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Vergessene Erinnerungen

Rin&Haruka
von

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Rin

Nachdenklich beobachtet Rin, wie sein Geliebter Aiichiro Nitori friedlich neben ihm schlief. Er war der Einzige aus seinem Harem, der bei ihm schlafen durfte. Mit einem Seufzen stieg der Sultan aus seinem Bett, zog sich an und verließ sein Gemach. Während er auf dem Weg zu seinem großen Garten war, lief er an einigen Soldaten vorbei, welche die nun dunklen und spärlich beleuchteten Gänge bewachten und salutierten, sobald er in ihrer Nähe war. Alsbald er seinen großen Garten betrat, hörte er vereinzeltes Zwitschern der Vögel und das rauschende Wasser der Springbrunnen. Die Sterne funkelten am Himmelszelt und der sichelförmige Mond schien hoch über Rins Haupt. Seine Gärtner hatten in dem Garten ganze Arbeit geleistet, denn sie hatten in der Wüste eine Oase entstehen lassen. Überall wurde Gras gepflanzt, Palmen wurden aufgestellt und man hatte Leitungen für große Brunnen gelegt. Tagsüber wurde das Gras regelmäßig gegossen, damit es weiterhin ein kräftiges Grün hatte. Unter einigen Palmen wurden Steinbänke gestellt, damit man sich zu jeder Zeit darauf setzten konnte, um sich von der Hitze und den Temperaturen zu erholen. Auf einer dieser Bänke saß Rin nun.

Eine kühle Brise wehte ihm ins Gesicht und ließ sein lila Haar im Wind wehen. Verstimmt strich er es sich aus dem Gesicht und schaute in den wolkenlosen Himmel. Seine kleine Schwester Prinzessin Gou war vor einigen Tage in ein anderes Land aufgebrochen um sich dort zu vermählen. Seine Vertrauten hatten vor einiger Zeit aufgegeben, den Sultan zur Hochzeit zu überreden. Ihm sollte es Recht sein. Er hatte überhaupt nicht das Verlangen nach einer Ehefrau.

Nach einiger Zeit des Nachdenkens erhob Rin sich und ging zurück in seine Gemächer. Aiichiro muss in der Zwischenzeit wach geworden und gegangen sein, denn als Rin sein Schlafzimmer betrat war es leer. Gemächlich entledigte er sich seiner Kleidung und ging zu Bett. Kurz darauf war er eingeschlafen.
 

Mit gelangweilter Miene schaute Rin seinen Tänzern und Tänzerinnen dabei zu, wie sie ihn unterhielten. Warum alle ihn darum beneideten Sultan zu sein konnte er überhaupt nicht verstehen. Ab und an reiste er durch sein Land, unterschrieb Friedensverträge oder ähnliches. Mit seinem Volk kam er fast gar nicht in Kontakt. Seit seiner Kindheit wurde er wie ein rohes Ei behandelt, dabei hatte er früher wesentlich mehr Spaß im Leben gehabt.

Der Thronsaal war groß und hatte hohe Decken. Bodentiefe Fenster säumten die Wände rechts und links und ließen dadurch viel Licht rein. Am Kopf des Raumes saß Rin Tag ein, Tag aus auf seinem Thron. Durch seine Tänzer und Tänzerinnen wurde der Raum mit Leben gefüllt. Manchmal kamen Leute aus der Stadt um bei ihm Hilfe zu erbitten. So gut er konnte versuchte er seinem Volk zu helfen, weshalb dieses hinter ihm stand. An der großen Tür des Raumes standen zwei Wachen, welche den Raum bewachten, hinter Rins Thron standen ebenfalls Wachen.

„Es reicht!“, rief Rin, die Musiker, Tänzerinnen und Tänzer stoppten in ihrem Tun und sahen ihren Sultan ratlos an.

„Lasst mich allein“, wies er seine Gefolgschaft auf und fuhr sich mit den Händen über sein Gesicht. Was sollte er bloß machen? Seine Untergebenen sorgten bei ihm nicht mehr für Stimmung und irgendwie hatte er das Gefühl, als wäre etwas selbst in ihm völlig unzufrieden. Murrend erhob Rin sich und lief vor seinem Thron auf und ab. Nach einiger Zeit des Nachdenkens kam ihm eine Idee.

