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-Alices-, RaikaNoOujos & Hatchepsuts Adventskalender

von
Koautoren:  -Alice-  RaikaNoOujo

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2021 - Bras Gutenachtgeschichte ~ Teil 2

Vegeta starrte in die unschuldigen, neugierigen Augen seiner Tochter und … musste sich den Anflug eines Lachens verkneifen. Ob das Spaß machte, fragte sie…! Er wollte schon bei einer Erklärung ansetzen, als er sich schnell auf die Zunge biss. Verdammt, er konnte seiner kleinen Tochter doch nicht erklären, was das bedeutete! Und verflucht nochmal, wie hatte ihm dieses Wort überhaupt rausrutschen können! Aber war ja klar, dass, selbst wenn Kakarott nicht da war, der Kerl ihm nur Ärger bescherte! Warum hatte er ihn nur in die Geschichte eingebaut!

„Papi?“

Sich schnell wieder am Riemen reißend, suchte Vegeta nach einem Weg aus der Sache wieder herauszukommen. „Also weißt du, das ist…das…also…was der Prinz sagen wollte, ist, dass … Kakarott … aufgeregt ist, wenn … … … wenn ein Kampf bevorsteht.“

„Dann bekommst du auch immer eine Erektion, wenn Onkel Goku zum Kämpfen vorbei kommt?“

„W…was?“ Vegetas Stimme überschlug sich dezent. „Nein!!“ Diese verdammte Kinderlogik!

„Aber Papi, du hast gesagt-“

„Nein, nein, nein! Vergiss was ich gesagt hab! Und überhaupt, vergiss dieses Wort sofort wieder!“

„Aber Papi“

„Nichts da, Papi.“ Vegeta blickte sich hektisch um, entdeckte einen Teddybär, der neben seiner Tochter im Bett lag, schnappte ihn und drückte ihn Bra in die Arme. „Da. Nimm den Bären und … hör einfach zu.“

Von dem Stofftier abgelenkt, kicherte die Kleine, drückte den Teddy an sich und Vegeta war erleichtert, dass seine Tochter genauso schnell abzulenken wie sie aufmerksam war.
 

„Klar, ich bin total aufgeregt! Die sehen stark aus!“, freute sich Kakarott hinter dem Prinzen.

„Na dann. Tob dich aus.“

„Willst du nicht mitmachen?“

„Die sind unter meiner Würde.“

„Auch gut. Bleibt mehr Spaß für mich.“, grinste der große Saiyajin, sprang von dem Einhorn und ging auf die Ungetümer zu, die mindestens zwei Köpfe größer waren als er.

„Hi!“

Die Gestalten musterten Kakarott vom Kopfe bis zum Fuße, warfen einander belustigte Blicke zu, bis einer von ihnen, der größte und von den meisten Haaren bedeckte, einen Schritt vor trat.

„Was willst du denn, du Zwerg?“

„Kämpfen.“

„Ach, kämpfen will das Bürschchen! Ich mach mir ja vor lauter Angst gleich in die Hose!“, grinste der Riese.

„Jaaa, da schlottern dir die Knie wie Pudding, was?“, rief Kakarott euphorisch und sich seines Sieges absolut sicher.
 

Der Saiyajinprinz klatschte sich nur noch die Hand an die Stirn und schüttelte seinen Kopf, denn er wusste, dass Kakarott den Sarkasmus NICHT verstanden hatte …
 

Der Riese machte nur einen Schritt auf Kakarott zu, da bewegte sich dieser in übermenschlicher Geschwindigkeit hinter seinen Gegner und trat ihm in die Kniekehlen. Sofort ging das Ungetüm krachen zu Boden. Erschrocken wichen die anderen Gestalten zurück, weil ihr Anführer innerhalb eines Wimperschlages ausgeschaltet worden war.

„Na? Wollt ihr euch uns immer noch in den Weg stellen?“, fragte Kakarott, der in Kampfstellung von einem Bein aufs andere hüpfte. „Schnappt euch euren Kumpel und sucht das Weite, sonst ergeht es euch genauso!“

In Windeseile und mit vor Furcht geweiteten Augen ergriffen die anderen Ungetüme ihren Artgenossen und suchten das Weite.
 

„Das war ja einfach“.

„Du hättest sie alle ausschalten sollen…“, kommentierte der Prinz murrend.

„Wieso?“

„Die werden sich garantiert irgendwo neu organisieren und uns wieder angreifen“.

