weg sind!"

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich würde Dich jetzt viel lieber erwürgen, aber ich reiße mich zusammen und grinse fies. "Keine Sorge, Seto, wenn ich mit Dir fertig bin, wirst Du Dich fühlen, als könntest Du Bäume ausreißen! Allerdings könnte meine Behandlung etwas schmerzhaft sein!" Du zuckst nicht mal mit der Wimper und meinst nur ruhig: "Werden wir sehn!" Oh ja, ganz bestimmt, verlass Dich drauf! Du wirst Dich wundern!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.

Du wirst immer noch verlegen

~Seto~
 

Ich weiß gar nicht, was mich jetzt dazu bewogen hat, Dir zu erlauben, mir eine Massage zu verpassen. Bin ich jetzt völlig durchgedreht? Ich spüre Deine kräftigen Hände an meinem Nacken und ich ziehe unwillkürlich die Luft ein, Deine Hände sind verdammt warm! Jetzt merke ich, wie verspannt ich wirklich bin, scheiße tut das weh! Ich knirsche mit den Zähnen, bloß nicht anfangen zu schreien! "Und glaubst Du mir jetzt, dass Du die Massage bitter nötig hast?", höre ich Dich fragen und ich muss Dir ausnahmsweise mal zustimmen und nicke nur leicht. Ich merke, wie sich mein verspannter Nacken langsam ein wenig entspannt, das tut irgendwie gut. Ich habe nicht gewusst, dass Deine Hände so etwas bewirken können.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Deine Hände wandern von meinem Nacken zu meinen Schultern und kneten weiter, ich seufze leise, Du bist echt ein Naturtalent. Irgendwie will ich nicht, dass Du aufhörst, verdammt, tut das gut! "Und geht es Dir jetzt etwas besser, Seto?", flüsterst Du mir ins linke Ohr und ich zucke erschrocken zusammen. "Sag mal spinnst Du?", blaffe ich Dich an und springe wütend vom Stuhl auf. Du grinst nur breit und sagst: "Was hab ich denn gemacht?" Oh man, wie kann ein Mensch nur so unschuldig und naiv tun und zugleich so herausfordernd mit den Augen funkeln?

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Weißt Du eigentlich, wie Du mich gerade ansiehst? Nein, anscheinend nicht! Ich schüttle verwirrt und zugleich wütend den Kopf. "Lass uns zu den Andren gehen, meine Geschäftspartner warten sicher schon auf mich und Deine Kindergartenfreunde vermissen Dich bestimmt!", sage ich kühl und geh an Dir vorbei in Richtung Tür. Ich muss hier schleunigst raus!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich öffne grade die Tür zum Gang und höre plötzlich Deine Stimme, die irgendwie ein wenig traurig klingt. "Kannst Du nicht wenigstens mal Danke sagen?" Ich drehe mich verwirrt nach Dir um, Du stehst noch immer hinter dem Stuhl und schaust mich mit einem verletzten Gesichtsausdruck an. Was soll das? Hast Du sie noch alle? Warum soll ich jetzt Danke sagen? Du wirfst den Kopf in den Nacken und lachst schallend. "Schon gut, Seto, vergiss, was ich gesagt habe, ich rede wieder Schwachsinn!" Wie kann man so schnell seinen Gesichtsausdruck verändern?

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Du streichst Dir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und hast wieder Dein übliches Grinsen aufgesetzt, verdammt gute Fassade! Ich bin beeindruckt, besser hätte ich das auch nicht hinbekommen. Du kommst auf mich zu und sagst: "Wolltest Du nicht zu Deinen Geschäftspartnern?" Ich nicke kurz und trete hinaus auf den Flur, Du folgst mir, wie ein Hund seinem Herrn. Der Vergleich gefällt mir irgendwie!

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Kurz vor der Treppe drehe ich mich zu Dir um und schau Dich von der Seite an. "Danke.", sage ich, Du bist sichtlich überrascht und legst den Kopf leicht schief. Ein leichtes Lächeln ziert Dein Gesicht, es ist nicht das übliche Grinsen, sondern ein einfaches Lächeln und irgendwie freue ich mich darüber. "Kein Problem, Seto, jederzeit wieder!", sagst Du und ich nicke kurz. Jederzeit wieder. Warum eigentlich nicht?
 

~Joey~
 

Du hast Danke gesagt, ich fasse es nicht, Du hast Dich tatsächlich bei mir bedankt! Was für eine Ehre! Langsam gehst Du die Treppe runter und ich folge Dir ebenso langsam, irgendwie komme ich mir gerade vor, wie ein Hund, der seinem Herrn hinterher läuft. Das erinnert mich wieder einmal daran, wie Du mich genannt hast, wenn Du mich beleidigen wolltest. Du hast mich ständig als Hund bezeichnet und irgendwie vermisse ich diese Art von Beleidigung.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Früher hat mich das ziemlich gestört, aber jetzt nicht mehr, jetzt wo wir endlich so was wie richtige Freunde sind. Wirst Du mich irgendwann wieder als Hund bezeichnen? Wenn ja, wird die Bedeutung dieses Wortes dann eine andere sein? Irgendwie hoffe ich darauf, dass Du dieses Wort aussprichst, ohne mich beleidigen zu wollen, sondern einfach nur, weil Du mich gerne um Dich hast, wie einen guten Freund. Hunde sind doch die besten Freunde des Menschen, hab ich Recht?

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Ich seufze leise, Du drehst Dich unten an der Treppe zu mir um und fragst: "Was is los?" Hä? Ich schau in Deine blauen Augen und stelle fest, dass Du Dir Sorgen um mich machst. Seit wann das? Seit wann sorgst Du Dich um mich? Ich schüttle verwirrt den Kopf. "Schon gut, es ist nichts, ich hab nur ein wenig nachgedacht, kümmere Dich nicht drum!" Du ziehst die linke Augenbraue hoch und drehst Dich wieder um, gehst ohne ein weiteres Wort in Richtung Saal. Du bist so eisig wie immer, wenn Du mit Leuten zusammen bist, die Dir nichts bedeuten.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Deine Geschäftspartner begrüßen Dich und Du erwiderst die Begrüßung geschäftsmäßig und kalt. Grade eben hast Du Dir Sorgen um mich gemacht, davon ist nun in Anwesenheit dieser mir völlig Fremden nichts zu sehen. Deine eisige Maske ist einfach perfekt, so wie meine Maske des ewig grinsenden Idioten. Ob jeder Mensch eine solche Maske mit sich rumschleppt? Seit ich Dich etwas besser kenne, weiß ich, dass Du auch nur ein Mensch bist, ein Mensch mit einer Maske aus Eis.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Seto~
 

Irgendwie fühle ich mich unwohl, meine alten Geschäftspartner nerven, sie sind mir einfach zu freundlich, ständig wollen sie etwas von mir! Alle sind nur hinter meinem Geld her, alle wollen ein Stück vom Gewinn der KC, alle wollen an meinem Ruhm beteiligt werden! Du bist da ganz anders, Du würdest mein Geld nicht mal nehmen, wenn Dein Leben davon abhängen würde. Ich glaube, früher hättest Du es nicht genommen, weil ich Dir zu arrogant war, Du hättest es als Demütigung und Beleidigung aufgefasst.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Heute würdest Du mein Geld nicht nehmen, weil Du kein Geld von Freunden annimmst, denn Du bist nicht der Typ, der seine Freunde ausnutzt. Du bleibst Deinen Freunden ungern etwas schuldig, Du würdest lieber sterben, als mir als Freund etwas schuldig zu sein. Du würdest mir alles zurückzahlen wollen, wenn ich Dir mein Geld anbiete, Geldgeschenke kennst Du nicht und deshalb würdest Du Geld auch nie als Geschenk ansehen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Wenn Du Geld brauchst, kämpfst Du dafür, oder Du arbeitest bis zum Umfallen, Dir ist nie etwas in den Schoß gefallen, Du bist nicht anders als ich. Auch wenn zwischen Deinem Reichtum und meinem Reichtum ganze Welten liegen, Du kämpfst genauso hart wie ich! Ich hätte nicht von Dir erwartet, dass Du Dein Leben so gut meistern kannst.

Du bist so kühl
 

Du hast die Probleme mit Deinen Eltern vor Allen verheimlicht, Deine Mutter hat Dich früh verlassen und Dir Deine heiß geliebte Schwester weggenommen. Dein Vater war arbeitslos und alkoholkrank und hat Dich auch ziemlich oft geschlagen. Mokuba hat mir mal davon erzählt, nachdem Yugi ihm das erzählt hat, Yugi selbst hatte die Geschichte von Tristan gehört und der muss es ja wissen, immerhin wart ihr zwei schon vorher Freunde, als ihr noch Schlägertypen wart.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Doch das ist alles vorbei, Du hast jetzt ein Leben, was besser gar nicht laufen könnte. Du hast Deine Schwester wieder, Dein Vater kann Dich nicht mehr unterdrücken, mit Deiner Mutter hast Du Dich auch vertragen, Du hast einen gut bezahlten Job, eine schöne Wohnung, gute Freunde, was willst Du mehr? Ich glaube, ich weiß es. Liebe, das ist es, was Du wollen könntest, denn ich will dasselbe. Liebe ist alles, was uns jetzt noch fehlt!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Diese Erkenntnis macht mich unsicher und traurig zugleich. Du hattest Deine Chance, Du hast sie nicht genutzt, Du warst mit Mai zusammen, doch Du warst nicht glücklich mit ihr. Und jetzt hast Du sicher Angst vor einen Neuanfang, ich kenn das, ich weiß, wie Du Dich fühlst, auch wenn ich bisher noch keine Beziehung hatte. Ich habe auch Angst, Angst vor Ablehnung, Angst ausgenutzt zu werden, Angst, dass man mich nur wegen meines Geldes liebt.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Joey~
 

Ich unterhalte mich mit meinen Freunden, aber irgendwie bin ich heute nicht so gut drauf, immer wieder werfe ich einen Blick zu Dir. Du siehst bedrückt aus, irgendwie abwesend, in Gedanken versunken, was ist los mit Dir? "Joey, was ist los, wo schaust Du hin?", höre ich Yugi fragen, ich schau ihn verwirrt an. "Oh sorry, ich war grad in Gedanken, ich komm gleich wieder, ich muss nur schnell was klären.", sage ich und lasse meine Freunde einfach stehen. Ich muss Dir irgendwie helfen, Du siehst so traurig aus!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich gehe mit schnellen Schritten durch den Saal, direkt auf Dich zu, Du unterhältst Dich mit zwei älteren Herren. "Guten Tag, darf ich Herrn Kaiba mal für ein paar Minuten entführen?", frage ich die zwei Herren freundlich und sie nicken mir freundlich zu. Du willst etwas sagen, aber mit einer leichten Handbewegung deute ich Dir an, mir zu folgen und ich verlasse mit Dir im Schlepptau den Saal. Scheiße, was mach ich hier eigentlich? Dafür drehst Du mir den Hals um!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich gehe durch den Eingangsbereich auf eine offene Tür zu und stelle fest, dass hier die Bibliothek ist, hier war ich noch nie. Es ist zum Glück sonst niemand hier, ich höre wie Du hinter mir den Raum betrittst und die Tür hinter Dir schließt. Ich dreh mich zu Dir um und Du siehst verdammt wütend aus. "Was, zum Teufel, soll das?", blaffst Du mich an. Ich bin nicht wirklich überrascht.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Tja, was soll ich jetzt sagen, ich weiß es nicht. Ich seufze leise und dreh Dir den Rücken zu. Verdammt, was hab ich mir nur dabei gedacht? Du packst mich an der Schulter und drehst mich mit einem Ruck zu Dir um, dabei verliere ich beinahe das Gleichgewicht und kralle mich in Dein Jackett, um nicht hinzufallen. Unsicher und verwirrt schaue ich zu Dir hoch, Dein Gesicht ist verdammt nah, viel zu nah, ich spüre Deinen Atem auf meinem Gesicht. Ich schlucke kurz, Deine Augen brennen heiß und sind doch so eisig kalt.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Verdammt, was ist das? Mein Herz pocht wie wild gegen meine Brust, mein Puls liegt bestimmt bei 180, aber nicht weil ich wütend auf Dich bin, dieses Mal ist es anders. Du beugst Dich zu mir runter und flüsterst mir ins Ohr: "Du bist ganz rot, Hündchen." Verdammt! Scheiße! Verdammt! Ich schiebe Dich abrupt von mir weg, so dass Du beinahe gegen die Tür knallst und ich drehe mich zum Fenster, um mein rotes Gesicht vor Dir zu verbergen. Das ist so verdammt peinlich!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Was ist los mit mir? So was kenne ich nicht. Ich höre Deine Schritte hinter mir, ich muss weg, verdammt, ich muss weg! Panisch schaue ich mich nach einem Fluchtweg um, doch die einzige Tür zu diesem Raum liegt hinter mir und dort bist Du. Ich gehe auf das Fenster zu und denke darüber nach es einfach zu öffnen und raus zu springen, wir sind hier in der unteren Etage, also wäre das kein Problem. Du stellst Dich dicht hinter mir, zu dicht, viel zu dicht! Ich spüre Deinen Atem auf meinem Nacken, verdammt, geh weg!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich will das nicht, ich will das nicht! "Hast Du Angst vor mir?", flüsterst Du mir ins Ohr. Ich krieg ne verdammte Gänsehaut und meine Knie geben gleich nach. Ich halt mich am Fensterbrett fest und versuche mich irgendwie zu beruhigen, aber das fällt mir verdammt schwer, so lange Du so dicht hinter mir stehst. Ich schüttle verwirrt den Kopf, nein, Angst hab ich nicht, das ist nur so verwirrend. Du machst mich verrückt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Deine Hand berührt meine Wange und ich zucke erschrocken zusammen, darauf war ich nicht vorbereitet. "Mach ich Dich nervös?", fragst Du mich leise und ich nicke heftig. Oh ja, verdammt nervös, also lass das! Geh weg! Doch, oh Gott, Du kommst noch dichter, verdammt, was machst Du da? Ich halte die Luft an, Deine Brust drückt sich dicht an meinen Rücken, Du bist so heiß! Ich kann nicht anders, ich lege meinen Kopf an Deine Schulter und seufze leise. Was machst Du nur mit mir?

so wie früher.

~Seto~
 

Was mache ich hier eigentlich? Ich spüre Deinen Kopf an meiner Schulter, Deine Haare riechen gut. Verdammt, ich bin wie gelähmt. Ich will weg, aber ich kann nicht, meine Beine wollen sich nicht bewegen. Ich merke, wie Du Dich entspannst, Du scheinst meine Nähe zu genießen. Das überrascht mich jetzt ein wenig, glaube ich.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Noch einmal streiche ich Dir über Deine rote Wange und ich höre Dich wieder seufzen. "Joey.", flüstere ich leise und vergrabe mein Gesicht in Deine blonden Haare. Was ist los mit mir? Warum fühle ich mich so wohl in Deiner Nähe? Du drehst Dich zu mir um und umarmst mich einfach, ich kann mich nicht dagegen wehren. Du drückst mich ein wenig von Dir weg und schaust mich an.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

In Deinen braunen Augen brennt ein Feuer, dass ich vorher noch nie gesehen habe. Ich kann es nicht verstehen, was geschieht hier? Ich will etwas sagen, doch ich kann nicht, ich schau Dich einfach nur an. Ich weiß nicht, wie lange wir hier schon stehen und ehrlich gesagt ist mir das auch scheiß egal! Ich lebe jetzt nur für diesen einen Moment mit Dir.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Kannst Du auch nichts sagen? Fehlen Dir jetzt auch die Worte? Denkst Du jetzt auch darüber nach, was mit uns passiert? Ich würde jetzt alles dafür geben, um Deine Gedanken lesen zu können! Ich würde gerne wissen, was Du fühlst! Genießt Du jetzt auch diesen einen Moment mit mir?

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Deine blonden Haare fallen Dir wieder ins Gesicht und wie automatisch streiche ich sie beiseite, damit ich Dir direkt in die Augen schauen kann. Du zuckst nicht zurück und lächelst nur leicht. Oh verdammt, hör auf mich so anzulächeln, das ertrage ich nicht! Wie in Trance küsse ich Deine Stirn und zucke erschrocken zurück. Was mache ich hier? Das Rot auf Deinen Wangen wird eine Spur dunkler.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

~Joey~
 

Oh Gott, was war das gerade? Du, Du hast mich geküsst! Auf die Stirn! Du, Seto Kaiba, hast mich, Joey Wheeler, auf die Stirn geküsst! Anscheinend bist Du über diese Tatsache genauso erschrocken wie ich. Ich spüre, wie Dein Herz plötzlich schneller schlägt, zwar noch nicht so schnell wie meins, aber immerhin. Meine Nähe lässt Dich also nicht kalt, so wie sonst!

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Früher ist Dir das nie passiert, wenn Du in meiner Nähe warst. Du hast mir gegenüber nie Gefühle gezeigt, Du warst nie nervös, nie unsicher, nie verlegen, nie sanft. Warum hat sich das plötzlich geändert? Hat sich überhaupt etwas geändert? Oder ist das hier nur eine Phase, ein außer Kontrolle geratenes Spiel?

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Willst Du mich demütigen? Spielst Du nur mit mir? Verdammt, ich weiß nicht weiter! Was soll ich denn jetzt machen? Verdammt, Seto, hilf mir, sag etwas, irgendetwas! Sag mir was Du grade denkst, was Du grade fühlst, denn ich kann nicht! Mich hat grade der Mut verlassen, ich hab einfach nur noch ne scheiß Angst, dass Du wieder gehst!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Es ist wie damals, als Du nach Amerika gezogen bist, doch diesmal ist es schlimmer, viel schlimmer! Ich glaub, ich fang gleich an zu flennen, verdammt! Scheiße! Ich vergrabe mein Gesicht in Dein Pullover, ich will nicht, dass Du gehst! Hass mich nicht, verlass mich nicht, lass mich nicht allein! Ich brauche Dich!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Gleich wirst Du Dich umdrehen und in den Saal zurückgehen, als wäre nichts gewesen, gleich wirst Du Deine eiskalte Maske aufsetzten und alles vergessen. Du wirst nach Amerika zurückgehen und mich zurücklassen. Du wirst niemals zugeben, dass Du gerne bei mir sein würdest. Du bist nicht der weiche, gefühlsbetonte Typ.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Du bist ein Geschäftsmann, der Gefühle gut verbergen kann. Selbst wenn Du etwas für mich empfindest, würdest Du es nicht zugeben. Du hast kein Privatleben und erlaubst Dir keine Schwäche. Du wirst Dir nie eine Frau in Dein Bett holen, weil Du nicht schwach sein willst und Du wirst auch für mich nie etwas empfinden, weil ich für einen Moment Deine schwache Seite gesehen habe.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich habe gehofft, Dich als Freund zu gewinnen, aber jetzt habe ich alle Hoffnung verloren, Du hast mir mehr gezeigt, als ich sehen wollte, mehr als ich sehen sollte! Ich merke, wie sich ein paar Tränen den Weg über meine Wangen bahnen und in Deinem Pullover verschwinden. Ich spüre Deine Hand in meinen Haaren, mit der anderen Hand streichst Du mir kurz über den Rücken und drückst mich dann sanft gegen das Fensterbrett. Deine Augen wirken so unwirklich.

Du bist so kühl
 

Du schaust mich an und atmest tief durch. "Lass uns erstmal zu den Anderen gehen, sie warten sicher schon auf uns." Deine Stimme klingt wie immer, kühl und beherrscht. Empfindest Du gar nichts für mich? Ich senke meinen Kopf, ich bin irgendwie traurig, doch dann höre ich Deine Stimme an meinem Ohr. "Wir reden nach der Party, okay?"

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

~Seto~
 

Ich will nicht, dass Du meinetwegen traurig bist, ich kann es nicht ertragen. Noch einmal ziehe ich Dich in eine sanfte Umarmung, ich weiß nicht warum ich das mache, ich weiß nicht was ich will, weiß nicht was ich fühle. Ich weiß im Moment nur eins, ich will nicht, dass Du traurig bist!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Wenn Mokuba traurig war, habe ich versucht ihn zu trösten, ich wollte ihn glücklich machen. Ich glaube, dasselbe will ich jetzt auch bei Dir versuchen, obwohl ich nicht weiß, wie ich das schaffen soll. Was ist es, was Du von mir willst? Wie kann ich Dich glücklich machen? Ist es Liebe, was Du bei mir suchst? Ich weiß doch nicht was Liebe ist!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Ich kenne keine Liebe! Meine Mutter ist gestorben, als Mokuba geboren wurde, da war ich erst 5, mein leiblicher Vater starb kurze Zeit später bei einem Autounfall und wir kamen ins Waisenhaus. Mit 10 wurde ich dann mit Mokuba von Gozaburo adoptiert, da habe ich 6 Jahre lang nur Hass und Verachtung kennen gelernt. Woher soll ich also wissen, was Liebe ist?

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Bisher hat mich nur mein Bruder geliebt und ich liebe ihn, weil er mein Bruder ist, meine Familie, mein Leben. Doch was für eine Liebe kann ich Dir geben, damit Du glücklich bist? Ich drücke Dich noch fester an mich und merke, wie Du langsam aufhörst zu weinen. Keine Angst, ich lass Dich nicht allein!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich drücke Dich wieder sanft von mir und wische Deine Tränen fort. "Lach mal wieder, für mich.", sage ich und Du zeigst mir ein Lächeln. Und ich weiß, dass ich Dich nicht mehr alleine lassen kann. Wenn ich wieder zurück in die USA fliege, nehme ich Dich mit. Ich lass Dich hier nicht zurück, diesmal nicht!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Dass ich Dich damals zurückgelassen habe, war ein großer Fehler und ich mache keinen Fehler zweimal. "Danke, Seto.", sagst Du und ich schüttle leicht den Kopf. "Noch habe ich gar nichts gemacht, also bedanke Dich nicht." "Hast Du denn vor, irgendetwas zu tun?", fragst Du mich und legst den Kopf leicht schief. Ich lächle leicht und zucke mit den Schultern. "Wer weiß?", und ich merke, wie Du anfängst zu zittern. Du freust Dich schon auf unser Gespräch, ich weiß es.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich streiche Dir noch ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und drehe mich zur Tür. "Komm, Joey, lassen wir die Andren nicht länger warten, immerhin war die Party Deine Idee!" Du lachst. "Ja, meine Idee, meine erste gute Idee!" Und ich muss Dir verdammt noch mal Recht geben, denn das war die beste Idee, die Du je hattest! Ohne ein weiteres Wort verlassen wir die Bibliothek und betreten kurz darauf den großen Saal. Du gehst hinüber zu Deinen Freunden, bei denen auch mein Bruder steht und ich unterhalte mich wieder mit meinen Geschäftspartnern. Und trotzdem ist nichts mehr wie früher!

Damals fing es an

~Joey~
 

Seit 2 Stunden stehe ich schon am Büffet und stopfe mich mit Essen voll, ab und zu kommen meine Freunde vorbei und fragen mich, wie es mir geht. Ich lache sie jedes Mal an und sage, dass ich mich wunderbar fühle und das reichliche Essen und die schöne Musik genieße, aber das ist gelogen! Ich bin nervös, verdammt nervös! Nach der Party wollen wir Beide uns unterhalten, aber worüber? Was willst Du mir sagen?

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Bereust Du es, mich als Freund akzeptiert zu haben? Du hast mich geküsst, verdammt! Zwar nur auf die Stirn, aber trotzdem! Was hast Du Dir dabei gedacht? Hast Du Dir überhaupt etwas dabei gedacht? Ich suche im Saal nach Deinen blauen Augen und stelle überrascht fest, dass Du ganz hinten am Eingang stehst und in meine Richtung schaust.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Die zwei älteren Herren von vorhin unterhalten sich wieder mit Dir, doch Du scheinst dem Gespräch nicht richtig zu folgen, denn Du schaust mich mit einem etwas merkwürdigen Blick an. Ich erwidere den Blick, bis einer der Männer Dich kurz antippt und Du den Blick von mir abwendest. Du sagst etwas zu den Beiden und verlässt dann den Saal, ich will Dir hinterher, doch ich kann mich nicht rühren.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Noch immer starre ich auf die Saaltür, bis der Butler mich anspricht. "Mr. Wheeler, folgen Sie mir bitte, Mr. Kaiba wünscht Sie zu sprechen!" Ich bin überrascht, kann nichts darauf erwidern und nicke nur kurz. Ich folge dem Butler durch einen Seiteneingang, eine Treppe hinauf und durch einen Gang, bis zu einem Zimmer. Wo sind wir? "Mr. Kaiba erwartet Sie bereits, treten Sie bitte ein!", sagt der Butler und verschwindet. Unsicher öffne ich die Tür und befinde mich anscheinend in einem Wohnzimmer. Du stehst am großen Fenster mit dem Rücken zu mir.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

~Seto~
 

Ich höre, wie Du die Wohnzimmertür verschließt und kurz durchatmest. "Setz Dich bitte, ich muss mit Dir reden.", sage ich kühl, aber innerlich bin ich verdammt nervös. Ich will Dir ein Angebot machen, aber ich weiß nicht, wie Du reagieren wirst. Ich will Dich nicht verunsichern, Dich nicht zu irgendetwas zwingen, was Du nicht willst, aber ich will Dich in meiner Nähe haben.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ich dreh mich zu Dir um und lehne mich an die Wand neben dem Fenster, Du sitzt wie ein Häufchen Elend auf der Couch und starrst mich unsicher an. "Also, ich möchte, dass Du mich in die USA begleitest.", sage ich und warte auf Deine Reaktion. Du springst auf und blaffst mich an: "Willst Du mich veräppeln?" Genau mit dieser Reaktion habe ich gerechnet, es ist wie immer!

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Du bist so aufbrausend und so berechenbar wie immer! Ich grinse leicht und schüttle den Kopf. "Nein! Ich biete Dir lediglich einen Job in meiner Firma an, das ist Alles." Du setzt Dich wieder und senkst den Kopf. "Ist das wirklich Alles?", fragst Du mich leise. Verdammt, was erwartest Du von mir? Mehr als das kann ich Dir nicht geben! Du schaust mich wieder an und fragst: "Was für ein Job wäre das?"

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Willst Du mein Angebot annehmen? "Du würdest als mein persönlicher Assistent arbeiten.", sage ich und Du fragst: "Ist Roland nicht schon Dein Assistent?" Ich schüttle den Kopf. "Der ist seit einiger Zeit für Mokuba zuständig, ich habe also keinen Assistenten mehr." "Und warum nicht?", fragst Du. "Weil ich sonst niemandem vertraue.", antworte ich und Du schaust mich erstaunt an. "Aber mir vertraust Du?", fragst Du mich nach einer kurzen Pause und ich sage einfach: "Ja."

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Mit diesem Angebot hätte ich jetzt am allerwenigsten gerechnet, das kommt so überraschend, was soll ich denn jetzt machen? "Was wird aus meiner Schwester, wenn ich mit Dir in die USA fliege?", frage ich. "Sie kann selbst entscheiden, ob sie mitkommt, oder lieber hier bleiben will. Ich werde in jeden Fall dafür sorgen, dass sie nicht zu kurz kommt, denn Du wirst als mein Assistent soviel verdienen, dass Du sie finanziell unterstützen kannst, ohne auf irgendetwas verzichten zu müssen.", antwortest Du und ich schlucke kurz, ich weiß, dass Du reich bist und es Dir leisten kannst.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Dennoch kann ich das so nicht akzeptieren, ich will keine Almosen von Dir und als hättest Du meine Gedanken gelesen, sagst Du: "Ich tu das nicht, weil ich so gutmütig bin, sondern weil ich jemanden brauche, den ich gut kenne und dem ich vertrauen kann. Du wirst hart für Dein Geld arbeiten müssen, erwarte also nicht von mir, dass ich Dich bevorzugt behandeln werde, nur weil wir befreundet sind." Ja, so kenn ich Dich!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Du bist immer noch der alte Stratege, der immer 3 Züge im Voraus plant, Du verfolgst Dein Ziel, egal zu welchem Preis. Wenn Du etwas willst, bekommst Du es auch, aber dabei bist Du trotzdem beherrscht und zeigst keinerlei Gefühl. Ich bin schon jetzt überredet und eigentlich ist das Alles hier nur noch Formsache, Du hast mich schon in der Tasche.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Trotzdem würde ich zu gerne wissen, was das mit diesem Kuss auf sich hat, warum hast Du mich auf die Stirn geküsst? Ich bin verwirrt und Du wirkst so kalt und abweisend, als wäre überhaupt nichts gewesen! Warum bist Du so zu mir? In einem Moment bist Du total sanft und einfühlsam und kurze Zeit später so eisig und unnahbar.

Du bist so kühl
 

Ich verstehe Dich nicht, ich kenne Deine Beweggründe nicht, Deine eisige Maske ist so undurchdringbar. Soll ich Dein Angebot annehmen, oder nicht? "Du hast bis nächsten Freitag Zeit, dann fliege ich mit Mokuba zurück und wenn Du Dich für den Job entscheidest, nehme ich Dich gleich mit." Bis nächsten Freitag also? Zeit genug um sich von Allen zu verabschieden. Jetzt oder nie!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

~Seto~
 

Sag Ja, verdammt! Du schaust mich an und grinst. "Abgemacht, Seto, ich nehme den Job, lass mir nur genug Zeit, um mich von meiner Familie und meinen Freunden zu verabschieden." Perfekt! Ich nicke kurz. "Sicher, ich fliege ja erst Freitag, ich kann in der Zwischenzeit schon die Formalitäten abklären, immerhin brauchst Du einen Arbeitsvertrag und einen neuen Ausweis und auch noch ein paar andere Dinge. Außerdem werde ich Dir in meinem Hotel in New York ein eigenes Apartment zu Verfügung stellen, als mein persönlicher Assistent steht Dir das zu, zusätzlich bekommst Du im Hauptsitz der KC ein eigenes Büro direkt neben meinem." Deine Augen leuchten auf, Du bist begeistert.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Oh ja, ich wusste, dass Du Dich darüber freust, Du bist so einfach zufrieden zu stellen! Du hast gesagt, dass Du nur meinen Respekt wolltest, jetzt hast Du sogar meine Freundschaft und mein Vertrauen. Aber wird Dir das auf Dauer ausreichen? Wirst Du mit Deiner neuen Aufgabe zufrieden sein? Wird es Dich glücklich machen? Mir bleibt nichts anderes übrig, als abzuwarten.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Dabei bin ich überhaupt kein geduldiger Mensch, ich hasse es zu warten! Verdammt, warum bin ich nur so nett zu Dir? Ich hätte nicht hier her kommen sollen, wäre ich doch in den USA geblieben, dann würde ich mich jetzt nicht so merkwürdig verhalten, sondern immer noch den eiskalten Geschäftsmann spielen, dem die Gefühle der Anderen völlig egal sind! Warum interessieren mich Deine Gefühle so sehr? Warum kann ich Dich nicht traurig sehen?

