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Shattered - Zerbrochen

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Nach Jahren bin ich mal wieder über diesen Song gestolpert.
Ich finde er passt einfach perfekt zu den Beiden hier.
"Shattered" von den Backstreet Boys. Komplett anzeigen

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So empty, can't feel no more,

As I'm left with my tears on the floor

I wait for my heart to mend,

But you keep tearing a hole

Inside, I'm so lost,

In the middle of my heart

It's a battlefield of love,

I've been fighting for too long

And now I'm shattered,

From the chip in my heart, kept taking it till it broke

Oh how it hurts

But it slipped from your hand, hit the ground and now it's shattered
 

„Ernsthaft Shu?! Selbst jetzt?“ Sie stand da, zitternd und kaum in der Lage die Tränen zurück zu halten. Ihr war nicht kalt, sie war einfach unglaublich wütend. Sie konnte sich kaum mehr beherrschen. „Wann wurdest du so gleichgültig? Oder warst du es die ganze Zeit und ich war einfach zu blind um es zu sehen? Seit dem Tag an dem DAS passierte, hast du dich verändert. Natürlich hast du das, jeder hätte das aber… Du bist so KALT! Das einzige was für dich zählt scheint SIE zu sein! Ich bin da draußen fast gestorben und du…. Du fragst nicht einmal wie es mir geht. Schaust ob ich in Ordnung bin. Du hast nicht einmal etwas unternommen. Du hast einfach nur zugesehen. Wenn sie es gewesen wäre, hättest du dein Leben riskiert. Aber es war nicht sie. Es war nur ich und so hast du dich dafür entschieden  einfach nur zu zuschauen und abzuwarten was geschieht ohne auch nur den Versuch zu unternehmen mir zu helfen. Du weißt ich würde alles für dich tun. Du weißt was ich immer noch für dich empfinde aber selbst jetzt kannst du mir nicht sagen, wie es bei dir aussieht. Was du für mich empfindest. Sind überhaupt noch irgendwelche Gefühle da?“, fragte sie mit Tränen in den Augen, dich vor seiner Antwort fürchtend.

Sie hatte einen ungeplanten Kampf mit einigen BO Mitgliedern. Glücklicherweise trug sie ihre schusssichere Weste. Andernfalls wäre sie jetzt tot. Den ganzen Tag über hatte sie ein seltsames Gefühl und beschloss daher diese zu tragen. Am Ende hat ihr dieses Gefühl das Leben gerettet.

Sie wusste, sie hätte diese Sachen nicht zu Shuichi sagen sollen, aber sie war so wütend. So traurig. So enttäuscht. So unglaublich verletzt.

Sie würde ihr Leben für seines geben, aber dies interessiert ihn überhaupt nicht.

Er verletzt sie erneut so sehr und tief in ihrem Inneren wünscht sie sich, dass er den Schmerz fühlt, welchen sie fühlt. Nur einmal.

Aber nicht einmal jetzt erkennt er, was er ihr antut.

Oder er ignoriert es. Wer weiß das schon?

Er blieb still. Mit zusammengekniffenen Augen starrte er sie schweigend an.
 

Tell me what you're really here for,

If you never really loved me

I gave my all but it still wasn't enough

I'm so shattered

Can't believe it was me, I'm so shattered

So shattered

Can't believe, you and me, ahh

So shattered

Can't believe, you left me, shattered

I'm shattered, cut from with-inside, oh

 

Er war ihr Partner, vor Jahren ihr Seelenverwandter. Aber jetzt… Er ist wie ein Fremder und das tat noch mehr weh. Er konnte bis zu einem bestimmten Punkt gleichgültig sein, und oh, das war er in der Vergangenheit, aber das… Es schien so als wäre es ihm egal ob sie tot oder lebendig ist. Und das war etwas was sie nicht ertrug. Womit sie überhaupt nicht umgehen konnte. Sie ließ sich auf die Couch fallen und vergrub ihr Gesicht in den Händen. Sie konnte es nicht mehr zurückhalten. Ihr Schluchzen erfüllte den sonst stillen Raum. Und Shuichi? Er stand immer noch an gleicher Stelle. Er machte keine Bewegung oder Geräusche.
 

