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Missverständnis ins Glück - MxM

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Guten Tag ihr Lieben!
Anbei hinterlasse ich ein kleines Kapitel mit Zac & Elli.
Wie immer ein ganz großes Danke an meine einzige, dafür super tolle Review-Schreiberin! <3 Fühle dich von mir geherzt. :*
Viel Spaß beim Lesen!

*Text* = Gedanken Komplett anzeigen

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Kapitel 6

Zachary konnte nichts antworten. Sein Blick war gefangen von Elliots atemberaubenden, blauen Augen. Sein Hirn war wie... leergefegt. Momentan bezweifelte Zac, dass er überhaupt so etwas wie Verstand besaß.

„Ich... bin eben unwiderstehlich“, murmelte er leise und wie immer unbeholfen. „Du... kannst wohl deine Finger nicht von mir lassen.“ Ehe er groß nachdenken konnte, hatte er seine Hand auf die von Elli gelegt, die an seiner Wange war. Und es kam noch schlimmer... Er begann die Hand des jüngeren zu streicheln, anstatt sie von sich abzuschütteln.
 

Elliot, der nicht damit gerechnet hatte, dass Zac das tat, lächelte nur verführerisch.
 

*„Das Lächeln des Teufels“*, dachte der dunkelhaarige.
 

„Du kannst froh sein, dass wir hier auf der Arbeit sind“, raunte Elliot leise.

Daraufhin wurde Zac heiß und kalt zugleich. *„Wieso macht mich das an?!“* In Zacs Kopf schwirrten Fragen über Fragen.
 

„Was wäre, wenn es nicht so wäre?“, wollte er mit belegter Stimme wissen. Woher sein plötzlicher Wagemut kam, das konnte er sich beim besten Willen nicht erklären. Vielleicht war es auch schlichtweg Dummheit.
 

Elliot, der sein Glück nicht fassen konnte, dass Zac ihm noch immer so nah war, ließ seine Hand an Zacs Körper langsam herunter gleiten. Bis sie schließlich an seinem Schritt angekommen war. Er spürte eindeutig, dass der braunhaarige erregt war. Und das, gefiel ihm unheimlich.
 

*„Yes!“* Elliot gratulierte sich in Gedanken.
 

Auf einmal schien Zac bewusst zu werden, in welcher prekären Situation er gerade war: Elliot hatte die Hand an seinem Schritt und er war erregt. Erregt! Von der Berührung eines Mannes! In seinem Inneren hallte nur ein Wort: Flucht. Schnellstmögliche. Flucht.
 

Er räusperte sich und entfernte sich ruckartig ein großes Stück von seinem Gegenüber. „Ich muss dann mal weiter machen!“, nuschelte er und floh aus dem Raum.
 

Grinsend sah Elli ihm hinterher. *„Ich schätze, der Punkt geht an mich, Straight-Boy!“*
 

Zac hingegen lief draußen beinahe Brooke über den Haufen. „Entschuldige, bin in Eile!“, ratterte der Assistent herunter. Dann hob er schnell ihre Unterlagen vom Boden auf. Ehe sie sich bedanken konnte, war er auch schon auf dem Weg in Richtung WCs.

„Alles okay bei dir?“, rief sie ihm noch besorgt hinterher. „Jaja, alles gut!“
 

Auch Elli fiel es schwer, sich wieder auf die Arbeit zu konzentrieren. Zac machte ihn unglaublich scharf. Und jedes noch so kleine Signal, dass der Assistent ihm unbewusst sendete, beflügelte ihn nur weiter.

In seiner... Freude und Aufregung, ließ er eine der teuren Tassen fallen.
 

„Scheiße!“, murmelte er und schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Da stand auch schon Brooke neben ihm. „Oh Mist!“, rief sie. „Hole du schnell den Kehrbesen, ich decke weiter hier ein. Mr. West ist schon losgefahren, seinen wichtigen Termin holen.“

Erst jetzt realisierte Elli die junge Frau neben sich. „Danke, Lieblingskollegin!“ Er eilte los.
 

--
 

Bei Zac hingegen, der wieder an seinem überfüllten Schreibtisch saß, klingelte das private Handy. Er nahm den Anruf an. Immerhin war ihm jede Ablenkung von diesem blonden Teufel recht!