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du stehst auf und kommst zu mir. "Weißt Du, Seto, egal wie kalt und berechnend Du tust, Du kannst nicht leugnen, dass Du auch ein Herz hast. Das ist mir in den letzten Stunden klar geworden und Dir sollte das langsam auch mal klar werden." Ein Herz? Klar hab ich ein Herz, sonst wäre ich ja nicht am Leben! Allerdings habe ich das Gefühl, dass Du mit Deiner Aussage nicht das Herz in meiner Brust gemeint hast.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du stellst Dich neben mir ans Fenster und schaust hinaus, worüber denkst Du jetzt nach? Du drehst Dich zu mir um, streichst Dir ein paar Haare aus dem Gesicht und sagst: "An Deiner Stelle würde ich verdammt gut auf Deinen Arsch aufpassen, denn ich fange an Dich richtig zu mögen, Seto!" Die Zweideutigkeit in Deinen Worten würde selbst ein Blödmann erkennen und das Grinsen in Deinem Gesicht übersieht nicht mal ein Blinder! Worauf hab ich mich da nur eingelassen?

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Eigentlich sollte ich ja Angst haben, immerhin könntest Du Dich dazu entschließen, mir meine Unschuld zu rauben, schließlich hast Du schon Erfahrung in solchen Sachen. Aber verdammt, soweit kommt es noch, dass ich Angst vor Dir habe! Pah, nicht in diesem Leben, Joey! "Versuchs ruhig, Joey, Du wirst Dein blaues Wunder erleben, wenn hier einer auf seinen Arsch aufpassen muss, dann ja wohl Du!" Mist, so wollte ich das eigentlich nicht ausdrücken. Dein Grinsen wird breiter, Du scheinst Dich ja köstlich zu amüsieren.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Aber nicht auf meine Kosten, na warte, Dir wird gleich das Grinsen vergehen! Langsam gehe ich auf Dich zu, Du weichst keinen Schritt zurück und grinst nur breit. "Willst mir gleich das blaue Wunder zeigen, Seto?", fragst Du mich bissig und ich krieg von Deiner rauen Stimme eine Gänsehaut, verdammt! Ich packe Dich am Kragen Deines Anzugs und ziehe Dich dichter zu mir. "Soll ich denn?", flüstere ich Dir ins rechte Ohr und ich stelle vergnügt fest, dass sich Deine Nackenhaare aufrichten. Bist Du so leicht aus der Fassung zu bringen? Ich würde jetzt zu gerne wissen, wie weit ich bei Dir gehen kann!

ich denk' wie du daran.

~Joey~
 

Oh Shit! Was tust Du da? Geh weg, lass mich los! Jetzt bin ich zu weit gegangen. Ich hab Dich zu sehr provoziert. Ich spüre Deinen heißen Atem an meinem rechten Ohr und ich schlucke kurz, verdammt! "Ich, ähm, was tust Du da?", frage ich Dich und Du berührst kurz mit Deinen Lippen mein rechtes Ohr. "Keine Ahnung.", höre ich Dich flüstern und ein eiskalter Schauer jagt durch meinen Körper. Mein Gott! So ein Mist! Du machst mich verrückt!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Meine Knie werden weich, ich trete einen Schritt zurück, doch Du ziehst mich am Kragen meines Anzugs wieder dichter. Lass das bitte, ich will das nicht! Ich wage nicht, Dir in die Augen zu schauen, meine Hände krallen sich in Dein Jackett. Ich versuch Dich wegzudrücken, doch ich habe keine Kraft, mein Herz klopft viel zu schnell und Du bist mir viel zu nah. Ganz plötzlich hebst Du mein Kinn an, so dass ich Dir in die Augen schauen muss.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Oh wow, was für ein Blick! Sind das wirklich Deine blauen Augen? Wahnsinn, das ist das einzige Wort, was mir im Moment dazu einfällt. Deine Augen wirken dunkler als sonst und nicht mehr eiskalt. Warum schaust Du mich so an? Wieso hast Du diesen Blick drauf? Verdammt noch mal, was hast Du vor?

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich halte die Luft an, kann mich nicht rühren und starre wie hypnotisiert in Deine blauen Augen. "Angst?", fragst Du mich und ich schüttle den Kopf. Vor Dir hab ich doch keine Angst! Wie kommst Du denn darauf? Joey Wheeler kennt keine Angst, merk Dir das! Okay, ich muss zugeben, ein bisschen Angst hab ich schon, aber wirklich nur ein kleines bisschen!
 

~Seto~
 

Oh, so ein Mist! Was mach ich hier bloß? Kann mich mal einer aufwecken? Das ist ein Traum, ja so muss es sein, nur ein verdammter Traum! Aber verdammt noch mal, warum zum Teufel träume ich denn so einen Mist? Und seit wann fühlen sich Träume so realistisch an? Meine Finger streichen Deinen Hals entlang, ich kann Deinen Puls unter meinen Fingerspitzen fühlen. Dein Puls ist ein wenig zu schnell. Liegt das etwa an mir? Mach ich Dich so sehr nervös?

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Deine braunen Augen leuchten im Schein der Deckenleuchte, oder bilde ich mir das nur ein? Plötzlich lässt Du mein Jackett los und streichst mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ich zucke erschrocken zusammen und unterbreche dabei unseren Blickkontakt. Verdammt! "Musst Du mich so erschrecken?", motze ich Dich an und Du lachst. "Sorry! War wirklich keine Absicht!" Ich entferne mich ein paar Schritte von Dir und wende Dir den Rücken zu. Ich muss mich beruhigen, muss mich zusammenreißen!

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ich höre, wie Du das Fenster öffnest. "Ziemlich heiß hier drin, findest Du nicht?" Jetzt wo Du es sagst, fällt es mir auch auf, es ist wirklich ziemlich hieß hier! Ist die Klimaanlage wieder ausgefallen? Ich werfe einen Blick auf die Temperaturanzeige an der gegenüber liegenden Wand, normale Raumtemperatur, eigenartig! Dabei hätte ich schwören können, dass es hier mit mal wärmer geworden ist. Oder lag es etwa an Deiner Nähe? Unwahrscheinlich! Absolut unmöglich!

Damals fing es an

ich denk' wie du daran.
 

~Joey~
 

Oh man, was ist los mit mir? Was war das für ein merkwürdiges Gefühl? Das hatte ich doch noch nie in Deiner Nähe! Die kühle Nachtluft tut gut, mein Herz schlägt wieder normal, "Mach das Fenster wieder zu, Joey und dann gehen wir wieder runter in den Saal.", höre ich Dich sagen und ich schließe das Fenster wieder. "Was sollte das vorhin, Seto?", frage ich Dich und drehe mich zu Dir um. Du lehnst neben der Tür mit dem Rücken an der Wand und schaust mich an. "Ich weiß nicht, was Du meinst.", sagst Du und zuckst nur ein wenig mit den Schultern.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Hä? Wie? Mehr hast Du nicht zu sagen? Okay, dann eben nicht! "Schon gut, vergiss es, nicht weiter wichtig! Lass uns gehen.", sage ich und gehe in Richtung Tür, doch Du versperrst mir plötzlich den Weg. "Hey, was soll das?", motze ich Dich an, doch Du greifst mir an die Schulter und drückst mich mit einer schnellen Bewegung mit dem Rücken an die Wand. "Äh?", ist das einzige Wort, was mir grade einfällt.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Deine Hände liegen noch immer auf meinen Schultern und ich schau Dich ein wenig unsicher an. "Was willst Du von mir, Joey?", fragst Du mich. Wie bitte? "Was meinst Du damit? Was sollte ich von Dir wollen?", frage ich Dich und Du antwortest: "Genau das weiß ich eben nicht, deshalb frage ich ja! Meinst Du, dass der Job in meiner Firma auf Dauer ausreichend für Dich ist? Kannst Du in New York glücklich werden?" Ich weiß nicht. Kann ich das? "Woher soll ich das wissen, Seto? Warum fragst Du mich das?" Du hast mich doch noch nie danach gefragt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Seto~
 

Warum ich Dich das frage? "Weil ich es halt gerne wissen will! Ist das ein Problem für Dich?", frage ich Dich und Du schüttelst den Kopf. "Eigentlich nicht, aber wie schon gesagt, ich weiß nicht, ob ich in New York glücklich werden kann. Und ehrlich gesagt, ist mir das im Moment scheiß egal! Ich will diesen Job, Deine Freundschaft, Dein Vertrauen, das ist Alles, glaube ich." Glaubst Du? Ich glaube das nicht! Du brauchst mehr als das!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Du wirst Dich alleine fühlen, so ganz ohne Freunde und ohne Deine Schwester. Ganz alleine in New York! Die einzigen Menschen, die Du dort kennst, sind Duke, Mokuba, Rebecca, Professor Hopkins, Roland und ich! Wie wirst Du Dich fühlen, so ohne den Kindergarten? "Und Du bist Dir wirklich sicher, dass Du Deine Freunde einfach so hinter Dir lassen kannst?", frage ich Dich und Du nickst ohne zu zögern. "Ich will mit Dir nach New York! Ich brauche eine Aufgabe! Hier in Domino gehe ich ein!", und ich weiß, dass Du es ernst meinst.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du drückst mich von Dir weg und schaust mich mit schief gelegtem Kopf an. "Seto, wenn Du mich nur aus Mitleid mitnimmst, vergiss das mal gleich wieder! Ich will weder Almosen, noch Freundschaftsgeschenke von Dir! Ich werde hart arbeiten, um Deiner Firma keinen Schaden zu zufügen! Das Einzige, was ich von Dir erwarte, ist, dass Du mich fair behandelst und mich nicht gleich nieder machst, wenn ich mal nicht weiter weiß, oder einen kleinen Fehler mache! Okay?"

Du bist so kühl
 

Du hast Mut, das muss ich schon zugeben. Du wirkst schon fast wie ein Geschäftsmann! Aber diese kalte Fassade passt nicht zu Dir. "Okay, abgemacht, mit einer einzigen Bedingung!", sage ich und Du fragst: "Welche?" "Versuch nicht den eiskalten Geschäftsmann zu spielen, bleib einfach wie Du bist, es reicht, wenn es einen Eisblock in der Kaiba Corp. gibt!", antworte ich und Du lachst.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

~Joey~
 

Das gefällt mir! "Geht klar, Seto! Nur ein Eisblock in der Kaiba Corporation! Ich werd es mir merken! Dafür spiel ich dann den Vulkan, abgemacht?", frage ich und Du grinst. "Sicher, wenn Du das schaffst? Ich hab damit kein Problem!" Na da sei Dir mal nicht so sicher Mr. Eisblock, denn wenn ich als Mr. Vulkan auftrete, schmilzt Dein Eis einfach weg! Wirst schon sehn!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ich grinse vergnügt und Du sagst: "Ich würde jetzt gerne wissen, woran Du gerade denkst." Verdammt! Ertappt! Ich spüre, wie sich mein Gesicht rot verfärbt und ich drehe mich zur Tür um. "Geht Dich nichts an, also frag erst gar nicht!", sage ich mürrisch und lege die rechte Hand auf die Türklinke, als Du mich plötzlich von hinten umarmst. "Ich brauch Dich nicht fragen, Deine Augen verraten Dich.", sagst Du und ich fange an zu zittern. Ich bin nervös.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

So hab ich mich das letzte Mal gefühlt, als Mai mich gefragt hat, ob ich in sie verliebt bin, aber das ist schon lange her. Warum fühle ich mich gerade, wie ein verliebter Teenager? Ich befreie mich ruckartig aus Deiner Umarmung und dreh mich zu Dir um. "Tu das nie wieder, hör auf mit mir zu spielen! Ich bin kein Spielzeug, dass man nach dem ersten Gebrauch einfach in die Ecke wirft, kapiert!", blaffe ich Dich an und trete durch die Tür hinaus auf den Gang. Ich muss hier ganz schnell verschwinden!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Seto~
 

Verdammt, ich wusste es! Du bist verliebt in mich! Du scheinst es noch nicht zu merken, aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis Du Dich zu Deinen Gefühlen bekennst. Ich hätte Dir nicht dieses Angebot machen sollen, hätte Dir nicht diesen Job geben sollen. Jetzt muss ich damit klar kommen, dass Du vielleicht irgendwann mehr von mir willst, als nur meine Freundschaft. Warum ist mir das früher nicht aufgefallen? Waren diese Gefühle schon immer in Dir? Wahrscheinlich nicht und wenn doch, dann sicher nicht so stark, wie jetzt gerade.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich massiere mir die Schläfen, jetzt bin ich schon wieder total verspannt! Ich brauch eine Massage, aber wo krieg ich die jetzt her? Egal! Ich hab dafür jetzt keine Zeit, ich muss zu meinen Geschäftspartnern. Mit schnellen Schritten gehe ich durch den Gang, die Treppe runter und in den Saal. Ich suche mit den Augen kurz den Saal nach Dir ab und entdecke Dich hinten am Büffet bei Deinen Freunden. Du unterhältst Dich aufgeregt mit ihnen und mein Bruder kommt sofort auf mich zu.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Jetzt wird er mich gleich nach den Gründen fragen, warum ich Dich in meiner Firma eingestellt habe. "Stimmt das? Hast Du Joey den Job Deines persönlichen Assistenten gegeben?", fragt er mich und ich nicke kurz. "Sicher. Gibt es damit ein Problem?" Er schüttelt den Kopf und lächelt mich an. "Nein, keineswegs, ist ja immerhin Deine Firma! Allerdings bin ich ein wenig traurig, weil Serenity hier bleiben will. Sie hat ein Auge auf Tristan geworfen und der arbeitet hier in Domino in der Autowerkstatt seines Bruders. Und so wie ich gehört habe, ist Joey damit einverstanden, wenn Tristan mit in Serenitys Wohnung einzieht!" Aha, das ging ja schnell! Du brichst ja wirklich gleich alle Brücken hinter Dir ab.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Hoffentlich bereust Du das hinterher nicht. "Wenn Joey damit einverstanden ist, ist es doch in Ordnung. Ich war ja auch damit einverstanden, dass Du mit Rebecca zusammengezogen bist.", sage ich zu meinem Bruder und wuschle ihm durch sein Haar. "Das stimmt, aber ich musste lange betteln, bis Du es mir erlaubt hast.", erwidert er und lacht, doch plötzlich schaut er mich ganz ernst an und fragt: "Wann ziehst Du mit Deiner großen Liebe zusammen?" Ich starre ihn erst ziemlich wütend an und ertappe mich dann dabei, wie ich seinen ernsten Gesichtsausdruck mit Deinem vergleiche, als Du mir gesagt hast, dass Du kein Spielzeug bist.

Ja, ist es denn ein Wunder

~Joey~
 

Ich weiß nicht, warum ich meiner Schwester erlaube, dass Tristan in unsere Wohnung einziehen darf, wenn ich mit Dir nach New York gehe. Was macht mich so sicher, dass ich nicht zurückkehren will? Ich unterhalte mich ziemlich lebhaft mit meinen Freunden, aber mit meinen Gedanken bin ich schon längst nicht mehr hier.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich denke an New York, an meinen neuen Job, als Dein persönlicher Assistent. "Joey, gibst Du mir jetzt Antwort, oder nicht?", höre ich plötzlich Yugi fragen und ich schaue ihn verwirrt an. "Auf welche Frage?", frage ich ihn und er seufzt hörbar. "Ach Joey, ich hab Dich gefragt, ob es wirklich in Ordnung ist, wenn Du bei der Kaiba Corp. arbeitest! Immerhin ist Kaiba als ziemlich streng und unnachgiebig bekannt. Wirst Du es als sein Assistent nicht ein wenig zu schwer haben?"

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Ich weiß nicht, was ich darauf erwidern soll. "Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Wer kann das schon wissen?", sage ich und drücke damit wahrscheinlich auch meine eigene Unsicherheit aus. Yugi scheint das auch genauso zu verstehen, denn er meint ruhig: "Du weißt, dass Du immer zurückkommen kannst, wenn Du der Aufgabe nicht gewachsen bist. Wir halten Dir hier den Rücken frei und fangen Dich auf, wenn Du fällst."

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich bin furchtbar gerührt und ich muss nun doch krampfhaft meine Tränen unterdrücken, ich will hier nicht im Beisein meiner Freunde zur Heulboje mutieren. "Danke. Yugi, Du bist echt ein wahrer Freund!". sage ich zu ihm und wende meinen Blick auf Tea, die neben ihm steht. "Pass gut auf ihn auf, ich werde euch schreiben, so oft ich kann!" Sie lächelt mich an und umarmt mich einfach. Ich bin nicht wirklich überrascht, typisch gefühlsbetonte Frau halt!

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Ganz unvermittelt spüre ich Deinen Blick auf mir und ich drehe meinen Kopf ein wenig in Deine Richtung. Tea lässt mich wieder los und hat ein paar Tränen in den Augen, ich wische sie mit einer Serviette weg und suche wieder kurz Deinen Blick. "Nicht weinen, ich komm Euch bestimmt oft besuchen, wenn ich die Zeit dazu finde.", sage ich zu meinen Freunden, weiß aber gleich, dass es eine Lüge ist.
 

~Seto~
 

Deine Freunde sind anscheinend ziemlich erschüttert über die Nachricht, dass Du Domino verlässt, ich bin nicht verwundert darüber. Trotzdem kann ich es nicht ertragen, wie sich Dich umringen, ihre traurigen Gesichter erfüllen mich irgendwie mit Abscheu. Bei Dir ist es anderes, da ist es ein ganz anderes Gefühl, ich kann es nicht beschreiben. Dich will ich nicht traurig sehen, denn ein trauriges Gesicht steht Dir einfach nicht.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Wütend siehst Du eigentlich am Besten aus, obwohl ich zugeben muss, dass ich es auch mag, wenn Du lachst, oder rot wirst. Bei Dir kann man fast immer Deine Gefühle an Deinem Gesicht ablesen, obwohl ich zugeben muss, dass mir nie aufgefallen ist, dass Du sehr unglücklich warst, weil Deine Eltern getrennt lebten und Du Deine Schwester nicht sehen durftest.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Du hast es Dir nicht anmerken lassen, hast Dich immer lachend mit Deinen Freunden unterhalten. Nie hast Du gezeigt, dass Du traurig bist, aber als Deine Schwester wegen ihrer Augenoperation im Krankenhaus lag, hab ich zum ersten Mal Deinen Schmerz gefühlt. Und als sie Dich nach Deinem Duell gegen Yugi aus dem Wasser gerettet hatte, merkte ich, dass Du Dich die ganze Zeit um sie gesorgt hast, egal wie weit sie weg war.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Ich werfe einen Blick auf meinen Bruder und denke daran, wie er sich ständig gesorgt hat, wenn ich von Gozaburo gedemütigt und gedrillt wurde. Geschwister sind eben das Wichtigste auf der Welt und deshalb fällt es mir schwer zu glauben, dass Du ohne Deine Schwester klar kommst, wenn Du mit mir nach New York fliegst. Ich wüsste nicht, was ich ohne meinen Bruder machen würde!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Meine Geschäftspartner haben sich längst zurückgezogen und beschäftigen sich anderweitig, ich habe also endlich Zeit, Dich zu beobachten. Alle Deine Freunde sind da und verabschieden sich von Dir. Yugi, Tea, Tristan, Bakura, Miho und Deine Schwester Serenity. Mokuba rennt ziemlich aufgeregt zwischen Deinen Freunden umher und hat dabei nicht einmal eine Antwort von mir abgewartet. Aber was hätte ich auch antworten sollen? Ich habe keine große Liebe. Denn ich glaube nicht an Liebe. Ich bin nicht wie Du!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Joey~
 

Die Zeit vergeht, meine Freunde wollen nach Hause, die Party ist vorbei. Doch ich will noch bleiben, muss noch ein paar Dinge mit Dir besprechen. "Tristan, bringst Du meine Schwester bitte nach Hause? Ich komme etwas später nach, ich muss noch ein paar Dinge mit meinem zukünftigen Boss klären!", er nickt lächelnd. "Sicher, das tu ich doch gerne!" Serenity gibt mir einen Kuss auf die Wange. "Komm nicht zu spät, großer Bruder!", ich schüttle den Kopf. "Keine Sorge, solange werde ich mich hier nicht mehr aufhalten!" Dabei genieße ich Deine Nähe so sehr.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Stark, mutig, eisern, so kann man Dich beschreiben, niemals weichst Du von Deinem Weg ab, nie trittst Du den Rückzug an. Durchsetzungsvermögen, die Kraft, keine Angst zu zeigen, das sind Deine Stärken. Du hast etwas, was ich nicht habe, oder manchmal vergesse. Ich brauche Dich als meinen Lehrer, das wird mir jetzt schmerzlich bewusst. Ich schaue meinen Freunden nach, wie sie den Saal verlassen. Mokuba steht neben mir und beobachtet mich. "Woran denkst Du?", fragt er mich. Ich denke an Dich, Seto!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Doch ich sage stattdessen: "An den Job, an meine neue Aufgabe, an mein neues Leben!", er lächelt leicht. "Ja, neues Leben. Seto scheint es ziemlich viel zu bedeuten, dass Du den Job angenommen hast. Irgendwie wirkt er glücklicher als sonst, ein wenig erleichtert, auch wenn er es zu verbergen versucht." Ich schaue ihn erstaunt an. "Seto ist glücklich, weil ich für ihn arbeiten will?", frage ich ihn.

Du bist so kühl
 

Er nickt und ich frage weiter: "Warum?" Er zuckt mit den Schultern. "Das weiß ich nicht, wie gesagt, er verbirgt seine inneren Gefühle und Gedanken wie immer vor mir. Allerdings fühlt er sich in Deiner Nähe wohl und das kann er vor mir nicht verbergen, das ist einfach zu offensichtlich!" Dass Du Deine geheimsten Gefühle selbst vor Deinem Bruder verbergen willst, überrascht mich zwar nicht sonderlich, aber dafür die Aussage, dass Du Dich in meiner Nähe wohl fühlst. Das kann ich gar nicht glauben!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

~Seto~
 

Deine Freunde und Deine Schwester sind fort und meine letzten Geschäftspartner verlassen nun ebenfalls den Saal. Ich weiß nicht, warum Du geblieben bist, aber das werde ich sicher gleich herausfinden. Du stehst noch immer mit meinem Bruder am Büffet. Worüber unterhaltet ihr euch? Du kommst nun durch den leeren Saal auf mich zu.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ich stehe mit verschränkten Armen an der Wand und erwarte Dich. Warum bist Du noch hier? "Seto, ich muss mit Dir reden, es gibt da etwas, was wir unbedingt noch klären müssen, bevor ich mit Dir nach New York fliegen kann!", sagst Du zu mir und stellst Dich neben mir an die Wand. "Wir können in die Bibliothek gehen.", antworte ich ruhig und gehe voraus. Was könntest Du noch von mir wollen? Ich fühle mich ein wenig unwohl.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Warum bin ich jetzt so unruhig? So habe ich mich doch noch nie gefühlt. Dieses Gefühl hatte ich noch nicht, sonst würde ich mich daran erinnern. Ich betrete die Bibliothek und setze mich auf einen Sessel am Kamin, Du schließt die Tür und nimmst mir gegenüber auf dem zweiten Sessel Platz. "Also, was willst Du mit mir klären?", frage ich Dich und versuche meine Anspannung zu verbergen.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du lächelst mich an, als könntest Du keiner Fliege etwas zu Leide tun und fragst: "Ich würde gerne von Dir wissen, warum Du mich auf die Stirn geküsst hast, als ich geweint habe?" Ich bin geschockt. Was zum Teufel soll ich nun darauf antworten? Die Wahrheit würde Dir wahrscheinlich nicht gefallen. Allerdings wäre eine Lüge nun vollkommen unangebracht.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich seufze leise. "Um ehrlich zu sein, ich weiß darauf keine Antwort. Es war ein plötzlicher Entschluss von mir. Nichts weiter, nur ein Impuls, eine unbewusste Reaktion." Ich kann deutlich die Enttäuschung in Deinen Augen sehen, doch Du nickst nur lächelnd. "Danke für Deine ehrliche Antwort. Ich werde jetzt gehen, alles andere besprechen wir dann nächste Woche. Morgen werde ich mich noch ein wenig erholen, bevor ich mich in die Arbeit als Dein persönlicher Assistent stürze."

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du erhebst Dich und ich kann mich nicht rühren. Wie kannst Du so ruhig bleiben, obwohl Du doch mehr für mich empfindest, als nur reine Freundschaft? Oder bilde ich mir das vielleicht nur ein? Kenne ich Dich doch nicht so gut, wie ich angenommen habe? "Also, dann bis Montag, Du weißt ja wie Du mich erreichen kannst." Du reichst mir Deine Hand zum Abschied und ich ergreife sie sitzend. Deine Hand zittert ein wenig, ich spüre es.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ein leichter Rotschimmer legt sich über Dein Gesicht und ich lasse Deine Hand wieder los, ich will Dich nicht verunsichern. Du nickst mir noch kurz zu und verlässt mit unsicheren Schritten die Bibliothek. Ich bleibe schweigend und ein wenig erleichtert in meinem Sessel sitzen und starre in den kalten Kamin. Und ganz plötzlich drängt sich eine Frage in meinen Kopf. Warum fällt es mir so schwer, Dich einfach zu ignorieren?

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?

~Joey~
 

Verdammt! Ich fühl mich scheiße! Ich gehe zu meinem Motorrad und Deine Worte hallen durch mein Gehirn: ,plötzlicher Entschluss, Impuls, unbewusste Reaktion', warum tut das jetzt so weh? Was hab ich denn bitte erwartet? Ich hab keine Ahnung, aber Deine ehrliche Antwort schmerzt doch ziemlich, damit hab ich nun gar nicht gerechnet!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Nun gut, ich sollte mir darüber nicht so viele Gedanken machen, immerhin hab ich ja erreicht, was ich wollte. Du nimmst mich mit nach New York, dazu auch noch als Dein persönlicher Assistent! Könnte ich denn noch glücklicher werden? Meine Freunde haben doch gar keine Ahnung, was es für mich bedeutet, in Deiner Nähe zu sein!

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Wenn ich an Deine eiskalten blauen Augen denke, wird mir ganz warm, obwohl dass ja ziemlich widersprüchlich ist. Ich schüttle den Kopf, verdammt, was ist heute bloß los mit mir? Ich bin verwirrt und das ist Deine Schuld! Warum kannst Du nicht einfach so sein, wie immer? Warum musst Du Dich so überaus merkwürdig verhalten?

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

~Seto~
 

Ich verlasse die Bibliothek und sehe Mokuba an der Treppe stehen. "Was hatte Joey denn mit Dir zu besprechen?", fragt er mich und ich zucke mit den Schultern. "Nichts Wichtiges. Warum fragst Du?" "Weil er vorhin so niedergeschlagen aussah, als er an mir vorbei ging. Er hat mich nicht mal bemerkt!", erwidert Mokuba. Also war Dein Lächeln vorhin nur gespielt!

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Du wagst es doch tatsächlich, mir gegenüber ein lächelndes Gesicht aufzusetzen, nur um Deine Gefühle vor mir zu verbergen. Das ist völlig inakzeptabel! Ich habe Dich verletzt und Du hast es einfach geschluckt, ohne mich in die Schranken zu weisen. Was soll ich denn davon halten?

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ich merke, dass Mokuba mich beobachtet. "Was ist?", frage ich und er schüttelt grinsend den Kopf. "Nichts weiter, mir ist nur grad Dein veränderter Gesichtsausdruck aufgefallen." Was? "Wie meinst Du das? Wie hat sich mein Gesichtsausdruck denn verändert?", frage ich ihn verwirrt.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Er lächelt mich an und meint: "Na ja, erst warst Du ein wenig traurig, dann wütend und dann ziemlich verwirrt, zumindest nach Deinem Gesichtsausdruck zu urteilen!" Ich schlucke kurz. Bin ich denn wirklich so leicht zu durchschauen?

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

~Joey~
 

Ich fahre mit meiner blauen Suzuki GS 500 durch die Nacht. Ich freu mich schon auf New York. Ob ich neben meinem Job noch die Zeit dazu finde, mit dem Motorrad durch die Stadt zu fahren? Egal, mitnehmen werde ich mein Prachtstück auf jeden Fall, ob Dir das nun passt, oder nicht!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Hast Du eigentlich auch ein Motorrad, oder besitzt Du nur Limousinen und teure Ferraris? Das würde mich jetzt wirklich mal interessieren! Mokuba hat erzählt, dass Du ihm zu seinem 16. Geburtstag einen Motorroller schenken willst, wenn er den Motorradführerschein besteht. Bei der Gelegenheit hätte ich ihn eigentlich fragen können, ob Du ein Motorrad besitzt, aber ich glaube, ich sollte mich nicht zu sehr in Deine Angelegenheiten einmischen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du magst es nicht, wenn man sich in Dein Privatleben einmischt, oder darüber spricht. Das sollte ich wohl akzeptieren, sonst könntest Du mich wieder rauswerfen und nach Hause schicken. Und das ist das Letzte was ich will, ich brauche Dich doch!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal zugeben würde. Aber Dir muss ich das ja nicht unbedingt auf die Nase binden, ich hab auch meinen Stolz. Du würdest das bloß falsch verstehen und mich fertig machen. Ich biege mit meinem Motorrad in meine Strasse ein und erblicke vor meiner Haustür Tristans schwarze Yamaha FZ6. Er ist also oben bei meiner Schwester, na dann werde ich halt noch ein wenig durch die Gegend fahren und darüber nachdenken, wie ich Dich dazu kriege, mit mir mal ein kleines Motorradrennen zu veranstalten. Das schaff ich bestimmt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich fahre die Strasse weiter und genieße den Fahrtwind. Ich weiß gar nicht, warum ich ständig an Dich denken muss, ich kann es nicht verstehen. Was bringt es mir denn? Nichts! Absolut nichts! Du verschwendest wahrscheinlich während meiner Abwesenheit nicht einen Gedanken an mich. Warum solltest Du auch?

Du bist so kühl
 

~Seto~
 

Es ist ziemlich spät, dennoch bin ich hellwach, liegt wohl daran, dass ich immer ziemlich lange arbeite und wenig Schlaf benötige. Am liebsten würde ich mich jetzt in meine Arbeit stürzen, aber mein Bruder hat darauf bestanden, dass ich mich im Urlaub ausruhe. Ich langweile mich und das gefällt mir nicht!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Mir kommt aber ein blitzartiger Gedanke, ich fahre einfach meine rotbraune Harley Davidson Road King spazieren, die hab ich ja extra herbringen lassen! Ich weiß, dass Du ebenfalls ein Motorrad hast, angeblich wohl eine Suzuki, hat Mokuba mir heute Nachmittag erzählt. Ob Du die auch nach New York mitnehmen willst? Höchstwahrscheinlich!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Du weißt wahrscheinlich nicht einmal, dass ich eine Harley besitze, ich mein, wie solltest Du das auch wissen, ich hab mir die ja erst in New York gekauft, typisch amerikanisch halt. Mit schnellen Schritten verlasse ich meine Villa und öffne die riesige Garage, wo sich meine beste Investition befindet. Mokuba hat die Harley Doggie getauft, obwohl ich lautstark protestiert habe! Obwohl ich zugeben muss, dass mir der Name gefällt.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Allerdings passt der Name mehr zu Dir, als zu meiner Harley, denn die sieht ja nun wirklich nicht aus wie ein Hündchen, Du allerdings schon. Mit Volldampf rase ich mit meiner Harley von meinem Grundstück, welch ein Glück, dass man das Eisentor auch mit der Fernbedienung öffnen kann. Mir fällt grade auf, dass ich nicht mal einen Helm mitgenommen habe. Mist, na egal, das bisschen Fahrtwind wird mich schon nicht umbringen!
 

