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Nachhilfe - private lessons

Original - Yaoi
von

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Lektion 1: How to get your new victim (Wie du dein neues Opfer kriegst)

Titel: Nachhilfe - private lessons

Teil: 1/5

Autoren: roseninselchen (rosy) & Esther (esda)

email=: email=roseninselchen@web.deroseninselchen@web.de: email=roseninselchen@web.deroseninselchen@web.de/email & email==natsu_esda@web.denatsu_esda@web.de=natsu_esda@web.denatsu_esda@web.de/email

URL: http://home.arcor.de/roseninselchen & http://www.natsu.de.vu/

Genre: reale Welt

Rating: MA

Warnungen (für gesamte Story): Yaoi, lemon, bondage, pwp (?), language (dirty talk), gelegentliche englische Sätze *hust*

Claimer: All die verdorbenen Charaktere und der nicht vorhandene Plot gehören uns uns uns! Und wer die Protagonisten, ohne uns Videoaufzeichnungen davon zukommen zu lassen, misshandelt, dem schwant schreckliches *wuahaha*
 

Inhalt: Inhalt? Welcher Inhalt??? - Ooookay... Tobias' Mutter findet, dass es mit den schlechten Noten ihres Sohnes in Englisch nicht so weitergehen kann und ordert ihm einen Nachhilfelehrer. Allerdings stellt sich mit der Zeit die Frage, wer da wem in was Nachhilfe gibt.
 

Kommentar: Diese Geschichte ist sehr... seltsam und pwp-mäßig. Nachdem die Geschichte aber schon seit Mai 2004 fertig auf unseren Festplatten vergammelt, haben wir uns nach ein paar Umarbeitungen dazu durchgerungen, euch das doch noch anzutun.

Wir möchten allerdings darauf hinweisen, dass jeder selbst für mögliche seelische Schäden, die aus dem Lesen dieser Geschichte resultieren können, haftet. Schadensersatzansprüche gemäß § 253 Abs. 2 BGB ("Schmerzensgeld") können nicht geltend gemacht werden.
 

Feedback: immer her damit ^^
 

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Lektion 1:

How to get your new victim (Wie du dein neues Opfer kriegst)
 

Genervt kam Tobias nach Hause. Erst hatte er heute Morgen verschlafen und sich eine ewig lange und gewohnt langweilige Standpauke von seinem Stammkursleiter anhören dürfen und dann bekam er auch noch diesen blöden Englischtest wieder. Mal wieder eine Fünf minus; wenn seine Mutter das sah, würde sie ganz abdrehen. Sein erster Weg war also der zu seiner Anlage, um Musik einzuschalten, doch seine Mutter lauerte ihm quasi schon auf. Denn kurz bevor er ankam, stürmte sie herein und wedelte mit einem Blatt Papier herum.

"WAS SOLL DAS, TOBIAS?! Was sind das schon wieder für Noten?!" Jetzt erkannte er den Zettel auch wieder. Nun, das hätte er kommen sehen müssen, wenn er es nicht vergessen hätte...

Verzweifelt warf sie die Hände in die Luft. "So KANN das nicht weiter gehen. Mit den Vieren kann ich leben, aber die Fünf in Englisch muss weg! Und da du das anscheinend nicht allein auf die Reihe kriegst, habe ich dir einen Nachhilfelehrer besorgt, der jeden Augenblick kommen müsste. Also lass deine grauenhafte Musik aus und benimm dich gleich."

Mit einem letzten 'und wehe wenn nicht'-Blick rauschte sie wieder aus seinem Zimmer. Er fühlte sich, als hätte ein Wirbelsturm über ihn hinweggefegt. Diese Frau brachte ihn noch um den Verstand.
 

Florent sah noch einmal auf seine Armbanduhr. Exakt zwei Minuten vor der Zeit - wie immer. Er schaute noch einmal empor in den blauen Himmel, auf dem nur Schäfchenwolken die strahlende Sonne gelegentlich verdeckten. Kaum hatte er die kleine, runde Klingel neben der Haustür gedrückt, wurde ihm auch schon von einer hektischen Frau mittleren Alters geöffnet. Sie lächelte ihn an und bat ihn mit einer einladenden Handbewegung herein. "Gut, dass Sie schon da sind. Mein 'Sorgenkind' ist in seinem Zimmer. Lassen Sie sich nicht von ihm unterkriegen."