What am I still here for,

Could it be that I'm just waiting

Hoping you'd rescue me,

And put the pieces together again

 

Sie weinte bittere Tränen. Sie wollte Rache für ihren Vater war aber meilenweit davon entfernt. Anstatt den Mörder ihres Vater zu verhaften oder ihn zu töten, wird sie beinahe von ihrem eigenen Partner getötet. Von ihrem Seelenverwandten. Der Liebe ihres Lebens. Von ihr selbst.

Während sie in ihre Hände weinte konnte sie nicht sehen, dass Shuichi seine Augen geschlossen hatte.

Er konnte sie nicht weinen sehen.

Und dennoch ist er ein weiteres Mal der Grund dafür.

Ihre Worte trafen ihn hart. Sie trafen ihn tief.

Sie lag damit nicht so falsch.

Ja, er wurde kalt, ja, er hätte sein Leben riskiert um IHRES zu retten, und ja, er hatte nichts unternommen um Jodie zu helfen.

Aber nicht, weil er sich nicht sorgte.

Er tat es und HIMMEL wie er es tat.

Sie war wahrscheinlich seine größte Schwäche und er hatte in jungen Jahren gelernt niemals Schwäche zu zeigen.

Vor allem nicht vor seinen Feinden.

Er hatte versucht sie zu retten, aber er war vor Angst wie versteinert. Das hatte er noch nie in seinem Leben gespürt.

Er sah sie gegen die Mitglieder der BO kämpfen, er hörte die Schüsse und dennoch konnte er ihr nicht wirklich helfen.

Er hatte die falsche Waffe dabei und war zu weit von ihr weg.

Er versuchte die Gegner zu erschießen, aber er war nicht nah genug.

Er hatte einige von ihnen verletzt, aber er war ihr keine große Hilfe.

Glücklicherweise konnte sie entkommen und sich in Sicherheit bringen.

Als er sie kämpfen sah, blieb sein Herz für einige Momente stehen.

Er könnte es nicht ertragen sie zu verlieren.

Er hatte sie bereits einmal geopfert und geschworen es nie wieder zu tun.

Und dennoch… Er ist nicht zu ihr gerannt und vor sie gesprungen um sie zu retten.

Das ist wahr. Er schluckte und atmete tief durch.

„Jodie.“ Sie antwortete nicht. Vielleicht hatte sie ihn nicht gehört, weil ihre Schluchzer lauter als er waren.

„Jodie.“, wiederholte er und setzte sich neben sie.

Auf dem Tisch vor ihm lag die Weste, welche sie sich vor einiger Zeit ausgezogen hatte. Er konnte die Kugeln sehen, welche sie getroffen hatten.

Sicherlich wird sie früher oder später den Schmerz spüren und sie wird blaue Flecken haben. Aber an ihrem Körper klebte kein Blut und sie hatte keine Löcher darin.

Das war eine riesige Erleichterung.
 

„Jodie hör zu.“, versuchte er es ein drittes Mal und versuchte ihre Hände vom Gesicht zu ziehen, doch sie weigerte sich ihr Schild aufzugeben.

Sie wollte ihn nicht mehr sehen und sie wollte ihn auch nicht mehr hören.

Zum ersten Mal wünschte sie sich wirklich sie wäre tot.

Sie ertrug das alles einfach nicht mehr.

Sie hatte keine Kraft mehr um gegen die BO zu kämpfen.

Gegen Shuichi. Gegen sich selbst.

Sie war es so leid.

Es war kurz davor wütend zu werden, aber er war nicht an der Reihe dafür.

Er wusste es hat es diesmal richtig verkackt und muss das Chaos welches er versucht hatte wieder in Ordnung bringen

Auch wenn es unmöglich schien.

Weil es ihm nicht egal war.