„Na und? Dann mache ich sie eben wieder fertig!“ Kakarott ließ motiviert deine Fäuste knacken.

„…wenn du meinst… Aber das wird uns nur wertvolle Zeit kosten…“

In der Zwischenzeit trabte das Einhorn weiter und senkte seinen Kopf zu Boden. Auf einmal scharrte es mit seinen Hufen.

„Was ist los?“, wollte der Saiyajinprinzenkrieger wissen.

„Diese Monster haben etwas fallen lassen…“, erklärte das sprechende Einhorn sein Hufgescharre. „Irgendetwas glitzert da“.

Kakarott bückte sich zu der Stelle und zog einen kleinen Ring aus der Schneedecke. „Ein Ring…“ Er wischte den Schnee von dem kleinen Schmuckstück und hielt ihn in die Sonne. In den Sonnenstrahlen fing der Kristall, der in den Ring eingefasst war, an zu funkeln wie verrückt.

Skeptisch verengte Vegeta seinen Blick. „Was zum…? Das Ding sieht fast so aus, wie der verschwundene Kristall-Ring aus dieser Legende…“.

Kakarott zog den Ring zurück. „Welche Legende?“

Der Saiyajinprinzenkrieger verdrehte die Augen und hielt ihm die Hand hin, damit er wieder aufstieg. „Erzähl ich dir auf dem Ritt. Wir müssen weiter. Ich will noch ein gutes Stück Weg hinter mich bringen bevor es dunkel wird.“
 

Und so ritten die beiden in den finsteren Westwald. Die Bäume wechselten langsam ihre Form. Aus Fichten und Eichen, wurden verknöcherte Gewächse, mit Dornen und Ranken, vermodert und krank. Es sah aus, als wollten sie mit ihren spinnenartigen Ästen nach dem Prinzen und Kakarott greifen. Es wurde kälter, dunkler und ein unheiliger Nebel kroch über den Boden, umwaberte die Hufe von Horni und ließ die Schatten des Waldes lebendig werden.

Doch die beiden Krieger waren mutig und so scherte sie das kaum. Während es also immer tiefer in den Westwald ging, klärte der Saiyajinprinzenkrieger Kakarott über die Legende auf, dass das Dunkle mit der Reflexion dieses Kristallrings einst im Westwald besiegt worden war. Doch das war Unsinn. Denn in der Dunkelheit gab es kein Licht und somit auch keine Reflexion. Außerdem hieß es in dieser Legende auch, dass man das Dunkle nie alleine besiegen konnte. Denn während der eine Held das Dunkle mit dem Ring blendete, stach der andere Held mit seinem Dolch zu. Dieser Dolch war der Ur-Dolch und der Held, der erste König der Saiyajins. So zumindest die Legende.

„Aber mein Prinz, sind das nicht ein paar viele Zufälle?“

„Zufälle, Einhorn?“ Der Angesprochene beugte sich zu seinem Reittier.

„Wir haben den Dolch, den Ring und wir sind auf dem Weg um den Froschkönig zu erlösen. Wisst ihr denn nicht, das der Froschkönig der eigentliche Herrscher des Westwaldes ist?“

Kakarott und der Prinz sahen sich an. Das hatten sie wohl wirklich nicht gewusst.

„Das ist ja fabelhaft!“, jauchzte Kakarott. „Mit Euch, mein Prinz, wird der simpelste Ausflug zu einem Abenteuer!“

Der Prinz schien über diese Aussage eher genervt zu sein und verdrehte die Augen, was zu einer Ermahnung von Horni führte. „Nett sein, mein Prinz, sonst laufe ich Euch weg. Ihr wisst doch... LIIIIEEEEBEEEE.“

„Jaja, kauf dir 'nen Gutschein für den Mist.“

Horni stampfte auf und blieb stehen, schnaubte, schüttelte den Kopf und warf die beiden wütend ab. Fluchend und zeternd richtete sich der Prinz auf, klopfte Schnee und etwas, was aussah wie schwarze Schokoladenstreusel, aber mit Sicherheit keine waren und von einem Tier stammten, von seiner Uniform und sah Horni böse an.

„Was sollte das denn?“

„Der böse Zauber dieses Ortes …“, sprach das Einhorn gequält, wieherte, tänzelte hin und her, dann bäumte es sich auf … drehte den beiden seinen Kopf zu und die Augen glühten böse und rot.
 

