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Sommerfest

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hier wieder eine meiner GF One shots :3
Ich hoffe sie gefällt euch :)
Lasst mich wissen was ihr davon haltet <3 Komplett anzeigen

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Der Frühling neigte sich langsam dem Ende zu, die Tage wurden wärmer und eine Universität in Akkilian bereitete sich auf eine große Veranstaltung zum Sommerbeginn vor. Alle Studenten mussten daran teilnehmen und bei den Vorbereitungen mithelfen.

Mey ist gerade 23 geworden, studiert im 7ten Semester Gesang. Sie würde diese Uni noch 3 Jahre besuchen, bis sie ihren Master hatte, aber es lohnte sich. Sie liebte die Musik wirklich sehr und sang seit sie Kind war schon immer auf den Geburtstagen ihrer Familie.

Vor ein paar Tagen kam ihr Dozent, Herr Zimmer, auf sie zu, dass man sie und einen ihrer Studienkollegen, aus den jüngeren Semestern, dafür ausgesucht hatte an dem Fest ein Duett zu singen, um die Karaoke-Veranstaltung zu eröffnen. Sie hatte damit kein Problem, nur hatte sie das Problem mit ihrem Duettpartner. Er war so überheblich und zog sie schier mit seinen Blicken aus. Es widerte sie an, mit ihm das Duet zu singen, geschweige denn sich mit ihm für die Proben zutreffen. Sie wünschte sich, dass die Unileitung es sich noch einmal überlegte und ihn zurück zog, damit sie mit jemand anderem, der sie nicht am liebsten in die nächste Ecke zerren wollen würde, um mit ihr Gott weiß was anzustellen. In zwei Tagen würde das Fest stattfinden und sie gab die Hoffnung schon fast auf, dass es geschehen würde.

Es war spät geworden an diesem Tag, sie stand gerade an der Garderobe und packte einige Sachen zusammen, als sie auch schon diese unverkennbar, nervige Stimme vernahm.

„Da steht sie ja, meine heiße Partnerin!“ Direkt neben ihr kam Sinedd zum Stehen und legte ihr einen Arm um die Schultern.

Die letzten Sachen eingepackt, seufzte sie, drehte sich weg und ging.

Er rief ihr hinter her: „Hey! Jetzt sei doch nicht so!“

Genervt stöhnte sie auf und rief, ohne stehen zu bleiben: „Was willst du?“ Ihre Stimme klang sichtlich genervt, was er wohl nicht zu bemerken schien.

Er holte sie ein, lief neben ihr, legte eine Hand auf ihren Hintern und meinte: „Spaß haben! Komm schon! Die ganzen Wochen habe ich gemerkt, dass du mich genau so willst, wie ich dich!“

Sie schlug seine Hand weg und erklärte ihm, in einem lauten Ton: „Nimm deine Finger von mir! Im Leben nicht würde ich etwas von dir wollen. Du bist abscheulich! Halt dich bloß von mir fern!“

Er sah sie wütend an. „Du wirst schon sehen was du davon hast! Keine weist mich ab, ohne Konsequenzen!“ Mit diesen Worten rauschte er davon.

Kopfschüttelnd, setzte Mey ihren Weg fort. Sie war nur froh, dass er ein Semester unter ihr war, so dass sie nicht so viel mit ihm zu tun hatte.

Noch immer schüttelte sie den Kopf über ihn, als sie aus dem Gebäude trat.

„Na? Ist spät geworden heute, was?“

Müde lächelte sie ihren besten Freund an. D´Jok war ebenfalls hier auf der Uni, belegte allerdings einen anderen Studiengang wie sie. Musikmanagement im 8ten Semester. Außerdem war er auch ein Jahr älter.
 

Sie lernten sich an einer Art ‚Tag der öffenen Tür‘ dieser Uni kennen.

An diesem Tag stellten alle Dozenten, ihren Studiengang vor.

Mey wusste zwar schon da was sie studieren wollte, doch war sie aus Neugier an den Kampus gekommen, welche Studiengänge es noch gab und um sich auf dem Gelände schon einmal etwas umzuschauen.

Ihre Zusage für das kommende Semester hatte sie bereits erhalten.

An diesem Tag war D´Jok als Führer für verirrte zukünftige Studenten eingeteilt.

Sie hatte sich zwar nicht verirrt, dennoch hatte er sie angesprochen.

Mit den Worten, ob er helfen könnte, stand er vor ihr.

Freundlich lächelnd, schüttelte sie den Kopf. „Seh ich so verloren aus?“ hatte sie ihn gefragt.

Er lachte herzlich und hatte es verneint. Scheinbar hatte sie ihn darauf hin verwirrt angeschaut wehalb er zu einer Erklärung angesetzt hatte: „Nicht direkt verloren, würde ich es nenne, aber nicht so als wärst du schon einmal hier gewesen.“ Es klang ehrlich in ihren Ohren, was sie wieder zum lächeln brachte.

Sie erklärte ihm, dass sie tatsächlich noch nie hier war, aber in wenigen Monaten hier studieren würde und sie diesen Tag dazu nutzen wollte sich schon einmal umzu sehen, wo die ganzen Studienräume und ähnliches waren.

Ein nicken kam von ihm und ein sehr breites Grinsen hatte sein Geischt geziert. „Darf ich dir dabei behilflich sein? Unsere Dozenten haben ehrlich gesagt zu viele für die Arbeit als, ich nenn es mal, Supervisor eingeteil, es macht also nichts wenn ich hier fehle!“

Sie wusste nicht wieso aber irgendetwas an ihm fand sie interessant, sie wollte ihn definitiv kennen lernen. Also warum dann nicht die Chance nutzen, hatte sie sich gefragt.