„Jodie hör mir zu.“ Er versuchte erneut Ihre Hände vom Gesicht zu ziehen, aber sie wehrte sich. Er versuchte es fester und sie schrie ihn an.

„Lass mich in Ruhe, verschwinde! Beweg deinen Hintern hier raus und komm nie wieder zurück!“, schrie sie mit aller Kraft die sie aufbringen konnte.
 

You took my emotions

And scattered them on the ground

So hard to just pick up,

And move on with life, again

 

Er konnte ihren Schmerz fühlen.

Er wünschte er könnte ihn ihr nehmen.

All den Schmerz den er verursacht hatte und mehr.

Er verstärkte den Griff um ihre Handgelenke und zwang sie ihn anzusehen.

Sie mied seinen Blick, obwohl sie durch ihre verschwommene Sicht sowieso nichts sehen konnte.

„Ich werde nirgendwo hingehen, ehe du mir nicht zugehört hast.“

„Ich will dich nie wieder hören oder sehen. Geh einfach. Wir wissen beide das dir das nicht sonderlich schwer fällt.“, sprach sie leise.

„Es ist nicht nötig jetzt den Helden zu spielen, diese Chance hast du verpasst.

Sag James du möchtest einen neuen Partner und er wird mich zurück nach New York schicken. Das möchte er schon lange machen und nach heute wird er nichts lieber tun als mich in das nächste Flugzeug nach Amerika zu stecken. Ich werde dir keine Last mehr sein.“ Sie hörte auf zu Schluchzen und langsam hörten ihre Tränen auf über die Wangen zu strömen.

„Hör auf so einen Unsinn zu reden. Ich will weder einen neuen Partner, noch will ich, dass du zurück nach New York geschickt wirst. Natürlich würde ich mich besser fühlen, dich in Sicherheit zu wissen, aber das ist nicht meine Entscheidung.

Ich kämpfe für meine Ziele und du tust dasselbe. Es ist dein Recht und ich bin sicherlich der letzte der dir das nimmt.

Aber du musst mir zuhören.“, sagte er sanft.

„Auf einmal? Die ganze Zeit wolltest du nicht mit mir reden. Ich bin es leid Shuichi, ich habe dich und deine Alleingänge satt. Wenn du Schwierigkeiten hast oder etwas brauchst, bin ich gut genug. Du brauchst nur mit dem Finger zu schnippen und ich folge wie ein gehorsamer Hund seinem Herrchen. Ich bin es so leid. Bin ich das für dich? Ein Haustier mit dem du spielen kannst, wann immer dir danach ist? Ich bin durchaus mehr als das und ich verdiene besseres. Etwas besseres als dich. Nichts desto trotz bis du derjenige für den ich alles machen würde. Alles geben würde. Alles opfern würde. Meinen Stolz, meine Selbstachtung, einfach alles. Du brauchst nur zu fragen, aber du tust es nicht. Du erwartest einfach das alles tue sobald du etwas brauchst. Die dumme Jodie wird es schon tun. Ich bin es leid  das immer und immer wieder durch zu machen. Ich habe all die Jahre darauf gewartet, dass du zurück kommst. Du bist es nicht. Jetzt ist es Zeit wieder mein eigenes Leben zu leben.

Wenn dies bedeutet, dass ich hier in Japan fertig bin, mache ich eben in New York weiter. Wenn es bedeutet, dass ich versagt habe,  akzeptiere ich diese Niederlage und lebe mit den Konsequenzen. Du hast kein Vertrauen in mich und mein Vertrauen in dich ist nicht groß genug für uns beide. Wie sollte ich also weiter mit dir arbeiten? Wenn ich dir nur eine Last bin, welche es nicht wert ist beschützt zu werden?“

Sie war in der Lage leicht zu lächeln. Sie stand auf, ging ins Badezimmer und verschloss die Türe. Shuichi wollte etwas sagen, aber er spürte einen großen Stich im Herzen. Sie hat ihn erneut getroffen. Yup, er ist ein Idiot.

