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Nami x Zorro Adventskalender

von

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19. Dezember

Schwerfällig hängte Zorro die Langhantel zurück in die Halterung. Er war mit dem letzten Durchgang seines Satzes fertig und heute wirklich erschöpft. Alle seine Kunden wollten heute bis aufs Äußerste gehen, wahrscheinlich weil es für den Großteil der letzte Besuch vor Weihnachten war. Anschließend hatte er noch sein eigenes Training absolviert und war jetzt fix und fertig. Ächzend erhob er sich und seine Muskeln protestierten. Vielleicht hätte er es, nachdem er gestern so schlecht geschlafen hatte, heute mal etwas langsamer angehen lassen sollen.

Er wischte sich mit einem Handtuch grob den Schweiß von Gesicht und Nacken und lief dabei zu der Personalumkleide.

Gerade als er sein sauberes Handtuch aus dem Spind geholt hatte und dabei war, sich auszuziehen, öffnete sich die Tür und Bonney steckte ihren Kopf in die Umkleide.

"Yo Zorro, Perona lässt nach dir schicken. Am Eingang warten Leute auf dich."

"Was für Leute? Kundschaft?"

"Bin ich dein Laufbursche? Frag sie selbst!" Und schon war Bonney wieder verschwunden.

Genervt stopfte Zorro seine Sachen zurück in den Spind und machte sich auf den Weg zum Empfang.

Genervt und mit schon einer Absage für ein zusätzliches Training, umrundete er die letzte Ecke und blieb verwirrt stehen.

Im Eingangsbereich standen Sanji und Nami, beide dick eingemummelt in ihre Winterkleidung. Als Nami ihn entdeckte, hob sie zur Begrüßung die Hand, während Sanji ihn nur ausdruckslos ansah.

Er lief zu den beiden und nickte Perona - die schrille Persönlichkeit am Empfang - kurz zu.

"Was wollt ihr?"

"Hallo Zorro, uns geht's gut, danke der Nachfrage." Nami war wie immer unbeeindruckt von seiner mürrischen Art, doch Sanji runzelte die Stirn.

"Danach hab ich nicht gefragt." Seine Antwort war um einiges pampiger als geplant, doch seine schmerzenden Muskeln, Hunger und das Verlangen nach einer Dusche machten seine Laune nicht besser.

Mit pochender Ader auf der Stirn trat Sanji einen Schritt nach vorn, sodass er nun halb zwischen Nami und Zorro stand.

"Ich würde dir so gern mal Manieren einprügeln, du lachhafter Gorilla! So spricht man nicht mit einer Dame!"

"Ach ja? Versuchs doch! Wenn ich mit dir fertig bin, bist du nur noch als Suppen-Vorkoster zu gebrauchen!"

Beide standen jetzt so dicht beieinander, dass sich ihre Köpfe fast berührten und Sanji bleckte die Zähne, während Zorro nur warnend knurrte. Perona schien einen Heidenspaß an der Sache zu haben, denn sie hatte ihr Handy gezückt und filmte.

Nami hingegen seufzte nur. Es war doch keine so gute Idee gewesen, direkt hierher zu kommen. Sanji hatte bis in die Morgenstunden geschuftet und war mittags bereits wieder wach geklingelt worden, weil sich ein Kollege krank gemeldet hatte und er somit schon früher zur Arbeit musste. Und das an seinem freien Tag, den er eigentlich mit Nami verplant hatte.

Die Zwei trafen sich alle paar Wochen mal in Sanji's Wohnung, wo er Nami neue Rezepte beibrachte.

Heute hatte sie ihre Bento-Künste verfeinert und neben ihrem eigenen Bento, hatten sie noch genug Zutaten für drei weitere übrig. Eines hatte Sanji behalten - und er war ganz hingerissen von dem Gedanken, für den Abend ein von Nami zubereitetes Essen zu haben - das andere wollte Nami für Nojiko mitnehmen und das letzte wollte sie Zorro vorbeibringen.