„Wachen! Ich will mit Makoto reden, sofort!“, forderte der Sultan seine Wachen an. Sofort machten diese sich auf den Weg, seinen engsten Vertrauten zu holen.

„Ihr habt nach mir gerufen, Sultan?“, fragte Makoto, als die Wachen ihn nach einiger Zeit gefunden hatten. Stumm nickte Rin. Mit einem Wink gab er den Wachen zu verstehen ihn und Makoto alleine zu lassen. Sobald die Männer weg waren, entspannte Rin sich und begann zu sprechen: „Ich bin das Leben hier im Palast satt. Ich langweile mich und will mit meinem Volk Kontakt haben.“

Vollkommen überrumpelt schaute Makoto ihn an.

„Was!?“, fauchte Rin wütend, als Makoto immer noch nicht geantwortet hatte. Manche Dinge konnte Rin bei Makoto überhaupt nicht leiden. Das Schweigen zählt dazu.

„Wie stellst du dir das vor? Einfach raus gehen nach dem Motto „Hallo, hier bin ich?““, fragte der Tachibana skeptisch. Rin sah seinem Freund an, dass er ihn für verrückt hielt.

„Warum nicht? Ich besorge mir irgendwelche Sachen und schleiche mich dann aus dem Palast“, erwiderte Rin pampig auf Makotos Frage. Fassungslos schüttelte Makoto den Kopf.

„Das ist bisher die dümmste Idee die du hattest, Rin“, sagte Makoto und fuhr sich durchs Haar.

„Hilfst du mir oder lässt du es bleiben?“, fragte der Sultan seinen Freund, schaute ihn herausfordernd an und wartete auf eine Antwort.

„Ist das dein Ernst?“, kam es als Gegenfrage von Makoto. Stumm nickte Rin.

„Na schön, ich helfe dir. Sei heute Nacht so unauffällig wie möglich gekleidet.“

Breit grinste Rin Makoto an. Auf ihn konnte man sich wirklich immer verlassen.

„Danke“, sagte Rin und deutete Makoto ihn allein zu lassen. Kurz verbeugte sich Makoto vor ihm und verließ dann den großen Saal.
 


 

Gegen Abend wartete Rin gespannt darauf, dass es langsam ruhig im Schloss wurde und er sich mit Makoto auf den Weg machen konnte. In einer Kiste hatte Rin einige Sachen gelegt, die er dann anziehen konnte. Vielleicht konnte er sich später irgendwo normale Sachen kaufen. Keine die so auffällig sind, wie seine Sultan Kleidung. Er hatte seinen Wachen ausdrücklich gesagt, dass er an diesem Abend seine Ruhe haben wollte. Seinen anderen Untergebenen hatte er das Gleiche gesagt. Umso mehr die Zeit davon schritt desto aufgeregter wurde Rin. Gleich würde sein kleines Abenteuer beginnen. Er hatte durch Zufall vor einiger Zeit gesehen, wie Makoto das Schloss verließ und in die Stadt gegangen war. Aus diesem Grund hatte er auch den Tachibana gefragt, Rei hätte ihn nämlich nie bei so einer Aktion unterstützt. Ein Klopfen riss Rin aus den Gedanken. Mit einem „Herein“ ließ er die Person eintreten. Makoto kam mit einem Seesack in sein Gemach und ließ diesen achtlos zu Boden fallen, bevor er die Tür hinter sich schloss.

„Ich dachte mir, zur Überbrückung der Zeit könnten wir zusammen eine Wasserpfeife rauchen und dazu etwas trinken“, erklärte Makoto und richtete in einer Sitzecke eine Wasserpfeife und Getränke an. Stumm nickte Rin. Das war eine gute Idee, langsam wurde er nämlich nervös.

„Was gedenkst du gleich zu tun, wenn du in der Stadt bist?“, fragte Makoto, während er ein tiefen Zug von der Shisha nahm. Nachdenklich schaute Rin an die Decke. Das hatte er sich auch schon gefragt, aber irgendwie hatte er keine Idee was er tun könnte.

„Ich wäre dafür, du zeigst mir erst mal die Stadt. Schließlich war ich noch nie wirklich dort“, antworte Rin nach einiger Zeit des Schweigens.

