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Frostwind - Alte Version

Dies ist die alte Version der Geschichte, die ich aus Nostalgie hier on lasse - sowie für alle Neugierigen, denen die überarbeitete Fassung vielleicht nicht schnell genug vorangeht XD
von

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Die Feste Giraso

Hallöle !!!

Erstmal ein RIIIEEESEENKNUDDEL an euch alle, dass ihr meine Story lest !!!

Hier kommt nun das nächste Kapitel, hoffe es gefällt euch ^-^

Hat ja n bissle länger gedauert - dafür ist es auch n bissle länger wie die anderen Kapitel ^-^
 

@white_shark:

Nee, ich bin dir nicht böse, dass du so kritisch bist - besser als wenn du nur "klasse" oder so geschrieben hättest. So sehe ich wenigstens, dass du dich mit meiner Story beschäftigt hast und außerdem... es is ja schon was dran... Aber wenn man halt so im Schreiben drin ist, dann "schliddern" die Leute halt schonmal *gg*

Ach ja, was die Sache mit den Zahlen angeht, das hab' ich verbessert. Ich hab' halt die alter Regel "Bis zwölf ausschreiben, dann Ziffern", aber du hast recht, in einer Geschichte macht es sich besser, wenn man alles ausschreibt.

Okay, dann zu deinem nächsten Punkt, die unlogischen Sachen:

Also, das mit dem Feuer ist eher so gemeint, dass die, die das Dorf angezündet haben, eben in jedes Haus ne Fackel geschmissen haben. So hat schon das ganze Dorf gebrannt, aber es bleibt doch das ein oder andere, was nich völlig zerstört wurde - vergiss nicht, es lag relativ viel Schnee und es schneit ja auch weiterhin.

Und was die Feste anbelangt, das ist so gemeint, dass die Rückwand eine Steilwand ist, die sich über die Burg hinaus immer weiter nach oben erschreckt und eben eine der Bergflanken ist. Es geht aber praktisch senkrecht hoch. Ein Feind müsste also erst von der anderen Seite her den ganzen Berg hochklettern und dann erst könnte er Steine oder so runterwerfen (und müsste die ja auch noch mit hochschleppen, so viele große Felsbrocken liegen da nämlich nicht unbedingt rum) und hinterher sitzen einige Magier o. ä. in der Feste, die die Felsen abwehren.... Mal ehrlich - wer nimmt schon solche Mühen auf sich, nur um ein paar Felsen zu schmeißen?

So, ich hoffe, jetzt ist alles ein wenig klarer geworden ^-^
 

@kyudoka:

Freut mich, dass dir meine Story so gut gefällt !!! *jubel*

Geb' mir auch immer ganz viel Mühe, es möglichst spannend zu schreiben und vor allem alles möglichst genau und gut zu beschreiben (was ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen muss, denn ICH weiß ja, wie's da aussieht ^.^°)
 

@seen:

Hach, soviel Lob *ganz verlegen wird*

Ich geb mir auch immer viel Mühe, die Charaktere gut zu beschreiben - wobei ich sagen muss, dass ich gar net gedacht hab, dass es so schwierig werden würde, einen "stummen" Charakter wie Miroh zu beschreiben... aber wie's aussieht, is es mir bis jetzt ja ganz gut gelungen *freu* Werde mir auch weiterhin viel Mühe geben !!!
 

@onichanjo:

Freu mich immer wieder für deine aufbauenden Kommis !!!

Hier kommt auch schon das nächste Kapitel, hoffe es gefällt dir ^-^
 


 