„Was ist denn jetzt kaputt bei Horni?“, fragte Kakarott verwirrt, während er sich aufrichtete und in die rot funkelnden Augen des Einhorns blickte. Doch etwas war seltsam. Die Pupillen des Einhorns begannen sich zu drehen. Immer schneller und schneller, wie die Kugel in einem Roulette.

„Fu-Verdammt! Er…er ist besessen! Dieser Ort, er-“, doch weiter kam der Prinz nicht, denn Horni wieherte und schüttelte seinen Kopf, dann bäumte es sich auf und trat mit seinen Hufen nach ihnen. Blitzschnell – denn die Reflexe des Prinzen waren makellos, versteht sich – sprang er zur Seite und riss Kakarott gleich mit, den eines der Hufe sonst mit Sicherheit am Kopf getroffen hätte.

Das Wiehern hinter ihnen wandelte sich, wurde zu einem schnaubenden Knurren. Als sich Vegeta vom Boden erhob, hörte er nur noch wie sein treuer Gefährte mit einem Huf schabte und dann auf sie zu galoppierte. Er selbst sprang hoch, denn ein Ausweichen zur Seite schien nicht mehr möglich aufgrund der Dornenbüsche um sie herum. Das Einhorn raste unter ihm hindurch und über Kakarott hinweg, der immer noch am Boden lag. Der Prinz konnte nur noch den erstickten Schrei des anderen Saiyajins hören…
 

„Papi? Ist…ist Kakarott jetzt etwa ganz schwer verletzt?“

Aus seiner Vorstellung gerissen, wie der jüngere Saiyajin von den Hufen des Einhorns zertrampelt wurde, blickte er in die weit aufgerissenen Augen seiner Tochter, in denen sich schon Tränen anzusammeln begannen.

Verdammt, das hatte er nun davon, dass er Kakarott in seine Geschichte gelassen hatte. Wie im echten Leben, wurde er ihn wohl jetzt nicht mehr los …

„N-nein…natürlich nicht, er…konnte sich selbstverständlich im letzten Augenblick zur Seite rollen.“

Bra lächelte zufrieden und kuschelte sich mitsamt ihrem Teddy tiefer in das Kissen.
 

Aufgrund der Dornenbüsche hatte sich Kakarott jedoch in jenen verheddert, kam nun wirklich nicht mehr weg, als Horni sich ein ganzes Stück weiter hinten eingebremst, umgedreht und die beiden wieder mit seinen sich drehenden Pupillen ins Visier genommen hatte. Neben Kakarott landend, überlegte der Prinz fieberhaft, was er tun sollte. Irgendwie musste man seinem treuen Gefährten doch seinen Verstand wieder eintrichtern können.
 

„Aber Horni nicht weh tun, ja?“, kam es leise von Bra. Tief durchatmend, erzählte Vegeta also weiter.
 

Als das Einhorn wieder mit seinen Hufen am Boden schabte, um Anlauf zu nehmen, Kakarott mit den Dornen kämpfte, die sich in seine Kleidung gebohrt hatten und der Prinz nach einer Lösung für dieses Problem suchte, kam ihm plötzlich diese lächerliche Legende wieder in den Sinn. Was wenn … wenn da wirklich etwas dran war?

„Kakarott schnell, der Ring!“

„Was? Ring? Jetzt?“

„Mach schon!“
 

Hektisch kramte der am Boden Liegende in seinen Taschen, doch die Büsche und Ranken, in denen auch irgendwie Leben zu stecken schienen, wandten sich um seinen Körper. Mit jeder Bewegung bohrte sich Kakarott mehr Dornen in sein Fleisch, doch er schaffte es, die Schmerzen ignorierend, den Ring herauszuholen.

„Und jetzt?“, rief er seinem Prinzen zu, der sich schon darauf einstellte, dass Horni jederzeit erneut auf ihn zurasen würde und er ausweichen musste.

„Steck ihn an deinen Finger!“

„O-okay. Und dann?“

Nach unten in das ratlose Gesicht Kakarotts blickend, der den Ring bereits an seinem Zeigefinger trug, wusste … wusste selbst der Prinz der Saiyajins nicht weiter. Er hatte erwartet, dass irgendetwas Magisches passieren würde. Etwas, dass sie nun retten würde, doch … nichts war passiert. Die Dornenranken schlangen sich bei jeder kämpfenden Bewegung des anderen Saiyajins weiter um dessen Körper und zogen ihn hinein in das dunkle Buschwerk bis nichts mehr von ihm zu sehen war, außer dessen Hand, die er hilfesuchend nach dem Prinzen ausgestreckt hatte.
 