„Du solltest dich langsam umziehen. In dem Seesack habe ich dir Kleidung getan, die nicht so auffällig ist“, meinte Makoto daraufhin, als er sah wie dunkel es draußen bereits war.

„Ok, dann ziehe ich mich eben um“, erwiderte der Sultan, entfernte sich etwas von Makoto und ließ anschließend einfach die Hüllen fallen. Er und Makoto hatten einmal miteinander geschlafen, deswegen war es Rin nicht unangenehm, wenn Makoto ihn nackt sah. Außerdem sah er eh nur seine Kehrseite. Nachdem Rin sich umgezogen hatte grinste er Makoto breit an und sagte: „Ich bin fertig.“ Stumm nickte Makoto daraufhin.

„Was sagen wir jetzt den Wachen?“, fragte Rin plötzlich. Er hatte keine Ahnung, wie man die Wachen aus tricksen konnte.

„Ich habe den Wachen gesagt, wenn ich da bin brauchen sie nicht vor deiner Tür stehen und das du damit einverstanden wärst“, erklärte Makoto grinsend.

„Okay, dann lass uns los gehen. Ich kann es kaum erwarten!“, sagte Rin freudig. Zusammen verließen die jungen Männer das Gemach von Rin und gingen durch das Schloss. Mit dem Pferd machten beide sich auf den Weg in die Stadt. Zu Fuß würde es etwas länger dauern und Rin wollte so schnell wie möglich in seiner Stadt sein. Schweigend ritten sie nebeneinander her.

„Wo willst du als erstes hin?“, fragte Makoto nach einiger Zeit ruhig.

„Ich will erst etwas trinken gehen“, antwortete Rin gelassen und schaute stur geradeaus.

„Gut, ich kenne eine gute Bar, wo wir etwas trinken können“, sagte Makoto schmunzelnd und machte sich mit Rin auf den Weg zur besagten Bar.
 


 

Stunden später war der Sultan besonders gut angeheitert, das Gleiche galt für Makoto. In der Zwischenzeit wurden Rin und Makoto von ein paar blauen Augen beobachtet. Trotz des vielen Alkohols hatte Rin dies bemerkt. Grimmig schaute er die Person an, welche ihn die ganze Zeit anstarrte. Nachdem das nicht geholfen hatte, ging er zu dem Tisch des Unbekannten und setzte sich vor ihm hin.

„Was ist!? Hab ich was im Gesicht, oder was!?“, fragte Rin zornig und ballte seine Hände immer wieder zu Fäusten. Der Unbekannte beugte sich etwas zu Rin über und sagte mit gedämpfter Stimme: „Ich frage mich nur, was der Sultan hier in der Stadt will.“

Schockiert schaute Rin sein Gegenüber an, anschließend schaute er sich in der Bar um.

„Woher weißt du, wer ich bin?“, fragte Rin leise und vorsichtig.

„Euer Schmuck ist auffällig“, kam es daraufhin als Antwort.

„Wie heißt du?“, fragte Rin weiter. Er musste wissen mit wem er es hier zu tun hatte.

„Haruka.“

Schockiert schaute Rin den Unbekannten mit den Namen Haruka an. Er erinnerte sich an so einen Namen. Er wusste bloß nicht mehr woher. Plötzlich tauchte Makoto neben Rin auf. Erschrocken zuckte Rin zusammen. Er hatte gar nicht gehört, wie Makoto sich geräuspert hatte.

„Alles in Ordnung, Rin?“, fragte sein Begleiter besorgt. Stumm nickte Rin, stand auf und verließ die Bar. Verwirrt schaute Makoto zwischen Rin und Haruka hin und her.

„Pass besser auf ihn auf, Makoto“, sagte Haruka ruhig und nahm ein Schluck von seinem Getränk.