Sie verbrachten den ganzen Tag zusammen auf dem Kampus, er zeigte ihr alles und sie unterhielten sich über alles mögliche, ihre Interessen, die Studiengänge und anderes.

Seine Haare sind knall rot, er fiel damit direkt überall auf.

So hatte sie auch die Wochen darauf das Gefühl ihn immer wieder, aus der Ferne, kurz gesehen zu haben. Doch war sie sich da auch nicht sicher.

Als die Uni los ging und sie ihr Studium somit begann, sah sie ihn tatsächlich immer wieder auf dem Kampus oder auf dem Weg nach Hause.

Schnell freundeten sie sich an.
 

„Wenn du wüsstest.“ Sie sah wirklich müde aus und ging einfach weiter, wusste sie, dass er ihr folgen würde.

Jede Begegnung mit Sinedd, raubte ihr so viel Energie, dass sie sich wunderte wie sie überhaupt noch stehen konnte.

Mitleidig sah er sie an. „Willst du mir davon erzählen?“

Sie seufzte und nickte dann. „Es ist dieser Sinedd. Ständig hängt er an mir wie eine Klette. Heute ging es soweit, dass er mich sogar angefasst hat. Aber..“, sie grinste breit, „Ich habe ihn in die Flucht schlagen können. Zwar etwas unsanft und beleidigend, aber es ging nicht anders.“

D´Jok grinste sie an. „Das hätte ich nicht für möglich gehalten, dass du einmal beleidigend wirst! Wie hat er reagiert?“ Sie zuckte mit den Schultern. „Er wurde wütend , schrie mich an, dass ich das bereuen werde und ist dann abgezischt!“

„Was er wohl damit gemeint hat?“

Sie zuckte wieder mit den Schultern. „Ich weiß es nicht und es ist mir auch relativ egal, solang er mich endlich in ruhe lässt!“ Sie seufzte, noch immer war sie genervt von diesem Kerl, obwohl er nicht mal in der Nähe war.

D´Jok wuschelte ihr durch die Haare, hasste er es sie so zu sehen. Er kassierte dafür einen entgeisterten Blick, woraufhin er nur grinsen konnte.

„Was sollte das?“

„Ärgern?“ Eine Augenbraue hochgezogen sah er sie an. Er wusste was als nächstes kommen würde und wich ihrem Arm einfach aus. „Was denn? Nicht lustig?“ Er grinste. Ein Schmunzeln lag auf ihren Lippen.

„Du nervst, geh weg!“ Man konnte deutlich das Lachen aus ihrer Stimme hören. Dennoch tat er als würde er beleidigt in eine andere Richtung gehen. Sie kicherte, er war aus ihrem Blickfeld verschwunden.

„Komm schon D´Jok. Du weist es war nicht so gemeint!“ Sie wollte sich umdrehen, als sie seine Stimme an ihrem Ohr vernahm.

„Ja. Dennoch wird es Rache geben!“ Sie konnte das Grinsen hören, welches breit und verschmitzt, sein Gesicht zierte.

„Nein! Wehe!“ Doch kaum waren diese Worte über ihre Lippen, fing er auch schon an sie zu kitzeln. Sie wand sich aus seiner Attacke heraus und rannte. „Hör auf!“ schrie sie, als sie bemerkte dass er ihr hinterher lief.

„Bleib doch einfach stehen und lass es über dich ergehen! Du wirst eh nicht lange abhauen können!“

Ihre Sneaker trugen sie über den Gehweg in Richtung der Bahnhaltestelle. Sie rannte und rannte, wusste genau er holte immer ein kleines Stück auf.

Sie sah die Bahn schon von weitem, trieb sich an, noch etwas schneller zu laufen. Vielleicht konnte sie so ja etwas früher zu Hause sein.

Gerade als sie an der Bahn ankam, fuhr diese los.

Keuchend blieb Mey stehen und seufzte.

Wenige Sekunden später blieb D´Jok neben ihr stehen, legte einen Arm auf ihr Schulter und meinte: „Das hättest du nie geschafft!“

„Man wird es ja wohl mal versuchen dürfen?“ grinste sie und sah ihn an.

Er zuckte mit den Schultern. „Und es wird immer bei dem Versuch bleiben!“

Sie streckte ihm die Zunge raus. „Du bist heut wieder so nett zu mir!“, lachte sie.

Er legte den Kopf leicht zur Seite und grinste. „Bin ich das nicht immer?“

Noch immer lachte sie und meinte: „Aber heute wieder ganz besonders nett!“

Sie ging zu den Bänken, die an der Haltestelle standen und setzte sich.

Er nahm neben ihr platz und sah sie an: „Bist du aufgeregt wegen deinem Auftritt am Samstag?“

Sie schüttelte leicht den Kopf. „Überhaupt nicht. Das einzige was mir sorgen macht, ist Sinedd und die Frage ob dieses Duett überhaupt rüberkommt, wie es gemeint ist! Es ist ein Liebeslied und mit dieser Abscheulichkeit neben mir, kann ich es als dieses einfach nicht singen. Er widert mich einfach an!“

Er nickte, strich ihr über den Rücken und meinte: „Das versteh ich gut. Aber ich bin davon überzeugt, dass du gläzen wirst auf der Bühne! Auch wenn ein dunkler Schatten neben dir steht! Du kannst das Lied schon jetzt perfekt, du hast so hart dafür geübt!“ Seine Hand ruhte auf ihrem oberen Rücken, als er sie anlächelte. Dann gab er ihr einen sanften Kuss auf die Stirn.

