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Crossed Fate (KakashixSakura)

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Frohes Neues Jahr meine Lieben,
ich hoffe alle hatten einen sanften und flotten Rutsch. Ich muss sagen, dass dieses Kapitel sehr steinern für mich war. Ich hatte dieses Kapitel fast fertig, nur das Ende fehlte. Aber ich fühlte mich sehr... emotionslos diese Wochen. Und um ehrlich zu sein ist es immer noch so (private matter). Diese Tage habe ich weder beim Lesen, noch beim Schreiben viel gefühlt. Ich hoffe dieser Umstand ändert sich bald wieder. Denn Ideen habe ich ein Haufen. Also quatsche ich nicht mehr so viel, sondern lasse Euch lesen.
I do not own Naruto. Komplett anzeigen

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Kakashi blieb prompt stehen und zog langsam an ihren Beinen, um sie vor sich aufzustellen, wie eine Figur aus Pappe. Eine Stufe über ihm, stand sie da, immer noch schwankend, mit beiden Händen, die fest auf seinen Schultern ruhten. Kakashi, der es nun für angebracht hielt, da sie beide alleine waren, ließ einen kurzen, aber für beide hörbaren Lacher, raus. Bevor Sakura wieder nach vorne oder hinten fallen konnte, ließ er seinen Arm unter ihre Kniekehlen gleiten und nahm sie in seine Arme hoch. 

 