Er war sich ihrer Gefühle nicht bewusst.

Er wusste, dass sie immer noch Gefühle für ihn hatte, stärker als Freundschaft oder die zu Arbeitskollegen, aber er war sich nicht bewusst wie stark sie immer noch waren. Wie sehr es sie immer noch kümmerte.

Ein betrübtes Lächeln lag auf seinen Lippen.

Wenn Jodie liebte, dann richtig.

Tief drinnen wusste er das, schätze er.

Aber er ist die Art von Mensch der solche Sachen zur Seite schiebt und in einer dunklen Ecke versteckt.

Er seufzte tief. Wie zur Hölle sollte er das in Ordnung bringen?

Der Schaden den er angerichtet hat ist nicht so leicht zu reparieren.

Nette Worte oder schöne Blumen werden nicht genug sein.

Währenddessen wusch Jodie ihr Gesicht.

Sie hoffte wirklich, dass er geht.

Sie war so müde und da das Adrenalin langsam nachlässt, spürt sie auch die Schmerzen. Zusätzlich zum Herzschmerz welchen sie bereits hat, fängt an ihr ganzer Körper zu schmerzen.

Eine Menge Kugeln haben sie getroffen und sie hatte wirklich Glück, das keine ihren Kopf getroffen hatte.

Auf der einen Seite war sie erleichtert, dass endlich alle Dinge die ihr so schwer auf dem Herzen lagen ausgesprochen waren, auf der anderen Seite konnte sie ihm nie wieder in die Augen sehen, noch konnte sie so tun als wäre das nie passiert. Spätestens Morgen würde sie sich James stellen müssen. Dem James, der alles getan hatte um sie zu beschützen, als sie alles verloren hatte. Dem James, der ihr die Chance gab die zu jagen, die ihr in ihrer Kindheit alles genommen hatten. „Oh Papa, bitte vergib mir.“, wisperte sie.

Ungeduldig wartete Shuichi auf Jodie’s Rückkehr.

Er kochte Wasser und machte ihnen Tee.

Er bevorzugte Kaffee, aber um runterzukommen war Tee sehr wahrscheinlich die bessere Wahl.

Er suchte ebenfalls nach Schmerzmittel.

Früher oder später wird Jodie sie definitiv brauchen.

Nach gefühlt einer Ewigkeit kam Jodie endlich aus dem Bad.

Sie weinte nicht mehr, aber sie sah furchtbar müde aus, einfach erschöpft.

Sie hoffte er würde gehen, aber sie war sich nicht sicher, dass er es tatsächlich täte.

Sie war in der Lage überrascht eine Augenbraue zu heben, als sie die Tassen mit Tee entdeckte.

„Ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt. Ich will das du gehst.“

„Und ich dachte ich hatte klar gemacht, dass ich es nicht werde. Du kannst weiterhin gegen mich kämpfen, deine verbliebene Energie verschwenden, oder mir einfach zu hören. Ich schätze dies ist längst überfällig. Aber spätestens jetzt müssen wir einige Dinge klären. Du musst nichts sagen, einfach nur zuhören. Während du zuhörst solltest du deinen Tee trinken und Schmerzmittel nehmen. Bald wird dein Körper schmerzen und dann ist es zu spät.“, riet er ihr.