Leise zurücklächelnd reichte Florent ihr erst einmal die Hand. "Keine Sorge. So schlimm ist er bestimmt nicht!"

Mütter!, dachte er bei sich. Die machten sich doch immer viel zu viel Gedanken. Doch er ahnte nicht, wie sehr er sich in diesem Fall irren sollte...
 

Unterdessen ärgerte sich Tobias in seinem Zimmer schwarz. Na, wenn seine Mutter wirklich dachte, dass er hier brav bleiben würde und sich von irgend so einem verkappten, alten Nachhilfelehrer Englisch beibringen lassen würde, dann hatte sie sich aber gewaltig geschnitten. Schnell schnappt er sich seinen Lieblingsmantel à la Matrix, zog ihn im Rennen an und stürmte dann an seiner Mutter und dem überraschend jungen Lehrer aus der Haustür heraus. Sofort schlug er den Weg zum Park ein, wo er sich sicher vor dem Lehrer wähnen konnte.
 

Gemeinsam mit der geschockten Mutter starrte Florent noch eine ganze Weile regungslos dem schwarz-gekleideten Etwas hinterher, das sich grade in Rekordtempo verdünnisiert hatte.

"Tobi! Bleib stehen!!!", brüllte die rothaarige Frau endlich, als es schon längst zu spät und der Junge bereits außer Hörweite war.

Florent blinzelte mehrmals und musste sich mit größter Willensanstrengung ein lautes Auflachen verkneifen. DAS hatte er wirklich noch nicht erlebt. Es war ihm nichts Neues, wenn die Nachhilfeschüler nicht zu Hause waren oder nicht zur verabredeten Zeit zum Unterricht erschienen - aber das...

"Tja, ich schätze, heute wird das wohl nichts mehr mit der Nachhilfe, wie?!", schmunzelte er die entsetzte Frau an, die nur apathisch nicken konnte.

"Ja... es... es tut mir leid. So ist er nun mal eben." Sie seufzte. "Entschuldigen Sie, dass Sie ganz umsonst gekommen sind. Ich bezahle die Stunde natürlich trotzdem. Sie haben ja auch Zeit verloren und können nichts dafür, dass er..."

"Aber nein!" Florent wandte sich schon zum Gehen und wank mit der Hand heftig ab. "Sie können ebenso wenig etwas dafür. Und ich habe es ja auch nicht weit zu Ihnen, wohne ja nur zwei Straßen weiter. - Bis zum nächsten Mal! Rufen Sie mich einfach wieder an, wenn ich kommen soll."

Nicht, dass ihn die ganze Sache nicht auch ein wenig ärgerte, aber er wusste auch, dass sich kulantes Verhalten im Endeffekt bezahlt machte - weil er dadurch nämlich weiterempfohlen wurde. Und noch ein paar Schüler - beziehungsweise die Bezahlung für den Unterricht - konnte er immer gebrauchen. Er hoffte nur, dass ihm DIESER neue Schüler das nächste Mal nicht wieder davonlief.
 

~*~
 

Das war mal wieder einer dieser Tage, an denen man am Besten im Bett bleiben sollte. Nicht nur, dass seine Mutter ohne sein Wissen am Morgen bei seinem Englischlehrer ein Gespräch gehabt hatte, wo sie nicht nur von seiner schlechten Mitarbeit, sondern auch von seiner riesigen Sammlung an anderen schlechten Noten erfahren hatte. Nein! Jetzt hatte er auch noch Küchendienst für drei Wochen und wenn er die nicht einhielt, war er sein Taschengeld für über ein Jahr los. Da verstand seine Mutter keinen Spaß. Und damit er sich schon gleich ans Aufräumen gewöhnen konnte, musste er natürlich erst einmal mit seinem Zimmer anfangen. Ein Tag zum aus dem Gedächtnis streichen eben!
 

