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Light Flame

von

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Wie Phoenix aus der Asche

Fang tippte auf den Kristall an der Kette, die sie von Vali geschenkt bekommen hatte. Der Kristall war rot, schimmerte leicht, da er Fangs Dämonenblut spürte. Sie alle standen versammelt im Aufenthaltsraum, während Fang am Tresen saß und angestrengt auf den Kristall sah.

„Ich kann das Tor nicht öffnen, da Vali es blockiert. Und ich habe keine Ahnung wie man eine Beschwörung vornimmt.“

„Eine einfache Beschwörung dürfte nicht das Problem werden. Nur uns bringt ein einfacher Dämon nichts. Wenn dann müsste es ein höherer Dämon sein und dafür brauchen wir viel Kraft.“

Es hatte eine Woche gedauert Dario zu finden und nach Sollos zu bringen. Er wusste wie man eine Beschwörung vornimmt, doch war er sich sicher, dass es ziemlich gefährlich werden würde. Zumal es für Halbdämonen nicht einfach war einen höheren Dämon zu beschwören, von einem Dämonenfürsten ganz zu schweigen.

„Und so viel Auswahl bei den höheren Dämonen haben wir nicht. Die meisten mögen dich nicht und würden dir nie helfen. Naja bis auf Vali und Giro.“

Fang schaute auf und blickte Dario ernst an, der dann seufzte und den Kopf schüttelte. Er war der ganzen Idee überhaupt nicht begeistert. Zwar hatte er Kontakt zu Vali und Giro, doch wusste er im Moment nicht wo sie waren und ihr Kontakt beschränkte sich eher auf eine Feuernachricht alle paar Monate mal. Fang hatte eigentlich gehofft das Vali vielleicht auch mal ihr eine Nachricht schickte, doch es war alles ruhig. So als wenn sie nie Kontakt zueinander gehabt hätten.

„Oh nein Fang. Vali kannst du nicht beschwören, er ist viel zu stark. Und Giro dürfte ebenso schwierig werden. Da bräuchten wir Hilfe von deinen Freunden und selbst dann müssen noch Opfer gebracht werden.“

„Was für Opfer?“

Fang wusste eigentlich gar nichts über Beschwörungen, wusste nur das es ging. Da sie schon recht früh die Hölle verlassen hatte und daher kaum in der Kultur und den Techniken der Dämonen unterrichtet wurde, kannte sie auch nur weniges. Dario sah sich um, schaute dann wieder direkt Fang, die ihn ernst ansah. Zwar war Dario auch nur ein Halbdämon, doch seine Mutter lebte nach seiner Geburt auf den Sklaveninseln und brachte ihm einiges bei, so auch Beschwörungen und Ruin. Dario hatte definitiv mehr Glück gehabt als Fang, zumal seine Eltern nicht tot waren beziehungsweise ihn nicht verstoßen hatten.

„Um einen höheren Dämon zu beschwören braucht man mehrere Leute. Da ihr keine Dämonen seid werden vielleicht zwei Leute mehr gebraucht als üblich. Aber wenn man einen höheren Dämon beschwört, dann ruft man automatisch einen Erinnerungsdämon. Er schützt quasi die Dämonen vor dem Missbrauch von Beschwörungen. In unserem Fall heißt das, wenn du Giro oder Vali beschwören willst muss jeder eine Erinnerung opfern. Eine glückliche und sehr starke Erinnerung. Nur dann lässt der Erinnerungsdämon einen zu dem eigentlichen Dämon durch.“

Betrübtes Schweigen herrschte im Raum. Eine glückliche Erinnerung? Für viele bedeutete das eine Erinnerung an einen geliebten Menschen. Konnte man sowas wirklich aufgeben? Was wenn diese Erinnerung, die für immer verschwand, die Lieblingserinnerung war oder es die letzte von einem geliebten Menschen war? Fang umfasste ihre Kette und sah Dario entschlossen an.

