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Feelings

von

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Schmerz

Einen Moment sahen sie sich nur an. Seine Hand hatte er noch in der Luft.
 

Ganz langsam hob sie ihre Hand um die Seine zur Seite zu schieben. Er spannte bloß seinen Arm an und es gelang ihr nicht. Zumindest nicht einfach so, denn sie wollte ihn auf keinen Fall provozieren, indem sie das hier auf eine Ebene brachte, wo Gewalt im Spiel war.
 

Sie nahm ihre Hand wieder runter und sah ihn weiter an. Ein bisschen kam sie sich so vor, als würde sie sich mit einem gefährlichen Raubtier beschäftigen, bei dem sie nicht so ganz sicher war, ob es sie nun verspeisen würde oder doch nicht.
 

Er führte seine Bewegung zuende und griff ihr mit seiner Hand in den Nacken.
 

Sie sah ihn weiter an. Fest und möglichst ruhig.
 

Sie weigerte sich schlicht, sich jetzt nervös zu fühlen.
 

Das war nur Sasuke.
 

Nichts, was er tun könnte, würde ihr wirklich weh tun. Und sie glaubte auch nicht, dass das sein Ziel war. Er war nur durcheinander. Nur war sowas in seinem Fall leider gefährlich.
 

Wusste er selbst überhaupt, was er eigentlich vorhatte? Oder war er einfach nur seinem spontanen Impuls gefolgt, weil ihr Mitleid ihn dazu provoziert hatte? Das kam ihr so vor. Und das war völlig untypisch für ihn. Aber es bestätigte ihre Vermutung, dass er sich innerlich aufgewühlt fühlte und dass er gerade in diesem Moment nicht so ruhig und kontrolliert war, wie es von außen den Anschein hatte.
 

Er spannte seinen Arm an und er zog sie zu sich und sie gab dem ein wenig widerstrebend nach. Es war ganz offensichtlich, dass er jetzt vorhatte, sie zu küssen. Und es war ihr auch klar, worauf das dann hinauslaufen sollte. Doch so gerne sie seine Nähe grundsätzlich wollte, irgendwie wäre es ganz falsch, wenn er nun lernte, dass er ihr das Bewusstsein nehmen konnte, sie herumtragen konnte, wie es ihm gefiel und dann, obwohl er wusste, dass sie sich deswegen über ihn ärgerte, einfach kommen und sie anfassen und nehmen konnte. Das ging nicht! So eine Beziehung wollte sie zu ihm nicht!
 

Dennoch ließ sie zu, dass er sie küsste. Denn ein bisschen was musste sie ihm geben, damit er das Gefühl bekam, alles unter Kontrolle zu haben. Vorerst ging es wohl nicht anders. Sie durfte ihn nicht an Punkte treiben, mit denen sie dann beide nicht mehr würden umgehen können!
 

Sie erwiderte seinen Kuss nicht.
 

Wie erwartet, war er sehr bestimmt. Noch mehr, als sie es von ihm schon gewohnt war. Er wollte ihr seine Überlegenheit demonstrieren. Und vor allem wollte er diese Überlegenheit wohl sich selbst demonstrieren.
 

Sie ließ einfach ihre Körperspannung verschwinden, um sich aus ihrer sitzenden Position wieder nach unten auf ihren Mantel sinken zu lassen, als ob sie sich wieder hinlegen wollte, um zu schlafen.
 

Sie hoffte, ihn ein bisschen zu verwirren. Sie konnte nicht auf seine Annäherung eingehen, denn sie durfte sein Verhalten nicht auch noch mit Fügsamkeit belohnen. Aber sie konnte ihn auch nicht hart abweisen, weil sie ziemlich sicher war, dass er auf Zurückweisung in diesem Moment nicht besonders gut reagieren würde. Und sie wollte nicht herausfinden, wie weit er gehen würde, um sich wieder ein Gefühl von Kontrolle und Sicherheit zu verschaffen. Wahrscheinlich war ihm das wichtiger als sie.
 

Jedenfalls schien ihre Aktion ihn tatsächlich überrumpelt zu haben, denn seine Hand in ihrem Nacken reichte nicht aus, um sie bei sich und oben zu behalten. Und um in seiner hockenden Haltung nicht das Gleichgewicht zu verlieren, musste er sie wohl oder übel loslassen.
 

Das hatte also schonmal gut funktioniert. Sie hatte sich weder gefügt, noch sich gewehrt.
 