Sie lächelte sanf, eine leichte Röte legte sich auf ihre Wangen und ihr Herz klopfte stark in ihrer Brust. Immer wenn er das tat, spielten ihre Gefühle verrückt, sie wusste nur nicht wieso. „Danke! Auch dafür, dass du mit mir geübt hast!“

Er zog sie in seine Arme und meinte: „Das mach ich gerne! Du bist meine beste Freundin, wenn ich es nicht für dich tue, für wen dann?“

Sie musste schmunzeln, da sie genau wusste dass er es so meinte wie er es sagte und lehnte den Kopf an seine Schulter. „Es ist trotzdem nicht selbstverständlich, dass man soetwas für jemand anderen macht!“

„Du kennst mich! Für mich ist vieles selbstverständlich, wo andere sich fragen ob man es wirklich tun muss! Und gerade bei Personen die mir wichtig sind, ist es mir auch besonders wichtig ihnen zu helfen wo ich nur kann!“ Er gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Und du bist mir besonders wichtig, Mey, was würde ich nur ohne meine beste Freundin machen?“

Sie kicherte: „Vermutlich wärst du in vielerlei Hinsicht aufgeschmissen!“

Er nahm sie in den Schwitzkasten. „Frechdachs!“

Sie quieckte auf und wand sich in seinen Armen. „Es tut mir leid, dass du die Wahrheit nicht verträgst!“

„Wo wäre ich denn bitte aufgeschmissen?“ er ließ seinen Arm locker und sah sie schon fast verletzt an.

Sie seufzte. „Sieh mich nicht so an! Ich geb ja zu, vermutlich währe ich die jenige, die ohne dich sehr aufgeschmissen wäre! Und jetzt mach wieder ein anderes Gesicht!“

Er musste lachen: „Du wärst definitiv aufgeschmissen ohne mich! Da kann man nur hoffen, dass dein Zukünftiger, dich mindestens genau so vor der riesen Katastrophe bewahren kann, wie ich!“

Sie piekte ihm in die Seiten, lachte dabei und meinte: „Jetzt stell dich nicht als Maßstab für den perfekten Partner für mich hin! Und außerdem bin ich gar keine riesen Katastrophe, wie du sagst! Nur weil ich ab und an etwas tollpatschig bin?“

Er grinste: „Ja!“, packte ihre Handgelenke und zog sie wieder in eine Umarmung. //Sie riecht so gut!//

Sie lehnte ihre Stirn, mit einem Grinsen auf den Lippen, gegen seine Schulter und meinte: „Na danke!“

Er schmunzelte. „Aber, das ist eine der Eigenschaften, weshalb ich dich so sehr ins Herz geschlossen habe!“ In seinem Kopf kreisten wirre Gedanken, ihre Nähe brachte ihn heute so durcheinander. Er konnte keinen Gedanken fassen, konnte aber spüren, dass es sich richtig anfühlte, sie in seinen Armen zu halten.

Sie lächelte sanft. „Das bedeutet mir wirklich viel!“

Ein paar Minuten saßen sie noch auf der Bank, als die nächste Bahn kam, die sie nach Hause bringen würde.

Sie redeten über belanglose Dinge, lachten etwas mit einander, als D´Jok feststellte: „Ich glaube, wir sind mitten in den Berufsverkehr geraten! Schau wie viele Menschen da noch einsteigen wollen!“ Er deutete nach draußen und sie sah ebenfalls die vielen Menschen an der nächsten Haltestelle warteten.

Die Bahn kam zum stehen und die Menschen stiegen hinzu. Es wurden an den weiteren Haltestellen immer voller, so dass die Menschen bis in die letzte Ecke standen, um jeden noch so geringen Platz auszunutzen.

D´Jok schirmte Mey, so gut es ging, mit seinem Körper, vor der Menschenmasse, ab, während beide aus dem Fenster sahen, als sie plötzlich fragte: „Du wirst am Samstag in der Nähe sein oder?“

Er sah sie an, sie hatte wohl doch bedenken und Angst wegen des Auftritts. „Natürlich, ich will doch nicht verpasssen, wie du alle umhaust!“, versuchte er sie aufzubauen und es hatte funktioniert, ein zartes Lächeln spielte um ihre Lippen.

„Danke!“ meinte sie leise und sah weiter aus dem Fenster. Er stand ihr so nah, ihr Herz spielte wieder verrückt. Sie fragte sich, was das nur sollte, es war doch sonst nicht so in seiner Nähe.

Ein Ruck ging durch die Menschenmenge, als die Bahn ohne Vorwarnung zum Stehen kam.

Mey fiel gegen seine Brust, ihre Hände lagen an seinem Bauch und erneut tanzte ihr Herz wie wild in ihrer eigenen Brust.

Er legte einen Arm um sie und sah sie etwas besorgt an: „Alles okay?“

Sie nickte: „Ja, danke!“

Keiner von beiden löste sich aus der gezwungenen Umarmung und so setzte sich die Bahn wieder in Bewegung.

Langsam leerte sich die Bahn wieder und es waren nur noch wenige Haltestellen bis die beiden sich von einander Verabschieden mussten.

„Kommst du ohne mich zurecht?“, fragte er sie scherzhaft.

Sie nickte, lächelte und meinte: „Es wird schon gehen!“ Erst als diese Worte über ihre Lippen waren, wurde ihr bewusst, dass es wohl so klingt, als würde sie die Zeit ohne ihn nur schwer überstehen.