„Bereite alles vor. Wie viele werden wir brauchen?“

„Nun du führst das Ritual durch. Da ich einen Bannkreis erschaffen muss, für den Fall das etwas schiefgeht, kann ich nicht teilnehmen. Du bräuchtest noch sechs weitere. Die Kraft müsste dann genügen um Giro beschwören zu können. Am besten sehr starke.“

Fang nickte und sah sich um. Sasuke stand neben ihr und nickte sogleich, ebenso wie Yuuki, der dazu noch leicht grinste. Auch Mangetsu und Suigetsu willigten ohne Widerworte ein. Zuletzt stimmten auch Kayla und Riku und so hatten sie schließlich die Leute zusammen. Ob sie wussten was das für sie bedeutete wusste Fang nicht. Aber sie könnte sie eh nicht umstimmen, selbst wenn sie wollte.
 


 

„Bist du dir wirklich sicher, dass du das machen solltest? Eine schöne Erinnerung zu verlieren konnte alles bedeuten. Vielleicht vergisst du etwas, was du nie vergessen wolltest.“

„Ja kann sein. Aber wir müssen herausfinden was es mit den Nachtwandlern aufhat. Und eine Erinnerung ist nun auch nicht so extrem schlimm. Ich denke es gibt schlimmeres.“

Maya legte den Kopf in den Nacken und sah zu Riku auf, der aus dem Fenster sah und ihr über den Arm strich. Es war dunkel im Raum, doch durch den hellen Mond konnte man doch einiges erkennen. Maya zog mit ihrem Finger kleine Kreise über Rikus Brust, der darauf jedoch nicht reagierte, lediglich seinen Gedanken nachhing. Sie mochte Riku, mochte ihn sogar sehr und sie war gerne in seiner Nähe. Und auch Riku schien sie sehr zu mögen, diesen Eindruck hatte Maya zumindest.

„Riku?“

„Hm?“

Er sah sie an und hörte auf ihren Arm zu kraulen, wirkte leicht verwirrt. Offensichtlich war er sehr in Gedanken versunken gewesen. Sie legte ihre Hand an seinen Hals und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

„Sei einfach vorsichtig, ok?“

„Okay.“

Er lächelte leicht und beugte sich dann über Maya. Sie küssten sich und lagen sich in den Armen. Offiziell waren sie zwar kein Paar, doch Maya wusste das es mehr war als nur ein bisschen Sex. Man glaubte es kaum aber Riku war jemand der sich nach Nähe und Liebe sehnte. Als Sohn des Vize-Drachenmeisters auszuwachsen war nicht leicht gewesen, ständig hatte man von ihm Höchstleistung erwartet. Riku hatte zwar von seinem Vater Anerkennung und auch Liebe erhalten aber nicht so wie es für Kinder eigentlich normal war. Zudem hatte Riku meistens Pech in der Liebe gehabt. Er löste den Kuss und sah Maya schmunzelnd an.

„Wolltest du nicht schlafen?“

„Kann ich das denn?“

Maya grinste und zog Riku wieder in ihre Arme und küsste ihn erneut. Riku legte seine Arme um Maya und erwiderte den Kuss erfreut. Er drückte sie leicht ins Bett und fuhr ihr durchs Haar, während sie ihm über den Rücken strich.
 


 

„Du wirkst nachdenklich. Traurig weil du eine Erinnerung verlieren wirst?“

„Nein. Das ist es nicht.“

Mangetsu lehnte am Geländer auf der Terrasse und sah zum Strand hinab, während über ihnen der Mond und die Sterne hell leuchteten. Es war eine angenehme Nacht, wenn auch etwas kühl, was aber für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich war. Er trug eine dünne Jacke mit etwas Fell an der Kapuze, hatte sie jedoch offengelassen, da es sonst zu warm werden würde. Neben ihm lehnte Kisame mit dem Rücken am Geländer und sah zum Himmel hinauf, grinste dabei etwas. An Mangetsus Füßen lag Mistral und schlief, so schien es zumindest, doch Mangetsu wusste, dass er bereit war anzugreifen falls er es musste.

„Was ist es dann?“

„Ich habe das Gefühl nicht mehr ich selbst zu sein. Klar finde ich mein Leben toll, aber mir fehlt etwas. Mir fehlt das Kämpfen und …“

Mangetsu brach ab und ballte die Hände zu Fäusten. Kisame sah ihn an und Grinste immer noch. Merkwürdiger weise konnte Mangetsu sich immer am ehesten mit Kisame verständigen. Etwas, was so überhaupt keiner verstand.

