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Vom Regen in die Traufe...

von

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Man lernt nie aus

15. Kapitel/ Man lernt nie aus
 


 

Ich habe ihn nicht mehr geschlagen. Leider. Hätte ich auch gar nicht gekonnt.

Keine Ahnung, wie lange wir wortlos in der Wanne gelegen haben aber irgendwann ist das Wasser kalt geworden und ich bin wieder aufgewacht.

Ja, richtig, ich bin eingeschlafen. Und? Ist ja auch keine Schande, nachdem was wir getrieben haben.
 

Jedenfalls ist Itachi, nachdem er mich von sich geschoben hat, aus der Wanne gestiegen, hat sich ein Badetuch um die Hüfte gebunden und hat anschließend das Zimmer verlassen.

Keinen Ton hat er geredet, aber gut, das kenne ich ja mittlerweile.

Ich habe dann das Wasser ausgelassen, mich nochmal heiß abgeduscht und meine Haare gewaschen.
 

Jetzt liege ich im Wohnzimmer auf dem Sofa, die Arme hinter dem Kopf verschränkt und glotze an die Decke. Ich hatte schlicht keine Lust mehr, mich um die Sauerei in meinem Bett zu kümmern und auch wenn ich ungefähr eine halbe Sekunde drüber nach gedacht habe, hätte ich nie ernsthaft die Möglichkeit in Betracht gezogen, zu Itachi ins Bett zu kriechen.

So weit sind wir dann auch noch nicht.
 

Hm.

Was heißt hier noch?
 

Unzufrieden drehe ich mich auf die Seite und starre ein Loch in die Rückenlehne.

Es gibt kein ‚wir‘. Nur Itachi und mich. Wie schon gesagt, für mich ist es vollkommen ausreichend, wenn ich jemanden um mich habe und nicht vollkommen alleine bin.

Ich gebe zu, ich mag ihn. Sonst wäre ich nicht immer noch hier. Und dass er mich... Auch mag, dessen bin ich mir auch ziemlich sicher. Dennoch. Ich brauche ihn nicht. Ich könnte jederzeit einfach gehen und es wäre mir egal. Ganz sicher.

Um den Sex wäre es sicher schade, da ich jetzt weiß, wie es zwischen uns sein könnte, aber mehr... Itachi ist ein kalter Fisch, der niemanden in seinen Kopf lässt und daran wird sich auch nichts ändern.
 

Es ist besser das einfach so zu akzeptieren, als-

Nichts als. Es ist mir ohnehin egal. Ich mag ihn. Und ich finde ihn höllisch sexy, aber mehr auch nicht.

Mehr kann ich mir bei jemandem wie ihm auch gar nicht leisten.
 

„Deidara?“
 

Murrend öffne ich die Augen und blinzle ein paar Mal, bis ich mich an die Helligkeit im Zimmer gewöhnt habe. Fuck, tut mir der Rücken weh!

Stöhnend wälze ich mich auf die andere Seite und mein Blick bleibt an einem paar langer Beine hängen. Vorsichtig sehe ich nach oben und begegne Itachis stumpfem Blick. Was ist denn mit dem jetzt schon wieder los.
 

„Morgen“, brammle ich, stemme mich auf die Arme und fahre mir übers Gesicht. Ich gähne einmal herzhaft und strecke mich, höre es in meinem Nacken bedrohlich knacken, doch jetzt fühle ich mich direkt besser.
 

„Ich muss gehen.“
 

Schlagartig bin ich hellwach.
 

„Wie, du musst gehen? Wohin?“, frage ich verwirrt, setze mich jetzt richtig hin, bevor ich dann doch lieber ganz aufstehe. Ich mag es immer noch nicht, wenn ich so zu ihm aufsehen muss.
 

„Ich...“ Er guckt zur Seite, meidet meinen Blick. Er wirkt nervös und ich bin echt erstaunt ihn so zu sehen. Wäre das nicht Itachi würde ich annehmen, dass er gerade mit sich kämpft. Er will mich nicht anlügen, aber die Wahrheit will er auch nicht sagen.
 

„Wann kommst du zurück?“
 

Seine Schultern sacken herab und auch wenn sich in seinem Blick nichts ändert, wirkt er auf mich trotzdem seltsam erleichtert.
 

„Morgen.“
 

„Ist gut“, gebe ich zurück und verschränke die Arme vor der Brust. Ich weiß nicht so ganz wohin mit meinen Händen, die sind mir gerade irgendwie im Weg. Stumm sehen wir uns an. Ein normales Paar hätte sich jetzt wohl in den Arm genommen und zum Abschied geküsst, aber da wir weder normal noch wirklich ein Paar sind, stehen wir einfach nur dumm da und wissen beide offensichtlich nicht, wie wir uns verhalten sollen.
 