Gerade wollte sie zurück rudern, als er glucksend meinte: „Hast du Samstag nach der Feier schon was vor?“

Erleichtert, dass er es ignorierte, schüttelte sie den Kopf: „Was planst du?“

Er grinste: „Eine Überraschung, für deinen Erfolg auf der Bühne!“

Sie lächelte ihn an: „Du weißt, das musst du nicht!“

Er zuckte mit den Schultern: „Ich weiß, aber ich möchte es gern!“

Gerührt sah sie zu ihm auf und nickte: „Okay, danke!“

Die Bahn fuhr die nächste Haltestelle an, als D´Jok ihr einen Kuss auf die Stirn gab und meinte: „Wir sehen uns Morgen in der Uni!“

Traurig lächelnd sah sie ihn an, hatte sie nicht gemerkt, dass sie schon an seiner Haltestelle waren. „Ist gut, bis Morgen!“, verabschiedete sie ihn.

Er zog sie noch einmal fest in seine Arme, als er meinte: „Jetzt schau nicht so! Es ist ja nicht für immer!“ Dann stieg er aus der Bahn aus, die sich augenblicklich wieder in Bewegung setzte.

Es war kein Kilometer, den sie auseinander wohnten und doch mussten, sie an unterschiedlichen Haltestellen aussteigen. Jeden Tag an dem sie gemeinsam nach Hause fuhren, bedauerte sie es, dass er früher aussteigen musste.

Heute war es allerdings besonders schwer für sie, ihr Herz schlug unregelmäßig, trauerte ihm hinter her und doch schlug es Saltos, weil er sie erneut auf die Stirn geküsst hatte. Sehr oft am heutigen Tag, überlegte sie.

Sie stieg an der nächsten Haltestelle aus und lief in Richtung ihrer WG, die nicht weit von der Haltestelle entfernt war und somit war sie schnell zu Hause.

Ihre WG Patner und sie hatten privat nicht unbedingt viel mit einander zu tun, weshalb sie auch ohne groß aufgehalten zu werden, direkt in ihr Zimmer verschwand, ihre Tasche auf einem Stuhl abstelle und sich auf ihr Bett fallen ließ.

Der ganze Nachmittag verwirrte sie sehr. Erst Sinedd, der sie befummelte, dann D´Jok, bei dem ihr Herz neuerdings so verrückt spielte. //Drei mal. Er hat mir insgesamt drei Küsse auf den Kopf gegeben! Was war nur los? Und warum kann ich nicht aufhören daran zu denken? Wir sind beste Freunde! Warum wird jetzt aufeinmal alles komplizierter?//

Sie drehte sich auf die Seite, zog einen kleinen roten Stofftiger an ihre Brust und musste schmunzelen, als sie an den Tag zurück dachte, an dem sie den Stofftiger entdeckt hatte.
 

Es war vor etwa einem Jahr, als in der Innenstadt ein Jahrmarkt stattfand. Mey, D´Jok und ein paar Freunde aus der Uni hatten sich verabredet dort etwas herum zu laufen und dabei etwas zu trinken.

Als sie so über den Festplatz liefen, hatte sie den kleinen roten Stofftiger an einem Greifautomaten gesehn. Sie zeigte ihn D´Jok mit dem Kommentar: „Der sieht aus wie du!“

Er sah sie an: „Nur dass ich vermutlich wesentlich sanfter im Umgang bin!“

Ein herzhaftes Lachen drang an ihr Ohr, weshalb sie lächeln musste. Irgendetwas sagte ihr, dass sie diesen Tiger gewinnen musste, weshalb sie direkt eine Münze nahm und ihr Glück versuchte, doch leider ohne Erfolg.

Sie versuchte es noch weitere zwei mal, getreu dem Motto *Aller guten Dinge sind drei*, doch wieder klappte es nicht.

Sie seufzte resigniert, als sie ihn auch schon deutlich hinter sich gespürt hatte. „Soll ich mal?“ hatte er sie grinsend gefragt.

Sie zuckte leicht mit den Schultern. „Wenn du möchtest! Ich schaff es ja doch nicht.“ erklärte sie ihm und trat zur Seite, damit er sein Glück versuchen konnte.

Er begann, den Greifarm in Position zu dirigieren und drückte auf den Knopf, damit sich der Arm senkte.

Sie konnte gar nicht hinsehen, wenn er auch versagt hätte, wäre sie wohl sehr traurig darüber gewesen.

Im nächsten Moment hielt er ihr den Stofftiger vor die Nase und grinste breit.

Mit großen Augen hatte sie erst den Tiger und dann D´Jok angesehen. „Wie hast du das gemacht?“

Er hatte mit den Schultern gezuckt und gemeint: „Ganz normal. positionieren, zugreifen, gewinnen!“

Sie hatte die Augen verdreht und musste dann lachen, bevor sie dann sagte: „Gut, dein Gewinn!“

Er schüttelte den Kopf. „Was will ich mit einem Stofftiger? Nimm du ihn!“

„Ich wollte ihn aber für dich!“ argumentierte sie.

Ein seufzen: „Dann heb du ihn für mich auf, sonst hat ihn ganz schnell meine kleine Schwester! Und du kennst Tei, wenn sie ein Stofftier besitzt, gibt sie es nicht mehr her!“

Seine Schwester war zu dem Zeitpunkt gerade fünf geworden und liebte alles an Stofftieren.
 

Heute lag sie im Bett, den kleinen Tiger fest an ihre Brust gepresst und war froh eingewilligt zu haben, ihn mit zu sich zu nehmen. Durch den Druck, den sie auf ihre Brust aufbaute, entspannte sich ihr Herz etwas, bis sie schließlich einfach einschlief.
 

