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GOMEN.... but WHAT?!

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Lektion 8: Hold me - thrill me - kiss me - kill me

GOMEN…but WHAT?!
 

Lektion 8
 

Hold me – thrill me – kiss me – kill me
 

Dieser blöde Arsch!

Dieser blöde, blöde, blöde…. Arsch!

Argh!

Dieser verdammt blöde… aber zugegebenermaßen verdammt heiße Arsch, der da an der Essensausgabe im Speisesaal stand, sich in einer fast schon anmutigen Bewegung eine dieser Bilderbuchhaarsträhnen aus seinem Gesicht hinter sein Ohr strich und dabei mit einem herzerwärmenden Lächeln mit Iruka sprach… Doppel-ARGH!

Und ich…?

Mich brauchte man wirklich nicht anzusprechen um zu wissen, dass ich kurz davor stand einen richtig bösen Schrei- und Wutanfall zu bekommen!

Eine Woche! Eine beschissen verdammt lange Woche war es nun her, seitdem ich das Gespräch zwischen Neji und Iruka belauscht hatte und was war?

NIX!

Der Teme hatte mir nichts gesagt. Rein gar nichts! Null! Nada! Niente!

ARGGGGGH hoch Drei!

Hätte das Rührei auf meinem Teller irgendwelche Gefühle, dann würde es nun weinen, betteln und winseln! Ich stach nicht gerade ansehnlich auf diese labbrige Masse ein und schnaubte und grummelte vor mich hin, so dass mein Nebenmann Konohamaru es sichtlich langsam mit der Angst zu tun bekam.

Aber das war mir egal. Grrr!!!

Ich interessierte mich gerade nicht für Konohamarus Angstzustände noch wie sich mein Rührei fühlen würde wenn es denn fühlen könnte denn für mich und meine Gefühle schien sich ja hier auch niemand zu interessieren!

Am wenigsten dieser verdammenswerte Teme!

„Öhm… Naruto-kun?“

Ich hob meinen Kopf und blickte Moegi mir gegenüber direkt ins Gesicht.

Sie zuckte so sehr vor mir zurück, dass sie bald rückwärts von der Bank fiel, doch sie konnte sich gerade noch so abfangen.

Anscheinend war meine ganze Mimik nicht die, die sie gewöhnt waren.

Aber wen wundert’s schon?! Ich hatte seit dieser Neuigkeit kaum ein Auge zugemacht und wenn ich nicht gerade äußerst grimmig guckte, so waren vermutlich die riesigen dunklen Schatten unter meinen Augen alarmierend genug mich nicht unbedingt freiwillig anzusprechen.

Moegi versuchte nun ein recht aufmunterndes Lächeln… vielleicht sollte ich ihr mitteilen, dass das irgendwie gruselig wirkte.

Aber da ich selbst gerade Frankensteins Monster nicht nur Konkurrenz machen konnte, sondern dieses dem Erdboden gleich, versuchte ich ihre Mimik gekonnt zu ignorieren.

Zudem setzte das Mitteilen ja das Sprechen voraus und das erschien mir nun doch als sinnlose Stimmbandabnutzung, denn sie räusperte sich bereits und schien ihren Kopf seitlich auf ihre eigene Schulter legen zu wollen: „Geht es dir nicht gut?“

Was war’n das für ne Frage? Echt jetzt!

Sah doch ein Blinder, dass ich gerade nicht zu Späßen aufgelegt war!

„Hmpf!“, entfuhr es mir und ich widmete mich wieder meinem nahrhaften Frühstück.

„Ich… ich frage nur… weil wenn du noch ein bisschen heftiger auf das Ei einstichst zertrümmerst du den Teller!“

„Dieser blöde Wichser!“, und erneut pickte ich auf meine Mahlzeit, die bislang kaum den Weg zu meinem Mund gefunden hatte, ein.

„Wer? Das Ei?“, fragte nun Konohamaru, im Gegensatz zu mir mit vollem Mund und blickte reichlich verwundert.

„Nee. Der Teme!“

„Was hat denn Sasuke-kun mit dem Ei zu tun?“

Also manchmal halte ich Konohamaru für berechtigt nicht ganz helle!

„Nichts! Er hat mit nichts was zu tun und das ist ja auch das Problem!“, schnaubte ich und erhob mich.

Es hatte eh keinen Sinn hier zu versuchen, etwas zu essen. Ich bekam bei meiner Laune wirklich nichts runter und das der besagte Wichser gerade einen so heiteren Auftritt da an der Essensausgabe ablieferte, stank mir eh gewaltig!

„Aber Naruto…?“, Konohamarus verwirrter Gesichtsausdruck wandelte sich gleich in einen leicht panikartigen als mein Kopf zu ihm herumfuhr und ihm mein Blick wohl deutlich zu verstehen gab, das ich keine Lust mehr hatte irgendwelche pseudobesorgten Fragen zu beantworten, echt jetzt!

Die sollten mich einfach alle mal in Ruhe las…

„Schön, dass ich euch alle noch auf einen Schlag erwische!“, Irukas Stimme hatte so einen frohlockenden Beiklang das ich förmlich das bisschen Rührei, was ich zu mir genommen hatte, auf seiner fröhlichen Wanderung nach oben spüren konnte.

„Ich habe euch etwas mitzuteilen!“

Der Administrator ignorierte komplett, dass ich eigentlich im Begriff gewesen war zu gehen und setzte sich neben Moegi.

Na bravo. Jetzt zu gehen würde nur noch mehr Erklärungsbedarf nach sich ziehen, also blieb ich in meiner halb schwebenden Starre über meinem Stuhl stehen und funkelte ihn an.