Sie tat fürs erste so, als würde sie gar nicht bemerken, dass das hier gerade eine sehr schwierige Situation war. Sie rollte sich einfach wieder etwas zusammen, wie sie es meistens tat und sie zog den Mantel über sich wieder etwas zurecht.
 

Er hockte bloß vor ihr, seine Unterarme auf seinen Oberschenkeln abgestützt und er sah zu ihr hinab. Sie hoffte, dass alleine die Tatsache, dass sie ihm diese erhöhte Position ließ, ihm schon ein Gefühl von Kontrolle gab.
 

"Bist du nicht total müde?", fragte sie und sie bemühte sich ein wenig beiläufig zu klingen. "Vielleicht sollten wir fürs erste einfach schlafen?"
 

Sie sah zu ihm hoch. Und er blickte auf sie hinab und sah ziemlich unzufrieden aus.
 

Er streckte wieder seine Hand nach ihr aus.
 

Sie hob ihre Hand und schob Seine zur Seite, damit er nicht nach ihr greifen konnte.
 

Er fasste mit der anderen Hand ihr Handgelenk, wechselte seine Haltung, drückte ihr Handgelenk neben ihrem Kopf auf den Mantel und legte dann seine andere Hand an ihren Hals. Er beugte sich wieder zu ihr herunter.
 

"Nein", sagte sie sehr deutlich und streng.
 

Er hielt Millimeter vor ihren Lippen wieder inne.
 

"Tu es nicht", sagte sie und sie versuchte sehr fest und warnend zu klingen.
 

Er beugte sich weiter hinab und drückte seine Lippen auf ihre.
 

Und sie biss ihn. Feste.
 

Aber er zuckte nicht einmal. Sie schmeckte Blut, als er ihren Hals losließ, stattdessen an ihren Kiefer griff und sie mit seinem Griff zwang ihren Mund zu öffnen.
 

Aber er verließ sich zu sehr darauf, dass sie ihm nachgeben würde. Darauf, dass sie ihm hilflos verfallen war, egal was er tat. Darauf, dass er sie behandeln konnte, wie er wollte, weil sie ihn trotzdem liebte.
 

Und deshalb schien er es nicht für nötig zu halten auch ihre andere Hand zu fixieren. Doch das war nötig. Es ging ihr dabei nicht groß um sich. Er war ihr immer wichtiger gewesen, als sie es sich selbst war. Es ging ihr um ihn. Er durfte hiermit nicht durchkommen. Das durfte sie nicht zulassen!
 

Sie war sich sicher, dass er gar nicht wirklich verstand, was er hier gerade im Begriff war zu tun und schon begonnen hatte zu tun. Er hatte zwar verstanden, dass er sie zu Beginn ihrer Reise nicht einfach hatte anfassen dürfen, doch vielleicht hatte das auch hauptsächlich daran gelegen, dass Naruto ihm diesbezüglich wohl eine klare Ansage gemacht hatte. Jetzt hatte er das Gefühl, dass sie sich ihm ja bereits hingegeben hatte und er daher auch das Recht hatte, das immer zu bekommen. Er dachte, dass sie ihn ja liebte, dass sie also nicht wirklich etwas dagegen haben konnte, wenn er sie anfasste und dass er ihr ja nicht wirklich etwas antat, wenn er sie sich nahm oder sie bewusstlos herumtrug, weil er sie dabei ja für seine Verhältnisse sanft behandelte. Sie glaubte, dass das hier für ihn gerade einfach nur etwas war wie vielleicht Armdrücken. Er verstand nicht, was das für sie bedeutete.
 

Sie hatte gehofft, dass es soweit nicht kommen würde, weil sie seine Reaktion auf das, was sie nun tun musste, nicht berechenbar fand und ihr das Sorge machte. Aber egal wie das ausgehen würde, es war jetzt ihre Aufgabe Grenzen zu ziehen. Und dann war es an ihm, ob er sie weiter übertreten würde. Und davon würde abhängen, wie es in Zukunft zwischen ihnen werden würde.
 

Sie hatte ein bisschen Angst. Sie hätte diese Situation so gerne vermieden!
 

Sie hob entschlossen ihre freie Hand und umfasste seine Hand an ihrem Kiefer. Sie riss sie weg.
 

Weil sie richtig gegriffen hatte und die Hebelwirkung ihres Griffes hatte nutzen können, gelang das auch. Und weil er sie nicht mehr zwingen konnte ihren Mund offen zu halten, biss sie wieder nach ihm. Doch dieses Mal wich er rechtzeitig zurück und gab ihren Mund wieder frei.
 