Kakashi saß auf dem Stuhl am Schreibtisch, Sakura zugewandt, die auf dem Futon in der Mitte des Raumes hockte. Er hatte ein Bein über dem anderen geschlagen und die Arme vor der Brust verschränkt. Er beobachtete, wie Sakura mehrere Minuten dort saß, aufstand und wieder auf ihr Hintern fiel. Sakura gab sich vollste Mühe einen letzten Versuch machen aufzustehen. Sie ging auf ihre Knie und setzte dann ein Fuß auf den anderen. Sie drückte ihr ganzes Gewicht gegen ihre Füße und stand nun erfolgreich, mit beiden Händen in die Luft gestreckt, wie eine glatte Eins da „Ja. Ich bin so gut.“, sagte sie immer noch feuchtfröhlich. Ihre Worte waren zwar verständlich, aber nicht klar ausgesprochen. Sie war so froh über ihr Erfolg, sie hüpfte hin und her über ihren Sieg aufgestanden zu sein. Wie in einem Tanz, schwankte sie, ohne dass die Haare, die ihr ins Gesicht hingen, sie störten. Kakashi hustete in seine Faust, um Sakuras Aufmerksamkeit zu bekommen. Die sah daraufhin mit großen Augen und offenem Mund in seine Richtung „Ich denke du solltest dich Bett fertigmachen, oder Sakura-chan?“, sagte er amüsiert. Die ließ ihren Blick dann auf den Boden fallen und zeigte, dass sie über seine Worte, oder besser gesagt, seinen theoretischen Vorschlag nachdachte. Sie schloss ihren Mund und ihre Augen und kicherte heiter. Kakashi brach daraufhin in lautes Lachen über Sakura, die neue Seite, dieser Sakura, die er seit zehn Jahren kannte. Wenn sie in Konoha gewesen wären, hätte Kakashi es nicht zugelassen, auch nur einen Tropfen Alkohol in Sakuras Nähe zu lassen. Ungeachtet dessen, waren sie auf einer Mission, bei der das Ausführen der Mission und somit auch die Tarnung höchste Priorität hatte. Kunoichis in Sakuras Alter oder sogar jüngere, mussten oft unangenehme Mission ausführen. Wogegen, nach Kakashis Meinung, dieses kleine Alkoholgelage nichts darstellte. Zudem empfand er, dass unter seiner Aufsicht und seinen wahren fürsorglichen Gefühle für seine Kameraden, nicht geschehen würde. Sakura legte eine Hand auf die Schleife ihres Kimonos und zog daran. Sofort wurde Kakashi aufmerksam und betrachtete geschockt, wie Sakura ihr Kimono öffnete „Sakura…“, sagte er langsam „Gott sei Dank. Ich dachte…“, prustete er erleichtert. Sie streckte die Zunge raus „Was? Dass ich nackt bin? Seit wann bist du so ein Schieper?“, sagte sie und ließ ihren Kimono zu Boden fallen. Er blinzelte mehrmals verwirrt von der Situation und ihren Worten „Ein was?“, fragte er. Sie legte wieder eine Hand auf die Schleife ihres Unterrocks und überlegte mit gerunzelter Stirn „Ein… ein Spie-ßer. Genau das war es.“, sagte sie und zog langsam an der letzten Schleife, die ein Stück Stoff um ihr Körper hielt, während sie auf nicht geradem Wege zum Bad torkelte. Kakashi hielt für einen Moment, ohne es selber zu bemerken den Atem an. Er sah nichts, das er nicht hätte sehen sollen, trotzdem verstörte es ihn. Er stieß einen tiefen Atem aus und sah durcheinander nach rechts und links. Er schüttelte den Kopf, um dieses irrationalen Gefühle zu loszuwerden. Prompt stand er auf, drehte den Stuhl zurück an den Schreibtisch und kramte seine Schlafkleidung heraus, um gleich nach Sakura ins Bad gehen zu können. Er zog sein ärmelloses schwarzes Oberteil mit zugehöriger Maske und eine passend schwarze Schlafhose heraus, als er aus dem Bad gefährlich klirrende Geräusche, wie Glas, dass auf den Boden fällt und zerbricht, hörte. Er schreckte auf und stand wie teleportiert hinter der Badezimmertür „Sakura ist alles ok?“, fragte er etwas lauter, damit seine Stimme auch durch die dicke Holztür zu Sakura durchdrang. Erst kamen nur ein paar Geräusche und dann auch Worte, alles sei ok, als Antwort zurück. Er ließ seine angespannten Schultern wieder fallen und lief, fast so betrunken torkelnd Sakura lief, zum Futonbett, um sich darauf fallen zu lassen. Mit ausgebreiteten Armen und Beinen, lag er dort wie ein kleiner Junge, der einen Schneeengel machen wollte. Er schloss die Augen und versuchte kurz zu entspannen. Es war nicht ein Gedanke, sondern zehn Gedanken, die ihm gleichzeitig durch den Kopf schossen. Er versuchte sie zu ordnen, wusste aber, dass dies ihm nochmal ein ganzes Stück Kraft abverlangen würde. Die Gedanken über die Mission, die betrunkene Sakura und dem Alkoholkonsum dieser Nacht schweiften wie Geister in seinem Kopf herum. Er stieß ein leichten Seufzer auf und öffnete die Augen, als er hörte wie die Tür des Badezimmers sich mit einem Quietschenöffnete. Er blieb liegen, richtete aber sein Kopf so auf, dass er die Szene überblicken konnte. Er sah von Sakuras Füßen an herauf und erblickte, wie Sakura sich mit einem ausgestreckten Arm am Türrahmen festhielt. Von ihren Haarsträhnen tropfte Wasser und ihre Haut sah nach der heißen Dusche, wenn das überhaupt möglich war, noch reiner aus. Sie zog ein leichtes Lächeln, stieß ein kleines Ah aus und blinzelte mehrmals in Kakashis Richtung. Kakashi richtete sich, immer noch zurückgelehnt, aber leicht auf seinen Ellbogen auf. Sakura stieß sich vom Türrahmen weg und bewegte sich auf das Bett zu. Kakashi schüttelte zögernd seinen Kopf und stand sofort auf, da er Platz für Sakura machen wollte. Sie stampfte mit einem Fuß nach dem anderen auf und als sie vor dem Bett stand, ließ sie sich auf ihre Knie fallen. Kakashi beobachtete alles von der Seite, drehte sich dann zu ihr um und fragte besorgt „Alles gut Sakura?“