Itachis Blick ist unergründlich. Ich kann ihm absolut nicht ansehen, was er denkt, aber ich spüre, dass er sich genauso unbehaglich fühlt wie ich. „Ich brauch jetzt nen Kaffee“, löse ich schließlich das Problem, gehe an ihm vorbei in die Küche und höre nur fünf Sekunden später leise die Haustür ins Schloss fallen.

Die einzige, klitzekleine Schwäche, die ich mir erlaubt habe, war, dass ich, als ich mit ihm auf einer Höhe war, meinen Handrücken vorsichtig über seinen habe streifen lassen.

Mehr gibt es nicht.

Und mehr wollte Itachi wohl auch nicht, denn auch wenn er es wohl nicht dachte, ich habe das leise Seufzen gehört, bevor ich die Küche betreten habe.

Wir sind schon beide ziemlich bescheuert...
 

Als Itachi am nächsten Tag gegen Mittag zurückkommt, ist es, als hätte sich nichts zwischen uns verändert. Und doch ist jetzt alles anders.

Ich spüre seine Blicke auf mir, aber wenn ich ihn dabei erwische wendet er sich einfach ab. Er wird nicht mal rot dabei.

Er kommt auch nicht auf mich zu und sucht meine Nähe... Also, nicht dass ich das wollen würde, ich mag so Geklammer ohnehin nicht, aber ein bisschen hatte ich schon erwartet, dass er sein Verhalten mir gegenüber ändert.

Dass er vielleicht ein wenig offener wird. Aber das kann ich wie es aussieht vergessen.
 

Ich laufe gerade am Wohnzimmer vorbei, will eigentlich rauf ins Badezimmer, als er mich plötzlich anspricht und ich fast erschrocken zusammengezuckt wäre.
 

„Wir müssen reden.“
 

Aha... Grinsend mache ich kehrt und gehe zu ihm, setze mich ihm gegenüber in den großen Sessel.
 

„Willst du Schluss machen? Aber wenn du willst, können wir gerne Freunde bleiben“, witzle ich, fange an zu kichern, als er mich erst verwirrt anblinzelt und dann die Brauen zusammenzieht. „Okay, der war nicht gut. Was ist?“, frage ich, strecke mich und nehme mir einfach die Tasse die vor ihm steht, mache einen tiefen Schluck und hätte ihm den papsüßen Tee dann fast ins Gesicht gespuckt. Wie kann man das bitte trinken? Ist ja widerlich!
 

Itachi kann mir genau ansehen, was ich denke und schmunzelt zufrieden, bevor er wieder ernst wird.
 

„Ich möchte, dass du lernst, dem Sharingan zu widerstehen.“
 

„Hä?“ Das raff ich jetzt gerade nicht. Wie kommt er bitte darauf?
 

„Du hast mich schon verstanden“, seufzt Itachi, nimmt mir seine Tasse wieder weg, nimmt einen großen Schluck und schließt demonstrativ genießerisch die Augen. Hat der Mann keine Geschmacksnerven? Oder sind die schon an einem Zuckerschock krepiert?
 

„Warum sollte ich das lernen?“ Und warum zur Hölle klinge ich so abwertend und desinteressiert? Ich meine, das ist doch mal ne geile Idee! Dass ich da noch nicht selbst drauf gekommen bin!
 

„Weil immer noch die Möglichkeit besteht, dass Akatsuki uns angreift und du mir weniger im Weg wärst, wenn ich nicht befürchten müsste, dass Madara dich nach zwei Sekunden außer Gefecht setzt.“
 

„Sag das nochmal“, knurre ich, sofort stinkwütend, die Hände drohend zu Fäusten geballt. Was soll das heißen? Im Weg? Was bin ich bitte für ihn? Ein verdammter Klotz am Bein?
 

„Madara könnte-“
 

„Ich bin dir also nur eine Last, ja?“, keife ich ihn an, springe vom Stuhl und stehe zitternd vor Wut im Raum. Wie schafft er das immer, mich von null auf hundert zubringen und das mit nur einem einzigen Satz?

Und warum kümmert es mich überhaupt, wie er mich sieht? Kann mir doch eigentlich egal sein, was er von mir und meinen Fähigkeiten denkt!

Mir läuft ein unangenehmer heißer Schauer über den Rücken, als ich vor mir selbst zugeben muss, dass das leider nicht der Fall ist und es mich sehr wohl kümmert, was ich für ihn bin. Scheiß Ego!
 

