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Kowareta Hane

Gebrochene Flügel
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 03 / 24

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Peinlich?

Die Sonne blendete Sasuke, als er aus der Fakultät seines Studienganges ins Freie trat. Er war kaum drei Schritte gegangen, als er hinter sich Narutos Stimme hörte, die nach ihm rief.

"Sasuke-senpai", drang es durch das wirre Gemurmel der umgebenden Menschen an Sasukes Ohr. Doch Sasuke dachte gar nicht daran, stehen zu bleiben und Naruto seine Aufmerksamkeit zu schenken. Stattdessen tat er das, was er immer tat, wenn jemand unerwünscht Kontakt zu ihm suchte: Er ignorierte den Ruf. Doch nach ein paar weiteren Schritten schob sich Naruto neben ihn, der wohl gerannt war, um zu ihm aufzuschließen. In diesem Moment bereute Sasuke, dass er sich seine EarPods noch nicht in die Ohren gehakt hatte. Aber in der Masse der Menschen hatte er befürchtet, dass sie durch einen Rempler runterfallen und verloren gehen könnten.

"Hey, Sasuke-senpai", lachte Naruto ihn gut gelaunt an und Sasuke konnte sich dem Blonden einfach nicht entziehen. "Darf ich dich auf einen Tee einladen?"

"Ich habe schon etwas vor", erwiderte Sasuke ruhig, ohne sich wirklich zu Naruto zu wenden.

"Oh... und morgen?", fragte Naruto weiter.

"Da hab ich das Gleiche vor", antwortete der Uchiha ruhig und hoffte, dass Naruto verstand, dass es egal war, welchen Tag er vorschlug oder in Betracht zog. Sasuke würde mit ihm keinen Tee trinken gehen.

"Ich lege noch ein Stück Kuchen oben drauf", grinste der Blonde auf einmal und Sasuke musterte ihn verblüfft.

"Ähm... ich bedaure, dass ändert nichts", versuchte Sasuke, Naruto abzuwimmeln, was Naruto aber nur noch breiter grinsen ließ.

"Du bedauerst es? Wie wär es damit: Du sagst mir, wann du Zeit für einen wundervollen Tee und ein herrliches Stück Kuchen hättest und ich sorge dafür, dass ich kann", schlug der Blonde nun vor. Sasuke blieb stehen und sah Naruto nun etwas perplexer an.

"Du bist ganz schön aufdringlich", stellte Sasuke nüchtern fest.

"Manchmal muss man das sein, sonst erreicht man nichts", lächelte Naruto und Sasuke musste zugeben, dass das Lächeln dem Blonden wesentlich besser stand, als das übertriebene Grinsen.

"Ich kann in der nächsten Zeit wirklich nicht", erklärte der Schwarzhaarige. "Also bitte frag mich nicht mehr."

"Komm einfach zu mir, wenn du mal ein Stündchen Zeit hast. Das Cafe ist auch nicht weit von hier", meinte Naruto, verbeugte sich dann respektvoll vor Sasuke, wandte sich um und lief dann in eine andere Richtung davon. Die Verbeugung hatte Sasuke die Verlegenheit als Röte auf die Ohren gelegt.

"Ich weiß gar nicht, wann ich dich das letzte Mal verlegen gesehen habe", hörte Sasuke plötzlich eine Stimme, die er hier nicht erwartet hätte. Als er sich umwandte, stand Itachi vor ihm.

"Was tust du denn hier?", fragte er seinen älteren Bruder.

"Ich wollte dich überraschen", antwortete Itachi gut gelaunt. "Lust auf shoppen?"

"Was ist der Anlass?", hakte Sasuke ruhig nach.

"Na ja, einfach so, weil ich dich gerne verwöhne", kam es sanft von Itachi. Sasuke wusste, dass ein Widerspruch nichts bringen würde. Wenn Itachi mit ihm shoppen gehen wollte, dann würde dieser auch seinen Willen bekommen. Aber dagegen hatte Sasuke auch gar nichts, denn es kam selten genug vor, dass sie tagsüber Zeit hatten, um miteinander abzuhängen.
 