Sakura hatte ihr Popo in die Luft gestreckt und ihr Gesicht im Bett vergraben. Sie hob ihre Hand als Faust und streckte den Daumen in die Luft. Kakashi nickte langsam und nahm dann das Handtuch und seine Kleidung, die er neben dem Bett lagerte in die Hand. Er blickte kurz auf das Handtuch mit Gänseblümchen und fragte sich warum und woher er bloß so ein weibliches Stück Stoff hatte. Als er ein Grunzen oder verärgertartiges Geräusch aus Sakuras Richtung hörte, zuckte er auf. Immer noch mit dem Hintern in die Luft gestreckt, ist sie nun, wie eine Schnecke, auf ihre Seite gewandert. Bei diesem Anblick lachte Kakashi derart, dass der Rückstoß seinen ganzen Körper bewegte. Mit abklingendem Lachen huschte er ins Badezimmer, um genau wie die Benutzerin zuvor, eine heiße Dusche zu genießen.

Kakashi schmiss das Handtuch in die Ecke und lief mit einem Glas Wasser zum Bett in der Mitte des Raumes. Er lief um das Bett herum, auf Sakuras Seite und starrte sie mit seiner Hand in der Hosentasche an. Er ging in die Knie und musterte Sakura nochmal genauer in der Hocke. Das leise Schnarchen war ein Indiz dafür, dass sie wohl schlief. Kakashi streckte seine Hand aus und schüttelte Sakura an der Schulter so sanft wie möglich. Sofort öffnete sie weit ihre Augen und starrte ihn an. Kakashi hielt ihr das, bis zur Hälfte mit Wasser gefüllte, Glas hin „Hast du geschlafen?“, fragte er. Sakura blinzelte mehrmals und verneinte „Nein ich war wach.“ Kakashi hielt das Glas noch einmal dringlicher in ihre Richtung „Dafür hast du aber ganz schön geschnarcht.“, sagte er und schmunzelte unter seiner Maske. Sakura setzte sich etwas aufrechter und stimmte in sein Lachen, dass durch die Züge seiner Augen zu erkennen war, mit ein. Ihr Gesicht immer noch rot und vom Alkohol gekennzeichnet, nahm sie einige Schlucke, obwohl sie weiter kicherte und dadurch riskierte sich zu verschlucken „Ruhig Sakura.“ Kakashi versuchte Sakura zu beruhigen, doch auch er konnte sich vor Lachen nicht zurückhalten und es half nichts. Durch den Anblick von Sakura, die beide ihrer Hände vor den Mund hielt, um sich das Lachen zu verkneifen, ließ ihn schmunzeln. Als sich auch Sakuras Augen schlossen und die Lachfalten um ihre Augen erkennbar waren, grinste Kakashi breit. Wieder gefasst, stütze er sich auf seine Knie und richtete sich auf „Los Sakura, lass uns jetzt schlafen. Wir müssen uns zwar nicht mehr nach Zeitplan bewegen, aber zu viel Zeit sollten wir uns auch nicht lassen. Die Hokage schreit uns sonst Stundenlang an und das muss nicht sein.“ Sakuras Lachen hörte zwar auf, doch mit fortwährendem Kichern legte sie sich langsam hin „Ka-ka-shi.“ Kakashi zog die Gardinen zu, hielt aber bei dem Laut seines Namens inne und reagierte mit einem leisen-Um? -. Er blickte aus dem, noch offenen Spalt, des Fensters. Im ganzen Dorf waren noch Lichter und Trubel zu erkennen. Die hochgezogenen Augenbrauen eilten wieder an ihren gewohnten Platz zurück. Er zog die Gardine zu und lief wieder zurück zum Bett, kuschelte sich hinein, fand seine ideale Position und deckte sich zu. Sakura drehte sich zu Kakashi, der wie immer sein Gesicht an die Decke gerichtete hatte wenn er schläft. Wie eine Art Schnecke rückte sie ein Stück näher Kakashi an „Ka-ka-shi?“, Kakashi ließ seine Augen geschlossen „Ja?“