„Das Töten?“

Mangetsu verfluchte sich für seine Taten und sein Verlangen nach dem Tod anderer. Sowas war doch nicht normal, oder? Aber konnte man ihm denn wirklich einen Vorwurf machen, schließlich war er so aufgewachsen. Wenn man nichts Anderes kannte, wenn man mit Mord und Totschlag aufgewachsen war, wie sollte man dann ein anständiges Leben führen? Seit seiner Kindheit mordete er, er wurde zum Mörder erzogen und kannte es nicht anders. Er seufzte und drehte sich um, sah dann zum Gemeinschaftsraum, der dunkel war.

„Ja.“

„Du warst schon immer ein guter Kämpfer und ausgezeichneter Mörder. Nicht ganz so brutal wie dein Bruder aber du konntest auch Menschen extrem leiden lassen bevor du sie getötet hast. Als ich dich das erste Mal sah, dachte ich mir ‚Dieser kleine Bengel ist doch niemals in der Lage jemanden umzubringen‘ und siehe da, du hast es tatsächlich getan. Du warst schon immer zu freundlich, nett und hilfsbereit. Das passt überhaupt nicht mit deiner mörderischen Seite zusammen.“

„Ich weiß. Und genau darin liegt das Problem.“

„Hihi. Macht es deiner Freundin zu schaffen, dass du ein Mörder bist?“

Mangetsu dachte an Kayla und ihr Gespräch über seine Gefühle. Sie war nicht sehr begeistert, was verständlich war. Doch er konnte nichts daran ändern, so war er halt und so würde er vermutlich immer sein. An seinen Füßen drehte sich Mistral auf den Rücken und streckte alle viere von sich. Kurz musste Mangetsu schmunzeln und spürte dann wie der Wolf seinen Kopf an sein Bein rieb. Wie Suigetsu auch hatte Mangetsu Tiere immer schon gemocht, besonders Wölfe.

„Hör mal, Mangetsu. Du bist fürs Kämpfen und Töten geboren und wurdest auch so erzogen. So ist das nun mal. Egal wie sehr du auch versuchst etwas daran zu ändern, es wird dir nichts bringen. Den Mörder in dir kannst du nicht aussperren und das solltest du auch nicht. Irgendwann wird er eh zum Vorschein kommen und dann könnte es sein das du deine Freunde angreifst. Lebe lieber jetzt damit und werde dir im Klaren was und wer du bist.“

„Solch tiefgründige Worte mal von dir zu hören ist erschreckend. Wie tief sind wir gesunken?“

Mangetsu verschränkte die Arme und schmunzelte leicht. Von Kisame war ein leichtes Lachen zu hören. Schließlich seufzte Mangetsu und sah nochmal übers Meer ehe er sich Kisame widmete.

„Ich geh ins Bett. Stell nichts an.“

Kisame grinste nur und dann ging Mangetsu ins Innere des Gebäudes, dicht gefolgt von seinem Schattenwolf, der noch einmal kurz zu Kisame sah und dann den Raum betrat.
 


 

Derartige Gespräche hatten etwas befreiendes ansich. Es tat gut, sehr gut.
 


 

Auf dem Boden war ein Kreis aufgezeichnet, in Runen und der Dämonensprache. Die Zeichen schimmerten leicht rot und schwarz, während ein leichter Wind durch sie hindurchwehte. Sie alle spürten die dämonische Energie, die Aufstieg als Dario den Dämon beschwor. Fang stand neben ihm und schaute kurz zu Sasuke und dann zurück zu dem Leuchten, welches in der Mitte des Kreises erschienen war. Der Lichtkegel verschwand und zu sehen war eine kleine dunkle Kugel, die leise zischte und schwebte.