Er sah sie an. Er schien wütend. Und seine Lippe blutete.
 

"Nein!", sagte sie sehr deutlich. "Das wirst du jetzt nicht tun!"
 

Er griff nach ihrem freien Handgelenk und sie schlug nach ihm, sodass er seine Hand zurückziehen musste.
 

Jetzt sah er ganz eindeutig wütend aus.
 

So hatte sie ihn zuletzt vor seinem Kampf mit Naruto gesehen. Und jetzt hatte sie nicht mehr nur ein bisschen Angst. Jetzt wusste sie nicht mehr, ob sie noch an ihn herankommen würde. Ihre Gegenwehr provozierte ihn natürlich jetzt erst recht. Er brauchte sein Gefühl von Kontrolle. Vielleicht gerade um jeden Preis. Und sie wollte ihm das ja auch gerne lassen. Aber dieser Preis hier war zu hoch!
 

"Lass mich!", sagte sie klar und deutlich. "Du kannst mich nicht so behandeln! Das darfst du nicht!"
 

"Ich sagte es bereits", sagte er sehr leise. "Worte bringen nichts, wenn man sie nicht durchsetzen kann!"
 

Seine Stimme und sein Gesichtsausdruck machten ihr Angst.
 

"Ich weiß, dass du das so siehst", sagte sie möglichst ruhig. "Deshalb ist Naruto ja auch der einzige, von dem du dir was sagen lässt, nicht wahr? Weil er die Stärkte hat, die es braucht, damit Worte zu dir durchdringen!"
 

"Halte Naruto da raus!", sagte er kalt und sie hatte schon befürchtet, dass ihn zu erwähnen sogar kontraproduktiv sein konnte. Aber sie hatte es trotzdem probieren müssen.
 

"Ich will nicht, dass du mich jetzt anfasst!", sagte sie. "Ich lasse dich nicht!"
 

Er griff wieder nach ihr und sie schlug wieder nach ihm und er hielt wieder inne und sah sie an.
 

"Stell dich nicht so an", sagte er kalt. "Gestern Nacht hat dir das noch ziemlich gut gefallen, wenn ich mich nicht irre."
 

"Das hat hiermit überhaupt nichts zu tun!", fauchte sie wütend. "Da war ich in einer völlig anderen Stimmung!"
 

"Nein!", sagte sie laut und sie schlug wieder seinen Arm weg. Sie sammelte Chakra um ihre Faust, wandte sich leicht zu Seite und schlug auf ihren Mantel, direkt neben ihren anderen Arm, dessen Handgelenk er neben ihrem Kopf auf den Boden drückte.
 

Sie hatte nicht alle Kraft in diesen Schlag gesteckt. Aber sie hatte sich auch nicht gerade zurückgehalten. Die Erde in einem Radius von drei Metern um sie herum bekam Risse. Den Bruchteil einer Sekunde später brachen große Stücke auseinander und alles bebte und geriet ins Schwanken. Und das brachte ihn aus dem Gleichgewicht, er war gezwungen sie loszulassen, sie schaffte es sich unter ihm hervorzuziehen und sie war auf die Beine gekommen und sah ihm zu, wie er sich langsam vor ihr aufrichtete.
 

Er hob den Kopf und sah sie an. Seine Wut hatte er nun wieder unterdrückt. Jetzt war wieder nur noch Kälte in seinem Gesicht. Und das war nicht gut.
 

Trotzdem nahm sie eine Haltung ein, in der sie kämpfen können würde.
 

"Sei nicht albern", sagte er kalt. "Du kannst nicht gegen mich kämpfen. Du hast nicht den Hauch einer Chance."
 

"Ich will nicht kämpfen!", sagte sie. "Ich will nur, dass du damit aufhörst!"
 

"Du stellst dich an", sagte er kalt. "Du erschaffst diese Situation hier gerade selbst. Ich wäre nett gewesen. Ich hatte nicht vor dir wehzutun. Du verhälst dich dumm."
 