*„Langsam fange ich an, komplett durchzudrehen“*, dachte der 25-jährige.
 

„Zac, Kumpel!“ - Es war sein alter Schulfreund Tyson Meyers.
 

„Tyson?“
 

„Ja, Mann, hast du schon meine Nummer gelöscht und deswegen nicht gewusst, wer anruft?“ Sein Kumpel hatte noch das selbe fröhliche Lachen wie früher in der Schule.
 

„Quatsch. Habe nicht drauf geachtet. Ich war... im Stress.“ Böse Lüge.
 

„Du bist immer im Stress!“, kam es vorwurfsvoll vom anderen Ende der Leitung.
 

„Ist irgendetwas passiert?“, wollte Zac ablenken. Sein Freund rief sonst nie um diese Uhrzeit an.
 

„Nein, es ist nichts passiert. Bei mir zumindest nicht...“, er machte eine kunstvolle Pause, ehe er weitersprach. „Alter, ich habe gehört, dass du jetzt... Schwul bist? Wieso erzählst du mir das nicht?“
 

Zac musste verzweifelt aufseufzen. „Lass´ mich raten... Grace, die alte Schreckschraube, hat dich angerufen?“
 

„Ja, genau. Also bist du jetzt echt mit einem Kerl zusammen?!“
 

„Nein!“, rief Zac viel zu laut. Leicht panisch blickte er sich in seinem Büro um. Doch es war niemand zu sehen und selbst wenn, wie sollte die Person das gehört haben, was der Anrufer gesagt hatte? *„Ich sehe schon Gespenster!“*, dachte der dunkelhaarige nervös.
 

„Also habt ihr auch nicht mitten im Flur gebumst?! Vor ihren Augen?“ Tyson musste mittlerweile lachen.
 

„Sowas erzählt Grace?!“ Zac war geschockt und ein wenig... oder eher äußerst viel... peinlich berührt. Beängstigender war jedoch, dass ihm das bescherte Kopfkino gefiel, anstatt dass es ihn abstieß. Elliot und er...? Zachary strich sich mit der freien Hand kopfschüttelnd übers Gesicht.
 

„Ja, Mann. Das erzählt sie. Schade, ich hätte dich echt voll gefeiert!“
 

„Sehr freundlich von dir. Du bist ein Spinner. Ich bin nicht schwul! Ich habe ein Kind!“
 

„Was ist mit Bisexuell? Denkst du echt, Schwule können keine Kinder zeugen?“
 

„Tyson!“, kam es mahnend.
 

„Schon gut, schon gut. Ich hätte gleich wissen müssen, dass du dafür zu spießig und zu langweilig bist. Und jetzt erzähle deinem alten Kumpel Ty, wie sie auf den ganzen Schwachsinn kommt!“
 

„Ich. Bin. Nicht. Spießig!“
 

„Aber Langweilig bist du!“ Zac verdrehte bei den reizenden Worten seines Kumpels die Augen.
 

„Wenigstens musste ich nicht in ein Bordell um meine Jungfräulichkeit zu verlieren!“, konterte der 25-jährige und hob eine Augenbraue.
 

„Ach, nicht schon wieder diese alte Leier...“, lenkte Ty geschickt von sich ab. „Jetzt erzähl´ schon, wieso Grace so etwas behauptet!“
 

--
 

Nachdem Zac Tyson alles erklärt hatte und dieser sich lachend zu ihm für den Abend eingeladen hatte, legten sie auf.
 

Noch immer fassungslos über das, was seine Ex Grace über ihn und Elliot zusammen spann, wiederholte er „Mitten im Flur gebumst...“ Er stellte leider zu spät fest, dass er es laut gesagt hatte.
 

„Wer hat mitten im Flur gebumst?“ Elliot stand plötzlich grinsend vor ihm und strich sich eine widerspenstige blonde Strähne hinters Ohr.
 

„Grace.“
 

„Was, deine Ex?“
 

„Nein, also nicht sie. Sie erzählte einem Kumpel von mir, du und ich hätten im Flur gevögelt. Vor ihren... Augen.“ Zac kam nicht umhin, bei den Worten erneut Rot zu werden.
 