„Das habe ich nicht gesagt und auch gar nicht gemeint“, gibt er ruhig zurück, nimmt selenruhig noch einen weiteren Schluck und ich will ihm die Tasse wegnehmen, ihm den Tee ins Gesicht schütten und ihm das Ding dann an den Kopf donnern! Arschloch!
 

„Hat sich aber verdammt danach angehört!“, brülle ich jetzt fast, mache einen Schritt auf ihn zu, doch er sieht mich nur weiterhin ungerührt an, als hätte ich ihm gerade ein Kompliment zu seinen Haaren gemacht und nicht, als wäre ich kurz davor ihn anzuspringen.
 

„Du machst dir zu viele Gedanken und interpretierst zu viel, Deidara. Ich wollte damit nur sagen, dass-“
 

Okay, die Tasse ist hier definitiv nicht mehr ausreichend!

Mit einem wütenden Knurren packe ich den Tisch mit beiden Händen und werfe ihn auf Itachi. Fuck, ist das Teil schwer, aber mein Zorn verleiht mir Kraft und ich bin viel, aber bestimmt kein Schwächling.
 

Noch bevor der Tisch mit einem lauten Knall an die gegenüberliegende Wand donnert und in zwei Teile zerbricht, steht Itachi hinter mir. Ich habe weder gesehen, wie er sich bewegt hat, noch gemerkt, dass er meine Hände gepackt und auf den Rücken verdreht hat. Langsam erhöht er jetzt den Zug und meine Schultern fangen an zu schmerzen.

Natürlich wehre ich mich, winde mich in seinem Griff, aber genauso gut könnte ich versuchten, mit Stäbchen Wasser zu essen.
 

„Lass mich los!“, zische ich, versuche ihm auf den Fuß zu treten, aber er kennt mich und hat das natürlich kommen sehen, genauso wie meinen Versuch ihm mit meinem Hinterkopf die Nase zu brechen.
 

„Erst, wenn du dich beruhigt hast.“
 

„Also gerade werde ich so nur noch wütender!“
 

„Ich merk´s, aber ich habe keine Lust mich mit dir zu prügeln, genauso wenig mit dir eine Diskussion über warum, weshalb und wieso zu führen. Ich werde dir beibringen, wie du dem Sharingan standhalten kannst und du wirst es lernen.“
 

Seine Stimme verursacht mir am ganzen Körper Gänsehaut und wenn ich nicht so sauer auf ihn wäre...

Seine Ausstrahlung ist genau wie an dem Tag, als ich das Sexy-Jutsu angewendet habe. Diese Dominanz macht mich einfach nur unwahrscheinlich scharf!
 

Mein Körper beginnt in seinem Griff zu zittern und einmal mehr steigt mir sein Geruch in die Nase.

Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll, weil mein Körper so ein dummes, verräterisches Arschloch ist!

Als er mich gerade loslassen will, bekomme ich fast Panik. Ich weiß nicht, ob ich mich beherrschen kann, wenn er seinen Griff jetzt löst.
 

„Warte!“, keuche ich, mühsam um Beherrschung ringend.
 

Was hat dieser blöde Kerl an sich, das mich so um den Verstand bringt? Aber ich will mich ihm jetzt nicht an den Hals werfen. Er hat mich beleidigt und ich kann doch darauf jetzt nicht mit... Naja mit Unterwerfung reagieren? Am Ende kommt er noch auf den Geschmack und wird noch arroganter und eingebildeter, als er sowieso schon ist!
 

Seine Hände schließen sich wieder fester um meine Arme und ich höre ihn leise neben meinem Ohr atmen. Sein Körper ist meinem viel zu nahe, aber alles ist besser, als wenn ich mir und meinem Körper, dem nach was ich giere, hilflos ausgeliefert wäre. Ich brauche ganze fünf Minuten, bis ich mich wieder so weit im Griff habe, dass nicht mehr alles in mir nach dem Mann in meinem Rücken schreit.

Das weiß ich, weil ich die Uhr über der Tür die letzten Minuten durchgehend angestarrt habe, nur, damit ich etwas habe, worauf ich mich konzentrieren kann. „Okay“, brumme ich schließlich und schon ist die Wärme Itachis verschwunden und ich schaudere. Ich bin doch echt nicht mehr ganz normal... Gut, war ich wahrscheinlich auch nie. „Okay, dann zeig mir, was ich machen muss.“
 

Zwei Wochen!