"Das hat bestimmt weh getan", merkte Itachi an, als sie sich die Auslage beim Uhrenmacher ansahen.

"Was?", fragte Sasuke irritiert, der an der Auslage wenig Interesse hatte.

"Der Korb von dir", spezifizierte der Ältere und Sasuke sah ihn verblüfft an.

"Woher...", wollte der Jüngere schon fragen, als Itachi ihn breit grinsend ansah.

"Ich hab ein wenig von eurem Gespräch mitbekommen und wollte euch nicht unterbrechen", erklärte Itachi.

"Du hast gelauscht?", hakte Sasuke etwas geschockt nach.

"Na ja, nicht böswillig. Ihr standet mitten auf einem öffentlichen Platz, was den Korb noch ein wenig schmerzhafter oder zumindest peinlicher für Naruto hat werden lassen", erklärte Itachi. "Warum hast du seine Einladung ausgeschlagen?"

"...", Sasuke wusste, dass er seine Begründung, die er Naruto gegeben hatte, nicht vor Itachi wiederholen brauchte. Erstens hatte dieser diesen Grund schon gehört und zweitens wusste der Ältere, dass es eine glatte Lüge gewesen war. "Er war mir zu aufdringlich."

"Bei einer Einladung zu einer Tasse Tee?", kam es nun überrascht von Itachi.

"Es war nicht das erste Mal, dass er mich danach gefragt hat und ich habe ihm schon ein paar Mal zu verstehen gegeben, dass ich nicht daran interessiert bin, mit ihm etwas trinken zu gehen... egal was", erklärte Sasuke und richtete seinen Blick nun doch auf die Auslage, die auf einmal furchtbar interessant geworden war. Alles wäre auf einmal furchtbar interessant geworden, wenn es ihm geholfen hätte, dieses Gespräch damit zu beenden.

"Scheinbar möchte er mit dir befreundet sein", merkte Itachi an.

"Die Frage ist doch, warum", erwiderte Sasuke und tat so, als würde er sich gerade die Details einer furchtbar teuren Armbanduhr anschauen.

"Die Frage ist eher, warum sollte er das nicht wollen?", lächelte Itachi. "Du bist ein kluger, gutaussehender junger Mann geworden. Es wundert mich ohnehin, dass dir nicht eine ganze Scharr Mädels folgt."

Wieder wurden Sasukes Ohren rot, wie sie es immer taten, wenn ihm etwas peinlich war oder er verlegen wurde. Tatsächlich hatte es in der Oberschule einen 'Fan-Club' gegeben, in dem sich Mädels zusammengetan und ihn als den interessantesten Junge der Schule erwählt hatten. Diese ungewollte Aufmerksamkeit war damals extrem unangenehm gewesen.

"Hattest du denn schon einmal eine Freundin?", fragte Itachi und Sasuke hielt kurz inne. Er hielt sogar für einen Moment den Atem an.

"Oder einen Freund?", schob Itachi dann noch ruhig hinterher. Sasuke konnte spüren, wie seine Ohren begannen zu brennen und sich das Gefühl langsam auf die obere Wange ausbreitete.

"Beides wäre okay für mich", versicherte Itachi sanfter und in einem leiseren Tonfall. "Du weißt, dass ich bi bin."

"Die hier sieht richtig gut aus", meinte Sasuke auf einmal hastig und deutete auf eine matt-schwarze Uhr, die zu den teuersten im ganzen Uhrmachergeschäft gehörte. Itachi nickte und winkte den Fachverkäufer heran, um ihn zu bitten, die besagte Uhr einzupacken. Sasuke wandte sich derweil von der Vitrine mit den Ausstellungsstücken ab und besah sich auf der anderen Seite des Verkaufsraumes weitere Modelle. Einige Augenblicke später schloss Itachi zu ihm auf, der eine kleine Papiertüte in der Hand trug.

"Wie wär es mit einem schönen Tee und einem Stück echt guten Kuchens?", fragte Itachi ihn sanft und legte wieder seinen Arm um seinen jüngeren Bruder. Dieser sah zu ihm auf und nickte dann kurz und knapp.
 