Dieses Mal bekam Florent die Tür vor der Nase aufgerissen, noch bevor er die Klingel betätigen konnte. Er starrte überrascht in das schelmisch lächelnde Gesicht der Mutter seines Schülers. "Nicht, dass er wieder schneller ist als wir.", flüsterte sie geheimnisvoll und schloss die Tür hastig hinter ihm zu, drehte den Schlüssel gleich zweimal im Schloss herum. Florents Augen wurden immer größer. Das Vertrauen dieser Frau zu ihrem eigenen Sohn war ja schier unermesslich. Anscheinend war er hier wirklich an einen Härtefall geraten.

Sie wies ihn an die Schuhe auszuziehen, schlich auf Zehenspitzen vor ihm her den Flur entlang und lief dann wie auf rohen Eiern die Treppe nach oben. Dort deutete sie auf die erste Tür auf der linken Seite. "Das ist sein Zimmer. Bitte... erschrecken Sie nicht, falls es etwas... anders aussieht..."

Sich immer merkwürdiger fühlend und wie in einer seltsamen Seifenoper vorkommend, klopfte Florent so vorsichtig an die Tür, als habe er Angst, sie könne ihn beißen.
 

Überrascht hob Tobias seinen Kopf. Seit wann klopfte seine Mutter denn? Nun gut, vielleicht hatte sie heute mal einen Anfall von 'lassen wir unserem Sohn doch auch mal ausnahmsweise seine Privatsphäre'. So gelangweilt wie möglich sagte er deswegen: "Komm rein..." Er hörte zwar, dass die Tür aufging, drehte sich aber nicht um, sondern räumte weiter sein Zimmer auf.
 

Noch im Schritt erstarrte Florent. Dieses Zimmer war WIRKLICH... 'anders'. Nicht nur die Möbel sondern auch die Wände waren gänzlich schwarz, genau wie der Bewohner dieses eigentümlichen Ortes, der eifrig Gegenstände darin herumräumte und gar keine Notiz von ihm nahm.

Die nachtschwarzen Seidentücher an den Wänden verliehen dem Raum mit ihren silbernen, keltischen Symbolen eine gewisse mythische Atmosphäre und für einen Augenblick fühlte Florent sich nicht in der Lage sich von der Stelle zu bewegen. Erst, als der Junge im Raum mit seiner Aktivität wieder Geräusche verursachte, riss er sich von der Betrachtung des Zimmers los und trat ein, die Tür leise hinter sich schließend.

Immer noch schien sein neuer Schüler ihn nicht bemerkt zu haben, denn er nahm weiterhin keinerlei Notiz von Florent. Das gab diesem jedoch die Gelegenheit ihn in Ruhe zu mustern. Nun, da er nicht hastig vor ihm die Flucht ergriff, erkannte Florent, dass der schwarze Schatten, der beim letzten Mal an ihm vorbeigerauscht war, nicht aufgrund von Halluzinationen so dunkel gewirkt hatte: Der schmale Junge, der nur ein wenig kleiner als er selbst war, trug ausschließlich schwarze Kleidungsstücke und hatte unnatürlich schwarzes, bläulich schimmerndes, hochgegeltes Haar.

"Hallo.", räusperte sich Florent endlich. "Ich bin Florent und soll dir Nachhilfe in Englisch geben."
 

Überrascht drehte Tobias sich um und starrte den Eindringling an, der nicht nur straßenköterblondes Haar hatte, sondern ihn auch aufgrund der eher unscheinbaren Alltagsklamotten in Form von Jeans und staubgrauem Pullover, die er trug, an einen ebensolchen erinnerte. Was wollte der? Er brauchte keine Nachhilfe! Erst recht nicht von jemandem, der 'Florent' hieß.

"Verpiss dich!" Und schon wendete er sich wieder seiner Arbeit zu und ignorierte den Störenfried gekonnt.
 