Sakura rückte nochmal ein Stück näher „Mir is‘ heis.“ Kakashi drehte sein Kopf zu seiner rechten und starrte auf Sakuras Kopf, denn sie lag nicht auf Augenhöhe, sondern blickte nur auf seinen Arm. Er zog die Decke ein Stück herunter „Das ist bestimmt weil du getrunken hast.“, seufzte er. Sakura, die höchstens fünf Zentimeter von Kakashi entfernt auf ihn starrte, zog ihre Arme und Beine an ihren Körper heran „Jez is‘ mir kalt.“, sagte sie während sie ein -Brr- von sich ließ. Noch einmal rückte sie an ihn heran bis ihre Nase seinen Arm berührte „Zsieh die Degge wieder hoch.“ Kakashi sah immer noch mit leicht hochgebeugten Kopf ihre rosa Haare an und zog die Decke wieder über ihren kleinen Körper, der aussah wie ein Baby im Bauch seiner Mutter. Mit einer Schnelle, für Kakashi fast unabwendbar, umschlang Sakura seinen Arm und zog ihn von seinem Körper weg. Sie nahm seinen Arm und richtete ihn so hin, dass er ihren Körper schützend umhüllte. Kakashi sah wieder zur Decke „Sakura?“ Sie kuschelte sich in seine Seite und legte ihr Kopf auf seine Brust „Bla-bla. Du bis‘ so kühl. Mir’s so warm.“ Kakashi sah zu Sakura, die mit ihrem Gesicht in seine Richtung aufsah, hin. In seinem Körper fanden sich Wallungen der Hitze, die in sein Gesicht empor stießen. Er ballte seine Fäuste und versuchte zu wiederstehen, doch dieser Druck trieb ihm die Röte nur umso mehr ins Gesicht. Er zog sich mit Gewalt von Sakura weg und stand neben dem Bett. Mit geballten Fäusten und angespanntem Körper stand er vor ihr und versuchte seine Wut zu unterdrücken „Sakura? Was ist das Bitteschön? Das geht doch nun wirklich nicht. Wir sind hier auf einer Mission und so ein Verhalten ist inakzeptabel.“, schrie er, etwas leiser, mit zusammengezogenen Augenbrauen „Das ist unprofessionell.“, schrie er wieder mit Nachstoß. Entschlossen, mit den Augen die Wand fixiert, drehte er sich von Sakura weg. Die Hitze, angetrieben von Wut und Ärger trieben sich immer noch in seinem Kopf herum.

