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Trust is everything

Wichtel Geschichte für Ral
von

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Chapter Two

Du willst mich dafür arbeiten lassen, nicht wahr Dummerchen?“

 

Waylon spürte, wie hektisch seine Atmung ging, wie schnell sein Herz klopfte. Er öffnete die Augen, starrte in die Dunkelheit.

 

Machen wir uns nicht lächerlich. Komm raus und lass uns über alles reden, Darling!“

 

Er konnte sich nicht bewegen. Keinen Muskel rühren. Sein Herz klopfte immer schneller und schneller.

 

Darling, du könntest so schön sein.“

 

Seine Atmung ging viel zu schnell, als er es endlich schaffte, sich rasch aufzusetzen, panisch drehte er den Kopf und fühlte, wie stark sein Körper zitterte. Seine Finger gruben sich in den Stoff, er war bereits dabei, aus dem Bett zu springen, als er aufgehalten wurde.

 

Es waren große Hände, die ihn hielten, seine Schultern umfassten und ihn im Bett hielten. Aus Waylons Mund kam nichts, außer ein leises Wimmern, er spürte warme Tränen seine Wange hinunterlaufen und dann... Drückte ihn jemand an sich. Eine Hand lag in seinem Schopf, die andere umschlang seine Hüften und Waylon schlang aus Reflex seine Arme um die starke Statur.

 

Es war nicht Lisa. Natürlich war es nicht sie.

 

„Shhh... Ich habe dich, Darling“, flüsterte ihm die Stimme zu, die ihn bis in die Träume verfolgte. Sein Herz klopfte dadurch heftiger. „Ich pass auf dich auf, beruhige dich, konzentriere dich auf deine Atmung.“

 

Waylon versuchte es, aber statt einer ruhigen Atmung, entkamen ihm nichts, als zittriges Schluchzen und Tränen, die weiterhin seinem Gesicht herunterliefen. Er bekam kein Wort über die Lippen.

 

„Darling. Konzentriere dich“, sagte die Stimme leise weiter, er drückte ihn etwas von dem warmen Körper. „Sieh mich an. Darling, sieh mich an!“ Waylon starrte hoch, in die viel zu blauen, leuchtenden Augen, Hände legten sich wieder um sein Gesicht. „Es ist alles in Ordnung, Darling“, leise sprach er jedes Wort deutlich aus. Seine Hand wurde an die Brust gedrückt. „Hier, atme mit mir. Fühlst du es? Ein und aus. Ein und aus. Sehr gut, immer weiter so.“

 

Waylon hatte nicht bemerkt, dass er beim Tempo mit einstimmte. Er lauschte den Anweisungen, atmete tief ein oder tief aus und spürte, wie sein Herz ein normales Tempo einnahm. Die Hände waren aus seinem Gesicht gewichen und lagen wieder um seinen Körper. Ohne einen Gedanken darüber zu verschwinden, drückte er sein Gesicht gegen Eddies Schulter. Das Schluchzen hatte ein Ende gefunden und stattdessen... Fühlte er die nackte, warme Haut an seiner Stirn, nahm den Geruch des Mannes wahr und war sich wirklich sicher, dass niemand hier so gut riechen könnte.

 

Nicht einmal er selbst.

 

„Ist wieder alles in Ordnung?“

 

Waylon nickte nur leicht gegen die Schulter, er war sich sicher, dass seine Finger sich etwas zu fest in die nackte Haut gruben, aber Eddie schien es nicht weiter zu merken.

 

„Gut, gut...“, hörte er die Stimme murmeln.

 

Die Arme schlossen sich fester um ihn, dann ließ sich der Bräutigam in eine liegende Position fallen und zog Waylon mit sich, halb auf sich. Normalerweise würde er sich dem entziehen, doch gerade hatte er kaum mehr Kraft, um seine Augen offen zu halten.

 

„Jetzt schlaf weiter. Ich bin da, Darling. Ich lasse nicht zu, dass dir etwas zustößt. Niemals.“

 

Wenn Eddie doch nur wüsste, dass sich seine Albträume um ihn drehten.

 

~

 

Als Waylon seine Augen aufschlug, hatte er leichte Kopfschmerzen, was aber nichts ungewöhnliches mehr war. Er merkte, wie viel Platz er hatte. Eddie war nicht mehr da.

Sich die Augen reibend, schob sich Waylon hoch und sah sich weiter um.