4 - Die Feste Giraso
 

In der Feste herrschte reges Treiben. Überall liefen Leute umher. Die einen schleppten Holz, die anderen trugen große Säcke von einem Ort zum anderen, wieder andere brüllten Kommandos. Doch jeder schien eine Aufgabe zu haben und zielstrebig dorthin zu eilen, wo er gebraucht wurde. Niemand achtete auf Ariza und Miroh. Lediglich ein Anrempler und ein darauffolgender kurzer Fluch zeugte davon, das sie überhaupt wahrgenommen wurden. Hilflos sah sich Ariza um. Was sollte sie jetzt tun? Auch Miroh machte das ganze anscheinend etwas nervös. Er hielt sich eng an Arizas Beinen und wich nicht von ihrer Seite. Ab und zu ließ er ein leises Winseln vernehmen. "Du Armer", meinte Ariza leise, "Diese Menschenmasse ist dir wohl unheimlich? So etwas bist du eben nicht gewöhnt... Aber keine Sorge, sie werden uns nichts tun." Sie blickte sich um. "Aber helfen werden sie uns wohl auch nicht", fügte sie in Gedanken hinzu, "Sie sind alle viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie mich und Miroh beachten." Tatsächlich schien die ganze Festung auf den Beinen zu sein. Obwohl, eigentlich befanden sie sich ja noch gar nicht wirklich in der Feste selbst. Sie befand sich erst innerhalb der äußeren Mauer und somit in der Altstadt. Diese füllte nämlich mit ihrem unübersichtlichen Gewirr von Häusern und Straßen, Gassen und Winkeln den Platz zwischen der Feste und der äußeren Mauer beinahe komplett aus. Der einzige größere freie Platz war der Marktplatz - der jedoch mit den verschiedensten Ständen und Buden ebenfalls voll belagert war.

Hatte Ariza das Gedränge direkt beim Tor für groß gehalten, so wurde sie nun eines besseren belehrt. Das Gedränge wurde immer schlimmer, je weiter sie in die Altstadt vordrangen. Die Straßen wurden immer enger, die offenen Plätze kleiner, die Gassen verwinkelter - und das bei einer gleichbleibenden Menge von Menschen um sie herum. Bald kamen sie nur noch langsam voran. Mehr als einmal musste Ariza den ein oder anderen Hieb einstecken, wenn sie jemandem im Weg war und auch Miroh bekam den ein oder anderen Tritt ab. Doch schließlich hatten sie es geschafft, sich durch das Getümmel bis hin zur Mauer der eigentlichen Feste durchzuarbeiten. Noch einmal atmete sie tief durch, dann trat durch den Torbogen und betrat den Innenhof der Feste.
 

Innerhalb des Innenrings, auf dem Vorhof der Festung war weit weniger los. Zwar waren auch hier einige Leute unterwegs, die sehr beschäftigt schienen, doch es war kein so großes Gedränge wie in der Altstadt. Das lag eventuell auch an den beiden Torwachen die vor dem Haupttor standen. Nach einem kurzen Blick hatten sie Ariza und ihren Hund jedoch unbehelligt durchgelassen.

Kurze Zeit später stand sie bereits im Inneren des Hauptgebäudes - und wusste nicht mehr weiter. In alle Richtungen zweigten Gänge ab. Hilflos sah Ariza sich um. "Wohin soll ich denn nur gehen?", murmelte sie, "Wo geht es denn hier zum Hauptmann? Ich weiß ja noch nicht mal, wie er heißt! Wie soll ich ihn denn da überhaupt finden?" Doch Miroh konnte ihr darauf auch keine Antwort geben. Da es hat wohl keinen Sinn hatte , ewig hier herum zu stehen und abzuwarten beschloss sie, einfach aufs Geratewohl einem der Gänge zu folgen, in der Hoffnung, dass er sie zur Haupthalle führen würde. Dort, so hoffte sie, würde jemand sein, der ihr weiterhelfen konnte. Doch welchen Gang sollte sie nehmen? "Na, Miroh was meinst du? Welchen Weg sollen wir nehmen?" Der große schwarze Hund, der derweil eifrig herumgeschnüffelt hatte, sah auf und wedelte mit dem Schwanz. Ariza seufzte auf. Miroh würde ihr in diesem Fall wohl kaum eine große Hilfe sein... Sie überlegte kurz und wandte sich dann in den Gang zu ihrer Rechten. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass dieser Gang nach ihr rief. Sie konnte es sich nicht wirklich erklären, doch sie hatte einfach das Gefühl, als wäre ihr dieser Gang vertraut, als sei sie schon einmal hier gewesen. Oder nein, nicht der Gang an sich... eher die Richtung in die er führte... es war, als würde der Gang sie zu einem Ort führen, der ihr vertraut war. Sie zuckte mit den Schultern. Ein Gang war schließlich so gut wie jeder andere.