„Mir… mir ist kalt.“, hörte er hinter seinem Rücken wimmern. Die Spannung zwischen seinen Augenbrauen löste sich plötzlich. Nachdem er losließ, fühlte er die abklingende Steifheit in seinem Gesicht. Er drehte sich zurück zum Bett, schlagartig ließ auch die Kraft in seinen Fäusten nach. Sakuras Gesicht, den Mund nach unten gezogen und Tränen in den Augenwinkeln, die drohten gleich über ihr Gesicht zu kullern. Er ließ den Kopf fallen und ein lautes Seufzen, gefüllt mit Frustration und Unbehagen über die Situation, verließ seinen Mund. Er sah ihr ins Gesicht, ließ sich in die Hocke fallen und stütze seine Arme auf seinen Knien ab „Dir ist wirklich warm?“, fragte er mit weicher Stimme und Augen gezeichnet von Verständnis. Sie nickte, schmollend und beide Hände die Decke umklammernd, in Verteidigungsposition vor ihrem Körper. In der Hocke vergrub er sein Gesicht in seinen Händen „Lass mich ein Moment nachdenken.“, sagte er mit einem anschließendem -Hmm-, es war ein hin und her von einer möglichen Lösung zur anderen. Kakashi versuchte immer sein wahres Gemüt zu bewahren. Aber nach dieser ungewohnten Annäherung, die zwar keine Intention verbarg, dennoch trotzdem zu viel war und auch nach Kakashis Alkoholfluss, konnte er seine Pokerface Karte nicht mehr so gut spielen. Seine kurzanhaltende Schwäche entging ihm schweren Herzens nicht. Er wünschte sich, dass auch er manchmal in ein Fettnäpfchen treten konnte, doch sogar im berauschtem oder betäubten Zustand, konnte er sich dem Willen seiner Pflicht gegenüber nicht wiedersetzten. Schlagartig richtete er sein Kopf, wieder mit einem ausdruckslosen Gesicht, auf „Ok, rück wieder rüber.“, forderte er sie auf. Sakura sah mit feuchten Augen von der Decke auf. Sakura war seit langem nicht mehr schwach. Wie es scheint, ließ der Alkohol alle ihre Mauern und Hüllen wieder fallen. Ihr leicht verletzliches Innere drängte ohne Vorbehalte oder Überlegungen nach draußen. Kakashi ließ die Schultern fallen „Tut mir leid. Ich wollte dich nicht anschreien Sakura. Wirklich nicht.“, sagte er und streckte eine Hand in ihre Richtung. Sakura zögerte mit gesenkten Augen, für die sie einfach keine Kraft mehr hatte aufzurichten. Sie legte sich auf die Seite und schloss ihre Augen „Ich bin müde.“

Kakashi fiel auf die Knie, schlich langsam ins Bett und legte sich wie Sakura auf die Seite so, dass sie sich gegenüberlagen. Er blinzelte mehrmals, atmete tief durch und rückte näher an Sakura ran. Unter der Decke legte er seinen Arm um ihren Körper und zog sie an sich heran. Fast schon mechanisch, lag er wie ein Streichholz da. Jedes Gefühl und jede Regung unterdrückt, die die Kälte, die sein Körper ausstrahlt erklären würde. Sakura sah nach oben und richtete ihr Gesicht wieder auf Kakashis Brust, in der sie ihr Gesicht vergrub.

 

„Kakashi. Kakashi. Kakashi-chan! Was tust du? Komm essen, na los.“

Kakashi sah von seinem Buch, mit rotem Umschlag, auf dem es schien, dass zwei Menschen Hand in Hand über eine Wiese sprangen, auf. Er schloss es und der Druck, der ewigen Buchstaben verschwand zwischen der roten Umhüllung. Er legte es akkurat auf den Schreibtisch und lief rüber zum niedrigeren Tisch. Seine hintere Ansicht bestand wie gewohnt, aus seinem silbernem Haar, dass zottelig in alle Richtungen stand, normale schwarze Kleidung, die seien Körper verhüllte. Er setzte sich im Schneidersitz an den Esstisch, beide Hände erwartend auf das was kam.

„Du kannst essen und dann schlafen, wenn du müde bist.“

„Ich bin nicht müde. Ich will nicht schlafen.“

„Das war auch nur ein Vorschlag. Ich zwinge dich nicht.“

„Ich will nicht.“

„Kakashi-chan! Es war nur ein Vorschlag. Du bist so dickköpfig!“

Er ergriff die Stäbchen neben dem Schälchen Reis und fing an das Essen in seinen Mund zu häufen, von Kauen war noch keine Spur erkennbar.

„Ruhig. Iss langsam. Wieso so hastig? Das macht dich doch nur müde.“

„Nein. Ich…“

„Ich wette du willst gleich schlafen.“

„Hmpf. Ganz bestimmt nicht.“

Er kaute endlich auf der Mischung aus Reis und Beilagen in seinem Mund, den er nicht geschlossen halten konnte, da die Menge viel zu viel für ihn war. Große Mengen in einer Zeit, die nicht mal eine Stoppuhr hätte messen können, verschlang er das essen. Er saß da, mit der Hand die Stäbchen abgedeckt und atmete schwer. Kakashi streckte sein Arme in die Luft und ließ sich im leichten Schwung nach hinten fallen. Er rollte von einer Seite auf die andere, bis er schließlich auf der Seite lag.