„Ich brauche deine Fürsorge nicht. Dafür ist es ziemlich spät.“, fauchte sie. „Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen.“ „Das habe ich bemerkt.“, sagte er schlicht. „Wie ich gesehen habe hast du du das sehr gut. Von einigen Momenten wo ich dir zur Hand gehen musste abgesehen, hast du das wirklich gut gemacht.“ „Machst du dich immer noch über mich lustig?!“ „Gar nicht und das ist auch überhaupt nicht was ich vorhabe. Ich meine es ernst. Ich habe dich die ganze Zeit über beobachtet. Aber in deiner Trauer und Verzweiflung hast du überhaupt nichts gesehen. Du bist von einem Ärger in den nächsten gestolpert und wir konnten dich weder davor bewahren, noch konnten wir dich einsperren. Es war zu gefährlich und wäre zu offensichtlich gewesen, wäre ständig jemand neues um dich herum gewesen. Darum habe ich den Jungen gefragt dich im Auge zu behalten. Es war besorgt genug das zu tun, selbst wenn ich ihn nicht gefragt hätte. Das hast du nicht bemerkt, oder?“ „Du hast also mehr Vertrauen in einen 7 jährigen Jungen als in mich?“, wollte sie beleidigt wissen. Shuichi lächelte. „Er ist besser als du denkst. Und du warst nicht du selbst Jodie. Sie haben dir mehr als einmal eine Falle gestellt und du bist jedes mal geradewegs hineingetappt. Es war nicht sicher für dich. James wollte es dir von Anfang an erzählen, aber ich habe ihn angewiesen es nicht zu tun. Ich wollte dich nicht so sehr verletzen, aber es gab keine andere Möglichkeit den Plan erfolgreich umzusetzen. Ich weiß du hasst mich dafür und ich kann es dir nicht vorhalten, aber du musst verstehen, dass wir dieses Opfer bringen mussten. Glaube nicht, dass es für mich oder für James leicht war. Keiner von uns wollte dich verletzen.“ Er machte eine Pause und trank einen Schluck von seinem Tee. Himmel, er bevorzugte wirklich Kaffee. Aber Schlussendlich muss er dieses Opfer bringen. Er dachte darüber nach, wie er fortfahren soll. Jodie bewegte sich leicht und er sah, dass sie nun dem Schmerz im Körper fühlte. Er nahm einige Schmerztabletten, nahm ihre Hand und drückte die Tabletten in diese. „Nimm die hier. Der Schmerz wird noch schlimmer, wenn du sie nicht nimmst.“ Er reichte ihr ebenso die Wasserflasche, welche er neben die Teetasse gestellt hatte. Sie zögerte, gab dann jedoch endlich nach. Shuichi trank noch einen Schluck von seinem Tee ehe er fortfuhr. „Wie du selbst zu gut weißt, mussten wir alle in der Vergangenheit viele Opfer bringen. Du warst nie eines von denen, die ich bringen wollte. Aber ich kann die Zeit nicht zurückdrehen, noch kann jemand anderes dies. Wir haben diesen Weg gewählt um müssen mit unseren Entscheidungen leben. Und heute… Ich war schlichtweg zu spät. Weder ich habe das kommen sehen, noch der Junge. Er war zu sehr auf den fokussiert, den er gejagt hat und hat deshalb die anderen nicht bemerkt. Hätte sich Vermouth ihn nicht geschnappt, wäre es jetzt vermutlich ein totes Kind.“ „Vermouth?!“ Jodies Augen wurden groß. Shuichi nickte. „Sie teilt diese Schwäche mit dir. Scheint so, als hätte sie ebenfalls einen Faible für ihn. Ich weiß noch nicht warum, aber Conan scheint sich dessen bewusst zu sein. Er scheint zu wissen warum. Er leugnet es zwar, aber ich weiß, das er es weiß.“ Er zuckte die Schultern. Ich war hinter dem Jungen her und darum zu weit von dir weg. Ich weiß nicht was passiert ist, aber es scheint so, als wäre dies eine weitere Falle gewesen. Ich habe es nicht kommen sehen. Es tut mir unfassbar leid, dass ich nicht verhindern konnte, dass du verletzt wirst. So sehr uns dieses Kind auch hilft, genauso sehr ist er eine Gefahr für uns. Wir können ihn nicht immer beschützen, auch wenn er sehr clever ist. „Gefangen in einem Kinderkörper.