Das Getrampel von Hufen lenkte die Aufmerksamkeit des Prinzen wieder auf die Gefahr vor sich. Horni raste auf ihn zu. Der Prinz rief nach seinem Gefährten, in der Hoffnung, dass seine Stimme vielleicht zu dessen vernebelten Geist durchdringen konnte, doch es half nichts.

Sich auf den Zusammenprall vorbereitend, stemmte der Prinz seine Beine in den Boden, als plötzlich ein Lichtkegel zu seinen Füßen aufleuchtete und immer heller wurde. Er blendete Horni, der sich einbremste und schmerzverzerrt aufheulte. Das Licht durchdrang ihn, sein Körper bäumte sich auf, die Dornen, Ranken und toten Gebüsche zuckten zurück, verkrochen sich und gaben Kakarott wieder frei. Der Diamant an seinem Finger strahlte immer heller, er richtete sich auf, hielt den Lichtkegel weiter auf Horni gerichtet, der nur noch seine Augen zusammenkniff, kehrt machte und wie die Ranken um sie herum Reißaus nahm.

Alles Dunkle, was das Licht berührte, schien zu fliehen. Ob Busch, Baum oder Getier, bis der Lichtkegel kleiner wurde und schließlich ganz verschwand.
 

„Wie…hast du das gemacht?“, wollte der Prinz wissen, der etwas ratlos zu dem Sumpf starrte, der nun, da sich das ganze dunkle, tote Buschwerk zurückgezogen hatte, vor ihnen lag und in dessen Richtung sein treuer Gefährte davongelaufen war.

„Na ja…hab einfach Ki in meinen Finger geleitet und dann hat das Ding zu leuchten angefangen…“.

»Dieser Narr hat mal wieder mehr Glück als Verstand«, dachte der Prinz und schwang sich wieder auf sein sprechendes Einhorn, welches er schnell beruhigen und einfangen konnte. Er musste aber zugeben, dass Kakarott ihnen damit den Arsch gerettet hatte… Natürlich würde er ihm das niemals sagen, denn…
 

„Aber Papa! Wenn Kakarott seine Sache gut gemacht hast, dann musst du es ihm auch sagen!“, motzte die kleine Bra, die erneut die Geschichte unterbrach.

Ruhelos ließ Vegeta seine Finger über das Holz des Kinderbettchens klopfen. „Ernsthaft?“

„Ja, klar! Mama sagt es uns immer, wenn wir etwas richtig gemacht haben“.

„Das ist aber meine Geschichte, nicht die von deiner Mutter!“, schnaubte der Prinz etwas ruppiger als es geplant war.

Erschrocken zuckte das kleine Mädchen zusammen und augenblicklich wurden ihre großen, blauen Augen von Tränen überflutet.

„Nein, so war das nicht gemeint… Oh shit…“ Panisch sah Vegeta seine Tochter ab und strich behutsam über ihren Kopf. „Ich… Ich werde es ändern…“.

Kaum ausgesprochen versiegten ihre Tränen und sie sah ihren Vater abwartend an.

»Das hat sie garantiert von ihrer Mutter...« Vegeta räusperte sich und fuhr fort…
 

„Gut gemacht, Kakarott“, bewertete der Saiyajinprinzenkrieger und stieß die Hacken in die Seiten des Einhorn, sodass es wieder langsam vorwärts trottete.

Kakarott hingegen sah den Prinzen verwundert an. „Lobende Worte und das aus deinem Mund…? Was ist denn mit dir passiert?“, stichelte er witzelnd, eilte ihm hinterher und schwang sich ebenfalls auf das Einhorn.

„Dem werten Herrn Prinz ist gewiss, dass er sich nichts zu Schulden kommen lassen darf, ansonsten gehorche ich ihm nicht mehr“, erklärte Horni und man konnte meinen ein Grinsen in seinem Gesicht zu sehen, was sogleich von einem kurzen Kichern von Kakarott quittiert wurde.

