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Wer braucht schon Psychologie?!

Andrew und Nuka
von

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Mehr oder weniger übliche Reiseprobleme

Mehr oder weniger übliche Reiseprobleme
 

Als Nuka aufwachte, war es bereits acht Uhr. Er hatte leichte Kopfschmerzen und die Schnitte, die Andrew ihm zugefügt hatte, brannten unangenehm.

/Wenigstens hatte ich diese Nacht keinen Albtraum. Das hätte mir gerade noch gefehlt./

Er hörte ein Rauschen. Verwirrt hob er den Kopf und blickte sich in dem von der Sonne, die bereits durch die Jalousien drang, erhellten Zimmer um. Kein Andrew!

Ein Knurren entwich ihm und er rollte quer über das Bett. Er blieb auf dem Bauch liegen und stützte seinen Kopf auf seinen ineinander verschränkten Händen ab.

/Der Kleine ist also im Badezimmer...Wie es sich anhört, duscht er gerade...Hmm...man stelle sich den Süßen einmal nackt vor.../

Nuka seufzte schwer auf und vergrub sein Gesicht in der Decke.

"Nicht dran denken, Nuka. Das wirst du eh nie zu sehen kriegen...Der Psycho ist zu verklemmt...", sprach er leise mit sich selbst.

Dann stutzte er. Ein breites Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.

/Aber man wird jawohl noch träumen dürfen!/

Er ergriff die Bettdecke und klammerte sich an sie wie an einen Menschen und drehte sich auf den Rücken. Mit geschlossenen Augen und einem leisen Seufzen malte er sich aus, wie Andrew wohl aussehen würde, in einem friedlichen Wäldchen, mitten auf einer Lichtung im Gras liegend, mit nichts weiter an als ein paar Ameisen und Sonnenkringel. Ein weiteres Seufzen entrang sich seiner Kehle.

/Das ist so gemein...Ich glaube, der Kerl kann mich gar nicht leiden...Und ich denke jetzt so einen Unsinn! Oh Mann...Ich armer, verliebter Tropf.../

Ein schiefes Grinsen legte sich auf seine Züge.

Verwundert sah Nuka auf. Das Rauschen der Dusche hatte aufgehört und er vernahm ein leises und nicht allzu schlimmes Fluchen aus dem Badezimmer. Er hob viel sagend eine Augenbraue.

/Haben die dem den Hahn zugedreht?! Na klar! Musste ja bestraft werden! So verboten gut wie der aussieht!/

Und wieder grinste er.

/Die Freiheit tut mir echt gut! Sollte solche Ausflüge öfters machen!/

Er vernahm einen weiteren gemurmelten Fluch aus dem Badezimmer. Langsam erhob er sich, trat an die Türe heran und runzelte die Stirn. Es war nichts zu hören.

/Was macht er denn da drin?! Vielleicht ist er ausgerutscht und hingefallen?! Sollte ich vielleicht.../

Nuka biss sich leicht auf die Unterlippe und überlegte fieberhaft.

Schließlich fasste er einen Entschluss.

Er klopfte an die Tür und öffnete sie dann sofort. Kein Gedanken verschwendete er daran, dass man zu erst auf das *Herein* warten sollte.
 

Es war klar, dass Andrew seine Waschutensilien in seinem Kulturbeutel vergessen musste. Natürlich war es das. Langsam gewöhnte er sich an den Gedanken vom Pech verfolgt zu werden.

Mit einem Seufzen stellte er das Wasser ab, das bis jetzt noch unglaublich sanft und warm über seinen Körper gestrichen war und trat vorsichtig aus der Dusche. Nach einem beunruhigten Blick zur Türe, entschied er, sich doch lieber ein Handtuch umzubinden. Man wusste ja nie, wer da hinter der Tür stand und nur darauf wartete herein zu kommen. Er war nicht besonders scharf darauf von dem Vergewaltiger nackt gesehen zu werden.

Er wäre beinahe ausgerutscht und konnte sich gerade noch am Waschbecken festhalten.

/Ich hätte das Wasser nicht so heiß stellen sollen.../, dachte er vor sich hinfluchend und ergriff seine gelbe, kleine Tasche. Das Duschgel und Shampoo mit dem Lavendelaroma hatte er schnell gefunden. Zufrieden ergriff er beides und wollte sich wieder der Dusche zu wenden. Jedoch rutschte ihm eine der Flaschen aus den Händen. Sie prallte auf dem Boden auf und verschüttete ein wenig des angenehm duftenden, violetten Gels. Der Verschluss hatte sich geöffnet.