“, fügte er gedanklich hinzu. „ „Du sagst du glaubst es war eine Falle. Denkst du sie wissen, dass du noch lebst?“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, das denke ich nicht. Unser kleiner Freund hat dafür gesorgt. Ich denke sie waren generell hinter dem FBI her. Sie wissen, dass wir immer noch hier sind. Sie haben bemerkt, dass du alleine bist und haben scheinbar die Chance genutzt. Das bedeutet, du solltest nicht alleine rumlaufen. Bleib bei Camel oder Black. Vielleicht war es eine Warnung oder sie wollten ein kleines Spiel mit uns spielen. Dennoch sollten wir nicht unaufmerksam werden. Je näher wir ihnen kommen, umso gefährlicher wird es. Sie trank einen Schluck von ihrem Tee. Sie schwiegen eine Weile. Obwohl er eine Menge gesagt hatte, waren eine zu viele Sachen immer noch unausgesprochen. Zu viele Fragen waren immer noch unbeantwortet. Aber sie wagte es nicht sie laut auszusprechen. Da waren so viele Sachen die sie wissen musste, die aber zu den Dingen gehörten, über die er nicht sprechen will. Sie blickte ihn an und sah, dass sein Blick an der Weste auf dem Tisch hing. Sie schluckte. Sie hatte tatsächlich viel Glück gehabt. Sie sah all die Kugeln in der Weste stecken. Wenn sie nicht dieses seltsame Gefühl gehabt hätte, hätte sie diese nicht getragen. Shuichi sah stumm auf die Weste, sie konnte den Blick nicht deuten. Solangsam verstand sie wie er sich gefühlt haben musste, die Schüsse hörend aber nicht in der Lage zu sehen was passiert. Dennoch.. Er spürte ihren Blick, aber er wusste nicht, was er sagen soll. Wie er es sagen soll. Sie starrte auf die Weste, als plötzlich ihr Handy klingelte. Sie sah auf das Display. Es war Cool Kid. „Alles okay bei dir?“ „Das sollte ich fragen! Ich habe gehört sie haben auf Sie geschossen! Sind Sie okay?“ Dieses Kind kann wirklich sehr süß sein. „Mir geht es gut. Ein paar Kratzer und blaue Flecken, aber nichts dramatisches. Hätten sie mich umbringen wollen, hätten sie mir in den Kopf geschossen.“, versuchte sie unbekümmert zu klingen. Sie konnte den besorgten Blick am anderen Ende der Leitung nicht sehen. „Was ist mit dir? Ich habe gehört du hattest mit Vermouth das Vergnügen.“, fragte sie stattdessen. „Woher wissen Sie das? Egal, ich bin in Ordnung. Ich konnte entkommen.“ Mhm. Entkommen. Immer noch will ihr keiner die Wahrheit sagen. Aber sie war nicht in der Stimmung auch noch mit ihm zu streiten. Er war sowieso nur ein Grundschüler. Sie würden später darüber sprechen. Augenblicklich hatte sie ein anderes Problem zu lösen. „Kann ich etwas für dich tun? Es wird spät und du solltest schon längst im Bett sein.“ „Nein Jodie Sensei. Ich wollte nur sicher gehen, dass Sie in Ordnung sind.“ Shuichi hatte recht. Sie hatte wirklich einen Faible für ihn. „Danke Cool Kid. Wir sprechen später. Pass auf dich auf.“  „Sie auch Jodie Sensei.“, sagte Conan ernst. Dieses Kind ist wirklich einzigartig. Sie legte auf und legte das Handy zurück auf den Tisch. Nun lag Shuichi’s Blick auf ihr. „Was wollte er?“ „Nichts.“, antwortete sie schlicht. Sie konnte dieses Spiel ebenso spielen. Er murmelte etwas was sie nicht verstand. Statt nachzufragen nahm sie ihre Tasse und trank ihren Tee. Sie musste gestehen, dass die Schmerzmittel wirklich halfen. Sie schloss ihre Augen für einen Moment. Sie wurde wirklich müde , aber sie fühlte, dass Shuichi noch nicht mithin fertig war. Aber er blieb stumm. Er wusste nicht, wie er es ihr sagen soll. Er weiß was sie hören will, aber er ist nicht in der Lage es zu sagen.