Aber auch das schien er nicht zu registrieren. Der einzige, dessen verwunderte Blicke ich nun deutlich auf mir spüren konnte, waren die von Irukas Hintermann.

Dieser stand nur da und starrte mich fast schon durchdringend an: Sasuke.

Sein Gesichtsausdruck glich dem bei unserem ersten Aufeinandertreffen: starr, kühl und absolut regungslos.

Einer perfekten Statue von Adonis gleich. Tzz!

Jetzt war ich wirklich gespannt, was Iruka uns so dringend mitteilen wollte wenn es noch beim Frühstück geklärt werden musste und so näherte sich mein Gesäß wieder langsam der Sitzfläche des Stuhles an.

Wollte er uns etwa das sagen, was ich bereits durch diesen Zufall wusste?

Schließlich waren die anderen Drei auch Schüler vom Teme! Auch wenn es nur der Gruppenunterricht war.

„Also“, begann Iruka mit einem freundlichen Schmunzeln auf den Lippen und ließ seinen Blick reihum gehen, „Neji-san kann heute leider erst ab den Nachmittagsstunden euren Einzelunterricht übernehmen“, okay…die Info galt eindeutig nicht für mich…ich hatte ja jetzt Private lesson with Sasuke und wenn er heute nicht mit der Sprache rausrückte, dann…

„Aber das ist nicht schlimm, weil Sasuke-kun meinte, er könne den abendlichen Gruppenunterricht vorziehen!“

Hä?! Moment…

„Also habt ihr jetzt alle zusammen bis zum Mittagessen Gruppenunterricht bei Sasuke-kun und am Nachmittag seit ihr aufgeteilt…“, er pausierte kurz und blickte jeden Angesprochenen nun direkt an, „Moegi, du bei Lee. Konohamaru bei Neji-kun und Udon bei Gai. Naruto wie gehabt bei Sasuke-kun. Und abends entfällt der Unterricht!“

„JA!“, riefen meine drei Mitstudenten auf und strahlten über die Gesichter.

Früher hätte ich keine Sekunde gezögert und bei der Aussicht auf Freistunden sicherlich am Lautesten gejubelt, doch jetzt rührte ich mich nicht.

Mir war soeben die Chance genommen worden, Sasuke direkt darauf anzusprechen. Im Beisein der anderen würde ich das nämlich nicht tun. Allerdings hatte ich beim besten Willen auch keine Ahnung, wie ich Sasuke im Gruppenunterricht gegenübertreten sollte.

Mir stand wirklich der Sinn danach, ihm an den Hals zu springen und damit meinte ich gerade sicherlich nicht die romantische Variante.

Denn während Iruka gesprochen hatte, hatte er mich die ganze Zeit ziemlich offensichtlich und ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken, angestarrt.

Fast schon durchleuchtet wie ein Röntgengerät.

Einerseits irgendwie unheimlich, andererseits wusste ich dadurch nun noch weniger, wie ich Sasuke nun begegnen sollte.

Denn ich war doch sauer auf ihn weil er mir einfach nicht sagte, was Sache war.

Dass er sich in den letzten Tagen so verhalten hatte wie sonst auch.

Dass ihm anscheinend unsere doch noch recht junge Freundschaft, lassen wir nun mal meine Gefühle außer Acht – die waren eh vermutlich nur aus einer Laune und sexuellem Frust heraus-, so egal war, dass er nicht ehrlich zu mir sein konnte!

Das regte mich so unglaublich auf, echt jetzt!

Ich würde ihn jetzt so unbeschreiblich gerne anschreien und ihm auch eine verpassen und… und… und… dann heulen wie ein Kleinkind…

Scheiße…

Blöde Erkenntnis…

Und blöder Bastard!

Ich wollte nicht, dass er ging!

Ich wollte nicht, dass er mich hier alleine ließ und ich wollte diese seltsame Stimmung zwischen uns nicht…

Ich wollte den Sasuke vom Ausflug zurück und meine Unwissenheit!

Ich wollte… ich wollte…

Ach verdammt!

Alles scheiße!

Das nächste, was ich mitbekam, war das laute Scheppern eines Stuhles, dessen Lehne laut auf das Parkett geknallt war.

Ich stand nur da. Das war mein Stuhl gewesen. Doch statt wie der Rest der im Speisesaal Befindlichen starrte ich nicht den Stuhl verwundert an sondern Sasuke.

Alle hatten sich erschrocken.

Darüber, dass ich wohl viel zu hastig aufgesprungen war und darüber, dass der Stuhl so laut zu Boden gekracht war.

Nur Sasuke nicht. Er stand immer noch da.

Sagte nichts. Bewegte sich nicht.

Starr. Und sein Blick durchbohrte mich noch immer.

Zu gerne wüsste ich jetzt seine Gedanken! Ahnte er etwa, dass ich mittlerweile Bescheid wusste? Dass ich es irgendwie erfahren hatte, dass er seinem Bruder zuliebe vorhatte, der Akademie… mir… den Rücken zu kehren?

Ich ertrug diesen Blick einfach nicht länger!

Irgendwie wirkte er gerade anklagend!

Und, weiß Jashin, dieser Blick stand ihm nicht zu!

Wenn hier einer anklagend gucken dürfte, dann war ich das!

Und ohne auf die besorgten Blicke und Anfragen der anderen im Raum zu reagieren drehte ich mich herum und stampfte aus dem Speisesaal.

Ich brauchte einfach frische Luft bevor ich mich diesem Gruppenunterricht und somit diesen Blicken zwischen uns stellte.

Selbst wenn das nun hieß, dass ich draußen mit den Wölfen spielen musste.
 

