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Was Familie bedeutet

Winterwichteln 2014
von

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Und hier habt ihr auch schon Kapitel zwei. Viel Spass! :)
 

GlG

Eure Sora

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Die Sonne ging langsam am Horizont auf, erhellte mit ihrem warmen Licht alles, was sich ihr in den Weg stellte. Aus dem nachts noch so furchterregednen Wald wurde ein einladener Ort, das Gras, das voher noch gruselig im Wind geraschelt hatte, verlockte einen förmlich zu einem kleinen Nickerchen.

 

Auch fand die Gesandten des Himmelskörper ihren Weg durch das unverdunkelte Schlafzimmerfenster der Redfox’, doch egal, wie hell und lange sie auf den liegenden Mann einwirken würden, selbst sie konnten seinen Morgenhass nicht wegstrahlen.

 

Denn nichts konnte ändern, dass er den Morgen hasste. Wenn es nach ihm gehen würde, würde er jeden Tag lange schlafen und bis spät in die Nacht wachbleiben, doch seit sie Tetsu hatten, stand Levy jeden Morgen früh auf und wenn sie erst einmal weg war, konnte er schlecht weiterschlafen.

 

Doch diesen Morgen wurde er nicht von dem leisen Füßetrappeln seiner kleinen Frau geweckt, es war nicht der Geruch von Eiern in der Frühe, der ihm aus den Schlaf riss oder das Gefühl ihrer Lippen auf seiner Stirn. Nein, diesen Morgen wurde er wirklich von den warmen Strahlen der Sonne geweckt, die ihn an der Nase kitztelten und ihn damit niesen ließen. Verschlafen drehte er sich um, wollte nach Levy greifen, als seine Finger duch Leere glitten. Verwundert öffnete er die Augen. Er hatte sie gar nicht aufwachen hören. Hatte sie sich etwa ganz heimlich aus dem Zimmer geschlichen?

 

Sich keine großen Gedanken darüber machend, stand er auf, brauchte einige Sekunden, um sich in seiner morgendlichen Verpeiltheit zurechtzufinden. Kaum wusste er wieder, in welcher Richtung die Tür lag, schleppte er sich auf diese zu, die Treppe runter in die Küche.

 

„Guten Morgen“, murmelte er vor sich hin, rieb sich die Augen. Als die erwartete Antwort ausblieb, blinzelte er überrascht. Entgegen seiner Vorstellung, befand sich Levy nicht in der Küche und kochte schon eifrig. Die Stelle vor dem Herd war leer und der Tisch im gleichen Zustand, wie er ihn gestern zurüchgelassen hatte.

 

Nur fing er sich schon an Gedanken zu machen. War sie vielleicht noch im Bad?

 

In wenigen Schritten hatte er dieses erreicht, öffnete ohne anzuklopfen die Tür. Fehlanzeige.

Auch in der kleine Bibliothek mit dem Schreibtisch, im Wohnzimmer, in der Abstellkammer,  oder seinem Bastelzimmer im oberen Geschoss fehlte jede Spur von ihr. In Tetsu’s Zimmer hatte sie sich auch nicht verkrochen.

 

Verwirrung und ein Hauch von Angst stiegen in Gajeel hoch. Wo war Levy?

 

Das einzige was noch übrig blieb, war ihr Hinterhof mit dem kleinen Garten, doch selbst dieser war verwaist. Nur ein paar Vögel flogen erschrocken auf, als er ihnen betrat. Er hatte nun alles abgesucht, doch nirgendwo hatte er auch nur die Spur des Blauschopfs gefunden.

 

Beim aufkommenden Wind kam ihm eine Idee. Wenn er sie nicht mit seinen Augen fand, half ihn vielleicht seine Nase weiter? Er könnte Levys Geruch unter Tausenden widererkennen, auch wenn er sich seit ihrer Schwangerschaft leicht verändert hatte. Einen Versuch war es wert.

 

Kaum hatte er jedoch einmal tief Luft geholt, erstarrte er. Das konnte nicht sein. Das war unmöglich. Er musste sich täuschen.

 

Doch ein weiterer Atemzug bestätigte ihm seine Vermutung. Er nahm wirklich Levy’s Geruch wahr. Zwar schon etwas abgeschwächt, aber eindeutig präsent. Doch das war es nicht was ihm Angst machte. Ihr Duft war mit zwei anderen vermischt. Zum einen Angstschweiß – und zum anderen mit einem Gestank, den er seit Jahren nicht mehr in der Nase gehabt hat, gehofft hat, ihn nie wieder ertragen zu müssen.

 

Es war eine Mischung aus verbranntem Eisen, Blut und einem riechbaren Anteil an Dunkelheit. Diesen Geruch erkannte er selbst nach all den Jahren wieder. Und würde ihn wahrscheinlich auch nie wieder vergessen.

 

Der Gestank seiner ehemaligen schwarzen Gilde vergaß man nicht so einfach. Phantom Lord war hier gewesen. Sie hatten Levy.