„Der Erinnerungsdämon.“

Fang nickte Dario zu, der sie ebenfalls an nickte und zu dem Dämon sah. Dann begann die Kugel zu rotieren und kleine dunkle Strahlen schossen auf die Menschen um den Kreis herum zu. Der erste Strahl traf Suigetsu, der das Gesicht verzog und auf die Erinnerung sah, die ihm geraubt wurde. Er war ein Kind, am Strand mit seinem Vater und Bruder. Der nächste Strahl erreichte Mangetsu, der ebenso auf seine Erinnerung sah. Zusammen mit Suigetsu und Hera befand er sich in einer Höhle, die Sonne ging unter und brachte die ganze Höhle zum Glitzern und Strahlen. So schnell der Strahl ihn getroffen hatte, so schnell wanderte er zu Yuuki, der sah wie er auf Cloud flog. Zusammen mit Dark und Sky flogen sie übers Meer. Der nächste war Riku, der ebenfalls eine Kindheitserinnerung sah. Er lag auf der Wiese vor dem Strand, zusammen mit Kayla und Fang und sah hinauf in den Nachthimmel. Der Strahl wanderte weiter zu Kayla, deren Erinnerung eine von ihr und Fang war. Die beiden Mädchen hielten sich an der Hand, rannten über den Strand und sprangen lachend in die Luft. Als nächstes wurde Sasuke eine Erinnerung geklaut, eine von Itachi und ihm als sein großer Bruder ihn auf dem Rücken durchs Dorf getragen hatte. Der letzte Strahl richtete sich auf Fang, die mit einem ernsten Blick zu dem Dämon sah. Ihre Erinnerung war ihr erster Kuss mit Sasuke, auf dem Dach, damals in der Nacht. Nachdem der Dämon nun auch seine letzte Erinnerung hatte wirbelte er noch einige Male herum, ehe er in einem Licht verschwand und an seiner Stelle ein junger Mann stand. Er hatte kurze schwarze Haare, goldene Augen und grinste Fang und Dario an.

„Prinzessin Fang. Es ist lange her.“

„Anders? Du solltest doch Giro rufen.“

„Hab ich doch.“

Zweifelnd und fragend blickten sich Dario und Fang an, die dann durch die Runde schauten, direkt in die verwirrten Gesichter ihrer Freunde. Der Dämon schob lässig die Daumen in seine Hosentaschen und grinste leicht.

„Giro kann gerade nicht. Er ist … nun ja … nennen wir es beschäftigt.“

„Und Vali?“

„Das letzte Mal als ich ihn sah lebte er noch. Zumindest teilweise.“

Fang ballte die Hände zu Fäusten, als Sasuke nach ihren Handgelenken griff und den Kopf schüttelte. Sie atmete kurz aus und sah dann den Dämon an.

„Na schön. Dann musst du uns eben Antworten geben.“

„Ich gebe mein Bestes, Prinzessin.“

„Was ist mit den Nachtwandlern? Asmodäus lebt nicht mehr also dürfte es keine mehr geben. Und schon gar keine die einen freien Willen haben.“

Anders lachte kurz und kratzte sich am Hinterkopf, ehe er die Hände wieder lässig in die Hosentaschen schob. Sein Blick war auf Fang gerichtet, grinsend und voller Höhn.

„Asmodäus soll tot sein? Bitte Fang, er ist ein Dämonenfürst und der Sohn von Lillith. Durch Menschen stirbt er nicht. Er lebt und entwickelt neue Nachtwandler. Naja bis Lily ihn getötet hat. Aber euer eigentliches Problem sollte Lily sein. Sie will Lillith und Damian wieder Erwecken. Und dafür braucht sie die Hilfe von Himmel und Hölle.“

Fang tauschte einige Blicke mit Kayla und Riku aus und dann mit den anderen. Schließlich schaute sie wieder zu Anders, der sie weiterhin angrinste. Sie erinnerte sich an ihn, wenn auch nur schwach. Er war der Sohn eines Dämonenfürsten, der ein Treuer Untergebener ihres Vaters war.

„Warum erzählst du uns das?“

„Weil du es geschafft hast mich zu beschwören. Und du sollst ja schließlich was von den Opfern haben, die ihr gebracht habt. Außerdem will ich sehen ob ihr es schafft Lily aufzuhalten.“

Kurz herrschte ein angespanntes Schweigen im Raum, welches durch Anders gelöst wurde.