Ich war absichtlich über eine halbe Stunde zu spät zum Unterricht erschienen.

Still hatte ich die Klassentür geöffnet gehabt und war in den Raum geschlüpft. Er hatte nur kurz von der Lektüre in seiner Hand aufgesehen, doch nicht weiter darauf reagiert. Das dies nicht nur mich verwunderte, sondern auch meine Mitstudenten, die sich nun untereinander fragend anblickten, war ihm sicherlich auch klar. Schließlich war er ja eigentlich für seine doch recht strenge Art zu unterrichten gefürchtet, doch er hatte nur Konohamaru angewiesen weiterzulesen.

Leise hatte ich mich zu meinem Platz begeben, mir das Buch ebenfalls zur Hand genommen und folgte dem Unterricht mehr schlecht als recht.

Ich wich jeglichem Blickkontakt aus. Versuchte mich auf den Stoff zu konzentrieren, was mir nicht wirklich gelang oder sonst irgendwie eine Möglichkeit zu finden, ihn nicht anzustarren.

Dass er sich anscheinend in einer gleichen Situation befand zeigte mir sein seltsames Verhalten.

Er nahm mich schlicht und ergreifend nicht dran. Während er die drei anderen fast schon brutal immer und immer wieder aufrief schien der Platz, an dem ich saß für ihn eine Sperrzone zu sein.

Irgendwo ein verletzender Gedanke, aber andererseits war ich auch froh darüber. Vermutlich sah er mir meinen Unwillen an und wollte mich schonen.

Dabei wollte ich nicht geschont werden! Ich wollte die Wahrheit aus seinem Mund hören!

Ich wollte, dass er mir nun endlich klipp und klar sagte, dass er gehen würde.

Nun befanden wir uns in den letzten Minuten kurz vor der Mittagspause und er räusperte sich so laut das ich aus meinen Gedanken gerissen wurde und den Blick vom Fenster abwandte.

Ich hatte trotz seiner Ignoranz gespürt, dass er gelegentlich zu mir herüber geschielt hatte.

Irgendwie bildete sich in diesen Momenten immer eine seltsame Gänsehaut bei mir aus… wirklich verwunderlich… selbst wenn ich ihn gar nicht direkt beachtete spürte ich seinen Blick weil er mich durchzog wie ein eiskalter Schauder.

„Ich habe hier die Ergebnisse von der gestrigen Leistungskontrolle!“, Sasuke drehte sich zu seinem Tisch herum und nahm eine Mappe, welche er aufklappte und einige Blätter hervorzog.

Der Gruppenunterricht gestern war wirklich in einem zweistündigen Überraschungstest geendet und ich konnte mir das Ergebnis schon denken…

WUMM!

Ein harter Schlag traf mich am Hinterkopf und vor Schmerz und Überraschung keuchte ich auf.

Da stand dieser verdammte Teme doch tatsächlich Ordnerschwingend wieder hinter mir und funkelte mich richtig finster an!

Seit wann war ich denn wieder für ihn präsent?!

„Du bist total abgesackt, Naruto!“, schnauzte er und schien schon wieder mit dem Ordner ausholen zu wollen, hielt dann aber jedoch inne.

Anscheinend war ihm jetzt erst wieder gewusst geworden, dass wir nicht alleine waren und die anderen Sasuke so nicht kannten.

Den sadistischen Höllenfürsten hatte er schließlich stets nur zu unseren Private lessons raushängen lassen.

Er senkte seinen Blick und schüttelte schließlich den Kopf. Irgendwie wirkte er gerade doch… ziemlich enttäuscht.

Enttäuscht?!

Von mir?!

Wenn hier einer enttäuscht sein dürfte, dann war das doch sicherlich ich und nicht er! Ich schnaubte und drehte ihm meinen Rücken zu.

Normalerweise hätte ich jetzt wieder gejammert und gemosert wegen dem Schlag, doch kein Laut verließ meine Lippen.

Mir war ja auch bewusst, dass ich bei dem Test versagt hatte. Dass ich es eigentlich viel besser könnte… aber wie bitte schön sollte das gehen?!

Ich war gedanklich überhaupt nicht hier. Seitdem ich dieses Gespräch belauscht hatte drehte sich alles in meinem Kopf nur noch um Sasuke und warum er es mir nicht persönlich sagte!

Wie sollte ich da dann hervorragende Ergebnisse erzielen?

„Also, was ist los, Naruto?“, brummte er hinter mir und ich spürte, wie meine Schultern absackten.

Konnte er sich das nicht denken?

„Sag du es mir, Sasuke! Was könnte nur mit mir los sein?“, ich drehte mich auf meinem Platz wieder zu ihm herum und funkelte ihn von unten her an, „Da gibt es doch sicherlich etwas, was du mir sagen möchtest!“

Stille.

Die Augenpaare der anderen drei huschten interessiert zwischen mir und Sasuke hin und her.

Es lag eine ungewöhnliche Spannung in der Luft. So intensiv, dass man sich wahrlich einbilden konnte, es knistern zu hören!

„Indeed, there is!“ (Natürlich hab ich das!), brummte er und hielt ein Schriftstück hoch.

Ich erkannte darauf deutlich meine krakelige Schrift. Aber noch viel deutlicher erkannte ich die vielen markierten roten Stellen darauf und das 35/100 in der unteren rechten Ecke.

Verdammt! Ich hatte bei diesem Test wirklich übelst abgelost!!!

„What kind of score is this on your test?!“, (Was soll dieses Ergebnis?) und dann knallte er mir den Papierfetzen ziemlich laut auf meinen Tisch.