„Nette Idee! Schade, wir hätten das wirklich tun sollen. Vielleicht wären ihr dann die hübschen Äuglein mitsamt der Fake-Wimpern ausgefallen.“ Elliot schien sich prächtig zu amüsieren. „Tja, ich hatte mich dir ja praktisch wie auf dem Silbertablett präsentiert. Du wolltest ja nicht.“ Gespielt verzweifelt zuckte Elli mit den Achseln.
 

Zac starrte ihn nur perplex an.

„Naja, was nicht ist, kann ja noch werden.“ Der blonde zwinkerte ihm charmant zu.
 

Dieses Zwinkern... ging wortwörtlich direkt in Zacs Hose. *„Nicht schon wieder!“*
 

„Du machst mich wahnsinnig!“ Der dunkelhaarige schlug impulsiv mit den Händen auf den Tisch.

Ausnahmsweise war es Elli, der erschrak. „Alles okay bei dir? Was ist denn los?“ Elliot war einen Schritt näher getreten. In seiner Stimme konnte man die Besorgnis heraushören.
 

*„Bleib´ bloß wo du bist!“*, schrie Zac innerlich.
 

„Nein, nichts ist okay. Ich muss jetzt arbeiten. Was willst du eigentlich hier?!“, zischte er aggressiver als beabsichtigt.
 

Der blonde hob verwirrt eine Augenbraue. Er verriet Zac besser nicht, dass ihm sein... widersprüchliches Verhalten nur mehr antörnte.

„Dein Onkel hat jetzt gleich ein kurzfristiges, wichtiges Meeting mit einem noch wichtigerem CEO. Mr. Villa. Wenn es dem werten Herren in seinen Zeitplan passt, dann komme bitte in den ersten Konferenzraum. Wir hätten gerne deine Unterstützung.“
 

Ehe Zac sich für seinen Ausbruch entschuldigen konnte, war Elliot auch schon verschwunden. Allerdings nicht ohne nochmal unverschämt zu grinsen.
 

Es war eigentlich so gar nicht seine Art, Laut zu werden. *„Wie so vieles nicht meine Art ist...“* Schließlich hatte Zac vorhin eine Weile im Bad verbringen müssen, um sein größer gewordenes Problem loszuwerden. Ein Problem, an dem auch nur der verdammte Elliot schuld war.
 

Zac, dem der Name „Villa“ nur vage bekannt vorkam, gab aus einem ersten Impuls heraus den Namen von dem CEO in der beliebten Internet Suchmaschine ein. Gleich auf der ersten Seite fand er ein Bild von einem schlanken, groß gewachsenen Mann um die 54. Er hatte kurzes, graues Haar und eine modische, silberne Brille. Auf dem Bild unmittelbar daneben sah er Villa an der Seite eines jungen, gutaussehenden Mannes.
 

Er klickte auf das Foto und las den Titel „Erfolgreicher CEO Villa outet sich als Homosexuell“.
 

Der Dunkelhaarige erhob sich aus einem plötzlichen Instinkt heraus. Er griff zum Telefon und teilte Brooke mit, er würde auch an der Konferenz teilnehmen. Die Mädels brauchten ihm also keine Anrufe weiterleiten.
 

Dann eilte er, nachdem er ein paar Minuten seine Kleidung und vor allem seine Gedanken gerichtet hatte, gänzlich unvorbereitet... dafür mit gemischten Gefühlen zum Meeting.
 

--
 

Dwayne begrüßte ihn sogleich mit den sarkastischen Worten „Zachary. Wie nett das du uns auch mit deiner Anwesenheit beehrst!“ Zac kam sich beinahe vor wie in in die High-School versetzt. Sein Onkel war manchmal echt ein Arsch.
 

Alle Augenpaare waren auf ihn gerichtet. Neben Villa, der einen grauen, unübersehbar teuren Anzug trug, saß eine junge Frau im schicken Businesskostüm. Zac ignorierte gespielt selbstbewusst die Worte seines Chefs, und trat direkt auf den hohen Gast und seine... attraktive Begleitung zu.
 