 

 

 

Der alte Gajeel wäre jetzt Hals über Kopf aufgebrochen, hätte wutentbrannt der Duftspur gefolgt, sich kopflos in die Gefahr gerstürzt. Doch er war nicht mehr der alte Gajeel. Zwar war er wütend, doch er wusste ganz genau, dass ihm übereilige Entscheidungen nichts bringen würden. Stattdessen war er ins Haus zurückgestürzt, hatte sich seine Reisetasche geschnappt und sie mit allem möglichen Zeug vollgestopft. Er musste sich beeilen. Der Geruch einer Person blieb nicht ewig, verlor sich schnell.

 

Als er die Treppe hochstürmte, um ein paar Eisenteile aus seinem Bastlerzimmer zu besorgen, öffnete sich leise die Tür zu Tetsus Zimmer und dieser tapste sich die Augen reibend auf den Flur.

 

„Was is’n los? Was machst du so früh am Morgen?“, fragte er verschlafen seinen Vater, der schon wieder an ihm vorbeihetzte. Die Gedanken wo ganz anders habend antwortete er ihm.

„Deine Mutter suchen. Sie wurde entführt.“

 

„WAS?!“

 

Beim Aufschrei seines Sohns erstarrte er in mitten der Treppe, erkannte seinen Fehler zu spät. Wieso sagte er ihm auch sowas? Naja, was passiert war, war passiert. Er konnte sich nicht auch noch um den Kleinen Gedanken machen.

 

Sich seinen Mantel schnappend drehte er sich zu seinem Sohn um, der ihm gefolgt war und ihn nun aus hellwachen, verängstigten Augen ansah. Mit den Augen seiner Mutter. Gajeel schluckte.

 

„Du gehst für die Zeit, die ich weg bin zur Gilde. Der Salamander soll sich ein paar Tage um dich kümmern. Aber wehe du sagst ihnen, was los ist! Was Levy jetzt am wenigsten gebrauchen kann ist eine Armee von Fairy Tail Magiern. Das ist nicht ihre Sache.“

‚Ich bin der, den sie wirklich wollen‘, beendete er seinen Satz in Gedanken.

 

Davon ausgehend, dass die Situation damit beendet war, drehte er sich auf dem Absatz um, ignorierte die Proteste seines Sohnes schlichtweg. Er wusste, dass dieser nicht genug Mumm hatte, ihm zu folgen. Tetsu würde brav das tun, was er ihm gesagt hatte. Selbst wenn er mitkommen wollte, wäre er nur ein Klotz am Bein. Für Levy zählte im Moment jede Sekunde.

 

Gajeel konnte sich im Moment keine Verzögerung leisten. Und Levy auch nicht.

 

 

 

Die Hütte vor sich anvisierend, lief er die letzten Meter auf diese zu, bevor er vollkommen erschöpft vor ihr zusammenbrach. Es war schon tiefste Nacht und der Mond drang nur schwer durch die Baumkronen des Waldes, der auf der Duftspur lag. Gajeel war von heute morgen bis jetzt durchgelaufen, hatte nur minimale Pausen gemacht, um etwas zu sich zu nehmen, aber irgendwann ließen seine Drachenkräfte auch mal nach und der Adrenalinschub, hevorgerufen durch seine Wut und seine Angst um Levy hielt auch nicht ewig. Auch wenn es ihm widerstrebte es zuzugeben – sein Körper brauchte Schlaf.

 

Mit letzter Kraft schleppte er sich in das kleine dunkle Häuschen, schlief dort direkt auf dem Boden ein. In ein paar Stunden würde er vor Unruhe sowieso wieder aufwachen. Dann konnte er seine Suche fortsetzten.

 

„Levy...“, waren seine letzten Worte, bevor er in das Land der Albträume abdriftete, das ihm die schlimmsten Visionen von Levys Tod zeigte. In dieser Nacht sollte Gajeel sehr schlecht schlafen.

 

Die wachsamen Augen, die ihn schon seit längerem beobachteten, bemerkte er in seinem Suchdrang gar nicht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jelenasama
2014-02-17T21:13:01+00:00 17.02.2014 22:13
uuuuuiuiui Gajeel der sorgenvolle Ehemann ;D
das Kapitel war einfach spitze, ich hatte Nervenkitzel beim lesen jedes Satzes
ich will nicht fieß sein wenn ich das jetzt schreibe aber man schreibt es Bibliothek nich Biblithek
Ich achte beim Lesen stark auf solche kleinen Fehler (obwohl ich selbst immer wieder solche mache) ich hoffe du nimmst es mir nich übel ^-^
ich will mal sehen ob Tetsu tatsächlich so ein Angsthase ist wie sein Vater denkt :D
Antwort von:  NatsuNoSora
06.03.2014 22:26
Wenns um Levy geht, kann er sich gar nicht genug Sorgen machen :D
Danke!
Ah, mist, danke! Verbesser ich!
Ja, das werden wir dann noch sehen :D

GlG
Deine Sora


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