„Kakashi schlaf nicht hier, leg die auf das Bett.“, hörte er von der lieblichen Stimme, durch die er auf all seinen Vieren auf die Matte, die sein Bett war, krabbelte. Mit einem Plumps ließ er seinen Körper fallen und ließ nochmal einen langen Atem, eines gefüllten Bauches aus. Die Augen geschlossen, machte er sich bereit das Land aller Möglichkeiten zu besuchen. Jedoch spürte er einen warmen dünnen Arm, der sich um seinen Körper wickelte und dessen Arm auf seinem Kopf ruhte. Er grummelte im Schlummer.

„Mein kleiner Sohn, so jung, aber so talentiert. Ich bin wirklich stolz auf dich.“, sagte die, Frau mit langen schwarzen Haaren, die ihr bis zum Ende des Rückens reichten. Sie summte eine leise Melodie und klopfte Kakashi im gleichen Rhythmus auf den Kopf. Eins-Zwei- hinter geschlossenen Augen fand sich der warme, von Sonnenlicht erfüllte, Weg in Kakashis eigene Realität.

 

Kakashi öffnete die Augen und drehte sein Kopf in die Richtungen, die möglich waren, um die Steifheit des Schlafes zu lösen. Durch die kleinen Bewegungen spürte er sei Arm um Sakuras gelegt und ihre Beine in seine verhakt. Er sah ihren Hinterkopf an und musterte ihre rosa Haare. Die Besitzerin dieser Haare bewegte sich plötzlich und rückte mit ihrem Gesicht wieder an seine Brust heran. Kakashi erschrak und hob die Hand mit weit geöffneten Augen in die Luft. Er blickte auf ihr Gesicht, verdeckt von ihren rosa Strähnen, langsam sank seine Hand herab und ruhte schützend auf ihrem Kopf. Er klopfte sanft eins, zwei, eins, zwei. Er klopfte wieder und wieder. Wärme drang hoch in sein Gesicht in seine Augen. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals. Er schloss seine feuchten Augen „Eins, zwei.“, sagte er. Er schluckte das Bittere Gemisch aus Erinnerungen und Weh, die für ihn nicht gefühlt an Trauer grenzte hinunter. Er stieß einen Atem aus und ließ von allem los, wieder streckte er die Hand, mit der er Sakuras Kopf gestreichelt hatte, in die Luft und versuchte sich unbemerkbar aus der Affäre zu schleichen. Er saß neben ihr auf dem Bett, die Schultern hingen als, ob die ganze unterdrückte Unmut auf ihm lastet. Mit angewinkelten Beinen sah er auf die Papier Tür ihres Zimmers, bevor er auf Sakura, die immer noch mit Haaren, die in ihr Gesicht hingen, schlief.

„Sakura. Aufstehen.“, sagte er laut aber ruhig, da es sein konnte, dass sie vom vorigen Abend Kopfschmerzen davontrug. Noch ein paar Mal rief er ihren Namen, zog ihre Decke weg und lief ins Badezimmer um sich Aufbruch bereit zu machen. Sakura, die sich im Bett streckte und schwere Atemzüge raus ließ, setzte sich auf, um ihr Umfeld zu mustern. Sie sah in die offene Badezimmertür hinein und rieb ihre Augen, als sie Kakashi erblickte, der gerade an seiner Maske herumzupfte. Er drehte sich um, lief zwei Schritte nach vorne und stand mit gerade und großer Statur im Türrahmen. Er betrachtete sie mit einem leeren Blick „Hast du Kopfschmerzen?“

„Nein. Ich denke nicht.“

„Gut.“, flüsterte er gleichgültig und lief an ihr vorbei zu seinem Rucksack.