Villa erhob sich. Zac musste genervt feststellen, dass der ein paar Zentimeter größer als er selbst war. „Bitte entschuldigen Sie meine Verspätung. Ich bin Zachary West. Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen“, stellte er sich höflich vor. „Freut mich auch. Martin Villa.“ Sie schüttelten sich die Hände. Dann deutete der CEO neben sich. „Das ist meine persönliche Assistentin Nancy Hannigan.“
 

Die schwarzhaarige erhob sich ebenfalls. Zac reichte auch ihr freundlich die Hand. „Freut mich sehr, Ms Hannigan.“ Sie strahlte ihn an. Ihre rehbraunen Augen funkelten und ihr blumiges Parfum wehte zu ihm herüber. Zac wusste sofort, diese Frau wollte ihn. Doch dieses Wissen ließ ihn kalt.
 

„Mr. Villa, möchten Sie Kaffee oder lieber etwas Anderes?“, fragte derweil Elliot und schenkte dem CEO ein schönes, offenes Lächeln. Zac musterte den jüngeren und stellte schnell fest, dass die oberen Knöpfe von Elliots Hemd noch immer offen standen.
 

*„Macht er das extra?“*, fragte Zac sich. Am liebsten wäre er vor allen zu dem Blonden gelaufen und hätte sie... zugeknöpft.
 

Villa erwiderte das Lächeln sofort. „Ich nehme gerne einen Kaffee von dir, Elliot.“
 

*„Sind wir also schon beim Vornamen, ja?“*, dachte der Assistent griesgrämig. Ein widerliches Gefühl stieg in ihm hoch. Leider wusste Zac auch, dass dieser Villa Elliot wollte. Vielleicht wäre es ihm früher nicht aufgefallen, weil sie beide Männer waren und seine Welt vorher eindeutig heterosexuell geprägt war. Doch jetzt lag es für Zac klar auf der Hand.
 

*„Das wird sicher noch interessant!“*, glaubte der 25-jährige. Dann tat er endlich das, wofür er bezahlt wurde: Er nahm neben Mr. West auf der linken Seite Platz und verfolgte das Meeting.
 

--
 

Eine knappe Stunde später konnte Zac sich schon nicht mehr konzentrieren. Sein Onkel redete und redete, zeichnete sogar schwungvoll etwas auf einer Flipchart auf. Nur zweimal hatte Zac kurz etwas erläutern und auf dem Beamer zeigen sollen. Glücklicherweise war es etwas, für dass er keine extra Vorbereitung brauchte. Denn dieses Meeting war tatsächlich sehr kurzfristig entstanden, sonst hätte Dwayne ihn sicher vorher in Kenntnis gesetzt. Und auch im Mail-Kalender war kein Treffen eingetragen gewesen. Als Zac vorhin gesehen hatte, wie Elli den Tisch vorbereitete, hatte er eher an ein kleines, spontanes Mitarbeiter-Briefing gedacht.
 

Elliot hatte die ganze Zeit brav mit am Tisch gesessen und Getränke nach geschenkt oder kleine verpackte Pralinen gereicht. Villa hatte diese stets gern angenommen.
 

Jetzt war er schon wieder dabei, dem Gast etwas einzugießen. Diesmal erhob sich der CEO jedoch und stellte sich neben Dwayne. Doch anstatt auf die notierten Zahlen einzugehen, sah er bloß zu Elliot.

Viel mehr starrte er Elli an. Oder besser gesagt... seinen kleinen festen Hintern.
 

*„Tut er gerade ernsthaft das, was ich denke?!“* Zacs Gedanken fuhren Karussell.
 

„Danke!“ Mr. Villa trat nun neben den jüngeren und nahm ihm lächelnd die Tasse ab. Er schien ihm ganz beiläufig eine Hand auf die Schulter zu legen.
 

In Zac stieg ungeheure Wut auf.

*„Unerklärlich! Es kann mir doch egal sein!“* Schon wieder eine böse Lüge.
 

„Darf ich Ihnen noch Zucker reichen, Mr. Villa?“, säuselte derweil Elli und schien mit dem älteren Mann gekonnt zu flirten.

Bei Zac... brannten beinahe die Sicherungen durch.

*„Erst Armando und dann auch noch dieser alte Sack!“* Da war ihm sogar Armando lieber. Oder?
 