"Mist, verdammter!", entwich es ihm.

Mit einem wehleidigen Seufzen ging er in die Hocke und hob die Flasche vorsichtig an. Jetzt war sie noch schwerer zu halten.

Im nächsten Moment riss jemand die Türe auf. Andrew zuckte entsetzt zusammen.

"Ähm...Entschuldige..."

Nuka war wohl ebenso überrascht wie er.

Langsam und zögerlich erhob sich Andrew und wandte sich zu ihm um. Nukas Augen blieben an seinem Rücken hängen. Andrew lächelte bitter.

/Tja. Mein Rücken war schon immer ein Blickfang...Mal sehen, ob er mir jetzt immer noch hinterherläuft./

"Was...was ist mit deinem Rücken passiert?"

"Nichts."

"Deshalb sieht das ja auch so nach ,nichts' aus! Sag schon! Wer hat das getan?!"

"Geht dich nichts an!"

Andrew hatte heftiger geantwortet, als er es eigentlich vorgehabt hatte.

Deshalb warf Nuka ihm auch einen schrägen Blick zu. Dann entwich dem Russen ein Seufzen.

"Tut mir Leid. Es geht mich wirklich nichts an."

Es folgte Stille.

Natürlich fielen Andrew Nukas interessierte Blicke auf, die ihn musterten.

"Was machst du eigentlich hier?!"

Nuka zuckte kaum merklich zusammen und lachte verlegen auf.

"Ich hab dich fluchen gehört und dann plötzlich nichts mehr! Ich hab gedacht, du hättest dich verletzt oder so etwas!"

Andrew verschränkte die Arme vor der Brust und versuchte den Umstand zu ignorieren, dass er immer noch halbnackt war.

"Das glaube ich dir natürlich aufs Wort, Nuka."

Auf dem Gesicht seines Patienten machte sich ein verbissener Ausdruck breit.

"Aber das ist die Wahrheit! Ich hab mir halt Sorgen um dich gemacht! Glaubst du, ich bin ein Spanner?!"

Andrew dachte über diese Worte nach. Nuka schien wirklich die Wahrheit zu sagen.

"Ok. Schon gut. Aber ich wäre dir jetzt sehr verbunden, wenn du verschwinden könntest! Ich bin nämlich noch nicht fertig!"

Er hatte einen Fehler gemacht. Das war eindeutig die falsche Formulierung gewesen!

Ein breites, anzügliches Grinsen legte sich auf Nukas Lippen.

"Weißt du, Andrew?! Ich bin auch noch nicht fertig!"

Sofort wusste Andrew, was jetzt passieren würde. Und da hatte er jetzt ganz bestimmt keine Lust drauf!

Wieder ziemlich wütend und mit gerötetem Gesicht warf er die Flasche, die er gerade vom Boden aufgehoben hatte, nach seinem Patienten, der sich mit einem Lachen zur Seite ans Fenster in Sicherheit brachte.

"Du wirfst wohl gerne mit Sachen um dich, was?!", lachte Nuka und hielt sich am Fensterbrett fest.

Andrew schnaubte wütend auf und machte einen kleinen Schritt nach hinten.

Großer Fehler!

Er rutschte auf der kleinen Shampoopfütze aus. Erschrocken schrie er auf und kippte nach hinten.

Ein Arm packte ihn an der Schulter und riss ihn wieder nach oben. Durch den Schwung wurde er kräftig gegen einen warmen Körper gezogen. Erschrocken hielt er sich an dem Körper vor sich fest.

Verstört hob Andrew den Blick und sah geradewegs in Nukas grinsendes Gesicht. Jetzt bemerkte er auch, dass Nuka einen Arm um seine Schultern und einen um seine Taille geschlungen hatte, und dass er sehr nah an Nukas nacktem Oberkörper stand. So nah, dass er die warme Haut auf seiner eigenen, von der Dusche noch feuchten spüren konnte und Nukas Geruch einatmete. Ein ungewohnter Geruch. Leicht würzig und...einfach schwer zu beschreiben. Jedoch mehr als angenehm.

Ebenso wie der Geruch, veranlassten Nukas grüne, klare Augen ihn dazu, still stehen zu bleiben und in Nukas Gesicht zu starren.

/Er hat immer noch einen Dreitagebart.../

Er konnte jedes einzelne, hellblonde, fast rötliche Haar sehen. Es erinnerte ihn an diese alten, rauen Plüschsofas. Borstig aber zugleich auch unglaublich weich. Er widerstand gerade noch mit den Fingern durch die kleinen Haare zu fahren.