„Habt ihr es bald?“, brummte der Saiyajinprinzenkrieger mies gelaunt und richtete seinen Blick durch sein starkes Augenrollen kurzzeitig nach oben. „Es ziehen Sturmwolken auf! Wir sollten uns beeilen!“

Kakarott hob ebenfalls seinen Blick. „Ohja Du hast Recht, Vegeta!“ Schwungvoll stieß der Jüngere seine Hacken in die Seiten Hornis und rief: „Hyaa Horni! Schneller!“

Erschrocken galoppierte Horni los. Die beiden Kämpfer waren nicht darauf vorbereitet, dass Horni ein solches Tempo vorlegte, weswegen sich Kakarott unwillkürlich an Vegeta festklammerte und seine Arme um dessen Bauch legte.
 

„Uhhhhhhh“, quietschte Bra. „Der kleine Saiyajinprinzenkrieger bist du Papi?“ Sie starrte mit vor Spannung weit aufgerissenen Augen zu Vegeta hoch.

Jener sah nicht minder erschrocken, oder wohl eher erstaunt zu seiner Tochter hinab und ärgerte sich über seinen Versprecher. Was konnte er denn jetzt noch tun? Den Teddy hatte er ja schon als Ablenkung eingesetzt. In Ermangelung von noch mehr Stofftieren in Reichweite begann er seine Tochter kurz zu kitzeln, was diese quietschend quittierte, sich aber nicht von ihrer Frage ablenken ließ. Noch so etwas was sie von Bulma zu haben schien.

„Nein, nicht ich. Du weißt doch, der Planet von uns hieß Vegeta und auch alle Prinzen wurden so benannt. Das ist irgendein Prinz Vegeta.“

Bra zog eine Schmolllippe und drückte den Teddy fester an sich. Mit skeptischem Blick sah sie über dessen Kopf zu ihrem Vater. „Das ist dann aber ein komischer Zufall, dass da ein Prinz ist, der wie du heißt und ein Krieger mit dem Namen, wie Onkel Goku.“

Ja, dachte Vegeta, dumm war seine Tochter auch nicht. „Wie dem auch sei … die beiden ritten auf Horni in schnellem Tempo durch den Wald und das Gewitter kam immer näher …“
 

...doch aus den Sturmwolken fiel kein Regen, oder etwa Hagel, nein, es fielen scharfkantige Eiszapfen heraus, die wie kleine Geschosse überall einschlugen und alles was sie berührten in Eis verwandelten. Die beiden Saiyajins und ihr Einhorn mussten in einer dunklen Höhle Schutz suchen. Da sie aber nicht dumm waren, wussten sie, man musste immer die ganze Höhle erkunden, denn es konnten in ihren Tiefen so manche Überraschungen warten.

So gingen sie also immer tiefer in die Höhle, es wurde dunkler und finsterer und dann erkannten sie eine große Statur vor einer Wand, in welcher eine Tür aus Stein prangte.

Horni bäumte sich auf und schnaubte: „Der Wächter! Wir … wir haben ihn gefunden … den Eingang zum Schloss des bösen Zauberers.“

„Und jetzt?“, fragte Kakarott aufgeregt, als sie die Umrisse des Wächters aus der Ferne beobachteten. „Soll ich ihn umhauen?“
 

Der große Krieger wollte schon losmarschieren, doch der Prinz packte ihn am Handgelenk und zog ihn wieder hinter ihre Deckung. „Wir müssen das strategisch angehen, du Idiot! Wenn du den Wächter nicht mit einem Schlag außer Gefecht setzt, laufen wir Gefahr, dass er Alarm schlägt und wer weiß, was für Kreaturen dann vom dunklen Zauberer auf uns gehetzt werden.“

Kakarott blickte den Prinzen verständnislos an. „Und…wo genau liegt das Problem? Mehr Gegner - mehr Spaß!“

Mit den Augen rollend wandte sich Vegeta ab, spähte über ihre Deckung und musterte den regungslosen Wächter vor dem Eingang zum Schloss. Leise flüsternd erwiderte er, ohne den Riesen aus den Augen zu lassen: „Es geht nicht darum, sich hier hirnlos mit anderen zu prügeln, Kakarott. Wir stehen hier Mächten gegenüber, von denen du keine Ahnung hast.“ Dass er selbst keine Ahnung davon hatte, behielt der Prinz natürlich für sich. „Die kämpfen nicht nur mit Fäusten und ihrem Ki…“, fuhr der Prinz fort, „…die besitzen dunkle Magie. Spielen mit unserem Verstand, mit der Natur. Du hast doch Horni gesehen, von dessen Geist die Dunkelheit Besitz ergriffen hatte oder die Dornenbüsche, die dich zu verschlingen versucht hatten…wer weiß, was der Zauberer noch alles drauf hat oder kontrollieren kann. Zum Schluss kann er noch das Wetter kontrollieren und ER hat da draußen die Eiszapfen vom Himmel fallen lassen, oder schlimmer, er könnte Lava aus dem Planeteninneren hervorschießen lassen und glaub mir…du willst nicht in 'nem Lavastrom enden, Kakarott!“
 