 

„Oh, du bist aufgewacht.“ Ruckartig drehte er den Kopf in die Richtung, aus welcher die Stimme kam. Eddie stand bei einem Tisch, dort hatte er eine Schüssel vor sich. „Komm her Darling, ich habe Wasser besorgt.“

 

Waylon brauchte einen Moment, um zu reagieren, aber schließlich wickelte er ein Laken wieder um sich und schlüpfte aus dem Bett, ignorierte die Schuhe und kam stattdessen direkt zum Tisch. Er entdeckte mehr als nur eine Schale voll Wasser. Es gab mehrere.

 

„Ich werde dir deine Haare waschen, sie sind wirklich sehr dreckig“, erklärte Eddie und legte einen Lappen in das Wasser.

 

Neugierig streckte er den Finger ins Wasser und schauderte aufgrund der Kälte. Na gut, er hatte nichts Warmes erwartet.

 

„Leg den Kopf zurück.“

 

Ohne Widerworte, tat Waylon genau das. Natürlich schauderte er, wann immer das kalte Wasser ihn traf, Eddie hielt ihn an der Schulter fest, während er mehrere Male durch sein Haar wusch, den Dreck heraus rieb und das alles so viel sanfter, als er sich vorgestellt hätte. Schließlich schob Eddie ihn ein Laken auf den Kopf, vermutlich um das Haar abzudecken.

 

„Ich werde nach draußen gehen und Essen besorgen, solange kannst du dich waschen“, der Lappen landete in eine der Schalen mit Wasser. „Ich werde von draußen die Tür versperren, damit du sicher bist. Außerdem habe ich dir bereit neue Kleidung mitgebracht.“

 

„Danke...“, murmelte Waylon, etwas überfordert von der Fürsorglichkeit.

 

„Dafür musst du dich nicht bedanken, Darling. Ich, als dein zukünftiger Mann, mache das alles sehr gerne.“

 

Ein zarter Kuss, traf die Nase von Waylon, dann verschwand Eddie, mit seinem Lied auf den Lippen. Er wartete ab, bis die Tür verrammelt wurde und er das Summen nicht mehr hören konnte, bevor er sich vom Stuhl schob und langsam seiner Kleidung entledigte. Ganz egal wie kalt das Wasser war, es war unglaublich, sich von Dreck und Blut zu befreien. Sobald das Wasser einer Schüssel zu stark verschmutzt war, ging er zu einer Neuen über, bis er bei seinem Körper durch war und das Laken um sich wickelte, welches Eddie für seine Haare benutzt hatte. Mit dem Laken um den Körper, ging er in die Richtung seiner neuen Kleidung. Mit roten Wangen betrachtete er die Auswahl – Kleider. Glücklicherweise gab es auch Hosen und Hemden, also griff er nach diesen, um sich neu einzukleiden. Gerade rechtzeitig, – denn er hörte, wie Zeug vor der Tür verschoben wurde.

 

„Bist du fertig, Darling?!“, rief ihm die bekannte Stimme zu.

 

„Uhm... Ja... Ja!“

 

Dann trat die große Gestalt von Eddie wieder in den Raum, er trug etwas bei sich – vermutlich das angekündigte Essen. Mit gerunzelter Stirn starrte ihn der Mann an. „Willst du... Keines meiner Kleider tragen?“

 

„Oh ähm...“, er sah zu der Auswahl und dachte darüber nach, wie er das erklären sollte, was er überhaupt antworten sollte. Die Bedrohlichkeit kam zurück – er sollte sich nicht zu sehr entspannen. „Ich dachte... Na ja, ich hebe mir die Kleider auf... Für die Flitterwochen?“

 

„Ja!“, rief Eddie enthusiastisch. „Das ist eine großartige Idee! Ich hätte wissen müssen, dass mein Darling nicht grundlos auf Kleider verzichten würde!“

 

Waylon lächelte schief, als er die Schüsseln vorsichtig vom Tisch hob, damit dieser frei war. Es half, die ganze Situation zu ertragen.

 

„Natürlich siehst du auch so, großartig und wunderschön aus, Darling“, flüsterte ihm die Stimme ins Ohr, Waylon verkrampfte sich plötzlich. „Nun, lass uns essen.“

 

Sich die Anspannung vom Körper schüttelnd, setzte er sich auf einen der Hocker und betrachtete alles, was Eddie zum Essen besorgt hatte. Er war ja doch schon verwirrt davon, dass er kein gammeliges Brot besorgt hatte. Stattdessen war es ein Topf, aus dem etwas dampfte. Waylon wusste nicht, was man den Patienten und Insassen zum Essen gegeben hatte, vermutlich so etwas, wie Dosensuppen. So würde er das hier jedenfalls bezeichnen.

