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Weil ich das Ende vorher nicht kannte 7/7

Conan-RZR / Lange Reise zurück zur eigenen Vergangenheit
von

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Vision

Station 06 : Vision
 

ichi
 

Conan war vor Schreck ein Stück von ihrem Vater weg gewichen und saß nun erschrocken und fassungslos hinter ihm auf dem Boden. Shinichi hatte ebenfalls Abstand genommen, als Kikan geschrieen hatte. Er war ja so schon etwas labiler, was solche Situationen anging, wie sollte er da ruhig bleiben? Selbst als der Schütze auf ihn zielte, regte er sich nicht, starrte nur in den Lauf der Waffe. Er dachte nichts, fühlte nichts. Es kam ihm vor, als wäre die Zeit stehen geblieben und mit ihr alle Bewegungen und Überlegungen, die bis eben noch in vollem Gange gewesen sind.

Nur Kikan agierte sofort, stand auf und rannte gegen den Schützen.

"Gin! Nein!".

Kikan schlug benanntem mit aller Kraft gegen den Arm und schaffte es sogar, dass der Schuss, den er trotzdem abgab, zwischen Shinichi und Conan durch flog und keinen von beiden auch nur streifte. Gin aber reagierte perfekt und klammerte sich an die Waffe, während er mit der freien Hand ebenfalls zuschlug, was Kikan ganz schön zusetzte. Er war Tänzer, kein Kämpfer und somit trotz seiner beachtlichen Größe nicht besonders stark. Gin konnte ihn mit einem gezielten Schlag gegen die linke Schulter und einem Tritt zu Boden befördern, was er mit einem weiteren Schuss gegen Kikan, in dessen rechte Hüfte, beendete. Doch angeschossener drückte sich dieses mal nur eine Hand gegen die Wunde, weshalb er schockiert aufsah, als er jemand anderen an seiner Stelle schreien hörte.

Mit leicht zittrigen Beinen zwang er sich auf die Knie und starrte völlig entsetzt auf das Bild, das sich ihm in diesem Moment bot. Shinichi am Boden, mit blutbeschmiertem Gesicht, anscheinend bewusstlos. Conan im Arm des anderen Mannes, der sich wohl auf die beiden gestürzt hatte, als Kikan loslief. Sie hatte ihre Brille verloren, wahrscheinlich, als sie sich gegen das Festhalten gewehrt hatte.

"Wie alt ist die Kleine?".

Kikan richtete seinen Blick wieder gegen Gin, der ihn eiskalt mit angelegter Waffe ansah und ihn gefragt hatte.

Jetzt musste er gut überlegen. Sagte er die Wahrheit, dass sie bereits fast Volljährig war und nur durch ein Gift zu dem geworden war, was sie nun zeigte oder tischte er den beiden jetzt eine Lüge auf, wie sie sein beinahe bester Freund und größter Feind ebenfalls benutzt hatte?
 

ni
 

"Ich bin fünf Jahre alt.". (1)

Kikan sah überrascht zu Conan zurück. Sie hatte ihm die Antwort auf eine Frage abgenommen, die er niemals selbst hätte beantworten können. Wahrscheinlich wäre er irgendwann unter den Argumenten gegen und für die Wahrheit zusammengebrochen und hätte alles erzählt, ohne nachzudenken.

Gin drückte ihm dann die Waffe gegen die Schläfe, was Kikan kaum noch mitbekam. Seine Gedanken schwirrten um etwas anderes.

"Du hast doch nichts dagegen, wenn sie uns ein Stück begleitet, oder?".

Gin grinste noch einmal und verschwand dann mit seinem Begleiter und der kleinen Conan, die noch ein paar mal verzweifelt nach ihrem Vater schrie. Kikan jedoch rührte sich nicht, sagte nichts. Ihm war etwas anderes aufgefallen.

Shinichi!

Sein blutiges Gesicht erinnerte ihn an etwas, was schon sehr lange her war. Ein Ereignis, was ihm schon damals die Sprache verschlagen hatte. Ein Vorfall, der sein ganzes Leben auf einen Schlag veränderte.

Shinichi hatte eine lange Risswunde auf einer seiner Wangen und sah aus, als würde er sich nie wieder bewegen.

Genau diese Szene erinnerte ihn daran, wie er selbst seine Narbe bekam und aus diesem Grund einer Gruppe beitrat, aus der er nie herauskam. (2)
 

san
 

Kikan stand schwerfällig auf, ging langsam zu Shinichi hin und legte eine Hand auf die Wunde an seiner Wange. Ob sein kleiner Sohn, der zwar nun auch schon 16 Jahre alt war, doch trotzdem immer noch sein Kleiner war, genau so viel Glück hatte, wie er es selbst gehabt hatte, als er an genau der selben Stelle angeschossen worden war?