Dem Gardekrieger lief ein kalter Schauer über den Rücken. Nein … nein, das wollte er wahrlich nicht. „Okay, verstanden…ich halt mich zurück.“
 

Skeptisch blickte Vegeta zu seinem Untertan. So gefügig kannte er ihn gar nicht, war er doch immer der Einzige gewesen, der sich je getraut hatte, ihm Paroli zu bieten. Ihm, seinem Prinzen. Vegeta war sich noch nie sicher gewesen, ob Kakarott einfach verdammt stark und mutig war oder … einfach nur bescheuert. Aber wie dem auch sein mochte, er musste sich jetzt endlich entscheiden, wie sie weiter vorgehen sollten.

Er musterte wieder den Riesen vor dem steinernen Eingang zu der wohl unterirdisch liegenden Residenz des Zauberers. Sein Blick wanderte von dem Stahlhelm des Wächters, über dessen Rüstung, die mehr einem Kleid glich denn einem Panzer, jedoch zumindest im Fackelschein der Höhle glänzte wie einer. Er schien stark. Mächtig. Und dass er als Einziger dort postiert war, um den Eingang zu bewachen, bestärkte das Bild nur noch, dass es sich bei diesem Feind um jemanden handelte, den sie nicht so ohne weiteres würden überrumpeln können.

Aber … aber vielleicht war es ja möglich ihn abzulenken und ungesehen an ihm vorbei zu schleichen. Auch wenn diese Vorstellung dem mutigen Prinzen ganz und gar nicht behagte, denn ein Prinz wich doch niemals einem Gegner aus, so kam er immer mehr zu dem Entschluss, dass es das Beste wäre es so zu tun, damit sie einen eventuellen Überraschungsmoment auf ihrer Seite hatten, wenn sie auf den dunklen Zauberer trafen. Vorausgesetzt, dieser wusste nicht schon ohnehin von ihrer Anwesenheit...
 

„Folgt mir!“, flüsterte Vegeta leise zu seinen Gefährten. „Und verhaltet euch ruhig, verstanden?“ Um zu demonstrieren, dass er es ernst meinte, legte er einen finsteren Blick auf und seinen Zeigefinger an seinen Mund. Anschließend schlich er auf leisen Sohlen voraus.

Auch Horni ging einige Schritte vorwärts, verharrte jedoch direkt wieder in seiner Bewegung. „Mein Hufgetrappel ist einfach zu laut!“

„Kein Problem, Horni“. Kakarott war schon zur Stelle, hob das magische Einhorn mit ganzer Kraft an und trug es langsam und vorsichtig auf das Tor zu und somit an dem Wächter vorbei.

»Wir schaffen es! Ja, wir schaffen es, ohne dass uns dieser riesige Wächter erwischt!«, jubelte der Saiyajinprinzenkrieger gedanklich und war gerade an dem Toreingang angekommen.
 

Doch sein Traum, unertappt zu bleiben, zerplatzte wie eine Seifenblase. Denn Kakarott, der Horni auf seinem Arm trug, hatten diesen so ungünstig positioniert, dass seine seidige, in allen Farben glänzende Mähne in der Nase des Narren kitzelte. Kakarott konnte den Reiz nicht unterdrücken. Er atmete tief ein. Das Niesen würde jeden Moment kommen! Er kniff schon seine Augen zusammen, als plötzlich…seine Nase zugehalten wurde und nur ein gedämpftes, kaum hörbares Niesen seinen Körper verließ. Verwundert öffnete er die Augen und erblickte Vegeta, der dicht bei ihm stand und ihn ermahnend ansah.

„Verflixt noch mal! Reiß dich ein bisschen zusammen, Kakarott!“, ermahnte der Prinz den Jüngeren, der durch die unmittelbare Nähe von Vegeta auffällig rot anlief.

„Ist gut…“, kam es immer noch nasal von Kakarott. „Aber du kannst mich jetzt auch wieder loslassen“.