Mutlos machte sie sich auf den Weg, vorbei an unzähligen anderen Gängen und Türen, die sie jedoch geflissentlich ignorierte. Zwar war sie das ein oder andere Mal durchaus versucht in einen der Räume hineinzugehen, doch sie befürchtete, ihren Weg zu verlieren und dann vollständig den Überblick zu verlieren. Auch so wusste sie schon nicht mehr wirklich, wo sie sich im Moment befand, doch immerhin würde sie noch zum Eingang zurückfinden. Was ihr jedoch mehr als seltsam erschien war die Tatsache, dass ihr keine Menschenseele begegnete. Es konnte doch nicht sein, dass sich alle Menschen, die in dieser Festung lebten, einfach verschwunden waren? Und doch schien es so. Sie ging durch verlassene Gänge und als sie sich endlich dazu überwinden konnte doch einmal in eines der Zimmer hineinzuspähen, fand sie dieses leer und verlassen vor.

Eigentlich hätte ihr nun unwohl oder ängstlich zumute sein müssen - doch genau das Gegenteil war der Fall. Sie fühlte sich als wäre sie auf dem Weg zu einem Platz an den sie gehörte. Es war ähnlich, wie wenn sie in Aringazaar herumstreifte. Alle Menschen fürchteten und mieden den Wald, sagten er sei verflucht, doch für Ariza war er stets Zufluchtsstätte und eine Art Heimat gewesen. Sie bog um eine weiter Biegung und gelangte in einen langen Gang, an dessen Ende ein großes Tor zu sein schien und vor dem Tor...

"Halt! Wer da!", erscholl in diesem Moment eine tiefe Männerstimme und Ariza erkannte, dass sie von der Person stammte, die vor dem Tor Wache hielt. Der Mann trug ein einfaches hellbraunes Hemd und eine dunkle Stoffhose. Um die Hüfte hatte er einen langen unverzierten Dolch geschnallt. Jetzt nahm er eine der beiden Fackeln, die sich rechts und links von ihm befanden, aus ihrer Halterung und ging auf Ariza zu. Im Lichtschein des Feuers konnte sie erkennen, dass er halblange, braune Haare hatte, die ihm strähnig ins Gesicht hingen. "Äh... ich... bin auf der Suche nach dem Hauptmann der Festung", stammelte Ariza überrascht. "So, so, den Hauptmann der Festung suchst du", meinte er, "Und was machst du dann hier in diesem Teil der Festung? Hier ist Unbefugten der Zutritt verboten!" "En... Entschuldigung, das wusste ich nicht." "Du wusstest es nicht? Was soll den der Blödsinn? JEDER hier weiß, dass man diesen Teil der Festung besser meidet, wenn einem sein Leben lieb ist! Nicht umsonst wird dieses Tor hier bewacht! Dahinter beginnen die Katakomben und selbst hier sind die unheilvollen Schatten der alten Kräfte zu spüren! Also, ein letztes Mal: Was willst du hier?" Eingeschüchtert wich Ariza vor dem Mann zurück, der bei seinen letzten Worten nicht nur immer lauter geworden, sondern auch immer näher gekommen war. Miroh neben ihr knurrte, doch sie bedeutete ihm sich ruhig zu verhalten. Dieser Mann konnte ihr vielleicht sagen, wo sie den Hauptmann finden konnte. "Nun...", fing sie an, "Ich bin wirklich nur auf der Suche nach dem Hauptmann. Ich habe ihm eine wichtige Nachricht zu überbringen!" "Ach wirklich?", der Mann und sah sie abschätzend an. Dann glitt ein Lächeln über sein Gesicht und ein merkwürdiger Glanz trat in seine Augen. Doch gleich darauf schaute er wieder genauso mürrisch wie zuvor und Ariza sagte sich, dass sie sich geirrt haben musste. "So, so. Zum Hauptmann willst du also...", nahm der Mann den Faden wieder auf, "Nun, meine Schicht ist sowieso fast vorbei, da kann ich dich genauso gut auch zu ihm bringen." "Vielen Dank." "Also los, folg mir. Und pass bloß auf deinen Köter auf, dass er mir nicht in den Rücken fällt, ansonsten wird er mit meinem Schwert hier Bekanntschaft machen", brummte er grimmig und starrte Miroh böse an. Dieser ließ als Antwort ein tiefes dunkles Knurren hören, das eindeutig feindselig klang. "Ruhig, Miroh, ganz ruhig", versuchte Ariza ihren Gefährten zu beruhigen, obwohl auch ihr alles andere als wohl dabei war, diesem unheimlichen Gesellen durch die einsamen Gänge zu folgen. Doch sie hatte keine andere Wahl. Ohne seine Hilfe würde sie hier noch ewig herumirren können, ohne auf die Haupthalle zu stoßen. Anscheinend war die Burg innen noch viel größer als sie angenommen hatte. Sie verspürte zwar weiterhin das Gefühl, dass etwas hinter der Tür sie anzog und rief, aber gleichzeitig war sie sich auch ziemlich sicher, dass es nicht der Weg zur Haupthalle war. Sie klopfte Miroh noch mal kameradschaftlich auf den Rücken, dann stand sie auf und folgte dem Mann, der mit seiner Fackel den weg erhellte. Nicht das das wirklich notwendig gewesen wäre. Es herrschte zwar nicht gerade gleißende Helligkeit, doch es war hell genug, um den Weg deutlich erkennen zu können, was nicht zuletzt an den in bestimmten Abständen angebrachten Fackeln lag. Bisher hatte sie ihnen keine größere Beachtung geschenkt, doch jetzt, während sie zurück in die Richtung gingen, aus der sie gekommen war, fragte sie sich, warum man einen anscheinend so selten benutzten - ja laut der Aussage des Mannes fast schon verfluchten - Teil der Burg so sorgsam beleuchtete. Doch als sie danach fragte erhielt sie nur ein abfälliges Schnauben zur Antwort und sie fühlte nicht das Verlangen, ihn zu einer Antwort zu drängen.