Sie wusste, dass er meistens auf dem Heimweg von der Arbeit etwas zum mitnehmen holte, weswegen Nami froh war, ihn heute noch zu erwischen. Die Bentos stecken in einem Stoffbeutel, der um Nami's Handgelenk baumelte.

Die beiden Streithähne hatten sich mittlerweile gegenseitig am Kragen gepackt und es wurde Zeit für Nami, zu intervenieren.

"So Schluss, da sind ja kleine Jungs anständiger als ihr!" Sie trat zwischen die Beiden, drückte Zorro mit einer Hand auf der Brust weg und zog gleichzeitig Sanji am Arm zurück.

"Wir sollten wieder gehen. Hier, das ist für dich."

Die junge Frau kramte in dem Beutel, hob die oberste Box heraus und stellte sie auf den Tresen. Sie wischte einen nicht vorhandenen Fleck vom Deckel und sah Zorro kurz an.

Der sah schweigend zurück und betrachtete dann die Box.

"Komm Sanji, wir gehen." Nami hakte sich bei Sanji unter und sein Gesichtsausdruck wurde sofort weicher und er ließ sich widerstandslos mitziehen. Natürlich nicht ohne Zorro noch einmal den Mittelfinger über die Schulter hinweg zu zeigen. Das brachte ihm einen Ellbogen in die Seite ein, doch der Blonde lächelte weiter vor sich hin.

Mit gerunzelter Stirn sah er seine Freunde durch die Tür verschwinden, doch ihm entging Nami's Blick nicht, den sie ihm noch zuwarf.

Perona beugte sich neugierig über den Tresen, als er den Deckel öffnete. Darin befand sich ein perfekt angerichtetes, typisch japanisches Bento. Reis, Fisch, etwas Fleisch, Gemüse - alles war hübsch angerichtet und perfekt portioniert und mit allem, was er mochte. Er warf einen letzten Blick zum Eingang, doch Nami und Sanji waren schon in der Dunkelheit verschwunden.

Das war eine wunderbare Wendung in seinem Tag. Er hatte sich schon auf Tiefkühlpizza eingestellt, doch ein selbstgemachtes Bento, zog er jeder Tiefkühlkost vor.

Vor allem, wenn es von Nami kam.

Er schnappte sich sein Essen, ignorierte Peronas Fragen und Sticheleien und lief zurück zur Umkleide, um endlich zu duschen.
 

Auf dem gesamten Heimweg hielt er die Bentobox vorsichtig in den Händen, denn in seiner Tasche wäre die ganze Arbeit bestimmt zunichte gemacht worden. Und das hätte ihm eine gerüpfte Nase und tagelanges Schweigen von Nami und einige kräftige Tritte von Sanji eingebracht, sollten die Beiden das je erfahren.

Vorsicht war besser als Nachsicht.
 

Zuhause schmiss er seine Trainingstasche wie immer ins Bad, schaltete eine Trommel Wäsche an - unzählige Male in ein nach Schweiß stinkendes Bad zu kommen, hatten ihn eines besseren belehrt und er machte seine Wäsche nun häufiger - und schmiss sich dann auf seine Couch, wo er sofort den Fernseher startete und die Bentobox auf den Tisch stellte.

Er griff nach eine paar noch eingepackten Stäbchen die von der Bestellung chinesischen Essens von gestern noch auf dem Tisch lagen - nur die Stäbchen, den Müll hatte er bereits beseitigt - und begann zu essen.

Es schmeckte himmlisch! Nami hatte sich wirklich selbst übertroffen, wobei man wahrscheinlich auch Sanji einiges an Lob zusprechen musste.

Er ließ es sich schmecken, lehnte sich dann kurz zurück und unterdrückte ein Rülpsen.

Dann griff er nach seinem Handy und schickte ein Bild von der leeren Bentobox an Nami. Ohne Text, ohne Emoji, aber er hoffte, sie würde seinen Dank auch so verstehen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Hupfdohle
2023-05-27T05:59:37+00:00 27.05.2023 07:59
Typisch Zorro.. nicht mal Schuldgefühle hat er. 👊


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