„Damian und Lyana erschufen diese Welt, mit ihren Menschen und Lebewesen und allem Drum und Dran. Zusätzlich erschufen sie die Hölle Edom, mit Lillith als Herrscherin und den Himmel Eden, mit Zeus als Herrscher. Es gibt zwei Schwerter, Eatos und Gladius. Es heißt, wenn man die beiden Schwerter hat, vereint mit Himmel und Hölle, dann kann man Damian und Lyana und Zeus und Lillith wiedererwecken.“

Die Gruppe sah sich an und runzelte die Stirn. Davon hatte noch nie einer etwas gehört. Bisher waren sie immer davon ausgegangen, dass Damian und Lyana die Welt alleine erschaffen hatten und nicht die Hilfe von Göttern brauchten.

„Also die Nachtwandler sind auf Asmodäus Mist gewachsen? Und unser eigentliches Problem ist Lily?“

„Naja nicht ganz. Nur zwei, einer mit dem Blut des Himmels und einer mit dem Blut der Hölle, können die Schwerter schwingen. Werden die Schwerter von Himmel und Hölle gekreuzt, so werden die Götter wiederkehren. Asmodäus hat die Nachtwandler aus dem Blut von Drachenrittern geschaffen, aus Himmelsblut und er selbst hat sie mit Dämonenblut vermischt. Lily versucht dadurch jemanden zu erschaffen, der beide Schwerter schwingen kann. Leider ist das nach hinten losgegangen, da die Nachtwandler nun einen eigenen Willen besitzen. Naja. Mehr müsst ihr nicht wissen.“

Sasuke musterte den Dämon und dachte an seinen Traum. Ein Junge mit zwei Schwertern, Eatos und Gladius, der beide besaß. Konnte es sein das es kein Traum war, sondern eine Zukunftsvision? Er wurde von Anders aus seinen Gedanken gerissen, wie alle anderen auch.

„Da ihr das nun wisst, kann ich ja gehen. Aber nicht ohne ein kleines Geschenk für Lily.“

Anders grinste, wirbelte herum und zerbrach den Kreis, der ihn eigentlich bannen sollte. Alle wurden weggeschleudert, bis auf Fang. Anders hielt sie am Arm fest und dann wurden beide in ein helles Licht getaucht und waren plötzlich verschwunden.
 


 

„Das hier ist die Menschenwelt und das die Dämonenwelt. Ich könnte versuchen sie zu orten, aber wir brauchen etwas von ihr. Blut am besten, aber das haben wir nicht.“

Dario zeichnete einige Kreise auf den Boden, einen in Grün und den anderen in Rot. Um ihn herum standen alle und sahen ihn gespannt an. Sofort nachdem sie festgestellt hatten, das Anders Fang scheinbar entführt hatte, hatte sich Dario an die Ortung gemacht, was sich als nicht so leicht herausstellte. Genervt knabberte er auf seinem Daumen und starrte auf die beiden Kreise vor sich.

„Du brauchst Blut um jemanden zu orten?“

„Naja ich kann feststellen wo sich das Blut befindet. Aber dafür brauche ich jetzt einen Tropfen.“

„Nimm meins.“

Verwirrt sah Dario Sasuke an, der ihm seine Hand hinhielt wo ein kleiner Schnitt war. Fragend sahen ihn alle an, ehe er genervt mit den Augen rollte. Warum man immer alles erklären musste? Konnte man Dinge nicht einfach mal so hinnehmen wie sie waren?

„Fang trägt eine Kette bei sich wo ein kleiner Teil meines Chakras und meines Blutes drin ist. Wenn du also mein Blut nimmst, müsstest du einen winzigen Teil irgendwo anders finden.“

„Das könnte funktionieren.“

Dario griff nach Sasukes Hand und hielt sie so, dass dessen Blut genau dorthin tropfte, wo sich die beiden Kreise trafen. Gespannt sahen alle auf die Kreise, die leuchteten und pulsierten und versuchten Sasukes Blut zu lokalisieren. Sasukes Schnitt verheilte bereits, während Yuuki sich zu ihm beugte und ihn ansah.