„Du hättest nicht so auffällig sein sollen, Haru“, erwiderte der Tachibana daraufhin und ließ den jungen Mann allein zurück.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  YumeKahoko
2016-04-08T12:50:02+00:00 08.04.2016 14:50
Also ich finde das klingt sehr vielversprechend. Ich würde mich freuen zu lesen wie es hier weitergeht. Warum kann Rin sich nicht an Haru erinnern? Und was hat der mit Makoto zu tun? Bzw wie ist da die komplette Beziehung aufgebaut?
Es wäre also schön wenn du weiterschreiben würdest. Ich würde mich jedenfalls wie gesagt sehr freuen :)

LG Yume-chan
Von:  Mickimaus8
2015-03-09T21:38:36+00:00 09.03.2015 22:38
Sehr cool! Freue mich auf den Verlauf der Geschichte!
Von:  deathengel2
2015-02-18T11:30:42+00:00 18.02.2015 12:30
Hey^^
Also erstes kapitel ist bisher recht gut finde ich^^
ich würde gerne mehr lesen, bin großer Rin X Haru fan^^
Das mit Ai finde ich echt knuffig, wäre cool es mal auszuschreiben??
Bin wirklich auf eine Fortsetzung gespannt^^

lg deathengel2
Von:  Hatschepueh
2015-02-13T08:14:30+00:00 13.02.2015 09:14
Ziemlich gut. Eigentlich mag ich keine AU Geschichten aber dank dem Ending ist es ja fast keine *g* Jedenfalls bin ich gespannt wie es weitergehen wird. Welche Erinnerungen sind verloren gegangen und warum? Interessant finde ich auch das Rin mal mit Makoto geschlafen hat auch wenn es nur einmal war. Das könnte noch interessant werden falls du es  nochmal aufgreifst. Ai als Teil des Harems finde ich auch interessant und ich hoffe das er auch nochmal auftaucht. Obwohl ich kein Fan von ihm bin ist er schon irgendwie niedlich. Das er aber gleich wieder gegangen ist nachdem er aufgewacht ist heisst entweder das er nicht in Rin verliebt ist oder das Rin obwohl er ihm erlaubt bei ihm zu schlafen es eigentlich nicht wirklich mag und Ai das weiss.
Antwort von:  Farbwolke
13.02.2015 20:57
Hey :D
Danke für dein Kommentar. Habe mich sehr darüber gefreut :) Ich kann versprechen das die gesamte Story noch interesannt wird :)

Liebe Grüße
Wolke
Von: abgemeldet
2015-02-12T22:17:04+00:00 12.02.2015 23:17
Habe dein erstes Kapitel - wie versprochen - gelesen.
Ein paar Fehler habe ich noch gefunden, aber man merkt, dass du dich bei der Umgebungsbeschreibung angestrengt hast. Finde, dass man sich die Umgebung so besser vorstellen kann und allgemein hat es mir gefallen, was du daraus gemacht hast.
Dass Aii einfach nach dem Sex verschwunden ist, fand ich schade. Aber vielleicht kommt er ja nochmal vor xD
Wenn auch nur für einen kleinen Auftritt.
Was nun zwischen Haruka und Rin passieren wird, macht mich als Leser neugierig und ich bin gespannt, was du dir noch so alles einfallen lässt.
Mach bloß keinen Freundschafts-FF daraus xDD
*dich knuffel*
Die hochwohlgeborene Nummer XIII (Scherz~)
Antwort von:  Farbwolke
12.02.2015 23:19
Danke für dein Kommentar :*
Ich überlege mir das noch, ob ich ne Freundschafts-FF daraus mache ;D
Wird man ja sehen früher oder später :D

Grüße
Der Gockel
Von:  Norden
2015-02-12T15:53:54+00:00 12.02.2015 16:53
Ui, na da bin ich ja mal gespannt, was hinter den verschwommenen Erinnerungen und der Bekanntschaft steckt ;)
Ich liebeee Geschichten, die im Morgenland spielen <3 Gerne könnte Free! noch einmal komplett dort angesetzt werden... hihi.
Also weiter so :D
Antwort von:  Farbwolke
12.02.2015 21:35
Hey
Danke für dein Kommentar. Klar sind die Geschichten im Morgenland schön, aber für mich ist das eine Herausforderung. Ich habe aber meinen Spaß daran :)
Von: abgemeldet
2015-02-11T22:45:15+00:00 11.02.2015 23:45
Klasse Kapitel^^
Ich freue mich schon wenn es weiter geht.

LG^^Alien^^
Antwort von:  Farbwolke
12.02.2015 00:20
Danke für dein Kommentar :)
Ich versuche so schnell wie möglich weiter zu machen

Grüße
Wolke


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