~Joey~
 

Irgendwie wird mir mein Helm zu warm, ich halte am Straßenrand und verstaue ihn unter dem Sitz. Ich hoffe nur, dass meine Frisur während der Fahrt nicht zu sehr in Mitleidenschaft gezogen wird, während ich mit meiner Suzuki durch die Stadt jage. Die hat meine Schwester zu meiner Verwunderung Dragon getauft, als ich sie letztes Jahr beim Händler gekauft habe. Ich finde, der Name passt wirklich, ich hätte mein Prachtstück aber lieber Blue Dragon genannt, aber das hätte mich dann zu sehr an Deine 3 Drachenkarten erinnert!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Mist, warum denke ich eigentlich so oft an Dich, das ist doch nicht mehr normal! Ich muss meinen Kopf frei bekommen und der Fahrtwind wird mir sicher dabei helfen. Ich muss zugeben, dass Domino-City bei Nacht wirklich sehenswert ist, aber bestimmt kein Vergleich zu New York bei Nacht. Da wirst Du mir sicher zustimmen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Wo bin ich hier eigentlich? Ich fahre langsam die Strasse entlang, hier war ich noch nicht. Hab ich mich jetzt etwa verfahren? So ein Mist aber auch! Was mach ich denn jetzt? Umdrehen? Weiter fahren? Lieber umdrehen. Man, so was kann aber auch wirklich nur mir passieren und das nur, weil ich ständig an Dich denke!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Im schnellen Tempo fahre ich den Weg zurück, den ich gekommen bin, ich will jetzt nur noch nach Hause! Serenity macht sich sicher Sorgen um mich. Scheint fast so, als ob ich im Villenviertel bin. Kein Wunder, dass ich mich hier nicht auskenne! Hier verkehren ja nur die reichen Leute. Du gehörst ja auch dazu, fällt mir grade ein, also muss hier irgendwo ja auch Deine Villa sein!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Wenn ich die finde, finde ich auch den Weg zum Park! Nur wo muss ich jetzt lang? Ein wenig verwirrt halte ich an einer Kreuzung, wohin jetzt? Links? Rechts? Geradeaus? Plötzlich höre ich das Geräusch einer echten Harley Davidson, aber was hat eine Harley in einem Villenviertel zu suchen, wo man üblicherweise nur mit Limousinen durch die Gegend fährt?

Oh

~Seto~
 

Der Fahrtwind tut mir richtig gut, ich genieße es, mit meiner Harley durch das Villenviertel zu fahren, ich bin wohl der Einzige hier, der sich das trauen würde. Ich fahre auf eine Kreuzung zu und muss zu meinem Ärger feststellen, dass die Ampel ausgerechnet jetzt auf Rot umschaltet. So ein Mist aber auch! Ich fahre langsamer und stoppe direkt bei der Ampel und höre plötzlich ein lautes Keuchen. Wo kam das denn jetzt her?

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ruckartig drehe ich meinen Kopf nach links und sehe Dich in der linken Seitenstrasse stehen. "Joey?", frage ich leise und bin mir nicht mal sicher, ob Du mich gehört hast. Du siehst so überrascht aus und mir fehlen im Moment die Worte. Ganz steif sitzt Du auf Deiner Suzuki und das obwohl Du eigentlich Grün haben müsstest. Warum fährst Du nicht weiter?

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Du schüttelst den Kopf und reibst Dir über die Augen. Traust Du Deinen eigenen Augen jetzt nicht mehr? Na ja, ich muss zugeben, dass ich auf einer Harley sitze, ist ein ziemlich ungewohnter Anblick, schließlich hast Du mich noch nie so gesehen. Ein kleiner Seitenblick zur Ampel macht mir klar, dass ich jetzt wieder Grün habe und ich fahre einfach zu Dir in die Seitenstrasse. Warum weiß ich selbst nicht so genau.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

~Joey~
 

Also, dass ich das noch erleben darf, ich bin sprachlos, völlig von der Rolle! Du auf einer echten Harley Davidson! Ausgerechnet DU! Warum musst ausgerechnet Du jetzt und hier mit einer echten Harley auftauchen, wo ich mir doch schon immer so ein Teil gewünscht habe! Ach man, dass ist doch wirklich zum Verrücktwerden, ich werd mir so was nie leisten können, selbst nicht als Dein persönlicher Assistent! Oder vielleicht doch?

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Ich beobachte Dich, wie Du langsam in meine Strasse kommst, an mir vorbeifährst, hinter mir wendest und dann direkt auf mich zukommst. Man siehst Du geil aus auf dem heißen Ofen! Aber verdammt, Du ruinierst Dir Deine Frisur, so ganz ohne Helm! Ähm, willst Du etwa zu mir? Is jetzt nich Dein Ernst, oder? Panik!

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Du stoppst direkt neben mir und stellst den Motor ab, beugst Dich leicht zu mir rüber und stellst meine Maschine ebenfalls ab. Ungläubig starre ich Dich an und mir fehlen jetzt einfach die Worte! "Na, hat Dir mein Anblick jetzt die Sprache verschlagen, Hündchen?", sagst Du und Dein selbstgefälliges Grinsen gefällt mir überhaupt nicht.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Du siehst verdammt gut aus, so wie bei jedem Deiner Auftritte! Wütend blaffe ich Dich an: "Du kannst mich ruhig bei meinem Vornamen ansprechen, Drache!", und plötzlich fällt mir ein, dass auf meinem Motorrad der Schriftzug ,Dragon' steht und zwar genau da, wo der Zündschlüssel steckt! Hast Du das gelesen? Wenn ja, bin ich jetzt tot!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

~Seto~
 

Drache also, huh? Und warum heißt Deine Suzuki genauso wie mein neuer Spitzname? Ein fieses Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. "Scheint fast so, als magst Du Drachen!", sage ich und deute mit dem Zeigefinger auf den weißen Schriftzug unter der Zündung. Du siehst ein wenig geschockt aus und stotterst. "Da-das wa-war nicht meine Idee, meine Schwester hat den Namen ausgesucht!"

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ah ja, kommt mir bekannt vor. "Dann schau mal was hier steht!", sage ich und nehme mein rechtes Bein ein wenig zur Seite, damit Du den Schriftzug auf meiner Harley lesen kannst, direkt neben meinem Knie. "Doggie.", flüsterst Du ungläubig und schaust mich überrascht an. "Aber..." "Namensvorschlag meines Bruders!", sage ich schnell, um ja jedes Missverständnis aus dem Weg zu räumen. Ich will ja nicht, dass Du was Falsches denkst!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du schaust mich immer noch an, sagst aber kein Wort. Was ist los mit Dir? Bist Du noch immer sprachlos? Das ist doch sonst nicht Deine Art. "Hey, Zunge verschluckt?", frage ich und schnippe mit den Fingern vor Deinem Gesicht, Du zuckst erschrocken zusammen und wirst knallrot. "Man, erschreck mich doch nicht so, da kriegt man ja nen Herzkasper!", ich muss mir ein Grinsen verkneifen, Du bist eben immer noch wie früher!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

~Joey~
 

Shit! Warum zum Teufel verschlägt mir Dein Anblick jetzt so den Atem? "Was machst Du eigentlich hier?", motze ich Dich an und Du zuckst nur mit den Schultern. "Siehst Du doch, ich fahre mit meiner Harley durch mein Revier!" "Dein Revier? Was soll das denn bitte heißen? Und seit wann hast Du ne Harley?", motze ich weiter, Dein fieses Grinsen macht mich noch wahnsinnig!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Dein Grinsen wird noch breiter, man wie ich das hasse! "Das ist mein Revier, weil ich hier wohne und weil ich die größte Villa hier besitze! Die Harley hab ich mir letztes Jahr in New York gekauft, aber ich wüsste nicht, was Dich das angeht!", erwiderst Du kühl und ich muss mich echt zusammenreißen, um Dir nicht an die Gurgel zu gehen. Großkotz!

Du bist so kühl
 

Wütend starre ich Dich an, ich bin total durcheinander, verdammt, ich will hier weg! "Und was treibt Dich in diese Gegend? Ich dachte, Du wärst längst zu Hause?", fragst Du mich neugierig. Moment mal! Neugierig? Hört sich wirklich so an, als ob Dich das wirklich interessieren würde. Aber das geht doch gar nicht!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Und was soll ich jetzt darauf antworten? "Ähm ja, ich war auch schon fast zu Hause, aber Tristans Motorrad stand vor der Haustür und ich wollte die Beiden nicht unbedingt stören, also bin ich noch ein bisschen durch die Gegend gefahren und halt hier gelandet, aber nun weiß ich nicht, wie ich zurückkommen soll, weil ich hier noch nie war und mich also auch nicht auskenne! Zufrieden?", sage ich atemlos, Du schaust mich ein wenig erstaunt an und fängst plötzlich an zu lachen.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

~Seto~
 

Oh Gott bist Du niedlich! "Man, Joey, Du bist echt unglaublich! So was kann auch wirklich nur Dir passieren!", sage ich und muss mich echt zusammenreißen, um nicht wieder anfangen zu lachen. Ich starte meine Harley und schau Dich wieder an. "Kommst Du?", frage ich und Du zuckst kurz mit den Augenbrauen. "Wohin?" Oh man, Du bist echt schwer von Begriff! Typisch für Dich!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Ich schüttle genervt den Kopf. "Wohin wohl? Zu Dir nach Hause! Alleine findest Du den Weg ja nicht!", Du starrst mich wütend an. "Danke, auf Deine Hilfe kann ich sehr wohl verzichten! Ich finde den Weg auch allein!" "Anscheinend ja nicht!", antworte ich, beuge mich ein wenig zu Dir rüber und starte Deine Suzuki. "Nun komm schon, ich hab nicht ewig Zeit!" Du wirkst jetzt vollkommen verwirrt.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich werfe einen kurzen Blick auf die Ampel, gebe bei Grün Gas und fahre einfach geradeaus. Ein kurzer Blick nach hinten zeigt mir, dass Du mir in einem kurzen Abstand folgst. Und schon wieder kommst Du mir vor, wie ein verpeiltes Hündchen! Ich muss zugeben, dass ich mich echt daran gewöhnen könnte, wenn Du mir wie ein Hund überall hin folgst!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich fahre an meiner Villa vorbei und stelle dann erstaunt fest, dass Du mit mir auf gleicher Höhe fährst und mich spöttisch angrinst. Was grinst Du so? An der Hauptstrasse halte ich an, weil die Ampel wieder Rot ist und ich werfe einen kurzen Blick zu Dir. Du stehst mit Deiner Suzuki neben mir und fragst: "Lust auf ein kleines Rennen?" Äh? Wie bitte? "Der Gewinner kann sich vom Verlierer was wünschen!" Du forderst mich heraus?

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ah ja, das ist interessant. Spöttisch grinse ich Dich an. "Und Du meinst, Du kannst gegen mich gewinnen?" Du nickst. "Warum denn nicht? Also, was is, nimmst Du an?" Klar! "Sicher! Wenn die Ampel auf Grün umschaltet, geht's los, aber verfahr Dich nicht! Ich bin eh als Erster vor Deiner Haustür!" Du grinst mich an. "Werden wir sehn!", ich werfe einen Blick auf die Ampel, immer noch Rot. Aber gleich werde ich Dich wieder mal besiegen!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.

du weckst Gefühle,

~Joey~
 

Oh ja, das gefällt mir, jetzt bekomm ich mein Motorradrennen mit Dir! Kann der Tag noch schöner werden? Ungeduldig starre ich auf die rote Ampel, man, ich war noch nie so sehr nervös, wie jetzt! Scheiße man, ich glaub mir bricht gleich der Schweiß aus. Ich will einen Blick zu Dir werfen, registriere aber aus den Augenwinkeln, wie die Ampel auf Grün umschaltet. Bevor ich reagieren kann, gibst Du mit Deiner Harley Gas. "Hey, nich so schnell!", brüll ich Dir hinterher.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Man bist Du schnell, ich geb ebenfalls Gas und versuch irgendwie Dich einzuholen, Du entkommst mir nicht! In der nächsten Kurve überhol ich Dich und werfe Dir ein spöttisches Grinsen an den Kopf, Du grinst zurück und bist plötzlich wieder vor mir. Bleib gefälligst hier, wenn ich Dich anstarre!

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Ich weiß gar nicht, warum ich bei diesem hohen Tempo noch immer die Möglichkeit habe, Dich mit einem fiesen Grinsen zu begutachten. Du siehst verdammt sexy aus, wie Du mit Deiner Harley in die Kurven fährst! Es macht mir nicht mal was aus, dass Du grade vor mir fährst, ich mein, bei SO einer Aussicht ist doch alles Andere Nebensache!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Okay, trotzdem würde ich Dich gerne wieder von vorne sehen, auch wenn Deine Hinteransicht wirklich beeindruckend ist, in Deinem Anzug siehst Du einfach wahnsinnig gut aus. Ich muss bei dem Gedanken unwillkürlich schlucken, verdammt, warum mach ich ausgerechnet jetzt Gedanken über Dein sexy Aussehen? Deine Haare werden durch den Fahrtwind ziemlich zerzaust, aber das sieht bei mir wohl auch nicht besser aus.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

~Seto~
 

Ich merke, wie Du wieder aufholst, Du gibst einfach nicht auf! Eigentlich ist es ja nicht mehr weit bis zum Park, aber irgendwie hab ich jetzt verdammt große Lust auf einen kleinen Umweg, Zeit genug hätte ich ja. Ich geb Dir ein kleines Zeichen, dass Du mir folgen sollst, Du grinst mich an und nickst. Scheint so, als hättest Du verstanden, dass ich das Rennen noch etwas verlängern will.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Und tatsächlich folgst Du mir brav auf die Stadtautobahn, nur gut, dass meine Harley etwas mehr unter der Haube hat, als die originalen Teile. Deine Suzuki ist aber auch nicht schlecht, muss ich wirklich neidlos anerkennen, denn Du hältst Dich ziemlich dicht hinter mir. Ein Lob aus meinem Mund würde jetzt allerdings nicht so gut kommen, das steigt Dir bloß zu Kopf!

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Wenn jetzt die Polizei auf uns aufmerksam wird, kriegen wir mächtigen Ärger, immerhin fahren wir hier im Mordstempo über die Autobahn, als würde sie uns allein gehören, was im Moment sogar der Fall zu sein scheint. Kommt wirklich nicht sehr häufig vor, dass die Stadtautobahn so verdammt leer ist, aber kommt mir heute wirklich sehr gelegen!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Wird Zeit, dass wir die Autobahn verlassen, ich will irgendwann auch mal nach Hause, nicht dass Mokuba sich noch Sorgen um mich macht. Die nächste Ausfahrt in 2000 Metern, na super, die nehm ich! Ein kurzer Seitenblick zu Dir und ein kleiner Fingerzeig auf das nächste Schild, 1500 Meter bis zur nächsten Ausfahrt. Du nickst und hebst kurz den Daumen in die Höhe. Folgsamer kleiner Hund! Daran könnte ich mich wirklich gewöhnen!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Oh man, ich bin voll in Ekstase, kaum zu glauben, dass ich mit Dir ein Rennen über die Stadtautobahn fahre! Hier in Domino ist die zwar nicht so groß, aber trotzdem schnell, ich liebe dieses Tempo. Ah 500 Meter bis zur Ausfahrt, mal sehen, wer zuerst die Autobahn verlässt, Du oder ich? Na, ich bin mal einfach so nett und lass Dir den Vortritt, Du bist sowieso schneller als ich!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Außerdem hast Du eine wirklich faszinierende Rückansicht, die mir buchstäblich den Atem raubt. Wahnsinn auf zwei Rädern! Ob ich auch so gut aussehe? Höchstwahrscheinlich nicht! Ach man, ich mach mir ja schon wieder Gedanken über Dein Aussehen, kann ich nicht mal an was andres denken? Boah, ich würd am Liebsten noch mehr von Dir sehen, Du faszinierst mich!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Wirklich super Erkenntnis! Und so was fällt mir ausgerechnet beim Motorradrennen mit Dir ein? Sehr schlechtes Timing, ausgesprochen schlechtes Timing! Ich muss mich auf die Strasse konzentrieren und darf mich jetzt nicht von Dir ablenken lassen. Das beste Mittel dagegen ist ein gekonntes Überholmanöver, aber so einfach wirst Du mir das nicht machen!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich fahre auf die Gegenspur, um Dich zu überholen, aber Du gibst einfach Gas. Du grinst mich dabei spöttisch an, während ich verzweifelt versuche, mein Tempo zu erhöhen, um Dich endlich hinter mir zu lassen! Du lässt mich einfach nicht vorbei, Du bist so grausam!

Du bist so kühl
 

~Seto~
 

Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich Dich so einfach vorbeiziehen lasse, kommt gar nicht in Frage! Irgendwie bin ich froh darüber, dass kaum Autos auf der Strasse fahren und dass alle anderen Ampeln aus sind, freie Fahrt für Seto Kaiba und sein folgsames Hündchen! Oh man, ich sollte wirklich mal den Arzt aufsuchen, irgendwie schwirrt immer dieser Spitzname in meinem Kopf herum, wirklich lästig!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Du fährst noch immer neben mir auf der Gegenspur, aber halt mal, verdammt, schau nach vorne, Joey, da kommt ein Auto! Du schaust mich an und ich zeige mit dem linken Arm nach vorn, das Auto, verdammt! Endlich hast Du begriffen und Du reihst Dich wieder hinter mir ein, das war verdammt knapp! Mein Herz schlägt ein wenig zu heftig!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Dass Du auch immer so verdammt lebensmüde sein musst, leichtsinniger Bastard! Ich weiß jetzt gar nicht, warum ich mich so tierisch aufrege, eigentlich könnte es mir ja egal sein, wenn Du einen Unfall baust. Ist es aber nicht, verdammt! Du holst wieder auf und ich starr Dich wütend an, Du zuckst nur mit den Schultern und fährst weiter auf der Gegenspur. Bist Du denn wahnsinnig?

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Joey~
 

Was denn? Machst Du Dir etwa Sorgen um mich, weil ich wie ne Furie auf der Gegenspur fahre, ohne Rücksicht auf Verluste? Das ist doch nicht Dein Ernst, oder? Du erstaunst mich immer wieder! Plötzlich sehe ich in Deinem Gesicht einen leicht panischen Ausdruck und mein Kopf ruckt fast von allein nach vorne. Scheiße verdammt, noch ein Auto und dazu ein ziemlich schnelles! Panik!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Vollbremsung wäre jetzt wirklich angebracht! Shit! Ich verliere das Gleichgewicht, verdammt, die Vollbremsung war keine gute Idee! Ich schaffe es geradeso auf meine Spur und ein schwarzer Porsche rauscht Sekunden später an mir vorbei. Mein Leben verdanke ich Deinem leicht panischen Gesichtsausdruck.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Was für eine Ironie! Aber damit ist die Sache noch nicht vorbei, denn im selben Moment fahre ich über einen Stock, der mitten auf der Fahrbahn liegt und ich verliere erneut die Kontrolle über meine heiß geliebte Suzuki. Ah, verdammt! Hilfe! Nicht in den Graben! Bremsen! Hilf mir, Seto!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Mit einem kräftigen Ruck und einem lauten Knall krach ich seitwärts in den niedrigen Strassengraben und spüre einen ziemlich starken Schmerz in der rechten Schulter. Scheiße, tut das weh! Ah, verdammt, mein Bein ist eingeklemmt, ich komm hier nicht raus! Plötzlich höre ich das Geräusch Deiner Harley, sag bloß, Du bist noch hier? Du kommst mir tatsächlich zur Hilfe.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich weiß jetzt nicht, ob ich mich wundern oder freuen sollte, aber ich glaub, in meinem Zustand wäre Letzteres wohl angebracht. Alleine komm ich hier nicht hoch, weil meine rechte Schulter wirklich höllisch weh tut! Du stellst Deine Maschine ab und kommst ziemlich schnell auf mich zu, Du siehst verdammt geschockt aus. "Bist Du in Ordnung, Joey?", und in Deiner Stimme klingt echte Panik mit. Ich hätte nie für möglich gehalten, dass Du Dich dermaßen um mich sorgen würdest!

die ich nie vergaß,

~Seto~
 

Das gibt's doch wohl nicht! Ich hab das verdammt noch mal kommen sehn! Verdammter leichtsinniger Hund! "Hast Du Dich verletzt?" Du nickst leicht. "Meine Schulter, mein Bein ist eingeklemmt, aber sonst fehlt mir nichts, glaub ich!" Du hast mehr Glück, als Verstand! Vorsichtig stell ich Deine Suzuki an den Straßenrand, sieht noch ziemlich heil aus. Ich höre Dich hinter mir stöhnen und dreh mich erschrocken um. "Bleib gefälligst liegen, verdammt! Ich muss mich erst um Deine Verletzungen kümmern!"

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

So hatte ich mir unser Wiedersehen nicht vorgestellt, jetzt darf ich mich auch noch um einen verletzten Lebensmüden kümmern, wirklich toller Urlaub! Ich untersuche Deine rechte Schulter und stelle erfreut fest, dass sie nur ausgekugelt ist, aber nicht gebrochen. "Das wird jetzt etwas wehtun, ich muss Dir die Schulter wieder einrenken." Du starrst mich erschocken an und wirst ganz blass.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Nun komm schon, ich werd Dich schon nicht umbringen. "Vertrau mir, ich hab das schon mal gemacht, also keine Panik!" Du siehst nicht wirklich überzeugt aus, aber das kümmert mich jetzt nicht. Ich streife Dir das Jackett von den Schultern und knöpfe Dir das Hemd auf, Du greifst nach meiner Hand und schüttelst energisch den Kopf. "Ich muss aber an Deine Schulter, sonst wird das nichts!", sage ich und zieh Dir das Hemd aus.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Vorsichtig greife ich an Deine Schulter und an Deinen Arm, Du stöhnst leicht, mit einem kräftigen Ruck bringe ich Deinen Arm wieder in die richtige Position, was von Dir mit einem kurzen Schrei und einem Zähneknirschen quittiert wird. "Ist schon vorbei, kannst Dich entspannen. Hast Du sonst noch irgendwo Schmerzen? Kopfwunden? Gehirnerschütterung?" Du schüttelst mit zusammengebissenen Zähnen den Kopf und streichst Dir mit der linken Hand ein paar verschwitze Haarsträhnen aus dem Gesicht.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Oh man, warum schießt mir jetzt das Blut in meine Körpermitte? Das kann doch wohl nicht wahr sein! Ich muss mich mit Gewalt von Deinem nackten Oberkörper abwenden. Verdammt, Du siehst so sexy aus, wirklich wie ein verpeiltes Hündchen! "Zieh Dich wieder an und dann versuch mal, ob Du aufstehen kannst!", sage ich zu Dir und Du murmelst so was wie: "Erteil mir keine Befehle, Drache!"

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

~Joey~
 

Man, ich fühl mich scheiße! Meine Schulter brennt höllisch, allerdings muss ich zugeben, dass mir Deine schmerzhafte Behandlung gut getan hat, jetzt tut es nur noch halb so doll weh. Aber Du hättest trotzdem etwas sanfter mit mir umgehen können! Shit, ich kann meine Schulter nicht richtig bewegen, so krieg ich mein Hemd nie an. "Soll ich Dir helfen?", fragst Du mich und ich starr Dich verwirrt an.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Wieso tust Du das? "Warum?", frage ich. "Warum was?", fragst Du zurück. "Warum willst Du mir helfen? Warum kümmerst Du Dich um mich? Du bist doch sonst nicht so nett!", sage ich und Du zuckst mit den Schultern. "Ich weiß nicht. Vielleicht, weil ich grade da bin. Stell mir nicht solche Fragen auf die ich keine Antwort weiß!" Du hilfst mir in mein Hemd und ich bin nun völlig verwirrt!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Ich spüre Deine warmen Hände auf meiner Haut, während Du mir die Knöpfe meines Hemdes zumachst und ich versteife mich fast vollkommen. Deine Nähe macht mich unsicher, das gefällt mir nicht! "Komm, leg Deinen Arm um meine Schulter, ich helf Dir hoch.", sagst Du und ich lass mich von Dir hochziehen. Du bist so warm!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Schwankend gehe ich zu meinem Motorrad und will aufsitzen, aber Du hältst mich davon ab. "Wage es ja nicht, auch nur in die Nähe von Deiner Höllenmaschine zu kommen, ich ruf meine Limousine an, dann bring ich Dich nach Hause, Deine Maschine lass ich in die Werkstatt bringen, die hat bestimmt ein paar Schäden abbekommen!", sagst Du und ich wage nicht Dir zu widersprechen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du bist wieder so eiskalt und aalglatt, man könnte meinen, Du hättest keinerlei Gefühl, aber ich weiß es besser. Du hast Dir wirklich ernsthaft Sorgen um mich gemacht und selbst jetzt zittert Deine Stimme, wenn Du mit mir sprichst. Das muss ein schwerer Schock gewesen sein. Ich glaub mir wird schwindlig, meine Knie knicken einfach um. Ich merke, wie Du mich auffängst, Du bist wie immer verdammt schnell.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

~Seto~
 

Verdammt! "Hey, klapp hier nicht zusammen, okay?" Man Joey, bleib gefälligst wach! Du schaust mich etwas verwirrt an und fragst: "Was is los? Is was passiert?" "Ja man, Du bist zusammengeklappt, bleib erstmal sitzen, ich ruf die Limousine an, rühr Dich nicht vom Fleck!", sage ich, ich bin ziemlich wütend. Du bist wirklich schwierig!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich hol mein Handy aus meinem Jackett und ruf meinen Bruder an. "Mokuba, ich bin's Seto, kannst Du mir bitte die Limousine vorbeischicken, ich steh an der Kreuzung Burning Street und Tokio River, in der Nähe des Einkaufcenters und schick auch gleich unseren Werkstattwagen her, es müssen zwei Motorräder abgeholt werden!" "Bist Du wieder zu schnell gefahren und hast einen Unfall gebaut?", fragt er mich wütend.

Du bist so kühl
 

Muss er immer gleich das Schlimmste denken? "Nein, ich nicht, aber Joey! Und bevor Du fragst, es geht ihm gut, er hatte sich nur die Schulter ausgekugelt, nichts Schlimmes soweit ich feststellen konnte. Ich will ihn nach Hause bringen, also beeil Dich mit der Limousine!" "Geht klar, großer Bruder! Ich werd Serenity anrufen, damit sie sich keine Sorgen um Joey macht!" Daran hätte ich jetzt gar nicht gedacht!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ein kurzer Blick zu Dir, Du sitzt neben dem Straßenrand, mit dem Kopf auf Deinen Knien. "Danke, Mokuba, dann bis später!" Ich lege auf und setzte mich neben Dich. "Die Limousine kommt gleich, hältst Du es noch lange aus?", frage ich Dich und hebst müde den Kopf. "Ich denke schon, allerdings ist mir ein wenig kalt."

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ähm ja, ich könnte Dir mein Jackett anbieten, aber dann wäre mir ja kalt, also was mach ich jetzt? "Kannst Du mich nicht wärmen, Seto?", fragst Du mich und ich starr Dich überrascht an. Du schaust mit Deinem traurigen Hundeblick zu mir und ich seufze genervt. "Na schön! Wenn's sein muss!" Ich setzte mich hinter Dich und schlinge meine Arme um Deinen zitternden Körper. Ich will ja nicht, dass Du erfrierst! Ich lasse niemanden sterben!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Joey~
 

Mir ist so kalt! Du sitzt hinter mir und versuchst mir etwas Wärme zu spenden, aber mir ist trotzdem kalt. Ich weiß jetzt zwar nicht genau, warum ich Dich gefragt habe, ob Du mich wärmst, aber das ist jetzt egal, ich brauch einfach Deine Nähe. Wahrscheinlich steh ich unter Schock, das wird es sein, immerhin habe ich ja nicht jeden Tag einen Unfall, auch wenn ich als tollpatschig gelte!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Langsam spüre ich, wie sich mein Körper erwärmt, mir ist auch nicht mehr so schwindlig, das ist ein gutes Zeichen. Deine Hände streichen sanft über meine Arme und meine Nackenhaare richten sich auf, ein Kribbeln geht durch meinen Körper. Oh verdammt, was ist das? Deine Berührungen rauben mir den letzten Verstand!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich lehne mich zurück, schließe die Augen und genieße Deine Nähe. Ich weiß nicht warum, aber ich kann einfach nicht anders, ich kann mich einfach nicht dagegen wehren. Es ist wie ein innerer Zwang, dieses Gefühl hatte ich immer, wenn ich Dich gesehen habe. Jedes Mal überkam mich dieser Zwang mit Dir zu reden, auch wenn ich Dir immer nur Beleidigungen entgegen geworfen habe.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Jetzt ist es anderes, vollkommen anderes! "Dahinten kommt die Limousine.", höre ich Dich sagen und ich zucke erschrocken zusammen. "Alles in Ordnung?", fragst Du mich besorgt und ich nicke kurz. "Sicher, ich war nur grad ein wenig weggenickt. Hilfst Du mir auf die Beine?" Du erhebst Dich und ziehst mich hoch, meine Beine fühlen sich an wie Wackelpudding. Ich bin froh, dass Du mich stützt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Die Limousine hält genau vor uns und dahinter hält auch noch der Werkstattwagen der Kaiba Corporation, Du bist wirklich auf alle Eventualitäten vorbereitet, beeindruckend! Seufzend sehe ich dabei zu, wie zwei Mitarbeiter Deiner Firma meine heiß geliebte Suzuki in den Transporter verfrachten. "Seid ja vorsichtig mit der Maschine, die war teuer!", motze ich die Beiden an. "Ihr habt den jungen Mann gehört, also behandelt die Suzuki genauso gut, wie meine Harley!", und schon wieder bin ich sprachlos über Deine nette Art mir gegenüber.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.

~Seto~
 

Miesmutig verfrachte ich Dich in die bereitstehende Limousine, wie kann man nur so tollpatschig und leichtsinnig sein? Mein Kaiba Corp. Werkstattwagen macht sich auf den Weg zum Firmengelände, ich werde mich morgen darum kümmern, jetzt bring ich Dich erstmal nach Hause. Warum bin ich eigentlich nach Domino zurückgekommen?

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ach ja, genau, Mokuba war der Meinung, dass mir etwas Urlaub nicht schaden könnte und weil er unbedingt den Kindergarten wieder sehen wollte, hat er mich hierher mitgeschleppt! Bei der passenden Gelegenheit werde ich ihm mal meine Meinung dazu sagen, denn seit ich hier bin, laufe ich Dir ständig über den Weg und das macht mich rasend!