Florent konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen. "Das kann ich leider nicht, ich werde hierfür bezahlt. Also, je eher du dich damit abfindest und kooperativ zeigst, desto früher werde ich hier auch wieder verschwunden sein."

Damit trat er zu seinem Schüler wider Willen, der ihn wieder ignorieren und weiterarbeiten wollte. Er versuchte so geduldig zu sein, wie sonst immer, aber als der Bengel ihn nach fünf Minuten immer noch wie Luft behandelte, griff er sich schließlich leicht gereizt die Bücher, die dieser gerade aufgelesen hatte und legte sie auf den nächstbesten, natürlich ebenfalls schwarzen Schrank.

"Das kannst du nachher auch noch machen. So leid es mir tut, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Do you understand me?!" Wenn der Prophet nicht zum Berg kam, dann musste eben der Prophet im Berg kommen... äh... oder so ähnlich...

Zumindest würde er diesen Typen schon dazu bekommen, Englisch zu lernen... auf die eine oder andere Weise.
 

Verwirrt blickte Tobias auf die Bücher, die nun auf seinem Schrank lagen. Der Typ war ja immer noch da. Und dann sprach er auch noch ENGLISCH! "Ich hab gesagt, du sollst verschwinden. Es ist mir sowas von scheißegal, ob du dafür bezahlt wirst. And I not can english speak." Sich durchaus bewusste, wie falsch der letzte Satz war, drehte er sich wieder um und räumte schweigend weiter. SO einen Satz hätte sogar er normalerweise richtig hingekriegt, so schwer war das ja nun auch wieder nicht, aber vielleicht konnte er diesen Nachhilfelehrer damit vergraulen. So hoffte er zumindest, denn er hatte keinen Bock darauf seinen wertvollen Nachmittag mit Englisch zu verplempern.
 

Der furchtbar falsche Satz mit der absolut schrecklichsten Aussprache, die er je gehört hatte, entlockte Florent nun doch wieder ein Schmunzeln. "Well, if you want me to understand you, you'll HAVE to speak english... and it's 'I don't know how to speak english.' and that's exactly the reason for me to be here: to improve your english!"

Die augenscheinliche Unfähigkeit seines Gegenübers reizte Florent um so mehr diesem die Sprache näher zu bringen, die er studierte und liebte.

"Well, may I ask for your name? I told you mine already. So it is very impolite of you not to tell me yours..."
 

Pah! Er würde sicher kein Englisch reden, nur damit dieser Kerl ihn verstand! Der schien schließlich auch sehr gut Deutsch zu verstehen! Außerdem regte es ihn jetzt schon tierisch auf, dass sein Gegenüber ihn verbesserte. Klar, der Satz war falsch gewesen, na und?! Und er wusste natürlich, dass der einzige Grund, warum der Kerl hier in seinem Zimmer stand, der war, dass er ihm Englisch beibringen sollte. Für wie blöd hielt der Typ ihn?!

"Mir doch egal, ob ich unhöflich bin! Du bist schließlich auch nicht gerade ein Paradebeispiel an Höflichkeit, oder?! Einfach hier zu bleiben, obwohl ich dich schon längst rausgeschmissen habe. Also erwarte nicht von mir, dass ich hier lieb und brav sitzen werde, um mit dir in dieser scheiß Sprache zu reden." Damit drehte er sich zur Tür und schnauzte seine Mutter an, die sich - mal wieder neugierig - einfach heimlich, still und leise in sein Zimmer geschlichen hatte und nun im Türrahmen stand. "Ich hab dir schon einmal gesagt, dass ich keine Nachhilfe brauche und nehmen werde, also bezahl den Kerl und schick ihn weg!!"

Aber nein, der Tag war ja schon scheiße und er wurde einfach nicht besser...