Ich musste schlucken. Reiner Reflex. Eigentlich hatte ich ja etwas anderes gemeint, aber in diesem Zusammenhang war mir schon klar, dass Sasuke mir nun nicht sagen würde, dass er sich in wirklich naher Zukunft nicht mehr mit mir herumplagen musste!

„What the hell… tell me!? You were only gone for a few days and your score fell down like the dax on the Wallstreet! You’re going to study extra long today! There’ll be no free evening for you!” (Was zur Hölle… sag es mir!? Du warst nur rein paar Tage nicht da und deine Punktzahl fällt in den Keller wie der Dax an der Wallstreet! Du wirst heute extra lange lernen! Für dich wird es keinen freien Abend geben!)

„Eh! That’s not fair!“, (Eh! Das ist nicht fair!) nun sprang ich doch auf. Ich kannte Sasukes extra langes Lernen am Abend! Ich würde nicht vor 2 Uhr nachts ins Bett kommen!

„That’s not my fault or my problem!“, (Das ist nicht mein Fehler oder mein Problem!), grummelnd schritt er an mir vorbei und teilte den anderen ihre wesentlich besseren Tests aus.

Dieser verdammte…. ARGH mal vier!

Ich spürte die deutliche Wut in mir aufkochen.

Aber nicht nur das!

Da war etwas viel Schlimmeres als nur diese Wut, die ich bald nicht mehr zu bändigen wusste.

Etwas, was ich nun wirklich nicht mehr kontrollieren könnte und was verräterischer war als alles andere.

Hastig schnappte ich mir meine Tasche vom Tisch, ließ den Test jedoch ungeachtet liegen, senkte den Kopf um offensichtliche Spuren zu verstecken und rannte zur Tür.

Ich spürte die verwunderten Blicke meiner Mitstudenten in meinem Rücken, doch das war mir egal.

Auch das erstaunt und doch irgendwie besorgt klingende „Naruto?“ von Sasuke drang nicht mehr zu mir, als ich aus dem Zimmer stürmte und die Tür heftig knallend hinter mir ins Schloss zog.

Nur einen Augenblick später tropften meine heißen Tränen auf den Boden und ich vernahm ein Schluchzen.

Erschrocken über diese Tatsache eilte ich den Gang hinunter, ins Foyer an der Monstertanne vorbei, die Treppen hoch und von dort nur noch wenige Meter in mein Zimmer hinein.

Ich konnte mich wirklich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal in einer solchen Verfassung war.

War es der Schlafmangel? War es dieser wirklich intensiv stechende Schmerz in meiner Brust, der mir das Atmen erschwerte? War es Sasukes enttäuschter Gesichtsausdruck gewesen, als er das Testergebnis in seinen Händen gehalten hatte?

Warum heulte ich denn jetzt auch noch wie ein kleines Mädchen?

Reichte es denn nicht schon vollkommen, dass mein Herz so trommelte bei seinem Anblick?

Wieso tat das hier alles so verdammt weh?

Was hatte der Bastard nur mit mir gemacht? WAS?!

Das beengende Gefühl um meinen Brustkorb wurde schlimmer. Ich hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen und hastete daher zur Balkontür um diese mit einem Ruck weit aufzureißen.

Tief sog ich die Luft ein. Spürte, wie die eisige Dezemberluft in meinen Lungen brannte und sich ein kühler Film auf meine tränennassen Wangen legte.

Diese Handlung war nach der kürzlich überstandenen Erkältung bestimmt nicht die Intelligenteste, doch daran mochte ich überhaupt nicht denken.

Mein Kopf dröhnte eh als hätte mich ein Schwergewichtsboxer gerade niedergestreckt… was sollte ich mir da also noch für Gedanken machen wegen einer simplen Unterkühlung?

„Nicht so laut!“

Hä? Wer sprach denn da?

Ich blickte mich in meinem Zimmer um, doch da war niemand.

Ich war eindeutig alleine hier.

„Ist das dein Ernst, Lee?“

„Natürlich, Sensei Gai! Wir sollten es richtig krachen lassen! Das gehört sich doch so!“

Okay. Jetzt war wenigstens geklärt, wer da sprach.

Leise und vorsichtig trat ich nun auf meinen Balkon hinaus und sah mich um.

Sehen konnte ich allerdings niemanden. Hmm.

„So eine Abschiedsparty für Sasuke ist eigentlich keine schlechte Idee, Lee! Da gebe ich dir Recht!“

Erst jetzt fiel mir auf, dass die Stimmen von oben kamen und ich blickte hoch in den zweiten Stock.

Auf dem Balkon über mir befanden sich Personen! Und dem Gespräch nach waren es Lee und Gai…

„Aber Sasuke hat Naruto immer noch nichts gesagt!“

„Hä? Wirklich nicht, Kakashi?“, Lee hörte sich wirklich betroffen an. Anscheinend fand genau eine Etage über mir gerade ein Treffen des Lehrerkollegiums statt.

Solange es nicht wieder in meinem Zimmer war konnte es mir ja recht sein… nur, dass ich wieder Inhalt dieses Gespräches sein würde und dass es sich erneut um Sasukes Weggang handelte, störte mich nun doch etwas.

„Warum sagt er ihm denn nichts?“

„Keine Ahnung! Auf mich wirkt das auch etwas befremdlich! Normalerweise zieht Sasuke sein Ding immer zügig und schonungslos durch. Warum er bei Naruto so zögert verwundert mich selbst ein wenig!“, und Kakashi schien sich so seine Gedanken zu machen.

„Also, wie sieht es nun aus mit einer Party für Sasuke…?“, Lee schien sich nun am Geländer des Balkons abzustützen.