"Nein!", sagte sie wütend. "Ich lasse mir von dir nicht sagen, wie ich mich fühlen soll! Dazu hast du kein Recht! Das hier ist nicht meine Schuld! Es ist nicht mal vollständig deine Schuld! Diese Welt ist schuld! Die Tatsache, dass manche Menschen so schrecklich Pech haben und ihnen so schlimmes Leid widerfährt ist schuld! Aber ich will nicht, dass du mich jetzt anfasst! Also wirst du es sein lassen! Du bist gerade nicht du selbst! Du warst schonmal weiter! Das hier muss überhaupt kein Problem sein! Ich gehe jetzt und du beruhigst dich und morgen komme ich zurück und dann sehen wir weiter!"
 

Jetzt sah er doch wieder zornig aus.
 

"Ich sagte dir, ich bin nicht für dich zum Spielen da! Versuch nicht mich zu ändern oder mich herumzukommandieren."
 

"Ich kommandiere dich nicht herum!", zischte sie wütend. "Ich habe bloß Wünsche geäußert! Du bekommst bloß gerade deine Gefühle nicht auf die Reihe! Das ist okay! Ich verstehe das! Aber du darfst mich jetzt nicht anfassen!"
 

Sie drehte sich um und ging einfach. Sie musste unbedingt diese Situation auflösen! Er brauchte Zeit, um sich zu beruhigen. Er stand gerade total neben sich!
 

"Du kannst nicht vor mir weglaufen", sagte er und er klang kalt und höhnisch.
 

Im nächsten Moment loderte einer Mauer aus hohen, schwarzen Flammen vor ihr auf und sie zuckte gerade rechtzeitig wieder zurück. Sie wirbelte herum. Es war fast ein vollkommen geschlossener Kreis. Und an der einzigen offenen Stelle stand er.
 

Sie starrte ihn an.
 

"Sieh mich nicht so an!", wiederholte er leise und drohend.
 

"Dann verhalte dich nicht so!", schrie sie.
 

"Ich lasse mich von dir nicht kontrollieren", sagte er kalt.
 

"Ich kontrolliere dich nicht!", sagte sie mit vor Wut bebender Stimme. "Du bist derjenige, der das bei mir tut! Was hast du denn erwartet? Dass du gnädig bist und mich mitkommen lässt und ich einfach alles tue, was du möchtest?"
 

"So ist es doch auch, oder nicht?", fragte er leise.
 

Er fing an auf sie zuzugehen und die offene Stelle in dem Flammenkreis schloss sich hinter ihm auch noch. Jetzt hatte er nicht nur die Sharingan aktiviert, sondern auch sein Rinnegan.
 

"Ich kann machen was ich will, oder? Du liebst mich trotzdem."
 

Sie fing an im Kreis an den Flammen entlangzugehen, damit er sie nicht erreichen konnte.
 

"Es geht hier gerade nicht darum, ob ich dich liebe!", sagte sie.
 

Im nächsten Moment stand er direkt vor ihr und ein Stein, der gerade noch vor ihren Füßen gewesen war, war verschwunden und nun vermutlich dort hin teleportiert worden, wo er gerade noch gestanden hatte. Die Hitze der schwarzen Flammen in ihrem Rücken war stark. Sie konnte nirgendwo hin.
 

"Nein!", sagte sie und sie schlug nach ihm, als er wieder nach ihr greifen wollte.
 

Er blockte den Schlag mit Leichtigkeit ab. Und er lachte leise und kalt, als sie es erneut versuchte. Aber er durfte sie jetzt nicht anfassen! Sie durfte nicht nachgeben! Wenn sie das jetzt tat, würde er sie niemals ernst nehmen!
 

Er versuchte noch ein paarmal nach ihr zu greifen und sie schlug jedes Mal nach ihm und jedes Mal wehrte er ihren Schlag beinahe beiläufig ab, indem er ihren Arm einfach immer ablenkte. Sie kam gar nicht erst dazu, ihn zu berühren.
 

Er spielte mit ihr.
 

"Ich kann mit diesen Augen jede deiner Bewegungen voraussehen, Sakura", sagte er. "Halt einfach still. Du bist doch klug. Du weißt doch, dass das nirgendwo hinführt!"
 

"Doch!", sagte sie zornig. "Es führt wo hin!"
 

Er bewegte sich sehr schnell, durch seine Sharingan war es kein Problem für ihn sie an beiden Handgelenken zu erwischen. Er trat einen Schritt an sie heran, sodass sie sich nun berührten. Er sah ihr ins Gesicht, während er ihr ihre beiden Arme hinter ihren Rücken drückte, bis er sie so hatte, dass er mit einem seiner Arme um sie fassen konnte, sodass er sie an sich ziehen und dabei mit seinem Griff ihre beiden Arme fixieren konnte, sodass sie sich nicht mehr rühren konnte und er trotzdem seine rechte Hand freibekam. Sie versuchte sich gegen seinen Griff zu sträuben aber er war zu stark und er griff mit seiner freien Hand bloß nach ihrem Kiefer und drückte ihr Gesicht nach oben, sodass er sie richtig ansehen konnte.
 