/Scheiße! Was mache ich hier?!/

Sein Verstand hatte ihn wieder.

Erschrocken stemmte er seine Hände auf Nukas muskulöser Brust -wobei er sich ernsthaft zwingen musste, die wundervoll geschwungenen Muskeln nicht mit den Fingern nachzufahren- und stieß Nuka nicht gerade sanft von sich. Der Russe sah wohl ein, dass es keinen Zweck hatte, ihn in seinen Armen festzuhalten und löste die ,Umarmung'.

"Danke."

Andrew schluckte leicht und fixierte einen Punkt hinter Nuka, blickte aus dem Fenster.

"Gern geschehen. Ich gehe dann mal. Bis gleich."

Er nickte und war leicht überrascht, dass sein Patient sofort aufgab.

/Vielleicht hat er es endlich verstanden?!/

Komisch. Irgendwie machte ihn dieser Gedanke nicht froh. Nuka war der erste Mensch außer seinem Bruder nach Jahren gewesen, der ihn berührte.

/Wahrscheinlich fand er meine Narben nur so ekelhaft, dass er nun wirklich das Interesse an mir verloren hat!/

Andrew verwarf diesen Gedanken. Er wollte nicht an diese Möglichkeit denken. Und er wollte auch nicht an seinen mit Narben übersäten Rücken denken. Der hatte ihm sowieso das ganze Leben zerstört.

/Nein, nicht mein Rücken hat das getan, sondern derjenige, der mir die ganzen Narben eingebracht hat.../

Andrew seufzte auf und fuhr sich über das Gesicht. Er wollte nicht mehr daran denken.

Deprimiert hob er die Shampooflasche wieder vom Boden auf, ließ die darunter erscheinende Pfütze, Pfütze sein und stellte sich wieder unter die Dusche. Er seifte sich ordentlich ein. Dann drehte er wieder das warme Wasser auf und spülte sich den Schaum aus dem Haar. Gleichzeitig wünschte er sich, dass er seine Vergangenheit, seine Ängste und Probleme einfach mit dem Schaum endgültig wegspülen konnte. Jedoch tat ihm der Schaum diesen Gefallen nicht.
 

Sie waren seit ungefähr 4 Stunden unterwegs gewesen und machten eine Pause an einer Tankstelle.

Nach dem Vorfall im Badezimmer herrschte zwischen ihnen verkrampfte Stille. Eine Stille, die Nuka überhaupt nicht leiden konnte.

"Andrew? Können wir vielleicht in das kleine Restaurant gehen da hinten? Ich habe Hunger."

Andrew blickte von der Karte auf, die er nun schon seit mehreren Minuten studierte. Nuka nahm an, er benutzte sie nur aus Vorwand um nicht mit ihm reden zu müssen. Er verstand das gut.

Andrew nickte.

"Ja...Wenn die nicht zu teuer sind. Hast du Geld für dich?"

Nuka schüttelte den Kopf.

"Wenn wir zu Hause angekommen sind, dann gehe ich sofort zur Bank und hebe Geld ab."

Andrew nickte und erhob sich von der Bank, auf die sie sich gesetzt hatten.

"Ich werde dir etwas leihen. Aber du musst es mir wieder geben. Ich bin selbst öfters knapp bei Kasse."

Nuka nickte und klopfte ihm auf den Rücken, wobei der Psychologe wieder zusammen zuckte.

"Danke, Andrew! Darf ich mich dafür mal revanchieren?!"

Nuka wusste selbst nicht, warum er dies jetzt sagte. Es war ihm einfach herausgerutscht.

Andrew seufzte auf und lächelte ihn schief an.

"Du gibst nie auf oder?!"

Nuka lächelte zurück und verwuschelte ihm die Haare.

"Natürlich nicht! Ich kann es nie lassen süßen Kerlen hinterher zu steigen!"

/Und bei so einem süßen Typen, wie du einer bist, kann ich noch weniger aufhören.../

Das sagte er jedoch nicht. Andrew hätte wahrscheinlich wieder empfindlich reagiert.

Wieder stumm betraten sie das Restaurant. Es war hübsch eingerichtet. Auf einem Plakat entdeckte Nuka einen Hamburger, den man bestellen konnte. Augenblicklich lief ihm das Wasser im Munde zusammen.