Sakura blickte still auf die Bettdecke, schielte lautlos nach links, um sehen zu können, was Kakashi tat. Sakura griff in die Decke und öffnete ihren Mund einen Spalt. Sie wollte etwas zu dieser erdrückenden Stimmung sagen, doch sie wusste nicht was, da sie die Gründe dafür nicht kannte. Sie drehte sich zu ihm, aber sie wurde nicht von ihrer eigenen, sondern von seiner Stimme übertönt „Sakura.“, hörte sie ihn sagen. Sakura hob ihre Augenbrauen „Ja?“

„Du hast bestimmt Hunger, oder?“, fragte er sie mit einem gütigen Lächeln. Sakura betrachtete seine lachenden Augen und ohne es zu bemerken, erhellte sich ihr Gesicht und ein freudiger Mund zeichnete sie aus.

 

Kakashi und Sakura fuchtelten wie wild zwischen den Reisschalen und Beilagen-Schälchen herum. Eine wirkliche Konversation fand nicht statt. Das Bild der Bewegungen der beiden erinnerte an die Zeitlupe der Matrix. Kakashi vermied bereits den ganzen Morgen in Sakuras Gesicht zu blicken. Ein wirkliches Problem oder Streit, Situationen die Kakashi eigentlich nie durchmachte, hat es nicht gegeben, doch die aufgeladene Stimmung fühlte sich gefährlich ähnlich an. Auch Sakura verspürte dies. Sie versuchte nicht, anders als Kakashi, ihm auszuweichen, aber sie wollte ihn nicht anasprechen. Kakashi war geübt in allem was er tat, also war jemandem, auch wenn die Person direkt vor seiner Nase saß, auszuweichen, kein Problem für ihn. Er starrte nur von einem Schälchen zum anderen, bis er seine Augen aufrichtete und Sakuras Gesicht ansah. Der Blick fühlte sich gefährlich an der Grenze an, denn im nächsten Moment, fiel Sakuras Blick auf Kakashi zurück. Mit einem Schlag fühlte er sich ertappt. Es war als fielen ihm seine Augen aus dem Kopf. Eine wellende Hitze strömte hoch in sein Gesicht, die sich durch die Farbe einer roten Tomate zeigte. Sakura atmete tief den unterdrückten Ärger über Kakashis unausstehliche Zurückhaltung, sie schlug die Hand mit den Essstäbchen auf den Tisch. Vor der Kollision ihrer Hand und dem Tisch, erinnerte sie sich an ihre unkontrollierbare Kraft und bremste nochmal, um den Tisch nicht zu zerschlagen. Trotz der Vorsicht zuckte Kakashi innerlich.

„Ok, das reicht. Kakashi was soll das? Was ist los?“

Kakashi musterte sie mit leerem Blick „Was meinst du?“, fragte er ohne Emotion.

„Schon den ganzen Morgen verhältst du dich so eigenartig. Was ist los mit dir? Sag es doch einfach.“, sagte sie mit starrem Blick in seine Augen. Kakashi verweilte lautlos, genau wie der Blickaustausch zwischen den beiden. Kakashi heftete seinen Blick auf Sakura, die ihre Augen vor Zweifel zusammenkniff und atmete einmal tief ein. Er faltete die Arme vor der Brust, spannte seinen ganzen Oberkörper an und ungeahnt ließ er Schulter und Kopf mit einem Gelächter fallen. Sakura wich mit zusammengezogenen Augenbrauen und einem Ausdruck des Unglaubens zurück. Für sie war jede einzelne Bewegung und jedes Verhalten von Kakashi unerklärlich. Sie lauschte verwirrt seinem tiefen Lachen „Kakashi? Ich verstehe gar nichts mehr. Schon den ganzen Morgen verhältst du dich so eigenartig.“, fragte sie mit schiefem Kopf. Durch Kakashis Lachen und Glucksen wackelte sein ganzer Körper mit ihm auf und ab.  Er warf sein Kopf nach oben „Sakura, du hast dich die ganze Nacht an mich gekuschelt.“, sagte er mit einem Lachen, dass langsam in Gehässigkeit umschlug. Sakura riss ihre Augen weit auf „Wa- Was?“, sagte sie ungläubig, denn sie konnte Wort wörtlich ihren Ohren nicht. Ihr gespannter Gesichtslöste sich und schlug in Verwunderung um, die durch und durch erkennbar war „Wie bitte?“