 

„Leider haben wir hier nicht so viel Auswahl anEssen“, seufzte Eddie, als er zwei Schüsseln mit der Suppe füllte und eine davon vor die Nase von Waylon abstellte. „Aber sollten wir an frische Zutaten kommen, bin ich mir sehr sicher, dass du daraus etwas Fabelhaftes kochen wirst, Darling!“

 

„Ja... Ich würde gerne etwas Frisches kochen“, antwortete Waylon, nicht das er es gerne für sie kochen würde, aber... ja, er hätte schon mal wieder Hunger auf etwas Leckeres. Er hatte immer gerne gekocht, vor allem für seine Familie.

 

Jetzt saß er hier, im Gefängnistrakt von Mount Massive, mit einem Serien-Frauen-Mörder, der ihn heiraten wollte und aß eklige Dosensuppe. Zumindest gab es auch Wasser zum Trinken und überhaupt etwas essbares. Während sie aßen, herrschte größtenteils Schweigen und man hörte nur Löffel an den Schüsseln kratzen. Waylon war erleichtert, als er seine Schüssel geleert hatte.

 

„Wie geht es dir, Darling?“, Eddie sah ihm äußerst intensiv in die Augen, Waylon fühlte sich unwohl unter den direkten Blicken. „Du hattest wohl einen Albtraum, es war schwer, dich wieder zu beruhigen.“

 

„Ich fühle mich gut“, antwortete Waylon direkt. „Es tut mir leid, dass ich dich die Nacht geweckt habe.“

 

„Es ist keine Entschuldigung von Nöten. Immerhin weiß ich, dass du dasselbe tun würdest.“

 

Waylon zwang sich ein Lächeln auf die Lippen. „Natürlich.“ Er hatte den Trost angenommen, aber könnte er das Gleiche tun, bei einem Mann der ihn hatte töten wollen?

 

Eddie stapelte die Schüsseln aufeinander und schob sie direkt wieder ihm zu. „Ich werde mich nun an die Arbeit für das Kleid machen. Du kannst derweil abwaschen“, wies er an und zog etwas hervor, dass Waylon kurz schreckhaft zucken ließ. „Ich würde mir außerdem wünschen, wenn du deine Beine von diesem unnötigen Haar befreien würdest.“

 

Er besah die lange, schmale Klinge, die Eddie ihm über den Tisch schob. Waylon hatte keine Erfahrung damit, sich auf diese Art zu rasieren – davon abgesehen hatte er sich nie die Beine rasiert. „Ich... also, ich weiß nicht“, er fuhr sich durch das mittlerweile wieder trockene Haar. „Ich habe so etwas nie benutzt.“

 

Der Bräutigam besah ihn argwöhnisch, ehe er doch langsam nickte. „Natürlich... ich will nicht, dass du dich damit verletzt“ Nachdenklich besah Eddie die schmale Klinge. „Dann werde ich es für dich machen. Ich kann gut damit umgehen.“

 

Ja, das konnte sich Waylon gut vorstellen und er hätte mindestens einen Grund, das zu verneinen. Aber bei Eddie konnte er das nicht bringen. „Das wäre sehr... charmant von dir.“

 

Plötzlich fingen die Augen des Bräutigams an, förmlich zu leuchten. Vermutlich begeistert davon, charmant zu sein. Waylon sollte solche Wörter häufiger nutzen, auch wenn er damit nichts mit Eddie in Verbindung bringen würde.

 

Waylon hatte erwartet, dass Eddie jetzt gehen würde – für das Kleid – und er das bisschen Geschirr abwaschen würde. Stattdessen umrundete der Bräutigam den Tisch und zog den Hocker von Waylon weg vom Tisch. Ein sehr unmännliches Fiepen entrann dem Software-Entwickler bei dieser Aktion.

 

„Dreh dich zu mir“, Eddie stellte eine saubere Schüssel mit Wasser neben sich sowie einen Lappen und etwas anderes. Eine Tube. Duschgel, Rasierschaum... Parfüm? Vielleicht von den ehemaligen Mitarbeitern hier

 

Waylon hatte gesehen, wie gut manche Wachmänner ausgestattet waren, als ob sie immer hier wären. Möglich empfand er mittlerweile alles.