So liefen sie eine Weile weiter, vorne der fremde Mann, dann Ariza und hinter ihr Miroh. Plötzlich bog der Mann in einen Seitengang ab und blieb neben einer angelehnten Tür stehen. "Was...", setzte Ariza an, doch in diesem Moment packte sie der Mann grob am Arm und zerrte sie in den Raum, wobei er die Tür hinter sich mit dem Fuß zustieß. Miroh der ein Stück zurückgefallen war, weil er noch an der Ecke herumgeschnüffelt hatte, kratzte laut bellend von außen an die Tür. "So, endlich ist der verdammte Köter aus dem Weg", grinste der Mann hämisch. Ängstlich wich Ariza ein paar Schritte zurück. "Was hast du denn? Warum weichst du zurück?", fragte er höhnisch, "Hast du Angst, jetzt wo dein kleiner Köter dir nicht helfen kann? Das brauchst du doch gar nicht, im Gegenteil, wir zwei werden eine Menge Spaß zusammen haben." Mit diesen Worten näherte er sich ihr. Panisch sah Ariza sich um. Sie befanden sich in einem relativ kleinen Raum in dem sich lediglich eine alte verschlissene Sitzgruppe, ein paar Decken und Tücher, sowie hinten an der Wand ein mit Lacken abgedecktes Bett befanden, die in einem ebenso schlechten Zustand waren. Nichts, was sich als Waffe hätte verwenden lassen...

Verzweifelt starrte sie zur Tür. Wenn doch nur Miroh hereinkommen könnte... Der Mann schien ihren Gedankengang zu erahnen, denn er lachte gehässig und meinte: "Auf den Köter brauchst du nicht zu zählen. Um die Tür zu öffnen muss man den Knauf drehen - und sie ist zu stabil, als dass so eine Misttöle sie aufbrechen könnte."

"Verd... Er hat recht!", schoss es ihr durch den Kopf. Miroh war zwar ein außerordentlich schlauer Hund, aber einen Türknauf drehen... das vermochte er kaum. Und zwischen Ihr und der Tür stand dieser verdammte Mistkerl, der sie bestimmt nicht durchlassen würde... Was sollte sie nur tun? Immer weiter wich sie vor ihm zurück. Doch auch das würde ihr nicht allzu lange weiterhelfen...