Zwei verdammte Wochen habe ich gebraucht, bis ich mich selbst soweit hatte, dass ich zumindest eine Aussicht darauf habe, Angriffe mit einem Sharingan auf mich zu blocken.
 

Keuchend hocke ich vor dem Haus auf dem Boden und halte mir den Kopf. Mein Schädel dröhnt und mir läuft Speichel aus dem Mundwinkel. Das eben war echt unmenschlich, aber wir mussten leider feststellen, wenn Itachi nicht ernst macht, dann bin ich nicht motiviert genug.

Nicht, dass ich nicht wollte, es ging einfach nicht.
 

Warum? Weil ich keine Angst vor ihm habe und ihn auch nicht als wirklichen Feind sehen kann, der mir ernsthaft schaden will.

Die ersten Versuche sind schon fast erbärmlich gescheitert.

Eigentlich hasse ich es, ihn in meinem Kopf zu haben, doch so sehr stören, dass ich mich mit allem was ich habe gegen ihn wehren würde, tut es mich dann auch nicht.
 

Das einzig Blöde war, als er rausgefunden hat, wie lange ich tatsächlich schon von seiner Krankheit weiß.

Aber er hat nichts dazu gesagt, als er die Erinnerung fast schon mit Gewalt aus mir herausgezerrt hat, hat nur die Verbindung gelöst und ist für einen halben Tag verschwunden.

Schlechtes Gewissen habe ich deswegen keines. Das ist doch alles kalter Kaffee und ich weiß wirklich nicht, warum er sich deswegen jetzt so anstellt. Dann habe ich es ihm halt nicht gesagt, meine Güte!
 

„Geht´s wieder?“ Langsam lässt Itachi sich vor mir in die Hocke sinken und legt mir eine Hand auf die Schulter.
 

„Hmm...“, brumme ich, zucke zusammen, als mein Kopf davon fast explodiert. „Scheiße!“
 

„Tut mir leid, aber anders lernst du es anscheinend nicht...“ Er klingt nicht wirklich so, als täte es ihm ernsthaft leid, doch als ich endlich langsam den Kopf hebe und ihm ins Gesicht sehe, lächelt er mich traurig an. Das hätte ich jetzt nicht erwartet.
 

Vorsichtig wischt er mir mit einem kleinen Tuch den Sabber vom Kinn.
 

„Scheint so... Aber das letzte war echt nicht nötig gewesen...“ Mir wird sofort wieder schlecht, als ich an die letzten Sekunden in seinem Genjutsu zurückdenke.
 

All das Rot und Schwarz, das ich so hasse, die Schmerzen, die Angst – Ja, diesmal hatte ich wirklich Angst, aber so richtig! - und der Horror, die Hilflosigkeit und Itachis starrer Blick, als er mir den Bauch aufschneidet... Fuck, das war so heftig! Und als ich dann dabei zusehen musste, wie meine Organe aus mir raus-
 

„Denk nicht mehr dran!“, reißt mich seine Stimme zurück in die Gegenwart und ich spüre seine Finger an meiner Wange, zucke aus einem Impuls heraus erschrocken zurück, weil mein Gehirn noch nicht in der Realität angekommen ist. „Ich habe dich gewarnt, du hast gesagt, dass es echter sein soll und ich-“
 

„Ich weiß, was ich gesagt habe!“, herrsche ich ihn an, allerdings klinge ich dabei ziemlich schwach. Ich fühle mich gerade so elend.
 

Ich weiß, dass ich es selbst war, der von Itachi verlangt hat, dass er mich dazu zwingen soll, dass ich aus der Illusion wieder herauswill und zwar mit allen Mitteln. Und wir mussten im Lauf der Tage feststellen, dass ich ziemlich zäh bin. Ich möchte sogar behaupten, dass ihn das ziemlich beeindruckt hat zu sehen, wie viel ich tatsächlich aushalten kann, denn auch, als er mir vorgestern ein Bein abgetrennt hat-
 

„Du sollst nicht mehr dran denken!“
 

Plötzlich liegen seine Lippen auf meinen und ich falle haltlos nach hinten in das verdorrte Gras.

Blätter rascheln unter mir und ich rieche Erde, Moos und Itachi.

Er schlingt seine Arme um mich, hält mich fest, bis mein Körper endlich aufhört zu zittern und erst da merke ich, dass ich angefangen habe trocken zu würgen. Ich bin von oben bis unten völlig verkrampft, aber eine Nähe hilft mir zurück in die Realität zu finden und ich beruhige mich nach und nach, bis ich den Kuss irgendwann erwidere.