„Ey Dicker. Du hast deiner Freundin einen Peilsender gegeben?“

Kurz herrschte eine komplette Stille im Raum, in der alle Sasuke ansahen. Dieser schaute kurz verwirrt und blickte dann Yuuki leicht böse an.

„Das war nicht meine Absicht.“

Sasuke sah zu Dario, der näher an die Dämonenwelt heranzoomte, da dort scheinbar ein Teil von Sasukes Blut gefunden wurde. Wie er sich gedacht hatte.

„Fang ist im Palast. Wie ich es mir dachte. Ich kann das Tor zur Hölle öffnen aber nicht offenhalten. Und ich kann maximal vier Leute durchschicken. Wir sollten uns beeilen. Wer weiß was Lily vor hat.“

„Na dann! Auf geht’s!“

„Nicht ganz so schnell!“

Dario hob die Hand und stand dann auf, sah die Freunde ernst an. Sie alle standen im Gemeinschaftsraum und sahen Dario verwirrt an. Keiner wollte Zeit verlieren, schließlich wurde Fang eben entführt. Jeder trug seine Waffen, die ausreichen mussten.

„Welche vier werden das sein? Habt ihr einen Plan? Wie wollt ihr in den Palast kommen? Und ewig könnt ihr sowieso nicht in der Dämonenwelt überleben. Je mehr dämonische Energie ihr abbekommt, desto mehr frisst sie euch auf. Sasuke weiß wovon ich spreche. Ihr müsst da schnell sein.“

Für einen Augenblick herrschte Schweigen im Raum, in dem alle zu Dario sahen. Dann traten Sasuke, Yuuki und Mangetsu vor und sahen Dario an. Suigetsu machte einen Schritt nach vorne, doch dann wurde er von Riku zurückgehalten, da dieser vortrat. Dario sah die vier leicht zweifelnd an, doch dann seufzte er und drehte sich um. Er erschuf ein Portal, welches rotschwarz leuchtete und einen Wirbel im Inneren hatte.

„Ich hoffe ihr seid euch. Ich kann das Tor nicht öffnen. Fang, Vali oder Giro können ein Portal erschaffen aber ihr müsst euch beeilen.“

„Schon klar.“

„Ich hoffe ihr wisst was ihr da tut.“

Die vier Männer sahen sich an und nickten dann und schritten dann durchs Tor in die Dämonenwelt.
 


 

Niemand wurde je zurückgelassen. Ohne zu zögern, schritten sie durchs Tor, jederzeit bereit alles zu geben.
 


 

Genervt klopfte Suigetsu mit seinem Finger an das Wasserglas und sah missmutig hinein. Er hatte seine Arme auf den Tisch gelegt und seinen Kopf darauf. Neben ihm setzte sich Kisame an den Tresen und sah ihn grinsend an. Suigetsu kannte Kisame schon seit seiner Kindheit, auch wenn sie nie so wirklich viel Kontakt zueinander hatten.

„Was los, Kleiner? Eingeschnappt weil man dich hiergelassen hat?“

„JA! Die dürfen da drüben Kämpfen und Dämonen killen und ich muss hier sitzen und mich langweilen. Das gibt es doch gar nicht!“

„Heul doch.“

Genervt sah Suigetsu zu Souta, der auf der anderen Seite des Tresens stand und die Arme verschränkt hatte, während sie sich ansah. Neben Souta standen Hera und Kisho, die beide leicht grinsten. Lyna legte ihren Kopf auf den Tresen und sah Suigetsu an, wollte scheinbar gekrault werden. Kisame sah kurz zwischen Souta und Suigetsu hin und her und dann wurde sein Grinsen breiter.

„Schön das sich manche Dinge nie ändern. Ich erinnere mich noch daran wie ihr drei in dem Geisterschloss wart und Seishin zur Weißglut gebracht habt. Ihr drei habt echt Mut und habt euch ständig angekeift. Das ist irgendwie niedlich.“

„Niedlich?“

Kisame sah zu Hera, die kurz zusammenzuckte und etwas näher an Souta heranrutschte als sie Kisames Blick sah. Der Schwertninja musterte das Mädchen und stützte dann seinen Kopf auf seiner Hand ab. Er fuhr Lyna über den Kopf, die dann leise jaulte und kurz die Augen weitete. Es war ein freudiges Jaulen, das ihr endlich jemand Beachtung schenkte. Lyna mochte irgendwie jeden, ganz gleich wer es auch war, hauptsache derjenige kraulte sie und gab ihr Leckerlies.