*„Nein, so weit ist es dann doch nicht!“* Zac musste an sich halten, seine Hände nicht zu Fäusten zu ballen und äußerlich gelassen zu wirken. Er konnte beide Männer absolut nicht ausstehen.

*„Was du kannst, das kann ich auch!“*, kampflustig schielte er kurz zu Elliot.
 

Kurzerhand zwang Zac sich, die hübsche Assistentin Nancy anzusehen und... mit ihr zu schäkern.

Er war eingerostet, doch zum Glück brauchte es nicht viel und schon hatte er ständigen Blickkontakt mit ihr. Sie spielte süß an einer ihrer langen, schwarzen Haarsträhnen und schenkte ihm ständig ein kleines Lächeln. Als die beiden Chefs mal wieder heiß am Diskutieren waren, schob sie Zac mit ihren manikürten rot lackierten Fingernägeln unauffällig einen Zettel zu. Auf diesem stand eine Handynummer.
 

Elli, der gerade nicht viel zu tun hatte, da die Getränke nicht sekündlich aufgefüllt werden konnten, bemerkte das Süßholzgeraspel von Zachy.

*„Sind wir hier im Kindergarten und verteilen Zettelchen? Du kleine Bitch!“*, dachte er sauer und schenkte Nancy einen giftigen Blick. *„Ich hoffe für dich, dass du das absichtlich machst, um mich zu ärgern...“* Er besah sich sein Objekt der Begierde.
 

Der 22-jährige musste zugeben, dass Mr. Villa nicht ganz so alt und unattraktiv war, wie gedacht. Trotzdem war er sicher mindestens 28 bis 30 Jahre älter als er. Eine ganze Menge! Er spürte oft die dunkelblauen Augen des Älteren auf sich. Doch eigentlich interessierte ihn nur Zac. Er wollte ihn und er würde ihn schon kriegen. Hetero hin oder her.
 

Mit Schrecken musste Elli feststellen, wie es dem „Straight-Boy“ langsam anscheinend Spaß machte, mit der reizenden Nancy zu flirten. Er musste sich einfach rächen!
 

Ehe er sich einen Plan zurecht legen konnte, spürte er eine große, forsche Hand an seinem Knie.

Villas Hand.

Gut, jetzt wusste Elli zumindest, wieso er sich unbedingt neben ihn hatte setzen sollen. *„Mehr kriegt der Alte aber nicht von mir.“*
 

Anscheinend hatte sich Elli getäuscht, denn als Dwayne mit einer dämlichen Entschuldigung den Raum verließ, war die Hand noch immer auf ihm. Sie rutschte sogar höher an seinen Schritt...
 

„Mr. Villa! Möchten Sie nicht noch ein Glas Wasser oder Kaffee?“, platzte es aus Elliot heraus. Er hatte keinen Bock, sich weiter begrabschen zu lassen.
 

„Nein. Ich will nichts trinken“, meinte dieser und grinste selbstzufrieden. Seine Hand wurde indes mutiger und packte sogar fester zu. Elli biss sich auf die Lippen, um ein Zischen zu unterdrücken.
 

Zac, der noch immer Nancy gegenübersaß, wollte sich zumindest ein paar Notizen zu dem geplanten Vertrag machen. Schließlich hatte er die meiste Zeit damit verbracht, mit ihr anzubändeln. Nur um... sich zu rächen. Sein Onkel würde ihn umbringen, wenn er bemerkte, dass er kein Stück aufgepasst hatte. Er griff also nach seinem Stift, doch leider fiel ihm dieser zu Boden. „Ich bin ein Tollpatsch.“ Er schenkte der Assistentin ein charismatisches Lächeln. Nancy kicherte bloß und murmelte „Ach, passiert doch jedem“.

Er wollte sich nach dem Kugelschreiber bücken. Da sah er, dass der CEO Elliot doch tatsächlich unter dem Tisch betatschte.
 

Die Wut, die eh bereits vorhanden war, wurde von Sekunde zu Sekunde größer. Was erlaubte dieser Villa sich? Und wo blieb sein Onkel wenn man ihn mal brauchte?
 

Er sah zu Elli und plötzlich spürte er, dass dieser es nicht toll fand, so dreist befummelt zu werden. Von einem viel älteren Kerl. Ihm musste dringend etwas einfallen, um den Blonden aus der misslichen Lage zu befreien.