Der nächste Tag verlief ruhig. Sinedd hatte sich zu der letzten Probe, vor dem Auftritt am nächsten Tag, nicht Blicken lassen. D´Jok musste nach der Uni noch etwas erledigen, weshalb Mey allein nach Hause fahren musste. Sie fragte sich, was er erledigen musste, dass sie ihn nicht begleiten durfte oder er ihr zumindest etwas sagen wollte.

Sie verdrängte die Frage und versuchte sich in der Badewanne etwas zu entspannen. Langsam stieg die Nervosität doch etwas. Im Kopf ging sie immer und immer wieder den Song durch.

Nach dem Bad kuschelte sie sich in ihr Bett, strich mit sanften Fingern über den Stofftiger und musste wieder lächeln.

Ihre Hand ruhte weiter auf dem kleinen Tiger, als sie auch schon einschlief.
 

Als sie am Morgen aufwachte, war sie extrem verwirrt. Ihr war heiß, die Decke lag neben ihr und in ihrem Magen und vorallem in ihrem Schoß kribbelte es. Es war der wohl verwirrendste, als auch wundervollste Traum den sie je hatte.

Doch der nächste Gedanke verdrängte den Traum direkt wieder: Heute war die Veranstaltung. Heute musste sie mit Sinedd auf der Bühne so tun, als wäre sie verliebt nur um dem Lied die richtige Stimmung zu verleihen. Sie seufzte schwer, schälte sich aus ihrem Bett, bezog es neu und ging dann ins Bad.

Ihr Herz klopfte wie wild, zum einen noch wegen des Traums und zum anderen, wurde sie immer nervöser. Das Wasser aufgedreht, stellte sie sich, nach dem sie sich von ihren feuchten Klamotten entledigt hatte, darunter und lies es auf sich hinunter prasseln, aus Hoffnung sie würde dadurch ruhiger werden. Es half mäßig.

Also stellte sie das Wasser wieder ab, wickelte sich in ein Handtuch und besah sich im Spiegel. Sie wirkte etwas bleich um die Nase.

dingdong*

Die Tür? Wer würde so früh zu Besuch kommen? Sie dachte sich nichts weiter dabei, es war bestimmt für einen ihrer Mitbewohner. Etwas Creme ins Gesicht geschmiert, das Handtuch eng um die Brust gezogen, ging sie aus dem Bad.

Doch als sie in ihr Zimmer kam stutze sie.

Ihr bester Freund stand mit dem Rücken zu ihr, vor ihrem Regal. „D´Jok?“

Mit einem Ruck drehte er sich um, das Gesicht verzogen, als hätte man ihn beim Spannen erwischt. Doch im nächsten Moment entgleisten ihm seine Züge, er sah sie einfach an. Kein Wort. Keine Regung kam von ihm. Und das über Minuten!

Seine Augen waren das einzige an ihm was sich bewegte, erst nur ein wenig und dann immer mehr, sie huschten über ihren Körper!

IHREN KÖRPER! In dem Moment fiel es ihr wie Schuppen von den Augen: Sie stand nur mit einem Handtuch bedeckt vor ihm. Vor ihrem besten Freund, der es schaffte, dass ihr Herz Achterbahn fuhr!

Sie quieckte, zog das Handtuch- wenn möglich- noch enger und befahl ihm sich umzu drehen.

Zufrieden stellte sie fest, dass er es ohne Murren tat.

Ihre Kommode stand direkt neben der Tür, flink öffnete sie sie und zog einen String in einem zarten Rosa und den passenden BH heraus und schlüpfte hinein.
 

Er stand in ihrem Zimmer, knallrot im Gesicht und versuchte gegen seine Fantasie zu kämpfen. Das Klappern der Kommode, das leise Geräusch von ihren Füßen auf dem Fußboden, als sie sich anzog. Das alles sorgte nicht gerade dafür, dass sich seine Nerven beruhigten.

Als sie von ihrer Kommode zu ihrem Kleiderschrank schlich, sah er zur anderen Seite, immer darauf bedacht, dass er sie nicht doch ausversehen sehen konnte.

Doch er hatte nicht mit dem Spiegel gerechnet, den sie in dieser Ecke aufgestellt hatte. Er schluckte schwer, dort stand sie vor ihrem Kleiderschrank, es sah aus als hätte sie keine Unterwäsche an, aber wenn er genauer hinsah, waren leichte Stofflinien in rosa auf ihrer Haut abgebildet.

„Warum bist du hier, D´Jok?“ vernahm er ihre liebliche Stimme und sah wie sie sich zu ihm umdrehte. Der BH legte sich perfekt um ihre Brüste, leicht hob er sie an, ließ sie größer und praller wirken, als sie vermutlich waren. Der Rand saß tief und bedeckte gerade so ihre Brustwarzen. Ihr String war hauch dünn und mit Perlen besetzt, die zwischen ihren Beinen verschwanden.

Er keuchte und zwang sich, dann möglichst ruhig, ihr zu antworten: „Ich wollte schauen wie es dir geht! Es sind noch etwa 1 Stunde 15Minuten und ich habe mir sorgen gemacht, dass du Ohnmächtig wirst, vor Nervosität!“

Im Spiegel konnte er ihren leicht gequälten Blick gut erkennen. Was hatte sie nur? War sie so nervös?

Das Kleid für den heutigen Tag angezogen, ging sie ohne umschweifen auf ihn zu und schlang die Arme um ihn, das Gesicht gegen seinen Rücken gedrückt.