Ich erkannte seinen Schatten auf der unter uns liegenden Grünfläche durch die tiefliegende Sonne.

„Hey! Ihr da oben!“, meine Stimme schien vom nahegelegenden Wald abzuprallen und wie ein Echo zurück zu kommen.

Ich brauchte es wirklich nicht zu sehen, dass sich da über mir gerade drei Körper ziemlich überrascht versteiften und sie alle drei vermutlich gerade den gleichen Gedanken hatten.

„Shit!“, und Kakashi sprach diesen auch noch ungehemmt und leicht ertappt klingend aus.

„Da Sasuke es ja nicht tut und ich auch gerne bei dieser Abschiedsparty mitwirken würde“, ich pausierte und näherte mich meinem Balkongeländer an, nur um mich dort mit meinem Rücken gegen zu lehnen, meinen Kopf in den Nacken zu legen und mit eisigen Blick, meiner Stimme gleich, nach oben zu blicken, „Könntet ihr da so freundlich sein, mich aufzuklären?“

Es herrschte eine Weile noch ein befangenes Schweigen, ehe sich Lee soweit über das Geländer beugte, dass er mich direkt ansehen konnte.

Sein etwas erschrocken wirkender Gesichtsausdruck erinnerte mich daran, dass mir vor wenigen Augenblicken noch die Tränenbäche über das Gesicht gelaufen waren und meine nun roten und verquollenen Augen eindeutig verräterisch wirkten.

„He he“, Lee kratzte sich mit einer Geste am Hinterkopf, von der ich bislang dachte, dass nur mir diese vorbehalten war, „Warum bist du denn nicht zum Mittagessen im Speisesaal, Naruto-kun?“

„Weil ich Antworten suche und ihr sie mir geben werdet!“, brummte ich nach oben und er zuckte etwas in sich zusammen.

Ich hörte mich wirklich frostig an. Anscheinend hatte der Teme mich nicht nur in Englisch unterrichtet!

„Also… ich höre!“

Neben Lee tauchte nun die wilde Frisur Kakashis auf… wenn man das noch so sagen konnte… schließlich hing er ja irgendwie kopfüber und schien mich zu mustern.

Auch er müsste einen wahren Sehschaden haben wenn er mir meinen Gemütszustand nicht ansehen würde und schien abzuwägen.

Doch das dauerte mir zu lange! Ich wollte nun endlich wissen, warum Sasuke vorhatte, die Akademie zu verlassen!

„Nun sprecht endlich!“, fauchte ich und nun zuckte auch der Grauhaarige.

„Na ja“, begann nun Gai, der nun auch für mich ersichtlich wurde, „Sasuke ist ja eigentlich kein wirklicher Lehrer!“

Nun spürte ich allerdings eine Art Verwunderung in mir aufkommen.

„Er war stets an der Seite seines Bruders und als Dolmetscher tätig. Vor einem Jahr ungefähr hat allerdings Itachi-san gemeint, dass Sasuke mal mehr für sich tun sollte… denn schließlich habe er ja selbst sein Jurastudium unterbrochen um Itachi auf seinen ganzen Dienstreisen zu begleiten und ihm zu helfen… und hat Sasuke in Urlaub geschickt!“

„Genau!“, unterbrach Lee die Erklärungen von Kakashi, „Aber Sasuke ist kein Typ der still in einer Ecke hockt oder wirklich Urlaub macht! Er hat hier als Lehrer angefangen und nebenbei wieder über ein Fernstudium sein Jurastudium aufgegriffen!“

Was?! Der Teme studierte nebenbei selbst noch?! Wieso hatte ich das nie mitbekommen? Er war doch rund um die Uhr mit mir beschäftigt gewesen!

Aber es stimmte schon! Im Nachhinein konnte ich mich an unsere erste Begegnung erinnern. Damals, als Iruka uns einander vorstellte und ich noch dachte, Sasuke führte Gehaltsverhandlungen mit dem Administrator. Nun wusste ich, dass Sasuke sich eigentlich nicht wirklich um mich als Private lesson Teacher kümmern wollte weil er selbst so viel zu tun hatte und in mir einen eh hoffnungslosen Fall sah!

Und dennoch… er hatte nie aufgehört an mich zu glauben und mich unterstützt!

Wochenlang hat er sich mit mir die Nächte um die Ohren geschlagen um mir die englische Sprache wortwörtlich einzuprügeln. Hat mir Mut zugesprochen und mich stets ermutigt, nicht die Hoffnung, es in drei Monaten zu schaffen, zu verlieren.

„… und nun haben Itachi-sans neuste medizinischen Forschungen eingeschlagen wie eine Bombe und er ist weltweit auf Konferenzen eingeladen worden und der einzige, der so schnell als kompetenter Dolmetscher greifbar war ist nun mal Sasuke…“, irgendwie rauschten die erklärenden Wörter Lee’s an mir vorbei.

Ich war gar nicht in der Lage, sie zu begreifen.

Was war ich doch für ein Idiot!!!

Sasuke war hier um ab und an mal auszuhelfen und hatte mich dann als 24/07-Projekt mehr unfreiwillig übernommen. Und dennoch hatte er es sich nie anmerken lassen. Er war immer zu 100% für mich da gewesen. Wie er da nebenbei noch für seine eigenen Studien lernen sollte…???

Hatte er überhaupt lernen können? Wieso hatte er nichts gesagt?!

Irgendwo verstand ich nun auch sein ganzes Verhalten!

Warum er so erpicht darauf war, dass ich mir Mühe gab. Warum er gar mal ‚schlagkräftige‘ Argumente brachte, um mich wachzurütteln.