Er drehte sich langsam auf dem Hocker. Sein Herz klopfte wieder viel zu schnell, nur weil er Eddie mit dieser Klinge sah und diesem Glitzern in den Augen. Der Bräutigam zog sein linkes Bein weiter vom Hocker weg. Waylons Fuß wurde auf Eddies Schenkel abgelegt und langsam fing eben jener auch an, das Hosenbein hochzukrempeln.

 

Waylon empfand sich nicht als sehr haarig, er kannte Frauen, die sich auch nicht täglich rasierten – er erinnerte sich daran, dass Lisa sich deshalb immer beschwert hatte. Wenn es eine Rasur war, die ihn am Leben erhalten würde... Dann würde er das über sich ergehen lassen.

 

Es war ein seltsam intimer Moment, als Eddie aus der Tube etwas drückte, was er wohl zur Hilfe für die Rasur benutzen wollte. Langsam rieb er Waylons Bein damit ein, verharrte mit Sicherheit länger an allen Stellen, als es notwendig war. Es fiel Waylon schwer, still zu halten, immer wieder wollte er sein Bein zurückziehen, aber unterließ es – er wollte Eddie sicherlich nicht wütend machen, schon gar nicht, wenn dieser eine lange Klinge in der Hand hielt und an seinem Bein herum hantierte.

 

So etwas hatte Waylon nie mit jemanden gemacht. Es war komplett normal, dass man sich selbst um die eigene Rasur kümmerte – er sah weder bei Lisa zu, noch sie bei ihm. Natürlich hatte es Momente gegeben, in denen sie sich mit Massageöl eingerieben hatten, sich gegenseitig mit Duschgel wuschen. Dennoch war das hier komplett anders. Vielleicht, weil es die Hände eines Mannes waren, die sein Bein so berührten, als wäre es etwas Heiliges. Es war immer noch abgedunkelt im Zimmer, Licht schien allgemein nirgendwo mehr durchzukommen. Die Tatsache machte Waylon etwas nervöser.

 

„Du hast wirklich schöne Haut, so rein und weich“, murmelte Eddie. „Und sie wird sich noch besser anfühlen, wenn diese Haare weg sind.“ Damit tunkte der Bräutigam, die Klinge ins kalte Wasser. „Nun halte still, Darling.“

 

Waylons Hände verkrampften sich um den Hocker, sobald er die scharfe Klinge spürte. Auch wenn er gerade sicher war, dass Eddie ihn nicht verletzen wollte, konnte er nichts gegen automatische Panik tun, die seinen Körper hinaufkroch. Er bemühte sich, das Zittern zu minimieren und suchte nach Gedanken, die seine Panik abschwächen würden. Seine Gedanken drehten sich um seine Hochzeit, darum, wie er Lisa kennenlernte und wie schön die Schwangerschaften gewesen waren. Doch jeder dieser Gedanken wurde von dem Mann vor sich ruiniert. Lisas Augen waren plötzlich strahlend blau statt dem gewohnten Schokoladenbraun. Seine Söhne waren eher zerstückelte Körperteile, wie er es bei diesem verunstalteten Mann gesehen hatte.

 

„Darling!“, dröhnte die bestimmende Stimme des Bräutigams zu ihm, er zog mit einem starken Ruck an seinem Bein. „Ich sagte, halte still. Ich will dir nicht wehtun, aber du zwingst mich ja fast dazu!“

 

Mit geweiteten Augen sah Waylon herunter zum Mann, der ihn erzürntansah. „Es tut mir leid... Eddie.“

 

Genannter seufzte laut auf. „Oh Darling, ich kann dir nicht böse sein.“

 

Darüber war Waylon zumindest jetzt, wirklich glücklich. Er vermied es, sich zu viele Gedanken zu machen, beobachtete lieber wie Eddie immer wieder die Klinge wusch, nur um sie daraufhin wieder über das Bein von Waylon zu fahren. Man erkannte einen Unterschied, selbst wenn Waylon keine haarigen Beine hatte.

Irgendwann schien Eddie zufrieden zu sein, mit einem Lächeln nahm er sich einen Lappen, um alles von dem Bein zu reiben.

 

„Jetzt“, sagte Eddie. „Jetzt ist dein Bein perfekt, Darling. Genauso perfekt, wie du es für mich bist.“

 

Verlegen rieb sich Waylon die geröteten Wangen, Eddie schien das nicht weiter zu interessieren, stattdessen senkte er seine Lippen auf die gereizte, rasierte Haut, hauchte einen Kuss nach den anderen darauf, während er weiter runter wanderte, bis zum Fußknöchel.