Daraufhin lief auch der Prinz unwillkürlich rot an, sprang einen Schritt zur Seite. Zu allem Überfluss stolperte er rückwärts über einen Stein und drohte auf den Boden zu knallen. Vor Schreck ließ Kakarott Horni zu Boden plumpsen und bewahrte dafür Vegeta vor einer schmerzhaften Landung.

„Verdammt Kakarott!“, zischte Vegeta und hob seinen Blick zu dem Wächter, der sich genau in diesem Moment zu ihnen umdrehte. „Oh Schei…benkleister!“
 

Die rötlich glühenden und sich drehenden Augen des Wächters fielen auf die drei Eindringlinge und er stieß ein markerschütterndes Brüllen aus. So viel also zu dem Anschleichplan. Doch noch bevor sie sich davon erholen konnten, bewegte sich der Koloss schneller als ein Hase, so schnell, dass man ihm kaum folgen konnte, hob seinen Arm und eine rötliche Kugel schoss aus diesem hervor. Die beiden Krieger stoben zu unterschiedlichen Seiten auseinander. Horni, der im Kampf keine Hilfe war, preschte außer Reichweite. Zu beiden Seiten des Wächters verteilt begannen die beiden Krieger diesen mit Schlägen und Tritten zu bearbeiten, doch das schien ihm nichts auszumachen. Fäuste flogen, Tritte trafen und auch Ki-Attacken fanden ihr Ziel. Schließlich schaffte er es, mit einem schnellen Schwinger Kakarott zu packen und presste diesen in seiner Hand zusammen. Und zusammen und zusammen, als wollte er ihn wie eine Zitrone auspressen.
 

Das konnte der Saiyajinprinzen natürlich nicht zulassen…

… fügte Vegeta noch schnell an, als er den mahnenden Blick seiner Tochter sah …

… und tat etwas, was ihm eigentlich verboten worden war.
 

Er sammelte für einen kurzen Moment all seine Kraft, erhöhte sein Ki ins unermessliche und sprang kurz auf das Supersaiyajinlevel. Sein Ki in der Faust bündelnd, sprang er nach oben, hieb nach dem Arm, der daraufhin zerbrach und Kakarott freigab. Als er landete durchschlug seine Faust den Koloss, als wäre dieser aus Butter. Den Prinzen konnte eben Niemand aufhalten, denn er war so unermesslich stark, dass…
 

… Vegeta unterbrach sich. Das Gesicht seiner Tochter hatte einen missmutigen Ausdruck angenommem, den er von Bulma kannte, wenn dieser was nicht passte, sie aber nichts sagen wollte. „Was?“

Eine Moment druckste seine Tochter herum, aber dann sprach sie es aus. „Das ist nicht spannend, wenn der Krieger so stark ist.“, schmollte sie. „Helden müssen Schwierigkeiten haben.“

Vegeta atmete tief ein...
 

...allerdings, und von einem hustenden Kakarott abgelenkt, merkte der Prinz nicht, wie der Wächter wegen seines Versagens zu seiner letzten Waffe griff, der Selbstzerstörung. Für einen Moment wurde das Rot seiner Augen weniger, dann heller und heller und dann bekam weder der Prinz noch Kakarott mit was weiter geschah, den die Druckwelle sorgte dafür, dass sie beide das Bewusstsein verloren.

Horni jedoch sah, wie kurze Zeit später der gefürchtete Zauberer aus dem Westwald erschien und die beiden Saiyajin von anderen Wächtern wegbringen ließ.
 

Es war der Prinz, der zuerst das Bewusstsein wiedererlangte. Er saß aufrecht in einem dunklen Raum, sein Kopf dröhnte und seine Glieder schmerzten. Doch das war nicht das Schlimmste, denn als er sich an seinen Kopf fassen wollte, stellte er fest, dass er seinen Arm nicht heben konnte. Als er an sich hinabsah, erkannte er auch sogleich den Grund. Schwere, leuchtend grüne Ketten waren um seinen gesamten Oberkörper geschlungen und ketteten ihn an...etwas Warmes hinter sich. Moment. Etwas Warmes?

Ein Blick zurück und er wusste, was es war. Kakarott. Wer auch sonst? Immer war es dieser nervende Gardekrieger...