"Oh Gott...sag mir, dass das ein Traum ist! Ein Hamburger! Ich habe seit mindestens sieben Jahren keinen Hamburger mehr gegessen! Scheiße, sieht der gut aus!"

Andrew neben ihm lachte laut auf.

Verwundert wandte Nuka sich ihm zu und betrachtete ihn.

/Wie süß!/

Andrew hatte sich auf einen Schlag vollkommen verändert. Während er lachte, bildeten sich kleine Lachfältchen an seinen Augen, die Nase kräuselte sich ganz leicht und zwischen seinen Lippen blitzten weiße, gerade Zähne hervor. Außerdem erregten Nukas ein kleines, gerade erst entstandenes Grübchen auf der rechten Seite des Mundes seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Der Braunhaarige machte einen fröhlichen und völlig ausgelassenen Eindruck auf ihn. Und er wirkte verdammt jung.

"Andrew? Entschuldige, wenn ich frage, aber...wie alt bist du eigentlich?"

Andrew, der nach seinem Lachen versucht hatte mit einer Hand sein verdammt anziehendes Lächeln zu verbergen -, das er Nukas Meinung nach gar nicht hätte verstecken müssen- blickte ihn überrascht an.

"Ich bin 25. Warum willst du das wissen?!"

Nuka schüttelte den Kopf und schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln.

"Ich bin nur neugierig auf dich...Du wirkst so jung, wenn du lachst, weißt du das?"

Andrews Lächeln verschwand. Ihm schien etwas eingefallen zu sein.

"Ich denke, das liegt wohl daran, dass ich, als ich jünger war, mehr gelacht habe..."

Andrews Stimme hörte sich an wie im Selbstgespräch.

Nuka war verwirrt.

"Wieso?"

Der Braunhaarige senkte den Blick und schüttelte den Kopf.

"Ist egal. Jetzt such dir was zu essen aus."

Nuka seufzte auf und griff sich die Speisekarte.

Bevor er den Kopf in die Karte steckte, lächelte er Andrew noch einmal an.

"Du solltest viel öfter lachen. Es steht dir unheimlich gut."

Andrew lächelte leicht traurig.

"Darum geht es doch gar nicht."

Nuka verstand diesen Satz nicht. Aber er wollte auch jetzt nicht nachfragen. Er hatte Hunger! Und jetzt ließ er sich auch nicht von Andrews Lachen aufhalten!
 

Nuka betrachtete Andrew amüsiert, der versuchte eine Karte mit der Rechten zu halten und zu lesen und gleichzeitig mit der Linken ein Fruchteis am Stil zu halten und Tropfen mit den Lippen auf zu fangen.

Nuka tat dies schon seit sie sich auf eine Bank vor dem Restaurant gesetzt hatten um ihr Eis zu essen, das Nuka stolz auf sich in der Tankstelle gekauft hatte. Gleich nachdem sie fertig gegessen hatten, wollten sie weiterfahren.

Wieder warf er Andrew zu seiner Linken einen belustigten Blick zu und diesmal konnte er nicht mehr die Klappe halten.

"Oh Mann...Wenn du nicht immer so gemein zu mir wärst, würde ich jetzt...Ach, vergiss es..."

Nuka lächelte und schüttelte den Kopf.

"Was hast du gesagt?"

Andrew hatte ihm nicht zugehört.

Nukas Lächeln wurde zu einem breiten Grinsen. Ein großer Tropfen Fruchtsaft, den Andrew wohl verloren hatte, war auf die Unterlippe getropft und perlte nun langsam über das schöne, geschwungene Kinn. Nuka nahm an, dass er auf Andrews helles Hemd fallen und dort einen kleinen, orangen Fleck hinterlassen würde, jedoch blieb es an der untersten Stelle des Kinns. Praktisch eine Einladung es wegzuwischen.

"Du hast da was...", murmelte Nuka und beugte sich zu Andrew.

Sachte legte er eine Hand in Andrews Nacken und zog ihn näher zu sich heran. Sanft berührte er mit den Fingern Andrews weiche Wangen. Langsam und nichts mehr außer diesen glitzernden Tropfen und das dazugehörige Gesicht bemerkend näherte er sich weiter.

Doch ein wenig zögerte er.

/Wird er wieder wütend?!/

Aber schließlich hielt er die Wärme des anderen Körpers nicht mehr aus. Vorsichtig und unglaublich langsam die Augen schließend strich er mit der Zunge über Andrews Kinn, verfolgte den Weg des Tropfens zurück. Er schmeckte fruchtige Süße und Andrews Haut. Leicht salzig und atemberaubend. Unter seinen Händen spürte er genau wie der Psychologe erstarrte. Jedoch scherte Nuka es dieses Mal einen Dreck!