Und plötzlich schossen mir so unendlich viele Bilder von ihm durch den Kopf.

Wie wir im Restaurant saßen und er mir so seltsam in die Augen blickte.

Wie er während der Delfinshow seine Hand auf meine Brust legte…

Verdammt! Er hatte es mir doch bestimmt die ganze Zeit sagen wollen und sich dann nicht getraut weil er… ja, weil er Angst hatte!

Angst, mich zu verletzen!!! Dieser dumme Idiot!

Ich löste mich vom Geländer und wischte mir noch einmal mit dem Ärmel meines mittlerweile eisigen Pullovers über das Gesicht.

Es reichten die geschwollenen Augen. Man musste mir nicht auch noch die letzten Tränen ansehen!

„Danke!“, rief ich nach oben und rang mir ein leichtes Lächeln ab. Das erste echte Lächeln in den vergangenen sieben Tagen.

„Ich hab’s verstanden! Echt jetzt!“

„Verstanden? Was denn?“, die verwunderte Frage Gai’s bekam ich gar nicht mehr so wirklich mit. Ich war bereits zurück in mein Zimmer gesprungen und hatte die Balkontüre geschlossen.

Der Unterricht war bereits vorbei und die meisten Bewohner dieser Akademie würden sich nun auf den Weg in den Speisesaal befinden.

Nicht aber Sasuke! Nach dem Unterricht pflegte er immer erst einmal auf sein Zimmer zu gehen und die Unterrichtsmaterialien für den Nachmittagsunterricht zurecht zu legen ehe er sich selbst zum Mittagessen ins Erdgeschoß begab.

Ergo: Ich musste in sein Zimmer!

Und noch bevor ich das zu Ende gedacht hatte war ich bereits auf den Gang gesprungen und lief diesen hinunter.

Ich selbst war noch nie in Sasukes Zimmer gewesen! Bis zu unserem Date hatte ich ja stets im Hinterkopf den Glauben gehabt, dass er vielleicht irgendwo eine Ehefrau hocken hatte und einen verheirateten Mann besuchte man nicht einfach so in seiner dienstlichen Unterkunft!

Aber ich wusste so ungefähr wo es lag und ich war erstaunt darüber, wie schnell mich meine Beine einmal quer durch dieses riesige Anwesen brachten.

Ob es die richtige Tür war, auf die ich gerade zuschoss wie eine Rakete war mir in diesem Augenblick egal und ich vergaß auch jegliche Höflichkeit oder auch Anstand, als ich sie ohne Anzuklopfen einfach weit aufriss und mit einem Satz in den Raum hechtete.

Nach Luft schnappend stand ich fast schon mittig in diesem doch recht überschaulichen Zimmer welches wesentlich kleiner war als das meine und starrte in die überrascht geweiteten Augen des Uchihas.

Ich weiß nicht, wie lange wir da so standen.

In der Zwischenzeit war auf jeden Fall die Tür hinter mir wieder ins Schloss gefallen und trennte uns somit von der Außenwelt.

Hier waren nur noch wir. Niemand sonst. Wir und Antworten. Antworten auf bisher unausgesprochene Fragen, die sicherlich nicht mehr lange schwer auf uns liegen würden!

„Na…Naruto?“, Sasuke wirkte irgendwie etwas irritiert. Deutlich sah ich ihm an, dass er mit mir sicherlich nicht gerechnet hatte.

„Du…!“, verdammt! Wieso war ich nur so aus der Puste? War ich wirklich so schnell gerannt? Ich fuhr mir mit beiden Händen durch mein Haar und verwuschelte es hastig während ich erneut einige Male mit ruhigen Ein- und Ausatmen versuchte, meinen Puls herunterzuschrauben.

„Du verlässt uns und hast noch nicht mal den Anstand, mir das persönlich mal mitzuteilen?“, irgendwie hörte ich mich mehr wütend und vorwurfsvoll an. Dabei wollte ich doch mittlerweile gar nicht mehr so klingen! Ein enttäuschter Tonfall wäre wesentlich angebrachter gewesen.

Sasuke zuckte zusammen. Ich sah ihm deutlich an, dass er überrascht darüber war, dass ich über seinen Weggang bereits Bescheid wusste.

Also war mein Verdacht, dass er etwas ahnte warum ich die letzten Tage so übellaunisch war, wohl falsch gewesen.

Aber warum hatte er mich dann jedes Mal so seltsam angesehen?

Er räusperte sich leise und sah dann etwas betreten zu Boden. Ich hatte ihn noch nie so gesehen! Man konnte förmlich das schlechte Gewissen, was ihn nun plagte, spüren! In den Morgenstunden hätte ich über diese Erkenntnis noch breit gegrinst und mir gedacht, dass ihm das ganz Recht geschähe, doch nun…

„Ich… ich weiß, dass ich das hätte tun sollen. Aber jedes Mal, wenn ich es versucht habe, dir zu sagen, wusste ich nicht… wie…“, also doch! Dann hatte ich sein Verhalten bei unserem Ausflug im Nachhinein nun richtig interpretiert, „Es tut mir wirklich leid, Naruto!“

Noch immer sah er mich nicht direkt an. Anscheinend war er nicht geübt darin, sich zu entschuldigen. Anders konnte ich mir das nun nicht erklären.

Aber ich wollte mich nun auch irgendwie nicht mit dieser seltsamen Art der Entschuldigung abspeisen lassen!