Dann hörte er sie leise sagen: „Mir geht es gut! Ich bin aufgeregt, ja, aber ich steh das durch! Wenn du in der Nähe bleibst, dann schaffe ich das, auch mit Sinedd! Aber was ist mit dir?“

Er löste leicht ihre Arme, drehte sich zu ihr um und sah sie verdutzt an. „Was soll mit mir sein?“ Der gequälte Blick und die traurige Stimme machten ihm zu schaffen, vorbei waren die Fantasien über ihren Körper.

Ihr Blick wechselte von gequält zu traurig. „Du wirkst sehr angestrengt, also würdest du einen Kampf mit dir selbst ausfechten!“

Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn. „Es ist alles in Ordnung! Den einzigen Kampf den ich ausfechte, hängt damit zusammen ob ich dir dein Geschenk jetzt schon als Glücksbringer geben soll, oder erst später, wenn du erfolgreich warst!“ Meinte er, er konnte ihr schlecht erzählen, dass er seine Fantasien unterdrücken musste.

Ihre Augen wurden groß: „Ein Geschenk?“

Er lächelte, da war sie wieder, die fröhliche Mey, die er so gern hatte. Nickend gab er ihr die Antwort: „Ja! Willst du es sehen oder lieber erst später?“

Sie schien unschlüssig, meinte dann aber aufgeregt: „Bitte zeig es mir!“

Er griff in seine Hosentasche, umfasste das kleine Kästchen mit den Fingern, hielt aber noch einmal inne und sah sie frech an. „Bist du sicher? Vielleicht sollte ich es dir doch erst später geben!“

Entsetzt schüttelte sie den Kopf: „Nein, bitte, spann mich nicht auf Folter!“

Grinsend zog er das Kästchen hervor und gab es ihr.

„Warst du deshalb gestern nach der Uni so beschäftigt?“ Sie öffnete das Kästchen und sah ihn an. „Das ist nicht dein Ernst? D´Jok, das kann ich doch nicht annehmen!“

Sie wollte es wieder schließen und ihm zurück geben, doch er hielt sie davon ab. „Es ist mein Ernst! Bitte nimm sie! Diese Kette soll dir Glück bringen! Nicht nur heute, sondern auch in Zukunft! Und sie soll dir zeigen, dass ich immer für dich da sein werde!“

Tränen sammelten sich in ihren Augen. „D´Jok... Ich... Danke!“ Sie schlag erneut die Arme um ihn und drückte ihr Gesicht an seine Brust.

Er küsste sich sanft auf den Scheitel und strich ihr über die Haare, als er meinte: „Du solltest dich fertig machen! Wir müssen los!“

Sie nickte und verschwand mit dem Kästchen wieder im Bad.

Er atmete hörbar aus. Plötzlich stand Marc, einer ihrer Mitbewohner in der Tür. „Du solltest es ihr endlich sagen, Mann! Es ist kaum noch auszuhalten, wie du um sie schmachtest!“

D´Jok lachte auf und nickte: „Heute Abend!“ Doch fragte er sich ob es so offensichtlich war, dass andere schon vor ihm über seine Gefühle Bescheid wussten? Anscheinend ja, zumindest was Marc anging.

Mit der Antwort schien Marc sich zufrieden zu geben und verschwand wieder.

Ihm fiel der kleine Tiger auf ihrem Bett auf, welches frisch bezogen schien. Er saß direkt neben ihrem Kissen, als müsse er über sie wachen, wenn sie schläft.

Ein lächeln stahl sich auf seine Lippen und in dem Moment stand sie wieder vor ihm. Ihr Kleid war in einem lila Ton gehalten, wie ein Ametyst. Die dünnen schulterfreien Ärmel waren in einem zarten Rosa und umspielten sanft ihre Oberarme. Ihr Dekolleté war nicht sehr tief, doch die kleine Kette lag perfekt darin - es war eine kleine Note mit einem Herz.

Er lächelte sie an: „Du siehst bezaubernd aus!“

Sie lief rot an. „Danke!“

Anschließend gingen sie los Richtung Uni.
 

Je näher sie zur Uni kamen, desto nervöser wurde sie. Ihre Finger zerquetschten sich gegenseitig, ihr Herz klopfte unnachgiebig und ihr Mund glich einer Wüste.

Gedankenverloren saß sie in der Straßenbahn und sah aus dem Fenster, als sich eine Hand um ihre Finger legte und sie somit daran hinderte sie vollkommen zu Brei zu kneten.

Etwas erschrocken sah sie erst zu ihren Händen und dann zu D´Jok, der ihr sanft entgegen lächelte. „Du schaffst das! Kein Grund deine Finger zu malträtieren!“

„Ich weiß nicht, ich glaub ich kann das nicht!“ Ein leichtes Zittern erfasste ihren Körper und umfasste auch ihre Stimme.

Der Druck um ihre Finger löste sich und im nächsten Moment lag sie in seinen Armen, den Kopf an seiner Schulter. „Du bist super vorbereitet und dazu noch so talentiert, du schaffst das definitiv!“

Jedes Wort spürte sie in ihren Haaren, sein Atem fühlte sich warm an und ihr Herz klopfte wie verrückt in ihrer Brust.

„Wirklich?“

„Wirklich!“ Sanfte Lippen streiften ihren Kopf, eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus.

„Danke!“

Sie hörte ihn schmunzeln, dann nahm er ihre Hand und zog sie auf die Beine! „Na komm, wir müssen raus!“

Wie mechanisch lief sie ihm hinter her, als er ausstieg. Und noch weiter Richtung Uni.

Viele Zelte wurden aufgebaut, Schirme zum unterstellen vor der Sonne und eine große Bühne mitten drin, auf der zwei Mikrofone standen - ihre Bühne!

Sie wollte gerade wieder der Panik verfallen, als D´Jok ihre Hand drückte und ihr ein aufmunterndes Lächeln schenkte. Sofort wurde sie ruhiger.