Zärtlich fuhr er mit der Zunge über Andrews Haut, zeichnete eine feuchte Spur, die schließlich bis zum Startpunkt des Tropfens reichte. Der Mund.

Nuka küsste hauchzart den linken Mundwinkel, wanderte dann mit seinen Lippen auch zum anderen.

Seine rechte Hand -mit der Linken versuchte er Andrews Kopf festzuhalten- tastete nach unten und legte sich um Andrews kleinere, die die Karte krampfhaft festhielt, und drückte diese sanft. Es kam einem Versprechen gleich. Er wollte nichts Böses von Andrew.

Währenddessen presste Nuka seine Lippen ganz gegen Andrews, bewegte sie sanft gegen sie.

/So warm und weich...Ich glaube, das bleibt nicht bei kleinen Schwärmereien.../

Plötzlich erschien ein Bild vor Nukas innerem Auge. Rote, lange Haare, ein sommersprossiges Gesicht, blaue Augen, so strahlend wie der Himmel.

/Catherine!/

Verstört riss Nuka seinen Kopf zurück. Er blickte in vor Entsetzen weit aufgerissene Augen. Keine blauen Augen, sondern dunkelblaue mit kleinen braunen Strichen. Keine Sommersprossen, sondern helle, glatte Haut.

"Ich..."

Nuka stockte. Er fand kein Wort. Alles wie leergefegt.

Behutsam nahm er seine Hände zurück. Sein Eis. Wo war sein Eis?

Sein Fruchteis lag auf dem Boden im Gras. Er hatte überhaupt nicht bemerkt, dass er es fallengelassen hatte. Es schmolz bereits.

/Catherine...Warum denke ich in so einem Moment an Catherine?! Unmöglich! Das ist längst vorbei!/

Verwirrt erhob sich Nuka.

"Ich gehe zu den Toiletten. Muss mich abkühlen..."

Obwohl er leise gesprochen hatte, hatte Andrew ihn wohl verstanden, denn er nickte kaum merklich. Schnell drehte Nuka sich um und hastete regelrecht in Richtung Tankstelle und ließ einen sehr verwirrten Andrew zurück.
 

"Wo muss ich jetzt lang?!"

Nuka hielt sich die Karte vollkommen perplex vor Augen und fuhr mit Blicken ihren Weg entlang.

"Ähm...Ich weiß nicht genau...In Erdkunde war ich noch nie gut, weißt du?!"

Er lachte. Es hörte sich ziemlich aufgesetzt an. Ihm war nicht zu Mute nach lachen. Die Sache mit Catherine ging ihm seit Stunden nicht mehr aus dem Kopf.

"Nuka! Du hältst ja auch die Karte falsch herum!"

Andrews Lächeln ließ ihn seine Sorgen sofort vergessen.

/Oh du putziger, kleiner Kerl! Lass mich dich in Spitzenkleidchen stecken und dich im Puppenwagen spazieren fahren!/

Nuka musste überirdisch breit grinsen.

/So ein lächerlicher Gedanke! Aber Andrew in Spitzenunterwäsche?! Ein wahrer Traum.../

"Ich will gar nicht wissen, an was du gerade denkst, Nuka..."

Das Murren riss ihn aus seinen Gedanken.

Mit einem anzüglichen Grinsen und einem kecken Augenzwinkern blickte er den braunhaarigen Wuschelkopf an.

"Ich glaube, das solltest du am Besten auch gar nicht wissen!"

Andrew seufzte auf und fuhr langsamer.

"Wo müssen wir denn jetzt lang? Da hinten ist eine Kreuzung."

Nuka drehte die Karte in den Händen und nickte leicht.

"Ich denke, wir müssen nach rechts..."

Andrew seufzte hörbar auf und warf ihm ein Stirnrunzeln zu.

"Du denkst?!"

Nuka warf ihm ein aufmunterndes Lächeln zu.

"Ich weiß es. Fahr nach rechts."

Andrew nickte, schaltete in einen anderen Gang und bog nach rechts ab.

Hätte der Psychologe gewusst, dass sie sich danach vier Mal verfahren würden, wäre er nach links abgebogen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-10-19T18:51:51+00:00 19.10.2004 20:51
süß
irgendwie weiß ich ne wie ich den teil anders beschreben soll^^


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