Doch genau in dem Moment, als er die Hand wieder hob, öffnete Shinichi die Augen und sah ihn ein wenig überrascht, aber auch geistig abwesend an. Seine Augen waren blass, fast leer. Es wirkte, als würde er zwar überlebt, aber das Licht in seinen Augen trotzdem verloren zu haben. Kikan schüttelte ihn kurz, versuchte seine Aufmerksamkeit zu erregen, doch Shinichi reagierte kaum. Alles, was er tat, war ein wenig wispern, als würde er sich selbst nach einem schweren Unfall am Leben halten wollen.

Kikan vergaß auf einmal, dass er eigentlich nicht die Kraft dafür hatte und nahm den Jungen auf den Arm, den er dann in sein Auto brachte und mit ihm in ein Krankenhaus fuhr. Was er ebenfalls nicht beachtete, waren seine eigenen Verletzungen, die er an Schulter und Hüfte hatte.

Ihm war jetzt wichtiger, dass Shinichi versorgt wurde. Er war immerhin um einiges jünger als Kikan und hatte es nötiger, behandelt zu werden.

Auf dem Weg, den er zum Krankenhaus nahm, überfuhr er rote Ampeln und achtete kaum auf die Geschwindigkeitsbegrenzung. Doch die Zeit, die er für den Weg brauchte, nutzte er, um über Conan nachzudenken.

Sie war 16 Jahre alt, clever, geschickt und wusste genau, was sie tat.

Vielleicht war es sogar ganz gut, dass sie nun bei diesen Männern war.

Vielleicht war es ihr sogar möglich, was er selbst nicht geschafft hatte.

Die Vernichtung der Organisation von innen heraus!
 

yon
 

Sie hatte die Augen halb geschlossen, starrte leer und unbeeindruckt immer nur an die gleiche Stelle des gepolsterten Sitzes vor ihr. Das Polster schien Leder zu sein und war völlig schwarz gefärbt, genau wie der Wagen selbst, dessen Außerverkleidung ebenfalls mit schwarzem Lack besprüht war. Ihre Hände waren mit ein paar Gummiähnlichen Bändern verschnürt und lagen lose auf ihren Knien. Der neben ihr sitzende Gin hielt unter seinem Arm, den er scheinbar mit dem anderen verschränkt hatte, seine mit Schalldämpfer ausgerüstete Waffe und sah aus dem Fenster neben ihm. Achtete eigentlich gar nicht auf Conan.

Conan erkannte völlig Problemlos, dass er die Waffe schussbereit hielt, schließlich zielte er damit auf sie selbst.

Mit einem mal bekam sie ein Gefühl, das sie dazu zwang, aus dem Dachfenster zu sehen. Ein Gefühl, das in ihr so plötzlich aufkeimte, dass es ihr Angst machte. Ein Gefühl, das ihr eine Vision zeigte, als sie zum Fenster raus sah.
 

go
 

Finsternis um sie herum. Ein enger Raum, der trotzdem eine unglaubliche Weite ausstrahlte. Wie ein, an allen Wänden, sowie am Boden und an der Decke, mit Spiegelfliesen ausgestattetes, Badezimmer.

Sie konnte sich in den Wänden selbst sehen, konnte erkennen, dass sie eine ähnliche Kleidung trug, wie die, die sie vorhin angezogen hatte. Nur die Hose, die statt des Rockes an ihr war, änderte ihre Erinnerungen. Nein, da war noch etwas. Sie sah genauer hin und erkannte die große, runde Brille, die der Conan vor ihr immer getragen hatte.

Doch plötzlich verzerrte sich das Spiegelbild und gab etwas anderes wider. Einen Jungen, der fast so aussah, wie der, den sie in ihrem Traum letzte Nacht gesehen hatte. Kurze, braune Haare, strahlend blaue Augen, ein freundliches Lächeln, das ihr bekannt vorkam. Es war fast wie das, das ihre Mutter immer beschrieben hatte, wenn sie von ihrer wahren, großen Liebe erzählte.

Allerdings sah sie dieses Bild nicht lange, denn auf einmal erschrak der Junge fürchterlich und wollte sich wegdrehen, doch noch im gleichen Augenblick wurde er in der Bauchgegend von zwei Schüssen durchbohrt und fiel, fast wie in Zeitlupe zu Boden. Erst stieß er gegen ein Hindernis hinter ihm, dann landete er auf dem steinigen Boden, der sich in dem Moment, als die Schüsse fielen, gebildet hatte. Überhaupt hatte sich das ganze Bild verändert. Es zeigte eine steinige Höhle, oder einen Gang.

Irgendwoher kannte sie diese Szene, irgendwo hatte sie genau das schon einmal gesehen, irgendwo hatte sie genau das schon einmal ERLEBT.

(3)
 

***
 

(1) Ich weiß! Kudô hat gesagt, er sei sechs, aber Conan ist nicht gleich Conan ... Hat sie eben eine andere Vorstellung davon, was das abschätzen des Alters einer Person angeht.

(2) Bäh ... Ursprünglich sollte ja Conan die Narbe bekommen, aber ich fand, das war dann doch etwa ZU viel für sie. Shinichi hat ja auch eine tragende Rolle.

(3) Okay, ab hier ist dann wohl klar, wieso Kudô immer noch so wichtig ist.
 

***
 

Station 07 : Auto
 

***
 

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