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Fate of Atemu

von

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Ritt durch die Wüste

Kalt

Die Wüste

In der Welt

Von Sternen beleuchtet, silber

Eis
 

Blau

Bei Nacht

Glühend bei Tage

Endlos weit und nah

Verzaubernd
 

Unberechenbar

Nicht fassbar

Schön und gefährlich

Traum und Wirklichkeit beieinander

Wüste...
 

(Von Hendrik Vadersen)
 

Schon seit 4 Stunden ritt Seth auf dem Pferd seines Vaters durch die Wüste. Er wusste nicht genau, was ihn dazu getrieben hatte, diesen Ritt zu wagen, vielleicht war es Angst. Angst dem Pharao weh zu tun, Angst Jono zu verletzen? Seth wusste es nicht mehr, er war davongeritten, wollte alles hinter sich lassen, musste nachdenken. Doch nun konnte er keinen klaren Gedanken mehr fassen, um ihn herum war alles nur mit Wüstensand bedeckt, kein Mensch, kein Tier weit und breit. Er fühlte sich zum ersten Mal einsam und verlassen und doch trieb ihn etwas immer weiter. Seth konnte nicht genau sagen, was ihn zum Ort seiner Geburt zurückführte, vielleicht war es die Tatsache, dass er noch immer nicht seinen Frieden mit seinem Vater geschlossen hatte. Noch immer konnte er nicht wirklich verzeihen, was sein Vater ihm angetan hatte. Auch noch nach seinem Tod, verfolgte sein Vater ihn, in seinen Träumen, in seinen Gedanken war er noch immer allgegenwärtig. So konnte er auf keinen Fall weiter machen, er würde erst wieder frei sein, wenn die Gedanken an seinen Vater verschwanden.
 

Wie sollte er Atemu die Liebe beibringen, wenn er doch selbst keine Liebe kennengelernt hatte? Niemand hatte ihn geliebt, seine Mutter war gestorben, schon bei seiner Geburt und sein Vater hatte nie wirklich Liebe für Seth übrig gehabt. Seth wusste zwar, das der Pharao ihn wirklich liebte, aber seine Liebe wurde nun auf eine harte Probe gestellt und das wollte Seth nicht. Er wollte das Herz des Pharaos nicht zerreißen, er sollte sich nicht zwischen ihn und Jono entscheiden, das war nicht richtig. Jono verdiente Atemus Liebe mehr, als jeder Andere, er hatte doch Niemanden sonst. Jono hätte alles aufgeben und das konnte und wollte Seth nicht verantworten, niemals würde er es zulassen, dass ein Mensch wegen ihm freiwillig leidet. Niemals!
 

Während Seth einsam durch die Wüste ritt, war Jono mit seinen Reitern auf seine Spur gestoßen und folgte ihr nun. ´Ich muss ihn finden, egal wie lange es dauert, Atemu wird daran zerbrechen, das weiß ich und deshalb muss ich ihn zurückbringen.´ Jono hatte ein paar Spürhunde mitgenommen und so war es für ihn ein Leichtes, der Spur von Seth zu folgen, selbst wenn sie etwas verwischt war. Trotzdem war es sehr schwierig durch den weichen Wüstensand vorwärts zu kommen und schließlich waren alle einfach zu sehr erschöpft und mussten rasten. Die Sonne stand schon sehr tief und bald würde die kalte Nacht über die Wüste hereinbrechen. Jono machte sich Sorgen um Seth, hoffentlich hatte er daran gedacht ein Wüstenzelt mitzunehmen, oder zumindest genug warme Kleidung, damit er in dieser Kälte nicht erfror. Er und seine Leute hatten ein großes Zelt mit, das nun von den Anderen aufgebaut wurde, Jono selbst stand schweigend bei den Pferden und starrte hinaus in die Wüste. ´Oh Seth, warum bist du nur so? Warum tust du dem Pharao das an? Weißt du es nicht besser? Was ist der Grund für deine überstürzte Abreise? Was verschwiegst du mir? Kennt Atemu den Grund für dein Verschwinden?´ Als das Zelt aufgebaut war, legten sich alle zur Ruhe, aber Jono fand einfach keinen Schlaf, zu sehr quälten ihn die Sorgen um den Hohepriester. Erst sehr spät übermannte ihn dann doch der Schlaf, er war einfach erschöpft und sein Körper verlangte Ruhe.
 

In einem anderen Teil der schier endlosen Wüste lag der Hohepriester in Tücher gewickelt an sein liegendes Pferd gekauert, er fror nicht, aber kalt war ihm schon ein wenig. Die Nacht hüllte ihn ein, Seth hatte lange Zeit nicht in der Wüste genächtigt und doch hatte er keine Angst. Im Gegenteil, er fühlte sich mit einmal frei, ohne Pflichten, ohne Sorgen, die Nacht schien alles zu überdecken, nichts als Dunkelheit umgab ihn. ´Was Atemu wohl gerade macht? Ob er sich um mich sorgt? Sicher tut er das, auch Jono wird sich sorgen, aber ich muss nachdenken, ich brauche Zeit. Verzeiht mir, mein Pharao, verzeih mir mein kleiner Jono, ich kehre zurück, aber jetzt noch nicht, noch nicht.´ Auch ihn übermannte der Schlaf und er fiel ins Land der Träume.
 

So schien die Wüste nun zur Ruhe zu kommen, doch einer fand keine Ruhe, fand keinen Schlaf in dieser Nacht. Atemu stand wieder auf der Terrasse und starrte hinaus, er war zwar erschöpft, aber er konnte und wollte jetzt nicht schlafen, er hatte Angst. Angst vor seinen Träumen, er träumte von großem Unglück, er träumte vom Tod des Hohepriesters, von Jonos Tod, er konnte jetzt nicht schlafen. Er würde nicht schlafen, bevor Seth und Jono wieder zurück waren und wenn es Tage dauern würde, es war ihm egal. Er stand in der Kälte der Nacht und spürte sie nicht, hörte nicht den Wind, der über die Wüste hinwegfegte, sah nicht die Sterne am Himmel, er sah nur die Dunkelheit. Die Wüste könnte ihm alles nehmen, was er liebte, das wusste Atemu und doch hoffte er, dass Beide zurückkehrten. Jono und Seth, denn er liebte beide, wenn auch auf unterschiedliche Weise, er würde nie wieder zulassen, dass einer von Beiden davonlief. Niemals wieder!



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