*„Denk nach, Zac. Denk nach!“*
 

„Elliot... Holst du mir bitte ein Wasser aus der Küche? Ohne Kohlensäure.“ Zac war nichts Besseres in den Sinn gekommen. Zumindest nichts, was nicht allzu unhöflich gegenüber Villa war.
 

Der blonde sah ihn verwundert an. Zac deutete bestimmt mit dem Kopf zur Tür.
 

„Natürlich!“ Er schien glücklicherweise zu verstehen, sprang sofort hoch und verließ schnellen Schrittes den Raum.
 

Mr. Villa schenkte Zac nun einen Blick, der nicht so... freundlich war. Zac hielt den Blickkontakt aufrecht.

„Gibt es ein Problem, Mr. Villa? Möchten Sie auch ein Wasser ohne Kohlensäure?“, fragte er ruhig und beugte sich unbewusst ein Stück vor.
 

„Wie ich bereits sagte, ich will nichts zu Trinken. Danke“, antwortete der ältere. In seiner Stimme schwang ein gefährlicher Unterton.
 

Zac waren jegliche... Rachegedanken und der vermeintliche Spaß am Flirten mit Nancy sofort vergangen. In seinem Kopf war nur Elliot.
 

*„Niemand befummelt einfach Elli!“*

Er hielt absichtlich weiter Blickkontakt mit Villa. Nancy, die bei ihm völlig abgeschrieben war, hätte sich wohl auch nackt auf den Schreibtisch setzen können. Er hätte sie links liegen lassen...
 

„Sie haben einen netten neuen Mitarbeiter“, sagte Villa leise und meinte damit natürlich Elliot.
 

„Ja, das haben wir“, antwortete Zac ruhig. „Wir wollen ihn auch nicht mehr her geben“, fügte er hinzu.
 

Zum Glück tauchte Dwayne wieder auf.

Als auch Elliot mit dem georderten Wasser erschien, bedankte Zac sich mit einem warmen Lächeln. Dieser tat es ihm gleich und man merkte sofort: Das Lächeln war ehrlich und nicht aufgesetzt.
 

--
 

Nachdem die hohen Gäste fürs erste gefahren waren, eilte Zac zu Elliot. Das Meeting hatte, welch Überraschung, zu noch keinem erfolgreichen Abschluss geführt. Mr. Villa hatte bei Mr. West um Bedenkzeit gebeten.

Zac musste die Zeit nutzen, da sein Onkel wieder persönlich Chauffeur spielte. Sogar mit seinem privaten Lamborghini.
 

Bevor Villa gegangen war, hatte er es sich jedoch nicht nehmen lassen, Elli nochmals zu betatschen. Diesmal ganz unauffällig am Hintern. Zac hatte es natürlich bemerkt und die Hand des CEOs beim Abschied an der Tür etwas fester gedrückt, als nötig. Eine kleine Warnung schadete nicht oder?
 

Elli, der gerade am Abräumen des Geschirrs war, wurde diesmal von Zac überrascht.
 

„Geht es dir gut?“, fragte der 25-jährige und nahm ihm die gestapelten Kaffeetassen aus der Hand. Er stellte sie kurz auf den Tisch.
 

Elliot sah ihn bloß an und lächelte aufrichtig. „Ja, dank deiner Hilfe. Der ging mir echt auf den Sack. Wortwörtlich.“ Er zwinkerte.
 

In Zac rumorte es.

„Tue das nicht“, bat Zac leise und verzweifelt. Er legte eine Hand an Elliots Arm und spürte schon wieder 1000 Schmetterlinge.
 

„Was?“
 

„Mich so ansehen und anlächeln.“
 

„Du warst eifersüchtig oder?“, fragte Elli geradeheraus.
 

„Nein, war ich nicht! Er sollte dich nur nicht einfach befummeln!“ Mit jeder erneuten Lüge wurde es einfacher.
 

„Alles klar.“ Selbstverständlich... glaubte Elli Zac kein Wort.
 

„Du warst dafür eifersüchtig auf die Assistentin“, neckte Zac.
 