Hektisch sah sie sich erneut um, während der Mann sich ihr mit einem überlegenen Grinsen näherte. Draußen konnte sie Miroh immer noch aufgeregt bellen, knurren und an der Tür scharren hören. Ihr musste jetzt ganz schnell etwas einfallen, aber in ihrem Hirn herrschte totale Leere. Alle Gedanken waren wie weggeblasen. Was sollte sie nur tun? Erneut wich sie ein Stück zurück - und fiel rücklings auf das verstaubte Laken des Betts. "Das finde ich aber nett, dass du es dir schon mal im Bett gemütlich machst", höhnte der Mann und kam nun raschen Schrittes auf sie zu. Ariza war vor Angst wie gelähmt. Sie wollte aufspringen und weglaufen, doch es ging nicht. Ihre Beine verweigerten ihr den Dienst. Und wohin hätte sie auch weglaufen sollen? Das Bett stand am Ende des Zimmers. Hinter ihr war nur noch die Mauer und vor ihr... Nun, dieser Mistkerl hatte wohl anderes mit ihr vor. Zitternd schlang sie ihre Arme um die Beine und kauerte sich so in den hintersten Winkel des Betts, ganz in die Ecke hinein. Der Mann war nun ebenfalls am Bett angekommen und beugte sich zu ihr herüber, die Augen glitzerten lüstern. "Nein!", rief sie und kniff die Augen zusammen. Das war alles nur ein böser Traum. Das konnte nur ein böser Traum sein - wenngleich ein sehr realistischer. Sie konnte seinen schlechten Atem riechen, als er sich über sie beugte und seine groben Hände auf ihren Armen, als er sie packte... und draußen konnte sie immer noch Miroh bellen hören. Verdammt! Sie wollte endlich aufwachen! Genau, gleich würde sie aufwachen und Marisa würde sie anschnauzen, dass sie immer noch kein Feuerholz geholt hatte. Dann würde Ariza ihr von ihrem Traum erzählen und Marisa würde darüber lachen und sagen, dass sie eine viel zu lebhafte Phantasie habe...

"Verdammt, Borug, was ist hier los?", erklang plötzlich eine Stimme. Beinahe im selben Moment schrie der Mann auf und ließ Ariza los. Sie hörte ein lautes Poltern, sowie ein tiefes Knurren. Vorsichtig öffnete sie die Augen. Vor ihr auf dem Boden lag der Mann und schrie und stöhnte, während er verzweifelt versuchte, sich gegen ein schwarzes Ungetüm zur Wehr zu setzen, dass sich in seiner Hüfte verbissen hatte. "Miroh", rief sie erleichtert. Aber wie hatte er es geschafft hereinzukommen? Dann fiel ihr Blick zur Tür, die sperrangelweitoffen stand - und zu dem jungen Mann der ungefähr zwei Schritte weit im Raum stand und mit einer Mischung aus Faszination und Entsetzen auf das Schauspiel starrte, dass sich ihm auf dem Fußboden darbot.

Er trug ein helles Hemd und eine braune Hose. Dazu hatte er einen moosgrünen Umhang umgelegt, der von einer silbernen Brosche zusammengehalten wurde. Dazu trug er kniehohe Stiefel aus Leder. Um seine Taille hatte er ein kurzes schmuckloses Schwert gegürtet. Seine schwarzen glatten Haare wurden im Nacken von einem Lederschnur zusammengehalten.

In diesem Moment bemerkte er ihren Blick und riss sich von dem Spektakel zu seinen Füßen los. "Ist das dein Hund?", fragte er und fixierte sie mit seinen smaragdgrünen Augen. "Äh... ja", antwortet sie etwas verwirrt. "Dann ruf ihn bitte zurück, bevor er Borug noch ganz zerfleischt." "Ja, Dearin", erklang in diesem Moment die schmerzverzerrte Stimme von Borug vom Boden her, "Sag diesem Gör, dass sie ihren verdammten Köter zurückrufen soll!" Als der junge Mann, Dearin hatte Borug ihn genannt, Arizas unschlüssige Miene sah, fügte er hinzu: "Ich denke, er hat seine Strafe erhalten. Dein Hund hat ganze Arbeit geleistet. Aber jetzt ruf ihn zurück, ich möchte dich nur ungern wegen Tötung einer Wache festnehmen müssen."

Das sah Ariza ein. "Miroh komm her. Komm her zu mir!" Nach einem letzten, fast bedauernden Blick, wandte er sich von Borug ab und trottete zu seiner Herrin, die sich mittlerweile wieder gefasst hatte und aus dem Bett gestiegen war. "Vielen Dank", wandte Ariza sich an den jungen Mann, nachdem sie ihre Haare halbwegs entwirrt hatte, die bei der ganzen Sache ganz schön verzaust worden waren. "Wenn Sie nicht die Tür geöffnet hätten, dann..." "Schon in Ordnung. Du solltest dich lieber bei deinem Hund bedanken. Er hat solch einen Mordslärm veranstaltet, dass ich, als ich zufällig vorbeikam, auf ihn aufmerksam wurde. Ich verstehe mich eigentlich ganz gut mit Tieren, aber dein Freund hier ließ sich einfach nicht beruhigen und kratzte immer wieder wie verrückt an der Tür dieses Raums, bis ich sie schließlich öffnete." "Als Sie zufällig vorbeikamen?", fragte Ariza verwirrt. "Dieser Mann dort...", sie zeigte auf Borug, der wimmernd auf der Seite lag und versuchte die Wunde, die Miroh ihm zugefügt hatte, zu versorgen, "...sagte, dass dieser Teil der Festung leer steht und niemand hierher kommt, der nicht unbedingt muss. Er erzählte irgendwas von alten Mächten, die hier hausen würden..." "Nun... Die Wache am Tor sagte mir, dass sie ein junges Mädchen mit einem Hund gesehen habe, die in den alten Teil der Feste gegangen seien. Da ich weiß, dass dort außer dem Wächter der Tür niemand ist, bin ich - neugierig wie ich bin - dir und deinem Hund nachgegangen, um herauszufinden, was ihr im alten Teil der Feste sucht." Da hatte sie ja noch mal Glück gehabt! Sie wollte sich gar nicht erst daran denken, was wohl geschehen wäre, wenn Dearin nicht aufgetaucht wäre...