„Es tut dir leid? Es tut dir leid?!“, mit jedem Wort wurde meine Stimme lauter, mein innerer Groll deutlicher, „Denkst du wirklich, dass macht es besser? Wir haben einen Vertrag! Einen Vertrag über drei Monate! Drei verdammte Monate! Ich könnte dich wegen Vertragsbruch verklagen! Ist dir das klar?“

Natürlich war ihm das klar! Schließlich hatte ich ja eben von seinem Jurastudium erfahren. Aber natürlich wusste er jetzt noch nicht, dass ich diese Tatsache bereits auch wusste!

„Es tut mir wirklich sehr leid, Naruto!“, entgegnete er nur leise.

Sein weiterhin gesenkter Blick regte mich auf! Konnte er mich nicht wenigstens nur eine Sekunde lang anblicken, wenn er sich schon entschuldigte? Wusste er denn nicht, dass so eine Entschuldigung etwas unglaubwürdig rüber kam?!

„Du hast mir gesagt, dass du mir helfen würdest, dass ich es schaffe in drei Monaten Englisch zu lernen! Und du hast doch mein Testergebnis eben gesehen! Sah das für dich so aus, als würde ich Englisch können? Ja? Sah es so aus? Sind das deine Ansprüche? An dich? An mich?“

Ich holte tief Luft. Irgendwie war ich mir gerade nicht so sicher, wo dieser Monolog nun enden würde. Er wirkte weiterhin irgendwie… ja… überfordert und ich schrie mich hier in Rage. Irgendwie wollte nun doch alles raus.

Scheiße! Was labere ich hier überhaupt?

„Laut Vertrag sind da noch fast vier Wochen! Vier Wochen! Du kannst also nicht gehen!“, oh oh… wieso brannten auf einmal meine Augen wieder so verräterisch? Und warum musste der Teme ausgerechnet jetzt seinen gesenkten Blick heben und mich ansehen?

„Ich lasse dich nicht gehen! Ich lasse dich nicht gehen bis ich Englisch gemeistert habe, hörst du?!“

Okay okay… ich hatte ja bereits selbst mitbekommen, dass ich mich wie ein verliebtes Schulmädchen benehmen konnte… aber das ich mich nun anhörte wie ein Kleinkind in der Spielwarenabteilung das seinen Willen nicht durchgesetzt bekam war doch… peinlich…echt jetzt…oder?!

Nun war ich es, der den Blick gesenkt hatte und das hatte ich noch nicht einmal so wirklich mitbekommen.

Meine Hände waren zu Fäusten geballt und meine Arme waren genauso steif wie mein starrer Körper.

Da war so viel Wut und so viel Trauer und so viel Frust in mir… und gerade in diesem Moment wusste ich nicht wohin damit!

Weinte ich etwa bereits? Zitterte ich gerade? Ich erblickte Füße vor den meinen.

Sasuke war genau vor mich getreten und dann spürte ich einen sanften Druck auf meinem Oberarm… seine Hand.

Ich zuckte reflexartig zusammen: „Fass mich nicht an, Teme!“, schnauzte ich, schlug seine Hand weg und starrte nun aus meinen wahrlich verheulten, roten Augen die die erschrocken geweiteten Sasukes.

Warum hatte ich eigentlich seine Hand weggeschlagen? Ich hatte da absolut überreagiert… aber diese Situation überforderte hier nicht nur Sasuke, echt jetzt!

„Naruto“, seine Stimme war flüsternd leise aber auch irgendwie unglaublich warm.

„Wer denkst du eigentlich, wer du bist!“, ich versuchte etwas von dieser Wut, diesem Frust und dieser unendlichen Enttäuschung in meinen Blick fließen zu lassen, der ihn nun so fixierte, „Laberst da was von einer ‚Verbundenheit der Herzen‘… bla bla… inneres Band und zusammen hart arbeiten und dabei hast du mich doch von Anfang an nur angelogen! Ob es um Englisch ging oder um unsere Freundschaft! Du hast mir die ganze Zeit gesagt, ich solle nicht aufgeben! Und wer gibt nun auf? Du gibst mich auf! Mich!“, ja, ich zitterte wirklich, „War alles, was du mir gesagt hast eine einzige große Lüge?!“

„Na… Naruto“

„Na fein, Sasuke! Nun kenn ich ja dein wahres Gesicht!“, oh…seit wann bin ich so pathetisch?, „Ich werde dir nie wieder irgendwas glauben! Hörst du? Nie wieder! Das hast du dir…“

Er packte mich links und rechts an den Oberarmen und zog mich an sich heran. Das alles in einer Geschwindigkeit, dass ich meinen Satz nur noch mit einem „Eh…?“ beenden konnte und dann…

Wärme. Seine Arme umfingen meinen Körper und hielten ihn ganz eng an sich gepresst.

Seine Lippen lagen kribbelnd auf meinen. Seine Lippen… auf meinen… Lippen.

Bei mir schaltete sich gerade alles aus…

Mein Körper… meine Atmung… mein Hirn… alles.

Mit geweiteten Augen blickte ich in das Gesicht, dass mir nun so nah war wie niemals zuvor. Die mich sonst immer in einen Bann ziehenden Augen waren geschlossen und auch meine Lider senkten sich trotz all der Überraschung, die noch in mir herrschte.

Sasuke küsste mich. Er – küsste – mich!

Warum?

Ich war doch hier derjenige mit den homoerotischen Gedanken und nicht… er?!

Oh Jashin!

Der Bastard küsste gut!!!