Man hatte sie Rücken an Rücken zusammengekettet. Aber was waren schon Ketten? Einmal die Muskel anspannen, ein wenig Ki aufbauen und sie würden den Stahl von ihren Körpern sprengen können. Aber das würde wohl nicht ihr einziges Hindernis sein. Denn sie waren nicht nur gefesselt, nein, sie saßen offensichtlich im Kerker des Zauberers fest. Es musste so sein. Dunkle Steinmauern rundeten sie komplett ein und der einzige Lichtschein kam von einer winzigen, vergitterten Luke über ihnen. Das erklärte auch, warum sein Hintern schmerzte. Man hatte sie wohl einfach durch das Gitter hier hinab geworfen.

Einfach...großartig. Sie waren also gefangen genommen und eingesperrt worden. So viel also zu seinem Plan, sich unbemerkt in das unterirdische Schloss des Zauberers zu schleichen. Und gleichzeitig wurde dem Prinzen klar, dass das grüne Leuchten der Ketten nichts Gutes bedeuten konnte. Von Horni fehlte auch noch jede Spur! Das war das reinste Desaster! Und alles nur wegen diesem dämlichen, bescheuerten Kakarott! Immer machte der ihm nichts als Probleme!
 

„Hey Kakarott! ... KAKAROTT!“, wandte sich der Prinz an sein dämliches Rassenmitglied. „Jetzt wach endlich auf, du-“
 

Vegeta unterbrach sich selbst, denn wieder blickte er in das schmollende Gesicht seiner Tochter.

„Was denn diesmal?“

„Der Prinz ist immer so gemein…Kakarott hat ihm doch immer nur geholfen.“

„W…was?“, fragte er überrascht.

Bra zog den Teddy enger an sich. „Kakarott ist super lieb.“

„L…lieb? K…Kakarott?“, wiederholte Vegeta nur abgehakt.

„Ja. Der Prinz muss freundlicher zu ihm sein. Bei Horni kommt er auch nur mit Liebe weiter.“

„Und jetzt…soll der Prinz den Idi-“ Vegeta schluckte das Wort ‚Idiot‘ schnell runter. „Der Prinz soll Kakarott jetzt…also…er soll ihn…oder…wie…?“

Schon allein die Wörter Kakarott und Liebe in ein und demselben Satz zu verwenden, behagten Vegeta überhaupt nicht. Und dann die Vorstellung von sich und diesem Trottel und … und …

Schnell schob er diesen abstrusen Gedanken beiseite, denn SO hatte seine Tochter das mit Sicherheit NICHT ge-

„Du-hu, Papi…?“, unterbrach Bra die wirren Gedanken ihres Vaters, „Soll ich dir ein Geheimnis verraten?“

Noch irritierter als eh schon, nickte Vegeta seiner Tochter einfach nur zu. Bra begann zu grinsen und so etwas wie Stolz zeichnete sich auf ihrem unschuldigen Gesicht ab, weil sie wohl dachte, etwas zu wissen, was ihr Papa nicht wusste. Sie winkte ihn zu sich heran und als Vegetas Kopf ganz nahe bei ihr war, legte sie ihm ihre klitzekleinen Händchen ans Ohr und flüsterte: „Mama hat mir erzählt, dass Liebe die stärkste Macht gegen das Böse ist…“

Vegeta hob eine Augenbraue skeptisch nach oben. Mhm…klar. Das war also das große Geheimnis?

LIEBE half genau GAR NICHTS gegen irgendeinen Gegner! Wie konnte Bulma ihrer Tochter nur so einen Mist aufschwatzen?!

Seine Augen verengten sich, dann richtete er sich wieder auf und sah streng zu Bra hinab.

„…jetzt verrate ich DIR ein Geheimnis, Tochter.“ Ein Feuer leuchtete in seinen schwarzen Augen auf. „Stärke ist wichtiger.“

Er wusste, dass er damit den Geist seiner Tochter erhellt hatte. Denn so sah die Realität nun einmal aus. Je früher sie das kapierte, umso…umso…

Von den immer größer werdenden Augen seiner Tochter abgelenkt, stockten seine Gedanken. Tränen füllten sich in ihnen. So ein…das durfte doch nicht…sie konnte jetzt nicht…verflixt nochmal und zugenäht!

„… … … jaaa. Ja doch. Liebe ist natürlich auch…mächtig…“

Sofort strahlten die Augen seiner Tochter wieder. Die seinigen innerlich verdrehend, erzählte Vegeta also weiter…



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