"Was aber wolltest du denn jetzt hier?", unterbrach ebendieser ihre Gedanken. "Nun, ich wollte den Hauptmann der Festung sprechen." "Den Hauptmann? Und was suchst du dann hier in diesem Teil der Feste?", fragte er misstrauisch. "Ich kannte den Weg ja nicht", verteidigte sich Ariza, "Und da niemand da war, den ich hätte fragen können, bin ich eben einfach mal drauflosgelaufen. Ich dachte, früher oder später würde ich schon auf die Haupthalle stoßen und von dort aus hätte ich den Hauptmann dann schon gefunden. Dort wären dann ja wohl auch Leute gewesen, die ich hätte fragen können - aber stattdessen landete ich hier in diesem Teil der Feste, der wie ausgestorben war. Ich wollte gerade umkehren, als ich auf, wie sagtet Ihr heißt er?" "Borug." "Genau. Dann traf ich auf Borug, der mir anbot mich zum Hauptmann zu bringen - mich aber stattdessen in diesen Raum zerrte." "Lügnerin!", kam es in diesem Moment von Borug, "Sie kam einfach daher, sagte kaum was und lockte mich dann von meinem Platz an der Tür weg, um mir dann hier ihre Bestie auf den Hals zu hetzen! Ich sag's dir Dearin, dass ist eine verdammte Lügnerin! Sie..." Doch ein kalter Blick von Dearin ließ ihn verstummen. "Erstens bin ich immer noch dein Vorgesetzter, also lass gefälligst den entsprechenden Respekt walten. Und zweitens kenne ich dich gut genug um erkennen zu können, wessen Geschichte hier wohl der Wahrheit entspricht", sagte er mit schneidender Stimme. Dann wandte er sich an Ariza, die beruhigend auf Miroh einredete und ihn unterm Kinn kraulte. "Komm, lass uns gehen. Ich werde dich zum Hauptmann bringen. Um diese Kerl hier werden sich andere kümmern. Ich werde ein paar Soldaten herschicken, die ihn abholen und seinen Platz an der Tür übernehmen werden." Dankbar nickte Ariza und folgte ihm hinaus auf den Gang. Sie mochte diesen jungen Mann. Sie konnte nicht sagen weshalb, schließlich kannte sie ihn ja eigentlich gar nicht, doch sie spürte, dass sie ihm vertrauen konnte. Auch Miroh schien keinerlei Einwände gegen Dearin zu haben. Er lief schwanzwedelnd zwischen den beiden hin und her, während sie sich auf den Weg machten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2005-01-08T13:05:36+00:00 08.01.2005 14:05
Hi,

also ... endlich mal Handlung *Beifall zoll* Dieses Kapitel hat mir supergut gefallen, auch wenn es immer noch Unstimmigkeiten mit Dearins Auftauchen gab, aber ich sehe mal darüber hinweg.
Bei der Beschreibung der Stadt fand ich den Begriff Altstadt etwas unangebracht, denn Altstadt bedeutet ja, dass es irgendwo auch den neuen Teil gibt und in mittelalterlichen Welten gibt es dann einfach Städte und noch keine Altstädte.

Aber ansonsten gab es nichts zu meckern. Es war super spannend und unheimlich gut beschrieben. Weiter so!