"Nein, Tobias. Du wirst jetzt gefälligst mit diesem jungen Mann hier üben, sonst kannst du dein Taschengeld für lange, lange Zeit vergessen, mein Lieber." In ihrem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus, das ihm überhaupt nicht gefiel. Nein! Und er sollte mit seiner Befürchtung Recht behalten... Sie ging nämlich geradewegs auf diesen Studenten zu, drückte ihm SEINEN Zimmerschlüssel in die Hand und marschierte dann in Richtung Küche, nicht ohne vorher SEIN Zimmer mit dem Ersatzschlüssel abzuschließen. Man hörte nur noch ein "Ich mach euch was schönes zu Essen!", dann herrschte Stille. SIE hatte IHN mit IHM eingesperrt!! Fassungslos starrte er auf die nun geschlossene Tür. Das konnte sie doch nicht wirklich getan haben, oder?!
 

Florent kam sich wie ein Zuschauer vor dem Fernsehbildschirm vor, der zwar alles miterlebte, an der Handlung aber keinerlei Anteil hatte. Erst einige Zeit, nachdem die Mutter ihn mit seinem Schüler eingesperrt hatte, sah er wieder zu diesem herüber und geradewegs in dessen zerknirschtes, beleidigtes und irgendwie trauriges Gesicht.

Mit einem Mal verstand er, warum sein neuer Schüler so trotzig war und ständig meinte Kontra geben zu müssen: weil die Mutter genauso starrköpfig war wie er!

Seufzend wandte er sich wieder dem zerschlagenen Etwas zu, das mit hängenden Schultern vor ihm stand und reichte ihm den Zimmerschlüssel. "Hier. Ich finde auch, dass Einsperren zu weit geht. Aber ich bin wirklich nur hier, um dir zu helfen..." Und um irgendwie über die Runden zu kommen, fügte er in Gedanken an, denn so ein Studium finanzierte sich nun mal nicht von selbst.

"Wenn du wirklich überhaupt gar kein Interesse daran hast, von mir Nachhilfe zu bekommen, dann werde ich wieder gehen. Du musst es selbst wissen. Aber wenn deine Mutter mir mit deinen Noten in diesem Fach die Wahrheit gesagt hat... dann solltest du dir wirklich überlegen, ob dir dein Stolz das Risiko wert ist, durchs Abitur zu fallen."

Er hoffte wirklich, dass der Junge auf sein Angebot einging. Denn irgendwie tat der Kleine ihm leid, auch wenn er noch so zickig war. Allein schon für diese Mutter tat er ihm leid!
 

Das Abitur, ja, das war auch so eine Sache. Er musste in Englisch eine mündliche Prüfung ablegen und wenn er so weitermachte, fiel er da mit Sicherheit durch. Und man konnte es ja mal probieren, oder?! Vielleicht war der Typ ja ganz nett und konnte es ihm tatsächlich beibringen. Wenn er es nicht ausprobierte, dann konnte er es auch nicht wissen. Und er hatte ihm immerhin seinen Schlüssel wiedergegeben. Eine nette Geste. Langsam nickte er.

"When you think you can teach me, so that I will speak it better than now... try it!"
 

Florent verkniff sich ein schmerzhafte Zischen und das Verziehen des Gesichtes angesichts dieses grausam grottigen Englischs. "Okay, let's go!"

Er folgte Tobias an dessen Schreibtisch und wartete, bis dieser seine Englisch-Unterlagen ausgepackt hatte.

Tobias zeigte ihm genau, welches Thema sie gerade behandelten, und meinte dann, dass er in Englisch mündlich geprüft würde, aber Florent hielt es für sinnvoller bei den Grundlagen anzufangen. Das Vokabular seines Schülers war nicht überragend, aber die größte Schwäche bestand bei der Grammatik und der Aussprache. Zwei Dinge, die sich umgehend ändern mussten, wollte Tobias heil durch die Prüfung kommen. Es stellte sich heraus, dass sein neuer Schüler sogar ein brauchbares Grammatikbuch hatte - es nur nie benutzte. "Du solltest das Ding hier unbedingt von vorne bis hinten durcharbeiten.", meinte Florent ernst und registrierte leicht amüsiert Tobias' geschocktes Gesicht bei diesen Worten.

"Keine Sorge, ich such die wichtigsten Dinge raus. Die bring ich dir dann mal zuerst bei..."