Sasuke sah sich in dem kleinen, gemütlichen Cafe um, dass erstaunlicherweise praktisch um die Ecke ihres Wohnhauses lag. Er hatte es noch nie bemerkt oder war gar mal im Inneren gewesen. Das Cafe schien beliebt zu sein. Die Tische waren fast alle besetzt und an der Theke hatten sich zwei Schlangen gebildet.

Der Jüngere stöhnte innerlich, denn die Vorstellung sich jetzt in die Schlange einzureihen, um sich Tee und Kuchen zu bestellen, den sie mit nach Hause nehmen konnten, behagte ihm gar nicht. Doch scheinbar war das auch nicht Itachis Ziel, der an den Schlangen vorbei zum Gastraum ging und dort einen leeren Tisch anstrebte. Das behagte Sasuke noch viel weniger, als die Vorstellung länger anzustehen, um sich ein Dessert mit nach Hause nehmen zu können.

Gerade als Sasuke Itachi vorschlagen wollte, ein anderes Mal zu kommen, wenn weniger los war, kam eine Bedienung mit sauberer, weißer Schürze an ihren Tisch und begrüßte sie gut gelaunt. Die Stimme war unverkennbar und Sasuke hob überrascht seinen Blick, denn an ihrem Tisch stand Uzumaki Naruto und war bereit ihre Bestellung aufzunehmen.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Neko20
2021-12-04T16:00:01+00:00 04.12.2021 17:00
Der Titel dieses Kapitels passt sehr gut.
Der Korb war schon deutlich.
Die Welt ist manchmal echt klein. Das die beiden ausgerechnet in diesem Café landen.
Bin gespannt wie es weitergeht.
LG Neko20
Antwort von:  MAC01
04.12.2021 19:29
Hu Hu Neko20,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Manchmal ist die Welt ein Dorf XD

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Onlyknow3
2021-12-03T12:01:12+00:00 03.12.2021 13:01
Welche freude das in Naruto ausgelöst haben muss, dass sein Schwarm doch noch zum Tee trinken kam.
Und Naruto mochte ja beide Brüder, so wie es scheint Sasuke aber mehr.
Na mal sehen was da noch draus wird. Weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
03.12.2021 13:29
Hallöchen Onlyknow3,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Oh, ich denke Naruto wird sich über diese zufällige Begegnung sicherlich freuen, auch wenn er arbeiten muss und sich nicht dazu setzen kann.

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  Shijin
2021-12-03T05:28:06+00:00 03.12.2021 06:28
Romantiker/Teufelchen: Irgendetwas stimmt hier nicht.
Shijin: Weiß Itachi, warum sich sein Bruder so verschließt? Denn ich bin überzeugt, es gibt dafür einen Grund. Und, warum fragt er nach den früheren Beziehungen? Seit wann leben sie zusammen? Wohl noch nicht so lange...
Antwort von:  MAC01
03.12.2021 06:33
Guten Morgen Shijin,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

So? Irgendetwas stimmt hier nicht? Was stimmt denn nicht? Hm... manche Menschen gehen nicht mit ihren 'Beziehungen' hausieren und binden sie jedem auf die Nase. Vielleicht denkt Itachi, dass bei der verschlossenen Art seines Bruders ihm möglicherweise etwas entgangen sein könnte?

Bis zum nächsten Kapitel :3
Von:  -Pharao-Atemu-
2021-12-02T23:39:35+00:00 03.12.2021 00:39
Itachi ist echt hinterhältig und Sasuke hat keinen Bezug zu Geld XDDDD
Oder, der eine Frech, der andere verplant hihi
Antwort von:  MAC01
03.12.2021 06:05
Guten Morgen -Pharao-Atemu-,

vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Hm... ist Itachi wirklich hinterhält? Wir werden sehen ;-) Sasuke und kein Bezug zu Geld? Möglich... aber wer hat ihn denn in das Geschäft geschleppt? :-P

Bis zum nächsten Kapitel :3


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