Er räusperte sich und rutschte etwas näher zu ihr. Sie bemerkte dies und ihr Herz schlug ein wenig schneller. Er atmete tief durch.

„Jodie.“, fing er leise an. „Ich weiß du denkst du bist mir egal, aber das ist nicht wahr.

Ich habe dich immer gern gehabt, mich immer um dich gesorgt und das tue ich immer noch. Manchmal habe ich ich mich zu sehr gesorgt, weißt du?“ Er lächelte sanft.  „Darum wollte ich auch nicht, dass du das Auto mit Rena fährst. Ich wollte dich in Sicherheit wissen. Aber du bist eine erwachsene Frau und ich kann dich nicht immer von Ärger Fernhalten. Ich habe es versucht und habe oftmals versagt. Es tut mir so leid. Auch ist das Letzte das ich wollte dien Herz brechen. Doch auch das habe ich oft gemacht. Zu oft. Ich konnte es nicht verhindern. Du kannst dir nicht vorstellen, wie unfassbar leid mir das tut. Ich wollte niemals der Grund sein warum du verletzt wirst. Und erneut habe ich versagt. Er seufzte und nahm einen Schluck von seinem mittlerweile kaltem Tee. Sie warf ihm einen Blick zu und zum erstmal Mal sah er müde aus. Ein trauriges Lächeln lag auf seinen Lippen. „Wie du weißt bin ich nicht sonderlich gut darin jemandem meine Zuneigung zu zeigen. Nicht einmal dir gegenüber. Ebenso habe ich es immer vermieden zu viele Gefühle zu zeigen, damit sie nicht gegen mich verwendet werden können. Manchmal wärst du gut beraten dies ebenfalls zu tun. Versteh mich nicht falsch, aber manchmal zeigst du zu viele von deinen Gefühlen. Das kann manchmal gefährlich sein. Nichts desto trotz habe ich dich so kennen gelernt und ich würde dich niemals anders wollen.“

Was wollte er ihr sagen? Sie wagte es nicht zu fragen, da er endlich bereit war mehr als ein paar Worte mit ihr zu reden. Shuichi war nie übermäßig gesprächig, aber wenn er sprach genoss sie es immer. Und dieses Gespräch war ernst. Vielleicht würde sie endlich  ihren Frieden finden, egal wie dieses Gespräch ausgeht. Sie erkannte wie schwer es für ihn war darüber zu sprechen. Das verstärkte ihre Schwäche für ihn noch mehr. Sie konnte es nicht ändern. Dieser Mann war ihre größte Stärke und gleichzeitig ihre größte Schwäche. Sie sah ihn an, wartete darauf dass er weiter sprach. Er schloss eine Augen für einen Augenblick. Sie konnte sich vorstellen wie schwer es ihm fiel über seine Gefühle zu sprechen. Und dennoch musste sie es wissen.  Sie blieb stumm, wartete darauf, dass er weitersprach. Er war sich dessen bewusst. Er würde es vorziehen seine Gefühle für sich zu behalten. Besonders da niemand sagen kann, ob sie den nächsten Tag überleben. Anderseits ist das der Grund weshalb sie wissen sollte, dass er nie aufgehört hat sie zu lieben. Er wunderte sich, dass sie nach all den Jahren, nach den unzähligen malen wo er sie verletzt und ihr das Herz gebrochen hat noch in der Lage war etwas anderes als Hass für ihn zu empfinden. Nach einem Moment der ihr wie eine Ewigkeit vorkam, suchte er ihre Augen und sah direkt in diese. Große Blaue, traurige Augen. Ihre Augen trafen seine intensiven Grünen. Sie konnte gerade so viel darin lesen. Sorge, Angst, Traurigkeit und…

 

„Weißt du Jodie…“, er brach erneut ab. Er muss seine Zweifel zur Seite schieben. Entweder funktioniert es oder nicht. Schlussendlich müssen sie es probieren. anderenfalls wird er es nie wissen. Es ist keine Zeit zum bereuen übrig. Es liegt an ihm, dass es funktioniert. Das verdient sie. Er schaffte es ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen zu lassen. Ihr Blick war neugierig, nervös, aufgeregt und verängstigt. Alles zur selben Zeit.