Was war das nur, dass er so beruhigend auf sie wirkte? Nicht einmal die Tatsache, dass es nur noch knapp eine halbe Stunde bis zur Eröffnung und ihrem Auftitt waren, konnte sie beunruhigen!

Langsam trafen auch schon einige Besucher ein, die die Eröffnung nicht verpassen wollten. Sie wurde im Vorfeld schon groß angekündigt. Weshalb schon die letzten Wochen in der Stadt darüber gesprochen wurde.

Vereinzelt waren Leute auch auf sie zu gekommen und hatten sie gefragt, ob sie etwas darüber wüsste, doch sie hatte es immer höflich verneint, da der Vorstand nicht wollte, dass es vor der Veranstaltung an die Öffentlichkeit gerät.

Sie entdeckte ein Getränkezelt, keuchte erleichtert auf und ging direkt darauf zu.

Rocket bediente sie und grinste breit: „Mey! D´Jok!“ Dann sah er Mey direkt an: „Wasser gegen den trockenen Hals?“

Ein Nicken. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Stimme versagen würde, wenn sie jetzt versuchte zu Sprechen.

Rocket war ein Jahrgang über ihr und studierte mit D´Jok zusammen Musikmanagment. Er und seine Freundin Tia gehörten zu ihren besten Freunden.

Tia war ein Jahrgang unter Mey, doch sie kannten sich schon eine Ewigkeit. Ihre Mütter lernten sich während einiger Yogastunden kennen und nachdem sie herausgefunden hatten, dass ihre Töchter ungefähr gleich alt waren, trafen sie sich auch privat häufiger. Damals war Mey etwa 12. Anfangs hatte Mey überhaupt keine Lust mit ihrer Mutter ständig irgendwo hin zu gehen, aber sie und Tia freundeten sich schnell an, so dass sie freiwillig mit ging.

Besagte beste Freundin kam gerade, mit einer Schürze in der Hand an, umarmte Mey schnell bevor sie ihr Glück wünschte, Rocket einen Kuss gab und dann bei ihren Studienkollegen, an einem Essenstand, verschwand.

Mey nahm das Wasser, welches Rocket ihr hinhielt, mit einem dankbaren Lächeln entgegen.

„10 Minuten noch. Ich begleite dich hinter die Bühne, Mey!“ Wie durch Watte nahm sie D´Joks Stimme war und nickte. Er sagte noch irgendetwas zu Rocekt, doch sie nahm es nicht war.

Sie öffenet das Wasser, nahm einen tiefen Schluck, ehe sie mit D´Jok hinter die Bühne ging und dort erneut einen großen Schluck zu sich nahm.

Kein Ton kam über ihre Lippen, sie hatte Angst. Angst zu versagen, ihren besten Freund zu enttäuschen, die Schule zu blamiern und sich somit ihre Zukunft zu verbauen.

Plötzlich lag ihr Gesicht an D´Joks Brust, er hatte sie wieder in seine Arme gezogen, strich ihr beruhigend über den Rücken. „Alles ist gut! Hörst du? Du schaffst das! Ich glaube an dich!“

Sie umklammerte die Wasserflasche, drückte ihr Gesichtfest an seine Brust und wimmerte: „Ich habe Angst, D´Jok!“

„Egal was da oben passiert, wir beide wissen, dass du es drauf hast! Jeder an der Uni weiß, dass du eine unglaubliche Stimme hast! Und ganz egal was passiert, ich werde immer an deiner Seite sein!“

Sie wollte ihm gerade eine Antwort darauf geben, als Herr Yagami, der Direktor der Universität, neben ihnen auftauchte. „Haben Sie, Sinedd gesehen? Ist er nicht bei Ihnen?“

Mey trat einen Schritt von D´Jok zurück und schüttelte den Kopf. Stimmt, wo war Sinedd.

Schulterzuckend ging Herr Yagami die Treppe zur Bühne hinauf und meinte: „Dann müssen wir wohl ohne ihn anfangen!“ Dann verschwand er durch den Vorhang

Panik überkam Mey. Wo war Sinedd? War das seine Rache, für die Abfuhr?

„Ich kann da nicht auf die Bühne! Das wird peinlich! Ein Duett ohne Duettpartner funktioniert nicht! Was wird das Publikum denken? Ob Sinedd das mit Rache gemeint hat?“ Panisch sah sie D´Jok an, drohte zu hyperventilieren.

Zwei sanfte Hände legten sich an ihre Wangen.

Zwei warme, grüne Augen fixierten ihren Blick.

„Du schaffst das! Ich werde hier auf dich warten! Du wirst nicht allein sein! Und Sinedd kommt mit Sicherheit gleich! Er ist bestimmt schon auf dem Gelände und bahnt sich einen Weg hier her!“

Tränen drohten aufzusteigen, doch sie schluckte sie hinunter.

Sie nahm einen letzten großen Schluck von ihrem Wasser, als er sie auf die Stirn küsste und fragte, ob sie bereit sei.

War sie nicht, doch sie musste, denn in diesem Moment kündigte der Direktor sie an und das Publikum applaudierte.

Schnell drückte sie ihm die Flasche in die Hand, atmete tief durch und erklomm mit einem Lächeln die Treppe zur Bühne.

Ihr Herz klopfte wild. Sie wusste nicht wie sie das überstehen sollte ohne im Erdboden zu versinken, wenn Sinedd nicht auftauchen sollte. Und wie sollte sie es singen, wenn er neben ihr stand? Sie hasste ihn, konnte ihn absolut nicht ausstehen!