"Und wo bitte", fragte er kalt und höhnisch, "führt dein Verhalten deiner Meinung nach gerade hin?"
 

Sie konnte nichts tun, als ihn wütend anzusehen.
 

"Ich mache das hier, damit ich nicht jeden Respekt vor mir selbst verliere!", sagte sie klar und deutlich. "Ich bin auch nicht für dich zum Spielen da! Ich versuche dir zu helfen! Du musst einsehen, dass du dich nicht so verhalten kannst!"
 

Wieder konnte sie Wut in seinem Gesicht sehen. Dass er Hilfe brauchte, war ein Gedanke, den er nicht zulassen konnte. Das war zu schmerzhaft für ihn.
 

Menschen versuchten oft ihre Gefühle zu verdrängen. Gefühle, die man nicht spüren wollte, weil sie zu schmerzhaft waren, waren wie ein mit Luft gefüllter Ballon, den man versuchte mit Gewalt unter Wasser zu drücken. Aber das kostete einen ständig Kraft und Anstrengung. Und er hatte nicht nur einen dieser Ballons sondern unzählige. Viel zu viele. Und er war so stark, er konnte sich so gut kontrollieren und er hatte sich so viel Macht verschaffen können, dass er es irgendwie hinbekam alles wegzudrücken und unter Kontrolle zu halten. Auch wenn es ihn so viel Kraft kostete. Aber er drückte nicht nur die negativen Gefühle weg, sondern alle. Denn anders konnte er es nicht schaffen. Seine negativen Gefühle waren mit seinen Positiven so stark verwoben, dass sie nur entweder alle unter Wasser sein konnten - dann war er kühl und emotionslos - oder sie konnten alle nach oben kommen. Und das war dann zu viel. Dann verlor er die Kontrolle über sich. So wie in der Vergangenheit. Und so wie jetzt.
 

Er hätte es vielleicht geschafft die Kontrolle zu behalten. Aber sie war gekommen und hatte sein System gestört. Durch sie war ein Ballon seiner Kontrolle entkommen. Er war nach oben geploppt und bei dem Versuch ihn wieder runter zu drücken, verlor er die Kontrolle über den Rest. Das war es, was hier gerade passierte.
 

Er hatte nichts zu ihrer Antwort gesagt. Er hielt nur ihr Gesicht fest und er sah sie an und sie hatte den Eindruck, dass er mit sich kämpfte.
 

Er wollte die positiven Gefühle, die sie in ihm geweckt hatte behalten. Und er verstand nicht, dass diese Gefühle wenig mit Körperlichkeit zu tun hatten. Er hatte sich nicht gut gefühlt, weil er sie angefasst hatte, er hatte sich gut gefühlt, weil diese einvernehmlichen Berührungen ihre Bindung verstärkt hatten. Das konnte er durch Gewalt nicht behalten. Doch das schien ihm nicht klar zu sein.
 

Er wollte es erzwingen.
 

Er bewies, dass sie recht hatte, indem er sich wieder zu ihr beugte, um sie erneut zu einem Kuss zu zwingen.
 

Und sie wusste nicht, was sie tun sollte, um ihn zu erreichen. Sie hasste, was diese schreckliche Welt mit ihm gemacht hatte!
 

Sie hasste es! Es war so unfair! Sie hasste es so sehr! Er hatte es nicht verdient. Und sie hatte das hier auch nicht verdient! Niemand hatte das verdient!
 

Sie schloss ihre Augen und wie so oft fühlte sie sich so schrecklich ohnmächtig. Und wie so oft, war sie schwach und hilflos und alles, was sie konnte, war heulen.
 

Er berührte ihre Lippen mit seinen und gleich würde er sie wieder zwingen ihren Mund zu öffnen. Und dann? Dann würde sie sich weiter wehren. Es würde nichts bringen und alles zwischen ihnen würde schrecklicher werden, als es je gewesen war.
 

Sie verachtete sich selbst, als sie spürte wie ihr die Tränen in die Augen stiegen und wie sie ihr gleich darauf über die Wangen liefen.
 