Und so lief es dann auch. Tobias war wirklich voll bei der Sache dabei und schien gut zu verstehen, was er ihm sagte. Umso merkwürdiger kam es ihm vor, dass sein Schüler es vorher nicht verstanden hatte. Aber ihm sollte es recht sein - so lange das 'Problemkind' etwas lernte und ihn nicht gleich wieder verjagen oder vor ihm flüchten wollte.

Tatsächlich stellte sich der Junge als viel netter heraus, als er nach ihren ersten Begegnungen den Anschein erweckt hatte. Und er schien wirklich bereit zu sein, ihm eine Chance geben und von ihm lernen zu wollen.
 

Die Zeit flog nur so dahin. Erst, als Tobias' Mutter klopfte und nachfragte, ob sie noch leben würden, weil es so still gewesen sei, sah Tobias völlig überrascht auf die Uhr. Es machte fast... ja fast SPASS mit Florent Englisch zu lernen. Der Typ schien sogar zu wissen, wovon er redete - nicht wie seine Lehrer... Irgendwie bedauerte er es auch, dass er jetzt gleich gehen würde, aber er kam ja wieder, schließlich bekam er dafür Geld!
 

Florent sah auf seine Uhr und erschrak. War es wirklich schon so spät? Sie hatten doch gerade erst angefangen und überhaupt...

"Hm...", meinte er und kratzte sich am Hinterkopf, während er aufstand und seinen langen, sehnigen Körper streckte. "Wann hast du das nächste Mal Zeit und Lust für Englisch?" Er hoffte bald, denn Tobias' Gesellschaft hatte sich nicht gerade als unangenehm herausgestellt... vielleicht schon als ZU angenehm, aber den Gedanken schob er schnell wieder beiseite. Schließlich stand er nicht auf Kinder und mit Schülern fing er schon aus Prinzip nichts an.
 

"Naja, Zeit hab ich eigentlich viel und Lust... wie wäre es mit morgen? Oder ist dir das zu früh?" Lust hatte er, nur leider nicht auf den Nachhilfeunterricht. Aber DAS konnte er schließlich nicht diesem überaus schnuckeligen Typen da erzählen, dann würde er ihn ja nie wieder sehen. Nein, er musste sich beherrschen.
 

Das war Florent nur zu recht. "Klar... gut, dann also morgen wieder." Sie einigten sich noch schnell auf eine Uhrzeit, dann machte sich Florent beschwingt auf den Nachhauseweg. Die Sonne schien ihm plötzlich viel heller zu scheinen und die Vögel viel fröhlicher zu singen - was natürlich keineswegs etwas mit seinem gutaussehenden Schüler, sondern nur mit der Befriedigung zu tun hatte, die es ihm verschaffte, jemandem diese schöne Sprache nähergebracht zu haben - und mehr Geld im Portemonnaie...
 

Am folgenden Nachmittag stand Florent schon eine ganze Weile vor der verabredeten Zeit vor der Haustür seines Schülers. Er wollte gerade klingeln, als er ein überraschtes "Florent" von hinten hörte. Tobias war völlig außer Atem, weil er von der Schule bis nach Hause gerannt war. Natürlich hatte ihr Lehrer etwas länger machen müssen, weil er ja ausgerechnet an DIESEM Tag unbedingt über die nächste Klassenfahrt hatte sprechen wollen. Also hatte Tobias notgedrungen rennen müssen, um es noch rechtzeitig zu schaffen und sich etwas Frisches anziehen zu können.

"Was machst du schon hier? Hab ich etwa die Uhrzeit verwechselt?", fragte er auch dementsprechend geschockt, als er seinen Nachhilfelehrer schon vor der Tür stehen sah.
 

Wieder zog ein feines Lächeln über Florents Gesicht. Dafür, dass Tobias am Anfang so gar nicht von der Sache mit der Englisch-Nachhilfe begeistert gewesen war, legte er nun ein erstaunliches Interesse daran an den Tag.

"Nein, ich bin zu früh... Tut mir leid." Er lächelte entschuldigend.
 