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Du siehst nicht so gut aus, Du bist blass, ein wenig zu blass, ich bin ernsthaft besorgt! Vielleicht sollte ich mit Dir erstmal ins Krankenhaus fahren. "Was schaust Du mich so an? Sehe ich so scheiße aus?", fragst Du mich und ich weiß jetzt nicht wirklich, was ich darauf erwidern soll.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich setz mich neben Dich auf die Rückbank und weise den Fahrer an, zu Dir nach Hause zu fahren. "Soll ich Dir noch meinen Privatarzt vorbeischicken? Du siehst nicht wirklich gesund aus!", doch Du schüttelst den Kopf. "Ist wirklich nicht nötig, ein bisschen Schlaf wird mir sicher reichen. Meine Schulter hast Du ja zum Glück wieder eingerenkt." Du lehnst Dich zurück und streichst Dir die Haare nach hinten.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Spiel hier jetzt nicht den harten Kerl, so hart bist Du nicht! "Keine Widerrede, ich ruf ihn gleich an, damit er vorbeikommt!" Du starrst mich überrascht an. Was ist? Benehme ich mich schon wieder untypisch? Man, das ist mir doch jetzt verdammt egal! "Sag nichts, ich weiß, dass ich mich komisch verhalte!" Du wirst ganz rot und drehst Dich zum Fenster.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

~Joey~
 

Was ist bloß los mit Dir? Man, ich bin ganz durcheinander, Du verwirrst mich! Ich höre, wie Du mit Deinem Privatarzt telefonierst, aber ich kann dem Gespräch nicht folgen, ich bin zu sehr verwirrt von Deiner Verhaltensweise. So warst Du doch noch nie, zumindest nicht, wenn es nicht um Deinen Bruder ging!

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Früher hättest Du nur einen dummen Spruch gerissen und mich einfach im Graben liegen lassen, aber früher hättest Du auch nie ein Motorradrennen mit mir gemacht, oder mich in Deiner Firma eingestellt, oder mich als Deinen Freund akzeptiert, oder mich auf die Stirn geküsst! So warst Du vor Deinem USA Aufenthalt nicht!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Wo ist der eiskalte, egoistische Geschäftsmann Seto Kaiba hin? Soll ich mich darüber freuen, dass Du nicht mehr derselbe bist? Oder soll ich Angst haben, weil Du Dich so überaus merkwürdig benimmst? Ich weiß nicht, ich hab Kopfschmerzen, dieses Denken strengt mich zu sehr an. Ich will jetzt schlafen!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Seto~
 

Ich stecke mein Handy wieder in die Tasche und werfe einen Blick zu Dir, Du siehst ziemlich entspannt aus und ich stelle fest, dass Du eingeschlafen bist. Ich hab Dich noch nie schlafen sehen! Was für ein merkwürdiges Gefühl, Dich in einem so schwachen Moment zu beobachten. Mein Puls beschleunigt sich ein wenig.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich hab Dich immer für aufbrausend und ungezähmt gehalten, ich hätte nicht für möglich gehalten, dass Du auch schwach sein kannst und nun sehe ich Dich schlafend. Du musst wirklich sehr viel Vertrauen zu mir haben, dass Du einfach so in meiner Gegenwart einschläfst, ich hätte das nie gewagt. Aber Du bist nicht so wie ich!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Ich beobachte Dich, Dein Atem geht regelmäßig, aber es sind ein paar Schweißtropfen auf Deiner Stirn, ich wisch sie weg und Du seufzt kurz auf. Erschrocken zucke ich zusammen, aber Du wachst nicht auf und drehst nur Deinen Kopf zur Seite, so dass ich Dir nun direkt ins Gesicht schauen kann. Aus Dir ist wirklich ein schöner, junger Mann geworden, stelle ich überrascht fest!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Joey~
 

Ein lautes Hupen lässt mich zusammenzucken und ruckartig die Augen aufschlagen. Shit! "Was war das?" Verwirrt schaue ich in Deine blauen Augen, die mir ein wenig zu nahe vorkommen. Wieso bist Du so nah? Bevor ich etwas sagen kann, beugst Du Dich nach vorne zum Fahrer und schnauzt ihn an.

Du bist so kühl
 

Ich weiß zwar nicht, was los ist, aber Du bist anscheinend ziemlich wütend auf den Fahrer. Ah verstehe, der Fahrer hat einem anderen Autofahrer beinahe die Vorfahrt genommen, tja, an Deiner Stelle würde ich den Kerl feuern! Doch Du beruhigst Dich ziemlich schnell und lehnst Dich zurück. Hä? Ich versteh das nicht!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Du machst die Trennwand zum Fahrer wieder hoch und schaust mich an. "Was ist?", fragst Du mich und ich blinzle verwirrt. "Wieso wirfst Du den Kerl nicht einfach raus? Der kann doch nicht mal richtig Autofahren!", sage ich und Du lachst leise. "Das muss ausgerechnet der sagen, der mit seinem Motorrad im Graben gelandet ist!" Eh, das ist unfair!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ich ziehe wütend meine Augenbrauen zusammen. "Da lag ein Ast auf der Fahrbahn, da hab ich halt die Kontrolle verloren!", motze ich Dich an und Du siehst plötzlich ziemlich wütend aus. Oha, was ist denn nun los? Hab ich jetzt den eiskalten Drachen erweckt? Mit so einem wütenden Gesichtsausdruck hab ich Dich schon lange nicht mehr gesehen!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Seto~
 

Das kann doch wohl nicht wahr sein! "Jetzt hör mich mal genau zu Joseph Wheeler, ich sage Dir das jetzt zum ersten und zum letzten Mal! Wenn Du Dir nicht Deine übermäßige Selbstüberschätzung abgewöhnst, werde ich Dich windelweich prügeln und dabei ist mir es scheiß egal, was die Presse davon hält! Ich hab es verdammt noch mal satt, ständig auf Dich aufzupassen, damit Du nichts Blödes anstellst!"

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich bin verdammt sauer, ich koche gleich vor Wut! "Du bist einfach ein lebensmüder Vollidiot, Du hältst Dich für mächtig stark, aber so bist Du nicht! Du bist nicht unsterblich, also hör auf, Dich wie Wahnsinniger ständig in Gefahr zu bringen! Ich kann nicht ständig auf Dich aufpassen und ich hab auch nicht die Lust dazu!" Du siehst ein wenig geschockt aus.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich bin noch lange nicht fertig mit Dir! "Wenn Du Dich in Gegenwart Deiner anderen Freunde in Gefahr begibst, ist mir das scheiß egal, aber solange Du Dich in meiner Nähe aufhältst, verlange ich von Dir, dass Du Dich normal benimmst und jeder Gefahr bewusst aus dem Weg gehst! Hast Du das verstanden, Joseph?" Man bin ich sauer!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du blinzelst kurz und nickst dann leicht. "Gut! Dann wäre das ja geklärt! Ich will nie wieder erleben, dass Du wie ein Wilder mit dem Motorrad auf der Gegenspur fährst, als würde die Strasse Dir allein gehören!" Erschöpft lehne ich mich wieder zurück, so ein Wutausbruch schlaucht ganz schön. Aber das musste jetzt einfach mal sein, Du hast es verdient!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Plötzlich merke ich, wie Du mir am Ärmel zupfst und ich dreh mich zu Dir um. "Was willst Du?", frage ich Dich kühl und Du weichst meinem Blick aus. "Danke!", murmelst Du und ich sage: "Wie bitte? Ich hab Dich nicht verstanden!" Du drehst Dich wieder zu mir um und schaust mir direkt in die Augen. "Ich sagte: Danke! Danke für Alles! Zufrieden?" JA, verdammt! Genau das wollte ich von Dir hören!

Ich erkenn' dich

~Joey~
 

Oh verdammt, was hat mich denn jetzt geritten? Wieso zum Teufel bedanke ich mich bei Dir für Deine wütende Standpauke? Bin ich jetzt vollkommen durchgeknallt? Ich muss mir leider eingestehen, dass genau das der Fall ist. Ich wusste es, früher oder später verliere ich wegen Dir den Verstand!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Wütend starre ich in Deine eisblauen Augen und bin nicht in der Lage meinen Blick von Dir abzuwenden. Warum starre ich Dich so an? Und warum starrst Du zurück? Hier stimmt doch etwas nicht! Ich könnte jetzt aber nicht genau sagen, was hier nicht stimmt, wenn mich jemand danach fragen würde. Ich starr Dich einfach nur an.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Du kommst plötzlich dichter und sagst: "Hat es Dir jetzt die Sprache verschlagen, oder warum schweigst Du mich so ausdauernd an?" Ich merke, wie ich erröte. Shit! Klang Deine Stimme schon immer so verführerisch? Wohl kaum! Oder doch? Ah, starr mich doch nicht so an, das macht mich nervös!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ruckartig drehe ich mich zum Fenster und motze Dich an: "Lass mich in Ruhe, Seto, bring mich einfach nur nach Hause!" Ich sehe im Fenster Dein Spiegelbild, ein kleines Lächeln schleicht über Dein Gesicht, dann wendest Du Dich ab und meinst: "Wir sind gleich da." Ein Glück! Noch länger halte ich es in Deiner Gegenwart nicht aus. Deine Schönheit haut mich um!

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

~Seto~
 

Du bist verdammt nervös, das merke ich sofort. Wir halten vor Deinem Wohnblock an und mein Fahrer steigt aus, um uns die Tür zu öffnen. Du steigst als Erster aus und ich folge Dir sofort, Du schwankst ein wenig und ich stütze Dich. Verwirrt schaust Du mich an, wirst rot und wendest Dich ab. Das brauch Dir doch nicht peinlich sein!

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ach man, Du bringst mich total durcheinander. Erst mach ich mir ernsthafte Sorgen um Dich und dann verliere ich wegen Dir auch noch die Beherrschung, so was ist mir noch nie passiert! Früher hast Du mich einfach nur tierisch aufgeregt, aber jetzt verwirrst Du mich einfach nur. Wann fing das Alles an?

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Hätte mir jemand gesagt, dass Du mir so unter die Haut gehen würdest, hätte ich ihn ausgelacht oder mich bewusst von Dir ferngehalten, aber dafür ist es wohl schon zu spät. Schweigend betrete ich mit Dir den Hausflur und heb Dich kurzerhand auf meine Arme, um Dich die Treppen hinaufzubringen. Du krallst Dich erschrocken an meinem Nacken fest und starrst mich mit großen Augen an.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Verdammt, was mach ich hier eigentlich? "Ein Spruch von Dir und ich lass Dich fallen!", motze ich Dich an, ich hab jetzt keine Lust auf eine Diskussion mit Dir. Und über meinen Geisteszustand will ich jetzt lieber auch nicht nachdenken, das verschieb ich lieber auf später. Jetzt bring ich Dich erstmal in Deine Wohnung, denn Du brauchst dringend ein wenig Ruhe.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Oh mein Gott, was tust Du? Ich hab ja gewusst, dass Du stark bist, aber musst Du mir das gleich beweisen, indem Du mich auf Händen trägst? Scheiße, das hört sich ja, als wären wir ein Paar! Ach Du Schreck! "Verdammt, lass mich runter! Ich kann allein laufen!", doch Du grinst mich einfach spöttisch an, Du glaubst mir nicht!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Grins mich nicht so an, ich weiß selbst, dass ich kaum stehen kann, aber trotzdem will ich nicht von Dir getragen werden! "Du sollst mich runterlassen, hab ich gesagt!" "Das werde ich ganz sicher nicht tun, nicht bevor Du sicher in Deinem Bett angekommen bist! Bei Deinem Glück stolperst Du noch über die Bettkante und brichst Dir das Bein!" Du bist immer so fies!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Am liebsten würde ich Dir den Hals umdrehen, meine Hände liegen ja schon in Deinem Nacken, aber verdammt, dann würdest Du mich ja fallen lassen und das könnte unter Umständen ziemlich schmerzhaft sein! Ich seufze leise, gegen Deine Machosprüche komm ich einfach nicht an, Du bist zu gut für diese Welt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Langsam steigst Du die letzte Treppe hoch und bleibst vor meiner Wohnungstür stehen, klingst mit dem Ellenbogen und machst nicht den Eindruck, als würdest Du mich runterlassen wollen. Willst Du mich etwa auch noch über die Schwelle tragen? Ah, nee, kommt überhaupt nicht in Frage! Niemand trägt mich über die Schwelle in meine Wohnung, auch Du nicht, Mr. Eisblock!

Du bist so kühl
 

~Seto~
 

Ich warte darauf, dass Deine Schwester uns die Tür öffnet, plötzlich fängst Du an, wie wild zu strampeln. "Man, halt still, sonst tust Du Dir noch weh!" "Lass mich sofort runter! Du wirst mich auf keinen Fall in meine Wohnung tragen, hast Du verstanden! Also lass mich gefälligst runter!", schreist Du mich an.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Was hast Du denn jetzt für ein Problem? Warum soll ich Dich nicht in Deine Wohnung tragen? "Gibt es dafür einen bestimmen Grund?", will ich von Dir wissen und Du errötest schlagartig. Nanu? Was ist denn jetzt wieder los? "Na, weil ich abergläubisch bin und über die Schwelle getragen wird man nur, wenn man verheiratet ist!", sagst Du und wendest den Blick von mir ab.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ach herrje, wie konnte ich das vergessen? Ich merke, wie sich mein Pulsschlag merklich erhöht. Beinahe ruckartig lasse ich Deine Beine auf den Boden fallen, so dass Du mich ziemlich vorwurfsvoll anstarrst. "Bissel sanfter wäre das sicher auch gegangen!" Soll ich Dir mal meine Definition von ,sanft' nahe legen? Das würde Dir sicher nicht gefallen!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Deine Schwester öffnet die Tür und ich verkneife mir lieber eine Antwort auf Deinen Vorwurf. "Großer Bruder, was machst nur für Sachen?", fragt sie Dich und Du schaust sie ein wenig schuldbewusst an. "Tut mir leid, Schwesterherz, ich hab einfach nicht richtig aufgepasst!" Sie umarmt Dich stürmisch und ich sehe, wie Du vor Schmerz Dein Gesicht verziehst, aber trotzdem den Schmerzschrei unterdrückst. Ich bin überrascht!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Verdammt! Muss die Schulter grade jetzt so verdammt wehtun? Meine Schwester lässt mich wieder los und ich atme erleichtert auf, dass ich nicht wie ein Mädchen rumgejammert habe, obwohl meine Schulter grade höllisch brennt. "Nun komm rein, Joey, Seto kann ruhig auch reinkommen, oder hast Du etwas dagegen?" Ich glaub nicht, dass ich etwas dagegen habe.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich dreh mich zu Dir um und schau Dich fragend an. "Mein Privatarzt müsste gleich hier eintreffen, es wäre also gut, wenn ich mit anwesend bin. Ist ja schließlich mein Geld, was der für seine Überstunden bekommt!" Musst Du immer mit Deinem verdammten Geld angeben? Du machst mich krank!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Kopfschüttelnd drehe ich mich wieder um und mache mit einer kurzen Handbewegung klar, dass Du eintreten sollst, was Du auch sofort machst. Ich hab jetzt nicht die Kraft mit Dir zu diskutieren, ich bin müde, ich bin hungrig, mir tut alles weh und wessen Schuld ist das? Ich glaub, das ist meine Schuld. Verdammt, jetzt kann ich Dir nicht mal die Schuld für den Unfall in die Schuhe schieben!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Immerhin hab ich Dich ja zu einem Motorradrennen herausgefordert! Ich und meine große Klappe! Vielleicht hast Du Recht, vielleicht sollte ich wirklich meine übermäßige Selbstüberschätzung ablegen, ich bin wirklich nicht unsterblich und unverwundbar offenbar auch nicht, wie ich leider feststellen musste. Oh man, ich hasse es, wenn Du Recht hast!

wie du immer warst,

~Seto~
 

Und schon wieder halte ich mich in Deiner Wohnung auf, das wird jetzt schon fast zur Angewohnheit. Ich weiß zwar nicht warum, aber ich folge Dir in Dein Zimmer, wahrscheinlich befürchte ich tatsächlich, dass Du Dir das Bein brichst, wenn Du ins Bett steigst. Ach, ist doch egal, Dich kann man doch einfach nicht aus den Augen lassen!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Deine Schwester schüttelt bedrückt den Kopf. "Was mach ich nur mit Dir, großer Bruder?" "Bring mir einen Tee, Schwesterherz! Und vielleicht irgendwas zum Knabbern, ich hab nen Mordshunger!", sagst Du und lächelst leicht, sie nickt und verlässt mit einem Seufzen Dein Zimmer. Du schaust mich an und fragst: "Willst Du etwa die ganze Zeit auf mich aufpassen?"

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Hm, vielleicht? "Muss ich das denn?" Du schüttelst den Kopf. "Beantwortest Du eigentlich gerne meine Fragen mit Gegenfragen?" Ich grinse leicht. "Würde es Dich stören?" Du schlägst Dir die Hand vor die Stirn und murmelst: "Du machst mich krank!" Ach, tu ich das? Interessant!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich ziehe spöttisch meine Augenbraue hoch. "Wie nennt sich denn die Krankheit, die ich verursache?", frage ich Dich und Du schaust mich verwirrt an. "Woher soll ich das denn wissen, wenn ich das wüsste, würde ich mich dagegen impfen lassen!" Du wirfst Deinen Kopf in den Nacken und lachst schallend.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

~Joey~
 

Oh man, das war ja echt ein wunderbarer Einfall! Eine Impfung gegen die Krankheit Seto Kaiba! Einfach genial! "Was ist daran bitte jetzt so witzig?", fragst Du mich und ich kann mich kaum beherrschen, ich kann einfach nicht aufhören zu lachen. Du verschränkst die Arme, lehnst Dich an die Wand neben der Tür und schüttelst den Kopf. Du siehst irritiert aus.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ah verdammt, mir tut der Bauch weh vom Lachen. Shit! Ich wisch mir die Lachtränen aus dem Gesicht und lass mich rücklings aufs Bett fallen, es ist mir scheiß egal, dass Du noch immer in meinem Zimmer stehst. "Seto, ich bin froh, dass Du hier bist. Wirklich! Ich hab schon lange nicht mehr so viel gelacht. Ich glaub, ich hab damit aufgehört, als Du nach New York geflogen bist!"

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Ich weiß nicht, warum ich Dir das jetzt sage, ich weiß nur, dass es die Wahrheit ist. Mit Dir ist auch mein Lachen verschwunden und nun ist es wieder da, genau wie Du! Und diesmal gehe ich mit Dir, ich werde Dir folgen, wohin Du auch gehst. Ich bin eben manchmal ein braves Hündchen, auch wenn mich daran erst gewöhnen muss.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

~Seto~
 

Ich glaub, mir wird schwindlig. Das hast Du doch jetzt nicht wirklich gesagt, oder? Ich kann es einfach nicht glauben! Du hast aufgehört zu lachen, nur weil ich fort gegangen bin? Das glaub ich Dir nicht! "Meinst Du das wirklich so? Ist das Dein Ernst?" Du erhebst Dich in eine aufrechte Position und nickst. "Frag meine Schwester, wenn Du mir nicht glaubst, oder frag Yugi, oder Tea, oder Tristan, oder wen auch immer!" Ich versteh das nicht!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich versteh es nicht! "Warum?", frage ich und gehe langsam auf Dich zu. "Warum? Hm, ich weiß nicht. Mir war einfach nicht mehr zum Lachen zumute, wahrscheinlich hat es deshalb auch nicht mit Mai funktioniert, sie wollte mich ständig zum Lachen bringen, aber ich wollte einfach nicht." Ich versteh Dich einfach nicht!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich bleibe am Fußende Deines Bettes stehen und starr Dich an, ich weiß nicht was ich sagen soll. Du hörst auf zu lachen, weil ich nicht da bin und fängst erst wieder in meiner Gegenwart damit an? Seit wann sind Deine Gefühlsregungen von mir abhängig? Das war doch früher auch nicht so, oder?

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

~Joey~
 

Was ist? Überrascht Dich mein Geständnis so sehr? Ich zucke mit den Schultern. "Ist wirklich nicht so schlimm, so hatte ich wenigstens genug Zeit, um über den Ernst des Lebens nachzudenken. Wie Du sehen kannst, hab ich mein Leben einigermaßen auf die Reihe gekriegt, auch ohne Deine Anwesenheit!" Und trotzdem hab ich Dich vermisst!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Jeden verdammten Tag! Immer hab ich gehofft, dass Du zurückkommst, oder wenigstens schreibst, oder anrufst. Ich hab umsonst gehofft, all die Jahre, doch nun bist Du hier. Hier in meinem Zimmer und starrst mich an. An Deinem Gesicht kann ich nicht erkennen, wie Du Dich fühlst, oder was Du grade denkst. Du siehst aus, wie eine Statue!

Du bist so kühl
 

Ich leg mich wieder hin, meine Schulter brennt ein wenig. Wo bleibt Dein Privatarzt? Es klopft, ist er etwa schon da? Ich höre, wie Du zu Tür gehst und sie öffnest. "Ah, Herr Imori, schön, dass Sie so schnell kommen konnten!" "Guten Tag, Herr Kaiba, wo ist denn mein Patient?" "Auf dem Bett, er scheint ziemliche Schmerzen in der rechten Schulter zu haben, ich hab sie zwar wieder eingerenkt, aber es wäre besser, wenn Sie sich das mal ansehen könnten." Du hörst Dich an, wie ein Geschäftsmann!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

~Seto~
 

Diese Ablenkung kommt mir grade sehr gelegen. "Gut, dann dürfte ich Sie bitten erstmal das Zimmer zu verlassen, ich werde Sie dann später über den Zustand ihres Freundes informieren." Ich nicke kurz und will das Zimmer verlassen, aber ich höre Deine Stimme. "Bleib bitte, ich möchte, dass Du bleibst!"

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ich dreh mich zu Dir um, Du schaust mich bittend an und ich werfe einen Blick zu meinem Privatarzt. "Ich hab sicher nichts dagegen und wenn der Patient es so wünscht, kann ich nichts dagegen tun." Gut, ich bleibe. Weil es Dein Wunsch ist. Weil Du mich darum gebeten hast. Und weil ich sowieso bleiben wollte! Hab ich nicht immer getan, was ich wollte?

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Ich lehne mich wieder an die Wand neben der Tür und verschränke die Arme, Du erhebst Dich und ziehst Dir das Hemd aus. Deine Schulter sieht ein wenig blau aus und ist wahrscheinlich auch angeschwollen, kein Wunder, dass Du Schmerzen hast. Mein Privatarzt untersucht Dich gründlich und kramt dann eine Salbe aus seinem Arztkoffer. Ich hab ein wenig Mitleid mit Dir!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Dein Arzt reicht mir die Salbe. "Einmal täglich damit einreiben, dann sollte die Schwellung zurückgehen, die blauen Flecken werden allerdings noch eine Weile zu sehen sein, sie werden sich grün und gelb verfärben und dann verschwinden. Sie sollten sich in den nächsten 3 Wochen nicht überanstrengen, keine schwere Lasten heben und die Schulter nicht zu sehr bewegen." Oh, das wird Dir sicher nicht gefallen!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Wie soll ich in Deiner Firma anfangen, wenn ich mich die nächsten 3 Wochen schonen soll? In der Kaiba Corp. arbeiten und sich gleichzeitig nicht überanstrengen, geht doch gar nicht! Du bist dafür doch das beste Beispiel! Ah verdammt, was mach ich denn jetzt? Der Arzt verabschiedet sich von mir und verlässt mit Dir im Schlepptau mein Zimmer. Mir ist plötzlich kalt!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich zieh mir meinen blauen Baumwollpyjama an, ich weiß zwar nicht, ob ich jetzt noch schlafen kann, aber versuchen werde ich es auf jeden Fall. Es klopft wieder an meiner Tür. "Herein!", sage ich und Du steckst den Kopf durch die Tür. "Leihst Du mir heute noch mal Dein Gästezimmer?" Ich bin über Deine Bitte ziemlich erstaunt.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Aber warum eigentlich nicht? "Sicher! Mein Haus ist Dein Haus, oder so ähnlich." Ich zucke mit den Schultern und grinse leicht. "Frühstück gibt's wieder um 9, ich hoffe, Du magst aufgewärmte Brötchen, frische krieg ich sonntags nämlich keine!" Du grinst mich an und nickst. "Soll mir Recht sein. Erhol Dich gut und wenn was ist, Du weißt ja, wo ich bin!" Du schließt die Tür und ich bin wieder allein, aber irgendwie auch wieder nicht, denn Du bist nicht weit weg. Werde ich jemals verstehen, was in Deinem Kopf vorgeht?

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.

~Seto~
 

Es ist kurz nach halb 9 und ich bin schon wach, eigentlich habe ich erwartet, dass Du schon in der Küche stehst und Frühstück machst, aber die Küche ist leer. Ich hab geduscht und meine Haare sind noch etwas nass, aber das stört mich jetzt nicht. Deine Schwester scheint noch zu schlafen, also werde ich heut mal das Frühstück vorbereiten, auch wenn ich hier eigentlich nicht zu Hause bin.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Der Arzt hat gesagt, dass Du Dich schonen sollst und Deine Schwester möchte ich jetzt nicht wecken, außerdem bin ich sicher, dass Du nichts dagegen hast, wenn ich Deine Küche benutze. Mal schaun, wo hast Du den Kaffee stehen? Ich suche in den Schränken und höre plötzlich Deine Stimme. "Kaffee steht oben links im Schrank." Ich dreh mich zu Dir um.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Du siehst ein wenig verschlafen aus und trägst noch immer Deinen Pyjama, der allerdings ein wenig verrutscht ist und Deine linke Schulter entblößt. Ich schlucke kurz, Du siehst irgendwie niedlich aus mit Deinen verstrubbelten Haaren. "Danke! Ich hoffe, es stört Dich nicht, dass ich mich in Deiner Küche aufhalte.", sage ich und hol das Kaffeepulver aus dem Schrank.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Du gähnst lautstark und sagst: "Warum sollte es mich stören? Dann kann ich halt noch ein wenig schlafen. Schließlich werd ich nicht jeden Tag bedient und schon gar nicht von Dir!" Du lachst und verlässt fluchtartig die Küche. Eh? Du willst, dass ich Dich bediene? Mir fehlen vor Wut die Worte!
 

~Joey~
 

Ha, das Gesicht von Dir sah wirklich witzig aus, Du warst nicht davon begeistert, dass Du mich bedienen sollst, aber das hast Du Dir selbst zuzuschreiben! Was stehst Du auch in meiner Küche? Jetzt sieh zu, wie Du fertig wirst. Der Gedanke, von Dir bedient zu werden, gefällt mir, außerdem muss ich zugeben, dass Du mit nassen Haaren ziemlich sexy aussiehst!

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Plötzlich höre ich es in der Küche klirren, Du wirst doch nicht...! Eilig renne ich den Weg zurück und bleibe wie angewurzelt in der Küchentür stehen. Nach einer kurzen Schocksekunde breche ich in schallendes Gelächter aus, Du siehst einfach so verdammt zum Lachen aus.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Eigentlich sollte ich ja wütend sein, immerhin hast Du grad meine Lieblingstasse fallen lassen, aber Dein entsetzt, geschockter Anblick ist einfach göttlich. "Du..haha..das..war..haha..meine Lieblingstasse, haha..dafür...hihi..krieg ich von Dir ne neue!", bringe ich lachend hervor und kann mich kaum zusammenreißen.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Einen so geschockten Seto Kaiba sieht man halt nicht jeden Tag, das ist wirklich eine absolut einmalige Gelegenheit und die will ich natürlich in vollen Zügen genießen, was Dir allerdings nicht sonderlich zu gefallen scheint. "Bist Du jetzt endlich fertig mit dem Lachen?", fragst Du mich empört und ich versuche wirklich, mich zu beruhigen!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Ich halte mir den Mund zu und kichere leise, Du siehst mich strafend an. "Besen steht da hinten im großen Schrank, ebenso Handfeger und Schaufel, der Eimer steht unter der Spüle, feg bitte alle Scherben auf, damit keiner rein tritt!", sage ich und lass Dich einfach stehen, um erstmal unter die Dusche zu gehen. Ich muss mich erstmal beruhigen!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Seto~
 

Pah! Worauf hab ich mich hier bloß eingelassen? Der Tag fängt ja wirklich gut an! Miesmutig fege ich die Scherben auf, ich hätte heute lieber im Bett bleiben sollen, dann hätte ich Deine Lieblingstasse nicht zerdeppert. Du bist sicher ziemlich wütend auf mich!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du magst es nicht, wenn sich jemand an Deinen Sachen vergreift. Auf der Tasse stand ,For my dear Brother', muss also ein Geschenk von Deiner Schwester sein. So was kann ich nicht einfach so ersetzen, zumal auf der Rückseite ein Foto von ihr und Dir drauf war.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Wie soll ich das bloß wieder gut machen? Kannst Du mir das sagen? Du willst eine neue Tasse, aber das darf dann keine gewöhnliche Tasse sein, das ist mir schon klar. Aber was für eine Tasse kommt einem Geschwistergeschenk nahe? Wird ein Freundschaftsgeschenk ausreichen? Ich bin mit bei Dir nicht so sicher!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich glaub, jetzt ist meine Intelligenz gefragt und davon hab ich glücklicherweise ja genug. Mürrisch stelle ich eine neue Tasse auf das fertige Tablett und mache mich damit auf den Weg ins Wohnzimmer. Du kommst grad aus dem Badezimmer und hast nur ein Handtuch um die Hüften geschlungen. Na Du traust Dich ja was!