Seine Berührung verschwand.
 

Sie öffnete die Augen ein wenig, um zu sehen was er tat. Aber die Tränen konnte sie nicht aufhalten, sie flossen einfach weiter über ihre Wangen.
 

Er war wieder soweit zurückgewichen, dass er sie ansehen konnte.
 

Da war auch keine Wut oder Kälte mehr in seinem Gesicht.
 

Da war Schmerz.
 

Er ließ ihren Kiefer los und während er sie weiter wie gebannt ansah, schüttelte er beinahe geistesabwesend einmal seine Hand.
 

Wahrscheinlich waren ihre Tränen über seine Hand gelaufen und sie war nass.
 

Sie sah genauso gebannt zurück, wie er sie ansah. Aber aufhören mit Weinen konnte sie nicht. Sie schluchzte nicht, aber die Tränen liefen einfach ganz automatisch.
 

"Hör auf", sagte er und seine Stimme klang nicht mehr hart oder drohend.
 

Es klang eher nach einer Bitte. Er klang, als hätte er Schmerzen.
 

Er ließ sie los und er trat von ihr zurück und sie merkte jetzt erst, wie schwach sich ihre Beine anfühlten. Vorher hatte sein Griff sie gehalten. Da war ihr das gar nicht klar gewesen.
 

Sie ließ sich auf den Boden sinken. Er war aufgesprungen und zerissen von ihrem Schlag vorhin. Sie wische sich mit dem Ärmel über die Augen und schluchzte nun doch einmal. Sie hatte so unbedingt stark sein wollen für ihn!
 

Aber sie konnte immer noch nichts außer heulen! Sie war so erbärmlich!



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Studio
2023-04-22T21:15:13+00:00 22.04.2023 23:15
Oh man, also genau wie in meinem letzten Kommentar schon gedacht, dass eskaliert hier schon... Sasuke versteift sich auf seiner Machtposition, in der er Sakuras Liebesgeständnis sogar plötzlich als Bestätigung seiner Position an sieht... und er eigentlich überhaupt nicht versteht, was er Sakura damit gerade antut... und auch wenn er sie immer anweist ihn nicht herum zu kommandieren, ist es eindeutig er, der das bei ihr tut... aber er ist total Blind wegen seinem eigenen innerem Chaos.
Und Sakura... sie versucht das beste auf ihren Prinzipien zu bestehen, auch wenn das alles andere als leicht ist, und eigentlich alles nur falsch sein kann in dieser Situation, weil Sasuke auch einfach nicht zu hören will...
Aber ich denke, dass das Ende des Kapis auch viel aussagt... Sasuke scheint nur durch ihre Tränen wieder halbwegs zu Verstand zu kommen... vielleicht weil Sasuke Machtkämpfe nicht gewohnt ist, und Sakuras Widerstand ihn voll in Angriffmodus versetzt hat... aber Sakuras deutliches Anzeigen an Schwäche, erinnert ihn vielleicht wieder dadran, dass er sie ja eigentlich beschützen will, und er aber jetzt derjenige ist, der sie verletzt...
Bin schon mega gespannt aufs nächste Kapi!!!
bis dahin, LG!
Antwort von:  writer
22.04.2023 23:21
😍😍😍😍 ich liebe den Kommentar. Du kannst auch gleich weiterlesen, falls du magst 🤣
Von:  MissBlackBloodSakura
2023-04-22T19:51:02+00:00 22.04.2023 21:51
Wie spannend☺️☺️😊
Wieder einmal ein hammer Kapitel☺️☺️😍🥰
Ich freue mich schon richtig auf die Fortsetzung 😍😍🥰
Antwort von:  writer
22.04.2023 23:21
😍
Es gibt auch direkt das nächste Kapitel.
Von:  Becky223
2023-04-22T15:12:53+00:00 22.04.2023 17:12
Ein unglaubliches emotionales Kapitel und sehr gut geschrieben sowie rübergebracht.
Freue mich schon auf das nächste 😊😊🥰🥰 liebe Grüße
Antwort von:  writer
22.04.2023 23:21
Danke!!!🥰🥰🥰
Von:  Ekirlu
2023-04-22T13:14:45+00:00 22.04.2023 15:14
Oh wow 😧 ich hoffe das die das wieder hinkriegen 💓
Antwort von:  writer
22.04.2023 23:22
Danke für den Kommentar!! 🥰🥰🥰


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