 

„Nun, dein anderes Bein ist dran“, sanft schob er das Hosenbein wieder über die rasierte Haut und stellte den Fuß auf den Boden ab. Dann griff er nach dem rechten Bein und Waylon zog ungewollt die Luft ein – vor Schmerz. „Oh natürlich.“ Mit kühlen Fingerkuppen strich Eddie über den verletzten Fuß. „Ich habe es fast vergessen. Deine Verletzung.“ Mit den leuchtenden Augen, sah der Mann zu ihm hinauf, was bei Waylon zu einer Gänsehaut führte. „So etwas passiert nun mal, wenn du solche Spielchen mit mir spielst.“ Vorsichtig legte Eddie den Fuß dennoch auf seinem Bein ab. „Natürlich verstehe ich deine Intention dahinter – eine Frau wie du... Du musst die Spreu vom Weizen trennen, es gab sicher schon viele vor mir, die ihr Interesse dir gegenüber ausgesprochen haben.“

 

Nun, es gab eigentlich keine Männer, wenn Waylon ehrlich sein sollte, aber das wollte Eddie nicht hören. Nur – was wollte Eddie dann hören? „Keiner von ihnen war wie du“, sprach er also sanft aus. „Du bist der Einzige... Der es je geschafft hat, mir zu imponieren und Gefühle zu entwickeln.“

 

„Darauf bin ich sehr stolz“, Eddie wirkte zufrieden. „Immerhin gehört es sich so. Ich werde besser sein, als jeder andere Mann, ich werde nicht zulassen, dass jemand dir oder unseren Kindern etwas antut!“

 

Für einen Moment schien Eddie in seinen Gedanken verloren und ließ Waylon genug Zeit, darüber nachzudenken. Etwas Ähnliches hatte der Mann schon einmal zu ihm gesagt und da er die Akten kannte, wusste Waylon auch in etwa, woran das lag. Wenn man das hörte, war es schwierig, sich vorzustellen, dass Eddie eigentlich ein Serien-Frauen-Mörder war.

 

„Ich werde die Haare entfernen und dann deinen Fuß stabilisieren und verbinden. Auch wenn es gut zu verheilen scheint.“

 

Wie vorher an seinem linken Bein, begann Eddie die freigelegte Haut mit dem Zeug einzureiben, um sich dann an die Arbeit zu machen. Es war durchaus beeindruckend, dass Waylon keinen Kratzer abbekam, egal welche Stelle Eddie rasierte, er hinterließ nichts, außer glatter Haut. Mehrere Male wischte er mit dem Lappen und kalten Wasser über sein Bein und war besonders sanft, wenn er weiter runter kam – in die Nähe seines verletzten Fußes.

 

Auch sein rechtes Bein wurde mit Küssen überhäuft, eine Geste, die Waylon weiterhin rot anlaufen ließ, etwas das Eddie nur mit einem dunklen Kichern wahrnahm. Das Hosenbein wurde wieder herunter gestrichen, dann suchte der Mann ein paar Sachen zusammen, um sich auch um den Fuß zu kümmern. Jede Berührung zu viel tat weh und ließ Waylon etwas zucken. Eddie warf ihm hin und wieder Blicke zu – vielleicht warnend oder doch eher entschuldigend - machte dann aber weiter. Seine Finger fuhren zärtlich über die Zehen und der Fußsohle, ehe er sie in Tücher packte. Es war nichts, was ein Arzt vollbringen könnte, aber es war besser als nichts.

 

„Das sollte vorerst helfen“, Eddie stand aus der sicherlich unbequemen Position vom Boden auf und schien sich den Dreck von der Kleidung zu klopfen. „Ich werde mich jetzt an die Arbeit wegen deines Kleides machen. Hoffentlich werde ich damit noch fertig“, seufzte der Bräutigam. „Du wäschst ab und ruhst dich aus. Ich will dich hier nicht herumrennen sehen, Darling.“ Der strenge Blick ließ Waylon unruhig werden, er biss sich auf der Lippe herum Eddie begann zu lachen. „Oh Darling, du musst dir keine Sorgen machen. Du bist hier sicher.“ Der Daumen des Mannes zupfte an seiner angebissenen Lippe. „Und verletze dich nicht selbst. Diese Lippen gebühren mir.“

 

Waylon war sich sicher, dass er riesige Augen bekam, nur wegen dieser Aussage. Eddie küsste ihn auf der Stirn, wie so einige Male bereits, ehe er ihm durch das Haar strich, um daraufhin das Zimmer zu verlassen.

 

Natürlich verbaute er die Türen, damit nichts rein kam.

 

Oder hinaus.



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