Seit wir zusammen Sex hatten, hat Itachi mich nicht mehr geküsst, fällt mir jetzt auf. Ich habe irgendwann aufgehört mir darüber Gedanken zu machen, habe mich vollkommen auf das Training mit ihm konzentriert und wenn man eines von ihm behaupten kann, dann, dass er ein verdammt strenger Lehrmeister ist!
 

Um uns geistig nicht zu überlasten, haben wir auch körperlich trainiert. Es ist unglaublich, wie gut Itachi ist, egal ob es jetzt um Taijutsu, oder Ninjutsu geht. Er hat mir in der kurzen Zeit ziemlich viel beigebracht und ich fühle mich fit wie niemals zuvor.

Außer eben direkt nach den Übungen mit dem Sharingan.
 

Gott, wie ich das Scheißteil einfach so hasse!

Ich hätte nach den ersten Versuchen nie gedacht, dass ich jemals auch nur den Hauch einer Chance haben würde, diesem Mistding zu widerstehen, aber wir haben eine Möglichkeit gefunden.

Da mein linkes Auge ohnehin meist von meinen Haaren, oder im Kampf von meiner Kamera verborgen ist, bin ich es gewohnt nur mit einem Auge zu kämpfen und zu sehen.

Wenn ich also in einem Genjutsu gefangen bin, was ich sehr schnell gelernt habe von der Realität zu unterscheiden, egal wie gut es ist, sammle ich Chakra in meinem geschlossenen Auge, das ich dann auf einen Schlag freisetze und somit meinen eigenen Chakrafluss für eine Sekunde unterbreche. Wie ein kleiner Stromschlag, könnte man sagen. Wenn kein Chakra fließt, hat das Genjutsu nichts, was es beeinflussen könnte und diese Sekunde reicht mir, um es völlig aufzulösen.
 

Das einzige Problem dabei ist, dass ich mich dabei unheimlich konzentrieren muss und je länger ich in dem Genjutsu gefangen bin, desto schwerer wird es.

Aber, ich darf mit Stolz behaupten, dass ich diese Illusion eben, die mich echt fast an den Rand der Verzweiflung getrieben hätte, selbst aufgelöst habe!
 

„Das hast du gut gemacht“, lobt mich Itachi, nachdem er seinen Kopf gehoben und mich angelächelt hat.
 

Was zum-
 

Och neee!
 

„Das ist ein Scherz, oder?“, grummle ich, drücke ihn von mir weg.
 

„Nein, leider, aber versuch es jetzt nochmal“
 

Eigentlich sollte ich ihm böse sein, dass er mich so gelinkt hat und seit bestimmt zwei Minuten meinen Gedanken lauscht, mich mal wieder ausspioniert, aber wenn ich ihm in die Augen sehe... Sie blitzen vergnüg und wenn ich einem nicht widerstehen kann, außer einem dominanten Itachi, dann ist das ein amüsierter Itachi.
 

„Aber ich weiß gar nicht, ob ich hier wegwill“, gebe ich schmunzelnd zurück, packe seine Haare und ziehe ihn zu mir runter, küsse ihn noch einmal und merke erst jetzt, dass das schlechte Gefühl von eben vollkommen verschwunden ist. Dieser Mistkerl...
 

„Versuch es“, fordert er erneut und ich seufze, schließe jetzt beide Augen, sammle Chakra, wobei das gar nicht so einfach ist, wenn man nebenbei am Hals geküsst wird und man feststellen muss, dass man damit eigentlich wirklich nicht aufhören will und- „Deidara...“
 

„Ist ja gut, bin dabei!“
 

Ich muss mich echt anstrengen, doch auch ohne Todesangst schaffe ich es eine ausreichende Menge Chakra anzusammeln, lasse sie mit einem Ruck frei und löse das Jutsu.
 

Etwas verwirrt stehe ich da, sehe Itachi an, der zwei Meter weiter mit dem Rücken an einem Baum lehnt. Woah, ich bin so gut! „Sehr gut, und ganz ohne Druck. Sogar mit etwas Widerwillen...“ Er lächelt verschmitzt, stößt sich ab und kommt auf mich zu.
 

Ich bin echt so von mir selbst beeindruckt, dass ich den merkwürdigen Ausdruck in seinen Augen in dem Moment schon wieder verdränge, als Itachi mich küsst und langsam zu Boden ringt.

Die Erde ist mit Raureif überzogen und es ist früher Morgen. Dass mir das vorhin nicht aufgefallen ist? Ich hab mich echt schrecklich von ihm täuschen lassen, aber es ist Itachi... Er würde mir doch nie wirklich etwas tun, oder?



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