Caris
^('v')^
Von: abgemeldet
2005-01-07T15:00:58+00:00 07.01.2005 16:00
Hui!
Ein recht langes kapitel!
Wie macht man das?? O.O
Ich sollte vielleicht nicht immer alles erst handschriftlich machen, das täuscht immer so. ^^''
Oder ahst du sonst noch einen Tipp?
Jedenfalls war das kapitel wirklich gut!
In sich so richtig "rund" (Ich hasse das Wort, aber mir fällt kein anderes ein ^^'') und vor allem gut zu lesen und interessant! Wie white-shark schon sagte: Geheimnisse? Bin ja mal gespannt! Auf alle Fälle entwickelt sich die Story genau im richtigen Tempo, es wird einfach nie langweilig. Und ein Hund kam jetzt auch drin vor...Ich mag Wau-waus. :o))
Bye

Pitri
Von: abgemeldet
2004-03-27T17:18:53+00:00 27.03.2004 18:18
schönes Kapitel! Aaahhhh, die Arme, na gut, dass Dearin gekommen is! Boah, der andere Typi, ich hoffe der bekommt ne gscheide Strafe!
Mh, da scheints wohl noch einiges zu geben, was wir noch nicht wissen ... ich hoffe des kommt bald!
Ich finds voll schön, dass man deine Geschichte so toll in einem Fluß lesen kann, also dass nicht irgendwelche Sachen kommen, wo man stockt, weil sie unrealistisch sind, oder so! Naja, les dann morgen weiter!

esca
Von:  Onichanjo
2004-03-11T18:09:26+00:00 11.03.2004 19:09
Aaaaaaaaaaalso
1. du schreibst sehr gerne "ein oder andere Mal" ist
mir voll aufgefallen, stört nicht, aber ist witzig
2. Wieso lassen die Wachen die beiden rein? Okay...
Wenn nicht, wäre die Geschichte ins Stocken
geraten, hätte aber gerne das Gespräch mit den
Wachen gehört *mööph*
3. als der Hund das erste Mal bei Borug geknurrt hat,
da wusste ich, was du mit der armen kleinen
vorhast, war ne gute Szene, wenn auch diese "hier
komm ich und rette dich" Sache von Dearin ziemlich
übertrieben wirkt, trotzdem, er wird wohl ein großer
Symphatieträger, ich freu mich schon auf spätere
Auftritte von ihm, aber bitte bitte, mach keine sie
verlieben sich in einander, sie hat drei Kinner und
sind glücklich Geschichte draus...
4. Der Hund ist klasse
5. du beschreibst manchmal sehr ausführlich, aber bei Borug hast du dich bei der Beschreibung ziemlich zurück gehalten, konnte ihn mir erst nicht vorstellen, lag vielleicht auch an der Dunkelheit und, dass sie ihn nicht richtig sehen konnte, die deteilirteren Beschreibungen kommen erst, wenn sie dann im Zimmer sind
6. Sie hätte auch die Wächter nach dem Weg fragen können ;_;'' Oder?

Okay ich liebe diese Geschichte ^o^''
Nyooo du schreibst fantastisch, hätte gern wieder ne Nachricht, wenn's weiter geht, ne? ^-^''
Onii~~
Von:  Pinselohr
2004-03-03T15:12:56+00:00 03.03.2004 16:12
sehr gut gelungen ^^ vor allem scheints ein paar geheimnisse zu geben... die will ich wissen *g*
dieser Dearin gefällt mir XD spielt der noch ne größere Rolle?
auf jeden fall warte ich gespannt aufs nächste kappi ^^
Von: abgemeldet
2004-02-25T09:27:50+00:00 25.02.2004 10:27
Ein schönes Kapi! Aber vor allem schön spannend! Ich finde, die Szene mit diesem Borug ist echt gut geworden!
*pingelig sei* Allerdings sind ein paar Tippfehler drin, ist aber nicht so tragisch.
Dieser Dearin ist ja ein richtiger Sympathie-Chara! Spielt er noch ne größere Rolle?
Bin aber mal gespannt, wies noch weitergeht. Ich hoffe, es dauert diesmal net so lang!?
Könntest du mir vielleicht ne kurze ENS schicken, wenn du ein neues Kapi hast? Das wär voll lieb.
Von:  Onichanjo
2004-02-23T13:55:13+00:00 23.02.2004 14:55
soooooo habs mir jetzt erste mal rauskopiert... uhhh schööööööööööööööön viel *freu freu freuuu~~*
heute mittag wir kritisiert....
^o^
pass auf dich auf und schreib schön viel weiter!!


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