Du bist so kühl
 

~Joey~
 

Du schaust mich an, verziehst aber keine Miene, dabei steh ich hier halb nackt vor Dir. Also irgendwie ist mir das jetzt furchtbar peinlich. "Ähm ja, Du weißt ja, wo das Wohnzimmer ist, ich geh mir schnell was anziehen, bin gleich wieder da!", sage ich und marschiere schnell in mein Zimmer, dabei spüre ich Deinen eiskalten Blick in meinem Rücken!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Schnell schließe ich hinter mir die Tür und atme tief ein. Verdammt! Warum musst Du ausgerechnet jetzt aus der Küche kommen? Das ist doch wohl nicht zu fassen, warum passieren solche Dinge immer mir? Ich bin echt vom Pech verfolgt!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Hastig ziehe ich mir neue Sachen an und muss plötzlich daran denken, wie Du gestern nur in Shorts bekleidet vor mir gestanden hast. Jetzt ist mir doch fast das Gleiche passiert! Wir haben uns gegenseitig halb nackt gesehen, dabei waren wir mal ärgste Rivalen und konnten uns gegenseitig nicht ausstehen!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Seto~
 

Oha, was für ein Anblick! Kopfschüttelnd bringe ich das Tablett ins Wohnzimmer und decke den großen Esstisch, ich höre Deine Schwester im Flur. "Joey? Ist das Frühstück schon fertig?" "Joey zieht sich grade an, aber Frühstück ist schon fertig, die Aufgabe hab ich heute mal übernommen!", sage ich und fühl mich ein wenig schuldig, wegen der zerbrochenen Tasse.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Serenity steckt ihren Kopf durch die Wohnzimmertür. "Oh, guten Morgen, Seto, Du hast heut Frühstück gemacht?" Ich nicke kurz und senke schuldbewusst den Kopf. "Ich hab leider Joeys Lieblingstasse zerbrochen." "Oh, Du meinst die mit dem Foto? Die hab ich Joey zum 19. Geburtstag geschenkt!", sagt sie und ich hab riesige Schuldgefühle Dir gegenüber!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich schau sie an und weiß nicht, was ich sagen soll. Deine Schwester lächelt mich an und meint: "Mach Dir nichts draus, ich hab die Tasse in doppelter Ausführung machen lassen, die andre Tasse steht dort hinten in der Glasvitrine!", und ich dreh mich zur Anbauwand. Tatsächlich! Dort in der Vitrine steht die zweite Tasse, irgendwie bin ich erleichtert!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Aber das heißt ja, dass Du gar nicht so wütend auf mich sein kannst, immerhin hast Du ja noch eine Lieblingstasse. Allerdings habe ich das Gefühl, dass Du dennoch eine Entschädigung verdient hast. Ich bleibe Dir ungern etwas schuldig, ich werde mir also etwas einfallen lassen, damit ich Dir eine Freude machen kann. Irgendwie fang ich an, Dich wirklich zu mögen!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Nach dem, was Du mir erzählt hast, kann ich Dich erstrecht nicht zurücklassen, außerdem muss ja irgendjemand auf Dich aufpassen und wenn nur ich Dich zum Lachen bringen kann, dann werde ich das auch tun, auch wenn es mir nicht leicht fallen wird, Dich ständig um mich zu haben. Ich werde nicht zulassen, dass Du wieder das Lachen vergisst! Ich bin Seto Kaiba, nichts geschieht, wenn ich es nicht will!

Du bist so kühl

~Joey~
 

Es ist jetzt 20 Minuten nach 10 und Du bist weg. Mokuba hat Dich vor Dich vor 2 Minuten mit der Limousine abgeholt. Du hast gesagt, dass Du Dich gleich um meine Suzuki kümmern wirst und sie dann sofort in Deine Privatgarage bringen lässt, zusammen mit Deiner Harley, damit ich ja nicht auf den Gedanken komme, mich auf dieses Höllengefährt zu setzen. Ich bin deswegen ein wenig irritiert!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich kann mir nicht vorstellen, warum Du etwas dagegen hättest, wenn ich mit meiner Maschine durch die Gegend fahre. Klar, der Arzt hat gesagt, dass ich mich schonen soll, aber er hat nicht gesagt, dass ich kein Motorrad fahren darf. Also, warum solltest Du mir das verbieten? Na ja, Du wirst dafür sicher Deine Gründe haben!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Es hat mich gefreut, dass Du nicht gleich nach dem Aufstehen verschwunden bist und dass Du sogar freiwillig das Frühstück gemacht hast, obwohl es eigentlich gar nicht Deine Aufgabe war. Du hast zwar meine Lieblingstasse zerbrochen, aber so schlimm war es ja nicht, ich fand den heutigen Morgen doch ziemlich lustig. Ich könnte mich daran gewöhnen, mit Dir zu frühstücken!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Vielleicht essen wir in New York auch jeden Morgen zusammen Frühstück, ich hätte bestimmt nichts dagegen, was Du davon hältst, weiß ich allerdings nicht. Ich trau mich allerdings auch nicht, Dich danach zu fragen, das wäre nicht richtig und peinlich wäre es mir auch. Du würdest mich bloß doof anschauen und vielleicht sogar über mich lachen!

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

~Seto~
 

Ich sitze mit Mokuba in der Limousine und weiche seinem Blick gekonnt aus. Er durchbohrt mich förmlich mit seinem neugierigen Blick. Ich weiß genau, was er will! Er will wissen, warum ich mich so verdammt seltsam benehme! Mein Gott, was soll ich denn sagen? Ich weiß doch selbst nicht, warum ich so bin!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich schau ihn etwas unsicher an. "Was schaust Du so, Mokuba?" Er schüttelt den Kopf. "Was ist nur los mit Dir, Bruder? Was läuft zwischen Dir und Joey?" Was soll denn bitte jetzt diese Frage? Was soll denn da bitteschön laufen? Er streicht sich ein paar seiner schwarzen Haare aus dem Gesicht und legt den Kopf schief. Irgendwie erinnert mich diese Haltung an Dich.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Ich zucke mit den Schultern. "Was soll schon los sein? Ich versteh mich halt ein bisschen besser mit Joey, das ist doch nichts Besonderes!" Er grinst ein wenig. "Bei Dir schon, Seto! Du lässt doch sonst Niemanden an Dich ran und dann ausgerechnet Joey?! Bei Duke hab ich das ja verstanden, als Du ihn als Geschäftspartner mit nach New York genommen hast, aber Joey als Dein persönlicher Assistent?"

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ich weiß nicht, was ich darauf jetzt erwidern soll, das ist mir peinlich! Mir fehlen die Erklärungen, es gibt nämlich keine, zumindest keine logische, die ich meinem Bruder auftischen kann. Er hat mich schon gestern nach der Party gefragt, aber ich hab ihm keine Antwort darauf gegeben.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

~Joey~
 

Irgendwie fühle ich mich ein wenig schlapp, ich brauch noch ein wenig Ruhe. "Willst Du Dich noch ein wenig hinlegen, großer Bruder?", höre ich Serenity hinter mir fragen und ich dreh mich zu ihr um. "Ja, ein wenig Ruhe wird mir sicher gut tun, der Unfall hat mich doch ganz schön geschlaucht und die Nacht war auch nicht so gut."

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Sie lächelt mich an und nickt. "Dann geh ins Bett, Joey, ich bring Dir das Mittagessen später vorbei, Du brauchst Dich also heute mal um nichts kümmern, immerhin hat Dir der Arzt eine Schonzeit verordnet!" Sie hat Recht, genau das hat Dein Privatarzt getan und Dir scheint es nicht mal etwas auszumachen, glaube ich.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Zumindest hast Du Dich nicht negativ dazu geäußert, als wir zusammen am Frühstückstisch gesessen haben. Du hast mich nicht zur Sau gemacht, weil ich in den nächsten 3 Wochen Ruhe brauch und mich nicht überanstrengen soll. Du bist deswegen anscheinend gar nicht böse mit mir.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Serenity tippt mich an der Schulter an und fragt: "Hast Du was, Joey? Du schaust so komisch!" Ich zucke ein wenig zusammen und schüttle den Kopf. "Nein, nein, schon gut, es ist nichts, ich hab nur grad nachgedacht. Ich geh jetzt wieder ins Bett, weck mich, wenn das Mittagessen fertig ist, aber lass es nicht wieder anbrennen, wie beim letzten Mal!"

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Sie verpasst mir eine Kopfnuss und sieht mich schmollend an. "Das war nicht meine Schuld, großer Bruder, immerhin warst Du es, der zu spät nach Hause kam und dem ich das Essen warm halten musste!" Ich lache kurz. "Ja, hast Recht, Schwesterherz!" Ich geb ihr einen kleinen Entschuldigungskuss auf die Wange, sie lächelt mich an und ist gar nicht mehr böse mit mir.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Seto~
 

Ich drehe mich zum Fenster und bin nicht gewillt, meinem Bruder auf seine Frage zu antworten. Ich wüsste ja sowieso nicht, was ich sagen soll! Allerdings gibt er sich diesmal nicht damit zufrieden, dass ich ihn ignoriere. "Ich werde Dich solange nerven, bis Du mir gesagt hast, warum Du ausgerechnet Joey als Assistent genommen hast! Was ist der wahre Grund dafür?", fragt er mich mit fester Stimme.

Du bist so kühl
 

Ich hasse es, wenn er so ist! Wenn er so erwachsen tut! Ich will nicht, dass er so schnell erwachsen wird, ich will meinen kleinen naiven Bruder zurück! Ah, verdammt, warum muss er sich immer so kaibamäßig verhalten, wenn er etwas Wichtiges von mir wissen will? Er macht mich ganz nervös, mit seiner Mischung aus kindlicher Neugier und erwachsenem Wissensdurst!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich schau ihn mit einem Unschuldsblick an. "Ich hab keinen bestimmten Grund! Es war einfach ein plötzlicher Entschluss, eine Eingebung!", sage ich und merke gleich, dass er mir nicht glaubt. Ach man, warum muss er mich eigentlich immer sofort durchschauen? "Du machst nie etwas ohne Grund, Seto! Das kannst Du mir also nicht weiß machen!" Er ist zu intelligent für meine Spielchen!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Okay, Okay, dann eben die Wahrheit! "Ich wollte ihn hier nicht versauern lassen! Ich bin der Meinung, dass er mehr verdient hat, als so einen Aushilfsjob und bei mir in der Firma wäre er doch gut aufgehoben! Außerdem brauch ich Jemandem, dem ich vertrauen kann und da hab ich halt nicht so viel Auswahl!", sage ich und er nickt zufrieden. "Du bist wieder so nett, wie damals im Waisenhaus!"

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Joey~
 

Ich gehe in mein Zimmer und werfe mich erschöpft auf's Bett, meine Schulter tut fast gar nicht mehr weh, was vielleicht auch an der Salbe und der Aspirintablette liegen kann, die ich heute Morgen genommen habe. Ich bin müde und will eigentlich nur noch schlafen!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich schließe meine Augen und ganz plötzlich sehe ich Dein Gesicht vor mir. Verdammt, wo kommt das denn jetzt her? Seit wann denke ich an Dich, wenn ich die Augen schließe? Ruckartig erhebe ich mich in eine aufrechte Position und starre an die Wand. Ich schüttle den Kopf, das müssen die Nachwirkungen des Unfalls sein, ich leide immer noch unter dem Schockzustand und deshalb sehe ich Dich vor mir.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ja genau, so muss es sein. Anders kann ich mir das hier nicht erklären. Ich lege mich wieder hin und schließe erneut meine Augen, diesmal sehe ich nicht nur Dein Gesicht, sondern auch Deinen nackten Oberkörper. Ah, verdammt! Ich springe fluchend von meinem Bett auf und rutsche beinahe auf dem Bettvorleger aus. Ich bin völlig verwirrt!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich trete ans Fenster und öffne es, ein wenig kühle Luft wird mir gut tun und meine merkwürdigen Gedanken vertreiben, hoffe ich. Ich seufze leise, ich vermisse Dich irgendwie, dabei bist Du noch gar nicht so lange fort. Ich bin froh, dass ich Dich schon morgen wieder sehe!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Morgen um 9 bin ich mit Dir verabredet, vorher muss ich noch zum Flughafen und meinen Job kündigen, mein Boss wird zwar nicht davon begeistert sein, aber wenn ich ihm erzähle, dass ich nächste Woche mit Dir nach New York fliege, um in Deiner Firma zu arbeiten, wird er sich ganz sicher für mich freuen. Er ist nämlich ein großer Fan von Dir, genau wie ich!

doch ich fühl'

~Seto~
 

Ungläubig starre ich meinen Bruder an. "Was soll das heißen, ,Du bist wieder so nett, wie damals im Waisenhaus'?", zitiere ich ihn, er zuckt nur kurz mit den Schultern. "Na ja, ich mein ja nur, Du benimmst Dich Joey gegenüber wirklich irgendwie nett! Das find ich schön!" Er zeigt mir ein zuckersüßes Lächeln und ich drehe mich wütend zum Fenster. Ich will gar nicht nett sein! Wollte ich noch nie!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich sollte mein jetziges Verhalten wirklich noch mal überdenken, so kann es nicht weitergehen! Na echt super! Jetzt hab ich Dich am Hals und muss darauf achten, dass ich Dir gegenüber nicht zu nett bin, damit mein Ruf als eiskalter Geschäftsmann nicht ruiniert wird! Ich hätte nicht herkommen sollen. Du machst mich echt fertig!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich höre meinen Bruder leise seufzen und ich schau ihn überrascht an. "Was ist los?", frage ich ihn und er schaut mich mit einem seiner berühmten Hundeblicke an. "Ist es wirklich so schlimm, wenn Du mal ein wenig netter zu den Leuten bist? Ist es wirklich so schlimm, wenn Du mal ein kleines Lächeln zeigst, oder mal richtig offen lachst?" Für ihn ist das Alles kein Problem!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Warum fragt er mich stets dieselben Dinge? "Mokuba, ich hab Dir doch schon oft gesagt, dass ich mir als Geschäftsmann keine Schwächen erlauben kann, also hör auf, mich ständig mit diesen Fragen zu löchern!" Er schaut mich wütend an. "Willst Du damit sagen, dass ich schwach bin, nur weil ich öfter lache, als Du? Willst Du damit behaupten, dass Joey stärker geworden ist, nur weil er vor 3 Jahren damit aufgehört hat?" Nein, das bist Du sicher nicht!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Joey~
 

Ich weiß jetzt zwar nicht genau, wie ich auf den Gedanken komme, dass ich ein Fan von Dir bin, aber es entspricht wohl der Wahrheit. Immerhin hab ich Dich stets und ständig herausgefordert, um zu beweisen, dass ich genauso stark sein kann, wie Du. Ich hab die letzten Jahre, während Deiner Abwesenheit, immer an Dich denken müssen. Hab mich gefragt, wie es Dir geht, hab in den Nachrichten die Berichte über Dich verfolgt. Ich wollte Dich unbedingt wieder sehen, irgendwann!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Es ist wirklich merkwürdig, eigentlich hätte ich froh sein müssen, dass Du weg warst. Immerhin hast Du mich immer nur gedemütigt und beleidigt, aber auch wenn Du mein ärgster Rivale warst, warst Du dennoch ein Freund von mir, dem ich immer zur Hilfe geeilt bin, wenn es notwendig wurde, ganz egal, was Du mir an den Kopf geknallt hast, ganz egal, wie sehr Du mich mit Deinen eiskalten Augen durchbohrt hast.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Findest Du das nicht merkwürdig? Als Pegasus Deine Seele gefangen nahm, war ich verdammt sauer, eigentlich hätte es mir egal sein können, immerhin hattest Du mich kurze Zeit davor in einem Duell geschlagen und gedemütigt, aber was Pegasus Dir und Deinem kleinen Bruder angetan hatte, hat mich sehr wütend gemacht und als die Big 5 Dich in der virtuellen Welt gefangen hielten, war ich ebenfalls sauer. Dabei weiß ich nicht einmal wieso!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich bin freiwillig mit Yugi mitgegangen, bin freiwillig in diese virtuelle Kapsel gestiegen, habe freiwillig versucht, Dich aus dieser virtuellen Welt zu befreien, obwohl ich sicher war, von Dir nicht einmal ein Wort des Dankes zu bekommen. Fragt sich nur warum ich das getan habe! Ich streiche mir das Haar aus dem Gesicht und beobachte mich dabei in dem Spiegelbild im Fenster. Ich sehe fast so aus, wie damals, nur ein wenig älter!

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

~Seto~
 

Warum weiß er eigentlich von Deinem Geständnis? "Woher weißt Du, dass Joey seit 3 Jahren nicht mehr gelacht hat?", frage ich ihn, er zuckt mit den Schultern. "Das hat Serenity mir erzählt und Yugi sagt das auch, Tea hat sich richtige Sorgen um ihn gemacht, als er Mai verlassen hat, Tristan war sogar verdammt wütend auf ihn, weil er immer behauptet hat, dass es ihm gut geht. Alle waren sichtlich überrascht, weil Joey plötzlich ganz anders ist, seit wir hier sind!" Ich bin verwirrt.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Heißt das, dass es wirklich mit mir zu tun hat? Hast Du wirklich wegen mir aufgehört zu lachen? Nur weil ich nicht mehr da war? Du warst doch immer der fröhlich lachende Idiot, der ständig in Yugis Schatten umhergelaufen ist und sich ständig mit mir anlegen musste! Was ist mir Dir passiert? Wann hast Du angefangen, die Idiotenmaske abzulegen?

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Warum, zum Teufel, benimmst Du Dich mir gegenüber noch immer so, wie damals? Warum kannst Du in meiner Gegenwart so verdammt offen Lachen, wenn Du es in Gesellschaft Deiner Freunde nicht konntest? Das ist doch verrückt! "Das versteh ich irgendwie nicht!" "Was soll daran so schwer sein, Seto? Es ist doch ganz logisch, er hat Dich einfach vermisst!" Eh? Wie bitte? Was, zum Teufel, meint er damit? Ich bin sprachlos.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Ich schüttle den Kopf. "Nur weil er aufgehört hat zu lachen, muss das doch nicht gleich heißen, dass er mich vermisst hat! Wie kommst Du darauf?" Er zuckt mit den Schultern. "Na ja, allein die Reaktion am Infostand, als Du vor ihm gestanden hast, hat mich ziemlich nachdenklich gemacht. Hast Du nicht gemerkt, wie nervös er war? Ich hatte das Gefühl, als würden seine Beine gleich einknicken!"

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Eigentlich wollte ich ja schlafen, aber das scheint mir nicht vergönnt zu sein, weil Du ständig in meinen Gedanken rumschwirrst. Kannst Du mich nicht einfach in Ruhe lassen? Irgendwie will ich das aber gar nicht, eigenartig! Ich bin wirklich froh, dass Du hier bist, verdammt froh sogar. Aber dass Du mich gleich mit nach New York nehmen würdest, hätte ich nie von Dir erwartet, wirklich nie!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich hab den Geschäftsmann vermisst, den berühmt, berüchtigten Seto Kaiba, Leiter der KC, ärgster Rivale von Yugi und dem einstigen Pharao Atemu. Den Typ, der sich in meiner Gegenwart immer wie mein Meister aufspielen musste und mir immer eine Lektion erteilt hat. Den Seto Kaiba, der für seinen Bruder alles riskieren würde, sogar sein Leben. Den Mann, der zu fast jedem Problem eine Lösung parat hatte, egal wie aussichtslos die Sache war.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Ich hätte nie für möglich gehalten, dass Du auch eine andere Seite an Dir hast. Eine schwache Seite. Eine verletzliche Seite. Du warst in meiner Gegenwart erstaunt, überrascht, mitfühlend, besorgt, geschockt, schuldbewusst, nett und dabei bist Du erst seit Freitag hier und jetzt ist es Sonntag. Bin ich außer Mokuba der Erste, der diese Seiten an Dir gesehen hat, bin ich außer er der Erste, der diese Reaktionen bei Dir hervorgebracht hat? Ich würde Dich gern danach fragen!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Leider traue ich mich nicht, ist auch verständlich, immerhin bist Du noch immer derselbe Seto Kaiba, der sich keine Schwächen eingesteht. Wenn ich Dich an Deine Schwächen erinnere, wirst Du mich gleich von Dir schieben und das könnte ich nicht ertragen, also werde ich einen gewissen Abstand wahren, um Dich nicht zu verunsichern. Ich will noch immer in Deiner Nähe sein, ganz egal, wie Du mich behandelst!

Du bist so kühl
 

~Seto~
 

Ich starre überrascht auf meinen Bruder. Heißt das etwa, dass ich Recht hatte mit meiner Vermutung, dass Du vielleicht in mich verliebt bist? Ah, verdammt, ich wusste es! Erschöpft senke ich meinen Kopf. Es ist ja nicht so, dass Du der Erste wärst, nein ganz sicher nicht! Viele Frauen und sogar Männer waren schon in mich verliebt und wollten eine Beziehung mit mir eingehen. Aber von Dir hätte ich das am Allerwenigsten erwartet!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Was soll ich denn jetzt machen? "Kannst Du mir auch sagen, was ich Deiner Meinung nach jetzt tun soll?", frage ich meinen Bruder und er lächelt mich an. "Nichts! Du hast doch schon Alles getan. Du nimmst ihn mit nach New York und das war Deine eigene Entscheidung. Du brauchst meinen Rat also gar nicht, hör einfach darauf, was Dein Herz Dir sagt, das hab ich bei Rebecca auch getan."

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Was hat das damit zu tun? "Darum geht's doch jetzt gar nicht!", motze ich ihn an. "Rebecca ist Deine Freundin und ich habe sicher keine Lust, mit Joey eine Beziehung einzugehen, zumal er sowieso noch nichts von seinen eigenen Gefühlen weiß und außerdem auch noch ein Mann ist!" Er legt den Kopf schief und lächelt. "Du scheinst zu vergessen, dass wir in den USA leben, wo in einigen Bundesstaaten sogar Homoehen erlaubt sind und Kinderadoption bei gleichgeschlechtlichen Paaren!"

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Verdammt, warum muss er mir jetzt ausgerechnet mit diesem Argument kommen? "In New York ist das aber, soweit ich weiß, noch nicht gesetzlich verankert!" Er macht eine kurze Handbewegung und mei: "Quatsch, ich hab doch auch nicht gesagt, dass Du ihn gleich heiraten musst! Ich wollte Dich nur davon in Kenntnis setzen, dass es heutzutage nicht mehr als unnormal gilt, wenn man auf das gleiche Geschlecht steht!" Ah, er macht mich fertig, dabei ist er erst 15!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Ich schließe das Fenster wieder und lege mich nun doch wieder zurück ins Bett, ich brauch einfach ein wenig Ruhe. Meine Schulter schmerzt noch immer ein wenig, aber es hält sich zum Glück in Grenzen. Sofort fallen mir die Augen zu, ich wusste gar nicht, dass ich so verdammt müde bin. Kaum sind meine Augen zu, sehe ich wieder Dein Gesicht vor mir, aber das stört mich jetzt nicht weiter.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Dann denke ich halt an Dich, ist mir doch jetzt egal! Warum sollte ich mich deswegen jetzt verrückt machen? Ich bin zwar sicher, dass Du nicht so oft an mich denken musst, aber auch das stört mich nicht weiter. Ich bin froh, dass ich mich in Deiner Nähe aufhalten kann und das ist im Moment das Wichtigste, mehr brauch ich nicht.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich werde Dir nicht sagen, dass ich ständig an Dich denken muss, dass ich in Deiner Nähe glücklich bin, ich werde einfach überhaupt nichts tun. Einfach nur bei Dir zu sein, mit Dir zu reden, für Dich zu arbeiten, wird mir genügen. Muss es einfach, denn ich weiß nicht, wie Du reagierst, wenn ich Dir sage, was ich fühle. Du wirst ganz sicher ausrasten!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich sollte mir nicht so viele Gedanken darüber machen, morgen treffe ich Dich wieder, morgen unterschreibe ich den Arbeitsvertrag, morgen ändert sich mein ganzes Leben, morgen kann ich endlich das tun, was ich schon immer wollte, morgen fängt mein neues Leben an! Aber jetzt will ich einfach nur schlafen!

deine Zärtlichkeit und Wärme

~Seto~
 

Es ist Montag kurz vor 9 Uhr, ich sitze in meinem Büro der KC und warte auf Dein Eintreffen. Gestern hab ich mich noch 3 Stunden lang mit Mokuba unterhalten und ihm erklärt, das ich keineswegs gewillt bin, Dich an mich ran zu lassen, mehr als Freundschaft ist einfach nicht drin, ich steh nicht auf Männer! Er hat versucht mich davon zu überzeugen, dass Du sicher nicht den ersten Schritt tun wirst, weil Du einfach zu viel Respekt vor mir hast. So ganz sicher bin ich mir bei Dir allerdings nicht!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Es wird bestimmt ziemlich anstrengend, Dich in meiner Nähe zu haben und zu wissen, dass Du mehr von mir willst, als ich Dir geben kann, aber Mokuba meint, dass ich damit schon irgendwie klar komme, immerhin bist Du ja nicht der Erste, der so für mich empfindet und solange Du mich nicht mit irgendwelchem Schmalz voll quatschst und mir keine Liebesbriefe schreibst, werde ich Dich auch nicht feuern.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich weiß wirklich nicht, wie ich das überleben soll. Aber wenn ich das mal positiv sehe, wie mein Bruder, dann komme ich unweigerlich zu der Erkenntnis, dass Du sicher ein ziemlich treuer Mitarbeiter sein wirst, weil Du ganz bestimmt Angst hast, dass ich Dich wieder hierher nach Domino zurückschicke, wenn ich von Dir genug habe. Mir schleicht sich bei dem Gedanken ein fieses Grinsen auf mein Gesicht, jetzt bin ich doch froh, dass ich hierher gekommen bin!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Allerdings habe ich dennoch nicht vor, mich auf Dich einzulassen, ich will auch nicht mit Dir spielen, das ist nicht meine Art! Außerdem bin ich in Sachen Liebe und Sex sowieso völlig unerfahren und meinem Ruf wird das sicher auch schaden, wenn ich zu oft mit Dir rumhänge. Ein Klopfen reißt mich aus meinen Gedanken. "Herein!", sage ich und eine meiner Privatsekretärinnen öffnet die Tür.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Dahinter sehe ich Dich, Du wirkst nervös. "Mr. Wheeler ist nun da!", sagt sie und ich nicke kurz. "Er darf eintreten, ich möchte in der nächsten Stunde nicht gestört werden, bringen Sie uns noch Kaffee und sorgen Sie dafür, dass diese Briefe noch heute verschickt werden!", sage ich zu ihr und reiche ihr einen Stapel Briefe. Sie verabschiedet sich und schließt hinter Dir die Bürotür. Du bleibst ein wenig verloren an der Tür stehen.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

~Joey~
 

Oh man, ich war noch nie in Deinem Büro, das ist ja riesig! "Setz Dich ruhig.", sagst Du und ich schlucke kurz, ich bin verdammt nervös. Ich setze mich auf einen Drehstuhl Dir gegenüber, Du sitzt in Deinem Sessel und reichst mir sofort den Arbeitsvertrag über den Schreibtisch. Ich schau Dich überrascht an, Du verschwendest wirklich nicht viel Zeit!

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Ich nehme den Vertrag entgegen und streife dabei zufällig über Deine Finger. Ein wenig erschrocken zucke ich zurück und konzentriere mich sofort auf die Papiere in meiner Hand. Aus den Augenwinkeln merke ich, wie Du Dich zurücklehnst und Dir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht streichst, ich muss schon wieder schlucken und wende schnell den Blick von Dir ab.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Aufmerksam lese ich mir den Vertrag durch, Du hast wirklich nicht zu viel versprochen, als Dein persönlicher Assistent hab ich wirklich ziemlich viele Rechte und der Lohn kann sich auch sehen lassen. Na ja, ich hab zwar auch viele Pflichten, aber das schaff ich schon irgendwie. Ich kann froh sein, dass ich eine Ausbildung als Bürofutzi gemacht habe, oder anders gesagt, ich bin Kaufmann für Bürokommunikation. Wie ich das geschafft habe, weiß ich immer noch nicht!

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Und Du weißt sicher nicht mal, dass ich eine abgeschlossene Berufsausbildung habe, ich hab's Dir zumindest noch nicht erzählt. "Hinten musst Du Deine Berufsausbildung angeben, alle anderen Daten hab ich schon eingetragen!", höre ich Dich sagen und ich grinse kurz. Du wirst sicher überrascht sein, dass ich Kaufmann für Bürokommunikation bin. Das wird lustig!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Ich lese mir die eingetragenen Daten durch, scheint Alles richtig zu sein. Du weißt ja wirklich gut über mich Bescheid, selbst mein Geburtsdatum ist richtig, ich bin beeindruckt. Ich trage meine Berufsausbildung dazu und lese mir auch den Rest des Arbeitsvertrages durch. "Unterschrift auf die letzten beiden Seiten!", sagst Du, ich nicke kurz, schnappe mir erneut den Kugelschreiber vom Schreibtisch und beginne mit einer Unterschrift mein neues Leben.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Seto~
 

Du legst mit einem Grinsen den Kugelschreiber zurück und reichst mir den Vertrag. "Ich werde das nachher kopieren lassen und Dir die Kopie mitgeben, die wirst Du in Deine Unterlagen sortieren, als Sicherheit!" Ich werfe kurz einen Blick auf Deine eingetragene Berufsausbildung und bin ein wenig überrascht. "Warum hast Du mir nicht gesagt, dass Du eine Ausbildung als Kaufmann für Bürokommunikation gemacht hast?" Ich hätte Dir das gar nicht zugetraut!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du zuckst nur grinsend mit den Schultern. "Du hast mich ja nie gefragt. Ich hab gleich nach der Schule damit angefangen und vor zwei Monaten meinen Abschluss gemacht." "Aber warum ausgerechnet im Büro? Ich hätte von Dir eigentlich mehr was Handwerkliches erwartet, denn Du siehst wirklich nicht wie ein Bürohocker aus!"

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Du grinst mich an. "Trotzdem hast Du mich als Bürohocker eingestellt!", sagst Du und ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Eigentlich hab ich angenommen, dass ich Dir noch etwas beibringen muss, aber so wie es aussieht, ist das nicht mehr nötig. Na so ein Glück! So brauch ich Dich nicht ständig im Auge behalten und kann mich trotzdem auf Dich verlassen!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Joey~
 

Ganz plötzlich grinst Du mich an und meinst. "Na, dann will ich mal hoffen, dass Du Deine neue Aufgabe ernst nimmst, immerhin bist Du ja in diesem Bereich ausgebildet! Hast Du denn auch schon etwas Berufserfahrung?" Ich schüttle den Kopf. "Außer einem zweimonatigen Praktikum in einer Anwaltskanzlei als Sekretär und dem Aushilfsjob am Flughafen hab ich darin keine Erfahrung!" Du nickst nur kurz und schaust mich mit Deinen eisblauen Augen an.

Du bist so kühl
 

Unter diesem kalten Blick werde ich erst richtig nervös, ich hasse das! Zum Glück klopft es wieder an der Tür und mit einem kühlen "Herein!" lässt Du Deine Sekretärin eintreten, die sofort 2 Tassen Kaffee auf den Schreibtisch stellt und mit einem kurzen Nicken das Büro wieder verlässt. Du gibst mir doch tatsächlich einen Kaffee aus, damit hätte ich nun gar nicht gerechnet!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Mit zittrigen Händen öffne ich die kleine Zuckertüte, die neben meiner Kaffeetasse liegt und verschütte dabei ein wenig Zucker auf Deinen Schreibtisch, ein leises Grummeln von Dir lässt mich leicht zusammenzucken und ich wische den Zucker sofort weg. Musst Du mich so verdammt nervös machen?