"Ach so, na dann ist's ja gut. Ich dachte schon, ich wäre zu spät." Kurz lächelte er sein Gegenüber an, drehte sich dann herum und schloss die Tür auf. "Ich hoffe, du hast nichts dagegen, wenn ich noch kurz dusche, bevor wir anfangen?!"
 

'Nur, wenn du mich mitnimmst!', hätte Florent daraufhin fast gesagt, doch er beherrschte sich gerade noch so und gab sich innerlich eine Ohrfeige. 'Junge, was ist nur mit dir los? Das hier ist dein Schüler, als reiß dich zusammen! Oder hast du es schon so nötig?!'

So sehr er sich auch bemühte, die zynische Stimme in seinem Hinterkopf wollte einfach nicht verstummen und tat ihr Bestes ihm ein schlechtes Gewissen einzureden.

Gute Güte! Und sie hatte ja SO Recht! Seine letzte Beziehung schien eine Ewigkeit her zu sein, aber dass er solche Gedanken in Bezug auf jemanden hatte, den er so gar nicht kannte, war ihm dann doch gänzlich neu.

Daraufhin schüttelte er seinen Kopf wirklich, um diese komischen Gedanken loszuwerden, wofür er einen seltsam-verstörten Blick von Tobias kassierte.

"Ehm...", stammelte er leicht verlegen und sah in die grünen Augen seines Schülers. "Ich habe natürlich nichts dagegen. Mach nur. Wir haben ja Zeit."
 

Seinen neuen Lehrer immer noch etwas verwirrt musternd, nickte Tobias schließlich. "Dann komm, du kannst bei mir ihm Zimmer warten. Es dauert auch nicht lange."

Im Zimmer angekommen, schnappte er sich sofort frische Sachen und flitzte ins Badezimmer, wo er sich erst einmal von innen gegen die Tür lehnen musste. Beinahe hätte er ihn doch tatsächlich gefragt, ob er ihm Gesellschaft leisten wolle. Zum Glück hatte er sich noch beherrschen können. Aber so schlecht fand er die Idee gar nicht. Immerhin sah der Typ klasse aus und nett war er auch. Außerdem war das DIE Chance mal wieder seinen Charme spielen zu lassen. Er hatte bis jetzt jeden rumgekriegt, den er hatte haben wollen, egal ob schwul oder hetero. Er grinste. Und dieser schnuckelige Kerl würde sein nächstes Opfer werden...
 

© roseninselchen & Esther (esda) 2004



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  esda
2004-09-14T20:32:45+00:00 14.09.2004 22:32
Die laden wir hoch, wenn wir sie korrekturgelesen haben! *lacht* Aber das wird bald passieren, nur vermutlich nicht alles in dieser Woche. rosy und ich sind beide leider sehr im Stress, sorry!!
Von: abgemeldet
2004-09-14T19:55:54+00:00 14.09.2004 21:55
wai, is das toll! Da denkens beide dasselbe und keiner sprichts aus.. schade eigentlich..
nja, egal. Ladet die nächsten kapps hoch!
Moon-chan
Von:  esda
2004-09-14T16:43:04+00:00 14.09.2004 18:43
Die Geschichte haben rosy und ich schon im Mai beendet ^^. Wir haben noch nicht alle Teile korrekturgelesen, aber das wird in nächster Zeit noch passieren.
Es sind von den fünf Teilen der Geschichte nur die ersten beiden korrekturgelesen und überarbeitet und diese werde ich auch erst mal nur hochladen. Der Rest folgt dann noch ^_^
Von: abgemeldet
2004-09-14T14:41:40+00:00 14.09.2004 16:41
Hey!!! Echt toller Ansazt, aber ich warte jetzt schon sehnsüchtig auf eine Fortsetzung... Weisst du schon, wann du die FF fortsetzt oder das überhaupt tust, weil sie ja als abgeschlossen gilt?!? Würde mich auf jeden Fall freuen, wenn du mir vielleicht schreiben könntest, wenn und dann wann du sie fortsetzt!!
kkd Eva


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