„Du erinnerst dich daran, dass wir gestern -ich weiß es war unvermeidbar- Alkohol getrunken haben, oder?“

„Ja?“

„Ja?“

„Ja.“, sagte sie leiser, „Aber danach haben wir uns doch schlafen gelegt.“

„Ja, das kann man so sagen.“, sagte er wie mit anfangendem Gelächter.

„Aber…“

„Es ist schon ok Sakura. Ich schätze mal das war das erste Mal, dass du getrunken hast. Aber erstmal wolltest du gar nicht schlafen-egal, ob betrunken oder nicht- deine Sturheit ist wohl immer ein Teil von dir. Ich habe mich ins Bett gelegt und plötzlich hast du…“, brach er ab. Sakura schoss die Hitze durch den Kopf „Habe ich was?“

„Naja, du hast mich umarmt und dich an mich gekuschelt.“, sagte er ruhig.

Sakura ließ ihre Augen einige Male über den Tisch schweifen, um Zeit zu schinden, seine Worte zu verarbeiten. Desto mehr sie darüber nachdachte, was er sagte, brodelten heiße Gefühle, wie eine Suppe in einem Kessel über dem Feuer „Nein. Nein, das habe ich nicht.“, sagte sie übermäßig laut.

„Oh doch!“, lachte Kakashi.

„Nein. Niemals. Das glaube ich nicht.“, rief sie mit rotem Gesicht. Ob es war, weil sie sich schämte oder wütend war, war in ihrem Ton und Ausdruck nicht erkennbar. Vielleicht war es aber auch etwas von beidem. Die Erinnerung vom Abend zuvor war in ihrem Gedächtnis, aber bis zum Zeitpunkt, bis ihr Missionspartner die Sache ansprach, nicht präsent. Die verschwommenen Farben, wie die verschwommenen Farben eines Gemäldes, auf das ein Glas Wasser verschüttet wurde, formten sich im rückwärtsspulen wieder zu einem Bild.

„Erstmal wolltest du gar nicht schlafen. Ich musste dich zwingen und nachdem wir uns hingelegt haben, naja. Sakura, sieh mal. Ich habe den ganzen Morgen nichts gesagt, weil ich dachte es wäre dir vielleicht peinlich. Ich weiß es war untypisch für dich und es waren die Umstände und einfach etwas Neues für dich.“, sagte er. Sakura schlug wieder mit beiden Händen, mit der zurückhaltenden Kraft von eben, auf den Tisch, um sich zu erheben „Ja klar.“, sagte sie und drehte den Kopf beleidigt zur Seite, um ihn nicht ansehen zu müssen und ihre Scham, darüber was passiert ist, zeigen zu müssen.  Für sie erfolgreich, sah Kakashi nur eine, für ihn gewohnte Sakura, die wütend und fuchsteufelswild über das kindische Verhalten der Leute um sie herum war. Er hätte sich leicht eine Faust einfangen können, somit schätze er es sehr, dass die beiden auf einer Mission und in der Öffentlichkeit waren. Er war den Umständen, aber auch seinen eigenen Ideen dankbar. Er hatte Recht und dachte wirklich, es war Sakura peinlich. Kakashis Gefühle spielten dabei keine aktive Rolle. Sobald er merkte, er konnte der Situation nicht mehr aus dem Weg gehen, spann er sich ein neues Netz. 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Cosplay-Girl91
2017-01-02T23:07:12+00:00 03.01.2017 00:07
Tolles Kapitel :)
Sehr schön geschrieben.
Mach weiter so.
Lg
Ich habe einen KakaSaku OS online gestellt, wenn du magst XD


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