„Ja, die soll die Finger von dir lassen. Ich gebe es zumindest ehrlich zu.“ Elli grinste und verschränkte seine Arme vor der Brust.
 

„Du bist... unmöglich.“
 

„Und du stehst drauf! Komm´ mit!“ Elli zog Zac kurzerhand mit in den kleinen, neben anliegenden Serverraum. Er verschloss die Tür.

„Wieso sperrst du ab? Was soll das?“, fragte Zac verwundert.
 

„Damit du mir nicht mehr weglaufen kannst!“ Elliots blaue Augen blitzten.

Ehe Zac sich versehen konnte, drückte Elli ihn bestimmt gegen die nächstbeste Wand. Er zog ihn an der Krawatte ein wenig zu sich herunter und drückte ihm einen atemberaubenden Kuss auf. Seine freie Hand fuhr durch Zacs kurze Haare.
 

Dieser stand augenblicklich in Flammen. Alles war wie... elektrisiert und prickelte. Ohne nachzudenken legte er seine Hände an Elliots glatte Wangen und erwiderte den Kuss hungrig. „Oh Gott, was tue ich da?“
 

„Zac, du machst mich so wahnsinnig scharf“, offenbarte Elli zwischen einigen Küssen. Seine Zunge drängelte sich in Zacs Mund. Stupste die von dem älteren an.
 

Plötzlich hörten sie ein lautes Gebrüll.
 

„Zac! ZAC WO BIST DU VERDAMMT?!“
 

Es war Mr. West.
 

Der gerufene löste sich augenblicklich von Elliot. Doch seine Hände lagen noch immer auf dessen Wangen. „Bitte ignoriere ihn einfach!“, flüsterte Elli und presste sich wieder voller Verlangen an ihn. Zac konnte seine Erregung spüren. Seinen... Schwanz. Hilflos musste er für einen Moment die Augen schließen.
 

„Soll ich dir einen blasen? Als Dank für deine Rettungsaktion?“, hauchte Elli und hatte schon die Hände an Zacs Hose.
 

*„Ich bin nicht schwul!“*, hallten die Worte des Telefonats durch Zacs Kopf. Wie als wäre Eiswasser über ihn gekippt worden, schob er Elliot von sich.
 

„Das geht nicht! Ich bin nicht...“

Nachdem er tief Luft geholt hatte, drehte er sich zur Tür und entriegelte das Schloss. „Ich gehe vor. Komm´ bitte erst in ein paar Minuten raus.“ Ehe der 22-jährige ihm antworten konnte, verließ Zac den Serverraum wieder und lief direkt in die Arme seines nach ihm bellenden Onkels.
 

„Wieso zum Teufel warst du so unfreundlich zu Villa?!“, wollte dieser erbost wissen. Sein Gesicht war leicht rot vor Wut.
 

„Ich habe ihn nur gefragt, ob er auch ein Wasser ohne Kohlensäure möchte. Was ist daran unfreundlich?!“ Zac war verwirrt. „Außerdem... dieser Mistk- er hat einfach Elliot betatscht. Sowas können wir uns doch nicht gefallen lassen! Wir haben den Mitarbeitern gegenüber eine Fürsorgepflicht!“
 

„Du bist so dumm, Zac. Ich hätte dich für klüger gehalten.“
 

„Was soll das wieder bedeuten, Dwayne?“
 

„Was denkst du, wieso ich diesen blonden Idioten mit ins Meeting genommen habe? Um Kaffee einzuschenken? Natürlich sollte er Villa unterhalten und in eine gute Stimmung versetzen. Villa ist Schwul und ich ahnte, dass ihm Blondie gefällt.“
 

„Du kannst doch nicht unsere Angestellte dafür benutzen, Kunden für lukrative Verträge zu gewinnen, indem sie sich begrabschen lassen.“
 

„Unsere Angestellte?! Die Firma gehört mir. Und wenn du das irgendwann ändern willst, hör´ auf so ein verdammtes Weichei zu sein! Wir sind keine Märtyrer sondern Geschäftsmänner! Dieser Sparks ist keine Jungfrau. Dem macht ein bisschen einfaches Gefummel von einem Mann nichts aus. Ich hatte ihn ja sogar vorgewarnt.“
 

Zac war geschockt über die Worte seines Onkels. Auch der letzte Satz machte es nicht unbedingt besser für ihn.
 