Die Melodie begann und ihr kamen die ganzen Proben mit D´Jok ins Gedächtnis. Er hatte ihr so viel geholfen und nichts dafür verlangt. Auf jedes Drängen ihrer Seits, für ihn etwas zu tun, sagte er immer nur, er würde sich melden! Ihr wurde ganz warm ums Herz. Er war all die Jahre immer an ihrer Seite gewesen. Wich nie auch nur von ihr ab, wenn etwas schwierig wurde.

Sie begann bei ihrem Einsatz zu singen:
 

All those days watching from the windows

All those years outside looking in

All that time never even knowing

Just how blind I've been
 

Ihre Stimme war ein wahrer Genuss. Doch Sinedd ließ sich nicht Blicken.

Er raufte sich die Haare, waren all seine Worte nun umsonst? Würde sie daran zerbrechen?

Eine SMS erreichte ihn. Tia: „Warum steht sie dort alleine? Ich dachte es wäre ein Duett?“

Er antwortete: „Sinedd taucht nicht auf...“
 

Now I'm here blinking in the starlight

Now I'm here suddenly I see

Standing here it's all so clear

I'm where I'm meant to be
 

Noch immer kein Sinedd zu sehen.

Eine weitere SMS von Tia: „Dieser Dreckskerl! Was nun?“

D´Jok stellte sich hinter den Vorhand und versuchte einen Blick auf sie zu erhaschen.

Wie es ihr wohl ging?

Dann antwortete er schnell Tia: „Keine Ahnung!“
 

And at last I see the light

And it's like the fog has lifted

And at last I see the light

And it's like the sky is new

And it's warm and real and bright

And the world has somehow shifted

All at once everything looks different

Now that I see you
 

Was machte dieser Kerl nur? Wie konnte er sie nur einfach im Stich lassen?

Der würde was zu hören bekommen, wenn er ihn sah.

Das Zwischenspiel erklang.

Er musste ihr aus der Patsche helfen!
 

All those days chasing down a daydream

All those years living in a blur

All that time never truly seeing

Things the way they were
 

Ihre Augen wurden groß, ihr Herz machte einen Satz, als sie die Stimme erkannte.

Sie hatte sie die letzten Wochen so oft gehört, immer wenn er mit ihr probte, ihr half. Er war wirklich immer für sie da.

Auch heute war er ihr Retter in letzter Sekunde.
 

Now she's here shining in the starlight

Now she's here suddenly I know

If she's here it's crystal clear

I'm where I'm meant to go
 

Eine einzelne Träne rann über ihre Wange, als ihr klar wurde was dieses Gefühlschaos in seiner Nähe zu bedeuten hatte.

Sie hatte sich in ihn verliebt.

In ihren besten Freund, ihren Retter in jeder Lebenslage.
 

And at last I see the light

And it's like the fog has lifted

And at last I see the light

And it's like the sky is new

And it's warm and real and bright

And the world has somehow shifted

All at once everything is different

Now that I see you

Now that I see you
 

Ihre letzten Noten waren gesungen. Das Playback spielte noch die letzte Melodie zuende. Das Publikum tobte, applaudierte und jubelte ihnen zu.

Ihr Herz klopfte noch immer wild, doch sie strahlte dabei und sah ihn an.

Mit einem süßen Lächeln begegnete er ihrem Blick, was ihr Herz sofort noch schneller schlagen ließ.

Der Direktor kam wieder auf die Bühne, bedankte sich bei den beiden und schickte sie von der Bühne.

Hinter der Bühne, war sie glücklich über den Erfolg, aber zugleich auch unsicher, wegen D´Jok. Sie war sich nun sicher, dass sie ihn liebte, aber wie sah er das? War sie für ihn nur eine Freundin? Oder sollte sie es einfach wagen und ihm ihre Gefühle gestehen? Aber was wenn es ihn verschreckte? Wenn er sich von ihr abwenden würde? Sie musste es einfach riskieren!

Sie holte tief Luft, drehte sich zu ihm um und wollte ein Geständnis ablegen, als seine Lippen auch schon auf ihren lagen. Warm und weich.

Sie konnte nicht reagieren, er hatte sich überrascht.

Und als er sich dann schließlich von ihr löste, sah er sie verletzt an.

Ohne nachzudenken presste sie ihren Mund wieder auf seinen und hatte diesmal den Überraschungseffekt auf ihrer Seite.

Triumphierend grinste sie ihn an, als auch sie von ihm abließ.

Er lächelte sanft, doch konnte sie noch genau sehen, dass er verwirrt war. Ihr ging es nicht anders.

Sie versuchte in seinen Augen zu lesen, ihr war klar, dass er sie nicht aus einer Laune heraus geküsst hatte, es konnte nur so sein, dass er auch etwas für sie empfand. Oder?

Sie berührten sich nicht, standen sich einfach gegenüber.

Die Spannung war greifbar.

Provokativ hob sie eine Augenbraue, sie wollte endlich eine Reaktion aus ihm herauslocken.

Lachend zog er sie an sich und vergrub das Gesicht in ihren Haaren.

Schmunzelnd erwiderte sie die Umarmung, hätte sie mit einer anderen Reaktion gerechnet, aber das war mehr als in Ordnung.

„Danke!“ murmelte sie an seiner Schulter.

„Immer!“

Sie löste sich etwas und sah zu ihm auf.

Er strich ihr über die Wange, zog sie mit der anderen Hand nah an sich und legte seine Lippen wieder auf ihre. Sie waren warm und sanft auf ihren und doch fordernd.

Ihr Magen kribbelte, ihr Herz raste. Sie war glücklich!



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