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Du wendest Dich wieder Deinem Laptop zu und trinkst nebenbei den schwarzen Kaffee. Ob der auch so stark ist, wie der, den ich Dir gemacht habe? Wohl kaum! Dennoch muss ich leicht grinsen und Du schaust mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Keine Sorge, dieser Kaffee ist keine Konkurrenz zu Deinem!" Eh? "Kannst Du Gedanken lesen, oder was?" Du überraschst mich immer wieder!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Seto~
 

Ob ich Gedanken lesen kann? "Nicht wirklich, aber Du bist wie ein offenes Buch und so verdammt berechenbar! Ich weiß immer, was Du denkst!" Du verschluckst Dich fast an Deinem Kaffee und schaust mich geschockt an. "Is nich wahr? Echt?", fragst Du und ich nicke kurz. "Du kannst absolut nichts vor mir verbergen!" Nicht mal Deine geheimsten Gefühle, die sogar für Dich noch geheim sind. Ich kenn Dich zu gut!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du schüttelst den Kopf und lachst. "Nee Alter, das glaub ich Dir nicht, so einfach ist das ganz sicher nicht!" Ich zucke mit den Schultern und wende mich wieder meiner Arbeit zu. Glaub mir ruhig, ich weiß, was Du denkst. Du kannst Dich nicht vor mir verstecken, Du bist einfach zu durchschaubar, das war schon immer so!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

So kann ich Dich wenigstens von mir fernhalten, bevor die Sache außer Kontrolle gerät. "Eine Frage hätte ich aber noch!", höre ich Dich sagen und ich nicke kurz, ohne Dich anzuschauen. "Frag ruhig." Ich höre Dich tief durchatmen. "Warum bist Du wirklich hier in Domino? Doch nicht nur, weil Dein Bruder das verlangt hat, oder?" Ich zucke mit den Augenbrauen, diese Frage überrascht mich jetzt ein wenig.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Das ist eine verdammt gute Frage, aber wenn ich darüber nachdenke, fällt mir keine passende Antwort dazu ein. Ich beende meine Arbeit, lehne mich in meinem Sessel zurück und verschränke die Arme. Ich schau Dich nicht an und dreh mich mit meinem Sessel zur Fensterfront. "Warum willst Du das wissen?", frage ich kühl, ich will Dir auf Deine Frage keine Antwort geben.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Warum fragst Du mich so was? "Na ja, es interessiert mich halt, Du hättest doch überall Urlaub machen können. Mokuba hätte bestimmt kein Problem damit gehabt und ich glaube ehrlich nicht, dass Du nur hierher gekommen bist, um ihm den Wunsch zu erfüllen, immerhin warst Du 3 Jahre, 2 Monate und 11 Tage nicht mehr hier!" Du hast sogar die Tage gezählt? Warum, zum Teufel, bin ich jetzt so verdammt überrascht?

so wie früher.

~Joey~
 

Ich warte gespannt auf Deine Antwort, dabei weiß nicht mal genau, warum ich das eigentlich wissen will. Eigentlich sollte ich doch froh sein, dass Du überhaupt hier bist, warum suche ich jetzt noch nach dem Grund? Was erwarte ich eigentlich? Glaub ich ernsthaft, dass Du aus einem andren Grund nach Domino gekommen bist, außer dem, dass Dein Bruder Dich drum gebeten hat? Wer weiß, vielleicht wolltest Du uns ja auch endlich mal wieder sehen!

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Je länger ich darüber nachdenke, umso unsinniger kommt mir dieser Gedanke vor. Du bist sicher nicht hier, weil Du uns sehen wolltest und Dein eindeutiges Schweigen sagt mir, dass ich Recht habe. Oder Du willst mir den wahren Grund einfach nur nicht verraten, das wäre auch möglich. "Schon gut, vergiss es, Du musst mir keinen Grund nennen! Ich sollte froh sein, dass Du überhaupt zurückgekommen bist! Wenn Du mir nichts sagen willst, muss ich das akzeptieren!", sage ich und Du drehst Dich zu mir um.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Ein leises Seufzen verlässt Deine Kehle und Du schließt Deine Augen. "Um ehrlich zu sein, weiß ich nicht, warum ich meinem Bruder zugestimmt habe, dass wir Euch in Domino-City besuchen und hier Urlaub machen. Zuerst war ich geschockt, als mein Bruder mich gefragt hat, dann kam es mir nicht mehr so schlimm vor und als wir dann im Flugzeug waren, hab ich mich irgendwie sogar gefreut. Als ich Dich dann auf dem Flughafen gesehen habe, war ich schon wieder geschockt und wollte gleich wieder umkehren!" Mir fehlen die Worte,

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Du warst geschockt? "Als Mokuba Dich dann angesprochen hat, fand ich es nicht mehr so schlimm, dass Du der Erste warst, dem ich hier über den Weg lief. Ich war überrascht, dass Du keinen Streit mit mir angefangen hast und irgendwie auch ein wenig froh darüber, zugleich aber auch ein wenig enttäuscht. Du siehst zwar fast genauso aus, wie früher, aber Du hast Dich definitiv geändert und damit komm ich irgendwie nicht so ganz klar!"

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

~Seto~
 

Was, zum Teufel, sag ich da eigentlich? Ja, bin ich denn von allen guten Geistern verlassen? "Das sagt genau der Richtige! Du verhältst Dich seit der Party auch total seltsam, eigentlich hab ich angenommen, dass Du immer noch der Alte bist, aber da hab ich mich wohl geirrt!" Ich schau Dich überrascht an. "Gibt es damit irgendein Problem?", frage ich kühl und Du schüttelst heftig den Kopf.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ein zartes Rot liegt auf Deinem Gesicht. "Ähm, nein, natürlich nicht! Ich mein nur, Du hast Dich auch verändert, irgendwie! Das verwirrt mich ein wenig, aber ich hab sicher kein Problem damit, allerdings sind Deine Stimmungsschwankungen manchmal ziemlich beängstigend. Na ja, was ich damit sagen will, dieser Wechsel von nett und eiskalt kommt immer ziemlich plötzlich, ich kann damit nicht so richtig umgehen. Früher warst Du berechenbarer!"

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Berechenbarer, hm? Interessant! Ich grinse leicht. "Wenn ich damals so berechenbar war, warum konntest Du mich dann trotzdem nie besiegen?", frage ich und Du lachst. "Tja, weil Du einfach in Allem besser bist, als ich?" Ich hätte nie gedacht, dass Du das mal so offen zugeben würdest! "Hast Du nun endlich akzeptiert, dass ich Dein Meister bin, oder wie?" Ich bin überrascht, denn Du nickst einfach nur und grinst mich an.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Dass ich das noch erleben darf! Du akzeptierst mich als Deinen Meister! Was für eine Überraschung, dabei hab ich angenommen, dass mich jetzt nichts mehr überraschen könnte. Erst sehe ich Dich als Erster hier in Domino, dann bekomm ich mit, was Du für mich empfindest, dann stimmst Du zu, dass Du für mich arbeitest, dann mach ich mir sogar Sorgen um Dich, dann erzählst Du mir, dass Du seit 3 Jahren nicht gelacht hast, dann erfahre ich, dass Du Kaufmann für Bürokommunikation bist und jetzt das! Ich bin wirklich erstaunt!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Jetzt bin ich wirklich verrückt geworden! Was bringt mich jetzt dazu, Dir zu offenbaren, dass ich Dich als meinen Meister akzeptiere? Ich muss hier weg! Mit einem Schluck trinke ich den restlichen Kaffee aus und stell die Tasse wieder ab. "Ich muss los, ich will mich noch mit meinen Freunden treffen, die haben sich heute extra Urlaub genommen, wir wollen durch die Stadt ziehen und ein bisschen die Gegend unsicher machen!", sage ich und will mich erheben, doch Dein Blick hält mich zurück.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Was ist? "Kann ich mitkommen?", fragst Du mich und ich schlucke kurz. Hab ich mich jetzt verhört? "Du willst mitkommen?" Du nickst. "Mit meinen Freunden?" Du ziehst kurz eine Augenbraue hoch und nickst wieder. "Ist das wirklich Dein Ernst?" "Ja verdammt! Es sei denn, Du willst nicht, dass ich mitkomme!" Ein Grinsen zieht über mein Gesicht und ich nicke heftig. "Klar kannst Du mitkommen! Das wird lustig, wirst schon sehn!" Du bist definitiv nicht mehr wie früher!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Oh, das wird ein Spaß! Du seufzt genervt. "Was hab ich mir nur dabei gedacht?" "Tja Alter, das weiß ich auch nicht, aber jetzt ist es zu spät! Du kommst mit und es gibt jetzt keinen Rückzieher mehr!" Mein Grinsen wird breiter und Du rollst genervt mit den Augen, oh ja, ich liebe diesen genervten Gesichtsausdruck. Ich weiß zwar nicht wieso, aber so siehst Du immer richtig menschlich aus!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich reibe mir freudig die Hände und erhebe mich. "Nun komm, wir haben nicht viel Zeit, ich bin ja zu Fuß unterwegs! Halt, da fällt mir was ein! Bist Du mit Deiner Limousine hier?", frage ich Dich und Du seufzt wieder genervt. "Ja!" "Super!" Ich grinse noch breiter und irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du Deine Frage schon jetzt bereust. Tja Alter, hättest mich halt nicht fragen dürfen, jetzt hast Du den Salat!

Du bist so kühl
 

~Seto~
 

Oh Schock! Ich wollte mich doch von Dir fernhalten, also warum, zum Teufel, will ich jetzt mit Dir mitkommen? Und vor allem auch noch mit Deinen Freunden? Ich schüttle den Kopf und erhebe mich von meinem Sessel, heut ist echt nicht mein Tag! Ich hätte zu Hause bleiben sollen. "Nun komm, Seto, nimm es nicht so schwer, wirst Du schon überleben!", sagst Du und klopfst mir aufmunternd auf die Schulter. Hey, lass das!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich werfe Dir einen bitterbösen Blick zu und Du zuckst nur mit den Schultern. "Schau mich nicht so an, Seto, es war Deine Idee, nicht meine!" Oh, wie Recht Du doch hast! Es war eine verdammte scheiß Idee! Du packst mich am Handgelenk und ziehst mich aus meinem Büro. "Sag mal, hast Du sie noch Alle? Zieh mich hier nicht so durch die Gegend!", motze ich Dich an, doch Du grinst nur hinterhältig.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Du bleibst kurz stehen und fragst: "Ist es Dir unangenehm, wenn das Herrchen mal dem Hündchen folgt?" Oh, diese Stimme! Ich krieg ne verdammte Gänsehaut, scheiße! Ich befrei mich aus Deinem Griff und stampfe wütend an Dir vorbei. "Du läufst mir hinterher, nicht umgekehrt! Kapiert?" "Jawohl, Chef! Wie Sie wünschen!", sagst Du und folgst mir lachend. Du bringst mich jedes Mal auf die Palme mit Deinen Lachanfällen!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Joey~
 

Ah ja, was für ein Spaß! Ich hab in den letzten Tagen mehr gelacht, als in den 3 Jahren zuvor und das hab ich alles Dir zu verdanken. Am liebsten würde ich Dich jetzt umarmen und durchknuddeln, aber dann wärst Du bestimmt sauer auf mich und das kann ich einfach nicht passieren lassen. Ich brauch Deine Nähe, auch wenn ich ein wenig Abstand zu Dir halten muss!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Schweigend steige ich hinter Dir in den Fahrstuhl und lehne mich Dir gegenüber an die Wand. "Hattest Du eigentlich schon mal so richtigen Spaß?", frage ich Dich und Du schüttelst den Kopf. "Keine Zeit dafür." Ich nicke kurz. "Verstehe. Zu viel Arbeit." Du nickst und verschränkst die Arme vor der Brust. Du hattest den Urlaub wirklich nötig!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Heute werde ich Dir zeigen, was wirklicher Spaß ist, darauf kannst Du Dich verlassen! "In Domino hat sich so einiges verändert, hast Du sicher schon mitbekommen. Sind ja auch schon über 3 Jahre vergangen, seit Du das letzte Mal hier gewesen bist. Aber solange Du in unserer Nähe bleibst, passiert Dir schon nichts." Du schaust mich an und meinst: "Davon bin ich nicht überzeugt." Ah, Du machst mich fertig!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich knurre kurz. "Denn halt nicht, is mir doch egal! Ich pass trotzdem auf Dich auf, basta!" Ich will ja nicht, dass Du Dich hier verläufst und in der falschen Gegend landest. Das könnte nämlich ziemlich böse für Dich ausgehen, bei den vielen Straßengangs, die hier rumlaufen! Aber wenn ich mir das genau überlege, so schwach siehst Du gar nicht aus, ich könnt mir vorstellen, das es die Typen nicht leicht mit Dir haben würden, aber trotzdem, ich will Dich nicht in Gefahr bringen!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Du in New York nicht freiwillig zu Fuß gehst, da ist es ja noch viel schlimmer, als hier in Domino. Der Fahrstuhl hält an und Du steigst aus, ich folge Dir brav in die Tiefgarage, bis zu Deiner Limousine. Kurz davor drehst Du Dich zu mir um und fragst. "Wo treffen wir Deine Freunde eigentlich?" "Bei Yugis Spieleladen, kennst Du sicher noch!" Du nickst und steigst in die Limousine, ich folge Dir und schließe die Tür. Heute zeige ich Dir, wie man Spaß hat!

Ich hätte nie gedacht

~Seto~
 

Super, einfach klasse! Jetzt sitz ich hier und lass mich zu Deinen Freunden kutschieren, das ist einfach wunderbar! Womit hab ich das nur verdient? "Nun schau nicht so böse, Seto. So schlimm sind meine Freunde nun auch wieder nicht.", sagst Du und ich werfe Dir einen spöttischen Blick zu. "Schon klar! Sag nichts. Ich versteh schon! Aber versuch wenigstens ein bisschen nett zu sein. Du warst lange nicht hier!"

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Du hast zwar Recht damit, aber trotzdem kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass ich mit dieser Chaotentruppe rumhängen soll. Ich hätte meine Klappe halten sollen, definitiv! Ziemlich genervt streiche ich mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Seto, Du musst nicht mitkommen, wenn Du nicht willst, ich zwing Dich nicht dazu!", sagst Du plötzlich und ich schau Dich überrascht an.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Du weichst meinem Blick aus und spielst nervös mit Deinen Fingern. Irgendwie kommst Du mir vor, wie ein verlorenes Hündchen. Idiot! "Wenn ich sage, ich komme mit, dann mein ich das auch so, ich ändere nicht einfach so meine Meinung, ist das klar?" Was denkst Du eigentlich von mir? Du schaust mich an und wirkst ein wenig verwirrt.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Nun schau nicht so. "Es ist wirklich okay, glaub mir, ich komm schon klar.", sage ich und Du nickst. "Danke, Seto! Du bist echt ein guter Freund!", sagst Du und lächelst mich an. Schock! Hör auf mich so anzulächeln, sonst verlier ich die Kontrolle. Du senkst den Kopf und ein paar Haare fallen Dir ins Gesicht, ich ertrag diesen Anblick nicht länger.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

~Joey~
 

Du bist so verdammt anders, so sonderbar, ich versteh es nicht. Allerdings könnte ich mich daran gewöhnen, dass Du so anders bist, als sonst. Wir halten an und der Fahrer öffnet uns die Tür, ich steige aus und werde sofort von Yugi belagert. "Joey, da bist Du ja, aber sag mal, warum fährst Du mit Kaibas Limousine?" "Ähm, weil er mit uns mitkommt?", frage ich leicht unsicher, er schaut mich überrascht an. "Äh?"

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Ich höre Deine Schritte hinter mir. "Wie Joey schon sagte, ich komm mit, es sei denn, ich bin unerwünscht!", sagst Du kalt und Yugi schaut an mir vorbei. "Nein, ist gar kein Problem, Du bist herzlich eingeladen, je mehr, desto besser!", sagt Yugi und strahlt mal wieder übers ganze Gesicht, er ist halt immer noch ein netter Kerl, so wie früher.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Tristan und Bakura kommen grad aus Yugis Spieleladen und schaun ein wenig erschrocken an mir vorbei. "Ähm, ja, Seto kommt mit, wenn ihr nichts dagegen habt!", sage ich und grinse nervös, Tristan zuckt nur teilnahmslos mit den Schultern. "Klar, warum nicht!" Bakura nickt nur kurz. "Okay, dann kann's ja losgehen!", sage ich und werfe einen leicht unsicheren Blick zu Dir. Ich weiß nicht genau, ob Du das wirklich durchstehst.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Du scheinst ein wenig angespannt zu sein. "Entspann Dich, Seto, Du kannst immer noch nach Hause fahren, es zwingt Dich keiner hier zu bleiben.", sage ich und Du schüttelst nur kurz den Kopf. "Schon gut, ich komm schon klar!" Das hoffe ich. Ich will Dich wirklich nicht zwingen, etwas zu tun, was Du nicht willst. Ich glaub nämlich nicht, dass Du wirklich darüber nachgedacht hast, was Du ertragen musst, wenn Du mit Yugi und den Andren rumhängst.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Seto~
 

Tja, hier bin ich nun. Eins ist schon klar, ein zweites Mal werde ich Dich sicher nicht fragen, aber einen Rückzieher mach ich jetzt nicht, das würde nur so aussehen, als hätte ich Angst vor Deinen Freunden. Außerdem könnte es vielleicht ganz interessant werden, immerhin hab ich so was noch nie gemacht. Einfach nur rumhängen, ein Seto Kaiba macht so was nicht, zumindest nicht im Normalfall, aber irgendwie läuft in den letzten Tagen sowieso nichts normal. Du wirst mir sicher zustimmen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich folge Dir und Deinen Freunden den Weg entlang, ich will gar nicht wissen, wo ihr hingeht, es ist mir gleichgültig. "Wohin zuerst, Yugi?", fragst Du und Yugi grinst. "Zum neuen Spielecenter mit den Glückspielautomaten, zur Kegelbahn und dann zu unserem Stammlokal.", erwidert er und ich seufze genervt. Na super, wie im Kindergarten. Das mit den Glückspielautomaten erinnert mich an Dich, Du hast immer auf Dein Glück vertraut.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Hattest aber nicht immer Erfolg damit, zumindest nicht, wenn Du gegen mich angetreten bist. Glücksspieler hab ich eigentlich nie gemocht, wenn man etwas erreichen will, muss man hart arbeiten. Kannst Du das? Kannst Du hart arbeiten? "Sag mal, Joey, was machen eigentlich Deine Kumpels von der Ausbildung?", fragt Tristan. "Keine Ahnung, ich hab sie lange nich gesehen und will ich auch gar nicht, ich bin eh nur ein Streber für sie.", sagst Du und ich bin ein wenig überrascht.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du und ein Streber? "Dabei hab ich nur versucht, nen guten Abschluss zu machen, was kann ich denn bitte dafür, dass die Andren das nicht sonderlich ernst genommen haben?" Du zuckst leicht mit den Schultern und Tristan nickt. "Kann ich verstehen, trotzdem sind wir stolz auf Dich, immerhin bist Du der Einzige, der sich getraut hat, ne Ausbildung als Kaufmann für Bürokommunikation zu machen." "Tja, ich hatte halt meine Gründe!", sagst Du in einem Tonfall, der mich ein wenig verwirrt.

Du bist so kühl
 

~Joey~
 

Verdammt, warum fängt Tristan jetzt damit an, ich will nicht über meine Ausbildung reden. Ich will ihm nicht den Grund sagen, zumindest nicht in Deiner Gegenwart. Denn Du bist schuld daran, dass ich diese Ausbildung gemacht habe, ich wollte genauso sein, wie Du. Perfekt, begabt, allwissend! Du wirst nie erfahren, dass ich das Alles nur gemacht habe, um Dich zu beeindrucken, für den Fall, dass Du irgendwann mal hierher zurückkommst. Eigentlich war es eine blöde Idee!

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich schau Tristan mit einem warnenden Blick an. "Du wirst mir den Grund wohl kaum verraten, oder?", fragt er und ich schüttle den Kopf. "Hatte ich nicht vor!", sage ich und werfe kurz einen Blick über meine Schulter. Du ziehst fragend eine Augenbraue hoch und dreh mich wieder um. Nur gut, dass Du nicht Alles weißt, Seto!

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Schweigend setzen wir unseren Weg fort, in einiger Entfernung kann ich schon das neue Spielecenter sehen, erst seit 4 Wochen geöffnet und schon ziemlich gut besucht. Ist auch kein Wunder, wurde ja von Duke Devlin persönlich eingeweiht, ist schließlich auch sein Spielecenter. Bist Du auch immer bei jeder Neueröffnung dabei? Wundern würde es mich nicht, Du hast schließlich gern Alles unter Kontrolle.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Seto~
 

Ah, verstehe, hier ist Duke also vor 4 Wochen hingefahren, hätte ich mir fast denken können. ,Wichtige Geschäfte!', hat er gesagt, deshalb hat er den Termin mit mir um 1 Woche verschoben. Na der kann was erleben! Er hätte mir ruhig sagen können, dass er nach Domino will, um eins seiner neuen Glücksspielcenter zu eröffnen. Er hätte mich ruhig mitnehmen können, dann wäre ich Dir nicht über den Weg gelaufen und hätte trotzdem eine Woche Erholung vom Geschäftsalltag gehabt. Ich bin wütend.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du wirfst mir wieder einen kurzen Blick zu. "Alles in Ordnung mit Dir, Seto? Du siehst wütend aus!", sagst Du und ich schüttle den Kopf. "Nein, ich bin nicht wütend, ich hab mich nur grad an was erinnert, hat nichts mit Dir zu tun!" Du grinst. "Ich schätze, das hat mit Duke zu tun, oder? Du hast nicht gewusst, dass er vor 4 Wochen hier war, oder?", und ich ziehe überrascht meine Augenbrauen zusammen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Kannst Du Gedanken lesen? "Um ehrlich zu sein, ich hab's wirklich nicht gewusst, Duke hat nur was von wichtigen Geschäften gesagt, deshalb hat er einen Termin mit mir um eine Woche verschoben!", sage ich und Du nickst. "Lass mich raten! Und da Du zu sehr im Stress warst und Dich nicht um andre Dinge kümmern konntest, wie zum Beispiel um Deine Heimatstadt, hast Du nicht mitbekommen, dass Duke hier mächtig viel Wirbel gemacht hat, mit seinem Spielecenter!" Und damit hast Du mich voll erwischt.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du triffst den Nagel auf den Kopf, ich bin ziemlich überrascht. "Na, hab ich Recht?", fragst Du und ich wende mich von Dir ab. Pah, nur weil Du Recht hast, muss ich das noch lange nicht zugeben, erstrecht nicht vor Deinen Freunden, die mich sowieso schon ziemlich perplex anstarren. "Was starrt ihr den so, wolltet ihr nicht reingehen?", frage ich genervt und Yugi lächelt naiv. "Sicher doch, Kaiba!", sagt er und geht mit seinen Freunden ins Center. Du bleibst stehen und legst Deine Hand auf meine Schulter, ich versteife mich fast vollkommen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Was sucht Deine Hand auf meiner Schulter? "Nimm's nicht so schwer, Seto, ich kenn Dich eben genauso gut, wie Du mich! Du hast Domino damals verlassen, weil Du mit Deiner Vergangenheit abschließen wolltest, deshalb hat es mich auch so überrascht, als Du ganz plötzlich durch die Flughafenhalle gekommen bist, nach über 3 Jahren! Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben.", sagst Du leise, in einem Tonfall, der mir beinahe den Atem raubt.

wie hilflos mich das macht.

~Joey~
 

Ich spüre Deine Anspannung und nehm meine Hand wieder von Deiner Schulter. "Lass uns rein gehen, die Andren warten sicher schon!" Du nickst nur schweigend und folgst mir ins Center. Ich vergrabe meine Hände in meine Hosentaschen, hier im Gebäude ist es etwas kühl, aber doch nicht unangenehm. Für Dich ist es bestimmt ideal, immerhin bist Du für Deine eisige Kälte bekannt. Zumindest war es mal so!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Ich hab in der kurzen Zeit, die Du hier bist, einen anderen Seto Kaiba kennen gelernt, allerdings bin ich mir noch nicht sicher, welcher nun der richtige Kaiba ist. Der eiskalte Geschäftsmann oder der gute Freund? Ist es möglich, dass beide Seiten von Dir zur selben Zeit existieren können? Ich würde mich freuen, wenn's so wäre!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich weiß nicht, was passiert, wenn wir erstmal in den USA sind und Du wieder an die Arbeit gehst, wenn ich für Dich schufte und Deine Befehle entgegen nehme. Ich mach mir keine Illusionen, keine Hoffnungen darüber, dass Du mich in New York genauso freundschaftlich behandeln wirst, wie Du es jetzt tust, denn das würde einfach nicht zu Deinem Image passen. Du kannst einfach nicht aus Deiner Haut und das macht mich traurig.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich gehe zu Yugi, der mit Tristan und Bakura an einem riesigen Flipperautomaten steht. "Na, Alter, schon den Rekord von Duke geknackt?", frage ich ihn und er seufzt leise. "Leider nicht, dabei hab ich bisher noch nie bei irgendeinem Spiel verloren!" "Komm schon, Yugi, einmal ist immer das erste Mal! Ich hab ständig verloren und es macht mir nichts aus!", sage ich und denke an das letzte Duell gegen Dich.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Seto~
 

Ich lehne mit verschränkten Armen an der Wand und beobachte Dich und Deine Freunde aus der Entfernung. Yugi kann also Dukes Rekord beim Flipperautomaten nicht knacken, na wundern tut es mich nicht, das hab nicht mal ich geschafft. Der Schwierigkeitsgrad ist einfach zu hoch, nur Duke kennt alle Tricks, immerhin hat er das Teil entwickelt. "Lass mich mal ran, Yugi, ich will auch mal mein Glück versuchen, hab lange nicht mehr gespielt!", höre ich Dich sagen und ich schau Dich überrascht an.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Du willst also Dukes Rekord knacken, na da bin ich echt mal gespannt! "Joey, Du hast doch schon seit 3 Jahren nicht mehr am Flipperautomaten gestanden, oder an einem andren Spiel teilgenommen!", meint Tristan und ich ziehe überrascht meine Augenbrauen zusammen. Wieder so ein kleines Detail, das ich nicht kannte, der Glücksspieler spielt nicht mehr, was für eine Überraschung. "Ich weiß, Alter, aber heute muss es einfach sein!", sagst Du und schiebst Yugi zur Seite, der etwas verwirrt in meine Richtung schaut.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Ich zucke nur beiläufig mit den Schultern, ich hab keine Ahnung, was plötzlich in Dich gefahren ist. Tristan kommt auf mich zu und bleibt neben mir an der Wand stehen. "Sag mal, Kaiba, kann es sein, dass Joey sich nur Deinetwegen so anders verhält? Während Deiner Abwesenheit war er total ernst, hat weder gelacht, noch gespielt, noch sonst irgendwie Spaß gehabt, er hat sich nur um seine Ausbildung und seinen Aushilfsjob gekümmert!", sagt er und ich bin sprachlos.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

War es wirklich so schlimm? "Woher soll ich das denn wissen, ich war doch die ganze Zeit nicht da!", sage ich kühl und beobachte Dich beim konzentrierten Flippern. Bei Gelegenheit werde ich Dich einfach mal zur Rede stellen, denn es kann doch wohl nicht angehen, dass Du Dein ganzes Leben umkrempelst, nur weil ich nicht da war! Ich erkenn Dich gar nicht mehr wieder, obwohl sich Dein Aussehen kaum verändert hat.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

~Joey~
 

Boah, ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal soviel Spaß hatte, ist jedenfalls schon verdammt lange her. Ich muss diesen verdammten Rekord brechen, wäre doch gelacht, wenn ich das nicht schaffe, immerhin ist das hier nen Glücksspiel, hier kommt es nicht nur auf's Geschick an, sondern auch auf's Glück und davon hatte ich in der letzten Zeit wohl mehr als genug. Allerdings bin ich ein wenig nervös, weil Du mich die ganze Zeit anstarrst.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Egal, ich kann mich jetzt nicht darum kümmern, ich muss den Rekord brechen! "Joey, mach weiter, Du hast es fast!", höre ich Yugi neben mir und merke nebenbei, dass Du plötzlich direkt neben mir stehst. "Hau ab, Seto, Du machst mich nervös!", flüstere ich leise, in der Hoffnung, dass Du mich in Ruhe lässt. Doch dazu kenn ich Dich zu gut, Du genießt es doch, mich nervös zu machen, so wie üblich!

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Ah man, verschwinde endlich. "Und was machst Du, wenn ich nicht gehe, Joey?", fragst Du leise und pustest mir ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Du Arsch! Lass das gefälligst, ich bin beschäftigt!", blaffe ich Dich an und versuche verzweifelt, mich auf die Flipperkugel zu konzentrieren. "Du wirst Dich doch nicht an Deinem ersten Arbeitstag mit Deinem Boss anlegen, oder?", flüsterst Du direkt neben mir und ich zucke erschrocken zusammen. Nur mit Glück gelingt es mir, die Kugel wieder durch das Labyrinth zu schicken, damit ich nicht Game Over gehe.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Es ist ja schön und gut, dass Du so sanft mit mir reden kannst, aber muss das ausgerechnet jetzt sein und dann auch noch im Beisein meiner Freunde? "Du knackst Dukes Rekord niemals, also gib es auf! Hündchen.", flüsterst Du mir ins Ohr und mir läuft ein eiskalter Schauer über den Rücken, aber ich werd es Dir schon zeigen, Seto, ich lass mich jetzt nicht von Dir verrückt machen. "Damit kriegst Du mich nicht klein, Seto, vergiss es!", zische ich und starre konzentriert auf den Flipperautomaten. Ich lass mich jetzt nicht ablenken!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Seto~
 

Oh, das gefällt mir! Du versuchst verzweifelt gegen mich anzukämpfen und diesen Rekord zu knacken, doch lange hältst Du es sicher nicht mehr aus. Nicht mehr lange und Du verlierst Deine Konzentration. "Glaubst Du wirklich, dass Du so gut bist und den Rekord knacken kannst?", frage ich und Du grinst spöttisch. "Worauf Du Dich verlassen kannst, Seto!" "Ich wette mit Dir, dass ich es schaffe, Dich so nervös zu machen, dass Du den Rekord nicht brichst!", sage ich und Du wirkst für eine Sekunde etwas nachdenklich.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Gibst Du etwa schon auf? "Worum wetten wir?", fragst Du und ich grinse fies. "Wenn ich gewinne, wirst Du eine Woche lang das machen, was ich Dir sage, egal, was es ist!" "Tu es nicht, Joey!", sagt Yugi und Du bringst ihn mit einer kurzen Kopfbewegung zum Schweigen. "Lass mich das regeln, Yugi, diesmal werde ich nicht gegen ihn verlieren!" Du überschätzt Deine Fähigkeiten, Kleiner!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Ganz konzentriert verfolgst Du den Lauf der Kugel und grinst. "Wenn ICH gewinne, wirst DU eine Woche lang das machen, was ICH DIR sage, Seto!", sagst Du in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldet. Ich zögere einen kurzen Moment, Dein siegessicheres Grinsen gefällt mir nicht! "Okay, die Wette gilt!", sage ich und Du nickst kurz. "Vergiss nicht, Seto, wir haben Zeugen! Du wirst Dich also nicht rausreden können, wenn Du verlierst!" Ich weiß, aber Du wirst der Verlierer sein, nicht ich.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Okay, fangen wir mit dem Spiel an, das Spiel nennt sich ,wie mache ich den Joey nervös?' "Joey, Du bist echt verrückt!", höre ich neben mir Tristan sagen und ich nicke bestätigend. "Stimmt!", sage ich knapp und beuge mich leicht nach vorn, um Dir über die Schulter zu schauen. "Wirklich schöne Aussicht von hier!", flüstere ich dicht an Dein Ohr und registriere mit Freude, dass sich Deine Nackenhaare aufrichten, doch sonst scheinst Du vollkommen ruhig zu sein.