„Du musst Hera sein. Mangetsu hat mir einiges von dir erzählt. Willst du auch mal eine Schwertkämpferin werden, so wie deine Brüder?“

„Nein danke.“

„Schade. So ein hübsches Mädchen wie du hätte einige Chancen bei den Schwertninja aufgenommen zu werden.“

Hera bekam einen leichten Rotschimmer und umfasste Soutas Arm, der Kisame nur einen leicht bösen Blick zuwarf. Suigetsu rollte mit den Augen und tippte erneut gegen das Wasserglas.

„Ach komm schon, Kisame, als ob bei den Schwertninja nur das Aussehen zählen würde. Die Frau kann noch so gut aussehen, wenn sie kein Schwert halten kann, dann wird sie auch nicht aufgenommen, Basta!“

„Du wirst ganz schön vorlaut, Kleiner. Wirst wohl langsam mutig, hm?“

„Ich habe keine Angst vor dir Kisame. Inzwischen bin ich stärker geworden und könnte dich locker besiegen. Zumal du ja eh tot bist. Aua!“

Suigetsu drehte sich wütend um und sah seinen Vater an, der ihm einen bösen und leicht genervten Blick zuwarf. Schon immer hatte sein Vater ihn für seinen vorlauten Mund belehrt und das hatte sich auch bis heute nicht geändert.

„Spiel dich nicht so auf. Mit deinem Bruder kannst du trotzdem nicht mithalten.“

„Mein Bruder ist ja auch Superman.“

Murmelte Suigetsu und begann mit seinem Finger über den Rand des Glases zu fahren und so etwas Musik zu erzeugen. Genervt rollte Souta mit den Augen und schüttelte etwas den Kopf. Kisho stellte neben Suigetsu ein zweites Glas und begann ebenfalls auf die Weise etwas Musik zu spielen. Verwirrt legte Lyna den Kopf schief, immer von einer zur anderen Seite und sah auf die beiden Wassergläser. Shawn zuckte kurz mit dem Auge und warf dann auf beide Jungs eine Gabel, wobei Kisho seine Hand noch rechtzeitig wegziehen konnte, Suigetsu jedoch nicht. Oder er wollte es nicht, sein Körper hatte sich eh in Wasser aufgelöst. Empört sah Suigetsu zu seinem Vater, dessen Auge erneut zuckte und ließ dann seine Hand wieder normal werden.

„Ey, das ist Kindesmisshandlung!“

„Ich zeig dir gleich was Kindesmisshandlung ist, wenn du damit nicht aufhörst.“

„Ach Kinder sind schon reizend.“

Kisame musterte Suigetsu und Kisho und dann Shawn, der ihm einen bösen Blick zuwarf. Sie konnten sich noch nie leiden, hatten zwar nur einmal kurz getroffen als Mangetsu zu einem Schwertninja wurde, doch es reichte Shawn.

„Ja sie können einen reizen. Halt dich aber von meinen Fern. Von allen, einschließlich der hier nicht anwesenden.“

„Hast du denn noch mehr als deine drei bekannten?“

„Na hoffentlich nicht.“

Shawn schnippte kurz Suigetsu gegen den Kopf und nahm sich dann eine Wasserflasche und verließ die Küche. Fragend schaute Suigetsu seinem Vater nach, wollte etwas sagen, doch ließ er es dann, zuckte stattdessen mit den Achseln und ließ wieder seinen Finger über das Wasserglas gleiten. Lyna legte von außen das Wasserglas ab und legte erneut den Kopf schief als ein Ton ertönte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Scorbion1984
2019-04-01T12:59:58+00:00 01.04.2019 14:59
Das war wider spannend ,hoffe das sie alle heil zurück kommen !


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