„Himmel, du willst wirklich, dass ich es laut anspreche oder nicht?“, fragte er gequält.

„Ich hab keine Ahnung wovon du sprichst.“, war ihre einzigste Antwort. Er hob eine Augenbraue und lächelte sanft.

„Natürlich tust du es. Aber ich schätze das bin ich dir schuldig.“

Sie verzog keine Miene, obwohl ihr Herz anfing zu rasen.

Würde er endlich die Worte aussprechen, nach denen sie sich seit Jahren sehnte?

Sie möchte nicht die Frau sein, die ihr Leben lang auf diesen einen Mann wartet. Sie muss weitergehen und irgendwo anders ihr Glück finden.

Er hob eine Hand und strich sanft über ihre Wange. Sie schluckte.

„Ich habe weder aufgehört mich um dich zu sorgen, noch habe ich jemals aufgehört dich zu lieben. Ich möchte, dass du das weißt, egal wie dieser Krieg endet. Wir beide haben bereits zu viel geopfert um das hier komplett zu verlieren. Ich kann dir nicht versprechen, dass du niemals wieder verletzt wirst, ich kann dir nicht versprechen, dass du nie wieder traurig sein wirst, aber ich kann dir versprechen, dass ich versuche nie wieder der Grund dafür zu sein.“ Sie musste ihre Augen für einen Moment schließen. Sie wurde von so vielen Gefühlen gleichzeitig überwältigt. Er hat so viele Sachen gesagt, die sie schon so lange hören wollte. Aber da ist immer noch eine Sache, die er nicht gesagt hat. Als sie ihre Augen wieder öffnete, schimmerten Tränen darin. Shuichi nutze seinen Daumen um sie weg zu wischen.

„Wenn du möchtest, bleibe ich an deiner Seite. Wenn du mich zurück nimmst, werde ich nie mehr von deiner Seite weichen. Weil ich dich immer noch liebe.“ „Shu…“, flüsterte sie. War das wirklich? Hat er gerade  wirklich all die Dinge gesagt, nach denen sie sich so lange gesehnt hatte? Er blieb still, auf ihre Antwort wartend. Er war sich nicht sicher, wie sie sich entscheiden würde. Wahrscheinlich hat er gesagt, was sie hören wollte, aber schöne Worte waren nicht immer ausreichend. Das wusste er zu gut. Er meinte jedes Wort so wie er es sagte. Er hatte nicht vor sie jemals wieder zu verletzten, noch ist er gewillt sie wieder zu verlassen. Aber es ist ihre Entscheidung, ob sie ihn wieder an ihrer Seite haben möchte. „Shu…“, sagte sie erneut, bemüht nicht wieder zu weinen. Es gibt keinen Grund zu weinen und sie will nicht zu viel vor ihm weinen. Sein Daumen wischte die aufkommenden Tränen weg. „Habe ich etwas falsches gesagt?“, wollte er besorgt wissen. „Idiot.“ Ein angedeutetes lächeln schien auf ihrem Gesicht. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. „Musst du das wirklich fragen?“ „Selbstverständlich. Ich brauche deine Erlaubnis dazu.“ Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. So sanft wie sein Gesichtsausdruck. „Komm schon Jodie. Sag’s mir. Möchtest du, dass ich bei dir bleibe?“ Statt zu antworten bewegte sie ihr Gesicht näher an seines und schloss seine Lippen mit ihren. Zuerst war Shuichi überrascht, dann legte er seine Hände vorsichtig an ihre Hüften, den Kuss erwidernd.  Und zum ersten Mal in Jahren hatte er das Gefühl, dass alles wieder in Ordnung kommt.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe euch hat dieser "kleine" One Shot gefallen.
Und ich hoffe Gosho kommt endlich in die Pötte und gibt den Beiden endlich ihr verdientes Happy End! Komplett anzeigen

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