Du bist so kühl
 

~Joey~
 

Oh verflucht! Wage es ja nicht, mir am Ohr zu knabbern. Zu einer anderen Gelegenheit vielleicht, aber definitiv nicht jetzt und schon gar nicht hier! "Ich warne Dich, Seto, treib es nicht zu weit!", zische ich und konzentriere mich mit aller Macht auf die verdammte Flipperkugel. Wie viel Punkte brauch ich eigentlich noch? "Wie hoch war denn Dukes Rekord?", frage ich, Deine Nähe ignoriere ich einfach mal.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich spüre Deinen heißen Atem im Nacken. "Der liegt bei 13555000 Punkten, Joey! Fehlen Dir also noch knapp 450000!", flüsterst Du leise. Shit! Noch so viel? Das wird nie was! "Gibst Du auf, Doggie?" "Nenn mich nicht Doggie, Dragon! Und nein, ich gebe niemals auf, das müsstest Du doch wissen!", sage ich, obwohl meine Knie schon weich wie Pudding sind.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ich geb mich nicht so einfach geschlagen. Los, blöde Kugel marschier durchs Labyrinth und bring mir Punkte! "Noch 439000 Punkte.", höre ich Dich flüstern, Yugi kichert leise vor sich hin. "Alter, hör auf zu lachen, das ist nicht witzig!", zische ich ihm zu, aber als Antwort bekomm ich nur nen Wangenkneifer von Dir. "Autsch, das tut weh, also lass das gefälligst, sonst erlebst Du Dein blaues Wunder, wenn ich den Rekord knacke und Du eine Woche lang meine Befehle befolgen musst!" Oh, ich bin so was von geladen!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

Super, wieder 20000 Punkte näher am Rekord! Ich schaff das, verlass Dich drauf. "Joey, Joey, Du bist gut, hätte ich nicht gedacht!", sagst Du und legst Deinen Kopf auf meine rechte Schulter. "Genieß die Aussicht, Seto, ich werd noch besser. Es wird mir eine Genugtuung sein, Dir Befehle zu erteilen!" "Wovon träumst Du nachts?", fragst Du und ich halte sekundenlang die Luft an. Peinlich!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Seto~
 

Das sieht nicht gut für mich aus, noch knapp 350000 Punkte bis zum Rekord und nichts scheint Dich aus der Ruhe zu bringen. Wenn Deine Freunde nicht hier wären, würde ich ja noch einen Schritt weiter gehen, aber das kann ich unter diesen Umständen vergessen, Zeit eine andre Taktik einzuschlagen. "Du verlierst doch ständig gegen mich, Joey! Wie bei unserem letzten Duell!", sage ich, doch Du zuckst nur kurz mit den Schultern. "Damit kriegst Du mich nicht!" Du bist echt unglaublich.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Kann ich Dich denn gar nicht aus der Reserve locken? "Du bist ein Verlierer, Joey, daran kannst Du nichts ändern, gib es auf!" "Beleidige mich ruhig weiter, das stachelt mich nur noch mehr an, Sklave!", sagst Du und mir bleibt für eine Sekunde jedes Wort im Halse stecken. "Wie hast Du mich genannt, Du kleiner Versager?", blaffe ich Dich an. Ich bin tierisch sauer!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich beobachte Dich von der Seite, Du starrst konzentriert auf den Flipperautomaten, das einzige, was sich bewegt, sind Deine Hände, die die Flipperkugel immer wieder neu ins Labyrinth befördern. Dein unverschämtes Grinsen ist wie festgefroren und das gefällt mir nicht. "Was ist, Seto? Sind Dir die Sprüche ausgegangen, oder warum starrst Du mich so an?", fragst Du grinsend, wendest Deine Augen aber nicht von der Flipperkugel ab. Du bist wahnsinnig!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich starre Dich an, ungläubig, wütend und irgendwie ein wenig stolz. Du hast Dich tatsächlich verändert und irgendwie gefällt mir diese Veränderung. "Noch 120000 Punkte, Joey! Komm, Alter, das packst Du!", ruft Tristan neben mir und Dein Grinsen wird breiter. Verflucht! So verdammt konzentriert hab ich Dich noch nie gesehen. Langsam bekomm ich es doch mit der Angst zu tun, am Liebsten würde ich Dich vom Flipperautomaten wegschieben, aber dann würde ich ja meine Angst zeigen und das werde ich sicher nicht tun! Verdammt!

Ja, ist es denn ein Wunder,

~Joey~
 

Wah, is mir heiß! Ich krieg gleich nen verdammten Herzinfarkt. Ich weiß nicht, was mich jetzt so antreibt, aber das ist definitiv nicht gut für mein armes Herz. Und Deine Nähe bekommt mir auch nicht sonderlich, wieso starrst Du so? "Joey, Joey, was soll ich bloß mit Dir machen? Du wirst mir eine ganze Woche lang zu Füßen liegen und ich hab noch keine Idee, was ich von Dir verlangen könnte!", sagst Du und mein Grinsen erstarrt fast zu Eis. Womit hab ich nur diese Arroganz von Dir verdient?

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich freu mich ja, dass Du da bist, aber musst Du mir jetzt diesen harten Kerl vorspielen? "Freu Dich bloß nicht zu früh, Seto! Noch hab ich nicht verloren und solange ich die Flipperkugel zum rollen bringe, hast Du keine Macht über mich!" Noch knapp 100000 Punkte bis zum Rekord, das muss ich schaffen. Ich riskiere einen kurzen Seiteblick in Deine Augen und halte die Luft an, Deine Augen funkeln, als wären sie aus Eiskristallen.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Ruckartig und verwirrt wende ich meinen Blick wieder auf die Kugel, die durch das Labyrinth rollt und mir immer mehr Punkte einbringt. "Noch 92000 Punkte, Joey, komm schon, nicht aufgeben!", höre ich Yugi aufgeregt rufen und ich beiße mir nervös auf die Unterlippe. Meine Hände tun schon weh und meine Beine sind so verdammt weich, dass ich fast umknicke, aber ich darf jetzt auf keinen Fall aufgeben. Die Genugtuung geb ich Dir nicht!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

~Seto~
 

Ich weiß nicht mehr weiter, mir fällt einfach keine Beleidigung für Dich ein, Du siehst so anders aus, als sonst. "Ah, nur noch 85000 Punkte!", flüsterst Du leise und beißt Dir so heftig auf die Unterlippe, dass etwas Blut zwischen Deinen Lippen hervorquellt. "Joey, nicht auf die Lippe beißen, das blutet.", höre ich Yugi rufen und ich starre wie hypnotisiert auf das rote Blut, das langsam an Deinem Kinn runter läuft. Das Rot Deines Blutes auf Deiner leicht gebräunten Haut bildet einen fabelhaften Kontrast zu Deinen braunen Augen und Deinen blonden Haaren.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Überaus faszinierend, muss ich ehrlich zugeben. "Wahnsinn, Joey, nur noch 50000 dann hast Du es geschafft!", schreit Tristan neben mir und ich halte mir perplex das linke Ohr zu. Muss der Typ mir ins Ohr brüllen? Ich merke, wie rot Du wirst, ob vor Anstrengung, oder vor Aufregung kann ich nicht sagen, aber es ist mir auch egal. "Ich schaffe es, ich schaffe es.", flüsterst Du vor Dich hin, wie ein Gebet und kaust verzweifelt auf Deiner blutenden Unterlippe herum.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Das kann man doch nicht mit ansehen, wie kannst Du nur Deine wohlgeformten Lippen so verunstalten? Ich ziehe ein weißes Seidentuch aus meiner Hose und tupfe vorsichtig das Blut von Deinem Kinn und Deinen Lippen, Du zuckst nur kurz zusammen, starrst aber weiterhin auf den Flipperautomaten. "Danke, Seto!", hauchst Du und ein kleines Lächeln ziert Dein Gesicht, das aber sofort wieder verschwindet. An dieses Lächeln könnte ich mich gewöhnen.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Wie viele Punkte brauchst Du eigentlich noch? Ich starre auf die Punktanzeige des Flipperautomaten. Noch 35000 Punkte, das ist nicht viel, bei meinem einzigen Versuch hatte ich noch 106000 Punkte zu schaffen, leider musste mein Handy zu dieser überaus ungünstigen Situation klingeln, so dass ich für einen Moment unaufmerksam war und Game Over ging, danach hatte ich einfach keine Zeit für dieses Spiel und auch keine Lust. Arbeit geht vor Spaß, sag ich immer!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

~Joey~
 

Geil, ich werd wahnsinnig, kneif mich mal einer! Noch 17000 Punkte und die Kugel steckt grad in der Jackpottschleife am oberen Ende des Labyrinths, was für ein genialer Zufall. Das scheppert in der Punktekasse! "Cool, Joey, gleich hast Du es, nur noch ein paar Punktetreffer und der Rekord ist geknackt!", ruft Tristan und fuchtelt wild mit den Armen vor meinem Gesicht. "Nimm Deine Flossen weg, Tristan, ich seh sonst nix!", blaffe ich ihn an, sofort zieht er seine Hände zurück und murmelt ein schuldbewusstes: "Sorry, Alter!" "Nix passiert!", sage ich und bin total unruhig.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Noch 11000 Punkte und meine Finger sind schon ganz taub. "Holt mal von irgendwoher nen Eisbeutel, meine Hände verbrennen gleich!", murmle ich und befördere die Flipperkugel wieder ins Labyrinth. "Mach ich, Joey!", meint Yugi und verschwindet aus meinem Sichtfeld, während Du Dich etwas nach unten beugst und meine rechte Hand begutachtest. "Lass das, die kannst Du Dir nachher anschauen!", flüstere ich etwas unsicher und beobachte die Flipperkugel im durchsichtigen Tunnelsystem des Labyrinths. Du machst mich verdammt nervös!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Und was mich noch viel mehr verwirrt, ist die Tatsache, dass Du nicht mehr versuchst, mich irgendwie mit Worten abzulenken. Du schaust mir einfach nur beim Flippern zu, was ich sehr bedenklich finde! Ein schneller Blick auf die Punktanzeige sagt mir, dass ich noch knapp 5000 Punkte holen muss, das heißt, einmal Jackpott und die Sache ist geritzt. Jetzt heißt es nur noch ,richtig treffen' und dann hab ich gewonnen. Wird Dir nicht gefallen!

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Die Kugel rollt durchs Labyrinth und Treffer versenkt! Eine laute Melodie und die gelbe Lampe auf dem Flipperautomaten macht mir unmissverständlich klar, dass ich grade Dukes verdammten Rekord geknackt habe und das gleich beim ersten Versuch. "Wahnsinn, Joey, das war einfach genial!", schreit Yugi in mein Ohr und ich zucke erschrocken zusammen. Die Kugel rollt immer noch und ich bin wie in Trance, ich kann einfach nicht aufhören. "Joey, Du kannst aufhören, Du hast den Rekord geknackt!", sagt Tristan und rüttelt mich an der Schulter. Ich achte nicht weiter auf ihn.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Seto~
 

Oha, Dich hat's ja voll erwischt, Du bist völlig weggetreten. "Joey, hör auf, Du hast gewonnen! Hörst Du? Du kannst aufhören!", sage ich und fuchtle mit meinen Händen vor Deinem Gesicht, Du reagierst nur mit einem abwesenden Grinsen. "Tristan hol Verbandszeug für Joeys Hände, Yugi besorg eine Decke, Bakura hol was zum Trinken!", befehle ich, denn Du bist definitiv nicht mehr normal.

Du bist so kühl
 

Bakura, Yugi und Tristan verschwinden und ich halte Deine Hände fest, die sich beinahe krampfhaft am Flipperautomaten verkrallt haben. "Joey, komm zu Dir, bitte!", flüstere ich besorgt. Du machst mir Angst, so kenn ich Dich nicht, so vollkommen abwesend. "Seto?", hauchst Du leise und blinzelst verwirrt. "Ja! Schau mich an und lass diese verdammte Flipperkugel links liegen!" Du schüttelst verwirrt den Kopf.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich löse Deine Hände vom Automaten und dreh Dich zu mir, Du atmest tief durch und legst den Kopf schief. "Was is los?", fragst Du und ich zeige Dir Deine Hände. "Das ist los, mein Lieber! Deine Hände bluten, Du hast Dich völlig verausgabt!", sage ich und lege die Stirn in Falten. Dich kann man auch wirklich nicht alleine lassen, Du musst es immer übertreiben. "Aber ich hab gewonnen, Seto!", antwortest Du und hast plötzlich ein seliges Lächeln im Gesicht.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ich mag gar nicht daran denken, was Du Dir in dieser einen Woche für Gemeinheiten für mich ausdenken wirst, doch ich nicke zaghaft. "Ja, Du hast gewonnen und ich pflege für gewöhnlich meine Schulden zu begleichen, außerdem sind Wettschulden Ehrenschulden. Du hast also eine Woche lang die völlige Befehlsgewalt über mich, wann die Woche anfängt, darfst Du natürlich selbst bestimmen!"

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Joey~
 

Meine Hände sind ganz taub, verdammter Mist! Aber, oh ja, ich hab gewonnen, ich hab gewonnen, ich hab gewonnen! Am liebsten würde ich Dich jetzt umarmen und abknuddeln, aber ich lass das lieber. Ich merke plötzlich, wie mir jemand eine Decke über die Schultern legt und ich höre Yugis Stimme. "Alles in Ordnung, Joey?" Ich nicke leicht. "Alles Okay, danke!", sage ich und bin irgendwie richtig glücklich.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich hab zum ersten Mal in meinem Leben gegen Dich gewonnen, auch wenn es kein richtiges Duell war, sondern nur eine blöde Wette. Obendrein hab ich auch noch den Rekord von Duke geknackt, das hat nicht mal Yugi geschafft. "Um wie viel Punkte hab ich den Rekord von Duke eigentlich erhöht?", frage ich. "Um genau 12000 Punkte, der neue Rekord liegt jetzt bei 13567000 Punkten!" sagst Du und klingst sogar ein wenig beeindruckt.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Bakura hält mir plötzlich eine Wasserflasche an die Lippen, da Du meine Hände festhältst und ich sie sowieso noch nicht bewegen kann. Ich trinke gierig aus der Flasche und merke nebenbei, dass Du meine Hände mit einem feuchten Tuch abtupfst. "Autsch, verdammt, das tut weh.", fluche ich und versuche meine Hände aus Deinem Griff zu befreien. "Halt still, ich muss Deine Hände verbinden!", sagst Du und ich seufze resigniert. Ich fühl mich, wie ein kleines Kind!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Tristan reicht Dir eine Mullbinde und Du verbindest mir erst die linke und dann die rechte Hand. "Tja Alter, jetzt kannst Du die für ne Weile nicht benutzen!", meint Tristan mitfühlend und ich senke schuldbewusst den Kopf. Mist! Dabei wollte ich doch für Dich arbeiten, Du bist bestimmt sauer auf mich. Ich wage nicht, Dir in die Augen zu schauen. Ich hab Angst vor Deinem eiskalten, wütenden Blick!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich ziehe mir die Decke fester über die Schultern und seufze leise. "Was denn, Joey? Freust Du Dich nicht über den Sieg?", fragt Yugi und ich schau ihn grinsend an. "Doch natürlich, aber...!" Ich werfe einen unsicheren Blick zu Dir und schau auf meine verbundenen Hände. "Du hast sowieso Schonfrist für 3 Wochen, mach Dir also nichts draus!", sagst Du und ich zucke mit den Schultern. "Hast Recht, außerdem hab ich jetzt für eine Woche einen persönlichen Sklaven!" Du grummelst leise vor Dich und siehst nicht grad glücklich aus, aber ich bin es umso mehr!

dass keiner von uns zwei vergessen kann?

~Seto~
 

Ich weiß nicht, worüber ich mich mehr aufregen sollte, darüber, dass ich gegen Dich verloren hab, oder darüber, dass Du Dir wieder mal zuviel zugemutet hast? Ich weiß es wirklich nicht! "Komm, ich bring Dich nach Hause.", sage ich und Du nickst. "Danke, Sklave!", sagst Du und ich meine Augenbrauen zucken nach oben. "Heißt das, meine Woche Sklavenarbeit fängt heute schon an?", frage ich und Du lachst. "Mir bleibt doch gar nichts andres übrig, immerhin kann ich meine Hände nicht richtig benutzen!", sagst Du und ich bereue zutiefst, dass ich Dich überhaupt herausgefordert habe.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich hätte es wissen müssen! Egal, wie sehr Du Dich auch verändert hast, aufgeben kommt für Dich noch immer nicht in Frage! "Okay, dann komm mit, aber verlang nicht von mir, dass ich Dich Herr oder Meister nenne!", sage ich und zieh Dich hinter mir her in Richtung Ausgang. "Ciao, Leute, man sieht sich, amüsiert euch noch gut, ich meld mich!", rufst Du Deinen Freunden zu und folgst mir nach draußen. Bei der Limousine bleib ich stehen und dreh mich zu Dir um.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Du siehst erschöpft aus. "Steig ein!", sage ich und öffne Dir die Autotür, bin ja schließlich ein Gentleman. Du nickst lächelnd und lässt Dich auf dem Sitz der Limousine fallen, ich setze mich neben Dir und bevor ich mich dagegen wehren kann, liegt Dein Kopf auf meiner Schulter. "Was soll das werden?", frage ich leicht gestresst. "Du bist jetzt mein Kopfkissen, Sklave!", meinst Du nur und ich seufze leise. Na das fängt echt super an! Mist!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Ich nenne dem Fahrer Deine Adresse und sofort setzt sich meine Limousine in Bewegung. "Du bist schön warm und kuschelig.", höre ich Dich flüstern und mein Herzschlag beschleunigt sich leicht. "Ich bin doch nicht Dein Teddybär!", fluche ich leise und Du lachst. "Vergiss nicht, Du musst eine ganze Woche lang meine Befehle befolgen und wenn ich von Dir verlange, dass Du mein Teddybär bist, dann musst Du mir gehorchen.", sagst Du und schaust mich durch ein paar Haarsträhnen an.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Ich schlucke kurz. Das kann doch jetzt nicht wirklich Dein Ernst sein! "Vergiss es, ich spiel nicht Deinen persönlichen Teddybär! Ich tu wirklich Alles, aber das definitiv nicht!", sage ich und Du erhebst Dich in eine aufrechte Position. "Wirklich Alles? Egal was?", fragst Du und ich nicke kurz. Du wirst rot und das gefällt mir nicht. Woran denkst Du gerade? Wieso wirst Du jetzt so rot?

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

~Joey~
 

Mist, verdammt! Warum denke ich jetzt darüber nach, wie es wohl wäre, wenn ich von Dir verlange, dass Du Dich vor mir entkleidest und dann vollkommen nackt vor mir stehst? Würdest Du das tun? Würdest Du Dich vor mir ausziehen? Komplett nackt? "Joey? Alles Okay?", fragst Du und ich schüttle den Kopf. "Ich glaub, ich krieg Fieber!", sage ich, mir ist heiß und Du bist Schuld.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Ich wende den Blick von Dir ab und starre verwirrt aus dem Fenster. Diese neuen Gefühle, die ich habe, wenn ich in Deiner Nähe bin, verwirren mich total. Ich kann es nicht abstellen, oder irgendwie kontrollieren und das macht mich verrückt. Ich spüre plötzlich Deine Hand auf meiner Stirn und ich versteife mich. "Fieber hast Du nicht, mach Dir also keine Sorgen!", sagst Du und ich seufze leise. Ich spüre Deinen heißen Atem in meinem Nacken.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Deine Hand streicht sanft über meine Wange und ich schließe meine Augen. Mein Herz schlägt zu schnell und Du bist mir zu nah, ich kann Deinen muskulösen Oberkörper an meinem Rücken spüren. "Warum tust Du das?", hauche ich und Deine Hand stoppt auf meinem Hals. "Ich weiß nicht.", sagst Du und lehnst Deinen Kopf auf meine rechte Schulter. "Ich kann es nicht abstellen!" Und ich weiß genau, was Du meinst, mir geht es nicht anders!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Aber ich versteh das Alles nicht! "Was geschieht hier zwischen uns?", frage ich, während Deine Hand wieder über meine Wange streicht. "Weißt Du es noch immer nicht, Joey?", hauchst Du mir leise ins Ohr und es läuft ein Kribbeln durch meinen Körper. "Was soll ich wissen?", frage ich und Du küsst meinen Hals. "Dass Du mich liebst!", sagst Du und mein Herz setzt aus.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Dass ich Dich liebe? Dass ich Dich liebe! Geschockt reiße ich die Augen auf und dreh mich zu Dir um. "Das...das...das kannst Du nicht Ernst meinen!", flüstere ich und schüttle panisch den Kopf. Nein! Nein! Ich bin definitiv nicht in Dich verliebt! "Doch, Joey, das mein ich vollkommen Ernst! Du bist in mich verliebt!", sagst Du und lächelst mich an. "Aber das geht doch nicht, ich mein, Du bist ein Mann, ich bin ein Mann, Männer verlieben sich nicht in Männer!", rufe ich aufgeregt.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

~Seto~
 

Das muss ein ziemlicher Schock für Dich sein, wäre es für mich sicher auch, wenn ich nicht schon so viel gesehen hätte. "Wo liegt das Problem, Joey? In Amerika ist so was vollkommen normal!", sage ich und Du schüttelst den Kopf. "Aber nicht hier in Japan!", sagst Du und ich grinse leicht. "Hast Du vergessen, dass Du demnächst mit mir nach New York fliegst?", frage ich und Du ziehst etwas überrascht Deine Augenbrauen zusammen. "Heißt das, Du hast kein Problem damit, dass ich etwas mehr als Freundschaft für Dich empfinde?", fragst Du und ich seufze leise. Die Frage hatte ich irgendwie erwartet.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ändern kann ich nichts mehr daran. "Am Anfang hatte ich Probleme damit, aber wirklich geschockt war ich nicht, Du bist nicht der einzige Mann, der diese Gefühle für mich hat. Glaub mir, in New York sind so etliche Männer hinter mir her, allerdings bist Du der Erste, beim dem ich das Gefühl habe, dass Du nicht nur hinter meinem Geld her bist.", sage ich. "Du bist anders, als die andren Typen!"

Du bist so kühl
 

Du schaust mich mit zusammengekniffenen Augen an. "Und Du hast nicht vor, mit mir zu spielen?", fragst Du und ich schüttle den Kopf. "Ich muss Dir aber gleich sagen, dass Du nicht zuviel von mir verlangen darfst! Ich liebe Dich nicht, jedenfalls noch nicht und ich kann nicht garantieren, dass ich mich in naher Zukunft in Dich verliebe. Aber ich möchte es dennoch mit Dir versuchen, auch wenn ich mich eigentlich nicht auf so eine Beziehung einlassen wollte.", sage ich und Du wirkst für eine Sekunde etwas gekränkt.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Du seufzt leise. "Ich hab nicht erwartet, dass Du meine Gefühle erwiderst, aber wenn Du wirklich bereit bist, eine Beziehung mit mir zu führen, dann will ich Dir vertrauen, dass Du mich nicht nur ausnutzt, um Dich zu vergnügen. Allerdings solltest Du Dir im Klaren darüber sein, dass Dein Image darunter leiden wird, sollte die Presse von unserer Beziehung erfahren!", sagst Du und ein trauriges Lächeln ziert Dein Gesicht.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Du weißt, dass wir die Beziehung geheim halten müssen, das brauch ich Dir nicht zu sagen. "Dann darf die Presse nichts davon erfahren!", sage ich und Du nickst. "Niema...", sagst Du und ich lege Dir einen Finger auf die Lippen, bevor Du das Wort zu Ende sprechen kannst. "Sag nicht niemals, Joey!", sage ich und Du nickst erneut. "Küss mich!", hauchst Du gegen meinen Finger und ich ziehe Dich in eine sanfte Umarmung. Wann hab ich mich das letzte Mal so wohl gefühlt?

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Joey~
 

Du löst Dich wieder von mir und nimmst mein Gesicht in Deine Hände. Ich schau Dir in Deine blauen Augen und seufze leise. Vielleicht liebe ich Dich wirklich, aber das stört mich jetzt nicht weiter und auch nicht, dass Du mich nicht liebst. Eine Beziehung mit Dir ist mehr, als ich erwartet hatte, ich bin froh, dass Du mich nicht hasst. Vielleicht kann ich dafür sorgen, dass Du Deine schwache Seite behältst, auch wenn wir zusammen in New York sind, vielleicht kann ich dafür sorgen, dass unsere Beziehung funktioniert, vielleicht kann ich Dich dazu bringen, mich zu lieben.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich weiß zwar nicht, wie ich das anstellen soll, aber ich werde nicht aufgeben, das Wort ,aufgeben' existiert nicht in meinem Leben. Du kommst mit Deinem Gesicht nah an mich heran und mein Herz rast vor Aufregung. Es ist zwar nicht mein erster Kuss, aber es wird das erste Mal sein, dass ich einen Mann küsse, das erste Mal, dass ich Du mich küsst. Ich nicke stumm. Los, trau Dich! Ich weiß, dass Du den ersten Schritt tun willst.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du schließt Deine Augen und ich ebenfalls und dann berühren sich unsere Lippen. Sanft, beinahe zärtlich. Es ist merkwürdig, verrückt, aber schön. Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich fühle, ich will mehr von Dir, mehr von Deinen Lippen. Ich öffne meinen Mund ein wenig und sofort huscht Deine vorwitzige Zunge hinein. Ich grinse leicht in den Kuss, Du bist so ungeduldig und willst immer gleich Alles kontrollieren, so wie immer.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Ich stupse mit meiner Zunge Deine Zunge an und sofort fängt es in meinem Bauch an zu kribbeln. Ich liebe Dich! Verdammt, ich liebe Dich wirklich! Du erwiderst mein Zungenspiel, heiß und leidenschaftlich, meine Knie werden weich. Ich kann nicht genug von Dir bekommen und Dir scheint es auch nicht anders zu gehen, mir wird heiß! Viel zu heiß!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich spüre, wie die Limousine anhält und ich löse mich ruckartig von Dir. Schweiß steht mir auf der Stirn und ich streiche mir nervös durch die Haare. Ich schau Dich an und Du streichst mir leicht über meine geröteten Wangen. "Darf ich mit nach oben kommen?", fragst Du und ich grinse leicht. "Du sollst sogar, immerhin musst Du meine Sachen tragen, ich hab nämlich vor, die nächsten Tage in Deiner Villa zu verbringen, schließlich bist Du für eine Woche mein Sklave!", sage ich, Du senkst seufzend den Kopf. "I Love You!", hauche ich und küsse Deine Stirn. Ich weiß nicht, wie lange das gut geht mit uns, aber ich hoffe, es dauert lange genug.

Oh

~Seto~
 

Ich hab gewusst, dass Du es übertreiben würdest mit der Woche Sklavenarbeit, aber das ist jetzt sowieso egal! Du weißt, dass ich Dich nicht liebe, aber Du akzeptierst es und auch, dass unsere Beziehung geheim bleiben muss, vorerst! Ich seufze leise und trage Deinen gepackten Koffer hinunter zur Limousine. Deine Schwester hat sich zwar ein wenig gewundert, warum Du in meiner Villa bleiben willst, aber wirklich gestört hat es sie nicht. Deine andren Sachen holen wir, wenn wir nach New York abreisen, vielleicht kommst Du jetzt besser mit dem Abschied von Deinen Freunden klar, jetzt, wo wir zusammen sind.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Ich weiß nicht, ob ich die richtige Endscheidung getroffen habe, ob ich wirklich schon bereit dafür bin, mich auf Deine Liebe einzulassen, aber ich vertraue Dir. Ich vertraue darauf, dass Du mich nicht aufgibst, wenn wir zusammen den Alltag in New York durchleben. Ich bin zwar noch nicht bereit für diesen Schritt, aber ich hoffe wirklich, dass ich Dir nicht wehtue. Ich will versuchen, Dich glücklich zu machen. Irgendwie bin ich schon auf das Gesicht von Mokuba gespannt, wenn er erfährt, dass er mich mit seinem Gerede weich geklopft hat. Ich schüttle lächelnd den Kopf und schau Dich an.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Du grinst ein wenig spöttisch. "Los, Sklave, öffne mir die Tür!", befiehlst Du knapp und zwinkerst mit frech zu. Oh, ich wusste, dass die Wette ein riesiger Fehler war! "Zu Befehl!", murre ich und öffne die hintere Tür der Limousine, Du steigst ein und ziehst mich mit sanfter Gewalt hinterher. "Hey!", motze ich. "Nicht so ungeduldig!" Du lachst nur leise. "Tut mir leid, aber ich kann einfach nicht anders!", meinst Du und ich ziehe Dich in eine Umarmung. Oh man, worauf hab ich mich hier nur eingelassen? Eine angenehme Stille senkt sich über uns, während die Limousine zu meiner Villa fährt.

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

~Joey~
 

Es tut gut, bei Dir zu sein. Es tut gut, wenn Du mich umarmst. Es tut gut, Deine Nähe zu spüren, Deinen warmen Atem in meinem Haar, Deine Hände an meinem Rücken. Verdammt, ich liebe Dich, ich kann es nicht mehr ändern, aber eigentlich will ich das auch gar nicht. Aber eines bereitet mir doch Kummer. Was würden meine Freunde dazu sagen, wenn das bekannt wird? Wie werden sie reagieren, wenn sie erfahren, was ich für Dich empfinde? Was wird Dein Bruder dazu sagen? Wie wird meine Schwester das verkraften? Ich werfe Dir einen traurigen Blick zu.

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

Verdammt, ich hab ja bis vor kurzem noch nicht einmal gewusst, dass ich auf Männer stehe. Okay, eigentlich tu ich das ja auch gar nicht, ich steh ja nur auf einen Mann, nämlich auf Dich! Du bist immerhin kein gewöhnlicher Mann! Du bist anders. Du bist einzigartig! "Was ist los?", fragst Du und ich schüttle ein wenig verlegen den Kopf. "Ist nichts weiter, ich hab nur darüber nachgedacht, was meine Freunde darüber denken würden, oder Mokuba und Serenity!", antworte ich und vergrabe mein Gesicht in Deiner Kleidung.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Sicher werden meine Freunde nie davon erfahren, wäre vielleicht auch besser so. "Um Mokuba brauchst Du Dir keine Sorgen machen, der weiß es bereits!", sagst Du und ich zucke ein wenig zusammen. Etwas erschrocken hebe ich den Kopf und schau Dich verständnislos an. "Mokuba kennt mich halt gut genug und irgendwie hab ich den Verdacht, dass Deine Schwester ebenfalls Bescheid weiß! Das hat man an ihrem Blick gesehen, als Du ihr erzählt hast, dass Du die nächste Zeit bei mir wohnst!" Irgendwie war mir die ganze Sache sowieso etwas unheimlich.