Auch wenn ich immer noch steif wie ein Brett in seinen Armen lag – irgendwie schaffte ich es nicht aus dieser Starre raus - und mich überhaupt nicht groß regen konnte, so spürte ich doch deutlich, dass er reichlich Gefühl in diesen Kuss legte. Und als sich plötzlich diese warmen, weichen, perfekt geschwungenen Lippen von den meinen entfernten hatte ich augenblicklich das Gefühl, dass mir etwas Lebenswichtiges genommen wurde.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich diesen Umstand beschreiben sollte… ich war einfach immer noch nicht wirklich wieder in meinem Körper… ich schwebte da irgendwo unter der Zimmerdecke und suchte meinen abhanden gekommenen Verstand… scheiße aber auch… wie gerne…

„Es… tut… mir so leid, Naruto… so leid!“, die Entfernung zwischen unseren Gesichtern war vielleicht eine Handbreit und wenn ich gewusst hätte, wie ich mich rühren könnte, ich hätte es getan und wäre knutschend über ihn hergefallen…echt jetzt…aber ich rührte mich keinen Millimeter.

Und es wollte auch kein verdammtes Wort über meine Lippen kommen!

Was zum Henker war nur los mit mir?!?!

Er umarmte mich nochmals und es muss sich für ihn sicherlich so angefühlt haben, als wäre ich eine leblose Puppe… allein dieser Gedanke machte mich fertig!

Ich spürte, wie er mir nochmals durch die Haare am Hinterkopf strich, genau über die Stelle, an der mich vor nicht allzu langer Zeit der letzte Schlag mit dem Ordner getroffen hatte und wie seine Hand im Nacken hielt, nach vorne strich und er sich schließlich ganz von mir löste.

„Es… tut… mir leid!“, deutlich erkannte ich einen Glanz in diesen Augen, der da absolut nicht hingehörte! Und warum entschuldigte sich der Bastard die ganze Zeit immer wieder bei mir?

Sein Kopf senkte sich. Vermutlich wollte er genauso wenig dass man seine Tränen sah wie ich es eben im Unterricht gewollt hatte.

Er schritt an mir vorbei zur Zimmertür, drehte sich nicht mehr um, öffnete diese, trat hinaus und ließ sie ins Schloss fallen.

Das Geräusch des einschnappenden Schlosses lag noch schwer im Raum in welchem ich immer noch wie erstarrt stand.

In welchem mein Herz aufgehört hatte zu schlagen, einen Riss erlitten hatte und sich vermutlich ab sofort nie wieder erholen würde.

Sasuke hatte sein Zimmer verlassen. Und er würde auch die Akademie verlassen.

Und er würde auch mich verlassen.

Meine Hand… es kam mir vor wie nach einer halben Ewigkeit… schaffte es langsam nach oben und ich spürte meine Finger an meinem Mund.

Sanft strich ich mir über die Lippen…

Dort hatte er mich berührt…

Mit seinen Lippen…

Er hatte mich geküsst!

Sasuke Uchiha hatte mich geküsst!!!

Warum…?

Warum hatte er das getan und warum war er gegangen und warum…?

ARGH!!

SASUKE!!!!!



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  solty004
2015-04-20T08:20:27+00:00 20.04.2015 10:20
Hey,
Spät aber doch ein Kommentar. Hatte leider sehr viel die letzten Wochen oder besser Monate um die Ohren. Das ich nicht richtig zum lesen oder gar zu schreiben bin gekommen und das wird leider noch eine Weile anhalten. Bis ich wider regelmäßig zu Kommentare schreiben kommen.

Es waren echt spitzen Kapiteln!
Leider sehr kurz doch ehrlich gemeint. Das nächste mall versuche ich wie viel es gewohnt sind von mir ein ausführlicherer mein Kommentar zu schreiben.

Bis dahin, bin schon gespannt wie es weiter geht, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty

Von:  naruhinaxXx
2015-04-17T14:42:45+00:00 17.04.2015 16:42
Das kapi is voll spannend, konnt garnicht auf hören zu lesen

Bin ein Riesen Fan von deinen Geschichten, verfolge auch koma und Kissing memories


Antwort von:  KamuiMegumi
17.04.2015 16:57
He he...brav...so gehört sich das ;-)
Von:  Shanti
2015-04-17T05:25:07+00:00 17.04.2015 07:25
Morgen

oha ich würde genauso wie naruto reagieren
der arme hat jetzt bestimmt noch mehr fragen

super kappi

lg shanti
Von:  ultraFlowerbeard
2015-04-16T19:18:04+00:00 16.04.2015 21:18
Ich liebe diese Geschichte. Aber echt jetzt! Warum?
Können die beiden sich nicht einfach sagen das sie sich ineinander verliebt hatten? ARGH!!!
LG
Flower
Antwort von:  KamuiMegumi
17.04.2015 08:18
Das wäre doch zu langweilig. ..brauchen doch ein bisschen Drama ;-)
Von:  Schwarzfeder
2015-04-16T18:05:30+00:00 16.04.2015 20:05
...
*Hände über den Kopf zusammen schlag*
Ja genau! Warum?
WARU~~~~M?

Oh ma~n...

*sich wieder sammel*
Das war ein so gutes Kapitel, wurde vo~ll mitgerissen und letztendlich sitze ich nur hier und frage mich das gleiche! Warum hat er nicht erwidert und warum rennt er ihm nicht hinterher? Männer! Echt jetzt!
;)
lg
Antwort von:  KamuiMegumi
17.04.2015 08:17
Damit ich noch 4 Kapitel plus OS schreiben kann...darum...he he
Antwort von:  Schwarzfeder
17.04.2015 17:15
Poah~
Gemeinheit...so lange werden wir noch gequält? Das macht dir doch Spaß, gib's zu xD Hab dich voll durchschaut!!
;)
Bin gespannt wie es weiter geht!!


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