„Wenn du es wieder gut machen willst, schleim´ dich bei seiner Assistentin ein. Vögle sie oder was weiß ich. Und mit etwas Glück kriege ich Villa dazu, sich erneut mit uns zu treffen. Wehe du vergeigst das wieder! Ich habe wirklich gedacht, dass du aus einem anderen Holz geschnitzt bist, als dein armseliger, buckelnder Vater!“, zischte der Boss.
 

„Lass´ ihn da raus, Dwayne. Er kann nichts dafür, dass Villa nicht erfreut ist.“
 

„So ist es. Du bist schuld!“
 

Und schon rauschte Dwayne davon in sein Büro. Wütend ließ er die Tür zuknallen.
 

--
 

*„Dein Chef und Onkel hasst dich und du bist... von einem Mann ziemlich angetörnt. Kann es eigentlich noch schlimmer kommen?“*, fragte er sich. An Dwaynes äußerst seriöse Geschäftspraktiken wollte er gar nicht denken.
 

Doch wie so oft bewies ihm das Leben, dass es, in der Tat, schlimmer kommen konnte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Luiako
2022-05-27T14:12:39+00:00 27.05.2022 16:12
Hallöchen ^^

Den Kuss fand ich atemberaubend und ich konnte gar nicht genug bekommen. Aber ich freue mich auch das nun ein wenig Dynamik mit in der Geschichte ist.
Auch wenn ich Dwayne nicht leiden und ausstehen kann, Mister Villa bei dem sieht es nicht besser aus, genauso wie bei Armando. Aber mal ehrlich, den mag ich dann ein klein wenig mehr.

Natürlich kann ich auch die Zweifel und Bedenken von Zac verstehen, denn wenn man denkt sein Ganzen Leben lang Hetero zu sein und Plötzlich feststellen muss, dann man dann doch sehr wahrscheinlich Bisexuell ist, dann ist das dann auch ein herber Schlag das kann ich dann auch verstehen. ^^"

Ich bin gespannt wie es nun weiter geht und freue mich dann natürlich auf dein nächstes Kapitel und ich hoffe das bei dir alles in Ordnung ist? Bei deiner letzten Antwort warst du scheinbar nicht gut drauf und da wollte ich nicht nachbohren, denn das mache ich nicht, vorausgesetzt, man möchte es mir erzählen ;)

So damit endet für heute mein Kommentar ^^"

Werde mich selbst mal an meine Fanfiction Gefährliches Begehren setzen, da ich da schon so lange dran arbeite *hehe*

Wünsche dir noch ein schönes Wochenende und bis zum nächsten Mal

deine Lu ♥
Antwort von:  NicoRomeo
27.05.2022 19:55
Hallöchen meine liebste Lu =)

Du hast ja super schnell gelesen. Habe mich sehr gefreut! ^-^
Freut mich auch sehr, dass dir der Kuss von Zac & Elli gefallen hat. <3
Dwayne ist wirklich.. nun ja. Eben ein knallharter Geschäftsmann... Und kein Märtyrer, wie er selbst sagt. XD
Armando freut sich sicher, dass du ihn nun ein kleeeein wenig mehr magst (als Mr. Villa).

So ist es. Das erschreckt einen sicher ganz schön, wenn man plötzlich... Gefühle oder was auch immer für das eigene Geschlecht hat. Und vorher die ganze Zeit dachte, man ist Hetero.

Als ich deinen letzten Kommi beantwortet hatte, habe ich leider erfahren, dass ich so gut wie keinen Job mehr habe, spätestens ab nächstem Jahr. :(
Es hat mich und meine KollegInnen natürlich sehr geschockt.
Als Dank für diese... fabelhafte Nachricht, diente ein Chef als kleine Inspiration für Mr. Villa.
XD Sicher fühlt er sich geehrt.

Ich werde bei dir auch mal rein schauen... :)
Und hoffe, dass bei dir & deiner Family alles gut ist!

Ganz lieben Dank für deinen, wie immer, total fabulösen Kommi <3
Und natürlich fürs Lesen.

Ich wünsche dir auch ein schönes Weekend. :*

GLG
NicoR


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