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Serenity war einfach zu ruhig! "Aber, ist das nicht problematisch? Ich mein, woher willst Du wissen, ob Mokuba und Serenity damit einverstanden sind?", frage ich leicht nervös, Du grinst mich an. "Mokuba war derjenige, der mir ständig gepredigt hat, dass eine Beziehung zu einem Mann gar nicht so schlimm ist und Serenity ist einfühlsam genug, zu erkennen, dass ich es ernst mit Dir meine!", sagst Du und ich fühle, wie mir ein ziemlich großer Stein vom Herzen fällt.

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

~Seto~
 

Du kuschelst Dich wieder an mich und ich streiche Dir das blonde Haar aus der Stirn. "Du bist ganz schön verschmust, Joey!", stelle ich flüsternd fest, Du nickst leicht. "Hast Du etwas dagegen?", fragst Du. "Nein! Nicht wirklich.", antworte ich. Meine Limousine hält vor meiner Villa an. Ich steige aus und reiche Dir die Hand, die Du ein wenig grinsend annimmst. "Daran könnte ich mich glatt gewöhnen, allerdings stören mich die Verbände doch ein wenig." "Du musstest ja unbedingt Deine Willensstärke unter Beweis stellen.", antworte ich spöttisch. "Ich wollte halt ein einziges Mal gegen Dich gewinnen, wenn mir das schon bei Duellmonsters nicht vergönnt ist." Oh, ich versteh Dich vollkommen!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Gegen Yugi konnte ich auch nie wirklich gewinnen, ich weiß also, wie Du Dich nach jeder Niederlage gefühlt hast, die Du bei jedem Duell gegen mich erdulden musstest. "Das hat Dir wohl sehr zu schaffen gemacht, oder?", frage ich. "Dass ich nie gegen Dich gewinnen konnte?", fragst Du und ich nicke kurz. "Ja, sehr!", sagst Du. "Ich hab immer gedacht, dass ich nichts wert bin, ich fühlte mich unwürdig. Aus dem Grund hab ich mich auch für die Ausbildung zum Bürofritzen entschieden, obwohl das eigentlich nicht mein Traumberuf war. Eigentlich wollte ich Profibasketballspieler werden!" Du grinst leicht und ich erwidere das Grinsen.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Du hast Dich sehr verändert. "Du hast also nicht nur aufgehört zu Lachen und Spaß zu haben, Du hast sogar Deinen Traumberuf aufgegeben, nur um mir ebenbürtig zu sein?", frage ich ein wenig amüsiert und geehrt zugleich, Du nickst. "Klingt blöd, oder?" Ich schüttle den Kopf. "Nein, aber es passt nicht zu Dir. Du bist nicht mehr der kleine ungebändigte Köter, den ich einst kannte.", sage ich und küsse Dich auf die Stirn. "Schlimm?", fragst Du und ich schüttle erneut den Kopf. "Nicht wirklich, der neue Joey gefällt mir irgendwie, solange Du Dich ab und zu in meiner Gegenwart wie der normale Köter verhältst, hab ich kein Problem damit!"

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Du ziehst ein wenig überrascht die Augenbrauen zusammen. "Du hast Dich auch verändert, Seto, Du bist ruhiger geworden.", sagst Du und ich kann nicht verhindern, dass ich lächle. "Findest Du?" Du nickst. "Das ist ein wenig unheimlich, aber solange Du nichts von dem eiskalten Geschäftsmann verloren hast, kann ich damit leben!", sagst Du und legst Deine Lippen sanft auf meine. Es ist nur eine federleichte Berührung, aber irgendwie typisch für Dich. Du tust immer so stark und wild, bist aber tief in Deinem Inneren genau das Gegenteil. Jemand, der für seine Freunde durch die Hölle gehen würde, muss einfach ein einfühlsamer Mensch sein.

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

~Joey~
 

Ich seufze leise und verstecke mein Gesicht wieder in Deiner Kleidung. Ich fühl mich wohl bei Dir. "Trägst Du mich in die Villa?", frage ich leise. Ich bin müde, so unendlich müde! "Ja, ich trag Dich in die Villa, schließlich bin ich für die nächste Woche Dein Sklave!", antwortest Du und ich lächle leicht. Du bist mein Sklave, aber würdest Du mich auch tragen, wenn Du es nicht wärst? Eine echt gute Frage, eine Antwort werde ich wohl nicht bekommen. "Dann gute Nacht, Seto.", flüstere ich und spüre, wie Du mich auf Deine Arme hebst. "Gute Nacht, Joey.", hauchst Du mir ins Ohr und Deine Stimme zaubert mir einen angenehmen Schauer über den Rücken.

Du bist so kühl
 

Ich weiß nicht, warum ich mich so wohl fühle, ich weiß nur, dass es so ist. Ich hab lange darauf gehofft, dass ich mich irgendwann in den Armen eines anderen Menschen fallen lassen könnte, aber ich hätte nie für möglich gehalten, dass ich mich ausgerechnet in Deinen Armen wieder finden würde und dass Du mich sogar in Deine Villa tragen würdest. "Hättest Du je für möglich gehalten, dass Du mich mal über die Schwelle Deiner Villa tragen würdest?", frage ich leise und lausche Deinem Herzschlag, der für einen Moment zu stoppen scheint.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich spüre Deinen Atem in meinem Nacken, als Du mich etwas näher drückst. "Nein.", sagst Du. "Aber ich gewöhne mich an dieses Gefühl, Dich in meinen Armen zu halten, ohne mich mit Dir über Kleinigkeiten zu streiten." Ich kann nicht anders, ich muss Dich einfach ansehen und Dich küssen. "Ich liebe Dich!", hauche ich. "Ich weiß!" sagst Du. "Ich weiß." Du küsst meine Augenlider. "Schlaf jetzt, Du bist erschöpft, Mokuba hat bestimmt schon das Gästezimmer für Dich hergerichtet!" Ich ziehe etwas irritiert meine rechte Augenbraue hoch, während Du durch die Haustür in Deine Villa gehst. "Gästezimmer?" Du lächelst unschuldig.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Dieses Lächeln gefällt mir nicht. Irgendetwas hast Du vor! "Mokuba muss schließlich nicht Alles wissen. Dass Du ein eigenes Zimmer hast, soll nicht bedeuten, dass Du die Nacht dort verbringen musst!", flüsterst Du und eine ungesunde Röte überzieht schlagartig meine Wangen. "Seto!", keuche ich erschrocken und verberge mein Gesicht wieder in Deinen Sachen. "Angst?", fragst Du leise und ich nicke kurz. "Gut!" Plötzlich fällt mir ein, dass Du immer noch mein Sklave bist und zwar für die ganze Woche! Ein fieses Grinsen zieht an meinen Lippen. Du willst immer die Kontrolle haben, aber diesmal nicht mein Lieber, diesmal nicht!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Seto~
 

Ruhig und beinahe andächtig trage ich Dich durch die Villa, Mokuba scheint in seinem Zimmer zu sein und meine Angestellten haben anscheinend Besseres zu tun, als ihren Pflichten nachzukommen. Wo stecken die denn? Ein merkwürdiges Geräusch, das aus dem zweiten Stockwerk kommt und beinahe wie das Klicken einer Digitalkamera klingt, lässt mich an der Treppe stehen bleiben. "Was war das, Seto?", fragst Du ein wenig erschrocken. "Eine Digitalkamera vermute ich!", antworte ich und bekomme auch sofort die Bestätigung für meine Vermutung.

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Mein kleiner Bruder sprintet in Begleitung von zwei Dienstmädchen und meines Butlers die Treppe runter und rennt mit der Digitalkamera in der Hand auf uns zu. "Ich wusste, dass ihr ein echt süßes Paar abgebt!", sagt er lachend und fuchtelt wild mit der Kamera rum. Bevor ich reagieren kann, springst Du von meinem Arm runter und rennst die Treppe hinauf. "Na warte, Du kleiner Wischmob, das bekommst Du zurück!", rufst Du, mein Bruder lacht, dreht sich um und flüchtet wieder die Treppe hinauf, gefolgt von Dir. Was für ein Chaos, dabei bist Du erst seit ein paar Minuten hier!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich schüttle gestresst den Kopf. Ein Chaosverursacher reicht ja schon vollkommen, aber gleich zwei davon ertrag ich nicht! "Seto, hilf mir doch mal, wir müssen die Kamera kriegen, er hat damit gedroht, das Bild meiner Schwester zu zeigen!", schreist Du durch die Villa und ich senke erschöpft meinen Kopf. Super! Echt super! Die Woche Sklavenarbeit fängt ja absolut klasse an! Das ertrag ich nicht!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Murrend steige ich die Treppen hinauf und sehe nur aus den Augenwinkeln, wie mein Bruder um die Ecke kommt. Mit einem Seitwärtsschritt stell ich mich ihm in den Weg, er sieht mich nicht, weil er damit beschäftig ist, nach hinten zu schauen und Dich auszulachen. "Halt ihn fest, Seto!", rufst Du lachend und in dem Moment dreht sich Mokuba zu mir um. "Ah!", schreit er und rennt prompt in mich rein. "Hab ich Dich, kleiner Wirbelwind!", sage ich und reiße ihm grinsend die Kamera aus der Hand. "Hey, das ist unfair!", ruft er schmollend und setzt seinen berühmten Weichkocherhundeblick auf. "Oh nein, mein Lieber, so nicht!" Diesmal gebe ich nicht nach!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ein leises Kichern dringt plötzlich an mein Ohr und ich schau mich nach hinten um, eins meiner Dienstmädchen hält eine andere Kamera in der Hand und verschwindet um die Ecke, bevor ich reagieren kann. Ich schau hinunter zu meinem Bruder, der sein Gesicht in meinem Pullover versteckt hält und offensichtlich krampfhaft versucht, ein Lachen zu unterdrücken. "Du hast die falsche Kamera erwischt, großer Bruder!", meint er kichernd und rennt an mir vorbei in sein Zimmer, das er mit einem Klick hinter sich abschließt. Seufzend streich ich mir ein paar Haare aus dem Gesicht und schau Dich etwas wütend an. "Hey, das ist nicht meine Schuld!", sagst Du und ziehst dabei einen so herzzerreißenden Schmollmund, dass ich Dich einfach packen und küssen muss. Kleiner Chaot!

du weckst Gefühle,

~Joey~
 

Es ist spät und ich sitze neben Dir auf der Couch in Deinem Wohnzimmer. Der Fernseher läuft, aber ich habe im Moment nur Augen für Dich. "Siehst Du etwas, was Dir gefällt?", fragst Du, ich nicke kurz. "Ja, Dich!", antworte ich, Du drehst Dich zu mir um und schüttelst den Kopf. "Weißt Du eigentlich, wie sexy Du aussiehst, wenn Du im Halbschlaf bist?", fragst Du, ich merke, wie ich heftig erröte. "Nein!", sage ich. "Das hat mir bisher noch niemand gesagt." Ich hätte nie gedacht, dass ich solche Worte ausgerechnet von Dir hören würde.

Ich hab' schon oft darauf gehofft

dass ich dir noch mal begegne

eines Tages.
 

Du schaust mich lange an, ich schaue zurück. Ich weiß nicht, was Du gerade denkst, was Du fühlst, wenn Du in meiner Nähe bist. Ich weiß nur, dass ich mich gut fühle, besser als in den einsamen Jahren Deiner Abwesenheit! Ich hab nicht gewusst, dass ich mich in Dich verlieben könnte, das war nicht geplant, aber ich bereue es nicht! "Wollen wir schlafen gehen?", fragst Du leise und lächelst irgendwie hinterhältig. "Und dann?", frage ich vorsichtig. Du schüttelst den Kopf. "Weiß noch nicht. Ich warte auf Deinen Befehl, denn ich bin Dein Sklave, schon vergessen?" Mir fehlen für ein paar Augenblicke die Worte.

Wir seh'n uns beide an und schweigen viel zu lang
 

Mir wird schlagartig bewusst, dass ich mir jetzt Alles von Dir wünschen kann, was mein Herz begehrt, aber das Einzige, was mir im Moment einfällt, ist der Wunsch, Dich nackt zu sehen. "Lass uns gehen.", sage ich und erhebe mich von der Couch. "Hast Du einen besonderen Wunsch?", fragst Du und erhebst Dich ebenfalls, ich verberge mein fieses Grinsen vor Dir, indem ich mich wortlos umdrehe und zur Tür gehe. "Das verrate ich noch nicht!", sage ich. Ich werde nichts sagen, bevor wir nicht in Deinem Schlafzimmer sind!

ja

ist es denn ein wunder

dass keiner von uns zwei was sagen kann?
 

Irgendwie kann ich das nervöse Zittern nicht verhindern, bei dem Gedanken daran, dass ich Dich nackt sehen darf! "Ich weiß zwar nicht, was Du vorhast, aber ich bin sicher, dass es mir nicht gefallen wird!", sagst Du, während Du an mir vorbei in den Gang gehst. "Keine Sorge, Seto, ich werd schon nicht über Dich herfallen, immerhin kann ich meine Hände noch nicht richtig benutzen!", sage ich. "Für das, was ich gerade im Kopf hatte, brauchst Du Deine Hände nicht!", antwortest Du und wirfst mir über die Schulter ein absolut fieses Grinsen zu, das man nur als wölfisch bezeichnen kann. Deine Haare verdecken Deine Augen und verleiten mich beinahe dazu, Dich an mich zu reißen, um Dich heftig zu küssen!

Du trägst dein Haar noch wie es war
 

~Seto~
 

Dein gerötetes Gesicht spricht Bände! Du hast sicher nicht erwartet, dass ich so verdammt offen sein kann, oder? "Also für das, was ich mir für heute von Dir wünsche, brauch ich meine Hände ebenfalls nicht!", meinst Du grinsend. Irgendwie will ich gar nicht wissen, was Du Dir wünschst, es ist bestimmt etwas verdammt Peinliches! Ich zucke mit den Schultern. "Wünsch Dir was Du willst von mir, ich werd sehen, ob ich Deine Wünsche erfüllen kann, verlang aber nicht von mir, dass ich Dir die Sterne vom Himmel hole, das kann ich nämlich nicht!" Du errötest noch heftiger.

du wirst immer noch verlegen

so wie früher.
 

Vielleicht bin ich etwas zu gefühlsduselig, aber ändern kann ich es momentan nicht und außerdem befinde ich mich hier in meiner Villa, da kann ich so sein wie ich will. "Ich würde nie von Dir verlangen, dass Du mir die Sterne vom Himmel holst, auch wenn das vielleicht eine nette Geste wäre und total romantisch!", sagst Du und schüttelst etwas den Kopf. "Wenn Du anfängst mir Liebesgedichte vorzulesen, oder irgendwie versuchst, überromantisch zu sein, dann verkrümle ich mich lieber gleich!"

Damals fing es an

ich denk' wie du daran
 

Ich kann nicht anders, ich muss einfach lachen. "Keine Sorge, Joey, ich kann zwar ab und zu meine romantische Ader raushängen lassen, aber von Liebesgedichten und solchen Sachen hab ich wirklich absolut keine Ahnung!", antworte ich und bemerke mit Genugtuung Dein erleichtertes Aufseufzen. "Na Gott sei Dank, ich hab davon nämlich auch keinen Schimmer!", sagst Du und grinst ein wenig verlegen. Gott, ich könnte Dich schon wieder küssen und dabei bin ich nicht einmal in Dich verliebt!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei sich wehren kann?
 

Ich schüttle den Kopf und marschiere wieder in Richtung Schlafzimmer, Du folgst mir, wie ein dressierter Hund. Irgendwie könnte ich glatt daran gewöhnen! Definitiv! "Meinst Du, das funktioniert zwischen uns?", höre ich Dich leise fragen, ich zucke mit den Schultern. "Werden wir sehn, Joey. So schlimm bist Du gar nicht, vielleicht ab und zu ein wenig nervig, aber damit kann ich leben!" "Hey, ich bin gar nicht nervig! Ich kann nichts dafür, dass ich Dich vermisst hab und es war ganz sicher nicht geplant, dass ich mich in Dich verliebe, ich hab das ja nicht mal gemerkt!", meckerst Du. Manche Dinge ändern sich halt nie!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

~Joey~
 

Ach man, das ist so scheiß kompliziert. "Ist okay, Joey, reg Dich ab, ich hab nie behauptet, dass es Deine Schuld ist, für Deine Gefühle kannst Du nichts.", murmelst Du und öffnest die Tür zu Deinem Schlafzimmer. Ich seufze leise und folge Dir ins Zimmer, ich bin tierisch nervös, dabei hab ich überhaupt keinen Grund dazu, glaub ich. "Schließ ab, dann kann uns keiner stören.", sagst Du und ich habe nicht das Bedürfnis, Dir zu widersprechen. Ich will ebenfalls nicht gestört werden!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich schließe ab und dreh mich zu Dir um, Du stehst mit verschränkten Armen vor dem riesigen Himmelbett und schaust mich an, mit einem Blick, der meine Nervosität noch verstärkt. Oh Gott ist mir heiß! "Also, was wünscht Du Dir?", fragst Du, ich schlucke kurz. "Zieh Dich aus.", hauche ich, meine Kehle ist trocken und kleine Schweißperlen bilden sich auf meiner Stirn. Du ziehst Deine Augenbrauen hoch. "Und dann?", fragst Du, Du bist nicht einmal nervös, stelle ich fest.

Ich erkenn' dich

wie du immer warst
 

Ich schüttle den Kopf. "Nichts weiter, ich will Dich einfach nur ansehen, das ist Alles!", sage ich, Du legst den Kopf leicht schief. "Das ist Alles?" Ich nicke kurz. "Das ist Alles!" Du zuckst mit den Schultern. "Von mir aus, mach's Dir gemütlich, ich hab keine Lust Dich aufzusammeln, wenn Du bei meinem Anblick in Ohnmacht fällst!", meinst Du spöttisch und ich kann mich beim besten Willen nicht entscheiden, ob ich Dich wild küssen oder Dich erwürgen soll. Du bist einfach zu sehr von Dir überzeugt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich knurre leise. "Ich werd schon nicht in Ohnmacht fallen, Seto!", antworte ich, geh aber trotzdem zum nächsten Sessel, um mich darin fallen zu lassen. Sicher ist sicher! "Was auch immer.", meinst Du nur und beginnst damit, Dein Jackett auszuziehen, ich schlucke kurz und beobachte Deine Finger, die überaus langsam die Knöpfe Deines Hemdes öffnen. "Geniest Du die Aussicht?", hauchst Du, ich schlucke erneut und laufe gleichzeitig knallrot an. Mir ist so heiß!

Du bist so kühl
 

~Seto~
 

Ich habe gerne die Kontrolle über meine Mitmenschen und jetzt habe ich die volle Kontrolle über Dich. Es gefällt mir, wie Du mich ansiehst, wie Du Dich förmlich nach mir verzerrst! Dabei hab ich noch nicht einmal richtig angefangen! Ich lasse mein Hemd langsam an meinen Schultern hinunter gleiten und gewähre Dir einen Blick auf meinen muskulösen Brustkorb. Du keuchst leise auf und krallst Deine bandagierten Hände in die Lehnen des Sessels. "Seto...", hauchst Du leise, Deine raue Stimme lässt mich leicht zittern.

doch ich fühl' deine Zärtlichkeit und Wärme

so wie früher.
 

Ich hätte nicht gedacht, dass Du mich so erregen könntest, allein mit Deiner Stimme, aber es gefällt mir! Ich genieße die Aufmerksamkeit, die Du mir widmest, ich fühl mich gut dabei, im Rampenlicht zu stehen. Ich bin ein ehrgeiziger Mann und ich werde gern begehrt und es macht mir nichts aus, dass Du es bist, der mich nun begehrenswert findet. In den Jahren, die ich in New York verbracht habe, bin ich ruhiger und vielleicht auch ein wenig sensibler geworden. Dir ist meine Veränderung sofort aufgefallen, genau wie mir Deine Veränderung aufgefallen ist.

Ich hätte nie gedacht

wie hilflos mich das macht
 

Ich wende Dir meinen nackten Rücken zu und höre ein leises Knurren, das ich mit einem Grinsen quittiere, während ich den Knopf meiner Hose öffne. Ich will Dich quälen, bis Du es nicht mehr aushältst! Quälend langsam lasse ich die Hose nach unten rutschen und beuge mich ein wenig nach vorne, damit Du eine exzellente Aussicht auf meinen knackigen Hintern hast. "Oh Gott, Seto, Du Tierquäler! Mach schneller!", höre ich Dich keuchen. Deine raue Stimme wird mich sicher noch in meine Träume verfolgen!

ja

ist es denn ein Wunder

dass keiner von uns zwei vergessen kann?
 

~Joey~
 

Oh Shit, was für ein Anblick. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Du so sexy in schwarzen Shorts aussiehst, Du hast einen verdammt knackigen Arsch, Seto Kaiba! Du wirfst mir über die rechte Schulter einen amüsierten Blick zu, der mir erneut die Röte ins Gesicht schießen lässt. "Bereit für das Finale?", fragst Du, ich nicke nur, weil meine Kehle schon wieder so verdammt trocken ist. Ich bin verdammt scharf auf Dich!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Du lässt mich keine Sekunde aus den Augen, während Deine Hände langsam die Shorts nach unten schieben, zu langsam für meinen Geschmack! Der Anblick, der sich mir bietet, ist atemberaubend und das im wörtlichen Sinne. Ich spüre, wie mein Herz aussetzt und ich muss dem plötzlichen Drang widerstehen, Dir Deine Shorts einfach zu zerreißen. Du drehst mir noch immer den Rücken zu, während Deine Shorts weiter nach unten wandert und noch mehr von Deinem knackigen Hinterteil freilegt. Du bist einfach perfekt gebaut, stelle ich fest!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Oh Gott, ich kann gleich nicht mehr! "Dreh Dich um!", hauche ich leise und spüre, wie sich etwas in meiner eigenen Hose zu regen beginnt. Ich glaub, das Versprechen, nicht über Dich herzufallen, wird schwerer zu halten sein, als ich angenommen hatte! "Noch nicht, Joey!", sagst Du und ich lasse ein frustriertes Grummeln hören, das mit einem Augenzwinkern von Dir quittiert wird. "Komm her!" Ich blinzle kurz und schlucke trocken. Ich bin verdammt nervös!

Oh

du weckst Gefühle

die ich nie vergaß
 

Etwas unsicher erhebe ich mich aus dem Sessel und geh mit ziemlich wackligen Beinen auf Dich zu. "Schließ die Augen!", sagst Du, ich nicke kurz und schließe meine Augen. Ich spüre, wie Du Dich umdrehst und die Verbände von meinen Händen entfernst. Mein Herz klopft so laut, dass ich sicher bin, dass Du es ebenfalls hörst. Ich weiß nicht, was Du vorhast, aber es wird mir in der Sekunde bewusst, als ich glatte Haut unter meinen Fingerspitzen spüre, die nicht meine eigene ist! Du umklammerst meine Handgelenke und lässt meine Fingerspitzen sanft über Deinen Oberkörper gleiten. Ich bin so aufgeregt!

denn ich sehe in dein Herz aus Glas.
 

Ich wage nicht, meine Augen zu öffnen und genieße einfach nur Deine glatte Haut unter meinen Fingerspitzen und Deine schlanken Finger an meinen Handgelenken. Es fühlt sich an, wie tausend kleine Elektrostöße, die durch meinen Körper schießen! Ich spüre nur am Rande, wie Du meine Hände weiter nach unten schiebst, bis ich plötzlich etwas ziemlich Hartes unter meinen Fingerspitzen fühle. Dein leises Stöhnen lässt mich erschrocken meine Augen öffnen und ich starre direkt in Deine blauen Augen, die halb geschlossen sind und so intensiv leuchten, dass ich für Sekunden das Atmen vergesse. Nur ein einziger Gedanke geht mir bei diesem Anblick durch den Kopf. "Du bist wunderschön!"

die ich nie vergaß,

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

denn ich sehe in Dein Herz aus Glas.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (61)
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Von:  marronja
2016-10-10T00:51:23+00:00 10.10.2016 02:51
Bis jetzt super
Will die Badewanne und wissen wie das Leben im Alltag ist in ny
Am besten wäre auch wenn die Fans von football oder Baseball werden oder so (aber das sind die beiden Sportarten für die man sich entscheiden muss )
Von:  Onlyknow3
2014-12-19T20:15:01+00:00 19.12.2014 21:15
Super Geschichte habe alle Kapitel gelesen, und bin begeistert von ihr mach bald weiter ich freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2014-12-17T19:52:29+00:00 17.12.2014 20:52
Mir gefällt das Kapitel sehr gut da sieht man mal wieder das es Joey doch sehr viel bedeutet das Seto und Mokuba bei ihm sind. Weiter so.
LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2014-12-17T19:10:12+00:00 17.12.2014 20:10
Schön das sich Seto doch noch zur Einsicht gekommen ist und Joeys rat befolgt hat. Joey wird noch seine Nerven brauchen für Seto, ohne das er viel Ausrichten kann bei ihm. Weiter so, mir gefällt die Geschichte.

LG
Onlyknow3
Von:  Onlyknow3
2014-12-17T18:24:32+00:00 17.12.2014 19:24
Die beiden werden sich wohl nicht zusammen finden so wie die Sache aussieht. Jedenfalls wenn Seto so weiter macht. Joey will wahrscheinlich mehr als nur Freundschaft haben.
Super Geschichte gefällt mir, und ich hoffe es geht weiter so.
Das Lied stammt von der Gruppe Münchner Freieheit, und damit sehr gut gewählt.

LG
Onlyknow3
Von: AomaSade
2014-12-11T08:49:43+00:00 11.12.2014 09:49
Hallo Carola,

du bist die berühmte Ausnahme. Eine FF nach sieben Jahren weiterzuschreiben und deine Lesefans glücklich zu machen, ist einfach ... super, toll, lieb. Das kommt nicht oft vor. Aber ich lese trotzdem nicht beendete ältere Geschichten und favouriere sie mit der klitzekleinen Hoffnung, dass sie eventuell doch noch beendet bzw. weitergeführt werden. Und bei "Herz aus Glas" ist der extrem seltene Fall eingetreten - du hast deine grandiose Story um Seto und Joey weitergeschrieben. Danke. Danke, danke. Mir gefällt an deiner Story, klar das Paar Seto und Joey, der ständige Wechsel der erzählenden Hauptcharaktere und was sie denken und fühlen in der jeweiligen Situation. Einfach wunderbar. Du hast keine Null-Acht-Fünfzehn-Story geschrieben, sondern ein richtig tiefgründiges Werk, welches die Höhen und Tiefen der Handlung und der Personen bis ins kleinste Detail durchleuchtet. Nicht so ein Fan bin ich von Songfics. Aber die Songtextzeilen kann ich ja überlesen. Wirst du diese FF weiterschreiben und beenden? Das würde mich sehr freuen.

Liebe Grüße
AomaSade

PS: Wenn ich einen Wunsch äußern dürfte: Auch für "Happy Birthsday Joseph" neben "Suche nach Mokuba" würde ich mir ein Happy End bzw. ein Fortführen der Geschichte wünschen.
Antwort von:  Nightprincess
11.12.2014 10:16
Hallo.

Ich freue mich, wenn ich alte Fans glücklich machen kann und neue dazu gewinne. Es macht mir wirklich Spass zu schreiben und ich bereue es, dass ich mir nicht schon viel früher die Zeit dafür genommen habe. Ich habe gemerkt, dass ich das wirklich sehr vermisst habe. Eine Geschichte zu lesen ist eine Sache, eine selbst zu schreiben, eine ganz andere. Beim Lesen kommt es vor, dass die Handlung nicht so verläuft, wie man es als Leser gerne hätte, beim Schreiben jedoch kann man mit den Charakteren spielen wie man will und wenn einem die Richtung nicht mehr gefällt, in dem alles verläuft, dann schreibt man es einfach um.

Ich arbeite mich im Moment durch alle Geschichten, es wird also zu jeder noch nicht abgeschlossenen Story eine Fortsetzung geben, zumindest solange ich die Zeit dazu habe, was im Moment der Fall ist. Bis Weihnachten werde ich noch einige Kapitel fertig schreiben und vielleicht auch noch die eine oder andere Story zum Ende bringen, allerdings kann ich das nicht versprechen. Ich kann leider auch nicht genau sagen, zu welcher Geschichte mir zuerst etwas einfällt, da ich mich ja nun wirklich lange nicht mehr damit beschäftigt habe. Ich muss mich erst wieder in meine Geschichten hineinfinden und überlegen in welche Richtung es eigentlich gehen soll. Den einzigen Handlungsverlauf, den ich schon im Kopf habe, ist für "Suche nach Mokuba", da fehlt auch nicht mehr allzu viel bis zum Ende. Alle anderen Story sind im Moment noch vollkommen offen. Ich überarbeite auch gerade eine alte hier noch unveröffentlichte Story, deren Schreibweise mir nicht wirklich gefällt, diese ist allerdings auch noch unvollendet. Wie gesagt, ich tu was ich kann und ich freu ich, wenn ihr euch freut, dass ist Grund genug, um immer wieder zurückzukommen, egal wieviele Jahre dazwischen liegen. Ob es anderen Autoren auch so geht? Wer weiß :)

Gruß Carola
Von:  Lunata79
2014-12-10T16:16:09+00:00 10.12.2014 17:16
Hm, interessantes Kapitel.
Hat jetzt aber wirklich lang gedauert, bis es weitergeht.
Freu mich schon aufs nächste Kapitel. *vor Freude rumhüpf, weil endlich wieder ein Kapitel da*

Lg
Lunata79
Von:  Lunata79
2014-07-20T00:46:15+00:00 20.07.2014 02:46
Bis hierhin bin ich einfach nur hingerissen. Ein Wahnsinn diese Story. Hammermäßig.
Dein Schreibstil ist einfach nur klasse, obwohl ich gestehen muss, dass ich den Song immer ausgelassen hab, um nur die Story selbst zu lesen.*schäm*
Hat mir dennoch sehr gut gefallen.
Jetzt wirds aber dennoch mal Zeit, dass man wieder mal was von dir liest. Ist schon viel Zeit vergangen.
Hoffe auf Fortführung diverser FFs von dir. Wär doch echt schade drum. Du schreibst nämlich wirklich gute Geschichten.

Lg
Lunata79
Von:  JounouchiKatsuya
2007-04-02T08:21:48+00:00 02.04.2007 10:21
AHH
Wieso machst du bei so ner guten FF Adult? x_x Schämst du dich nicht? T_T Wie soll ich es denn jetzt lesen *flenn jammer*
Von:  feuerregen
2007-03-03T12:10:43+00:00 03.03.2007 13:10
*beeindruckt ist*
das kappi hatte es in sich!
scheint ja fast so, als wäre Seto schon in Joey verliebt, auch wenn er es nicht wahrhaben will! ^^

freu mich schon aufs nächste kapitel!
lg, Pony


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